Nekome von yui_hatake (A Run for free) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Kapitel 1 24.Juni 2059, UCAS Als Nekome wieder zu sich kam, hatte sie das Gefühl als hätte eine Horde Trolle mit ihren Kopf Fußball gespielt. Sie schmeckte Blut und ertastete mit ihrer Zunge, dass ihre Oberlippe aufgeplatzt war. Wie in Zeitlupe versuchte sie sich von einer harten Pritsche aufzurichten, was aufgrund der hämmernden Kopfschmerzen ihrer Meinung nach immer noch zu schnell war. Mein Kopf platzt gleich, verdammter Dreck! Wo bin ich überhaupt?! Sie sah sich um. Langsam gewöhnten ihre Augen sich an das geringe Licht in ihrer Umgebung und sie stellte fest, dass sie in einer kleinen Kammer war. Ihr gegenüber befand sich eine schwere Metalltür und die Wände waren auf kalten Beton. An einigen Stellen waren dunkle Flecken zu erkennen, welche, wenn sie sich nicht sehr täuschte, Blutflecken waren. Na, prima! Hier ist es ja richtig gemütlich! Wo bin ich da schon wieder hineingeraten?! Langsam kamen die Erinnerungen zurück. Sie sollte einen leichten Job erledigen und einen Koffer von dem Seattler Redmond Barrens nach Puyallup bringen. Tz, von wegen leichter Job! Johnson hätte auch direkt sagen können, dass Ares an diesem Koffer interessiert war! Dann hätte ich mehr als 5.000 Nuyen verlangt! Sie erinnert sich daran, dass sie auf den Pioneer Way in einen Hinterhalt geraten war. Zwanzig Leute in Vollrüstung sind plötzlich aus allen Seiten aufgetaucht. Erst sah es gar nicht so schlecht aus, da sie mit ein paar gezielten Schüssen einige ausschalten konnte und sich somit ein Fluchtweg auftat. Und dann kam diese dreck Magieschleuder! Das letzte an was sie sich erinnern konnte ist, dass sie von einem unsichtbaren Hammer eins übergebraten kam. Wenn ich diesen Dreckhead in die Finger bekomme... Wütend schlug sie auf die Pritsche, wonach sie sofort mit einem Stechen an der linken Schläfe bestraft wurde. Besänftigend fuhr sie sich durch die streichelholzlangen schwarzen Haare mit den rot-gefärbten Spitzen und schloss dabei die Augen. Warum muss so was immer mir passieren?! Plötzlich horchte sie auf. Schritte näherten sich der Tür. Die Tür wurde geöffnet und drei Männer kamen herein. Der mittlere war der kleinste von den Dreien und hatte keine Vollrüstung an, wie die anderen beiden. Er setzte ein wölfisches Grinsen auf und fuhr sich durch seine blonden schulterlangen Haare. „Hallo meine Kleine! Ich kümmere mich hier um die Gefangenen.“ Nekome funkelt ihn böse an. Ja hälst dich wohl für den Größten was? Nur mit größter Mühe hielt sie sich zurück eine freche Antwort zu erwidern und beließ es bei einem bösen Blick. Den Typen störte das jedoch nicht und er fuhr fort „Du hast ganz schönen Wirbel da draußen veranstaltet. Dein Glück! Mein Auftraggeber, findet dich nicht schlecht und ich soll dir ein Angebot machen.“ Er schaut Nekome aus seinen blauen Augen an und schien eher weniger erfreut darüber zu sein, dass er sie vielleicht wieder laufen lassen musste. Tja Kleiner, ich werde wohl nicht zu deiner Trophäensammlung gehören! Nekome schaut ihn mit einem Lächeln auf den Lippen an. „Und das wäre?“ „Du sollst einen Auftrag erledigen. Wenn du ihn erfolgreich abschließt, wird über die sechs Toten hinweggesehen, die du fabriziert hast und du darfst gehen.“ Die Miene von dem Typen verfinsterte sich. Es war offensichtlich, dass er anderer Meinung war. „Wie sieht’s mit Bezahlung oder anderen Runnern aus?