Project Reunion von Shadow_Lunatale (Eine T.I. Aftershowparty) ================================================================================ Kapitel 3: Unwägbarkeiten ------------------------- Shadow stand unter der Dusche und genoß den warmen Schauer. Es war nun der dritte Tag an dem er an seinem Wagen schraubte. Shadow war gerade mit dem finalen Zerlegen des Motors fertig geworden als Shinji ihm zum Mittagessen geholt hatte. Natürlich war das keine sehr saubere Arbeit und irgendwie bekam man das ganze Öl nie wirklich ab. *Hmm es geht besser voran als ich dachte, bisher zumindest. Aber so wie die Kupplung aussah hat das Getriebe bestimmt auch was abbekommen. Was das wieder kostet.* Aus der Dusche steigend griff sich Shadow ein weißes Handtuch und begann sich abzutrocknen. Als er fertig war schlang er das Handtuch um die Hüften und knotete es fest. Nun zog er auch die dunkelroten Eßstäbchen, mit denen er sich die Haare hochgesteckt hatte, heraus. Gerade als er das Badezimmer verlassen wollte klingelte es an der Haustür. Shadow betrat die Küche und konnte noch sehen das Shinji bereits auf dem Weg zur Tür war. „Hast dich ja ganz schön verändert seit dem letzten Mal. Viel trainiert was.“ Misato hatte irgendwie so ein Funkeln in den Augen. „Was soll ich sagen, man tut was man kann.“ Es machte Shadow etwas verlegen. „Trägst du das Kreuz immer?“ Rei betrat grade die Küche. „Ja, immer.“ „Und dafür hat er auch seine Gründe.“ Han betrat, zusammen mit Shinji, die Küche. Er hatte eine große, schwarze Tasche und einen Brief dabei. „Deine Bestellung Shadow.“ Han reichte Shadow die schwarze Tasche mit der er sich gleich auf den Weg in sein Zimmer machte. „Und der Brief hier ist für dich Misato. War unten in der Post.“ Er reichte ihr den Brief welchen Misato sofort öffnete. In den letzten Tagen war Han fast jeden Tag bei Shadow in der Garage und schraubte mit ihm am Wagen herum. Er war recht schnell ein Teil dieser sehr unterschiedlichen Familie geworden. Shadow ging in sein Zimmer, schloß die Tür und warf die Tasche auf das Bett. Das Handtuch fiel auf den Boden während er sich frische Kleidung aus dem Schrank nahm. Es war natürlich wie immer ein schwarzes T-Shirt und eine bequeme Stoffhose. Danach verstaute er die Tasche mit seiner Bestellung sorgfältig. *Denk dran es ist das gleiche Prinzip wie mit Kondomen, besser ich hab das Ding und brauche es nicht als wenn ich es brauche und dann habe ich es nicht.* Das Zimmer verlassend war Shadow schon wieder in Gedanken bei seinem Wagen als er fast von Misato umgerannt wurde als er in die Küche gehen wollte. Sie hatte den Brief in der linken und ihre Jacke in der rechten Hand. Man hörte noch die Haustür knallen und kurze Zeit später einen Motor aufheulen. Als Shadow die Küche betrat blickte er in drei sehr fragende Gesichter. Es war ihm klar daß er die Situation erklären mußte. Sein Blick wanderte auf den Kückentisch und den darauf liegenden Briefumschlag. Ein Blick auf den Absender verschaffte ihm Gewißheit. „Shinji was ist mit dem Essen?“ „Ja aber…Misato…was ist mit ihr?“ „Die ist für einige Stunden weg also sollten wir anfangen bevor alles kalt ist. Ach ja Han ich bräuchte da einen Fahrservice.“ „Wo soll es hingehen?“ Han setzte sich schon an den Tisch während Rei einfach begann selbigen zu decken. „Ins Kaufhaus, und es wäre gut wenn wir den Pickup nehmen würden.“ Shadow setzte sich ebenfalls. „Was willst du kaufen?“ Rei setzte sich während Shinji begann das Mittag aufzutischen. „Einen Kühlschrank.“ Shadow nahm sich etwas Reis. „Wozu?“ Alle drei fragten synchron. „Also paßt auf, das ist so….“ Die Sonne stand schon sehr tief als der gelbe Renault wieder vor dem Wohnhaus in Neo Tokio zwei hielt. Shadow saß immer noch in der Werkstatt und prüfte einige Teile des zerlegten Motors als er die Türen des Wagens klappen hörte. Er stand auf und ging auf den Parkplatz als ihm die kleine Gruppe schon entgegen kam. Misato trug PenPen auf den Armen und sah endlos glücklich aus, ihr folgten Hikari, Toji und Kensuke. Als sich Misato und Shadow gegenüber standen setzte sie den kleinen Pinguin auf den Boden und fiel Shadow um den Hals. „Danke Shadow, danke, danke, danke, danke, danke.“ Misato drückte ihn an sich und auch PenPen knuddelte Shadow an seinem rechten Bein. „Wark Wark Wark.“ *Danke Mann, endlich wieder Bier und Pralinen.* „Du hast also den Brief geschickt.