Erwarte nichts, rechne mit allem von Vandra ================================================================================ Kapitel 1: Erwarte nichts, rechne mit allem ------------------------------------------- „Verdammte Hitze“, hörte Mark sich selbst laut fluchen, während er sich von dem bösartigen Drahtesel hinunter quälte und die Schmerzen ignorierte, die ihn dabei durchzuckten. Wieso er das Ding überhaupt noch verwendete war ihm ein absolutes Rätsel. Wenigstens konnte er sich jetzt wieder anständig strecken. Sein Blick wanderte zur Sonne, die sich mit allem anderen gegen ihn verschworen zu haben schien. Allein bei dem Gedanken an diesen heißen Feuerball da oben fing seine Haut nur noch schneller an den Schweiß auf den Boden zu befördern und die Hitze in seinem schon viel zu heißen Körper nur noch weiter anzufachen. Mit einem Schnaufen schüttelte er den Kopf, wischte sich über die Stirn und strich sich die schwarzen Haare aus dem Blickfeld, nur um dann wieder weiter auf das Haus zuzugehen, das Schutz vor diesem furchtbaren Wetter versprach. Wie jemand ernsthaft behaupten konnte, dass Radfahren gesund sein konnte – besonders bei dieser Hitze – war ihm ein Rätsel. Sein Allerwertester pochte dazu noch immer ein wenig von dem schlechten Sitz, den er hatte und seine Kehle zog sich ob des Durstes immer wieder zusammen und schnürte ihm beinahe die Luft ab, während jeder Blick in Richtung Sonne die Nachteile von blauen Augen nur zu deutlich werden ließ… Er seufzte und schwor sich wie jedes Mal, dass er nie wieder mit dem Rad hierher fahren würde, obwohl er schon wieder genau wusste, wie es enden würde. Seine sportliche Figur, die seine Freundin immer wieder dazu brachte über seinen Bauch zu streicheln, war das Letzte, was er verlieren wollte. Und wieder wischte er sich die Stirn ab. Diese Gedanken brachten nichts. Ein Blick nach vorne zeigte ihm das Ziel, das keinen Zentimeter näher gekommen war: Ein großes Bauernhaus, halb aus Holz, halb aus Stein gefertigt und so einladend mit der braunen schweren Tür, die die Sonne sicher draußen halten würde. Doch das Beste verbarg sich aber innen, denn im Kühlschrank seiner Großmutter war immer das zu finden, was ihm schmeckte. Mark ergriff den metallenen Griff, zuckte kurz zusammen, als die Hitze durch seine Hände kroch, nur um dann doch die Tür mit einem kräftigen Schubs aufzustoßen, worauf sie mit einem Krachen gegen die Mauer knallte und ihm einen wunderbar kühlen Luftschwall bescherte. Erleichtert atmete er auf und trat in die Dunkelheit, die ihm im Moment wie eine Erlösung vorkam und selbst die kitschige Wandvertäfelung ignorierte er auf dem Weg in die Küche. Mit einem lauten Knall fiel die Tür hinter ihm wieder zu, er zuckte kurz zusammen und atmete dann erleichtert auf. „Oma?“, rief er fragend, „Ich bin da!“ Keine Antwort. Ohne weiter zu warten folgte er seiner trockenen Kehle und ging durch die Öffnung zu seiner Rechten in die Küche, blieb dort noch einmal stehen. „Ooooooma!“ Wieder nichts. Wieder wischte er sich den Schweiß von der Stirn, der jetzt nur noch mehr in Strömen zu rinnen schien und zuckte mit den Schultern, um sich gleich dem Kühlschrank zuzuwenden. Mit einem lauten Seufzer legte er die Hand an den Eiskasten und hielt verdutzt inne. Seit wann war die Küche so sauber geputzt? Sonst ließ seine Großmutter immer extra Arbeit übrig und brachte ihn dazu, sie zu erledigen. Er müsse ja auch lernen wie das ginge, wenn er schon von zu Hause ausgezogen war. Seine Augen rollten ganz automatisch nach oben. Aber das war egal, denn er hatte Durst. Seine Hände ergriffen die Halterung, zogen kräftig daran – doch der rührte sich kein Stück. Verdattert starrte er den Kühlschrank an, fluchte ein wenig und zog noch kräftiger daran. Hatte er etwa einen Schwächeanfall? Irgendwo hörte er jetzt noch dazu die Katze seiner Großmutter, die sonst immer so begierig darauf war, gestreichelt zu werden, miauen, während er wieder ohne jeden Erfolg an dieser dummen Tür zog. „Ich will doch nur etwas zu trinken – ist es zu viel verlangt, wenn ich mir ein Cola wünsche?