Erfrierendes Herz von Shelling__Ford (Teil 3) ================================================================================ Kapitel 6: Erloschen -------------------- Erloschen Hi ^^ Zuerst einmal muss ich euch allen wie immer für diese suuper lieben Kommentare danken .. Es tut mir leid das es zurzeit so traurig ist >//< Und ich fürchte nach diesem Kapitel werde ich völlig in Ungnade gefallen sein ! Ich entschuldige mich jetzt schon für alles ich gebe zu selbst das schreiben ist mir schwer gefallen .. obwohl ich immer noch was weis was ihr nicht wisst ;P Aber genug gelaber.. ich mach mich vom aker.. jedoch nicht ohne euch eine riesenpakung Taschentücher da zu lassen .. ich schätze ihr werdet sie brauchen ! Alles liebe eure Shelling „Warum? Warum... sucht ihr nicht nach Ran...?“ Fragend schaute die junge Frau in die Runde... Durch ihren Vater, aber nicht zuletzt durch die Medien wusste auch sie, dass man bei einer vermissten Person normalerweise anders agierte. Die Mienen der Anwesenden gewannen schlagartig an Ernsthaftigkeit. Heiji, der immer noch durch die Hand seiner vermeintlichen Freundin abgelenkt war, überließ es Inspektor Takagi, den ersten Schritt zu machen. „Nun, Kazuha, wie der Kommissar eben schon gesagt hat, haben wir kaum Informationen über Rans Verschwinden... und genau das ist der Grund, weshalb wir, was eine öffentliche Suche angeht, sehr vorsichtig sein müssen!“ „Aber wieso? Ich versteh es nich!“ Die Stimme der rothaarigen Grundschülerin war sachlich wie immer, und doch ließ sich ein kleiner Hauch von Mitgefühl in ihrer Tonlage erkennen... „Wir alle kennen Ran, oder...?“ Ihre stimme hallte in dem kleinen Raum. Wenn die Anwesenden nur seine Jacke gesehen hätten, die noch immer über dem Stuhl hing, hätten sie nur gewusst, dass ihr Besitzer zurückgekommen war um sie zu holen. Bei der Erwähnung ihres Namens blieb er ruckartig in der halb geöffneten Tür stehen, die seine kleine Gestalt vor ihren Augen verbarg. Sie konnte es nicht wissen... Konnte nicht wissen, dass er da war... Nicht wissen, dass er sie hörte... Wenn sie ihn hätte sehen können, hätte sie diesen Fehler nicht begangen... hätte nicht weiter gesprochen... aber so. „Sie ist an Mut und Stärke wohl kaum zu übertreffen, sie hätte sich nicht einfach von irgendwem entführen lassen!“ Er schluckte... Und auch die Stimme der Grundschülerin zitterte für einen Moment. Nun galt es die Fakten auf den Tisch zu legen... sie konnten sie nicht für immer und ewig einfach unterdrücken, so würden sie nie zu einem Ergebnis kommen! „Nein. Wer auch immer Ran entführt hat, ist äußerst geschickt vorgegangen! Und in Anbetracht der letzten Ereignisse kann man wohl eindeutige Rückschlüsse ziehen...“ Kazuha lief es eiskalt den Rücken hinunter... „A- Aber das heißt doch noch lange nicht dass, dass sie... Ich mein, immerhin ist sie die Tochter eines berühmten Detektiv... vielleicht wollte man Herrn Mori ja erpressen? Oder... oder jemand hegt einen Groll gegen ihn!“ Das Fenster des Konferenzraumes stand offen, da es im Erdgeschoss des Gebäudes lag, konnte man die vorbei rauschenden Autos hören, die sich ihren mühseligen Weg durch die Schneemassen bahnten um endlich an ihr Ziel zu kommen. Der kalte Wind pfiff durch den kleinen Spalt, doch keiner der Anwesenden verspürte den Drang es zu schließen .. Hätten sie es doch besser getan. Stattdessen genossen sie es, wie der kalte Wind sich mit der warmen und trockenen Heizungsluft vermischte und so wenigstens für ein angenehmes Klima sorgte, wenn man in