in the sand von Tetsu (Kao x Die) ================================================================================ Kapitel 1: in the sand ---------------------- In the sand Kommentar: Mein Beitrag zur Fanfic-Challenge des Kao x Die Zirkels. Musik: Anouk- In the sand Erklärungen: Daimyō: Lehnsherr haraigushi: „Instrument“ der Shinto-Priester. Ein Stab, an dem Papierstreifen , Bast- und Hanffäden befestigt sind. Dient der Reinigung. Priester Kleidung: Die Grundfarbe ist weiß. Je höher der Rang, desto farbenprächtiger ist die Kleidung. Shinshoku: Einfacher Shinto-Priester Negi: Oberpriester Shoji: traditionelle japanische Papiertüren Rōnin: Samurai ohne Daimyō - So many times I've cried When dark clouds block the sunlight And it's raining in my heart I'll keep my head up high So little time to try To find out 'bout the feeling That's deep inside of you And keeps the dream alive So remember When you're down and out When you're stuck in the middle When you can't solve the riddle Lay it down in the sand When you can't help but shiver Get your finger off the trigger Lay it down in the sand Get it out your head Out of your hands Lay it down in the sand So many minds are torn By overloading senses You're breathing in and out No second left to sigh Can you tell me why Nobody will tell me What they're feeling deep inside We're all just telling lies Every time you wonder Why the feeling lingers And it's stuck inside your soul You're crying when you smile So remember When you're down and out When everything's missing And there's nobody listening Lay it down in the sand When you can't help but shiver Get your finger off the trigger Lay it down in the sand Get it out your head Out of your hands Lay it down In the sand - Wie viel Zeit war vergangen? Vier Monate? Vielleicht etwas mehr. Wir hatten nur ein weiteres Dorf auslöschen sollen. Ein einfacher Befehl unseres Daimyōs. Zu fünft waren wir gewesen, hatten mit keinerlei Schwierigkeiten gerechnet. Von allen Seiten wären wir von Haus zu Haus gezogen, hätten die Bewohner im Schlaf getötet. Als das erste Haus leer war, dachten wir uns nichts dabei. Doch je weiter wir der Dorfmitte kamen desto deutlicher wurde, dass es sich um eine Falle gehandelt hatte. Drei von uns wurden getötet, das konnte ich mit Sicherheit sagen. Ich erinnere mich noch an die Angst in deinen Augen, als wir mit schnellen Schritten geflohen waren. Es gab damals keine andere Möglichkeit als uns zu trennen. Einzeln so leise wie möglich durch den Wald zu fliehen. Wir befanden uns in feindlichem Gebiet. Zurück in das Land unseres Daimyōs konnten wir nicht. Damit würde der Feind rechnen und uns mit Sicherheit den Weg abschneiden. Das einzige sichere Gebiet würde der Shinto-Tempel sein, den wir vor Wochen unauffällig übernommen hatten. Dorthin war ich ohne Umschweife geflohen. War mir sicher, dass auch du herkommen würdest. In den Kleidern eines Shinto-Priesters hatte ich die ganze restliche Nacht auf dein Eintreffen gewartet. War bei jedem noch so kleinen Geräusch aufgeschreckt. Doch nichts. Du warst nicht gekommen. Anfangs hatte ich mir eingeredet, dass sie deine Spur entdeckt hatten und du nicht herkamst, um sie nicht auf den Verdacht zu bringen, dass die Priester dieses Tempel nicht die ihres Daimyōs waren. Doch jetzt, vier Monate später... Es gab nur zwei Möglichkeiten. Entweder sie hatten dich gefunden und getötet, oder du hattest woanders Unterschlupf gefunden. Aber wo? Die ganze Umgebung war feindliches Gebiet. Ich wollte die Hoffnung nicht aufgeben. Doch so