“, maulte er und ließ seinen Blick zur Decke wandern, bevor er schnell wieder zu diesem störrischen Kühlschrank zurück schnellte, an dem er noch immer verzweifelt zerrte. Und dann fiel sein Blick auf dieses kleine weiße Ding das da klebte. Wie Schuppen fiel es ihm von den Augen als ihm klar wurde, wieso der sich nicht öffnen wollte. Schnell drückte er die Kindersicherung hoch, worauf ihm die Tür fast entgegen flog – oder doch eher er der Kühle entgegen segelte, mit der er wohl jeden Moment Kontakt herstellen würde. Reflexartig schloss er die Augen, ruderte wild mit den Armen, nur um dann völlig verwirrt den erwarteten Schmerz nicht zu spüren. Irgendwie fühlte er etwas Warmes auf seiner Brust und in seiner Hand, die merkwürdigerweise etwas umfasste, breitete sich eine angenehme Kühle aus. Vorsichtig, ganz vorsichtig öffnete er langsam die Augen und starrte auf die altmodische Colaflasche, von seinen Fingern umschlossen, wollte sich schon freuen, als er die nur von merkwürdigen Bändern bedeckte und merkwürdig gebräunte Brust vor sich sah – auf der er lehnte. „Wa…wa“, stotterte er vor sich her, während sein Blick weiter nach oben wanderte und am Ende des großen, gut gebauten Körpers, der selbst ihn neidisch machte, auf die goldenen Augen traf. Ohne zu reagieren näherten sie sich ihm immer mehr, immer schneller, bis er im nächten Moment schon warme Lippen auf den seinen fühlte, die so kühl waren, fast wie ein Windhauch und dabei doch eine wahnsinnige Hitze durch seine Haut kribbeln ließ. Jeder Gedanke verschwand wieder, bevor er auftauchen konnte, verschwand so schnell, dass er ihn nicht einmal in Worte fassen konnte. Klar denken war unmöglich, etwas tun zu schwer, während sich sein Puls immer mehr beschleunigte, ihn drängte. Immer schneller blinzelte er mit den Augen, versuchten die Figur in sein Blickfeld zu bekommen, doch es gelang ihm nicht, verschwommen wie eine Fata Morgana, die ihn so unglaublich reizte, kitzelte und dieses Kribbeln, dass er nicht spüren sollte, in ihm auslöste. Er fühlte, wie sein Blut durch seine Ohren schoss wie ein Wasserfall und alles betäubte, als sich eine Zunge schließlich so unwirklich und zart wie ein Windhauch auf seine Lippen schlich und diese angenehme Kühle mit sich brachte, von der er so viel mehr wollte, die er auf seiner spüren wollte. Mit einem Seufzer öffnete sich sein Mund, obwohl etwas in ihm etwas dagegen sagen wollte, doch es war so unbedeutend, so dumm. Als ob sein Gegenüber nur darauf gewartet hätte, strich er sanft über jede Stelle, hinterließ bei jeder Berührung dieses merkwürdige kühle Knistern überall und entlockte ihm Gefühle, die er nicht haben durfte. Es ging alles so rasend schnell, war so wundervoll - so wundervoll, wie nur mit seiner Freundin sonst. Und dann trafen ihn die Gedanken wie einen Schlag, brach sein Verstand wütend, laut schreiend wieder an die Oberfläche. Er blinzelte verwirrt, versuchte zu begreifen was hier vorging. Was machte er hier? Wie konnte er so etwas genossen haben? Falsch, es war so falsch. Nur Frauen, er mochte nur Frauen. Verzweifelt drückte er gegen die Brust des Fremden, hämmerte mit seinen Händen dagegen, wollte entkommen, diesem wahnsinnigen Lauf der Dinge entkommen, doch die Arme schlossen sich nur noch fester um ihn und mit ihnen kroch Wut in ihm hoch. Schneller, als er etwas sagen konnte, fühlte er das Pochen in seinem Kopf, das alles