dieser Situation denn überhaupt von einem solchen reden konnte. Denn die verzweifelten Ausflüchte, die Kazuha suchte, wurden nun von dem Kopfschütteln ihres Freundes vom Winde verweht. Sie konnten der bitteren Wahrheit nicht standhalten... „Genau da liegt ja das Problem! Wenn es wirklich so wäre wie du sagst, dann hätten wir schon lang ein Erpresser schreiben bekommen, wenn wir davon ausgehen müssen, dass es sich bei dem Täter um jemand sehr Intelligenten handelt, denn anders lässt es sich wohl nicht erklären, dass er Ran so leicht mitnehmen konnte, dann wird dieser auch versuchen, den größtmöglichen Gewinn aus seiner Situation heraus zu holen... aber wir haben nichts, keinen Brief, keinen Anhaltspunkt, keinen Hinweis, gar nichts....“ Seufzend rieb sich der Detektiv die Augen... Auch ihm gefiel das alles ganz und gar nicht, wenn man die Tatsachen nun so aussprach, wurde alles nur noch schwerer... man konnte nicht mehr länger drum herum reden... alles hatte Hand und Fuß. Leider. Auch sein kleines Herz schlug mit jedem Wort schneller. Seine Augen hatten sich geweitet. In ihnen stand nun blankes Entsetzen geschrieben, von dem niedlichen Gesicht eines Grundschülers war nun nichts mehr übrig. Er weigerte sich, die aufkommende Erkenntnis einzusehen. Die Wahrheit schlich sich in seine Gedanken, er kämpfte gegen sie an, doch die Worte seiner Mitschülerin drangen unausweichlich an sein Ohr. In seinen Kopf... und schließlich... in sein Herz. „Hier geht es nicht um Geld, oder Rache... Rans Entführung hat andere Hintergründe!“ Conan kniff die Augen fest zusammen, er sträubte sich, wollte nichts mehr hören... „Hier geht es um Shinichi!“ Stille herrschte in dem kleinen Raum. Weiter brachte die Zirkulation des Windes jedes einzelne Wort nach draußen, dies jedoch erlöste den kleinen Raum nicht von seiner Tragweite. Conans Herz setze für eine Sekunde lang aus... Während sich in Kazuhas Augenwinkeln langsam kleine Tränen sammelten, ließen auch die Mienen der anderen nichts Gutes erahnen. Die drei Beamten gaben nur ein kurzes Nicken von sich und hegten dann anscheinend ein sehr großes Interesse für den örtlichen Fußboden, er jedoch biss die Zähne fest zusammen. Heiji wusste, dass sie recht hatte. Auch er ist bei allen Überlegungen, die er anstellte, nie auf ein anderes Ergebnis gekommen und doch wollte auch er es nicht einsehen. Wut und Sorgen übermannten seine Gedanken, er konnte sich schon denken, wer dahinter steckt! Ai seufzte, als sie zu neuen Worten ausholte. „Es sind ihre Methoden... nur diese schwarzen Schatten sind in der Lage, einen Menschen in die Dunkelheit zu ziehen, ohne auch nur einen einzigen Fingerabdruck zu hinterlassen! Die Organisation...“ Ein Zittern durchfuhr die Grundschülerin, der Gedanke an sie... Er war einfach unerträglich... Damals war sie im Grunde froh, nur als Chemikerin für sie arbeiten zu müssen. Sie hatte es nie offenkundig tragen müssen, die schwarze Farbe, die für sie so prägnant war... Die den Tod symbolisierte. Es gab Zeiten, da hatte sie sich durch ihren weißen Kittel rein und sauber gefühlt... Frei von jeglicher Schuld. Ein sarkastisches Lächeln wurde auf ihren Lippen sichtbar. Wie töricht und dumm sie doch gewesen war... Und doch, für sie war dieser Irrglaube der einzige Weg durchzuhalten, nicht verrückt zu werden und nicht unter dieser großen Last von Angst und Schuld zu zerbrechen. Manchmal will der Mensch die Wahrheit nicht sehen. Er belügt sich selbst... Glaubt und hofft nur um die Lüge zu untermauern, die ihn vor der Wahrheit schützen sollte. Die Wahrheit, die ihn wahrscheinlich zerstören würde... Der Kommissar räusperte sich und unterbrach so die Stille. „Das genau ist unser Problem... wenn es sich bei Rans Entführern wirklich um diese ominöse Organisation handelt, von der wir durch Conan...