langsam verließ mich die Kraft. Ließ mich mehr und mehr verzweifeln. An dem Gedanken dich, der du am wichtigsten für mich warst, verloren zu haben. Ich hatte schon mit so vielen Seite an Seite gekämpft. Fast jeder von ihnen war gestorben und um keinen von ihnen hatte ich geweint. Sie waren austauschbar. Du nicht. Von Kindesbein an hatten wir gemeinsam trainiert. Waren zusammen darauf vorbereitet worden als Samurai zu kämpfen. Lediglich 3 Jahre waren wir getrennt gewesen, da wir bei unterschiedlichen Meistern den letzten Schliff unserer Ausbildung erhalten hatten. Du warst so stolz gewesen, hattest bei unserem Wiedersehen gelacht und gemeint, dass all das Training nun vorbei wäre. Doch ich war dir aufgrund des kleinen Altersunterschiedes höher gestellt. Hatte dich immer wieder in die Mangel genommen und trainiert. Nicht um dich zu ärgern... es war, weil ich dich bereits damals geliebt hatte. Meine Angst, deinen toten Körper irgendwann mit Nachhause zu tragen war eine unvorstellbare Last gewesen. Kaum einen Tag hatte ich ohne Training verstreichen lassen. Damit wir beide stärker wurden. Stärker als alle Anderen. Niemand sollte uns besiegen. Uns trennen. Mein Blick wanderte zum Himmel. Dunkle Wolken schoben sich vor die strahlende Sonne. Wenig später fielen die ersten Tropfen. Der Himmel weinte mit mir. So many times I've cried When dark clouds block the sunlight And it's raining in my heart I'll keep my head up high Ich war damit beschäftigt neue Papierstreifen an den haraigushi zu befestigen, als einer der jüngeren Priester eintrat, um mir zu berichten, dass bald ein neuer Negi eintreffen würde. Es war nicht so, dass wir hier tun konnten, was wir wollten. Der Eindruck eines normalen Shinto-Tempels musste aufrecht erhalten werden, da zu fast jeder Tageszeit Menschen, die dem feindlichen Daimyō unterstanden, im Tempel waren. Als würden wir einen echten Negi erwarten hatten wir uns alle im großen Eingangssaal niedergekniet, um ihn und seine beiden Gehilfen zu empfangen. Als die Shoji geöffnet wurde verneigten wir uns alle tief. Wie mechanisch bewegte sich mein Körper. Hatte diese bedeutungslos inszenierte Situation in den letzten Monaten schon zu oft durchgeführt um noch mit den Gedanken dabei sein zu müssen. Als sich der Negi vor dem Schrein niederließ, um sein Gebet zu sprechen erhoben wird uns wieder ein wenig. Es war kein Fremder in Sicht, warum also das ganze Theater? Ein wenig genervt wanderte mein Blick zu dem Neuankömmling und seinen beiden Begleitern. Mein Herz schien einen Schlag zu überspringen. Sie saßen alle drei mit dem Rücken zu mir, ich konnte es nicht mit Sicherheit sagen, aber dieses rötlich schimmernde Haar des Negi... konnte das sein? Hattest du es bis zurück in die Heimat geschafft? Ich wollte aufspringen, zu dir rennen, dich ansehen - doch die Situation verbot es. In diesem Moment war ich lediglich ein einfacher Shinshoku. Es blieb mir keine andere Wahl, als mit rasendem Herzen und am ganzen Körper zitternd dazusitzen und das Ende der Bergüßungszeremonie abzuwarten. Wusstest du, dass ich hier war? Warst du gekommen um mich zu sehen? Oder führte dich ein Befehl hierher? Warst du von Anfang an davon ausgegangen, dass ich es bis in diesen Tempel schaffen würde? Oder dachtest du, ich sei tot? Denkst du es noch immer? Meine Gedanken bewegten sich im Kreis, bis sich der Mann mit dem rot schimmernden Haar erhob und ohne sich noch einmal umzudrehen in einem der hinteren Räume verschwand. Begleitet von den beiden Helfern, die mit ihm gekommen waren und dem