Des Menschen bester Freund von Yamica (Tamaki lernt einen ganz besonderen Freund kennen... und lieben) ================================================================================ Kapitel 1: Begegnung -------------------- Titel: Des Menschen bester Freund Untertitel: Begegnung Teil: 01/?? Autor1: Hoshikari Email: himmelsengel_serenity@web.de Autor2: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Fanfiction: Ouran High School Host Club / Inu Yasha Rating: PG-14 Genre: CrossOver Inhalt: Tamaki lernt während der Sommerferien im Tierheim einen ganz besonderen Hund kennen… doch was ist so speziell an diesem Tier, dass es ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen will? Und warum nur scheint dieser Hund mehr zu sein, als es der erste Anschein hat? Warnungen: [x-over][slash][drama] Pairing: Archiv: ja Disclaimer: Alles nicht uns, OHSHC gehört Bisco Hatori und IY Rumiko Takahasi*seufz* Herrlich warm schien die Sonne durch das recht große Fenster des Tierheimes. Die Zweite Woche der Sommerferien hatte begonnen und Harui wurde von einer alten Freundin ihrer Mutter gebeten in dem kleinen Etablissement auszuhelfen, da ein Mitarbeiter wegen eines Unfalls im Krankenhaus lag und sie alleine nicht zurechtkam. Hilfsbereit wie sie nun mal war, hatte die Braunhaarige auch sofort zugestimmt. Ihre Schularbeiten hatte sie alle schon erledigt, sodass sie sich diese Zeit ohne ein schlechtes Gewissen nehmen konnte. Außerdem mochte sie Tiere und so konnte sie die hilflosen Geschöpfe streicheln, mit ihnen spielen und sich um sie kümmern. Was allerdings das Beste von allem war: sie war „frei“ von ihren Schulkameraden aus dem Host Club. Natürlich hatten die ihr angeboten mit ihnen die verschiedensten Reisen zu unternehmen und dergleichen, doch sie hatte dankend abgelehnt. Sicher, es wäre bestimmt schön einmal wo anders hin zu kommen, ein fremdes Land zu sehen und so, aber erstens hatte sie keinen Reisepass und konnte sich auch keinen leisten und zum anderen wollte sie auch einfach mal für eine Weile ihre Ruhe haben. Sie würde die 6-köpfige Truppe noch oft genug während der Schulzeit zu Gesicht bekommen und dem alltäglichen Stress eines Schülers ausgesetzt sein. Noch einmal überprüfend, dass sie auch alles ordentlich aufgeräumt hatte, machte sie sich auf den Weg in die hinteren Räume, wo ihre kleinen haarigen Freunde schon sehnsüchtig auf sie und ihr Fresschen warteten. Sofort gellte ihr wildes Gebell und Gejaule entgegen. Schwanzwedelnd standen die Hunde an den Gittertüren und sahen ihr entgegen. „Na ihr Lieben… habt ihr Hunger? Ja, ihr bekommt jetzt alle was Feines!“ Abwechselnd öffnete die Kurzhaarige einen Zwinger nach dem anderen, holte die Napfschüsseln heraus, füllte sie, stellte sie wieder hinein und wechselte das Wasser in den Trinknäpfen. Ab und an streichelte sie dem einen oder anderen Hund oder einer Katze über das Köpfchen oder den Rücken, als sie dies tat. Nach einer Weile war schließlich nur noch ein Zwinger übrig, vor welchem sie etwas unschlüssig stehen blieb. An diesem Morgen war ein neuer Hund in das Tierheim eingeliefert worden. Ein weißer, dicht behaarter Hund, welcher auch ziemlich groß war. Normalerweise würde sie nicht zögern einfach den Zwinger aufzumachen, doch bei diesem Tierchen war es so, dass er es anscheinend nicht leiden konnte, wenn jemand in seiner Nähe war und so traute sie sich nicht näher heran. Gerade als sie entschieden hatte, die Tierheimleiterin um Hilfe zu bitten und sich umdrehte, prallte sich in jemanden. Das Gekicher, welches daraufhin