“ „Bezahlung?!“ Für wen hält die kleine Schlampe sich?! „Du kannst froh sein, dass man dir überhaupt so ein Angebot macht! Bei dem Spektakel, was du veranstaltet hast!“ Er schaute ihr direkt in die grünen Augen. Sei froh, dass ich mich nicht deiner annehmen darf! Nekome hielt dem Blick stand und schaute unberührt zurück in seine Augen. „Also was ist jetzt mit anderen Runnern?“ Der Typ atmete tief ein und schloss die Augen, als wenn er sich beruhigen wollte. „Du wirst mit drei anderen Runnern zusammenarbeiten. Sie treffen sich morgen Abend um 18.00Uhr in der Bar Blue Monkey, wo ihnen Mr Johnson den genaueren Job erläutern wird und du dich mit den anderen Runnern bekannt machen kannst. Nimmst du das Angebot an?“ „Was bleibt mir anderes über?“ Sie schaute ihn freundlich an. „ Kann ich dann jetzt gehen?!“ Wortlos trat er einen Schritt zur Seite und öffnete die Tür. „Nach dir!“ Nekome stand auf, was sofort mit einem Pochen in der Stirn begleitet wurde. Sie ließ sich jedoch nichts anmerken und stiefelte an ihm vorbei. Sie war mit ihren 1,62m die Kleinste im Raum und ging den blonden Typen gerade bis zum Kinn. Er geleitete sie stumm durch einen schmalen Flur in eine Art Büro, wo sie ihre Waffen, eine Ruger Super Warhawk und eine Ares Predator, wiederbekam. Sie durchliefen einen weiteren Flur und traten schließlich ins Freie. Hier bemerkte sie, dass sie in einer Art Lagerhalle gefangen gehalten worden war. Auch von unten auf dem Boden konnte sie den Monofilamentdraht erkennen, der auf der Mauer spiralförmig verlief. Zwanzig Meter von ihr entfernt hielt ein Taxi an. Der blonde Kerl drehte sich zu ihr um. „Da ist dein Taxi!“ Er schaute sie noch einmal grimmig an und machte dann auf dem Absatz kehrt und wieder zurück ins Gebäude. Ja auf nimmer wiedersehen! Sie stieg ins Taxi, wo sie ein Ork im empfang nahm. „Hey Chummer! Wohin soll’s denn gehen?“ „Redmond Barrens 175th Street 47“ „Wow das ist ein langer Weg!“ Er musterte Nekome aus grauen Augen. Diese seufzte und warf einen Credsitck mit hundertfünfzig Nuyen nach vorne. Er schnappte den Stick und legte sofort eine breites Grinsen auf und fuhr los. Während der Fahrt laberte der Ork wie ein Wasserfall von Gott und der Welt. Nekome erfuhr, dass er Slick hieß und seit drei Jahren Taxi fuhr. Bla Bla Bla Sie wünschte sich im Moment nicht mehr als eine schöne Dusche und ein weiches Bett. Es war inzwischen dunkel geworden und ihre Augenlider wurden schwer wie Blei. Die Kopfschmerzen führten auch nicht dazu, dass es ihr besser ging. Nachdem sie angekommen war schaffte sie grad noch die schrägen Stufen zu einem baufälligen Wohnhaus hoch zu steigen und den schmierigen Flur ignorierend ihr Auge für den Retinascan offen zu halten, die Tür zuschließen,sich die Schuhe auszuziehen und auf’s Bett zu fallen. Im nächsten Moment wurde sie vom wohlig Schwarzen eingehüllt und schlief ein. Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Kapitel 2 25. Juni 2059, Seattle, 7.00Uhr Nekome schlief noch tief und fest, als plötzlich ihr rechtes Handgelenk anfing zu vibrieren. Wie vom einen Blitz getroffen sprang sie auf, verhedderte sich in die dünne Decke und landete dumpfen auf dem Boden. Was zum T... Ihren Hintern reibend setzte sie sich auf, während das Vibrieren nicht aufhören wollte. Gähnend ging sie ans Kom. Das Gesicht ihres Schiebers erschien auf dem Display. Es war ein Zwerg mit vielen kleinen Lachfalten, kurzem braunen Haar und freundlichen blauen Augen. Ein breites Grinsen tauchte auf dem Gesicht des Zwerges auf. „Hast aber auch schon mal besser ausgesehen, Schätzchen.