ranghöchsten Negi, der bereits hier war. Der Gang erinnerte weniger an dich, aber ich schob es auf die ungewohnte Priesterkleidung, die du nun trugst. Hielt einfach an der Hoffnung fest, dass du es warst. Mich gesucht hattest. Mich... vermisst hattest? Nahezu verzweifelt wartete ich, bis sich die anwesenden Shinshoku wieder an ihre Aufgaben machten, ehe ich mit schnellen Schritten auf den Raum zuging, indem du mit den anderen verschwunden warst. Ohne auf meinen momentanen Status zu achten riss ich die Shoji auf. Die Neuankömmlinge saßen, wieder mit dem Rücken zu mir, an einem Tisch. „Daisuke?“ Ein Zucken ging durch den Körper des jungen Mannes mit dem rötlich schimmerndem Haar. Die Zeit schien stehen zubleiben, als er sich langsam zu mir drehte. Deine Augen weiteten sich, als du mich ansahst. Für einen Moment meinte ich zu erkennen, wie glücklich du darüber warst mich zu sehen, doch es vergingen nur wenige Sekunden, ehe dein Blick wieder kühler, gefühlloser wurde. „Du lebst also.“ Eine so neutrale Feststellung, als hätte man dir Wein statt Wasser gebracht. Zu mehr als einem Nicken war ich nicht fähig. Ich hatte erwartet du würdest mir um den Hals fallen. Dich freuen und weinen, weil ich entgegen deiner Annahmen noch lebte. Aber dein „Du lebst also.“ klang so beiläufig und unwichtig. Als ginge es dich gar nichts an. Als interessiere es dich nicht. Ich konnte spüren, wie sich etwas in mir zusammenzog. Fühlte mich unheimlich lächerlich, wegen der hastigen Art und Weise in der ich eingetreten war. So viele Fragen hatten mir durch den Kopf geschwirrt. Wo du warst. Wie du entkommen konntest. Wie du die letzten Monate verbracht hattest. Aber mit diesem einfachen Satz hattest du meinen Kopf leergefegt. „Bist du länger hier?“, war das einzige, was mir über die Lippen kam. Das darauf folgende Kopfschütteln tat weh. „Ich reise morgen weiter, um einen Befehl auszuführen.“ Ohne mich? Du würdest ohne mich kämpfen? Zweifellos konntest du dich allein verteidigen. Aber ich kannte dich doch. Ich wusste, wie schnell du die Kontrolle über deine Wut verlorst und deine Aufmerksamkeit nachließ. Ab welchen Moment ich Schläge in deine Richtung abblocken musste, weil du sie nichteinmal mehr mitbekamst. Wortlos nickte ich dir kurz zu, bevor ich den Raum wieder verließ. Wären wir allein hätte ich dich angeschrien. Gefragt, warum du derart mit mir redest. Doch so verhinderte mein Stolz mich noch lächerlicher zu machen, als ich es ohnehin schon getan hatte. So unkontrolliert war ich sonst nicht. Ich wollte die aufkeimende Wut und Verzweiflung verdrängen, aber immer wieder hallte sein gefühlloses „Du lebst also.“ durch meinen Kopf. Was war mit dir passiert? Warst du vielleicht wütend? Ganz kurz, nur für einen winzigen Moment hattest du doch glücklich ausgesehen. Als seist du froh darüber mich zu sehen. War die Gleichgültigkeit nur gespielt? So little time to try To find out 'bout the feeling That's deep inside of you And keeps the dream alive Bis in den frühen Abend vergrub ich mich in die Arbeit. Band weiter Papiersteifen an die haraigushi. Überprüfte die Knoten an den bereits fertigen und verbesserte unsaubere Arbeiten. Eine sinnlose Tätigkeit, die aber immerhin Konzentration brauchte, sodass meine Gedanken nicht allzu oft zu Daisuke wanderten. Am besten ich sprach noch einmal mit dir. Vielleicht hattest du nur so abweisend reagiert, weil Andere mit im Raum waren? Aber früher hattest du dich davon doch auch nicht abhalten lassen. Du hattest schon immer wenig von Benimmregeln und rangentsprechendem