folgte, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren, denn nur jemand, oder besser gesagt zwei Individuen konnten so kichern. „Hallöchen Haaaaruiiiiiii“, kam es in einem melodischen Gleichklang zweier Stimmen, welche perfekt aufeinander synchronisiert waren und einen deutlichen belustigten Unterton aufwiesen. Das konnte von niemand anderem stammen als von den Hitachiin-Zwillingen und so war es auch. In ihrer vollen Größe standen die Beiden vor ihrer kleinen Freundin und grinsten auf sie in ihrer üblichen Weise herab. Aber das Grauen war noch größer, als nur die Zwillinge. "Schau mal Takashi, da hat es süße Knuffelwuffel", quietschte Honey und ließ sich von Mori zu einem der Zwinger tragen. „Hä… h… h… hääääää?“ Und das war noch längst nicht alles. Auf der anderen Seite des Raumes hing ein gewisser Blondschopf mit Begeisterung an den Zwingen, starrte die Tierchen dahinter an, streichelte sie, während in der Mitte des Raumes eine schwarzhaarige, hoch gewachsene Person mit einer Brille stand, welche dabei war etwas in ein kleines Notizbuch zu schreiben. Die Hunde schienen die Abwechslung zu genießen und winselten freudig, als man ihnen Aufmerksamkeit schenkte. Nur einer ignorierte Tamaki vollkommen und hockte starr in seiner Ecke. „Ist er verletzt? Er bewegt sich irgendwie nicht, starrt mich nur an“, kam es etwas besorgt von dem blondhaarigen Hundeliebhaber. „Der arme Kerl.“ „Er ist erst heute Morgen hier angekommen. Ziemlich verwahrlost der Arme. Ist ziellos durch die Strassen gestreunt und hat nach was Fressbarem gesucht. Wohl wieder ein Fall von Leuten, die weggezogen sind und den Hund zurück gelassen haben. Wahrscheinlich ist er ihnen zu groß geworden. Scheint wohl etwas von einem pyrenänischen Berghund drin zu haben. Eigentlich sollte er weiß und nicht so grau-braun sein... aber wir sind noch nicht dazu gekommen in zu baden. Er ist misstrauisch. Vielleicht hat er auch Bekanntschaft mit einem Auto gemacht. Die Beamten die ihn her gebracht haben, meinten er würde einen Vorderlauf nicht richtig belasten. Guck mal Sempai, hier hat es noch viele andere Hunde. Wenn du willst könnt ihr ja mit ein paar Gassi gehen." Haruhi sah ihn erwartungsvoll an. Wenn Tamaki darauf ansprach, hätte sie wenigstens für eine halbe Stunde oder so Ruhe. Leider war es so, dass Tamaki von diesem weißen Hund ganz fasziniert war. „Ach nein, ich bleib lieber hier bei ihm.“ Eine Weile überlegte er. „Sag mal… kann ich zu ihm rein? Ich würde ihn gerne ein wenig streicheln.“ Haruhi sah Tamaki geschockt an und lächelte dann etwas unbeholfen. "Ich glaub besser nicht. Ich kann es mir nicht leisten, wenn er dich anfällt, dann deine Krankenhausrechnungen zu zahlen." „Dann zahlt sie eben Kyouya“, kam es wie selbstverständlich von dem Blondhaarigen, welcher seinen Blick noch immer auf den Hund fixiert hatte. Es vergingen nicht einmal 10 Sekunden, da konnte man auch schon einen dumpfen Laut hören. Kyouya hatte seinem Freund für diese Bemerkung einen ordentlichen Schlag auf den Kopf verpasst. "Du wirst hier rein gar nichts riskieren Tamaki. Wir gehen mit den Welpen da spazieren." Kyouya deutete auf die vier jungen Hunde, die bei den Zwillingen und Honey und Mori standen, bereits angeleint und erwartungsvoll bellend. Haruhi erklärte den reichen Jungs erst einmal die Grundregeln der Hundeführung, die sich Kyouya auch gewissenhaft notierte, aber um Tamaki kümmerte sich keiner mehr oder doch nicht ganz? Der blonde Junge konnte einen intensiven Blick auf sich spüren und als er sich umsah, sah er nur noch, wie