“, er schüttelte den Kopf, das war der falsche Name in diesem Zusammenhang. „...von der wir durch Shinichi wissen, ist äußerste Vorsicht geboten. Wir wissen zwar nicht viel... aber im Laufe dieser Sitzungen hat uns zumindest Ai die Methoden dieser Kriminellen verdeutlicht... und... ich muss leider zugeben, dass ich mir aufgrund der vergangenen Ereignisse auch kein anderes Bild machen kann.“ Der alte Mann seufzte schwer... In was hatte sich sein alter Freund Shinichi Kudo, der Erlöser der Japanischen Polizei, der Sherlock Holmes des neuen Jahrtausend, da nur verwickelt? Das Zittern des kleinen Jungen wurde stärker, es bedurfte nicht den Anblick des starken Schneetreibens, das nun draußen einsetze und jedem die Sicht versperrte um zu wissen, was der wirkliche Grund für das Wirrwarr in seinem Kopf war. Seine Gedanken taten es dem heftigem Tanz der Schneeflocken gleich, die ungeordnet auf den Takt einer Melodie tanzten. Einen Takt, dem er nicht folgen wollte. Seine Gliedmaßen wollten ihm nicht mehr gehorchen, um ein Haar hätte er die kleine Tasche fallen lassen, die er mit sich herum schleppte. Bei der Erwähnung des Planetariums wurde jedoch auch Heiji wieder hellhörig... Eine tiefe Furche bildete sich auf seiner Stirn. Irgendwas passte dann doch auch nicht zusammen. „Aber es ist doch seltsam oder? Ich mein, wenn die Organisation Ran wirklich entführt hat um an Shinichi ran zu kommen... wieso sagen sie ihm dann nicht, wo er suchen soll? Ich mein, wie soll er zu ihnen kommen, wenn er nicht weiß, wo sie sich aufhalten?“ Kazuha sah ihren Freund durch die von Tränen feuchten Augen an. Ein letzter Funken Hoffnung schien in seinen Augen zu glimmen oder war es Verzweiflung, die ihn zu dieser Frage bewog? Und auch die anderen Anwesenden schauten nun wieder auf! Er hatte schon recht... Das waren nicht die üblichen Methoden, mit denen man in solch einer Situation vorging. Was aber war bei dieser Organisation schon üblich? Wer konnte schon sagen was sie mit ihren Machenschaften bezweckte? Sofort wandten sich die Augenpaare Hilfe suchend an das kleine, rotblonde Mädchen. Längst hatten die Beamten erfahren, dass es sich bei ihr selbst um ein ehemaliges Mitglied dieser Verbrecher handelte. Ein Kind, das wie er eigentlich keines war, eine junge Frau, die Schutz brauchte, die in den Augen ihrer ehemaligen Arbeitgeber nichts weiter war als eine dreckige, kleine Verräterin, der ihre gerechte Strafe noch bevorstand. Zwar versuchte sie immer den Dunklen Schatten abzulegen, der sie noch immer umgab, aber das gelang ihr nicht, würde ihr wohl nie gelingen, das wurde ihr in diesem Augenblick nur wieder allzu deutlich bewusst. Erschöpft holte sie Luft, auch ihr kamen diese Worte nicht leicht über die Lippen, sie war sich sicher, dass ihre Vermutungen der Wahrheit entsprachen... Ja es konnte gar nicht anders sein! Doch auch sie wollte es sich nicht eingestehen, denn wenn das wirklich stimmte... Wenn es wirklich stimmte... war es das Ende für Shinichi Kudo. „Wissen sie, warum sie gerade Ran gewählt haben?“ Sie seufzte, als niemand ihr auf diese Frage antworten wollte, wo doch eigentlich alle genau wussten, wie diese lautete... dann jedoch drang ein kleines wispern durch die angespannte stille.. „Er liebt sie...