Des Schicksals Zöglinge - Die Mitte des Irrgartens von Phai8287 (Fortsetzung von "Im Irrgarten des Schicksal") ================================================================================ Kapitel 16: ------------ Die Organisation im Palast und die höfischen Regeln hatte Torae inzwischen im Griff und organisiert. Jetzt nahm er sich, nachdem er auch das ordentlich durchgeplant hatte, endlich nach einigen Wochen die Schlossgarde vor. Mit festem Schritt ging er vor den anwesenden Soldaten auf und ab. "Und so was nennt sich königliche Leibgarde...", dachte er lautstark und kopfschüttelnd nach. Die Soldaten waren nicht sonderlich gut darin ihre Verwirrung über diesen Appell zu verbergen. Mit einer strengen Miene stellte er sich schließlich vor sie. "Warum seid ihr Soldat geworden?" Für einen Moment sahen sich die Männer unschlüssig an, dann trat ihr Hauptmann vor. „Weil es eine Ehre ist, euer Hoheit!“ "Es steht aber noch weitaus mehr dahinter!", fuhr Torae ihn an. "Jeder Bauerntölpel wäre besser geeignet als ihr alle! Das einzige, was ihr könnt ist, euch mit eurer Uniform zu brüsten. Den König, den Adel und das Volk zu beschützen heißt, ihr müsst euer Leben für sie einsetzten!" Auch an den Soldaten war das Gerede über Torae nicht Spurlos vorbei gegangen und so fühlten sie sich entrüstet, über diese Kritik. „Das ist uns bewusst eure Hoheit!“ Die Anrede für den Magier klang dabei aber alles andere als ehrwürdig. "Davon habe ich nicht viel gesehen, als mein Verlobter allein gegen den Magier stand!" Torae ging noch ein paar Schritte und wand sich dann wieder den Soldaten zu. „Seine Majestät war bei uns abgemeldet! Es war uns nicht bewusst, dass er noch im Schloss war!“, versuchte der Hauptmann sich und seine Männer zu verteidigen. "Wie dämlich, blind und taub seid ihr eigentlich? Die gesamte Stadt um das Schloss hat mitbekommen, dass ein Kampf im Palastgarten vor sich ging! ... Regel Nummer eins, egal ob der König anwesend ist oder nicht, solchen Dingen habt ihr sofort nachzugehen und einzustellen!" Sie standen sich Auge in Auge und es war nur kurz davor, dass dem Weißhaarigen der Kragen platzte und der bei weitem größere und kräftigere Mann wich tatsächlich etwas ängstlich vor dem Verlobten des Königs zurück. „Eure Hoheit!“ "Nein... Nicht eure Hoheit! Ich kann verdammt noch mal in deiner Stimme und Gestik sehen, wie dich diese Anrede mir gegenüber anwidert!" Torae schloss ihren Zwischenraum wieder und piekste dem Hauptmann wütend mit seinem Finger gegen die Brust. "Aber damit eins klar ist, wenn ich noch ein Widerwort zu hören bekomme, werde ich euch eigenhändig entlassen!" Die Soldaten nahmen Haltung an. „Ja wohl!“ "Gut, ich denke, ihr seid euch zumindest irgendwo darüber im klaren, was einen Soldaten ausmacht!", begann Torae erneut. Aber er ließ es sich auch nicht nehmen wegen seinem Zorn mit den Wachen zu spielen. Er ließ das Feuer in seinen Augen aufblitzen und sah jeden eindringlich an. "Demzufolge erwarte ich nicht nur uneingeschränkten Gehorsam, sondern dass ihr auch in Abwesenheit eures Königs richtig handelt... dass ihr euer Leben für euer Land, eure Freunde, Familien und König einsetzt, wenn es drauf ankommt... Sonst garantiere ich euch, ist der Feind Landoras noch eure geringste Sorge!" Man salutierte vor ihm. „Ja wohl!“ Er wedelte noch immer nicht abgeregt mit seiner Hand. Die königliche Arme hatte jetzt erst einmal zu beweisen, was sie wirklich konnte. "Wegtreten!" Im Gleichschritt verließen ihn die Soldaten, glücklich von ihm weg zu kommen. „Du weißt echt, wie du dir Freunde machst.