“ „Das Schätzchen kommt dich gleich besuchen und vermöbelt deinen Popo, wenn du mir keinen guten Grund nennst mich um diese Zeit aus dem Bett zu schmeißen, Winzling!“ Nekome rieb sich müde ihre brennenden Augen und versuchte trotzdem einen wütenden Ausdruck in sie zu legen, was aber nicht ganz klappte. Der Zwerg dachte gar nicht daran aufzuhören zu grinsen und fuhr ohne die Miene zu verändern fort. „Ich sie kann dich auch später wieder anrufen, Kleine, aber dann könntest du was richtig Geiles verpassen...“ Herausfordernd sah er sie an. „Ist ja schon gut, Patrick! Rück raus mit der Sprache und wehe es ist mal wieder ein LEICHTER Job!“ Patrick verzog sein Gesicht, welches einen leicht besorgten Blick annahm. „Hab schon gehört, was passiert ist. Tut mir Leid aber du kennst die Spielregeln! Bist ja anscheinend trotzdem gut weggekommen, was man in der Matrix so hört.“ „Erspar mir dein Mitleid und schieß los!“ Durch den besorgten Blick versuchte sie einen freundlicheren Ton einzuschlagen. Er hat recht! Ich kenne die Spielregeln! Alt zu werden in den Schatten könnte man glatt als eine Herausforderung sehen. Sie grinste innerlich. Na ja wäre ja auch sonst zu langweilig. „Ist ja gut! Ich würde nur ungern auf deiner Beerdigung auftauchen müssen in nächster Zukunft!“ Der Zwerg schaute sie mit ernster Miene eindringlich an. Dann verschwand dieser Ausdruck, so schnell wie er gekommen war und wich wieder dem freundlichen Lächeln. „Du hattest mich doch wegen der APDS (Panzerbrechende Munition) angesprochen...“ Von einem Moment auf den Anderen vergaß Nekome ihre Müdigkeit und schaute erwartungsvoll Patrick in die Augen. „Ah, anscheinend hab ich jetzt deine Aufmerksamkeit!“ Patrick grinste sie frech an. „Tjaha, stell dir vor, dein alter Schieber hat dir ein paar kleine Geschenke beschafft. Was hälst du von 30 Kugeln APDS für deine Thunderbolt?!“ „Pat, wenn du hier wärest würde ich dir einen fetten Schmatzer aufdrücken!“ Nekomes Augen funkelten. Endlich ist die Muni da!! Wird in Zukunft leichter sein Feinde in Vollrüstung auszuschalten. Oder Drohnen... Ihr Blick wurde etwas glasig, als sie sich die Auswirkungen der Munition ausmalte. „Hey! Freu dich noch nicht zu früh. Ich bekomme die erst in zwei Tagen rein. Frisch aus den ADL sozusagen.“ „Erst in zwei Tagen?“ Das Funkeln in Nekomes Augen verschwand. „Och, menno!“ „Jetzt stell dich nicht so an! Zwei Tage ist jawohl keine all zu lange Zeit!“ „Jaja, ist ja schon gut.“ „Okay. Ich wollte es dir nur gesagt haben. Ich schätze ich soll sie dir wie immer überbringen?“ „Ja, so wie immer.“ Nekome zwinkerte ihm zu. „Bis denn, Chummer!“ „Jo, bis dann! Und lass dich in der Zeit nicht geeken! Sonst kriegt deine Muni jemand anderes!“ „Wag es dich!