“ Inspektor Takagi hing an den Lippen seiner Vorgesetzten, als diese jene drei kleinen Worte zärtlich, zögerlich, ja fast schon ängstlich leise vor sich hin wisperte. Alle jedoch hatten sie gehört, die Stille hatte ausgereicht um auch dieses Geflüster zu den Ohren aller Beteiligten zu tragen. Aller. So empfingen auch die Ohren des kleinen Detektivs ihre Worte. Doch jegliche Röte, die man nun auf seinen Wangen erwarten konnte, blieb aus.. Es schmerzte sein Herz zu tiefst all das zu hören. Sie alle wussten es... Sie alle... Nur sie selbst nicht! Er hatte es ihr nie gesagt! Hatte geschwiegen... Damals im Restaurant war es seine Nervosität, die ihm einen Strich durch die Rechnung machte... Denn sowas erforderte Mut! Mut, den er damals nicht hatte aufbringen können... Damals war er seinem Ziel so nah... Und doch... wieder kam etwas dazwischen, ein Mord und später dann... Als Conan war es ihm wieder verwehrt gewesen, es ihr zu sagen! Er hätte es nicht tun können, selbst wenn er es gewollt hätte. Denn nur Shinichi Kudo gebührten diese Worte... keinem sonst. Er wollte ihr in die Augen sehen, wenn er es sagte... Er wollte, dass seine Stimme an ihre Ohren drang... Warum zum Henker hatte er es dann nicht damals auf der Fate getan? Ein trauriges Lächeln huschte über sein müdes Gesicht... Er wollte, dass sie überlebt, darum... Er wusste, dass der Wunsch es von ihm zu erfahren ihr genügend Kraft geben würde, heil, gesund und lebendig an die Oberfläche des Meeres zurück zu kehren. Und außerdem... Wie hätten sie dann weiter leben sollen? Er als Grundschüler und sie als Oberschülerin in dem Wissen, dass sie sich gegenseitig liebten. Erschöpft schüttelte er den Kopf. Nein so wäre es auch nicht auf Dauer gut gegangen, denn wer konnte schon wissen, wie lange er noch in diesem, seinem um zehn Jahre verjüngten Körper, gefangen war? Und doch... Ein tiefer Seufzer durchfuhr den kleinen Jungen... Er hatte das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben... Was, wenn er nicht noch einmal so eine Chance bekommen würde? Was, wenn sie es nie erfahren würde? Er kniff die Augen fest zusammen, es fühlte sich an, als würde sein Herz in tausend kleine Stücke zerspringen, die sanft von der kalten Winterluft in alle Winde zerstreut würden... Langsam, ganz langsam schlich sich die Wahrheit in seine Gedanken... Eine Wahrheit, die er nicht anerkennen wollte... Der er auswich... Ai jedoch schien kein Mitleid mit ihm zu haben, wie auch, schließlich wusste sie ja nicht einmal, dass er noch da war, so also fuhr sie fort und konfrontierte ihn weiter unbarmherzig mit der Realität. „Genau das... seine Liebe zu ihr ist der Grund, warum sie gerade Ran gewählt haben.“ Conan schnappte nach Luft. „ Ich schätze, sie wissen, dass mit Shinichis Fähigkeiten nicht zu spaßen ist. Sie schwächen ihren Gegner, bevor sie zum Angriff ausholen.“ Die Hand Inspektor Takagis ballte sich zu einer Faust bei dem Gedanken an die Vorgehensweise dieser Schwarzkittel. Sein Blick richtete sich auf sie... Noch immer schien sie benebelt von alledem, was sie nun hörte... Seine Augen blickten sie mitleidig an, war es das Leuchten des Schnees oder ein zarter Hauch von Tränen, der ihren Augen diesen schimmernden Glanz verlieh? Die Liebe der beiden Oberschüler wurde missbraucht, die kleine, nur schwerlich sprießende Pflanze drohte ohne das lebenswichtige Licht der Sonne elendig einzugehen. War es das, wovor sich Sato fürchtete? Hatte sie Angst... Angst zu lieben... und somit fürchten zu müssen, etwas