“ Ein überlegenes Grinsen überzog Toraes Gesicht und er drehte sich nicht zu der Stimme um. "Deine und Leanders Sicherheit geht mir über alles. Ich werde sie alle entlassen, sollte mir auch nur einer quer kommen!" Eine königliche Hand streckte sich ihm entgegen. „Dein gutes Recht.“ Lächelnd griff er nach seiner Hand. "War ich denn gut?" „Fürchterlich gut!“ Er stahl sich einen Kuss von Torae und grinste ihn an. „Ich hab für ein privates Essen auf unserem Balkon gesorgt. Lust mich zu begleiten?“ "Na ja, ich weiß ja nicht, was deine Verabredung sagt, wenn du zu einem privatem Essen noch jemanden mitbringst!", grinste der Magier spitzbübig. „Das ist ja das Tragische, alle meine geheimen Liebschaften haben schon was vor.“ Von diesem Konter weniger überrascht, als doch leider wieder getroffen, sackten Toraes Schultern etwas zusammen. "Dann nimmst du wohl den Notstopfen der sich Haushofdame nennt?" Ohne das Spiel aufzugeben zog Ivar ihn stürmisch an sich, um ihn auch so zu beruhigen. „Zu meinem Glück ist meine Haushofdame ein so bezaubernder Mann, dass ich sicher nichts vermissen werde.“ "Ihr solltet vorsichtig sein, mein König. Man sollte niemals Arbeit und Vergnügen verbinden! Deshalb seid froh, dass euer Verlobter das nicht mitbekommt!" Zart küsste Ivar seine ‚Dame’. „Wenn du mich nicht verrätst, passiert ja nichts.“ Schnell wurde aus dem zarten Kuss ein brennender und der Magier presste sich förmlich an Ivar. "Niemals! Los bring mich dahin, wo uns niemand sieht!" Ivar grinste, wie er es wohl früher getan haben musste, als er seine ersten Liebhaber ins Haus schleuste, ohne von seinem Großvater überrascht zu werden. Eiligst zog er Torae hinter sich her, in ihre Gemächer und auf ihren Balkon, wo bereits ein Tisch romantisch gedeckt war. "Wow..." Torae war begeistert und küsste ihn umwerfend. "Das sieht ja fantastisch aus!" Der König zog ihn mit sich auf einen Stuhl und hielt Torae fest an sich gedrückt. „Es gefällt dir?“ Schnell hatte er schon ein bisschen mit seinen Fingern genascht. "Ja, es ist super und es schmeckt so gut!" Jetzt hielt er auch Ivar einen Finger mit Sauce drauf hin. Gierig und äußerst feucht fröhlich leckte er diesen ab. Sein Verlobter seufzte erregt. "Wie komme ich zu so einer Ehre? Damit habe ich ja gar nicht gerechnet!" „Darf ich dich nicht mal verwöhnen? Schließlich sind wir bald verheiratet und somit ist dann die ganze Romantik tot.“ Er warf sich eine Traube in den Mund. Das Gefühl von liebenden Lippen legte sich auf die Seinen und Torae naschte ebenfalls von der Traube. "Nein... Das ist sie dann nicht... Nicht mit so einem tollen Mann an meiner Seite!" „Solch Optimismus!“, lachte Ivar und griff eine neue Traube, die er diesmal aber gleich Torae gab. Verspielt fing der sie mit seinen Lippen ein. "Sag das nicht so sarkastisch... Ich habe so ein gutes Gefühl, dass endlich alles gut ist... Ich möchte nicht ständig ein Flüstern im Hinterkopf haben, dass mich vor irgendwelchen Gefahren warnt... in diesem Fall das Schlimmste, dass ich dich verlieren könnte!" Beinahe tröstend streichelte Ivar seine Wangen. „Das wirst du nicht, in ein paar Wochen gehöre ich dir auch offiziell auf ewig!“ "Wie schön!", seufzte sein Liebster verträumt. "Ich hab auch schon mein Liebesbekenntnis fertig geschrieben, für den Priester!" „Schon?“ Ivar musste zu seiner Schande gestehen, dass er immer noch mit den Worten dafür haderte. Stolz nickte der Andere. „Ja! Und ich brauche es nicht aufschreiben, denn ich trage es immer mit mir!