Our Place von Namika (~Ich folge dir (SasuxNaru)) ================================================================================ Kapitel 1: Wohin du auch gehst ------------------------------ Naruto lächelte, als er sich ins hohe Gras setzte. Wie sehr liebte er diesen Ort im Park. Schon seit seiner Geburt kam er gerne hierher, wenn er alleine sein wollte. Wenn alles einfach zu viel wurde. Er hatte kein leichtes Leben im Waisenhaus, er wusste nicht warum, aber die anderen Kinder hassten ihn und schubsten den Blonden herum. Doch dann eines Tages, als er sich wieder einmal ins Gras legen wollte, lag da schon jemand. Ein jemand mit schwarzen Haaren und ebenso dunklen Augen. Sasuke. Er hatte sofort gesehen, dass das breite Grinsen Narutos nicht echt war. Damals waren sie Beide gerade erst fünf gewesen. Inzwischen waren sie siebzehn. Und nicht nur, weil er hier seinen besten Freund kennen gelernt hatte, liebte Naruto diesen Platz unter dem schattigen Baum. Vor fast einem Jahr hatte ebendieser ihn hier völlig aufgelöst gefunden. Es war dem Blauäugigen zu viel geworden und er musste weg von all diesen Jugendlichen und Kindern, die ihn mehr hassten und mobbten als jemals zuvor. Als wäre es gestern gewesen, erinnerte Naruto sich. Sasuke hatte ihn ohne Worte in den Arm genommen und wie selbstverständlich getröstet. Dabei bestand ihre Freundschaft bis dahin nur aus kleineren und größeren Streiterein, mit denen sie sich gegenseitig von ihren Problemen ablenkten. Doch damals, vor fast einem Jahr, war noch etwas anderes passiert. Etwas, dass es endlich geschafft hatte, seine gebrochene Seele zu heilen. Sasuke, sein bester Freund und ewiger Rivale, hatte endlich das getan, wovon der Blonde bis dahin beinahe jede Nacht geträumt hatte. Sasuke hatte Naruto geküsst. Einfach so. Ein paar Monate später hatte Naruto ihn gefragt, warum er das so überraschend getan hatte. Der Blonde selbst hätte sich niemals getraut. Zu groß war damals die Angst vor Ablehnung. Zu groß der bereits erfahrene Schmerz. Er wollte damals seinen einzigen Freund nicht verlieren. Sasuke hatte nur geschmunzelt und gesagt: „Von alleine hättest du es doch nie geschafft! Außerdem wusste ich echt nicht, wie ich dich trösten sollte. So aufgelöst hatte und habe ich dich noch nie gesehen. Ich könnte all diesen Leuten im Waisenhaus den Hals umdrehen!“ Naruto lächelte, während er sich erinnerte, mit dem Rücken an den Baumstamm gelehnt. Ja, Sasukes Beschützerinstinkt hatte den Schwarzhaarigen schon mit gerade einmal sechs Jahren dazu gebracht, sich fast mit einem Zehnjährigen zu prügeln, weil dieser es gewagt hatte, Naruto zu schubsen. Und jetzt saß der Blonde wieder hier und wartete auf seinen festen Freund. Niemand außer ihren wenigen Freunden wusste von dieser Beziehung und so wollten sie es auch halten. Sasuke durfte seiner angesehen Familie keine Schwierigkeiten bereiten und Naruto wurde schon genug gehasst. Sie waren trotzdem glücklich und trafen sich so oft es eben ging an diesem einsamen Ort. Man musste schon eine ganze Weile laufen und sich durch ein paar Büsche schlagen, um hierher zu gelangen. Deshalb war es der perfekte Platz für die Beiden, schließlich wollten sie nicht, dass irgendjemand sie störte oder unangenehme Fragen stellte. Ein Knacken ließ Naruto aus seinen glücksseligen Erinnerungen auffahren. Er sah auf und lächelte, als er sah, dass Sasukes Haar durch den Weg hierher leicht zerzaust war. Der angeblich gefühlslose Uchiha sah damit nämlich einfach nur süß aus! Er setzte sich neben Naruto, küsste ihn nur kurz auf die Wange, sagte aber nichts. Der Blonde musterte ihn besorgt. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. Normalerweise war es so, dass Sasuke ihm einen richtigen Begrüßungskuss gab und ihn danach sofort fragte, ob irgendjemand ihm etwas getan habe. „Sasuke…? Was ist los?“ Etwas erschrocken sah der Angesprochene auf seinen Freund. „Naruto, ich-" Er brach ab. Verdammt, er konnte es nicht sagen, auch wenn er musste! Nicht jetzt, wo diese unglaublich blauen Augen ihn besorgt musterten. „Bitte sag mir, was los ist. Ich werd das schon verstehen!“ Naruto lächelte aufmunternd und vor allen Dingen ehrlich. Der Blonde wusste genau, dass Sasuke es liebte, wenn er aufrichtig lächelte. „Weißt du mein Vater…er will mich verheiraten. In zwei Monaten! Mit Hinata Hyuga!“, brach es aus Sasuke heraus. Er atmete tief ein und begann das Gras zwischen sich und Naruto auszuzupfen. Nervös. Naruto selbst starrte seinen Freund geschockt an. Der Mund war ihm offen stehen geblieben und die Augen sprachen von Überraschung und Schmerz. Er wollte nicht, dass Sasuke irgendwen heiratete. Sie Beide mochten Hinata, und er war sich sicher, dass sie Sasuke auch nicht heiraten wollte, aber Sasukes und Hinatas Väter hatten viel Einfluss und konnten so etwas ohne Weiteres beschließen. Nein, der Blondschopf wollte nicht, dass sich irgendetwas änderte, immerhin war ihr Leben gut so wie es war. Mit einem Seufzer schloss er seinen Mund und hielt Sasukes Hand fest, die das Gras bald komplett vernichtet hätte. „Und du kannst nichts dagegen machen.“ Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. Eine bittere Erkenntnis. Der Andere sah auf, ängstlich vor dem, was er in dem Gesicht des Blondschopfs würde lesen können. Doch Naruto wirkte einfach nur resigniert. Er hatte es geahnt, gewusst, dass ihre Beziehung niemals in dieser Welt existieren würde können. Eine einsame Träne jedoch verließ sein Auge, wanderte langsam sein Gesicht hinab. Sasuke vermochte es nicht sie fortzuwischen, so strich er dem Blonden sanft durch die Haare. „Ich kann mich meinem Vater nicht wiedersetzten, das weißt du. Naruto, ich liebe dich und ich will Hinata nicht heiraten!“ Nun lief auch Sasuke eine Träne die Wange hinab. Es tat ihm so unglaublich weh… „Seit wann weißt du es?“ Naruto wusste selber nicht, warum er das fragte, war es doch jetzt unwichtig. „Seit gestern Abend. Ich habe die ganze Nacht darüber nachgedacht. Es gibt nur eine Möglichkeit. Ich muss meiner Familie endlich entkommen. Die Stadt, am Besten das Land verlassen.“ Der Junge mit den nachtschwarzen Augen wählte seine Worte mit Bedacht. Seine Entscheidung war gefallen, irgendwann zwischen drei und vier Uhr. „Ich werde nach Australien gehen. Es wird schwer sein dich zurückzulassen, aber ich kann nicht anders. Es-es tut mir Leid!“ Eigentlich wollte er seinen Blick nun woandershin richten, aber er konnte nicht anders. Er musste Naruto jetzt einfach küssen! Der Blondschopf sollte verstehen, dass er nicht anders handeln konnte. Erst nach einer Weile löste Sasuke sich von seinem Freund, er wollte jetzt endlich hören, was er dazu sagte. „Hmm…weißt du, ich wollte schon immer nach Australien!