“ Mit einem Lachen legte der Zwerg auf. Super, jetzt bin ich wach! Was mach ich denn jetzt?! Nekome schaute sich in ihrer Wohnung um. Na ja, die Bezeichnung Wohnung passte nicht ganz. Es gab nur einen Raum, der quadratisch war und 30m² umfasste. Rechts neben der Eingangstür war ihr Bett, welches eigentlich das beste Möbelstück in ihrem Zimmer war. Daneben stand ein kleiner Kleiderschrank aus Kunstholz, da echtes Holz viel zu teuer war. Gegenüber von der Eingangstür an der Wand standen ein kleines Schränkchen mit einer Mikrowelle drauf und daneben ein ranziger, weißer Kühlschrank. Rechts daneben war ein kleiner Bereich mit einem Vorhang abgehangen, wohinter sich die Toilette befand. Links an der Wand lagen einige Gewichte und andere Sachen um sich in Form zuhalten. Alles im allem eine typische Wohnung in den Barrens. Nekomes Blick schweifte zurück zum Kühlschrank. Hm, ich glaube ich werde erstmal was essen und mir einen Soykaff machen! Nach einem Soykaff, einem kleinen Frühstück (altes Toastbrot), diversen Kraftübungen und nach einem ausführlichen Säubern der Waffen, schaute sie sich kurz auf ihrem Navi an, wo die Bar Blue Monkey liegt. In der C Gegend von Renton also...in einer guten Viertelstunde sollte ich da sein. Sie ging zum Kleiderschrank und öffnete ihn, entledigte sich ihrer Trainingskleidung und schaute in den Spiegel. Sie verzog das Gesicht, als sie die Wunde an der Oberlippe betrachtete. Na super, da wird wohl eine kleine Narbe zurückbleiben! Na ja, eine mehr oder weniger... Sie sah sich ihren Oberkörper im Spiegel an, als würde er nicht zu ihr gehören. Innerhalb von 3 Jahren, in denen sie in den Schatten arbeitete, sind einige Narben zusammen gekommen. Die meisten waren ungefährlich und rührten von Fleischwunden oder sogar nur tiefen Schürfwunden. Ihr Blick blieb an einer kleinen Runden Narbe unter ihrem linken Schlüsselbein hängen. Bilder von einem toten Mann mit braunen langen Haaren und grünen Augen tauchten vor ihrem inneren Auge auf und sie verdrängte sie samt dem stechenden Scherz in ihrer Brust sofort. Es ist nicht an der Zeit, alten Sachen hinterher zu trauern! Entschlossen wandte sie ihren Blick vom Spiegel ab und nahm eine schwarze Jeans aus dem Schrank. Dazu ein schwarzes Top, ihr Tarnhalfter für die beiden Thunderbolts und eine schwarze Jeansjacke. Sie mochte schwarz. Man wurde damit kaum beachtet und genau das wollte sie. Im Mittelpunkt zu stehen, sparte sie sich für andere Abende auf. Ihre Haare waren schnell gemacht (einmal durchgewuschelt). Geübt umrandete sie mit dem schwarzen Kajal ihre Augen. Fertig! Sie grinste ihr Spiegelbild an, wandte sich danach um, ging aus ihrer Wohnung und aktivierte das Magschloss. Draußen war es bewölkt, aber trocken. Fehlte auch noch, dass es jetzt regnet! Ihr Blick fiel auf eine rote Suzuki GSX-R750. Ein Ork lag zuckend daneben. Er hatte eine Lederjacke an mit dem Zeichen der Spikes. Nekome ging zum Motorrad und entsicherte die Starkstromsicherung mit einem breiten Grinsen. „Hast Glück, dass du so groß bist. Ein Norm überlebt die Spannung nicht!“ Sie zwinkerte ihm zu. „Sorry, aber ich hab in nächster Zukunft nicht vor, mein Motorrad an die Spikes abzutreten. Sucht euch ein anderes!“ Bei den letzten Worten wich das Lächeln auf ihrem Gesicht einem drohenden Gesichtsausdruck. Sie stieg auf die Maschine und raste mit quietschenden Reifen davon. Verdammte Spikes! Das könnte noch wirklich unangenehm werden! Sie ärgerte sich über ihre freche Antwort. Ich glaub ich muss mich bald nach einer neuen Wohnung umschauen. Grummelnd jagte sie mit zehn Meilen über der Höchstgeschwindigkeit über die 202 runter nach Renton. Und schon war hinter ihr das Heulen von Polizeisirenen zu hören. Verfluchter Dreck! Warum immer ich?! Fluchend wurde sie langsamer und fuhr rechts an den Straßenrand. Sie stellte den Motor ab und wartete geduldig, bis der LoneStar-Polizist selber von seinem Motorrad gestiegen war und zu ihr hin trabte. Sie beäugte ihn genau. Schätze er ist Mitte Dreißig. Zum Glück ist es keine Frau! Sie schaltete ihre Pheromondrüsen ein und schenkte dem Polizisten ein verführerisches Lächeln. „Madam, sie wissen, dass sie zehn Meilen über der Höchstgeschwindigkeit gefahren sind?