“ Hikari brach als erste das Schweigen. „Der –ominöse- Shadow Stormbringer.“ Toji stand nur Zentimeter hinter Hikari. „Und was hast du jetzt mit Major Katsuragi zu tun das ihr euch so begrüßt?“ Kensuke stellte sich ebenfalls neben die beiden. Shadow blickte über Misato’s Schulter zu den dreien. „Das ist eine verdammt lange Geschichte, laßt uns hochgehen dann erzähle ich sie euch.“ Shadow befreite sich aus der Umklammerung so daß alle in die Wohnung gehen konnten. Die Wohnungstür war nicht einmal richtig offen da rannte PenPen schon in die Küche. Zu seinem Leidwesen traf er dort nur Rei an die ihn sehr verdutzt anblickte. Shinji, der die Tür hatte aufgehen hören kam zeitgleich mit den anderen in die Küche nur um etwas zu sehen das alle Anwesenden in Staunen versetzte. Rei ging zu PenPen, hob ihn hoch und knuddelte ihn mit einem sehr zufriedenen Gesichtsausdruck ausgiebig. „Na Kleiner, wieder zuhause.“ Rei’s Lächeln kam dem eines Engels gleich. „Wark Wark.“ *Ich hab doch gewußt das du mich auch magst.* Alle standen fassungslos da. Shinji griff in den Kühlschrank und holte ein Bier raus welches er Shadow reichte. Dieser öffnete es und reichte es an Misato weiter die das Bier in einem Zug austrank, wobei sie diesmal auf ihr typisches Gekreische verzichtete. „Das es erst zu einer weltweiten Katastrophe kommen muß bevor die sich ändert.“ Kensuke’s brachte alle zum Lachen und lockerte die Situation auf. Asuka bekam das Treiben in der Küche mit und verzog sich auf den Balkon. Da sie die Tür wieder von außen verschloß machte unmißverständlich klar daß sie in Ruhe gelassen werden wollte. Als Toji Shinji darauf ansprach wurde dieser traurig. Es dauerte etwas bis sie ihn soweit hatten darüber zu sprechen. „Shinji, was hältst du davon wenn du deine Gäste ins Wohnzimmer bringst, ich kümmere mich um das Abendessen.“ „Du kannst kochen Shadow?“ Shinji war sichtlich erstaunt. „Klar, ich habe einige Monate mit Misato zusammen gelebt also.“ Misato’s kleinen Wutanfall ignorierend machte sich Shadow an die Arbeit während Shinji und Rei mit ihrem Besuch ins Wohnzimmer gingen. Rei hatte sich natürlich nicht von PenPen getrennt und trug ihn umher was er sich gerne gefallen ließ. Es dauerte eine halbe Stunde bis Shadow das Abendessen fertig hatte. Nachdem er alles aufgetischt hatte nahm er einen Teller aus der Küche den er vorher angerichtet hatte und ging zum Balkon. Er klopfte kurz an und öffnete die Tür, stellte Asuka den Teller hin und ging wieder. Sie blickte die ganze Zeit in die endlose Weite der Stadt ohne wirklich etwas mit ihren Augen zu fixieren. Als er wieder das Wohnzimmer betrat aßen alle bereits. Shadow setzte sich daneben und lauschte den Geschichten die erzählt wurden. Er lernte an diesem Abend viel über Shinji und Rei, aber auch über Asuka. „Ähm Misato, wo sollen alle schlafen?“ Shinji sah Misato fragend an. „Laßt mich bloß nicht mit Hikari und Toji in einem Zimmer alleine. Das halte ich nicht aus.“ Kensuke legte seine Meinung dar. „Warum?“ Rei fragte mal wieder kurz und direkt. „Du hättest das mal erleben sollen die ganze Herfahrt. Die beiden saßen auf der Rückbank und da ging es immer nur KNUUUUUUTSCH, KNUUUUUUTSCH, KNUUUUUUTSCH, KNUUUUUUTSCH, KNUUUUUUTSCH…“ Kensuke hatte ganze fünf Sekunden Spaß bevor er zeitgleich von Hikari und Toji eine geklebt bekam. „Reiß dich gefälligst zusammen.“ Toji war sauer. „Was denn war doch so.“ Kensuke unterließ danach weitere Provokationen da Hikari zusehends wütender wurde. „Machen wir es doch so, Toji und Hikari schlafen in meinem Zimmer, Rei pennt bei Misato und Kensuke und ich übernachten im Wohnzimmer.“ Alle waren mit Shadow’s Vorschlag einverstanden. Alle bis auf Shinji dem bewußt wurde das er diese Nacht gezwungenermaßen neben Asuka schlafen mußte da seine Fluchtmöglichkeit Sofa jetzt belegt war. Shadow verließ als Letzter das Bad. Er schnappte sich PenPen der es irgendwie geschafft hatte sich aus Rei’s Umklammerung zu befreien und ging mit ihm in die Küche. Shadow stellte sich vor einen Schrank und drückte auf eine Taste die auch für den kleinen Pinguin problemlos erreichbar war. Die Tür öffnete sich und zum Vorschein kam ein Kühlschrank der fast genauso eingerichtet war wie der alte von PenPen. In der Ecke standen sogar zwei Dosen Bier und eine große Pralinenschachtel. „Willkommen zuhause PenPen.“ Shadow lächelte. „Wark.