Obscure von Luna ================================================================================ Prolog: Ouvertüre ----------------- Luna Morgan & Arani Shadon Obscure Disclaimer: Wir erheben keinerlei Rechte an den hier dargestellten Personen, denn diese gehören (so hoffe wir doch) nur sich selbst, wenn wir versuchen würde Profit mit unserem Geschrieben zu machen, dann würde uns die Label, unter dem D'espairsRay, Dir en Grey, Miyavi und all die anderen Bands unter Vertrag stehen, Anwälte auf den Hals hetzen, die ohnehin alles an Geld verschlingen würde, dass wir erwirtschaften könnten, also lassen wir es von vornherein sein. Dies ist eine Story von Fans für Fans und eine nette Möglichkeit unseren wilden Gedanken Luft zu machen. Ach so und Fehler die ihr findet könnt ihr behalten oder bei Ebay versteigern ^^ Agenda: Da es vielleicht gewisse Dinge gibt, die euch im Verlauf der Story unklar sein könnten, hier eine kleine Übersicht: Die Story basiert auf einem RPG und spielt nach deren Ende – ein Krieg, der sich über ganz England zog. Es gibt, neben den Herrn der Städte, einen einzigen noch höheren Rang, den Kontinentalrat, der nur einschreitet, wenn die gesamte Welt bedroht ist, dieser ist, wie auch die unter ihm bestehenden Herrn und Fürsten, dazu da, um die verschiedenen Wesen und Rassen vor den Menschen zu verbergen, diese bei Verstößen zu strafen und ihnen Schutz zu gewähren. Miyavi ist in der Lage sich in einen Wolf zu verwandeln, es gibt einige Vampire, die dazu in der Lage sind, aber es gibt dazu keinerlei genauen Hintergründe, man vermutet aber, dass es mit den alten Blutlinien zu tun haben könnte. Ouvertüre März, 23. Ich... bin in Irland. Vielleicht bin ich am Ende meiner Flucht, vielleicht laufe ich auch noch weiter, ich kann es nicht sagen... für den Moment sitze ich hier, starre aus dem Fenster, beobachte das Meer und den Mond. Ich frage mich, was ich hier tue. Ist es inzwischen nicht nur die Furcht? Die Frage, ob er mich überhaupt sehen will, ob ich noch willkommen bin, an einem Ort, der mehr als jeder andere zu meinen zu Hause geworden ist. Es ist immer noch schwer meine Gedanken ordentlich in Einklang zu bringen und wenn ich ehrlich bin, dann will es auch gar nicht. Wie viel Zeit ist inzwischen vergangen - ist es nun einen knappen Monat her... der große Kampf? Ich bin nicht ganz sicher. Wie es ihnen allen wohl geht? Ob sie sich erholt haben? Es war so wirr, all diese Tage und ich höre immer noch die Schreie, kann das Feuer und das Blut riechen... ich erinnere mich, das Kyo im Minutentakt zu Karyu kam, immer neue Berichte, der Opfer, der Kämpfe und Ausmaße, am Ende war ganz England betroffen und das Einzige an das ich mich klar erinnern kann sind die Augen meines Gefährten – dunkel, verschleiert in seiner Erschöpfung, dem Schmerz und dem Zorn seine Stadt, sein Land nicht schützen zu können. Ich habe in keinem anderen Moment mehr gespürt, das Karyu wahrlich der Herr von London ist, die höchste Instanz, an seiner Seite die Wesen, die seine Familie sind. Kyo, unerschütterlich, der einen jeden einzeln zusammenstauchte, der aufgeben wollte, wild, eisern und bedrohlich, obwohl er ein Elf ist und Elfen sanfte, liebevolle Wesen sein sollten, folgt man den Legenden – oh ihr Menschen, ihr habt wirklich keine Ahnung. Gackt und Hyde, der Dämon und der Engel, Gefährten, Vertraute und Seelenverwandte... ich habe selten zwei Wesen gesehen, die eine solche Symbiose miteinander hatte, die so eng miteinander verbunden sind, dass nicht einmal mehr Blicke notwendig sind, um zu wissen, was der Andere fühlt. Kirito und Sugizo, Freunde und Partner, die sich im Kampf ebenso gut verstanden wie auf der Tanzfläche eines Clubs und ich frage mich bisweilen wie es der Shifter mit gerade diesen Vampir so lange ausgehalten hat... ich wäre wohl wahnsinnig geworden, oder hätte Kirito irgendwann die Hände abgeschlagen. Dann waren da noch Aoi und Toshiya, ein Paar das eine solche Stärke bewiesen hat... wie muss es für einen Hexer sein, zu lernen, dass sein Geliebter nicht nur ein beschwingter Dämon, sondern auch ein Medium ist? Wie muss es sein, mit anzusehen, wie sich eben Jener jeder Kraft aufopferst, sie aufnimmt und verstärkt, ohne dabei auf seine eigenen Grenzen zu achten? Yasu, unermüdlich... es hat dich schwer getroffen, nicht wahr kleine Fee? All dieses Leid um dich herum, die Natur die unter der Magie ohne eine jede Rücksicht vernichtet wurde... ich habe es in seinen Augen gesehen, du hast so gelitten und niemand konnte dir deinen Schmerz nehmen, nicht einmal Ka-yu, weil er als Magier alle Hände voll damit zu tun hatte, die Banne zu halten und den Menschen eine heile Welt vorgaukeln oder andere Erklärungen zu finden... du hattest jede Menge zu tun, nicht wahr, Kaoru? Reita... und auch Kai... werdet ihr mir verzeihen, wenn ich wieder komme? Ich weiß, ihr beiden habt mich gerettet und ich... ich bin einfach gegangen, ohne euch auf Wiedersehen zu sagen, weil du, Reita dich so erholen musstest von deiner Wandlung und Kai war natürlich an deiner Seite... Ni~ya... mein süßer, kleiner Bruder... bist du mir böse? ich weiß, dass ich auch dir gar nichts erklärt habe, aber du hast es gespürt, oder? Alle unsere Empfindungen und sicher war eine schlimmer als die andere für dich... es tut mir so unendlich leid. Ich... wünschte ich könnte dir noch mehr sagen... aber ich kann es nicht... außer, dass es mir wirklich sehr, sehr leid tut. Ob euch diese Worte jemals erreichen werden? Ich weiß es nicht, aber es beruhigt mich auf eine gewisse Weise, das hier nieder zu schreiben und nun... nun werde ich wohl noch ein bisschen am Stand entlang spazieren... ich liebe euch alle. Miyavi. Kapitel 1: Return ----------------- Luna Morgan & Arani Shadon Obscure Band: D'espairsRay, Miyavi, Mana, Gackt, Hyde, Dir en grey, Nightmare, Merry, theGazettE, Kirito, Janne da Arc, Qualmando Qual Pairing: Karyu/Miyavi, Gackt/Hyde, Mana/Miyavi (one-sided), Kyo/Shinya, Toshiya/Aoi, Ka-yu/Yasu, Tsukasa/Kirito, Sugizo/Tak (mentioned), Gara/Nero (mentioned) Genre: AU; OOC, Dark, Angst, Rape, Mind-Collaps, Blood, Violence, Lemon/Lime Time-Set: Zwei Monate nach der großen Schlacht von England Disclaimer: Wir erheben keinerlei Rechte an den hier dargestellten Personen, denn diese gehören (so hoffe wir doch) nur sich selbst, wenn wir versuchen würde Profit mit unserem Geschrieben zu machen, dann würde uns die