“ Er beäugte sie zunächst mit ernstem Gesichtsausdruck, während die Pheromondrüsen von Nekome auf Hochtouren arbeiteten. „Officer, es tut mir Leid! Meine Schwester bekommt gerade ihr Baby.“ Lass ihr bitte die Waffen nicht entdecken! Langsam machte sich auf dem Gesicht vom Officer ein verträumter Blick breit. „Achso! Ja da kann man ihnen ja gratulieren! Wenn sie wollen kann ich vorfahren und ihnen helfen noch schneller im Krankenhaus anzukommen. Sie haben wirklich wunderschöne Augen!“ Nekome fuhr schnell die Pheromondrüsen wieder runter. Uups, dass war wohl nein bisschen zu viel. „Nein danke Officer! Aber nett gemeint!“ „Sie können mich hier doch jetzt nicht so stehen lassen, Liebste!“ „Äh, ja.“ Verdammter Dreck! „Geben sie mir wenigstens ihre Kom-Nummer, Teuerste!“ Nekome gab den verliebten LoneStar-Bullen irgendeine Nummer und fuhr dann so schnell es ging weiter. Hast du ja wieder toll hingekriegt! Und jetzt sind die Klamotten voll mit Pheromonen! Na super! Das kann gleich beim Treffen ja heiter werden! Ich hab auch keine Zeit zurückzufahren und mich umzuziehen. Ach DRECK! Sie nahm sich vor demnächst immer Ersatzkleidung mitzunehmen. Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Kapitel 3 25. Juni 2059, Seattle, 18.05Uhr Nekome parkte ihr Motorrad vor der Bar und musterte die Eckkneipe, die bekannt für ihre Billiarturniere war. Sie glitt durch die Tür und dank einem Metalldetektor piepte es schön. Sie seufzte und drehte sich leicht entnervt lächelnd zu einem Ork, der ihr auffordernd die Hand hinhielt. Sie gab ihm, wenn auch schweren Herzens, ihre beiden Lieblinge und sah sich im Raum dann um. Direkt vorne im Eingangsbereich befanden sich mehrere kleinere Tische, die um diese Zeit eher noch ziehmlich leer waren, wenn man von zwei Norms rechts an der Wand absah. Ihr gegenüber befand sich die Theke, an der ein Ork und drei Norms saßen, die von einem Zwerg bedient wurden. Da er über die Theke schauen konnte, musste er dahinter wohl eine Erhöhung haben. Sie ging auf den Zwerg zu, wobei sie merkte, dass die Männer in ihrer Umgebung sich zu ihr umdrehten. Verdammter Dreck! Warum hab ich mir noch mal die Pheromondrüsen einbauen lassen?! ,ärgerte sie sich und sah den Barkeeper vielleicht ein wenig finsterer an, als beabsichtigt. Dieser runzelte auch die Stirn und fuhr sich über seinen kurzen roten Ziegenbart. Ansonsten hatte er blaue Augen und eine Glatze, die auf Hochglanz poliert war. "Hoi, ehm ich bin.." ,fing sie an, wurde aber sofort unterbrochen. "Ebenfalls verabredet." ,entgegnete ihr der Zwerg mit einer rauchigen Stimme. "Zweite Tür links." ,fügte er hinzu, lächelte sie dann aber auch schief an. "Kann ich dir was zu trinken anbieten? Geht auf's Haus!" "Nein, danke." ,erwiderte Nekome schnell und verzog sich schnell zu besagter Tür. Sie klopfte kurz an und öffnete dann. Zehn Augenpaare drehten sich zu ihr um und instinktiv wollte sie die Flucht ergreifen oder in Deckung ging, was gerade natürlich