der weiße Hund den Blick gerade wieder abwandte. Etwas verwirrt legte Tamaki den Kopf schief. Konnte es sein, dass der Hund sich für ihn interessierte? Eine Weile verharrte er noch vor dem Zwinger, doch dann ließ er sich dazu breit schlagen mit seinen Freunden und den kleinen Welpen Gassi zu gehen. Eigentlich hatte er auch keine andere Wahl, da ihn Kyouya buchstäblich mit nach draußen zog. Trotzdem wollte ihm der Weiße nicht aus dem Kopf gehen, egal wie sehr es auch Spaß machte, mit den Junghunden zu spielen. Als die Bande fast eine Stunde später wieder zurück kam, saß der große Hund noch immer in seiner Ecke und schien den Boden anzustarren. Sein Futter stand inzwischen im Zwinger, doch angerührt war es nicht. „Warum will er denn nichts fressen?“, kam es sofort besorgt von Tamaki, welcher sich vor den Zwinger des weißen Hundes stellte und ihn betrachtete. Haruhi, die gerade am Feierabend machen war, trat neben ihn. "Weil er noch nichts Gutes von den Menschen kennt. Siehst du seine Pfoten Sempai? Die sind zu groß für seinen Körper, das heißt, er ist noch nicht einmal ausgewachsen." „Was?“ Überrascht besah er sich die Pfoten genauer. Es stimmte. Sie waren… riesig. Viel zu groß für einen Hund dieser Größe. „Er ist noch nicht ausgewachsen? Aber er ist doch schon so groß!“ Tatsächlich war es auch so, dass der weiße Hund problemlos bis zu der Hüfte eines ausgewachsenen Mannes reichte. Auch die Zwillinge und die anderen Host Club Mitglieder drängten sich nun an den Zwinger und besahen sich den großen Fellknäuel. "Aber er guggt traurig", quälte Honey und begann zu schniefen. "Warum hat ihn denn keiner lieb?" „Vielleicht gerade weil er so groß ist“, rätselte Kaoru ernsthaft. „Weil er vielleicht nicht so ist, wie seine Besitzer haben wollten.“ Bei diesen Worten griff er unweigerlich nach der Hand seines Zwillings. „Wenn man anders ist, ist man oft ein Ausgestoßener“, kam es nun auch von Hikaru. Honey heulte nun wirklich und Mori war damit beschäftigt die Tränen wieder zu trocknen. Nur Kyouya schien das alles kalt zu lassen. "Nun ja, wenn er einem aus dem Pöbel gehört hat, ist es wahrscheinlich, dass er einfach zu teuer wurde." „Das kann auch sein“, stimmte Harui ihm zu. „Manche Leute kaufen sich ein Haustier und müssen es dann aufgrund von Geldmangel hergeben. Oder sie ziehen um und in der neuen Wohnung sind keine Tiere erlaubt. Bei fast allen Tieren hier ist dies der Fall. Manchmal passiert es auch, dass ein älteres Paar ihr Haustier hier abgibt, weil sie nicht mehr die Kraft haben sich angemessen um es zu kümmern.“ "Und weil er ein Mischling ist, stehen seine Chancen noch schlechter, nicht wahr?", meinte Kyouya eiskalt kalkulierend, mit einem Seitenblick auf Tamaki. Bei diesen Worten zuckte Harui etwas zusammen ehe sie leicht nickte. Es stimmte. Wenn es etwas gab auf das die Japaner Wert legten so war es die „Reinrassigkeit“. Reinrassige Tiere, egal ob Hund, Katze oder anderes, Mischlinge waren nicht gerne gesehen. Bedrückt blickte Tamaki den weißen Hund an, welcher anscheinend von dem Gespräch nichts mitbekam, während Honey wieder anfing zu weinen. "Er braucht erst einmal ein Bad", meinte da Mori aufmunternd zu Honey. "Dann ist er sicher gleich viel hübscher." „Ja, das stimmt“, kam es auf einmal putzmunter und entschlossen von dem kleinen Blondschopf, um dessen Kopf buchstäblich Blumen aufzugehen schienen. „Haru-chan habt ihr hier ne Badewanne? Wir waschen ihn, kämmen ihn… dann wird er so niedlich aussehen, dass ihn jeder haben will!