Label, unter dem D'espairsRay, Dir en Grey, Miyavi und all die anderen Bands unter Vertrag stehen, Anwälte auf den Hals hetzen, die ohnehin alles an Geld verschlingen würde, dass wir erwirtschaften könnten, also lassen wir es von vornherein sein. Dies ist eine Story von Fans für Fans und eine nette Möglichkeit unseren wilden Gedanken Luft zu machen. Ach so und Fehler die ihr findet könnt ihr behalten oder bei Ebay versteigern ^^ »mentale Gespräche« /Träume/ Part I - Return Kurz legte er den Kopf zurück in den Nacken, nachdem er sich den Helm abgenommen hatte, schloss die Augen für eine Moment. Er konnte das feine Vibrieren der Maschine unter sich fühlen, auf welcher er noch saß, doch deren Motor unlängst von ihm abgeschaltet wurde. Leise seufzend sah er auf den Helm zwischen seinen Händen, strich leicht über ihn, dann sah er die Gasse hinab, vor zur Hauptstraße. In seinem Bauch war ein unruhiges Flattern, fast wie Schmetterlinge, doch lag es sicher nicht nur an der Freude daran, Karyu wieder so nah zu sein und ihn zu sehen, sondern wohl auch, das er nach dem, wie er es nannte 'großen Kampf' einfach für fast zwei Monate verschwunden war. Würde es der Schattendämon ihm verzeihen, oder die Anderen, war er hier noch willkommen? Er würde es wohl sehr bald sehen, weswegen er von dem Motorrad stieg, sich wieder der Straße zuwand. Die Motorradtasche in der einen Hand, den Helm in der Anderen ging er nach vorne, wenn würde er das 'Sub' über den Haupteingang betreten, auch wenn ihm schon bei dem Gedanken nicht sehr wohl war. Eine kleine Schlange war am Eingang, doch ging er an dieser vorüber, die empörten Worte überhörte er, nickte dem Türsteher nur zu, ihn kannte er, den Anderen, der neben ihm stand nicht, doch der wurde davon abgehalten, ihn zu stoppen. Das ‚Sub’ war wie immer gut besucht, jedenfalls hatte sich das in den letzten zwei Monaten nicht geändert und er konnte hier die Wesen, welche nicht zu dem Menschen gehörten, deutlicher fühlen. Langsam blickte er sich um, noch immer unsicher, nur sehen konnte er Niemanden, Toshiya stand hinterm Tresen, doch er war beschäftigt , bemerkte ihn deswegen nicht, bis er etwas vertrautes fühlte, seine Augen zu der Treppe wand. Ein sanftes Lächeln legte sich auf seine Lippen, Hyde und er schien sich gut erholt zu haben, jedenfalls sagte ihm dass das Lächeln auf dessen Zügen, neben dem Älteren dessen Geliebter, dessen Gesicht verriet nichts, doch sah er sich suchend um, bis sich ihr Blick traf. Leicht nickte er grüßend, was er widert wurde, diese Bewegung bei Gackt ließ auch denn Älteren an dessen Seite aufmerksam werden, er schaute erst zu dem Größeren hoch, folgte dessen Blick, bis er ihn entdeckte. Auch auf die Entfernung konnte der Dunkelhaarige sehen, wie Hyde seinen Namen aussprach, er löste den Blick, sah sich um und begann sich langsam über die Tanzfläche zu bewegen, an den Menschen und anderen Wesen vorbei, ohne sie zu stören, bis er am Ende der Treppe stand. Arme legten sich um ihn, er wurde in eine Umarmung gezogen, die er erwiderte, nachdem er seine Tasche auf den Boden gestellt hatte. „Wo warst du?“ „Ich musste weg, brauchte Abstand.“ „Wir haben uns alle Sorgen gemacht, sie haben dich gesucht.“ „Entschuldige.“ Etwas löste er sich, strich durch Hydes Haar. „Dir geht es gut?“ Sein Gegenüber nickte, lächelte ihn wieder an. „Es ist immer schwer, so etwas hinter sich zu bringen und dann warst du verschwunden, ich habe mich gesorgt.“ „Ich wäre irgendwann wieder gekommen, doch nach dem Ganzen, ich brauchte Zeit.“ Leise lachte der Andere. „Gackt scheint dich doch besser zu kennen, es waren auch seine Worte.“ Sein Blick ging zu dem Älteren, der hinter Hyde stand, sie still beobachtete. „Vielleicht können sie uns besser durchschauen.“ „Vielleicht.“ Langsam löste sich der Kleinere von Miyavi, drehte sich zu dessen Geliebten der zu ihnen trat und zur Überraschung des Dunkelhaarigen schloss auch der ältere Dämon ihn in die Arme, er war zu perplex, um es zu erwidern, doch ließ er es geschehen, legte seine Hand an Gackts Schulter. „Du hättest wenigstens eine Nachricht hinterlassen können.“ „Ich weiß.“ Der Kleinere löste sich wieder, er wurde gemustert. „Er hat sich gesorgt.“ Sein Lächeln ließ etwas nach, er wollte sich seine Unruhe nicht anmerken lassen, sagte dennoch nichts dazu. „Du siehst müde aus, geh hoch, Karyu ist nicht da, er muss etwas... erledigen, doch er wird sich freuen, das du wieder da bist.“ „Wir werden sehen.“ Miyavi konnte es sich nicht verkneifen, das zu sagen, egal wie leise, doch schien der Dämon es verstanden zu haben. „Er wird sich freuen.“ Dann wieder dieses wissende Lächeln, etwas das er irgendwie vermisst hatte und was doch so vertraut war, sein Blick ging an den beiden Anderen vorbei nach oben, fast schon etwas unsicher, doch dann nickte er, wie um sich selber zu ermutigen, lächelte die Beiden noch einmal an, dann wagte er sich hinauf, durch Gackts Worte wusste er ja, das er alleine sein würde, dennoch, es war Karyus Reich. Schneller als ihm selbst bewusst wurde, erreichte er das Ende der Treppe, in der obersten Etage, der Gang vor ihm war leer, leise schnaubte er über sich selbst, was hatte er denn erwartet? Sein Blick ging noch einmal nach unten auf die Tanzfläche, genau konnte er ihn nicht ausmachen, doch er fühlte Gackts und auch Hydes Blicke auf sich, seicht schüttelte er den Kopf, schimpfte in Gedanken mit sich selbst, er sollte sich nicht so haben, weswegen er zu einer der Türen ging, eintrat, hinter sich schloss er sie wieder. Der Wohnraum, seine Augen huschten in der Dunkelheit durch das Zimmer, doch er wollte das Licht nicht einschalten, zumindest noch nicht. Nichts hatte sich verändert, das hätte ihn wohl eher verwundert, auf einen der Sessel stellte er seine Tasche ab, strich mit den Fingern über die Lehne, dann wand er sich ab, ging ins Bad. ~~~~~ Karyu beobachtete mit starren Blick, wie der Sarg auf das Wasser geschoben wurde, dieser brannte, die Flammen stechend hell in der umliegenden Dunkelheit, so intensiv, dass selbst der Ozean von ihnen entfacht schien, als es zischte und knisterte, dieses eine Mal noch Licht gewährte. Kyo stand, in ein eisblaues Gewand gehüllt, an seiner Seite, beide Hände nach oben gerichtet, aus welchen sich goldener Staub und Blütenblätter lösten, dem Toten folgten, der mit einem Chor der Seelen auf der letzten Fahrt begleitete wurde. Sie schwiegen, bis der Sarg nicht mehr zu sehen war, der letzte orange Glanz des Feuers mit dem Horizont verschmolz, dann drehte sich der Elf als erster ihrer Gruppe herum, machte aber keine Anstalten voran zu schreiten. „Ich danke dir, dass du gekommen bist.