“ Lächelnd legte er Ivars Hand auf sein Herz und dieser lachte herzhaft. „Wenn ich das so hand haben würde ich, dann werde ich wenn es darauf ankommt sicher kein Wort raus bringen.“ Torae lachte ebenfalls. "Das passt zu dir!" Der König schob seinem Verlobten eine Erdbeere in den Mund. „Deshalb hab ich es schon früher immer alles notiert, selbst ‚spontane’ Ansprachen an meine Bande!“ Einfach genießend, ließ der Magier es sich auf seinem Schoß gut gehen. "Solche Mittagspausen solltest du dir öfter einfallen lassen!" „Soll ich das als Zusatz in meinen Schwur mit einbauen?“, lachte der Dunkelhaarige und piekte Torae neckend in die Seite. Der wehrte sich halbherzig. "Du musst wissen, was du mir schwören willst!" Lachend küsste er den Weißhaarigen auf die Wange. „Heißt das, du hast keine besonderen Wünsche, wie eine tägliche Massage?“ Torae lief es eiskalt den Rücken runter und er schüttelte sich. "Bitte erinnere mich nicht daran! Das letzte Mal, als du mich massieren wolltest, war in der Phiole kein Öl!" An seine Ausrede von vor einigen Wochen hatte er bei all der Aufregung gar nicht mehr gedacht. „Verzeih, so war das nicht gemeint!“ "Schon gut, dass weiß ich doch!" Zart küsste er ihn. Für einen Moment kuschelten sie nur stumm mit einander, immer wieder nach etwas Essbaren greifend. „Du hast mir nie erzählt wie du von der ganzen Sache wusstest.“ Torae lächelte schuldbewusst und senkte den Blick. "Ich hab dich fast jeden Morgen vor dem Frühstück mit der kleinen Flasche gesehen... und als ich mich immer schwächer fühlte, war die Lösung einfach. Ich dachte anfangs, dass du das machst, weil du dich zu klein neben mir fühlst und doch konnte ich dich nicht stoppen... und da ich Stephano auch öfter bei dir gesehen habe, dachte ich, du hättest ihn gebeten, dir so etwas zu geben..." Ungläubig und verletzt sah Ivar ihn an und der Appetit war ihm plötzlich vergangen. „Du hast geglaubt ich würde dir das freiwillig antun??“ Heftig schüttelte Torae seinen Kopf. "Nein!!! Ich dachte, es währe besser für dich, wenn ich keine Magie habe... oder das du glaubst, dass es mir ohne besser ging... ich habe niemals angenommen, dass dir bewusst war, wie schlecht es mir dabei ging. Und ich war einige Zeit selbst am überlegen, ob dein Gedanke nicht richtig wäre... und um deinen Wunsch zu respektieren habe ich geschwiegen und es geschehen lassen." Vor Entsetzen geweitete Augen sahen ihn an. „Bist du doof!? Selbst wenn es mein Plan gewesen wäre hättest du dir das doch nicht einfach gefallen lassen dürfen!“ Torae schüttelte weiterhin seinen Kopf. "DU könntest mich töten und ich würde mich nicht wehren..." „Das ist doch… das…!?!“ Ivar fand das wenig ehrenhaft und konnte nicht fassen, was Torae so redete. "Ich kann dir meine Meinung geigen, wenn wir streit haben... aber ich könnte dir niemals etwas tun, egal ob im Angriff oder in der Verteidigung... deshalb hättest du leichtes Spiel mit mir, du hast mich viel zu fest an dich gebunden!" Ivar schob ihn etwas von sich und sah ihn ernst an. „Tut mir leid, das zu sagen, aber das ist dumm! Du wärst so einfach bereit dich aufzugeben?? Was ist bitte mit deinem Selbsterhaltungstrieb los und würdest du bei der ganzen Sache auch mal einen Gedanken an Leander verschwenden??“ Hart schluckend stand der Magier auf und drehte sich weg. "Es geht hier gerade um dich und mich, nicht um Leander..." „Es geht hier sehr wohl auch um ihn, denn alles was uns passiert beeinflusst auch ihn!