“ Haruhi bekam große Augen. "H-honey-sempai... ich glaub wir sollten erst einmal sein Vertrauen gewinnen, bevor wir nur daran denken können ihn zu baden." „Aber wenn er so hübsch aussieht und er wieder eine Familie hat, dann wird er uns sicher vertrauen oder?“, meinte der Ältere mit kindlicher Unschuld, nicht geneigt sich von seinem neuen Entschluss abbringen zu lassen. "Willst du gebissen werden, Honey-sempai? Nein, dann erst das Vertrauen, dann die Badewanne. Wenn wir ihn jetzt zu einem Bad zwingen, wird er Menschen erst recht hassen." „Huuuuuuh…“ Niedergeschlagen ließ Honey den Kopf wieder sinken. Die Blümchen um seinen Kopf schienen förmlich einzugehen und die Tränen kamen wieder zum Vorschein. "Vielleicht ist es morgen besser, wenn er was gefressen hat." Zustimmend nickten die Zwillinge und Mori, welcher sich seinen kleinen Freund auf die Schultern hievte. Kyouya war, nach einem Seitenblick zu Tamaki, ebenfalls dabei den Raum zu verlassen, als eben dieser seine Hand zu Harui hinhielt. „Harui gib mir bitte die Schlüssel zu diesem Zwinger!“ "Was? S-sempai...", stammelte Haruhi völlig überrumpelt, sie hatte doch gerade erklärt, dass das viel zu gefährlich war. „Ich bin schon vorsichtig. Jetzt gib sie mir bitte.“ Der Blondhaarige hatte nicht einmal den Blick von dem weißen Hund abgewendet, als er dies sagte. Und genau das und der Nachdruck und die Ernsthaftigkeit in Tamakis Stimme ließ Haruhi gehorchen und ihm die Schlüssel aushändigen. Kaum hatte der Größere die Schlüssel, schob er den passenden auch sogleich ins Schloss und trat anschließend langsam in den Zwinger. Die Tür schloss er nicht wieder ab, lehnte sie nur an, als Zeichen, dass er dem Hund vertraute. Nur sehr langsam näherte er sich dem Liegenden, ging dabei in die Hocke, sodass dieser keine Angst hatte. „Hallo mein Freund…“ Sofort hob der Weiße den Kopf und rappelte sich auf, war sitzend viel größer als Tamaki und gab diesem das auch deutlich mit einem leisen Knurren zu verstehen. Der Blonde ließ sich davon jedoch nicht einschüchtern und lächelte sein Gegenüber freundlich an. „Hey, ich tu dir nichts. Ich bin dein Freund, glaub mir.“ Die Schlappohren wurden deutlich angelegt und hörbar wurde in der Luft geschnuppert. Ein leises Brummeln kam aus der Kehle des Hundes, der nur auf einem Bein gestützt da saß und die rechte Pfote nur schwach aufgesetzt hatte. „Hast du Schmerzen?“, fragte Tamaki leise und betrachtete sich die große Pfote. Mittlerweile war er dazu übergegangen sich auf den Boden zu setzen, sodass er nun noch etwas kleiner war. Die Anderen außerhalb des Zwingers unterdessen begutachteten das Geschehen teilweise mit Grauen und Staunen. Immer wieder wanderte der Blick des Hundes nun zwischen Tamaki und der Zwingertür hin und her. Schließlich meinte Kaoru leise, dass es vielleicht besser wäre, wenn sie gehen würden. "Ich glaub wir machen ihn nervös", begründete er seine Aussage, was nicht nur sein Bruder, sondern auch die anderen verstanden. Zuerst weigerte sich Harui Tamaki einfach mit einem wildfremden Hund alleine zu lassen, doch im Nachhinein sah auch sie ein, dass das vielleicht das Beste sei. „Wenn was ist, ruf uns“, sagte sie noch ehe auch sie aus dem Raum verschwand. Augenblicklich kehrte die gesamte Aufmerksamkeit des Hundes zu Tamaki zurück. „Na, fühlst du dich jetzt sicherer? Du brauchst wirklich keine Angst vor mir zu haben… oder vor meinen Freunden. Wir tun dir nichts.“ Der Hund schnaubte, sah ihm aber nicht in die Augen. Immerhin ein gutes Zeichen, aggressiv war er also nicht, nur traute er dem Frieden nicht so ganz. Verspielt legte Tamaki den Kopf auf die Seite. „Was ist denn hm?