“ Der Dämon schoss einen Moment lang die Augen, die eine Hand zur Faust geballt, in ihr das Amulett, dass ihm mit dem letzten Atemzug des Sterbenden überreicht worden war. „Es war das einzige, das ich noch für ihn tun konnte.“ „Ich bin sicher, seine Seele hat deine Anwesenheit gespürt.“ Eine sanfte Frauenstimme zu seiner Linken, eine Berührung an seinem nackten Oberarm, wodurch die feinen Ketten in Bewegung gerieten, die über diesem lagen. „Ich wünschte, dass ich die Macht besessen hätte, ihn zu retten.“ Schmale Finger legten sich unter das Kinn des Dämonen, zogen es sanft herum, sodass er die tief grünen Augen derjenigen treffen musste, die ihren Zwilling in diesen Nächten des Kampfes verloren hatte – ausgelöscht und auf brutale Weise ermordet, weil der Herr der Stadt nicht schnell genug gewesen war. „Kiryl starb für dich, weil er an dich glaubte, Karyu. Er vertraute dir zutiefst und ich bin sicher, er würde sich immer wieder für dich opfern, wäre es erforderlich. Du bist ein guter Herr, du hast so viele der deinigen gerettet. So viele leben sicher, weil du den Sieg herbei geführt hast.“ Der Druck auf das Amulett in seiner Hand verstärkte sich, als er weich lächelte, Trauer in jedem Zug seines Gesichtes. „Ich mag viele gerettet haben, Kira, aber eben nicht alle.“ Er presste einen sanften Kuss auf die Stirn der Elfin, bevor er sich von ihr fort drehte und mit Kyo den Strand hinauf schritt und erst, als sie an den steinernen Treppen angekommen waren, wand er sich ein letztes Mal dem Ozean zu, ließ seine Augen über die Wesen wandern, die sich dort versammelt hatte, überblickte das Meer an Blumen, die auf dem Wasser trieben und in dessen Wellen sich das Mondlicht brach. Er beobachtete die kleinen Schaumkronen und er folgte dem Weg, welchen der Tote genommen hatte. „Kyo. Sollte ich sterben, wünsche ich mir, dass du dies hier auch für mich tust.“ Der Blonde hatte ihm nicht geantwortet, lediglich den Griff auf den hohen, schlanken Holzstab gestärkt, bevor er auch diesen zurück ließ, zu seiner Limousine hinüber ging, an welcher ihn Carry erwartete, die sacht die hintere Tür öffnete, ihm beim Einsteigen behilflich war. Seine Wange lehnte er gegen seinen Handrücken, als sich der elegante Wangen in Bewegung setzte, sie den Strand verließen, eine Landstraße entlang fuhren, doch die Umgebung ging dem Dämonen verloren, als er mit seinen freien Fingern immer und immer wieder über die Oberfläche des Amulettes strich. So viel hatte sich verändert in den letzten zwei Monaten, Karyu war kaum zur Ruhe gekommen und wenn es ihm gegönnt war, dann hatte sich seine Welt zu schnell um ihn herum gedreht, konnte er ihr nicht mehr folgen, verloren in seinen Gedanken und unterdrückten Gefühlen, die gegen seine Vernunft und den Verstand rebellierten. Er litt, litt so wie er es in seinem gesamten Leben noch nicht getan hatte. Das Miyavi verschwand, an diesem trüben Morgen, an welchen die Rauchschwaden der bitteren Kämpfe noch immer in der Luft hingen, es war ein Schlag für ihn, den er mit nichts gleichsetzen konnte, was ihm bis zu diesem Zeitpunkt widerfahren war und obwohl er wusste, dass sein Gefährte sicherlich nur Ruhe und Abstand brauchte, hatte Miyavi etwas von seiner Seele herausgerissen und mit sich genommen. Und diese fehlende Stelle in ihm blutete langsam, raubte ihm schleichend seine Kräfte und mit ihnen seine Gefühle. Karyu konnte fühlen, wie sein Herz begann taub zu werden, je länger die Leere in ihm anhielt, die niemand außer dem Vampir füllen konnte. Oh, er wusste, dass seine Freunde sich um ihn sorgten, mit vereinten Kräften suchten ihn in dieser Welt zu halten und die ersten Wochen war das auch gelungen, der Dämon hatte sich in seine Verpflichtungen geworfen, hatte organisiert, befohlen und Hand angelegt, wo es nötig war. Er hatte nach seinem Geliebten suchen lassen, die Furcht, dass Miyavi erneut etwas passiert war erdrückend, doch nichts, es gab kein Zeichen, sein Geliebter war wohl in Niemandens Gefangenschaft, wollte einfach nur nicht gefunden werden. Alles was Karyu blieb war zu warten und dies tat er, Tag für Tag, aber seine Schritte wurden immer schwerer. Diese so düsteren Gedanken, er hatte sie niemanden anvertraut, doch er wusste, dass Gackt sie erkannte, wenn dieser ihn ansah – der andere Dämon kannte seine Seele wohl besser, als er selbst. Die Stunden der Fahrt zogen an ihm vorbei, ohne das er sie bemerkte, nicht einmal das sie London erreichten wurde ihm gewahr, erst als er den so bekannten Schriftzug seines Clubs sah lichtete sich der Nebel seiner Gedanken, hörte er, dass man ihn sanft mental rief. »Karyu?« »Ich bin hier Hyde. Entschuldige.« »Ich war besorgt... du hast mich aus deinem Geist ausgeschlossen.« Ein mildes Lächeln legte sich auf die Lippen des Dämonen, als er mit einem Finger das Schriftzeichen für Tod gegen die Scheibe des Wagens zeichnete. »Das tut mir leid. Ich habe mich wohl ein bisschen zu sehr verloren.« Ein kurzes Schweigen und obwohl der Kurzhaarige den anderen Mann nicht sehen konnte, wusste er um die dunklen, von Sorge verschleierten Augen, etwas das in ihm Reue auslöste, aber selbst dies Gefühl wurde immer schwächer, doch dann kehrte die Stimme zurück, erfüllt von so vielen verschiedenen Emotionen, aber die deutlichste von ihnen war Freude... und Hoffnung. »Er ist zurück, Karyu.