völlig irrsinnig war. "Ich bin aufgehalten worden." ,erwiderte die Schwarzhaarige und schloss hinter sich die Tür. In dem Raum befand ich ein Runder großer Tisch, an dem zehn Leute Platz gefunden hätten. Am anderen Ende saß, so wie sie schätzte, Johnson, der braune kurze Haare hatte, die schon leicht graue Ansätze zeigten. Er trug einen maßgeschneiderten dunkelgrauen Anzug und eine blaue Kravatte. Sie schätzte ihn auf Anfang 40. Hinter ihm stand ein Troll mit schwarzen kurzen Haaren und leicht grünlicher Haut. Neben den zwei Hauern besaß er auch zwei ansehnliche Hörner. Außerdem trug er ebenfalls ein Anzug, auch wenn er irgendwie unpassend schien. Auf ihrer Seite des Tisches saßen also ihre drei Mitrunner. Sie überflog sie kurz. Ein Elf, ein Ork und ein Mensch. Super, da hätten wir ja mal alles vertreten. ,dachte sie zu sich und wollte sich eher ungern setzen. Sie stellte sich rechts neben der Tür, erstens damit, falls jemand hereinkam und ihnen feindlich gesinnt war, sie nicht die erste Ladung abbekam und zweitens damit ihre Mitstreiter nicht sofort von den Pheromonen erfasst wurden. "Da wir jetzt endlich komplett sind, kann ich ja beginnen." ,fing Johnson an und Nekome verdrehte innerlich die Augen, während der Elf ihr einen missbilligenden Blick zu warf. Fängt ja super an! Und wenn du mich weiter so anschaust, werde ich mich neben dich setzen! ,grummelte sie gedanklich. Ihre Laune war mal wieder auf einem Tiefpunkt. "Mein Auftraggeber möchte, dass sie etwas über ein Gebäude in Erfahrung bringen. Und zwar liegt es in der Double A Gegend in Snohomish. Es ist eigentlich ein still gelegtes Forschungslabor, aber in letzter Zeit haben wir Grund zur Annahme, dass es doch nicht so ganz still gelegt ist. Kurzgefasst, möchte mein Auftraggeber, dass sie sich dort mal genauer umschauen, um fest zu stellen, was da los ist." ,fasste Johnson zusammen. "Interessiert?" Zustimmendes Gegrummel war zu hören. "Was springt für uns dabei raus?" ,hakte der Ork nach. "7.000NuYen pro Nase plus 2.000NuYen Spesen." ,erwiderte Johnson. "Wie sieht es mit Vorbezahlung aus?" ,warf der Mensch ein. "Die Spesen bekommen sie natürlich sofort und jeder 1000NuYen als Anzahlung." Alle Runner nickten zustimmend und der Johnson zog einen Stick hervor. "Hier ist die genaue Adresse aufgezeichnet und es ist eine Nummer dabei, die sie anrufen, wenn sie fertig sind. Sie haben maximal drei Tage." Der Elf steckte den Stick ein und Johnson zog drei weitere Credsticks und ein Lesegerät heraus, falls sie den Betrag kontrollieren wollten. Nekome verschränkte die Arme und sah finster auf die Sticks. Ihre Mitrunner schienen aber ebenfalls irritiert. "Wir brauchen vier Sticks." ,meinte der Ork und deutete auf Nekome. Johnson grinste und schüttelte den Kopf. "Das ist schon geregelt." ,erwiderte er schlicht, was Nekome leicht reizte. Ich zeig dir gleich, wohin du dir deine Credsticks schieben kannst! ,fauchte sie und biss sich auf die Lippe, um nicht laut etwas zu erwidern. Nein, ich lege mich nicht(!) mit Johnson an! ,ermahnte sie sich selber. "Gut, dann ist das ja geklärt! Auf ein gutes Gelingen!" ,warf Johnson in die Runde, stand auf und verließ zusammen mit seinem Security den Raum. Drei Leute wandten sich zu Nekome um, welche die Augen verdrehte. "Gut, ich fang einfach mal an mit dem Vorstellen. Nennt mich Nekome und nein ich werde euch nicht erzählen, warum