“ *Bist schwer in Ordnung Alter.* PenPen bestieg sein neues Heim und schloß die Tür um es sich gemütlich zu machen. Shadow drehte sich um und wollte losgehen als Misato plötzlich vor ihm stand. „Ich wollte mich noch richtig bei dir bedanken, aber nicht vor den Kindern.“ Sie schloß ihre Augen und wollte Shadow einen unschuldigen Kuß auf die Lippen geben doch er stoppte sie mit dem Zeigefinger. „Nicht das es mir nicht gefallen würde aber ich will mir den Ersten noch aufheben.“ Shadow wurde ein wenig rot. „Du bist noch ungeküßt, wie süß. Gut, wenn du das so willst da kann ich mit leben. Aber –das- ist doch bestimmt erlaubt.“ Noch bevor Shadow sich wehren konnte griff sich Misato seinen Kopf und preßte ihn gegen ihre üppige Oberweite. Er versuchte sich zu wehren aber aus irgendwelchen Gründen gelang ihm das nicht so recht. „Mischato isch bekomme keine Lufscht.“ Jetzt verstand Shadow auch was Shinji mit den Worten –komm süßer Tod- meinte. Als Misato wieder von ihm abließ stellte sein Kopf das rot von EVA-02 in den Schatten. *Das er überhaupt noch so viel Blut im Kopf haben kann.* Misato ging in ihr Zimmer, Shadow hingegen mußte sich erstmal setzen. Nach einigen Minuten ging er nochmals ins Bad um sehr kalt zu duschen nur um seltsamen Fragen von Kensuke zu entgehen sollte dieser noch nicht schlafen. Als er sich in sein Bett gelegt hatte versuchte er verzweifelt nicht daran zu denken was Misato da grade mit ihm gemacht hatte was es nur noch schlimmer werden ließ. Glücklicherweise sorgte der akute Blutmangel im Gehirn dafür das Shadow schnell einschlafen konnte. „Hikari schläfst du schon?“ Toji lag verlegen etwas abseits von ihr im Bett. „Nein.“ „Ich…ich würde gerne…“ Er war nicht in der Lage es auszusprechen. „Mach schon, wenn es mir nicht gefällt werde ich es dich schon wissen lassen.“ „Gut.“ Vorsichtig näherte sich Toji mit dem Vorhaben sie in seine Arme zu schließen. Womit er nicht rechnete war das es Hikari ihm gleichtat und ihre Arme um seinen Körper schlang. Sie zog sich an Toji ran und legte ihren Kopf auf seine Brust. Mit einem leisen Seufzen schloß sie die Augen und schlief, im Gegensatz zu Toji, sehr schnell ein. Da Shinji in dieser Nacht aufgrund der akuten Nähe zu Asuka nicht sehr gut geschlafen hatte war er als erster aufgestanden und hatte bereits das Frühstück vorbereitet. Shadow und Kensuke standen kurz nach Shinji auf und halfen ihm dabei den Tisch im Wohnzimmer zu decken. Es war auch Shadow der zu seinem Zimmer ging um Hikari und Toji zu wecken. Als nach mehrmaligem Anklopfen niemand antwortete öffnete er vorsichtig die Tür. Was er erblickte ließ ihn grinsen. Shadow schloß leise die Tür und ging wieder in das Wohnzimmer. „Was ist mit den beiden Shadow?“ Shinji brachte grade den letzten Schwung auf einem Tablett herein. „Die lassen wir mal lieber in Ruhe.“ „Was denn, knutschen die schon wieder?“ Kensuke griff sich etwas vom Tablett und begann schon zu essen. „Nein, aber Liebende beim Exzessivkuscheln zu stören ist fast eine Todsünde.“ „Wie bitte?“ Shinji fiel fast das Messer aus der Hand. „Was ist mit Misato, du solltest sie doch wecken Shinji.“ Shadow sah sich im Wohnzimmer um. „Keine Chance die wach zu kriegen.“ Shinji hatte nach mehreren Versuchen resigniert. *Das gibt Rache für gestern abend.* Shadow stand auf und ging in die Küche. Er weckte PenPen, drückte diesem ein Bier in die Pranken und schickte ihn in Misato’s Zimmer. „Also, weck sie auf aber richtig. Und paß auf das sie ja das Bier trinkt.“ „Wark.“ *Was du schon wieder vorhast.* PenPen watschelte davon während Shadow wieder ins Wohnzimmer ging und Platz nahm. Nur Sekunden später hörte man wie PenPen auf Misato’s Bett umher sprang und versuchte sie wach zu bekommen. Einige Minuten dauerte es dann hatte Misato wohl ihr Bier ausgetrunken, zumindest brüllte sie die ganze Bude auf ihre einmalige Art zusammen. Kurz nachdem Misato durchs Wohnzimmer gelaufen war kamen Hikari und Toji aus Shadow’s Zimmer und setzten sich an den Tisch. Rei hatte sich ebenfalls eingefunden und nahm wieder PenPen in Beschlag. Nach einigen Minuten kam Misato wieder aus dem Bad nur um kurze Zeit später mit ihrem gelben Shirt und den blauen Hotpens wieder im Wohnzimmer aufzutauchen. Etwas kam ihr seltsam vor doch sie brauchte etwas um die Situation zu begreifen. „Shadow warum liegen Shinji, Toji und Kensuke mit Nasenbluten am Boden und warum ist Hikari so sauer?