zu verlieren. Den dumpfen Schmerz immer und immer wieder erleiden zu müssen? Der Schmerz, dem Shinichi Kudo jetzt zu unterliegen schien? Eine heftige Gänsehaut hatte sich trotz des dicken Pullis auf ihre Haut geschlichen. Denn gegen die Kälte all dieser grausamen Eindrücke half auch die dickste Winterjacke nichts... Kleine Tränen waren nun der Schwerkraft erlegen und bahnten sich ihren Weg über Kazuhas Wange. Die Frage, die ihr nun im Kopf herum schwirrte... Sie hatte nicht den Mut sie auszusprechen, zu groß war ihre Angst vor der Antwort! Doch er dachte anscheinend das Gleiche und im Gegensatz zu ihr besaß er genügend Stärke, sich ihr zu stellen. „Eins kapier ich aber immer noch nich... Wieso sagen Sie es ihm dann nicht? Wieso hat er bis heute noch nicht erfahren, wer sie hat und wo sie ist... Er würde, ohne auch nur zu überlegen, einen Tausch einfädeln... Sein Leben gegen ihrs! Wieso also machen Sie so ein Geheimnis draus?“ Nun musste auch Ai nach Luft schnappen... denn genau das war es, was die ganze Situation so hoffnungslos machte... Das war es, was Shinichi Kudo nicht ertragen könnte... Ihre dünne Stimme zitterte, als sie fortfuhr, noch immer mit dem Rauschen des Windes in ihrem Rücken. „Es gibt mehrere Wege, einen Menschen geistig zu zerstören... Der eine wäre es, sie zu entführen... und sie als Köder für ihn zu benutzen, um ihn so in eine Falle zu locken. Dann jedoch hätten wir schon längst etwas von ihnen hören müssen... Aber wir haben nichts...“ Und dieses nichts war es, das die viel größere Bedrohung für ihn war... „Wahrscheinlich wissen sie, dass Shinichi trotz allem nicht unbewaffnet in den Kampf ziehen würde... denn sein Erscheinen würde ihr noch lange nicht die Freiheit garantieren... nein... Das alles wäre viel zu kompliziert und umständlich... Es gibt da einen viel einfacheren Weg.“ Ai ließ ihren Kopf traurig auf ihre Brust senken, für einen Moment fehlte ihr die Kraft weiter zu reden... Denn sie kannte diese Methode nur allzu gut... Sie hatte sie am eigenen Leib ertragen müssen... Nur schwerlich konnte sie sich zusammenreißen, sonst diente ihr Shinichi immer als Stütze, doch diesmal war er es, den man auffangen musste. „Um Shinichis Geist zu brechen, bedarf es nicht viel... die Anstrengungen und der Aufwand, Ran vor ihm zu verstecken und ihm nur gezielt Hinweise zukommen zu lassen, wäre viel zu groß. Außerdem bestünde die Gefahr, dass Conan ihren Plan durchkreuzen würde... Es geht viel einfacher... Nicht zu wissen, wo sie ist... Nicht zu wissen, wie es ihr geht... Nicht zu wissen... ob sie noch lebt. All dies reicht aus, um ihn zu zerstören, durch ihr Verschwinden hat die Organisation einen Selbstzerstörungsprozess in Shinichi ausgelöst! Sie kennen ihn gut genug, um zu wissen, dass er nicht aufgeben würde, die Auswirkungen von alledem können wir ihm jetzt schon ansehen. Sie müssen nur warten... Warten, bis er nicht mehr kann... Warten, bis er am Ende seiner Kräfte ist. Sie müssen ihn nicht erst in eine Falle locken, denn so schwach wie Shinichi nach wochenlanger Suche sein wird, ist es ein Leichtes, ihn zu bekommen! Ohne sie hat er nicht die Kraft sich zu wehren... Sie, die keine Gefühle haben, machen sich einen Spaß daraus, ihn sich von seiner Angst, seiner vergeblichen Hoffnung, seiner verlorenen Liebe und seiner Schuld von innen heraus zerstören zu lassen. Um diesen Vorgang in Kraft zu setzen, bedurfte es nur einer kleinen Handlung... Sie haben keine Skrupel... Es gab nur eins, was sie tun mussten um Shinichi in diese Lage zu bringen.