Tales of Myrtana von abgemeldet (Geschichten aus der Welt von Gothic) ================================================================================ Kapitel 2: Geschichte Nr. 2 – Die Reise zum Dämonenbeschwörer ------------------------------------------------------------- Das neue Lager, unter der Führung der Wassermagier, ist das einzig wahre Lager wo man eine Art Freiheit genießen kann. Hütten wurden in den Stein gehauen und boten Platz für Banditen und Söldner. Die Wassermagier selbst haben ihren eigenen Platz zum Leben, oberhalb der Hütten. Dort hüten sie das Erz und erforschen es, damit man einen Weg aus der Barriere finden möge. Ein Damm, der von Homer konstruiert und gebaut worden ist, sorgt, dafür das die Reisfelder ideal blühen und von den „engagierten“ Bauern täglich abgeerntet werden. Eine eigene Mine, vor kurzen in einen Talkessel weit oberhalb des Neuen Lagers gegründet, sorgt für täglichen Erzzufluss. In diesem Lager lebte einst Xavier, ein erst kürzlich aufgenommener Söldner, der zuvor sich als Bandit verdingt hatte. Und nach einem erfolgreichen Raubzug gegen einen Konvoi des Alten Lagers, unter der Führung von Gorn, hat zur Fürsprache von Lee, dem Anführer der Söldner, geführt. Der junge Mann, Mitte 20, war vor der Zeit in der Kolonie ein Weiberheld, der jeden Rockzipfel nachgejagt ist. Doch dies brachte irgendwann Probleme mit sich, denn einer seiner Mätressen, war eine reiche Frau von einem der Händler aus Khorinis. Als ihr Mann beide erwischt hatte, lies er seine Beziehungen spielen und ehe Xavier sich versehen konnte, lag er mit der Fresse im Dreck des Minentals. Xavier war schon fast vier Monate in der Kolonie und er machte sich nicht aus den Gardisten mit ihren Erpressungen, als er anfangs im alten Lager ein zu Hause fand. Darum hörte er sich um und bekam bei Mordrag die ideale Lösung angeboten, fürs neue Lager zu arbeiten. Seitdem arbeitete er sich hoch und fand viele Freunde innerhalb des neuen Lagers, darunter auch einer der Sektenmitglieder namens Baal Kuno. Sie trieben sich oft abends in der Kneipe am Damm herum, spotteten über Gomez und nebenbei rauchten sie einen „grünen Novizen“ nach den anderen, bei einer schönen Flasche Reisschnaps. Doch irgendwann, wie so oft, ist die schöne Zeit vorbei und der Alltag des Söldnerlebens tritt zu Tage. Lee schickte Xavier zu seinen ersten Auftrag, was gleich was ganz großes war. Er wurde zu den Wassermagiern geschickt und leicht ehrfürchtig vor den Magiern in ihren blauen Kutten, betrat der junge Mann zum ersten Mal deren Wohnviertel. Doch anders als erwartet gingen die Wassermagier mit einen respektvoll um, auch wenn man nicht ihren Kreis angehört. „Sei gegrüßt junger Söldner, wir haben dich schon erwartet. Lee spricht in hohen Tönen von dir.“ Meinte Nefarius, einer der Magier. „Dann wird’s allmählich Zeit, das ich bei Lee eine Gehaltserhöhung verlange!“ meinte Xavier trocken und Nefarius konnte sich ein schmunzeln nicht verkneifen. Er führte Xavier zum Obersten der Wassermagier, Saturas. Ein älterer Mann, mit dunkler Hautfarbe, aber dennoch Ehrfurcht ausstrahlend. Xavier musste kurz überlegen woher dieser Saturas wohl stammt, bestimmt von den südlichen Inseln, aufgrund der Hautfarbe. Aber das ist alles egal, fiel es ihm weiter in den Kopf, denn hier in der Kolonie sind alle gleich, egal welche Herkunft oder Geschichte sie haben. Hier in der Minenkolonie von Khorinis waren alle Gefangene des Königreichs und der Barriere. „Junger Freund, ich habe eine wichtige Aufgabe für dich!“ sagte Saturas und Xavier wurde aus seinen Gedanken gerissen „Verzeiht, ehrwürdiger Magier!