“ „Nun Misato“, Shadow kostete jedes Wort aus, „vielleicht weil du immer, ich betone –immer- wenn du morgens ein Bier getrunken hast vergißt dir auf dem Rückweg aus dem Bad in dein Zimmer was überzuziehen.“ Sein Grinsen konnte einem Angst machen. Misato hingegen bekam kein Wort mehr heraus, wurde hochrot und hatte Probleme sich unter Kontrolle zu halten. „Shadow ich könnte dich…“ „Was denn? Mich mit deinen Brüsten fast totknuddeln so wie gestern abend?“ Shadow’s Antwort war dann auch zuviel für Hikari. Da Misato nichts mehr sagte fuhr Shadow fort. „Ich kann dich beruhigen, deine Unterwäsche hattest du immer noch an, wobei ich mich frage seit wann du schwarze Spitze trägst.“ „Die habe ich damals von Maya geschenkt bekommen, an dem Geburtstag den du ausgerichtet hast.“ Misato war immer noch stocksauer, setzte sich aber und begann zu essen. „Du bist eben sexy wie eh und je.“ Shadow sah sich um, so langsam fingen sich alle wieder mal abgesehen von Rei an der das ganze scheinbar spurlos vorübergegangen war. Was keiner wußte war das sie innerlich vor Lachen kaum noch konnte. Rei fütterte PenPen was diesem sichtlich gefiel. Hikari wollte dem in nichts nachstehen und begann Toji zu füttern dem das sichtlich mißfiel. Misato sah zu Shadow und bemerkte seinen Blick. „Komm jetzt nicht auf die Idee mich auch zu füttern Shadow.“ Kensuke und Shinji sahen sich nur an und mußten lachen. Die Gäste blieben noch bis zum Mittag, Shadow bat Misato an die drei nach Hause zu fahren. „Warum das Shadow?“ „Ich denke du willst jetzt so viel Zeit wie möglich mit deinem kleinen Pinguin verbringen und ich habe eh grade nichts zu tun da ich auf Teile von Han warte. Also was sagst du?“ „Na dann nehme ich gerne an. Aber paß ja auf meinen Wagen auf.“ Misato warf ihm den Schlüssel zu. „Kennst mich doch.“ „Genau deshalb ja.“ Shadow verließ, nachdem sich alle verabschiedet hatten, mit den dreien das Haus. Toji und Hikari saßen wieder hinten und Kensuke bekam für seine abfällige Bemerkung darüber wieder von Hikari eine verpaßt. Während der Fahrt hatte Shadow auch endlich die nötige Ruhe den Kindern zu erzählen was zwischen ihm und Misato passiert war. Zuerst fuhr er Kensuke nach hause, Toji stieg auch aus und kam einige Minuten später mit einer großen, schwarzen Reisetasche wieder. „Aha, du bleibst wohl noch ein wenig bei Hikari.“ Shadow’s Bemerkung ließ Toji wieder rot werden. „Das…das ist gar nicht so wie du denkst.“ „Schon klar, steig ein Liebende soll man nicht warten lassen.“ Shadow fuhr los und bald darauf hatten sie das Haus von Hikari erreicht. Beide verabschiedeten sich und gingen ins Haus. Auf der Heimfahrt hatte Shadow reichlich Zeit nachzudenken. Es waren die Geschichten über Shinji und Asuka die ihn beschäftigten. *Da muß doch was zu machen sein. Eine Großoffensive gegen Asuka wird wohl nichts bringen da ist sie zu stolz zu. Aber kann ich solch ein Fingerspitzengefühl von Shinji verlangen? Er scheint Angst vor Asuka zu haben wobei ich glaube das sie ihn nicht gleich umbringen wird. Wie stelle ich das jetzt nur an?* Seine Gedanken beschäftigten Shadow noch bis er spät in der Nacht wieder in der Wohnung in Neo Tokio zwei eintraf. Er achtete darauf besonders leise zu sein da alle anderen bereits schliefen. Shinji hatte ihm noch einen Teller zum Abendbrot angerichtet und auf dem Küchentisch stehen lassen. Shadow aß recht schnell und spülte das ganze mit einem Bier runter, ihm war danach. *Schmeckt gar nicht mehr so scheußlich.* Mit dem kleinen Umweg Badezimmer ging Shadow in sein Zimmer um auf sein Bett zu fallen und kurz darauf einzuschlafen. Am nächsten Tag stand Shadow wieder in der Garage und schraubte an seinem Wagen. Kurz nach dem Mittag standen Misato und Rei, die ihre Schuluniform trug und PenPen in den Händen hielt, vor dem Tor. „Wir fahren in die Stadt, sollen wir dir was mitbringen Shadow?“ Misato lächelte wieder, sie war ihm nicht mehr böse wegen den Ereignissen vom Vortag. „Nein nicht wirklich, obwohl, ich glaube der grüne Tee mit Zitrone ist alle. Wo wollt ihr hin?“ „Rei möchte zum Friseur.“ „Warum läßt du die nicht länger wachsen?“ Shadow blickte zu Rei. „Ich mag daß so wie es ist.“ Nachdem sie Shadow mit diesen Worten abgefertigt hatte drehte sich Rei um und ging zu Misato’s Wagen. „Versteh einer die Frauen.“ „Es kann ja nicht jeder so wie du auf lange Haare stehen Shadow, bis später.