“ Sie stockte... sah die von Entsetzen geweiteten Augen, in denen sich langsam aber sicher die brutale Erkenntnis zeigte. Und doch lag es an ihr, es auszusprechen... Es wurde Zeit, dass diese ewigen Gedankengänge ein Ende fanden! „Sie hätten sie verstecken können ja... Aber auch das wäre viel zu umständlich gewesen... Sie haben das getan, was sie immer tun... Das, was sie am besten können...“ Wieder zögerte sie, bis sich ihre letzten Worte nur noch als ein Flüstern Gehör verschafften. „Töten... Ran zu ermorden ist der einfachste Weg, um an Shinichi heran zu kommen.“ Kazuha war zu geschockt um zu weinen, erst nach kurzer Zeit der Stille und des Begreifens bahnte sich das Salzwasser erneut seinen Weg. Der Detektiv des Westens legte schützend einen Arm um seine Freundin, in Anbetracht der Situation war jede Scheu des Kontaktes von ihm abgefallen. Sie war froh, als sie seine starken Arme spürte, lehnte sich an ihn und durchtränkte seine Brust mit kalten, nassen Perlen. Doch auch er konnte ihr den Frieden nicht geben, den sie suchte, denn er zitterte wie Espenlaub... Die drei Beamten waren zu keiner Regung fähig... Mit weit aufgerissenen, von Schock gezeichneten Augen blickten sie stumm gerade aus. Die Methoden dieser ominösen schwarzen Männer waren einfach zu grausam... Das ganze war krank... Dieser durch den eisigen Wind schockgefrorene Zustand dauerte jedoch nur wenige Sekunden, denn er wurde durch ein lautes Scheppern, sowie einem darauf folgenden leisen Quietschen unterbrochen. Dann sahen sie ihn... Selbst Kazuha erblickte durch ihre von Tränen verschleierten Augen den kleinen Jungen, der durch die nun aufgestoßene Tür sichtbar wurde... Sofort schrak Heiji auf. Seine Gliedmaßen hatten dem starken Druck des Zitterns nicht mehr standgehalten... Sein kleiner, lederner Rucksack war zu Boden gefallen und hatte dabei die leicht gängige Tür aufgestoßen! Keiner der Anwesenden regte sich, wagte sich auch nur zu atmen... das hätte er alles nicht hören dürfen! Ihre bis eben noch von Entsetzen erfüllten Mienen mischten sich nun mit den tristen Farben tiefen Mitgefühls und Trauer, als sie ihn sahen. Noch immer rührte er sich nicht... Nur durch sein Zittern ließ sich erkennen, dass noch immer Leben in seiner kleinen Gestalt war... Denn auch ein Blick in seine Augen hätte da nicht weiter geholfen... Sein Blick war nur halb zu Boden gerichtet, sodass man sie noch deutlich sehen konnte. Seine Augen. Die Fenster seiner Seele... die zum großen Entsetzen aller... vollkommen leer waren... Der letzte kleine Hoffnungsschimmer, das letzte Licht, das noch in seiner Seele gebrannt hatte... War erloschen. Sein Blick war trüb, leer und kalt. Heiji war der Erste, der die Kraft besaß, sich aus seiner Erstarrung zu lösen und einen Schritt auf seinen kleinen Freund zu zu machen. „Hey... hey, Kudo?“ Doch er stoppte... Die kleine Tasche, die das Kind mit sich rum schleppte, hatte sich durch den Sturz geöffnet. Ihr Inhalt hatte sich nun größtenteils vor ihm ausgebreitet. Wie auch schon im Zimmer von Shinichi, waren es Bilder, Zeitungsausschnitte und Fotos, die er für seine Suche bei sich trug. Auch mehrere Karten konnte der Detektiv ausmachen, wie auf denen in seinem Zimmer waren Orte markiert, beschriftet und eingekreist... doch eins war anders... Und genau das war der Anlass zu noch größerer Sorge. Es gab keine offenen Stellen mehr... jedes von ihm eingekreiste Objekt war mit einem Dicken schwarzen Filzer wieder durchgestrichen worden... „Shinichi...