betäubte, ihn vorwärts trieb und alles andere verdrängte. Mit einem lauten Klirren krachte die Flasche auf den Boden, gänzlich unbeachtet von allem. Seine Finger bewegten sich, fanden zusammen und ballen sich zu einer Faust, bis er die Nägel in seine Haut stechen fühlte. Immer wieder dieses Pochen, das ihn vorwärts trieb, ihn dazu trieb etwas zu tun. Er holte aus, schleuderte seine Faust mit ungeheurer Wucht vorwärts durch die Luft in Richtung des Perversen, der ihn festhielt, ihn nicht loslassen wollte. Das unheimliche Zischen war alles was er hörte, als die Wärme, die Kühle sich so schnell wieder von seinen Lippen löste, wie sie gekommen war und nichts zurückließ. Mark fühlte nur Luft, fast keinen Widerstand und stürzte, stolperte bar jeder Stütze nach vorne. Er sah sich schon fallen, auf den Boden aufkommen, doch er endete mitten in der Luft, sicher gehalten und wunderte sich Momente lang. „Hmmm…ich denke das war ein fairer Tausch. Bis auf das Letzte natürlich“, schreckte ihn der Perverse aus seinen Überlegungen hoch und lächelte ihn dabei herausfordern an. „Tau…“, begann Mark zu mit großen Augen zu stottern, bevor er die Augen aufriss. „TAUSCH? Was…Was sollte das? Das – Das ist pervers. Perverser! Ich stehe nicht auf Männer…“ Ein Wort nach dem anderen presste er zwischen seinen Lippen hervor, regte sich auf und versuchte wieder etwas mehr Abstand von diesem Möchtegern-Kühlschrankdämonen zu bekommen, der ihn mit einer Hand festhielt und lüstern angrinste. Wo war dieser Mann hergekommen und was machte er hier? War er verrückt? „Und wer bist – sind Sie überhaupt? Was machen Sie hier? Was soll das? Das hier ist das Haus meiner Großmutter und ich werde die Polizei rufen, wenn Sie nicht sofort gehen! JETZT!“ Doch die einzige Reaktion darauf war ein helles, lautes Lachen. Er schreckte hoch, als er das Klacken hörte, als die Kühlschranktür zufiel und seine Augen abgelenkt auf dem eigenartigen Mann hängen blieb – und seinen Blick nicht mehr abwenden konnte. Die goldenen Haare, die die Iris widerspiegelten und das hellbraune Gesicht einrahmten, wirkte so unglaublich, glänzte etwas im Licht und gab dem Mann ein beinahe überirdisches Aussehen, während die lange Puffhosen und der darüber liegende Rock wie aus einem kitschigen Märchenbuch entnommen wirkten. Die zwei Bänder, die sich von der Hüfte über die Brust bis hin zu den kleinen Fingern um den muskulösen Körper schlangen, konnte man kaum als Kleidung ansehen. Er blinzelte ein paar Mal, schüttelte den Kopf, doch nichts änderte sich an all dem. Das konnte nur ein Perverser sein, ein Perverser bei seiner Großmutter? „Hmmm…kein Wunsch ohne Gegenleistung, kein Gefallen ohne Gegenleistung. Und keine Antwort ohne Gegenleistung. Willst du dir nicht lieber etwas für deine Geliebte herbeisehnen?“, schreckte ihn die tiefe Stimme, die wie vom Wind getragen an sein Ohr drang, aus seinen Gedanken hoch und ließ ihn den Anblick vergessen. „Lass meine Freundin gefälligst aus dem Spiel! Und was soll…“ Doch weiter kam er nicht, seine Stimme versagte plötzlich, weigerte sich und er brachte keinen auch noch so leisen Ton mehr hervor. Erschreckt griff er auf seinen Hals bis er das zufriedene Murmeln hörte und wusste, was los war. Wütend starrte er den Verrückten vor sich an, seit dessen Ankunft alles schief ging. Er kratzte an seiner Haut, schrie seine Wut hinaus, während sich nichts änderte. Mit zitternder Hand holte er aus, schlug voller Wucht in Richtung des Perversen, der anfing wie zu heiße Luft zu flimmern und jeder Faust auswich – wie magisch, doch das konnte nicht sein. „Versuch es nicht, nimm es hin – du hast mich gerufen und nun hat das Spiel begonnen. Der Kuss war deine Gegenleistung für dieses Getränk: Den Wunsch, den