“ Misato ging und fuhr mit Rei in die Innenstadt. Als die beiden nach einigen Stunden wiederkamen half Shadow beim Hochtragen der Einkäufe. Was ihm auffiel war das Rei irgendwie seltsam war. Er konnte sich nicht erklären warum aber er hatte da so ein Gefühl was es sein könnte. Die folgende Woche lief wieder in purer Routine ab. Rei ging zweimal aus, sie sagte nie wo sie hinging war aber immer pünktlichst zum Abendessen zurück. Es war an einem Nachmittag dieser Woche als Shadow ölbeschmiert in die Wohnung kam und auf dem Weg ins Bad war. „Verdammte Ölwanne, ich sehe aus wie eine Sau.“ „Und vollgekleckert hast du dich auch noch.“ Das Rei so etwas sagte, und das ohne dabei eine Miene zu verziehen, das verstand keiner der Anwesenden. „Dada, schnurr. Rei hat einen Witz gemacht.“ Weitere Kommentare auslassend ging Shadow ins Bad. Rei ging in den folgenden Wochen immer wieder aus aber keiner wußte warum oder wohin, Shinji versuchte verzweifelt Asuka aus dem Weg zu gehen und Misato genoß die ruhigere Seite ihres Lebens. Seit drei Wochen arbeitete Shadow nun schon ununterbrochen an seinem Wagen. Es waren mindestens zwölf Stunden am Tag, oft sogar mehr. An diesem Nachmittag war es soweit, er befestigte grade die Zündkerzenabdeckung als Shinji vor der Garage stand. „Hey Shinji, was ist los?“ „Ich wollte schnell in die Stadt, ein bißchen einkaufen.“ „Haben wir wieder nichts da was. Drück mir die Daumen mit etwas Glück fahre ich dich.“ Shadow stieg ein und versuchte den Wagen zu starten. Dreimal drehte er am Zündschlüssel und dreimal schwieg der Motor. *Nicht aufgeben Shadow.* Er schloß die Augen und versuchte es ein weiteres Mal. Der erste Kraftstoff gelangte zu den Einspritzdüsen. Der Motor gab sein erstes zartes Husten von sich, schnell trat Shadow auf das Gaspedal um die Spritzufuhr zu erhöhen. Als die Maschine dann vollends zum Leben erwachte war er sehr zufrieden mit sich selbst. Langsam fuhr er den Wagen aus der Garage und ließ den Motor einige Male aufheulen. „Steig ein, jetzt hast du einen Fahrservice.“ „Ok, danke.“ Etwas verunsichert bestieg Shinji den Skyline da er immer noch von Misato’s Fahrstil ausging. Entgegen seiner Erwartungen fuhr Shadow sehr ruhig. Sie hielten aber bereits nach einigen hundert Metern an und fuhren auf das Gelände einer Werkstatt. Shadow stieg aus und lief auf Han zu der bereits ein Garagentor öffnete. „Hast du ihn endlich zum Laufen gebracht Shadow.“ „Siehst du ja.“ „Leistungstest?“ „Deshalb bin ich hier.“ Shadow stieg wieder in den Wagen und sah zu Shinji. „Keine Angst das dauert nicht lange. Ich will nur wissen was das ganze Umbauen gebracht hat.“ „O…Ok.“ Shinji war irgendwie nicht gut dabei. Seinen Wagen auf den Prüfstand lenkend stellte sich bei Shadow eine seltsame Form der Vorfreude ein. Als der Skyline fest verzurrt und die Meßgeräte angeschlossen waren war es soweit. Er setzte den Wagen auf dem Rollenprüfstand in Bewegung. Im ersten Gang beschleunigend entspannte er sich vollkommen. Nach einem kurzen Zwischenbeschleunigen im zweiten Gang legte Shadow den sechsten und damit höchsten Gang ein und trat voll aufs Gas. Der Motor quälte sich von geringen zweitausend Umdrehungen pro Minute nach oben, das Kreischen des Motors wurde immer lauter so das Shinji sich schon die Ohren zuhielt. Die Tachonadel und der Drehzahlmesser rasten nach oben und wurden erst bei achttausendfünfhundert Umdrehungen von der Motorelektronik gestoppt. Shadow tourte den Motor wieder runter, im gleichen Takt beruhigte sich sein Herzschlag wieder. Als er den Wagen wieder im Standgas hatte kam Han grinsend mit einem Ausdruck in den Händen zu ihm. „Fünfhundertzwanzig PS und glatt sechshundert Newtonmeter Drehmoment, ganz schön giftig dein kleines Schmuckstück. Ich mach gleich die Papiere fertig, komm morgen vorbei dann machen wir alles mit der Anmeldung klar solange kannst du noch mit unseren Werkstattnummern fahren.“ „Danke Han.“ „Keine Ursache.“ Shadow verließ den Prüfstand wieder und fuhr mit Shinji einkaufen. Ihr Einkauf verlief ruhig, Shinji wußte was er kaufen wollte und Shadow griff sich einfach etwas wenn er etwas sah das ihm zusagte. Auf dem Heimweg wunderte sich Shinji über die Route die Shadow wählte. „So kommen wir aber nicht nach hause.“ „Ich weiß, da will ich ja auch nicht hin.“ Shadow grinste. „Wie bitte?