“ Wieder ein Brummeln aus der Hundekehle und auch der große, weiße Kopf wurde auf die Seite gelegt. Kichernd betrachtete er den Hund vor sich, bis er langsam eine Hand ausstreckte, so, als wolle er ihm etwas zu fressen geben, mit der offenen Handfläche nach oben. Still verharrte er in dieser Position, überließ es seinem Gegenüber, was als nächstes passierte. Irgendwann siegte die Neugier und eine schwarze Nase kam schnuppernd herunter, fand jedoch nichts auf der Handfläche, das sich gelohnt hätte genauer beschnüffelt zu werden, also zog er den Kopf wieder zurück. „Tut mir Leid… warte…“ Eine Weile kramte er in seiner Jackentasche herum, bis er auf die angefangene Packung Kekse stieß, die er gekauft hatte. Unterwegs waren sie an einem „Pöbelladen“ vorbei gekommen, welcher kleine Leckereien verkaufte. Da er nicht widerstehen konnte, hatte er sich eine kleine Packung Butterkekse und ein paar Schokoriegel geholt. Zufrieden mit seinem Fund legte er sich zwei Kekse auf die offene Handfläche und hielt sie dem Hund abermals hin. „Hier.“ Wieder kam die dunkle Nase näher und schnupperte an den Keksen, stupste einen sogar leicht an, so dass er zu Boden fiel. Sofort tauchte der Hundekopf weiter runter und der Keks war im Nu verschwunden. „Schmeckt es dir mein Freund? Komm, hier hast du mehr.“ Wieder hielt er ihm zwei Kekse hin. Nach dem vierten Keks wagte es der Hund sogar den Keks von Tamakis Hand zu nehmen. Einmal Beißen reichte und der Rest wurde runtergeschluckt. Schließlich hatte er alle Kekse aufgegessen, die der Blondhaarige bei sich hatte. „Tja, das war alles, tut mir Leid.“ Suchend blickte er sich im Zwinger um, bis sein Blick an dem noch vollen Napf hängen blieb. „Willst du nicht deinen Napf leer machen?“ Der Blick war auch kurz zum Napf gewandert, doch große s Interesse schien nicht zu bestehen. Aber immerhin saß der Hund nun ziemlich entspannt neben ihm. Eine Weile blieben sie so nebeneinander sitzen, bis Tamaki abermals die Hand erhob und sie sogar näher an den Hund führte, sodass er ihn schon fast berührte. „Darf ich dich streicheln?“ Keine Reaktion, aber auch kein Knurren, Grummeln oder sich abwenden. Der Blick des Hundes war entspannt nach unten gerichtet. Vorsichtig näherte sich Tamakis Hand dem Fell, bis sie schließlich an ihrem Ziel angelangt war und sanft über die weiche Masse glitt. „Dein Fell ist so weich…“ Weich, wenn auch nicht ganz sauber und scheinbar schien es dem Vierbeiner sogar zu gefallen, denn er schloss die Augen. „Gefällt dir das mein Freund?“ Ein Ächzen war zu vernehmen und dann gab der Hund endlich seine sitzende Haltung auf und legte sich wieder hin. Kurz auflachend streichelte Tamaki den Vierbeiner weiter, über Rücken, Bauch und sogar abwechselnd über den Hals. „Sind wir etwa schmusefreudig?“ Tatsächlich schien sich der Hund zu entspannen und drückte seinen Hals sogar gegen Tamakis Hand, um das Kraulen zu intensivieren. „Hi hi… ja du bekommst mehr.“ Liebevoll kraulte er ihn am Hals und hinter den Ohren, lächelte dabei liebevoll auf ihn herab. Kaum zu glauben, dass das Tier ihn bis eben noch feindselig gemustert hatte. Nun konnte Tamaki sogar die wuschelige Schwanzspitze leicht wedeln sehen. „Du bist wirklich süß weißt du das?“ Der Hund lag nun auf der linken Seite und hob die rechte Pfote etwas an in Tamakis Richtung. Spielerisch ergriff dieser sie, streichelte sie und tat so, als ob er ihm die „Hand“ schütteln würde. „Na, willst du spielen?