du an mich gerichtet hattest. Und ich will noch viel mehr, Mark. Nach so vielen Jahren kann man einem Mann doch nicht übel nehmen, wenn er sich dem hingibt, was alle begehren, oder? Mein Name ist Jin – wobei ich wohlweißlich kein Perverser bin. Oh. Und da du mich vorher geschlagen hast, bin ich so frei deine Gegenleistung dafür zu nehmen“, erklärte ihm Jin mit einem eiskalten Lächeln, kam immer näher, auf ihn zu und ergriff mit einem Ruck seinen Arm. Das war eindeutig ein Verrückter, jemand der von Wünschen redete und Gegenleistungen verlangte. Der Griff auf seinen Arm war fest, legte sich wie eine Schraubzwinge um ihn und schlug jeden Versuch zu fliehen nieder. Sein Körper gehorchte ihm nicht, zitterte immer mehr und hinterließ Angst. Er hasste es. Seine Stimme versagte noch immer ihren Dienst und nichts schien zu helfen, bis er endlich nach einer Ewigkeit wieder seinen Atem hörte, als der Fremde mit den Fingern schnippte. „Du bist ein Perverser. Verrückter. Wie ein Alkohol… Warte mal. Was für eine Gegenleistung? Und begehren - Moment, du meinst doch nicht etwa…? Ich habe kein Interesse daran einem Mann – ich mag Frauen…nicht auf Männer“, stockte er immer wieder. Marks Augen wurden mit jedem Wort, jedem Gedanken, der sich formte, immer größer und sein Drang zu fliehen mit jedem Millimeter, den sich der Fremde ihm näherte, immer stärker. Jede Sekunde verlor er wertvollen Bereich, schüttelte sich wütend im vergeblichen Versuch sich aus dem Griff zu winden, zu befreien, zerrte an dem Arm und schlug so fest er konnte mit seiner Faust in Richtung Jin. Doch wieder fuhr sie nur durch Luft, raste wirkungslos immer wieder und wieder an seinem Ziel vorbei. „Unmöglich…“, flüsterte er entsetzt, als ihm klar war, dass sich das hier wie eine Fata Morgana anfühlte - da sein sollte und doch nicht da war. Immer schneller atmete er, fühlte sein Herz laut pochen und ihn vorwärts treiben. Das konnte nicht sein, das konnte einfach nicht wahr sein. Sein Hals fühlte sich so trocken an, ein Knoten blockierte den Weg, während er immer schneller atmen musste. „Ruhig! Beruhige dich“, befahl ihm der Mann, der Verrückte und fing an mit seinen Fingern über seinen Arm zu streichen. „Ich bin ein Dschinn und was das ist, muss ich dir hoffentlich nicht erklären. Meinen Namen kennst du schon und mehr ist nicht zu sagen.“ Er wollte etwas darauf erwidern, doch seine Stimme versagte, blieb in seinem viel zu trockenen Hals förmlich stecken. War das System? „Schön ruhig hier, nicht wahr?“, neckte ihn jetzt dieser Perverse, brachte ihn dazu die Fäuste in Weißglut zu ballen, so hilflos wie er war. Jedes Schlucken war schwer, doch er tat es und fühlte, wie der Knoten langsam wanderte und seine Gedanken wieder anfingen zu rasen. Ein Dschinn? Der Mann vor ihm war verrückt und musste eindeutig ein paar schwerwiegende Probleme haben. Dieser goldhaarige Teufel war vielleicht ein perverser Irrer, aber sicher kein merkwürdiges Mädchen in Puffhosen - wenn schon dann ein merkwürdiger Mann in Puffhosen - oder ein tötender Dämon, der die Seelen im Gegenzug für Wünsche raubt. Wobei letzteres bei genauerer Betrachtung doch in Frage kam. Wieder durchfuhr ein Zittern seinen Körper. Es war nicht einmal unwahrscheinlich. Er starrte ihn kritisch an und fing wieder an, an seinem gefangenen Arm zu zerren, bevor er endgültig verrückt wurde. „Gib dir keine Mühe, mich kann man nicht besiegen. Ich habe inzwischen Jahrhunderte gewartet und langsam wurde es uninteressant. Ich hätte noch weiter gewartet, wenn du mich nicht aus dem Kühlschrank befreit hättest.“, fing Jin an zu erklären, ohne dass Mark es hätte wissen wollen. „Was?