“ Noch bevor Shinji irgendwie reagieren konnte trat Shadow aufs Gas und beschleunigte stark. Nach einer knappen Stunde erreichten sie einen Shadow sehr bekannten Ort. Es war der Hang an dem er damals mit Misato gesessen hatte. Zwei Jahre war er nicht mehr hier gewesen aber er fand den Weg auf Anhieb. Als er ausstieg bemerkte Shadow daß das Gras viel höher war als noch beim letzten Mal. Er ging zum Kofferraum, nahm ein Paket Getränkedosen heraus und setzte sich etwas abseits vom Wagen ins Gras. Shinji, der nicht wußte was er sonst tun sollte, setzte sich daneben. „Warum sind wir hier Shadow?“ „Weil ich diesen Ort mag.“ „Wieso?“ „Ich mag den Wind, ich mag die Ruhe, ich mag den Blick auf die Stadt, ich mag den Sonnenuntergang. Ist es denn so wichtig Shinji?“ „Nicht wirklich.“ Shinji nahm die Dose Orangenlimonade die Shadow ihm reichte. „Misato hat in einer Woche Geburtstag.“ „Ich weiß, willst du wieder eine Überraschungsparty veranstalten?“ „Genau das.“ „Wenn du willst Shadow helfe ich dir dabei gerne.“ Beide schwiegen eine Weile bis Shadow das Thema ansprach weshalb er in die Ruhe dieses abgelegenen Ortes gefahren war. „Du magst Asuka sehr stimmst.“ Shinji verschluckte sich fast als er Shadow’s Worte hörte. „Also…das…das ist viel komplizierter.“ „Ich weiß aus eigener Erfahrung das Gefühle sehr verwirrend seien können, aber du mußt doch wissen ob du etwas für Asuka empfindest.“ „Ja das schon…“ „Aber?“ Shadow fühlte wie es aus Shinji hinaus wollte. „Sie ist immer so gemein zu mir gewesen, hat mich ständig einen Baka Hentai genannt und mich nur kritisiert.“ „Glaubst du sie hat das immer so gemeint wie sie es gesagt hat?“ „Wie meinst du das Shadow?“ „Nun, weil wir Menschen uns gerne selbst anlügen nur um anderen Menschen nicht die Wahrheit sagen zu müssen. Vielleicht hat Asuka gespürt was sie für dich empfindet und war deshalb so fies zu dir, nur um zu verhindern das du dich ihr zu sehr näherst.“ „Sie mag mich nicht.“ „Hast du sie jemals gefragt Shinji? Ich meine sie direkt darauf angesprochen.“ „Nein.“ „Und woher willst du es dann wissen?“ „Ich…“ Shinji erkannte den Fehler in seiner Logik. „Was ist das schlimmste das Asuka dir antun kann?“ „Das sie mich ignoriert und nicht mehr mit mir redet…“ Langsam wurde Shinji sich seiner Situation bewußt. „Und genau das ist schon eingetreten also kann es nicht mehr schlimmer werden, egal was du zu ihr sagst. Denk mal drüber nach.“ Der Wind frischte auf und wehte kräftig über den Hügel. Shinji hörte das Gras rauschen und sah zu Shadow hoch. Er hatte seine Augen geschlossen, seinen Kopf etwas angehoben und lächelte sanft als der Wind seine Haare tanzen ließ. Es hatte etwas Hypnotisches an sich. Shadow öffnete seine Augen und sah das Shinji ihn beobachtete. Er legte seinen Kopf zur Seite und lächelte Shinji schief an. „Was ist los?“ „Was machst du da Shadow?“ „Ich genieße den Wind?“ „Auch wenn ich mich wiederhole, warum?“ „Es sind nur sich schnell bewegende Moleküle verschiedenster Gase die durch Temperaturunterschiede im Globalbereich erzeugt werden.“ „Ich verstehe kein Wort.“ „Dachte ich mir Shinji. Sieh mal du kannst alles analysieren und auf sein Wesentlichstes beschränken, das bringt dich aber nicht der Antwort näher warum du es als angenehm empfindest. Manche Dinge, und vor allem Gefühle, sollte man einfach so hinnehmen wie es ist. Versuche nicht zu verstehen warum du so empfindest aber sei dir immer bewußt –was- du empfindest.“ „Was erwartest du von mir Shadow?“ „Nichts.“ „Wie –nichts-?“ „Warum sollte ich etwas von dir erwarten Shinji. Es sind deine Gefühle und nur du weißt was das für Empfindungen sind. Du mußt entscheiden was du tust da kann dir keiner helfen. Es gehört nicht viel dazu jemandem zu sagen das man ihn haßt aber es gehört fast endloser Mut dazu jemandem seine Liebe zu gestehen. Du offenbarst deinem Gegenüber dein Heiligstes, da ist es ganz natürlich das man Angst hat zurückgewiesen zu werden. Doch das ist immer noch besser als endlose Sehnsucht denn ein Herz das zerbrochen ist kann heilen aber für ein Herz das Stück für Stück zerfällt gibt es keine Rettung.“ „In dir steckt ja ein richtiger Poet.“ Shinji lächelte wieder. „Naja, hin und wieder habe ich etwas Zeit über Gott und die Welt nachzudenken und das treibt dann solche Blüten.“ „Mir gefällt es.“ Beide saßen noch eine Weile am Hang und beobachteten die Sonne wie sie Neo Tokio zwei in ein rotes Zwielicht tauchte. Nachdem die Sonne untergegangen war fuhren sie wieder zurück wo sie schon sehnsüchtig erwartet wurden. „Shadow wo wart ihr?