ich keine Bezahlung bekomme. Meine Spezialgebiete sind schwere Pistolen, Sprengstoff und Medizin, wenn auch eher Rechtsmedizin." ,erklärte sie, während der Elf sie schon wieder sehr hochnäsig ansah. "Und ich verspreche dir, wenn du mich noch einmal so ansiehst, landest du in der Rechtsmedizin!" ,fuhr sie auf, während der Elf leicht lächelte. "Das kannst du ja gerne versuchen, Kleine." Nekome knirschte mit den Zähnen und machte einen Schritt nach vorn. "Nenn mich nicht..." "Leeeeeeeute!" ,war der Ork ein. "Wir arbeiten miteinander und nicht gegeneinander! Vertragt euch! Also, freut mich Nekome! Ich bin Jasper und bin kurzgesagt ein Frontschwein. Entweder prügel ich mir meinen Weg, oder schieß ihn mir mit schweren Waffen." ,lächelte Jasper. Er war ca 2,14m groß, hatte lange braune Haare, die zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden waren und trug ein Metalshirt mit einer Armeehose. Er hatte graue Augen und seine Hauer waren leicht vergilbt, die er jetzt, da er grinste, noch ein wenig mehr enthüllte. Der Elf schnalzte mit der Zunge. "Du hast wahrscheinlich Recht. Nennt mich Silence. Ich bin Kiadept und habe mich auf den Klingenkampf und auf den Gebrauch von Mg's spezialisiert." ,informierte er die Runner, während er immer noch leicht hochnäsig herüberkam. Er hatte schwarze fransige Haare und stahlblaue Augen. Man würde ihn auf 1,90m schätzen und er machte eine typisch elfische Figur. Sein Alter konnte um einiges höher sein, aber man würde es vom Aussehen her auf Ende zwanzig schätzen. "Und ich bin Sniper! Ich kann gut mit Scharfschützengewehren umgehen, aber auch mit schweren Pistolen und mein Nahkampf ist ebenfalls erste Sahne." ,stellte sich der Mensch vor. Jetzt wo sie ihm näher betrachtete, kam er ihr ziehmlich jung vor mit seinen blonden kurzen Haaren, in denen Tribels hineinrasiert waren. Er konnte nicht älter sein als zwanzig. Hoffentlich kein Möchtegernrunner! ,betete, Nekome und lächelte ihn schief an, während langsam alle drei einen etwas glasigen Blick bekamen. Verflucht! Die Pheromone! "Ehm, wie wär's, wenn wir uns woanders weiter unterhalten? Vorschläge?" ,hakte sie eilig nach. Ich muss hier weg, verdammt noch mal! Keiner von ihnen antwortete, da sie wohl alle leicht abwesend waren. Ja toll gemacht, Nekome! "Gut, sagen wir in zwei Stunden vor dem Haus an der Union Hill Road 37!" "Wohnst du dahahaaaaaaaaa?" ,schnurrte Sniper und Nekome verließ leicht fluchtartig den Raum. Da hab ich gleich einiges zu erklären.. ,dachte sie genervt, holte sich ihre Waffen wieder und verschwand nach draußen. So, jetzt schnell nach Hause, umziehen und dann zum Treffen. Hm..vielleicht noch eine Pizza auf dem Weg? Ach, bevor ich es vergesse! Sie wählte eine Nummer auf ihren Handgelenkkom. "Ja?" ,entgegnete ihr eine fiepsige Stimme, bei der sie jedes Mal fast anfing zu lachen. "Hoi Kabelbrand! Du, informier dich bitte mal über die Runner Sniper, Jasper und Silence. Na ja, falls du etwas über sie herausfinden solltest. Ruf mich an, wenn du was hast, oder schick mir die Daten rüber, okay?" "Ok!" ,quiekte der Decker schlicht und legte auf. Somit schaltete Nekome wieder die Sicherung aus, stieg auf ihr Motorrad und fuhr nach Hause. Diesmal hielt sie sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung. Noch mehr Probleme brauchte Frau nun wirklich nicht! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)