« ~~~~~~~~~ Vorsichtig öffnete er die Tür zum Bad, als wenn er jemanden dahinter erwarten würde, doch nichts außer dieser bekannten Stille, diesem Gefühl, wieder da zu sein wo er hingehörte, wo sein Platz war. Hier schaltete er das Licht ein, blinzelte kurz ob der Helligkeit, ehe er sich umsah. Seine Sachen standen noch immer an der selben Stelle, waren unberührt, kurz schweifte sein Blick in den Spiegel, dabei löste er sein Haarband, ging noch einmal in den Wohnraum, wo er wusste, das dort eine Schere sein musste, welche doch überraschend schnell zu finden war. Mit den Fingern strich er sich vor dem Spiegel ein weiteres Mal durch die Strähnen, hielt hinten ein Zopf und schnitt sich die Haare im Nacken ab, legte den abgetrennten Teil erst einmal ins Waschbecken und gleichte noch einige Stellen aus, so das es einigermaßen gut durchgestuft war, etwas, was er in den letzten beiden Monaten öfter getan und somit auch Übung hatte. Als er damit fertig war, zog er sich aus, schaltete die Dusche ein, regelte sie sich, die Schere und die abgeschnittenen Haare würde er später entsorgen. Unter dem heißen Wasserstrahl schloss er die Augen, legte den Kopf zurück, genoss die Wärme, welche über seine eiskalte Haut lief, sie etwas erwärmte. Langsam senkte er den Kopf wieder, hob die Lider, seine Finger griffen nach einem Shampoo, welches er öffnete, sich damit die Haare wusch. Gezielt griff er dann nach einem Duschgel, auch das öffnete er, doch schnupperte er erst daran, der Geruch so vertraut und doch so lange vermisst, es war der Duft der auch Karyu anhafte. Die Flasche schloss er wieder, nahm seine eigene, mit der er sich wusch, einige Momente blieb er noch unter dem heißen Strahl stehen. In seinem Kopf breitete sich eine Präsenz aus, die ihm genauso vertraut war, wie alles hier, so sanft und warm. »Willkommen zu Hause, schön das du wieder da bist.« »Ich danke dir.« »Wieso hast du dich selber gequält und kommst erst jetzt zurück?« Leicht schmunzelte er, schüttelte etwas den Kopf, dabei schaltete er die Dusche ab, verließ sie und wickelte sich ein Handtuch um die Hüte, mit einem anderen wuschelte er sich durch das Haar. »Du hast in meinen Erinnerungen gestöbert.« »Verzeih, ich wollte nur wissen, ob dir wirklich nichts geschehen ist.« »Und bist du beruhigt, das dem so ist?« »Verzeih.« »Es ist gut Ni~ya, es ist nicht schlimm, ich weiß, das ich vielen Sorgen bereitet habe.« »Wieso bist du nicht eher gekommen?« Das eine Handtuch hing er auf, verließ das Bad, nachdem er das Fenster angeklappt hatte ging in das Ankleidezimmer und wie er vermutete, lagen auch dort noch seine Sachen, er suchte sich allerdings nur eine schwarze Retro heraus, die er anzog. »Miyavi?« »Ich konnte es einfach nicht, erst wollte ich nur den Freiraum und dann habe ich mich nicht getraut.« »Du gehörst doch her.« Er lächelte bei den Worten, streckte sich, gähnte verhalten. Tat er das noch, gehörte er wirklich her, oder war das einfach eine Täuschung, hatte er das Recht nicht eigentlich mit seinem Verschwinden verspielt? »Du gehörst noch her, das wird ER dir auch sagen, doch jetzt solltest du schlafen, du scheinst erschöpft.« »Gute Nacht... und danke.« »Gute Nacht.« Er fühlte ein sanftes Streichen ehe der Andere ganz verschwand, ohne es wirklich zu merken, stand er vor den Schlafzimmer brauchte einen Moment, doch der Gedanke in eines der Gästezimmer auszuweichen war doch irgendwie... er konnte es nicht sagen, schüttelte auch den Kopf, er würde hier schlafen und mit diesem Entschluss öffnete er die Tür, trat ein und stockte. In diesem Zimmer hatte sich etwas verändert. Ein Bild, ein Bild direkt über dem Bett, ein Gemälde, von ihm selber. Langsam trat er näher, er im Schneidersitz, in einem traditionellem japanischen Haus, gegen einen der Balken zu einer geöffneten Schiebtüren sitzend, ein graublauer Kimono an, mit der rechten Hand hält er diesen im Schoss geschlossen, die linke Hand liegt über den leicht zur Seite geneigten Kopf an dem selben Balken. Es schien, als wenn er selber dafür gesessen hätte, doch dem war nicht so und dennoch war es so gut getroffen, er krabbelte in das große, dunkel bezogene Bett, glitt unter die Decke und rollte sich da zusammen, nachdem er sich von dem Gemälde lösen konnte und lange dauerte es auch nicht, bis er einschlief. ~~~~~ Sie hatten ihn beide erwartet, als Carry den Wagen in der Tiefgarage parkte, doch der Dämon war es gewesen, welcher augenblicklich an seine Seite getreten und ihn sacht unter dem Arm hielt, als er aus dem Fahrraum stieg, seine Knie weich, weswegen er dem Kurzhaarigen einen dankbaren Blick schenkte. „Wo ist er?“ Seine Augen ruhten auf dem Engel, dessen Gesicht von dem sanften Schein der Hoffnung erhellt war, die dunklen Tiefen voll von stummen Flehen und Wünschen, wie als würde allein Miyavi allen Dingen eine Wendung zuführen können und im Grunde war es genau so – aber es machte die Angst nicht geringer, tilgte nicht einen der Zweifel, die in seinem schweren Herzen ruhten. „Er ist oben.“ Ein leichtes Nicken, dann löste sich Karyu langsam von dem Beschwingten in dessen Augen eine stumme Frage ruhte, doch er schüttelte nur den Kopf. „Geht heim, es war sicher eine anstrengende Nacht.“ Der Jüngere zog ihn in eine kraftvolle Umarmung, Hyde schloss ihn ebenfalls in die Arme, sachter und weicher und als sich der Langhaarige löste, fühlte er sich, als würden die letzten Reserven seiner Stärke einfach davon fließen, sein Gesicht widerspiegeln, wie müde und gebrechlich er sich tatsächlich fühlte. „Versprich mir, dass du schlafen wirst.“ Ein mildes Lächeln, mehr nicht, als er sacht über den Arm des Kleineren strich, dann zu dem Fahrstuhl hinüber lief, den Kopf gegen die Wand der Kabine sinken ließ, beide Hände flach daneben, Gott, wie sehr er sich vor dem fürchtete, was ihn erwartete. Was, wenn er einen Fehler begangen hatte, welchen Miyavi ihm nicht verzeihen würde? Was, wenn der Jüngere nur gekommen war, um sich endgültig von ihm zu verabschieden? Er würde es nicht verkraften, seinen Geliebten in die Arme zu schließen und dann wieder gehen lassen zu müssen. Karyu vermisste ihn einfach zu sehr, in Körper und Seele, wie oft hatte ihm diese erdrückenden Gefühle in den letzten Wochen den Atem genommen... er konnte er nicht sagen. Mir einen leisen Klingen öffneten sich die Türen, der Gang war leer und ruhig, sein Club war geschlossen, die letzten Mitarbeiter würden mit Sicherheit in den Räumen des 'Submit' selbst sein, niemand würde ihn hier sehen und dennoch zog er die Schatten um sich, verschwand in ihnen. Erst als er die Treppe nach oben geschritten war, die Tür seiner privaten Gemächer hinter sich geschlossen hatte, löste er seine Macht, erlaubte seinen wispernden Kindern zu gehen, doch sie umschmeichelten weiterhin seine Füße, ließen ihn wissen, was Kai gerade tat – seit ihrem Kampf waren sie aus irgendeinem Grund miteinander verbunden, wann immer einer von ihnen seine Kraft nutzte, aber der Dämon war zu müde, um den genauen Ursprüngen auf den Grund zu gehen, für den Moment stellte sich in diesem Bund keinerlei Gefahr dar und keinen von ihnen beiden störte es, als würde man es vorerst so belassen, wie es war. Der Wohnraum war vollkommen still, doch es war eine andere