“ „Privatsache Misato.“ „Sag mal…“ „Essen ist fertig.“ Als sie Shinji’s Worte hörte vergaß Misato alles und begann das Abendessen in sich reinzuschaufeln. Als alle zu Bett gingen stand Shinji vor seinem und Asuka’s Zimmer und zögerte. Shadow stand hinter ihm. „Wenn du bereit bist Shinji, wenn du bereit bist. Nimm dir soviel Zeit wie du brauchst aber laß dir nicht ewig Zeit sonst wirst du es bereuen.“ „Ich weiß, gute Nacht Shadow.“ Shinji faßte sich ein Herz und betrat den Raum. Er legte sich neben Asuka und beobachtete wie sie schlief. Shinji versuchte sich klar zu werden was er überhaupt für sie empfand und wie er ihr das am besten sagen konnte. Er lag noch die halbe Nacht wach bevor er immer noch sehr nervös einschlief. Am nächsten Tag fuhr Shadow nach dem Frühstück zu Han in die Werkstatt. Die ganzen Papiere auszufüllen dauerte eine Ewigkeit so daß er erst wieder zum Mittag da war. Shinji hatte den ganzen Vormittag damit verbracht über sich und Asuka nachzudenken. Es war Punkt zwölf Uhr Mittags, Misato stand unter der Dusche, Rei saß mit PenPen in den Armen vor dem Fernseher und Shadow beobachtete Shinji wie er auf den Balkon zu Asuka ging. *Ich drücke dir die Daumen Kleiner.* Als Shinji den Balkon betrat saß Asuka auf einem der Liegestühle und blickte in den Himmel. Er brauchte ein paar Minuten bis er soweit war sie anzusprechen. „Asuka…ich…ich möchte mir dir reden.“ Sie gab Shinji keine Gelegenheit fortzufahren sondern stand auf und verließ den Balkon, Shinji folgte ihr. „Asuka bitte, lauf nicht weg.“ Shinji folgte ihr bis in ihr gemeinsames Zimmer. Er schloß hastig die Tür hinter sich und mit allem Mut den er hatte umarmte er Asuka auf Taillenhöhe von hinten. Sie unternahm einen kurzen Versuch Shinji abzuschütteln, da ihr das aber nicht gelang stand sie einfach nur da und ließ sich hängen. Shinji’s Lippen waren nur Zentimeter von ihrem Ohr entfernt so daß er sehr leise sprach. „Bitte, rede wieder mit mir. Ich will mich meinen Problemen stellen, nicht mehr weglaufen, aber ich möchte es mit dir zusammen tun.“ *Wer glaubst du zu sein mir so etwas zu sagen.* Asuka wollte das alles nicht hören. „Ich weiß wie du dich fühlst, wir haben beide jemanden verloren den wir sehr mochten aber bitte komm zurück zu mir.“ *Du hast keine Ahnung wie ich mich fühle.* „Bitte sag mir was dich beschäftigt, was in dir vorgeht denn ich will dir zuhören, versuchen dir zu helfen.“ *Du kannst ja nicht mal dir selbst helfen und jetzt willst du dich als mein Retter aufspielen.* „Und ich….ich…“ Shinji flüsterte fast. *Jetzt läufst du bestimmt gleich wieder weg weil du Angst vor mir hast. Du kannst einfach nichts Zu Ende bringen.* „Ich liebe dich Asuka.“ Für eine Sekunde blieb Shinji’s Herz stehen. *WAS!* Asuka riß sich von Shinji los, drehte sich um und holte weit mit der rechten Hand aus. „WAS BILDEST DU DIR EIN!“ Sie verpaßte Shinji eine unglaublich starke Ohrfeige. Er mußte einige Schritte zurückgehen um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Misato hatte Asuka’s Schreien und die Ohrfeige vernommen und stürmte aus dem Bad durch die Küche als sie von Shadow aufgehalten wurde. Er griff nach ihrem Handgelenk und ließ sie nicht wieder los. „Was soll das Shadow, ich muß zu Shinji.“ „Komm setz dich eine Weile zu mir.“ „Spinnst du?“ „Wenn du mir jemals vertraut hast dann auch dieses eine Mal Misato.“ „Ich weiß nicht so recht.“ Auf Shadow’s drängen setzte sich Misato auf einen Stuhl. Shadow stand auf, nahm eine Packung Bier aus dem Kühlschrank und reichte ihr eins davon. „Trinken wir Misato.“ Als Shinji sich wieder gefangen hatte ging er mit Tränen in den Augen auf Asuka zu und schloß sie in seine Arme. „Ich liebe dich Asuka, ich liebe dich, ich liebe dich.“ Shinji wiederholte diese Worte immer wieder, Tränen liefen über seine Wangen und er schluchzte zwischen jedem Wort. Asuka war wie paralysiert von der Situation. *Er…er liebt mich…aber ich war immer so gemein zu ihm…und trotzdem…liebt er mich…warum…warum fühle ich mich so…so geborgen bei ihm…was macht er mit mir…warum fühle ich mich so seltsam…ich habe ihn doch noch nie gemocht…oder…oder habe ich mir das nur eingeredet…ich…ich habe mich doch nicht…nicht in ihn…oder doch…was sind das für Gefühle…* Asuka drückte Shinji an sich und begann bitterlich zu weinen. Die Trauer der letzten fünf Wochen brach aus ihr heraus und entlud sich in einem Strom aus Tränen. Ihr einziger Bezug zur Realität war in diesem Moment Shinji der ihr über den Rücken streichelte und versuchte sie zu trösten. Als Shadow sein zweites Bier öffnete leerte Misato grade ihr drittes Bier restlos. „Du hast schon wieder dieses Lächeln Shadow, da ist doch was im Busch.