“ Die Pfote war in etwa so groß wie seine Hand und wunderbar flauschig. Ein leises Winseln kam von dem Hund und Tamaki erinnerte sich daran, dass er diese zuvor nicht belastet hatte. Sofort löste er seinen Griff und drehte seine Hand so, dass die Pfote drauf lag. „Gomen… das wollte ich nicht. Tut es sehr weh?“ Sanft streichelte er über den empfindlichen Körperteil. Bei genauerem Befühlen konnte er eine Schwellung unter dem dicken Fell ausmachen. Der Hund schien ihm das Ganze nicht übel zu nehmen und schob seine Nase unter Tamakis Hand. Liebevoll streichelte er ihm über den Kopf. „Wie ist das denn passiert hm? Armes Ding.“ Die Zeit verstrich unglaublich schnell. Tamaki wurde erst daran erinnert, als das Licht angeschaltet wurde, weil es bereits dunkel geworden war. Es dauerte dann auch nicht lange, da traten seine Freunde ein. „Tama-chan, wir müssen langsam nach Hause“, kam es von Honey, welcher zu dem Zwinger gehopst kam, in welchem er mit dem Hund saß. Augenblicklich wurden seine Augen groß und strahlten. „Oh wie süüüüß!“ Auch die anderen staunten nicht schlecht. Sogar Kyouya schob anerkennend seine Brille zu Recht. „Ist sein Fell weich, oder eher rau? Wie hast du das geschafft? Mag er dich?“ All diese Fragen sprudelten nur so aus Honeys Mund als er anerkennend aber auch etwas neidisch auf die beiden im Zwinger sah. Haruhi stand stumm daneben und fand erst allmählich ihre Sprache wieder. "Sempai, wie... wie hast du das geschafft?" „Ich hab ihm gesagt, dass ich sein Freund bin und er mir vertrauen kann“, kam es von dem Gefragten, welcher es mit dieser Aussage so aussehen ließ, als wäre dies das normalste auf der Welt. Lächelnd kraulte er seinen neuen Freund weiterhin hinter den Ohren und streichelte seine wunde Pfote. "Wow... meinst du... meinst du, du kannst ihn morgen baden? Und vielleicht zum Tierarzt begleiten?" „Vielleicht“, kam es optimistisch von dem Blondhaarigen, welcher weiterhin freudig mit dem Hund schmuste. „Ich glaube er mag mich.“ "Gut, dann... können wir jetzt heim?" Haruhi war müde und wollte endlich Feierabend machen. Eigentlich wäre Tamaki gerne noch etwas bei dem Hund geblieben doch er sah ein, dass es nicht ging. Mit einem letzten Ohrenkrauler und einem „Bis morgen mein lieber Freund“, stand er schließlich auf und verließ den Zwinger. Traurig folgte ihm der Blick aus pechschwarzen Augen. „Sei nicht traurig mein Hübscher. Ich bin morgen wieder da, versprochen. Ich komme ganz früh und bringe dir was mit.“ Mit diesen Worten und einem letzten Winker an den weißen Hund verließ er den Raum, welcher von Harui sorgsam abgeschlossen wurde. „Ich wünschte ich könnte bei ihm bleiben“, kam es etwas betrübt von Tamaki, welcher die nun verschlossene Tür betrachtete. Haruhi horchte auf, sagte jedoch nichts. Tamaki musste schon selber auf die Lösung des Problems kommen. Seufzend wandte sich der Blondhaarige ab und ging aus dem Laden. Sich streckend stand er vor der Tür, legte den Kopf in den Nacken und genoss die leichte Brise, welche ihm um die Haare wehte. Als er seinen Blick etwas umherschweifen ließ, blieb er plötzlich an einem Plakat hängen. „Hunde- der beste Freund des Menschen. Ein schönes Geschenk für die ganze Familie“ Eine Weile betrachtete er sich das Plakat von oben bis unten, bis in ihm auf einmal etwas „klick“ machte. Sofort drehte er sich um und ging in den Laden zurück. „Du Harui, kann man hier vielleicht einen Hund kaufen? Ginge das? Wenn ja, dann will ich den Weißen!