“ Dieser jedoch reagierte nicht. Zu tief nagte die nun ausgesprochene Wahrheit an ihm... So sehr er es auch wollte, sein detektivischer Verstand machte es ihm nicht mehr möglich, noch an einen Fehler in Ais Schlussfolgerungen zu glauben. Jedes Teil des Puzzels passte...leider. Conan hatte Heiji nicht einmal gehört, zu laut waren seine eigenen Gedanken... Ein weiteres Mal durchfuhr ihn ein heftiger Schüttelfrost. Sein schlimmster Alptraum ist nun wahr geworden... Und das alles war nur seine Schuld... Er würde sie nie wieder sehen, ihren Duft nie wieder riechen, ihre Stimme nie wieder hören... Er hatte sie umgebracht! Er kniff die Augen zusammen und rang verzweifelt nach Luft... Bei diesem Anblick bekam es auch Heiji mit der Angst zu tun... „Hey Kudo..?“ Sanft legte er die Hand auf die Schulter des Kleinen. Auf diese Bewegung nicht vorbereitet schrak Conan auf. Nun sah er sie wieder... seine Freunde, doch auch deren Anblick konnte keine Linderung verschaffen. Er blickte zu Heiji herauf, noch immer mit den selben kalten und ausdruckslosen Augen. Wenn man nicht gewusst hätte, dass er noch lebt, hätte man ihn aufgrund dieses Blicks für tot erklärt. Und Heiji wusste, man hatte recht... denn etwas in Shinichi Kudo war nun gestorben... Heiji schluckte... Eigentlich war er ja nur nach Tokio gekommen um ihm eben das zu sagen... Das, was er sich auch erst hat sagen lassen müssen! Aber so! So hätte er es nie erfahren dürfen! Auch Ais entsetzter Blick wurde nun wieder klarer... Was hatte sie da nur angerichtet, jetzt erst erkannte man die Ausmaße seiner Liebe zu ihr. Ausmaße, die die Organisation anscheinend schon vorher geahnt hatte... Die sie ausnutzen wollten... Sie hatte es ihm einfach gesagt! Schon wieder war sie schuld an seinem Leid! So hatten sie jetzt zwar den Plan der Organisation in gewisser Weise durchkreuzt! Dies jedoch änderte nichts an der Gefahr, in der sich Shinichi nun befand. Nein... sie hatte sich vergrößert! Sein Kopf senkte sich auf seine Brust, er kniff die Augen zusammen und biss seine Zähne fest gegeneinander. Zu groß war der Schmerz, der in ihm tobte... Alles wofür er gekämpft hatte, wofür er gelitten hatte... Umsonst! Vorsichtig kniete Heiji sich zu ihm hinunter, bedacht, auf keines ihrer Fotos zu treten, auf denen ihnen Ran noch immer ihr schönstes Lächeln zeigte... „Hey Shinichi nun mach dir keine Sorgen... Wir können auch falsch liegen! Am Ende ist es vielleicht doch ganz anders!“ Was tat er hier? Heiji belügte ihn, wollte sich selbst belügen. Auch Conan merkte dies und schaute verurteilend zu ihm auf und doch sein Blick blieb kalt. Eingefroren in tiefer Hoffnungslosigkeit! „Lügner.“ Der kleine Detektiv hatte seinen analytischen Verstand nicht verloren. „Du lügst, Hattori, und das weist du! Ich allein bin schuld... ich bin schuld... an ihrem Tod.“ „Aber, aber, Shinichi!“ Beschwichtigend ging Kommissar Megure auf seinen alten Freund ein, dieser jedoch zeigte keine Reaktion auf seine Bemühungen. Er wollte hier raus... musste hier weg... wollte alleine sein... Schließlich war er eine Gefahr, er war eine Gefahr für alle, die ihm was bedeuteten... Er hatte seine Sonne verloren und wollte es nun nicht riskieren, auch noch alle anderen Sterne auszulöschen. Mit einem heftigen Kopfschütteln wehrte er sich gegen die aufkommende Trauer. Diese Blöße wollte er sich nun nicht geben... Außerdem hatte er es nicht verdient... Er hatte nicht das Recht um Ran zu weinen... Denn all das war einzig und allein seine Schuld! Er riss sich aus seiner