“ Eine leichte Windbrise fuhr durch das Haar der Beiden, zerzauste es und änderte doch nichts an der Situation. „Du…wie meinst du das?“ Sasuke verstand einfach nicht, was das bedeuten sollte. Wollte Naruto etwa mitkommen? Alles zurücklassen, nur wegen ihm? „Ich komme mit! Ist doch wohl selbstverständlich!“ Energisch sprach der Waise diese Worte, doch dann wurde seine Stimme sanfter, sein Blick liebevoller. „Ich liebe dich! Du bist mein Leben! Was hält mich hier noch? Die paar Freunde, die ich habe, werden das verstehen. Mit dir…in der Sonne, abgeschieden von großen Städten…Was gibt es Schöneres? Ich werde dir folgen, wohin auch immer du gehst!“ Sasuke war nach diesen ehrlichen Worten einfach nur überrumpelt. Konnte es sein? Wollte seine Liebe ihn wirklich begleiten? Mit ihm fliehen vor allem, was sie davon abhielt zusammen zu sein? Ein unbeabsichtigter Schluchzer entfloh ihm und veranlasste Naruto dazu ihn zu umarmen. Sasuke schlang ebenfalls die Arme um ihn. Sie hielten sich einfach nur fest, nicht gewillt jemals wieder loszulassen. +*+*+ Nervosität lag in beiden Gesichtern, als das Flugzeug abhob. Naruto und Sasuke konnten nicht glauben, dass nun ihr neues Leben beginnen sollte. Waren sie nun frei? Befreit von all den Sorgen und Geheimnissen? Das Flugzeug erreichte seine vorgeschriebene Flughöhe und jetzt machte sich bei dem Blondschopf auch noch Angst breit. Nicht Panik vor diesem Schritt, den er getan hatte, sondern Angst vor einem Absturz. Flugangst. Sasuke bemerkte es rechtzeitig, griff nach der Hand seines Freundes und zog ihn näher zu sich. Dankbar klammerte Naruto sich an ihn und vergrub das Gesicht an der Schulter des Anderen. „Sasuke…bitte lass mich nie wieder los.“, Murmelte er und schloss die blauen Augen, wartete auf die Antwort. „Ich werde dich nie loslassen, Naruto. Ich liebe dich. Ein neues Leben beginnt und ich will es mit niemand anderem teilen als dir. Du hast deine Freunde, einfach alles zurückgelassen. Ich kann schon lange nicht mehr mit Worten beschreiben, was ich fühle…“ Er küsste den Blonden auf die Haare, die so herrlich nach Vanille dufteten und dachte an die Zukunft. Beide hatten nur das nötigste mitgenommen. Ein gemeinsames Foto mit ihren Freunden und Klamotten, mehr nicht. Schließlich wollten sie nicht an vergangene Tage erinnert werden. Zurückgelassen hatten sie einen Abschiedsbrief, in dem allerdings stand, sie würden nach England gehen. Erst eine Woche war es her, dass Sasuke erfahren hatte, dass er heiraten sollte. Er war sich sicher, Hinata war glücklich, sich nun aussuchen zu dürfen, wem sie ihr Leben und ihr Herz schenken wollte. Er selbst hatte diese Person schon lange gefunden. „Du weißt was heute für ein Tag ist, oder?“, kam es von Naruto, der langsam den Kopf hob, jedoch nicht losließ. „Ja…“ Sasuke beugte sich leicht hinab und küsste Naruto. Beide liebten das atemberaubende Gefühl, das bei jeder Berührung aufstieg und sich bei jedem Kuss intensivierte. Der Schwarzhaarige wusste genau, welcher Tag heute war. Der siebte Juli. Genau vor einem Jahr hatten sie unter ihrem Baum, an ihrem Platz gesessen und Sasuke hatte Naruto getröstest. Ein Jahr waren sie nun schon zusammen… Jetzt waren sie bereit für diesen Schritt. Beide waren sich mehr als sicher. Eine Zukunft für sie konnte nicht ohne den anderen sein! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)