“ Saturas sah unter seine grauen, buschigen Augenbrauen zu Xavier, sein Blick war fast durchdringen, als ob er versucht in die Seele des Gegenübers einzutauchen. „Ich sehe viel Tatendrang in deinen Augen und dein Herz ist am richtigen Fleck. Darum stell ich dir eine schwierige Aufgabe, denn bei Adanos, so scheint es könntest du das richtige Fingerspitzengefühl in einer dringenden Sache besitzen!“ Saturas Worte weckten in der Tat das Interesse von Xavier, doch leicht hochmütig wie junge Menschen nun mal sind, meinte Xavier. „Ich kann alles schaffen, egal ob ich einen Ork das grüne Fell über seine Ohren ziehen muss oder…“Jaja euer Tatendrang scheint noch größer zu sein, als ich sehen konnte, aber bitte hört mir zu!“ sagte der Wassermagier, mit dem erhobene Zeigefinger auf der Stimme liegend. Beschämt, senkte Xavier den Kopf und hörte weiter zu. „Wir brauchen einen Boten, der einen Brief zu Xardas bringt.“ Der junge Söldner wurde kreidebleich und stammelte. „Der…der Dämonenbeschwörer? Ein Brief…ich soll da hin?“ „Ja junger Freund, durch die vielen Übergriffe auf die Konvois des alten Lagers habt ihr eine recht gute Ortskenntnis über die Wege und Abzweigungen im Minental.“ „Aber, warum ich? Ich meine Gorn kennt sich min genauso gut hier aus…!“ „Der Söldner Gorn wird hier benötigt, aber ich habe mich in euch getäuscht und Lee wohl auch.“ Sagte Saturas mit enttäuschter Stimme und appellierte an Xaviers Stolz mit Erfolg. „Ich werde es tun!“ meinte der junge Mann mit doch recht flauem Gefühl in der Magengegend. „Gut, also hört zu…“ Kapitel 2 An dem darauf folgenden Abend, saß Xavier in der Kneipe beim Stausee und trank mit seinen Kumpel Baal Kuno einen Reisschnaps nach dem anderen. „Weist du Kuno, wenn ich an Xardas denke, wird’s mir mulmig!“ „Wieso, was ist denn mit ihm?“ fragte Kuno stutzend. „Du kennst Xardas NICHT?“ fragte Xavier erstaunt, schließlich war jedem innerhalb der Barriere der Name geläufig. Kuno zuckte mit den Schultern. Xave, wie er von seinen Freunden immer genannt wurde, seufzte kurz und sah leicht abwesend in seine Flasche Reisschnaps rein. „Also hör zu, soweit wie ich es von Lares mal gehört hab, gab es unter den 12 Magiern die Mithilfe der Fokussteine die Barriere schufen, einen weiteren. Den dreizehnten Magier, der die immens wirkenden Kräfte kontrollierte. Dieser jene war Xardas, ein Feuermagier.“ „Ein weiterer Magier des Feuers? Ich kenne bloß sechs an der Zahl, als ich in der Burg im Alten Lager war, um die Sumpfkrautlieferung zu tätigen.“ „Nein, es gab einen weiteren.“ Meinte Xave kopfschüttelnd. Xardas hat sich den Feuermagiern abgewandt, weil er mit Gomez nicht zurechtkam, er war in seinen Augen ein machtgieriger und besessener Kerl, der für Reichtum jeden tötet. Zumindest heißt es so offiziell.“ Kuno hob seine Augenbraue und wollte gerade fragen was er mit offiziell meint aber Xave erzählte schon weiter. „Innoffiziell wurde Xardas aus dem Orden der Feuermagier verstoßen, weil er sich mit Dämonenmagie beschäftigte. In den Augen von Innos Vertretern auf Erden, war dies reine Blasphemie und jeder normale andere Sterbliche, wäre dafür am Galgen gelandet, wenn nicht gar schlimmeres. Doch Xardas war und ist einer der mächtigsten Magier gewesen und wenn man ihn versucht hätte zu töten, wäre zahlreiches Blut vergossen. Darum ließ man ihn gehen. Mitten im Orkgebiet suchte Xardas sich eine Stelle und baute sich mittels der Magie Beliars einen Turm auf, beschützt von Dämonen und allerlei anderen Wesen Beliars. Corristo wurde Xardas Nachfolger im Alten Lager.“ Xave nahm den letzten Schluck aus seiner Flasche Reisschnaps. „Und warum ist das alles ein Problem?“ fragte Kuno nach, worauf ihn Xave irritiert anschaute. „Hast du mir nicht zugehört? Der Weg zu Xardas ist nicht nur durch Orks extrem gefährlich, nein, vielmehr sind die Dämonen die Xardas vor unwillkommenen Gästen schützen. Kein Bote zu ihm wurde jemals wieder gesehen.