“ "Ehm, Sempai... du weißt schon was ein 'TierHEIM' ist oder?" Schweigen legte sich über alle Beteiligten und der Blondschopf schien zu einer Säule erstarrt zu sein. Man konnte förmlich sehen wie die Rädchen in seinem Kopf anfingen sich zu drehen und versuchten die richtige Information heraus zu kramen. Dann schließlich legte er den Kopf zur Seite und meinte: „Nein.“ Haruhi knallte um, die Zwillinge kicherten und Kyouya klappte bereits sein Handy auf, um bei Wikipedia 'Tierheim' nachzuschlagen. " 'Ein Tierheim oder Tierasyl ist eine gemeinnützige Einrichtung, die dem Tierschutz dient und meist privatwirtschaftlich betrieben wird, vor allem von Tierschutzvereinen.'", begann er vorzulesen. "Weiter?" Ein einfaches Kopfnicken kam von dem Angesprochenen. " 'Diese Tierheime dienen in erster Linie der Unterbringung herrenloser Haus- und Nutztiere sowie deren kurz- bis mittelfristiger Weitervermittlung an Privatpersonen.' " Kyouya sah nun auf. Eigentlich sollte das Tamaki nun einleuchten, hoffte er zumindest. Wieder überkam Schweigen die Truppe und Tamakis Rädchen begannen sich erneut zu drehen, ehe er abermals den Kopf auf die Seite legte. „Und was heißt das nun?“ "Sempai....", grollte Haruhi. "Du kannst hier keine Tiere 'kaufen'. Du kannst ihnen nur ein neues zu Hause bieten indem du sie adoptierst. Du zahlst keinen Preis, sondern spendest etwas, damit die Tiere, die noch kein zu Hause haben, weiterhin zu fressen bekommen." Wieder Schweigen, ehe eine große Lampe über dem Kopf des Blonden aufging. „Aaaaahhh… Dann adoptier ich ihn! Ich spende auch! Ich will ihn! Bitte, Bitte, Bitte!“ Haruhi sah Tamaki grinsend an. "Bist du dir sicher, dass du dich damit nicht überforderst?" Heftiges Kopfschütteln war daraufhin die Antwort. „Das krieg ich hin, das krieg ich hin! Ehrlich!“ "Willst du nicht den Tierarzt morgen abwarten? Nicht dass du einen kranken Hund nach Hause nimmst." Fast hätte man meinen können, dass Tamaki Hundeohren auf seinem Kopf hätte, die ihm nun runter hingen. Etwas enttäuscht spielte er mit seinen Fingern. „Okay… aber ich kann doch morgen wieder kommen oder?“ "Hai, aber bitte nicht vor acht Uhr, ja?" „Alles klar!“ Sofort war er wieder fröhlich. „Ich freu mich schon auf morgen! Ah, dann muss ich jetzt aber schnell nach Hause, etwas essen und dann ab ins Bett, damit ich morgen auch ja nicht verschlafe!“ Einen kleinen Freudentanz aufführend drehte er sich zu seinen Freunden um. „Na kommt schon, ab nach Hause!“ Kyouya trat neben Haruhi. "Na ob das länger gut geht, als dass die Sommerferien anhalten?" Etwas entsetzt blickte die Kurzhaarige den Größeren an. „Aber Sempai, ist das nicht etwas gemein? Er scheint ein Herz für Tiere zu haben und der Hund vertraut ihm allem Anschein nach sogar.“ "Ja, aber er wird ihm kaum mit ihn die Schule nehmen können und wer kümmert sich in der Zeit um ihn?" Da hatte der Brillenträger natürlich Recht. Hunde waren auf dem Schulgelände verboten. „Hmmm… hat er nicht zu Hause Personal, was sich in der Zwischenzeit um ihn kümmern kann?“ "Du hast selber gesagt, der Hund habe nichts Gutes erlebt... das wird schwierig und wir haben nur 5 Wochen Zeit." Seufzend ließ Harui die Arme und den Kopf hängen, ehe sie den Blick langsam wieder in Richtung Tamaki hob, welcher noch immer seinen Freudentanz aufführte, in welchen Honey mit eingestiegen war. „Wer weiß, vielleicht klappt es ja. Manchmal scheint Tamaki-Sempai ja das Unmögliche hinzubekommen. Vielleicht ist es ja auch diesmal so.“ Auf jeden Fall schien er fest entschlossen zu sein, denn als Haruhi am Morgen um acht zum Tierheim kam, sah sie einen vertrauten Blondschopf davor stehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)