“ Er konnte und wollte seinen Ohren nicht trauen. „Du bist verrückt! Verschwinde von hier! Ich habe einen einfachen Kühlschrank aufgemacht, den meine Großmutter schon hunderte Male geöffnet hatte, und der war garantiert keine Jahrhunderte alt. Kühlschränke gibt es noch nicht mal annähernd so lange. Blödsinn“, ließ er sich jetzt doch ernsthaft auf das Gespräch ein. „Hm. Als ob ich mich mit jedem abgeben würde. Natürlich nehme ich nur die, die mir gefallen. Oder würdest du mit jemandem schlafen, der dir nicht zusagt? Und die Flasche war mir nach ein paar Jahrhunderten einfach weitaus zu staubig und zu eng.“ Dabei lachte er laut auf, während ihn Mark nur verdattert anstarrte. Das konnte Jin nicht ernst meinen. Die Zahnräder in seinem Kopf liefen heiß, um eine Lösung zu finden, wie er diesem Verrückten entkommen konnte… „Und jetzt zum Geschäftlichen, zu Wichtigerem: Da ich nett war, hat deine Freundin gerade ihren Traummann gefunden – deine Gegenleistung für den Faustschlag, der mich zum Teil getroffen hat.“ Wieder lächelte dieser Teufel und küsste ihn ganz kurz auf den Mund, gerade so lange, dass er nicht reagieren konnte. „Oh…und das mit dem Mann ist kein Problem, da ich sicher sanft genug sein werde. Im Verhältnis gesehen natürlich…“ Mit zitternden Lippen und hochrotem Kopf explodierte Mark endgültig: „Wenn du schon ein Dschinn bist, dann wünschte ich, dass ich dich nicht mehr sehen müsste!“ Jin lächelte nur seelenruhig weiter und nickte mit dem Kopf. „Was den Wunsch betrifft: Hm, wie du es wünschst“, erklärte er ihm mit vergnügter Stimme, bevor die Hand, die ihn nicht hielt, vorschoss und ihn auf der Brust berührte. Wie ein leises Kribbeln fing der Schmerz leise dort an zu existieren, bohrte sich tiefer und weiter, pochte immer stärker, bis er durch seinen ganzen Körper jagte. Schrei um Schrei entkam ihm, als er verzweifelt gegen Jins Brust hämmerte. Endlich, als es unerträglich zu werden drohte, verschwand der Dschinn mit einem Knall in einer Rauchwolke und verschwand wie die Schmerzen vollständig. Nichts war mehr zu sehen, das Zimmer wieder so, wie es vor dem ganzen Wahnsinn gewesen war. Ungläubig blinzelte er, schaute sich um und tastete mit seinen Fingern in der Luft herum, alles andere vergessen. Es war nichts zu fühlen, nichts zu sehen. „Puff und weg?“, stellte er sich die Frage selber und wollte schon erleichtert aufatmen, endlich von diesem Perversen befreit – bis er ein leises, immer lauter werdendes Lachen hinter sich hörte. Mit einem Ruck drehte er sich um und stolperte beinahe, als er diesen Lügner erblickte. „Das – Was ist mit meinem Wunsch?“ „Den habe ich dir erfüllt“ Ohne auf seine Zustimmung zu warten, legte Jin die Arme um seine Hüften und zog ihn näher zu sich. Jeder Schlag, den Mark in seine Richtung austeilte, verpuffte in Luft und brachte ihn jedes Mal nur noch näher an sein Gegenüber, bis eine Hand auf seinen Allerwertesten griff und ihn dort zwickte. „Au! Lass mich los!“, protestierte Mark, das Lachen in den Ohren, die Fäuste völlig wirkungslos. Das einzige, was das zur Folge hatte, war ein breites Grinsen und eine Antwort, die er nie wieder vergessen werden würde: „Du MUSST mich nicht sehen, aber du kannst natürlich noch immer. Und als Gegenleistung habe ich dich zu meinem neuen Gefäß gemacht. Was das bedeutet, wirst du noch früh genug erfahren…“ Erschreckt riss Mark die Augen auf und wollte etwas schreien, als eine viel zu bekannte Stimme ihn davon abhielt: „Markus? Wo bist du? Oma war nur schnell einkaufen!“ „Keine Sorge: Niemand außer dir kann mich sehen…und wir werden viel Spaß haben“, kamen noch mit einem Lachen die Worte, Jin ihn drehte und fest umfasst hielt. Langsam fuhr eine Zunge über seinen Hals, während seine Großmutter gerade durch die Tür kam. Großartig… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)