“ Ivar konnte nicht verstehen, dass Torae bereit sein konnte kampflos aufzugeben. „Was hättest du gemacht, wenn Stephano mich völlig kontrolliert und gegen dich eingesetzt hätte? Hättest du dich dann töten lassen und Leander so zum Vollweisen gemacht??“ "Ich sagte, DU könntest alles mit mir machen... nicht andere!" Er drehte sich um und sah seinen König mit feuchten Augen an. "Denn nur dir habe ich es zu verdanken, dass ich heute überhaupt noch hier bin! Leander, wäre dann immer noch in den besten Händen die ich mir vorstellen könnte!" Toraes Selbstwertgefühl war noch immer nicht wieder in Ordnung, denn auch wenn er hier bei Hofe das Sagen hatte, anerkannt wurde er noch immer nicht und Ivar schien seiner Meinung nach nicht zu verstehen, dass es für den Magier, der zwar wusste, dass er jetzt sterblich war, aber noch immer seine unsterbliche Vergangenheit hatte, eine der wenigen Möglichkeiten war seine Gefühle zu zeigen. Trotzdem wollte er jetzt noch nicht sterben. Von hinten schlagen sich Arme um ihn und zogen ihn gegen eine starke Brust. „Du Dummerchen, kannst du dir nicht vorstellen wie furchtbar es für mich ist, wenn du so… leicht von deinem Tod sprichst?“ "Ich will doch auch nicht sterben... nicht ohne dich... und nicht ohne zu wissen, dass es Leander gut ginge. Aber es ist die Wahrheit..." Torae klang traurig. „Bitte! Lass uns nicht mehr davon sprechen, es macht mich wahnsinnig!“ "Ja..." Sich langsam entspannend, lehnte sich der Weißhaarige an die starke Brust. Er konnte spüren, wie Ivar sein Gesicht in die weißen Haare rieb und tief Toraes Geruch einatmete. "Bevor sich irgendwas in uns anstaut... Möchtest du vielleicht noch etwas wissen?" Ivar schwieg eine ganze Weile, in der er alles von Torae küsste, an das er rankam, dann seufzte er und ließ etwas von ihm ab. „Da ist schon ne ganze Menge, die ich nicht verstanden habe.“ "Dann stell mir Fragen und ich werde dir alles beantworten!" Torae drehte sich um und zog Ivar auf ein weiches Sofa auf der Terrasse. „Du sagtest Leander hätte dir Kraft gegeben und was genau war diese ganze Leuchtaktion?“ Um sich zu erklären gestikulierte Ivar wild mit den Händen. Der Magier nickte und verstand. "Als mich Stephano mit seiner Energie traf, kurz bevor ich dir sagte, dass ich von der Phiole wusste, starb ich an seinen Attacken...", begann er seine Erklärung. Ivar zuckte zusammen und ergriff eine von Toraes Händen. "Leander hat das gespürt. Er hat mir seine Kraft geschickt und so bin ich Wiedergeboren worden... Aber keine Angst, es ist nicht so wie bei deinem Großvater..." Torae zog Ivar ganz fest an sich. "Das war die Lightshow... Eine übermenschliche Geburt..." „Muss ich begreifen wie so was von statten geht?“ Kopfschüttelnd küsste der Magier ihn. "Nein, das ist einfach Zauberei... Dein Sohn konnte mich noch nicht gehen lassen!" Das reichte Ivar als Antwort. „Wie könnte er und ich werde wohl nie ganz durchblicken, was das betrifft.“ "Sagen wir einfach so, dein Sohn ist ein Held, er hat mir das Leben gerettet... Aber mein Mann hat es mir noch viel öfter gerettet!" Er küsste ihn erneut. "Liebe dich!" „Und ich liebe dich!“ Er küsste ihn. „Ich hab mir da übrigens was überlegt, um dir die Taufe schmackhafter zu machen.“ Jetzt blinzelte Torae ganz neugierig. "Da bin ich aber gespannt, ich könnte mir da nichts vorstellen..." „Wir lassen den Bischof reden was er will und taufen selbst! Das heißt einer hält Leander, der Andere träufelt ihm das Wasser übers Köpfchen.