“ Baal Kuno schaute ungläubig zu seinen Freund aber lächelte dann. „Hm klingt interessant. Diesen Xardas würde ich allzu gern mal kennen lernen. Am besten ich begleite dich.“ Xavier schaute leicht verdutzt aber schien sich dann sichtlich zu freuen. „Und die anderen Baals haben nichts dagegen?“ fragte Xave nach „Nein, ich bin kein großer Gläubiger unserer Gemeinde, sondern vielmehr ein Anhänger vom allseits beliebten Sumpfkraut.“ meinte Kuno grinsend, kramte in seiner Tasche und holte zwei Stengel heraus. „Hier nimm einen, du brauchst kein Erz dafür heute zu blechen.“ Xave nahm dankend an und rauchte mit seinen Freund den letzten Stengel Sumpfkraut in der heilen und sicheren Obhut des neuen Lagers. Kapitel 3 Am darauf folgenden Morgen ging Xavier zum See und nahm dort ein gründliches Bad. In der Ferne, auf den Weg zur Freien Mine sah er ein Rudel Scavenger zu wie sie am brüten waren. Er schwamm ein paar Züge in die Mitte des Sees und sah den Lurker der Homer immer wieder das Leben schwer macht, doch Xave hatte keine Zeit sich um das Biest zu kümmern, doch er schwor sich es irgendwann zu erlegen und dessen Klaue als Halsband zu nutzen. Als der Morgenlangsam graute, schwamm er zurück zum Ufer und zog seine Klamotten an, ging ein letztes Mal in die Kneipe und versorgte sich mit allerlei Sachen für unterwegs, wie Fackeln, Brot, Wasser und Käse. Seinen Kumpel Gorn, ein dunkler Mann mit kräftiger Brust und Axtarm, bat er auf die Hütte aufzupassen wo Xave sein zu Hause hat, denn einer der Banditen namens Shrike hatte es schon längere Zeit auf diesen Wohnsitz abgesehen. Xavier verabschiedete sich und ging Richtung der Reisfarm um dort wie verabredet Kuno zu treffen. Dieser stand beim Reislord um ihn Reis im Tausch für Sumpfkrautstengel anzubieten, welches sichtlich erfolg hatte. „Hey Kuno, komm endlich wir müssen los.“ Rief Xave seinen Kumpel zu. Er verneigte sich dankend vorm Reislord und ging zu Xave. „Da bist du ja endlich, ich hab schon fast Wurzeln geschlagen“ meinte Kuno grinsend und gab seinen Freund die hand zur Begrüßung. „Lass uns aufbrechen, schließlich wollen wir ja so schnell wie möglich an unser Ziel!“ „Weist du schon welche Route du einschlagen wirst?“ Xavier holte aus seiner Beuteltasche eine Karte von der Minenkolonie heraus und begann Kuno den Weg zu weisen „Hm ich würde sagen wir nehmen den Weg von hier zum Alten Lager, vorbei an Cavalorns Hütte bis wir zum südlichen Ausgang von Alten Lager kommen. „Moment mal, warum verfolgen wir nicht den Pfad in der nähe deines Lagers, dem Berg hinauf, von dort ist es ein kürzerer Weg.“ Sagte Kuno leicht irritiert. „Bist du vom Sumpfkraut schon so vernebelt? Der Pfad ist sehr gefährlich, denn dort oben in den Bergen wimmelt es von Snapperrudeln! Wir machen es wie ich es gesagt hab und gehen in Richtung Altes Lager. Dort allerdings müssen wir uns vorbei schleichen, wegen der Gardisten natürlich und laufen ein kleines Stück in die Richtung eures Sumpflagers, biegen allerdings nach rechts den Berg hinauf. Wie Gorn mal erzählt hat wimmelt es ab da ungefähr von Orks.“ „Orks?“ fragte Kuno mit weit aufgerissenen Augen, starr vor Angst. „Wie…wie solln wir an denen vorbeikommen?“ „Ganz einfach mein Freund, ich hab den Magier Myxir nach einer Lösung gefragt und dieser gab mir diese besonderen Spruchrollen!“ er holte 4 Rollen aus seiner Tasche und hielt sie stolz in die Richtung von Kuno. „Das…das sind Rollen zur Verwandlung…die sind ein Vermögen wert!“ Xavier zuckte mit den Schultern und sprach „Die haben mich nur läppische 500 Erz gekostet, sie verwandeln einen in Warge, die Haustierchen der Orks. Mit denen sollten wir unbemerkt durch die Reihen der Orks schlüpfen können.