Ruhe – sanfter und friedlicher und sie lockte mit ihren weichen Fingern, wollte, dass er sich in sie fallen ließ, als er die ersten langsamen Schritte tat, die Finger auf der Lehne des Sessels ruhen ließ, auf welcher die Tasche seines Gefährten stand und über welche er nach einen Moment strich, ehe er sich dem Bad zuwand, er wollte zumindest sein Gesicht waschen gehen. In dem dunklen Raum lag noch immer eine ferne Wärme und Feuchte, Miyavi musste geduscht haben und einige, lange Sekunden blieb der Dämon einfach nur mit geschlossenen Augen stehen, bevor er das Licht anschaltete. Sofort sah er das Haar, welches über dem Rand des Waschbecken lag, zweifellos stammte es von seinem Gefährten und als seine Finger sanft darüber strichen, es berührten und anhoben, atmete Karyu zittrig ein. Die Strähnen presste er gegen sein Gesicht, vergrub seine Nase in ihnen, als er trocken schluchzte, seine Augen brannten, doch er weinte nicht – seine Tränen waren versiegt, er war zu erschöpft, um einen weiteren Zusammenbruch, fernab von allen und in sich eingeschlossen, durchzuhalten. Karyu hielt die dunkle Seide fest umklammert, als er sein Schlafzimmer betrat, lautlos in der Tür verharrte. Innerhalb der Decken und Kissen hoben sich die Konturen eines Körpers ab, den er besser kannte, als seinen eigenen – wie oft waren seine Fingerspitzen über all die sanften Kurven gewandert, wie oft hatten sie über die seidige Haut gestrichen, über die Erhebungen der Tattoos, als er ihre Linien nachgezogen hatte? Geschmeidig trat er näher, sein Herz schmerzte in einem süßen Kummer, oh, wie sehr er sich nach diesem Moment gesehnt hatte, unzählige Male hatte er davon geträumt, ob am Tage oder in der Nacht. Er wusste nicht mehr, wie oft sich die imaginären Arme Miyavis um seine Schultern gelegt hatten, wie oft ihm diese so vertraute Stimme ins Ohr gewispert hatte, ohne dass sie jemals wirklich da gewesen war. 'Ich komme zu dir zurück....' 'Gib nicht auf...' 'Sei noch ein bisschen länger stark...' Und er hatte auf ihn gehört – er würde immer auf ihn hören. ~~~~~ Etwas lockte ihn aus seinem Schlaf, wisperte ihm zu, dass er nun wach werden müsse, keine Gefahr und trotzdem, leicht regte er sich, versuchte diesem noch zu entkommen und dennoch blinzelte er nach einen Moment. Im ersten Augenblick tat er es noch als Traum ab den er geträumt hatte, das er zu Karyu zurück gekehrt war, doch keine zwei Sekunden später war ihm klar das dem doch so war. Seine Augen streiften zu dem Fenster, die Vorhänge waren zugezogen, doch noch war der Tag auch nicht ganz angebrochen, langsam drehte er den Kopf, schaute in die andere Richtung und erstarrte. Karyu... Alles schien stehen zu bleiben, seine Gefühle rissen ihn hin und her, ein bunter Reigen an Schmetterlingen der mit Übelkeit einher ging und der Dämon stand weiter still vor dem Bett. Langsam setzte er sich auf, versuchte zu lächeln, was nicht gerade einfach war, da er von dem Anderen keine Reaktion sehen konnte. So oft hatte er überlegt, was er sagen wollte, was er sagen konnte und nun... alles war weg, seine Augen lagen nur weiter auf seinem Gefährten, dieser sah müde und erschöpft aus, etwas was nicht zu seine Dämon passte, er war immer stark gewesen, hatte nach außen keine Schwäche gezeigt, doch nun... Sein Blick schweifte über Karyu, in dessen einer Hand seine abgeschnittenen Haare waren, innerlich seufzte er, er hatte es vergessen. „Ich wollte sie noch wegwerfen.“ Der Andere folgte seinem Blick, schaute auf das Haar und schüttelte dann den Kopf. „Ich möchte es gerne aufheben.“ Die dunklen Augen schauten ihn wieder an, die freie Hand hob der Dämon, berührte erst nur vorsichtig mit den Fingern seine Wange, als wollte er sich versichern, dass Miyavi wirklich da war, dann legte sich die Hand gegen seine Haut, er schmiegte sich dagegen, fühlte die so lange vermisste Wärme. „Du bist wieder da.“ Er konnte nur leicht nicken, was sollte er auch antworten, fast wäre er vor Erleichterung in sich zusammen gesackt, als er die Lippen seine Dämons auf seinen eigenen fühlte, erst noch langsam, vorsichtig, als wenn er doch gleich wieder verschwinden würde. Langsam wurde der Kuss intensiver, sehnsüchtiger, verlangender, die Zunge des Anderen strich immer wieder über seine Lippen und er war nur zu bereit, sie in sein Reich zu lassen, hieß sie willkommen, dabei wurde er an seinen Geliebten weiter heran gezogen, bis er ganz gegen ihn lehnte, die Arme um ihn lagen und seine Hände auf dessen Schulter. Es fiel sicher nicht nur ihm schwer sich zu lösen, dennoch schafften sie es, fanden sich ihre Augen sofort wieder, dieses Mal war er es der über die Wange des Älteren strich. „Du siehst müde aus.“ „Ich bin es auch, aber das ist jetzt nicht so wichtig, du bist wieder da.“ Er schüttelte leicht den Kopf, legte einen Finger an Karyus Lippen. „Nein, heute zählt nichts weiter, außer das du dich hinlegst und schläfst und ich bei dir liege.“ Heute Nacht wollte er nur bei Karyu sein, alles andere konnte morgen kommen, die Spitze seines Fingers wurde geküsst, ehe er die Hand entzog, den Mantel des anderen von dessen Schultern schob, dann den Saum des Oberteils griff, dieses hoch zog und den Stoff ebenfalls einfach zu Boden fallen ließ. Sein Haar konnte er nicht aus de Hand des Anderen nehmen, da dieser seine Hand entzog. „Ich lege es weg.“ Dabei löste sich der Dämon, wenn auch zögerlich, trat zu einer Kommode, wo er die dunklen Strähnen ablegte, seine Stiefel und die Hose sowie die Strümpfe auszog. Er kniete auf dem Bett, beobachtete seinen Gefährten, nicht, das er doch wieder ging und als dieser zurück kam, legte er seine Arme wieder um ihn, wollte ihn gar nicht mehr los lassen, vorsichtig wurde er weiter nach hinten gedrückt, so das auch der Andere ganz auf das Bett kam. Der Dämon zog ihn mit auf die Matratze, hatte dabei einen Arm um ihn gelegt, er angelte nach der Decke, die er über sie zog, sich ganz an den Anderen schmiegte. Sein Kopf lag auf Karyus Brust, dessen eine Hand über seinen Nacken strich unter ihm hörte er das Klopfen des Herzens. Leicht drehte er den Kopf platzierte einen Kuss genau darüber und legte sich dann wieder hin, schloss die Augen und döste schneller weg, als ihm selber bewusst war. ~~~~~ Seine Finger glitten automatisch und unbewusst über die Haut seines Geliebten, sanken immer wieder in das nun kurze Haar, spielten vergessen mit den kurzen Strähnen, derweil