“ "Also keine wirkliche Taufe? Nur Schein für die Öffentlichkeit?" Die Stimme des Weißhaarigen wurde auf einmal hell und fast schon begeistert. „Genau, auch wenn wir versuchen müssen, dem Herrn Bischof nicht zu sehr auf die Füße zu treten.“ Torae so glücklich zu sehen, machte auch Ivar das Herz wieder leichter. Der König spürte, wie er umgeworfen wurde und mit dem Rücken auf dem Sofa zu liegen kam. "Du bist ein Genie!!!!! Oh, das ist Wahnsinn, fantastisch!!!!!!! Ich liebe dich, du bist einfach großartig!!!" Stürmisch begann er Ivar zu küssen. Der hatte alle Hände voll damit zu tun, noch etwas Luft zu bekommen, so aufbrausend ging Torae zur Sache. Nach etlichen Minuten des liebevollen aber stürmischen küssen, kuschelte Torae sich an. "Wie hab ich dich nur verdient?" Ivar schnappte erst mal etwas nach Luft. „Du musst wohl irgendwas richtig gemacht haben in deinen vielen Leben.“ "Hab ich dir eigentlich schon mal erzählt, dass du überhaupt der erste warst, den ich in all der Zeit an mich heran gelassen habe?" Unschuldig zogen die Finger des Magiers Kreise auf seiner Brust. „Das heißt, ich kann mir für deine Entjungferung mehr Kerben ins Holz machen?“ Lachend schlug ihm der Weißhaarige auf die Brust. "Du bist doof... Ich hätte dir das nie erzählen sollen!" Mit einem Grinsen im Gesicht rieb Ivar sich die Brust. „Jetzt wirst du mit meinem Ego leben müssen!“ "Muss ich gar nicht!" Torae verschränkte die Arme vor der Brust. „Doch musst du!“ Ivar packte ihn und küsste ich schmatzend. „Mich wirst du nicht mehr los!“ "Will ich doch auch gar nicht... Nur erzählen darfst du es keinem!!!" Der Magier lehnte sich nach hinten und zog Ivar auf sich. "Versprochen?" Mit übertrieben ernster Miene hob der König die Hand. „Ich schwöre! Bei allem was mir heilig ist!“ Wieder lächelnd küsste er ihn sanft. "Dann darfst du 800 Kerben extra machen!" Die Augen fielen dem Dunkelhaarigen beinahe aus. „800? Ich wusste ja, das du schon mal gelebt hast, aber das… Ob ich noch so viel Platz hab?“ Torae kicherte. "Häng doch einfach einen Zettel daneben wo du drauf schreibst '+800'" Ivar nickte nachdenklich. „Das geht, für ein Zettelchen reicht der Platz noch.“ Jetzt sah Torae ihn entgeistert an. "Bitte???" Ivar zuckte zusammen und sah Torae etwas hilflos an, nicht wissend, wie er sich da wieder rausreden sollte. „Ähm, ich meine natürlich im Gegensatz zu 800 Kerben…“ "Hat dir irgendjemand vor mir etwas bedeutet?", fragte der Weißhaarige jetzt leise. Zärtlich nahm er Toraes Hände in seine. „Manche waren mir wichtig, andere auch nur hormonelle Schwärmereien, aber ich schwöre dir, niemand war mir je so nah wie du. Du warst der Erste und wirst der Letzte sein, dem ich je ‚Ich liebe dich’ sage.“ Der Magier zog ihn sanft aber fester auf sich. "Ich liebe dich auch!" Sie küssten sich und ließen eine ganze Weile nicht von einander ab. „Nicht böse?“ "Warum auch... Jeder von uns hat seine Vergangenheit, ohne die wir uns nie getroffen hätten!" Noch einmal küsste Ivar ihn. „Stimmt.“ "IVAR...", rief auf einmal ein junge, helle, aber vor allem weibliche Stimme durch ihre Gemächer und kam immer näher. „Hö?“ Überrascht löste der König sich von seinem Verlobten und sah in die Richtung aus der die so seltsam vertraute Stimme kam. "Ivar...", rief sie noch einmal und kam dann direkt auf die Terrasse. Christine hatte es noch nie nötig anzuklopfen und bei ihrem EX- Freund würde sie das erst recht nicht. Ivar klappte der Mund auf, als er seine vollbusige Freundin von Früher erblickte. „Duu???