Erstarrung und ging langsam auf seinen Stuhl zu... Alle anderen konnten nur staunend beobachten, wie er sich seine Jacke überstreifte. Wegen der war er schließlich gekommen. Ohne auch nur einen Blick nach unten zu wenden stieg er über seinen Rucksack mitsamt Inhalt. Wer brauchte den jetzt noch? Mit einem lauten Knall warf er die Tür hinter sich zu. Diesmal jedoch ließ sich Heiji nicht abhängen, schnellen Schrittes folgte er seinem Freund. Kazuha wollte ihm hinterher, wurde dann aber von Megure zurückgehalten... Dieser schüttelte nur müde den Kopf, daraufhin brach es aus ihr heraus, das war einfach zu grausam! Mit lautem Schluchzen weinte sie sich an der Schulter des Kommissars aus. So schnell ihn seine Beine tragen konnten, stapfte er durch den Schnee. In dem dichten Treiben fiel es ihm schwer, ihr Auto auszumachen. Dann endlich sah er es und stieg, steif und kalt wie er war, ein. Sie war entsetzt, als sie ihn sah! „Was zum Henker hast du gemacht Kogoro?!“ Der angesprochene sah sie nicht an, er zitterte am ganzen Leibe und auch wenn seine Klamotten von dem Schnee nass und durchgefroren waren, war es etwas anderes das dieses Zittern verursachte. Sein von angsterfüllter Blick bereitete ihr Sorgen. „Hey ..Kogoro? Was... was hast du?“ Er holte einmal tief Luft, bevor er ihr antwortete. Was sollte er ihr sagen? Dass er gar nicht auf der Toilette war, sondern heimlich am Fenster des Seminarraums gelauscht hatte. Erfahren hatte, dass der kleine Conan in Wahrheit Shinichi Kudo war? Dass Ran... dass Ran wahrscheinlich tot war? Und das dieser Schmalspurdetektiv für all dies verantwortlich war? Nein... „Es ist nichts Schatz... bitte, bitte fahr!“ Mit einem müden Blick auf das langsam von Wut gekennzeichnete Gesicht ihres Mannes fuhr sie los... Heiji hatte reichlich Mühe, dem Kleinen durch das dichte Schneefeld hindurch zu folgen. Woran orientierte sich Kudo? Man sah nichts, nichts außer diesem alles überschattenden Weiß! Er folgte ihm eine ganze Weile und hatte ihn dann auch endlich eingeholt. Conan hatte sich seinen Weg ganz automatisch gebahnt, er wusste nicht, wo er hinging und doch hatten seine Füße einen ganz bestimmten Ort angesteuert. Er stand vor der Detektei Mori! Ihrem Zuhause! Langsam nährte sich Heiji ihm... „Mensch, Conan du...“ Doch weiter kam er nicht, denn ein Schrei durchbrach die weiße Wolke aus Schnee die sie umgab. Sofort folgte Heiji dem Stimmenwirrwarr. Erstaunt musste er feststellen, dass es aus dem Cafe Poirot kam. Doch er stoppte seine Schritte, als er merkte, dass er nicht bei ihm war... Shinichi hatte sich nicht gerührt! „Hey, Kudo!“, doch noch immer zeigte dieser keine Reaktion. Schnell hielt Heiji einen der Angestellten an, die gerade aus dem Café kamen. „Hey Sie, was ist denn passiert?“ Der angesprochene stoppte und begann mit von Aufregung heiserer Stimme zu sprechen. „Eine Leiche! Ein ca. 19 jähriges Mädchen!“ Nun wurde auch Conan wieder wach! Mit gehetztem Blick schaute er zu dem Haus seiner Freundin. Heiji indessen versuchte durch weitere Hinweise von seiner Vermutung ab zu kommen. „Wie sieht sie aus? Blaue Augen? Braune Haare?“ Er packte den Angestellten unsanft an den Schultern. „Ich... ich weiß es nicht! Aber... ja... ja ich glaube sie hat braune Haare!“ Entsetzt ließ Heiji los und starrte zurück zu seinem kleinen Freund. Dieser schien kurz vor einem Nervenzusammenbruch, seine Augen waren weit aufgerissen und seine kleine Gestalt schwankte in dem heftigen Schneesturm. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)