Karyu gegen seine Decke starrte, nicht wusste, was er empfand oder dachte – er hatte gehofft, dass die Rückkehr seines Vampirs wie eine Sturmflut über ihn hinweg spülen und die Leere mit sich reißen würde, die er fühlte, doch da war... nichts, nur ein kleines, ungläubiges Wispern. Seine Seele zögerte, die Nähe des Jüngeren wirklich zu akzeptieren, tat nur kleine Schritte aus ihrem Versteck, zuckte bei jedem Unerwarteten zurück, es war jämmerlich und erniedrigend, was aus ihm geworden war, doch offenbar hatte der Dämon die Grenzen zu weit gedehnt, alles andere einfach weggedrückt. Schmerz bedeutete Schwäche, etwas, dass er sich nicht leisten konnte, wenn er all die Wesen, die ihm vertrauten schützen und führen wollte, also hatte er seine blutenden Wunden in sich verschlossen, so tief, dass nicht einmal er selbst noch an sie heran gekommen war und dann hatte er das getan, was nötig war – er hatte stolz seinen Kopf erhoben und war voran geschritten. Doch solch ein Kummer ließ sich nicht einsperren, er nagte konstant an dem Geist, den er befallen hatte, selbst wenn er die ersten Tage stur ignoriert worden war, er trug viel Geduld in sich und egal wie lange er warten musste, unter ihm war bisher jeder gebrochen. Karyu hatte dies erfahren, mit einer brutalen Intensität, die ihn aus seinem Träumen schreckten, in welchen er geweint hatte, die Kehle so eng und verschossen, dass er keine Luft um den Brocken der Übelkeit herum bekam, doch selbst in diesem Momenten hatte er die Hilfe von Anderen verweigert. Oh, er wusste es, wusste, dass Ni~ya, es spüren konnte, vermochte die besorgte Präsenz auf seinen Geist ebenso zu fühlen, wie die Augen seines Kindes auf seinem Gesicht, dass mit den Wochen immer fahler wurde. Also war er dazu übergegangen, sich in sich selbst einzuschließen, niemanden mehr an sich dringen zu lassen, obgleich er wusste, dass er damit Trauer in denen auslöste, die um ihn herum waren, aber es war besser, wenn sie nicht alles sahen, nicht mehr wussten, als es es offensichtlich war. Sein Finger wanderte langsam über den Kiefer seines Geliebten. Wäre Miyavi bei ihm geblieben, wenn er nicht der wäre, der er war? Wäre es ihnen unter anderen Umständen möglich gewesen, all diesen dunklen Stunden auszuweichen? Weit entfernt von diesem Ort hätte sie nichts von alledem berühren können – wäre er nicht der Herr dieser Stadt, dann hätte sein Gefährte nicht eine Sekunde lang leiden müssen. Ob dies der bessere Weg für sie beiden gewesen wäre? Sanft strich Karyu über den Wangenknochen und von dort hinauf zu Schläfe, ließ seine Finger nun dort ruhen, derweil der Vampir leise seufzte, sich enger an ihn presste. Er hatte es vermisst, das Gefühl einen anderen Körper nah zu halten, den Geruch, die subtilen Bewegungen die einzig und allein Miyavi waren. Seine Liebe zu dem Kleineren machte ihn verwundbar, zerriss ihn jedes Mal, wenn sie sich stritten, oder der Kurzhaarige in Gefahr geriet, seinetwegen, denn der Geliebte des Herrn zu sein, stellte ein hohes Risiko da und dennoch war der Jüngere bei ihm geblieben. Allerdings war Miyavi auch niemand, den man auf Befehl heran winken konnte, nicht einmal dann, wenn man Karyu hieß. Ein Mundwinkel hob sich in dem Schatten eines weichen Lächeln, als Karyu den Kopf drehte, sein Gesicht gegen das dunkle Haar verbarg. Bleierne Müdigkeit lag in seinen Knochen und obwohl sein Körper nach Schlaf verlangte, verhinderte sein Geist, dass er tatsächlich die Augen schließen konnte, es gab so vieles, über das er sich Gedanken machen musste – Miyavi, seine Stadt, die Anderen. Was wenn die Zärtlichkeit des Jüngeren nur von dessen eigener Erschöpfung stammte und was, wenn der Vampir am nächsten Abend erwachen und sich an all die Fehler erinnern würde, die der Dämon begangen hatte? Es musste so sein, nicht wahr? Es konnte keinen anderen Grund geben, außer den, dass er irgendetwas getan hatte, womit er gegen ihre 'Regeln' verstoßen hatte, in der Hitze und dem Zorn des Kampfes. Sacht zog er den schlanken Körper näher, kostete diese Sekunden aus, für den Fall, dass sie ihm nicht noch ein weiteres Mal gegönnt wurden. In seinen Gedanken hörte er ein kleines Zungenschnalzen. 'Manchmal bist du ein wirklicher Idiot, Karyu, weiß du das?' Erneut lächelte er schwach, ja, vielleicht war er ein Idiot, aber das änderte seine Empfindungen nicht und er wusste, dass Gackt ebenso reagieren würde, würde Hyde auf einmal verschwinden – wenn nicht sogar noch schlimmer. Der Tag zog an ihm vorbei, ohne das er wirklich ruhte, ab und an tauchte sein Bewusstsein in einen Dämmerzustand, nur damit er von seinen Sorgen wieder aus diesem heraus gerissen wurde. Mit einem unhörbaren Seufzen strich er sich einige Strähnen aus der Stirn zurück, sie fühlten sich noch seltsam an, in dieser warmen Farbe des dunklen Braun, welches die Wärme anders zu halten schien, als das Blond, welches er zuvor getragen hatte, doch Karyu hatte es nicht mehr ertragen, diese hagere Gestalt im Spiegel zu sehen, die neue Farbe half zumindest ein wenig über die Blässe hinweg. Sacht berührten seine Lippen die Stirn des Kurzhaarigen, welcher in nun mit dem Kopf auf dem Kissen lag, ihm so ungehindert die Möglichkeit gab, die schönen Züge zu studieren und mit ihnen vor seinen Augen fiel er kurz vor Sonnenuntergang in einen beängstigend tiefen Schlaf. ~~~~~~~ Ihm war so schön warm, das erste Mal seit langem wurde er nicht einfach wach, dieses Mal fühlte er sich wohl. Warmer Atem streifte seine Wange, er lehnte gegen einen warmen Körper und ein Arm lag um ihn, hielt ihn fest. Eine Weile genoss er das einfach, ehe er wagte die Augen zu öffnen, in das entspannte Gesicht seines Geliebten schauend, welcher schlief. Langsam streifen seine Augen über die Züge, selbst jetzt im Schlaf wirkte der Dämon erschöpft, wahrscheinlich hatte er sich in seiner Arbeit vergraben, die letzten Wochen, weswegen das schlechte Gewissen an ihm nagte, doch schob er es nun weg, es war geschehen und Zeitmagie beherrschte er nicht, wie wohl kein Wesen auf der Welt. Seine eine Hand hob er, strich zögerlich, sanft den Kiefer entlang, er war so blass und erst jetzt fiel ihm etwas auf, das Haar, es war nicht mehr blond, sondern braun, doch es störte ihn nicht, es war noch immer sein Karyu. Den Versuch aufzustehen unternahm er gar nicht erst, denn der Arm lag fest um seine Taille, würde ihn also nicht los lassen, zudem er nicht vor hatte den Anderen zu wecken, wahrscheinlich würde ihm der Schlaf mehr als gut tun. » Es ist erstaunlich, das er so tief schläft.