Verhalten gehalten. Beim Einnehmen des Abendessens hatte ich dich fragen wollen, ob du danach noch einmal mit mir sprechen würdest, aber einer der anderen angeblichen Priester berichtete, dass du dich bereits zurück gezogen hättest, weil dich der Weg hierher so erschöpft hatte. Unauffällig erhob ich mich und lief den langen Gang nach hinten um das Zimmer aufzusuchen, in dem du dich befinden solltest. Als ich leise eintrat fand ich nur einen leeren Raum vor. Die Shoji in den Innenhof war offen und ich konnte dich bereits von hier aus in dem ansonsten wie ausgestorbenen Innenhof sehen. Du hattest dich auf dem Boden niedergelassen und betrachtetest den großen Mond. Schon früher hattest du es geliebt Nachts in den Himmel zu sehen. Ich konnte spüren wie sich mein Herzschlag bei deinem Anblick etwas beschleunigte. Dein Gesichtsausdruck war ganz entspannt, so wie früher. Als wäre keinerlei Zeit vergangen. Es ließ mich vergessen, wie du vor ein paar Stunden reagiert hattest. Mit einem leichten Lächeln schlich ich mich an. Wusste, wie sehr du es verabscheutest und freute mich schon auf deinen schmollenden Gesichtsausdruck. Doch der blieb aus. Kaum hattest du mich entdeckt wich der entspannte Ausdruck aus deinem Gesicht. Deine Augen wirkten kalt. „Was willst du?“ „Wissen, warum du so mit mir redest. Warum du wütend bist.“ Ich versuchte einfach ruhig zu bleiben, so schwer es mir auch fiel. „Wütend? Ich bin nur einfach nicht an deiner Gesellschaft interessiert.“ Nein. „Du lügst.“ Von meinen Worten überzeugt blickte ich dich weiter an. „Du irrst dich.“ „Nein. Du hast dich immer über meine Gesellschaft gefreut. Warum sollte sich das geändert haben?“ „Glaubst du das wirklich?“ Ich konnte nicht verhindern, dass sich etwas Verwirrung in meinen Blick mischte. „Ja, natürlich.“ Ein leises Lachen kam über deine Lippen. „Ich dachte ich brauche dich, Kaoru. Deswegen war ich immer an deiner Seite und bin nicht gegangen. Hab immer brav gehorcht. Ich war wirklich der festen Überzeugung ohne dich würde ich keinen einzigen Auftrag erledigen können. Aber ich habe mich geirrt. In den letzten Monaten musste ich es alleine schaffen. Und das war kein Problem. Ich brauche dich gar nicht.“, sein Blick war ernst, ohne jeden Zweifel, „Warum sollte ich also weiter Zeit mit einem Menschen verbringen, dessen Gesellschaft mich nervt?“ Mein Herz protestierte. Schlug so laut und heftig, dass es wehtat. Doch meine Lippen bewegten sich kein Stück. Ich konnte das Gefühl, das meinen Körper in dem Moment ergriff, nicht in Worte fassen. Nicht glauben, was hier passierte. Wir hatten doch so oft zusammen gelacht. Waren uns so nah gewesen. „Du lügst.“ Kopfschüttelnd musstest du lachen. „Das, Kaoru, hasse ich am meisten an dir. Immer musst du Recht haben.“ Du erhobst dich und gingst zurück in dein Zimmer. Ich konnte hören, wie du die Shoji zuschobst. Wollte etwas sagen, dich aufhalten, anschreien, umarmen... küssen, doch es fühlte sich an, als lägen Steine in meiner Lunge. Ich konnte keine Luft holen, nicht sprechen, mich nichteinmal bewegen. Völlig erstarrt blickte ich an den Punkt, an dem du eben noch gesessen hattest. Konnte das sein? Warst du wirklich geblieben, weil du dachtest du könntest es ohne mich nicht schaffen? Weil du es bei mir einfacher hattest? Wusstest, dass ich dich immer in Schutz nehmen würde? Einen Schutz, den du scheinbar nicht mehr brauchtest? Gar nicht wolltest? Mein Herz. Es war, als könnte ich es herausgerissen auf dem Boden liegen sehen. Nur langsam kam Bewegung in mich. Stolpernd ging ich