“ "Aber natürlich! Ich kann dich doch nicht allein heiraten lassen!" Fröhlich sprang sie ihm um den Hals. Torae betrachtete die vorlaute Frau erst einmal skeptisch, doch als sie Ivar nicht wieder los lassen wollte, drängte er sich dazwischen. Was ihm nicht half Ivars Aufmerksamkeit zu bekommen. „Wie zum Henker bist du hier rein gekommen?? Gesindel muss doch am Stadttor bleiben!“ Empört stemmte sie ihre Fäuste in ihre Hüfte. "Na hör mal... Ich komme überall rein!" Sie wackelte mit ihrem Busen. "... Außerdem war Hogarth so freundlich, mir den Weg zu zeigen!" Der König lachte lauthals. „Und er war nicht beleidigt, dass du nicht schon zu seiner Hochzeit gekommen bist??“ Mit großen Augen sah sie ihn an. "Der alte Braunbär ist also auch endlich unter der Haube? Davon wusste ich ja noch gar nichts!" „Schon seit langem und eine kleine Tochter hat er auch schon.“ Das Torae ihm in die Seite stupste bemerkte er gar nicht richtig. Christine schrie laut vor Begeisterung. "Die Arme, die ihn genommen hat, tut mir Leid... Aber seine Tochter wird er bestimmt verwöhnen! Doch sag mir Ivar..." Elegant schmiegte sie sich an seine Brust. "Welche Hüften haben dich fest gekettet?" Erst jetzt sah er zu Torae, der missmutig neben ihm saß. Entschuldigend lächelnd zog er ihn an sich. „Darf ich vorstellen, mein Kerkermeister!“ "Ein Grünschnabel?", skeptisch zog sie eine Augenbraue hoch. "Verarsch jemand anderen!" Der Magier begann innerlich zu brodeln. Diese Tusse konnte er jetzt schon nicht leiden und Ivar schien das ganze auch noch amüsant zu finden. „Christina, das ist Torae, mein Verlobter. Schatz, das ist Christine eine… alte Freundin.“ "Sehr erfreut!", sagten sich beide obwohl der Magier ihre Bekanntschaft lieber nicht gemacht hätte. Sofort danach galt die Aufmerksamkeit der Besucherin wieder zu dem König. "Sag mal, wie hast du es bis hier in den Palast geschafft? Wir haben uns ja ewig nicht gesehen..." „Oh, das ist eine lange Geschichte...“, wich Ivar aus, wieder völlig auf seinen Gast fixiert. "Na dann... Ich hab Zeit mitgebracht! Führ mich rum und erzähl mir alles!" Lächelnd stand sie auf und hielt ihm ihre Hand hin. Da räusperte sich Torae verärgert und nickte zu dem noch immer gedeckten Tisch. „Oh. Wir waren eigentlich grad beim Essen.“ "Auch kein Problem, dann nehmen wir eben was mit!" Fordernd zog sie ihn hoch. Der Weißhaarige wäre am liebsten Explodiert und drehte desinteressiert den Kopf weg. Ivar hatte kaum eine Chance etwas zu erwidern, da griff sie schon nach ein paar Leckereien. „Torae…“ Zu ihrem ‚Leidwesen‘ rutschte der Deckel vom Kessel dabei weg und besudelte ihr Kleid. "Mach was du nicht lassen kannst..." Ivar verzog das Gesicht, es war klar zu sehen, dass Torae alles andere als begeistert war. „Schatz, jetzt schau nicht so.“ Christine nörgelte leise und kümmerte sich erst einmal um ihr Kleid. Dabei floss ihr auch noch das ganze Glas Wasser, mit welchem sie den Fleck bereinigen wollte, über den Rock. "Ich sag doch gar nichts!" Ivar warf einen ahnungsvollen Blick zu der Frau und sah dann mit hochgezogenen Augenbrauen Torae an. „Du bist sauer.“ Der zuckte mit den Schultern. "Weiß nicht wovon du sprichst!" Zart küsste Ivar die helle Stirn. „Das ist schon beinahe süß von dir, aber bitte lass es sein.“ Torae zuckte noch einmal mit den Schultern. "Was soll ich sein lassen?" „Das weißt du ganz genau und jetzt mach nicht so ein Gesicht, wir holen das Essen nach und spätestens heute Abend sind wir wieder ganz für uns.“ Beleidigt sah der Magier ihnen nach und presste seine Lippen aufeinander, als Christines Rock in der Tür hängen blieb. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)