« » Ihr lauscht wohl alle.« Selbst in seinen Gedanken konnte er Hyde leise lachen hören. »Bei ihm kann ich nicht lauschen, er hat sich abgeschottet.« »Du sorgst dich.« »Darf ich zu euch kommen?« Sein Blick schweifte noch einmal zu dem Schlafenden, es schien nicht so, als wenn dieser all zu schnell erwachen würde. »Wenn du es möchtest.« Er erhielt keine Antwort, doch öffneten sich nicht lange danach die Tür zum Schlafzimmer und der Engel trat ein, lächelte ihn sanft an, setzte sich auf die Bettkante hinter Karyu. »Es ist eine Weile her, das er länger geschlafen hat.« »Er hat zu viel gearbeitet.« Eine Vermutung, doch nickte Hyde, also hatte er recht. »Auch wenn er nach dir gesucht hat, wollte er versuchen zu vergessen, oder zu verdrängen. Wo warst du, dass nicht einmal wir dich gefunden haben?« Die ganze Zeit über hatte er seinen Gefährten angesehen, nun erst schaute er zu dem Anderen. »In Schottland und Irland, da kann man sich leichter verbergen, in England währe es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis einer von euch mich gefunden hätte.« Er wollte nicht weiter darüber reden, würde es wahrscheinlich noch mit Karyu auseinander pflücken. »Verzeih, ich habe euch sicher viele Probleme gemacht und ich bin auch Schuld an seinem Zustand.« »Du bist wieder da und das ist das wichtigste.« »Ich muss mit ihm reden, er ist mir sicher böse.« Abermals schüttelte der Engel leicht den Kopf. »Er ist sicher erleichtert, dass du wieder da bist, genauso wie Gackt.« Nun blinzelte er den Anderen an. »Keiner wird Karyu so gut verstehen wie Gackt, was den Gefährten betrifft.« Er seufzte leise. »Das ist nicht gerade hilfreich.« »Soll es auch nicht sein, du solltest nur dran denken, wenn ihr redet, Dämonen sind wie Engel wenn sie sich binden, sie machen es nur einmal, dann auf ewig, da der Gefährte der zweite Teil der Seele ist.« Leicht nickte er, fühlte den Kloß in seinem Hals. »Er liebt dich noch genauso, wenn noch möglich sogar mehr, sonst hätte e sich nicht selber so fertig gemacht.« „Hyde...“ Seine Stimme klang schwach, leicht zitterte er und sofort festigte sich Karyus Griff um ihn, wohl eher aus Instinkt, weswegen er sanft lächelte, den Dämon wieder ansah. »Entschuldige, alle sorgen sich um Karyu, doch dir scheint es auch nicht so gut zu gehen, das habe ich vergessen, dabei sieht man es dir an. Ich bin mir aber sicher, das ihr es schaffen werdet.« Eine Weile noch war Hyde bei ihnen, sprach in Gedanken zu ihm, bis er sie wieder alleine ließ. Er vergaß die Zeit, konzentrierte sich nur noch auf seinen Dämon, strich mit den Fingern immer wieder über die Züge des Anderen, er wollte jede Kurve, alle Formen wieder ganz verinnerlichen. ~~~~~ Die Bilder jagten ihn erneut. Seine Träume, speziell dieser, begannen immer auf die gleiche Weise und hätte Karyu einen Weg gekannt, sie von seiner Seele zu streifen, er hätte es getan, in vollkommene Dunkelheit gehüllt zu sein, war besser, als das, was er sehen würde. Am Anfang hatte ihn sein Kind geweckt, aber nun, wo er seinen Kern hinter so vielen Mauern verborgen hielt, konnte ihm keiner mehr helfen, nicht einmal durch Berührungen wurde er hundertprozentig wach, verwechselte Realität und Traum. //Er stand auf einer Wiese, ohne einen Anfang oder ein Ende, um ihn herum blühten violette Blumen, ihr Geruch sanft weich, fast schön betörend, weswegen Karyu geneigt war, sich nieder zu legen und die Augen zu schließen, sein Gesicht der Sonne zuzuwenden, auch wenn er ihr Licht nicht notwendigerweise brauchte, so mochte er doch ihre Wärme. Sein Blick war auf einen unbestimmten Blick in die Ferne gerichtet, seine Gedanken schweiften ohne ein wirkliches Ziel, focussierten sich erst, als sich Hände um seine Mitte schoben, ob deren er leise seufzte – wenn es ihm auf irgendeinem Ort dieser Welt erlaubt war, Schwäche zu zeigen, dann war es in den Armen seines Gefährten. Sacht schob er seine Finger zwischen die Miyavis, hob sie, um einen sanften Kuss darauf zu hauchen. 'Karyu... würdest du mich vermissen, wenn ich einfach gehen würde?' 'Natürlich würde ich das... du bist mein Gefährte.' Miyavi entzog ihm die Hand mit einem leisen Seufzen, kam um ihn herum, aus ihm aus dunklen, von einer unbestimmten Definition behafteten Worten anzustarren. 'Das sagst du immer wieder... Gefährte, Gefährte.... immer nur dieses Wort.' Verwirrt und von Schmerz erfüllt, versuchte er die Finger des Anderen zu greifen, doch sein Vampir entzog sich ihm, ging ein paar Schritte zurück, weswegen er suchte zu erklären, was dieser Begriff- welchen Miyavi nur als ein Wort sah - für ihn bedeutete. 'Miya... ein Gefährte ist alles für einen Dämon, es gibt keinen stärkeren Bund und keine Beschreibung würde dem gerecht werden, nicht einmal Liebe, denn ein Gefährte geht selbst über diese hinaus.' Die Sonne schien eingefroren in ihrem Platz, der Wind hatte nachgelassen, die Gräser standen still – als wenn die Zeit an diesen ohnehin unwirklichen Ort einfach ausgesetzt und ihn vergessen hätte. 'Wenn ich dein Gefährte bin, warum sperrst du mich dann aus? Warum lässt du mich nicht teilhaben an dem, was in dir ist? Es ist sinnlos, zu bleiben, wenn du sowieso immer nur stark bist und niemanden an dich heran lässt! Du kannst dich ja nicht einmal fallen lasse, wenn wir miteinander schlafen!' Ein Keuchen fing sich in seiner Kehle, ein Laut, der fast einen Wimmern gleich kam. 'Miya... ' Eine Hand des Vampirs hob sich, als er mit den Fingerspitzen über dessen Wange streicheln wollte. 'Fass mich nicht an! Wenn du nicht endlich lernst, dich zu öffnen und mich nicht wie ein Hund zu behandeln, den man nach Belieben befehligen kann, werde ich gehen. Begreifst du das, Karyu, Herr von London? Ich werde dir meinen Rücken zukehren! Unsere Liebe würde nichts mehr bedeuten, alles würde vergessen sein!'// Durch den Nebel seiner Verzweiflung spürte er eine sachte Bewegung, wie ein Streicheln, welches wieder und wieder über sein Gesicht streifte, ihn aus der Dunkelheit seiner eigenen Seele zu locken versuchte. Sein Körper schmerzte, als hätte er Prügel bezogen, alles brannte in einem qualvollen Feuer, weswegen er sich zusammenrollte soweit es ging, den Griff um das festigte, das er in den Armen hielt und von dem ihm erst nach einigen Sekunden bewusste wurde, dass es ein Körper war. Karyu brauchte seine Augen nicht zu öffnen, er wusste wer neben ihm lag, sein Herz wisperte den Namen und augenblicklich hielt er Miyavi noch fester, als würde allein seine Umarmung verhindern, dass sich sein Traum bewahrheitete. »Bitte, lass mich nicht allein. Ich werde tun, was du von mir verlangst, aber bitte, verschwinde nicht einfach. Lass mich hier nicht zurück, lass mich nicht allein.