in Richtung des Schlafsaals, in dem ich die letzten 4 Monate übernachtet hatte. Die Shoji geöffnet blickte ich noch einmal zurück. Zurück an die Stelle, an der ich meinte mein Herz liegen zu sehen. Ich drehte mich weg, fand mich wenig später auf meinem ausgerollten Futon wieder. Das Gesicht zur Wand. Immer wieder hörte ich, wie die Shoji auf und zu ging. Sich der Schlafsaal langsam füllte. Von Zeit zu Zeit wurde der Raum durch das Licht einer Kerze erhellt, die kurz darauf wieder erlosch. Wie betäubt hörte ich meinen Herzschlag. Ganz leise, als käme er tatsächlich von draußen. So remember When you're down and out When you're stuck in the middle When you can't solve the riddle Lay it down in the sand When you can't help but shiver Get your finger off the trigger Lay it down in the sand Erst als Ruhe einkehrte schienen sich langsam wieder Gedanken zu formen. Was wäre, wenn ich es einfach dabei beließ? Vielleicht hattest du die Wahrheit gesagt. Du brauchst mich nicht. War das der Zeitpunkt dich loszulassen? Meine Gefühle endlich zu vergessen? Die letzten 4 Monate schienen dich verändert zu haben und ich hatte in dieser Veränderung einfach keinen Platz mehr. Es tat weh... ich wollte deine Worte einfach nicht akzeptieren. Dich anschreien, dir sagen, dass du mich sehr wohl brauchtest. Es war umgekehrt. Ich brauchte dich. Du warst der Grund, warum ich in jedem Kampf alles gab. Warum ich so unaufhörlich trainierte. Ohne dich an meiner Seite war ich wertlos. Als Kämpfer. Als Mensch. Aber mein Stolz würde niemals zulassen, dass diese Dinge je über meine Lippen kommen würden. Get it out your head Out of your hands Lay it down in the sand Als ich am nächsten Morgen die Augen öffnete und mich ankleidete, hatte eine seltsame Ruhe von mir Besitz ergriffen, die mich bereits zur Vorsicht aufrief. Es fühlte sich an wie die Ruhe vor einem Sturm. Einem Sturm, zu dem es nicht kommen durfte. Doch als ich dich wenig später durch den Innenhof laufen sah, ließ es sich nicht mehr verhindern. Der Sturm voller Wut und Verzweiflung ergriff mich und ich konnte nur hilflos meinen eigenen Worten zuhören. Verlor jegliche Kontrolle. Ich war drauf und dran das einzige, was mir etwas bedeutete zu verlieren... da spielten Anstand, Vernunft und auch Stolz keine Rolle mehr. „Warum lügst du mich an?“, meine Stimme war so laut und ungewohnt, dass ich vor mir selbst erschrak. „Jetzt hör endlich auf!“ Deine Stimme klang ebenso wütend. Ein kurzer Blick zu mir und du verließt mit schnellen Schritten den Innenhof. Ich rannte los, holte dich noch innerhalb deines Zimmers ein und krallte mich regelrecht in deinen Ärmel, während ich dich zu mir drehte. „Was ist passiert?“ Du wolltest dich losreißen, doch ich stieß dich mit einer schnellen Bewegung zu Boden. War schneller über dir, als du reagieren konntest. So many minds are torn By overloading senses You're breathing in and out No second left to sigh Can you tell me why Nobody will tell me What they're feeling deep inside We're all just telling lies „Hör auf in der Vergangenheit zu leben und lass mich einfach in Ruhe. Wenn ich gewusst hätte das du hier bist, wäre ich nicht hergekommen.“ Ich schüttelte den Kopf. Hielt dich weiter fest am Boden. „Es spielt für mich keine Rolle mehr das du noch lebst. Ich hielt dich für tot. Das du es nicht bist ändert nichts.“ Warum klang deine Stimme so ernst? Warum konnte ich in deinem Blick die Zweifel, nach denen ich suchte, nicht finden? „Daisuke, Dai-chan...“, ich ließ locker, legte meine eine Hand an deine Wange, „warum sagst du solche Dinge?