“ „Dann wird ja alles wie geschmiert laufen!“ sagte Kuno freudig. „Davon kannst du ausgehen, aber genug gequatscht, lass uns aufbrechen, mein Freund.“ So begann ihre Reise… Kapitel 4 Beide Freunde wanderten dem Morgengrauen entgegen, scherzten und machten immer wieder eine Rast um ihren Durst zu stillen oder den Magen zu beruhigen. Es war dann Mittag als Kuno vorschlug unter einen Baum eine etwas längere Pause zu machen. Xavier war damit einverstanden. Kuno öffnete zwei Flaschen Reisschnaps und gab eine seinen Kumpel. „Auf dein Wohl, Bruder!“ sagte Kuno zuprostend. Ein knacken und rascheln im Gebüsch beendete das kleine Gelage sofort. „Was war das?“ flüsterte Xave Kuno zu, welcher nur mit den Schultern zuckte, aber seine Eisenkeule zog. Xavier tat es ihm gleich und bewaffnete sich ebenfalls. Doch es war zu spät, aus dem Gebüsch sprang ein Snapper von vielen hervor und schleuderte Xavier mit Wucht zu Boden. Leicht benommen versuchte er dennoch den Snapper irgendwie dran aufzuhalten zuzubeißen. Er stemmte die Arme gegen Schnauze des Tiers. Der Snapper versuchte dagegen anzukämpfen und sprang kurz zurück um erneut zum Angriff zu hetzen. Xavier indes schlug schon dem zweiten Snapper den Schädel ein, der sich nun jämmerlich jaulend am Boden sich krümmt. Ein dritter springt von hinten auf Kunos Rücken und zerfetzt mit seinen scharfen Krallen die Novizenrobe. Kuno merkte dass ihm das Blut warm dem Rücken herunterlief und spürte ein brennen der Wunde, doch das hinderte ihm nicht daran, das er seitwärts herumwirbelte und mit der Keule dem Snapper eins überzog, mit solcher Wucht, das dem Vieh der Schädel zerbarst. Kuno sprang nun auf den letzten Snapper zu, der im Begriff war seinen Kumpel anzugreifen. Der Snapper sprang aber schon zum Angriff und entkam so Kunos Keule, doch Xaviers Schwert landete einen so genauen Treffer am Hals des Tieres, das ein Blutstrahl daraus trat, wie eine Wasserfontäne bei heißen Quellen. Besser gesagt, es regnete Blut. „Puh, das wäre geschafft, mein Freund!“ sagte Kuno und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Du bist verletzt!“ meinte Xave zum Novizen, leichte Besorgnis lag in dessen Stimme. „Ach was der kleine Kratzer ist doch nicht so schlimm, nichts was ein einfacher Wundverband nicht heilen kann!“ sagte Kuno lächelnd. Sie gingen an den nah gelegenen Fluss und Xave wusch seinen Freund den Rücken mit kalten aber klaren Wasser ab. Danach nahm er eine Stoffrolle und umwickelte die nicht mehr blutende Wunde. „Dank dir mein Freund, nach so viel Aufregung haben wir uns etwas Ruhe verdient!“ sagte Kuno und holte aus seiner Beuteltasche zwei Sumpfkrautstängel heraus und reichte davon eine seinen Kollegen. „Nein danke, für mich jetzt nicht, ich hab noch was mit den Toten Snappern vor!“ Xave ging zu den toten Tieren, zückte seinen kleinen Dolch und schnitt quer unterhalb des Zahnansatzes eine Wunde. Danach stach er mit der Spitze der kleinen Waffe jeweils unterhalb der Zähne und hebelte diese heraus. „Snapperzähne sind doch begehrenswerte Handelswaren, auch im alten Lager. Vielleicht können wir die ja noch gebrauchen!“ meinte Xave und fuhr mit derselben Prozedur bei den anderen Tieren fort. Dann holte er sein Säckchen aus gegerbten Lurkerleder heraus und verstaute dort das Sammelgut. „Ja schön und gut, aber wenn du jetzt dein Sumpfkraut nicht nimmst, steck ich mir die Fluppe auch noch an.“ Sagte Kuno und drückte seinen Stengel aus. Beide Freunde gingen zurück an ihren Lagerplatz, vergewisserten sich das um sie herum keine weiteren Tiere herumlungern und holten dann ihre Lagermatten heraus, machten es sich gemütlich für den Rest des ersten Tages… Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)