“ „Mir ist nur grade eingefallen das ich dir noch nie von meiner Vergangenheit erzählt habe.“ „Doch schon, damals an dem Hang.“ „Das meine ich nicht, meine Zeit bevor ich Nina traf. Möchtest du es hören?“ „Gerne Shadow.“ Jetzt war Misato wieder fröhlich. „Ich war sieben als ich meine Eltern durch die Second Impact verloren habe. Klar ich war damals nicht der Einzige dem das passiert ist und so kam ich mit vielen anderen Kindern in ein Weisenhaus in der Nähe von Stuttgart. Ich redete nicht viel und war oft alleine, es hieß von einigen Betreuern ich würde zurückgezogen wirken aber ich hatte gerne meine Ruhe. Es war auch so daß das Weisenhaus hoffnungslos überfüllt war und die Betreuer gar keine Zeit hatten sich so intensiv mit jedem einzelnen Kind zu beschäftigen wie es vielleicht notwendig gewesen wäre. Damals habe ich mich auch entschlossen meine Haare nicht mehr abschneiden zu lassen, es war für mich quasi ein Zeichen nach außen das ich anders sein wollte. Als ich acht war begann ich ständig auf irgendwelche Bäume zu klettern um meine Ruhe zu haben. Das war ein Jahr später dann auch leichter möglich, die ersten Familien kamen und adoptierten einige Kinder. Ich bemerkte damals wie sehr es die anderen Kinder belastete wenn sie keine neue Familie fanden und begann ihnen Mut zu machen. Ich sprach mit ihnen darüber und brachte sie auf andere Gedanken. Ich glaube damals war es als ich für viele von ihnen so etwas wie ein großer Bruder wurde. Da ich den Betreuern etwas von ihrer Arbeit abnahm hatte ich ein klein wenig mehr Freiheiten als die anderen, aber ich achtete stets darauf es nicht zu übertreiben. Als ich elf war kam eine Familie auf mich zu und fragte mich ob ich nicht mit ihnen kommen möchte. Ich antwortete wie selbstverständlich daß dies nicht gehe da ich hier gebraucht werde. Als die Familie diese Antwort hörte entschloß sie sich zwei Kinder anstatt nur eines zu adoptieren. An diesem Tag war ich sehr glücklich über das was ich tat. Es trieb manchmal auch seltsame Blüten, erklär du mal einer Zwölfjährigen daß sie ihre Tage bekommen hat wenn du selbst erst dreizehn bist. Ich wollte gar nicht mehr weg, es war mein Zuhause geworden. Als ich die Schule beendet hatte begann ich eine Lehre zum Elektriker bei einer kleinen Firma im Ort. Nach einer groß angelegten Spendenaktion setzte diese Firma dann auch die marode Elektroinstallation in Stand, es war ein schönes Gefühl dabei mitwirken zu können. Es hatte auch seine Vorteile, ich hatte definitiv den kürzesten Weg zu und von der Arbeit. Von meinem Lehrlingsgeld habe ich dann auch meinen Führerschein finanziert, und mein erstes Auto. Als ich dann die Prüfung bestanden hatte fing ich gleich als Hausmeister in dem Weisenhaus an. So seltsam es klingt aber ich konnte mir nicht vorstellen irgendwo anders zu leben als dort. Auch wenn ich Menschenmassen nicht ausstehen kann aber fröhliche Kinder um mich zu haben machte mich glücklich. Auch als ich dort arbeitete kamen viele von ihnen noch zu mir, sie sahen mich immer noch als großen Bruder an. Vielleicht dachten sie ich würde sie besser verstehen als die teilweise viel älteren Betreuer, wer weiß. Jedenfalls habe ich solange ich dort lebte jedes einzelne Kind verabschiedet das eine Familie gefunden hatte. Ich stellte mir nie die Frage was wohl passiert wäre hätte ich damals zu der Familie die mich adoptieren wollte ja gesagt. Rückblickend betrachtet hätte ich dich dann nie getroffen und dann hätte meinem Leben etwas sehr Wichtiges gefehlt Misato.“ „Danke Shadow, das war lieb von dir.“ Misato war schon leicht beschwipst von dem vielen Bier das sie getrunken hatte. „Ich denke du hast das Recht das zu erfahren.“ *Ich habe noch genug andere Geheimnisse vor dir.* „Schon gut, ich denke ich lege mich etwas hin.“ Misato wankte leicht als sie ihr Zimmer ansteuerte, Shadow hingegen ging auf den Balkon und spekulierte darüber was Shinji und Asuka grade machten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)