“ Dein Blick wurde etwas weicher, trauriger. Aber schon im nächsten Moment hattest du die Chance genutzt und mich von dir gestoßen. Wieder eine Abweisung. Meine Wut war wie erloschen, hatte nun noch mehr Platz für Verzweiflung gemacht. Ich konnte nicht anders, als meinen ganzen Stolz über Bord zu werfen. Jegliche Selbstachtung von mir zu stoßen und auf die Knie zu sinken. Von unten her sah ich dich an. Spürte das vertraute Gefühl der Tränen auf meinen Wangen, während ich versuchte dir wenigstens ein kleines Lächeln zu schenken. Every time you wonder Why the feeling lingers And it's stuck inside your soul You're crying when you smile „Ich flehe dich an... hör auf damit.“, meine Stimme zitterte, als ich den Kopf senkte, sodass meine Stirn fast den Boden berührte, „Ich brauche dich. Was soll ich denn ohne dich machen? Es tut mir leid, falls-“ Ich stockte, als ich hörte, wie die Shoji geöffnet wurde. Als ich aufblickte hattest du bereits den Raum verlassen. Ich ließ mich einfach zur Seite fallen. Starrte an die Wand, während weiter still Tränen über meine Wangen liefen. Meine ganze Kraft wich von mir. Der Schmerz, als ich ihn für tot gehalten hatte, war grausam gewesen. Aber das Gefühl jetzt war unerträglich. Es fühlte sich an, als würde mein Körper langsam auseinander gerissen werden. Ich bekam keine Luft, mein Herz wollte nicht mehr schlagen. Für diesen Schmerz gab es keinen Ausweg. Kein Ende und keine Rettung. Ich schloss die Augen. Klammerte mich an die Erinnerungen, die ich hatte. Wie wir Seite an Seite gekämpft hatten. Doch nicht einmal das brachte mir in irgendeiner Form Lebenswillen zurück. So remember When you're down and out When everything's missing And there's nobody listening Lay it down in the sand When you can't help but shiver Get your finger off the trigger Lay it down in the sand Eine Berührung an meiner Wange. Ein Körper neben meinem. Ganz nah. Warm. Deine Hand greift nach meiner, während dein Kopf auf meinem Oberkörper ruht. Es dauerte etwas, bis ich deine Tränen durch den Stoff meiner Priesterkleidung spürte. „Als ich die Verfolger abgehängt hatte, bin ich zurück Nachhause. Ich habe auf dich gewartet. Erst dachte ich, du würdest dich verstecken und dann zu mir kommen, aber die Zeit verstrich... Daimyō-sama hat dich vor ein paar Wochen für tot erklärt... es gab eine Zeremonie... ich habe die ganze Zeit gehofft, dass du zurückkommst, war völlig überfordert mit den Aufgaben, die mir zugeteilt wurden... ohne dich klappte nichts. Es war einfacher wütend zu sein... Daimyō-sama schickte mich los, ich soll noch heute weiterreisen - direkt ins Zentrum des feindlichen Gebiets... er schickt mich los, damit ich sterbe, weil ich meinen Zweck nicht erfülle... und als ich dich hier sah, wurde ich noch wütender... warum bist du nicht zurück gekommen? Warum hast du mich allein gelassen? Ich wollte nur noch, dass du wirklich stirbst.“ Ich öffnete die Augen. Legte meine Hand an deine Wange und strich die Tränen weg. „Lass uns gehen...“ „Wohin?“ „Das spielt keine Rolle... wir werden ein Leben als Rōnin führen, bis wir einen neuen Ort zum Leben finden...“ Es wird Zeit den festen Griff um Schmerz und Trauer zu lösen. Alles fallen zu lassen und ein neues, anderes Leben zu beginnen. Ich wollte das Schicksal immer selbst in die Hand nehmen, aber vielleicht ist es besser einfach die Kontrolle aufzugeben und den Dingen ihren Lauf zu lassen. Get it out your head Out of your hands Lay it down In the sand Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)