« ~~~~~ Leicht hatte er die Stirn gerunzelt, als er fester gehalten wurde, doch strichen seine Finger weiter über die Züge, erstarrte er bei den Worten, schüttelte unbewusst dabei leicht den Kopf. „Ich werde dich nie alleine lassen.“ Er hatte den Anderen direkt angesprochen, denn anscheinend war dieser noch in seinen Träumen gefangen, zögerlich beugte er sich vor, berührte mit seinen Lippen die Karyus und küsste diesen sanft. Einige Sekunden, ehe es erwidert wurde, er eine Hand seines Dämons in seinem Nacken fühlte, wo er gehalten wurde, bis sich diese zärtliche Berührung brach, er sich langsam löste. Den Blick hebend traf er genau auf Karuys dunkle Augen, welche ihn still beobachteten, einige Zeit war Stille zwischen ihnen nur der eine Kontakt, diese stumme Zwiesprache. „Wo warst du, ich habe dich suchen lassen, doch niemand hat dich gefunden, weder hier, noch in Amerika oder den anderen Kontinenten.“ „Du hast mich wirklich überall suchen lassen.“ Keine Frage eine Feststellung. „Ich wollte wissen, wo du warst.“ Verstehend nickte er. „In Schottland und Irland. Ich wusste, dass du mich suchen würdest, doch ich wollte nicht gefunden werden und dort hatte ich die Möglichkeiten.“ „Wieso, habe ich etwas Falsches getan, habe ich gegen eine unserer Regeln verstoßen, habe ich dich verletzt?“ Erschrocken schüttelte er den Kopf, hatte Karyu das etwa die ganze Zeit gedacht? „Nein, nichts hast du getan, ich musste nur einfach weg.“ Dabei senkte er den Blick, Finger strichen über seine Wange. „Bitte schau mich an.“ Gerade jetzt konnte er dem Älteren keine Bitte abschlagen, nicht nach den langen zwei Monaten. „Wieso?“ Leicht biss er sich auf die Lippen, wie sollte er das erklären? “Ich musste es einfach, nach dem Kampf, so viele starben, so viele waren verletzt, die Stadt stank nach Blut. Nach Tokyo... nach Mana, wollte ich nichts mehr mit solch mächtigen Wesen zu tun haben und dann kam ich hier her. Ich brauchte Luft, Freiraum, ohne Regeln und Grenzen.... am Anfang und dann.. ich habe mich nicht getraut, zurück zu kommen, ich wusste nicht, ob du mich dafür hasst oder verstößt, oder die Anderen. Ich wollte keinen Blick ertragen, der mir sagt ich habe alles mit falschem Handeln zerstört.“ „Du gehörst hier hin, an meine Seite und ich würde immer warten, bis du wieder kommst, solange du es tust, du gehörst zu mir, du...“ Karyu unterbrach sich selber, er konnte sich denken weswegen, lächelte schwach. „Ich gehöre nur dir.“ Dabei strich er dem Anderen, mit einem Finger über die Lippen, die Spitze wurde geküsst, doch ersetzte er dieselbe durch seine Lippen. Nein, zu niemand anderem wollte er gehören, zu niemand anders zurück kehren, so gesehen wollte er nichts anders, nur Karyu, doch dessen Rang... es erdrückte ihn manches Mal, es war ein Gefühl, als wenn er sich allen Regeln unterordnen musste und das weil er der Gefährte des Herren einer großen Stadt war. Noch nie hatte er sich Regeln so einfach untergeordnet, wenn gegen Bedingungen, oder unter Zwang und solchen musste er einfach irgendwann einmal - wenn auch nur kurz - entfliehen. ~~~~~ Ihr Kuss war behutsam, ruhig und voll von Zärtlichkeit. Er legte sich mit einem weichen Schleier über den Körper des Dämonen, tröstete über all die Schmerzen hinweg, tilgte die an ihm zehrende Einsamkeit und steckte seiner zögernden Seele eine warme Hand aus, damit sie aus dem Dunkel trat, direkt in das Licht, welches Miyavi für ihn war. Wasser sammelte sich unter seinen geschlossenen Lidern, er war einfach noch viel zu wund, um genug Stärke aufzubringen, der Traum nagte an seinem Unterbewusstsein, wollte nicht so recht schwinden, weswegen er beide Arme um seinen Geliebten legte, sich gegen diesen verbarg. Es war selten, dass sich ihre Positionen in dieser Art und Weise veränderten, Karyu suchten normalerweise keinen Schutz in der Sicherheit einer Umarmung, sondern war derjenige, der sie stets offenbarte, aber er wusste, dass es Miyavi erfreute, wenn er sich einen Moment in seinen Armen ausruhte... wenn er offen zeigte, dass er seinen Gefährten brauchte. „Ich bin froh, dass du wieder da bist.“ Ein leises Wispern gegen die kühle Haut seines Vampirs, er war ein wenig an dem schlanken Körper nach unten gerutscht, vergrub sein Gesicht in der Kurve zwischen Hals und Schulter, die Augen geschlossen, während sein Herz in einem drückend süßen Rhythmus schlug, ihn mit jeder verstreichenden Sekunde die Leere nahm. Es war, als würde er mit Hyde einen Sonnenaufgang beobachten, nur, dass die Ankunft der Göttin und ihres Kindes nicht mit der Intensität zu vergleichen war, die er in diesem Augenblick fühlte – ein Teil von ihm war gestorben und nun war der Jüngere hier und hauchte ihm neues, befreiendes Leben ein. Miyavi presste einen Kuss auf seinen Haarschopf und obwohl er es nicht sah, konnte er das Lächeln spüren, welches mit Sicherheit von Erleichterung geprägt war, dem Wissen, dass Karyu keinen Zorn empfand, aber das hatte er nicht zu einer Minute dieser so endlosen zwei Monate. Er war verzweifelt gewesen, von Sorge und Angst gequält, aber niemals hatte er Wut in sich gefühlt, nicht auf den Kurzhaarigen, wenn, dann wegen seiner Selbst, seiner Unfähigkeit und Hilflosigkeit. „Sag mir das nächste Mal nur Bescheid, wenn du gehen willst... ich würde dich nie aufhalten, aber ich will wissen wohin du gehst.“ Die Arme, welche sich um seine Schultern gelegt hatten, festigten sich einen Moment, dann fiel ein weicher Kuss auf seine Schläfe. „ Versprochen.“ Mit einem sanften Seufzen kuschelte sich Karyu näher an Miyavi heran, ließ die Augen einfach nur geschlossen, genoss die Präsenz mit seinen verliebenden Sinnen, ließ die Zeit verstreichen, ohne das er sich bewegen würde, es war alles so gut, wie es gerade war. „Miya... wenn ich mit dir fortgehen würde... würde dich das glücklich machen?“ Nun erst hob er den Blick, legte ein wenig den Kopf zurück, um zu dem Jüngeren aufzusehen, welcher mit einem Finger sacht über seinen Kiefer wanderte, das Haupt schüttelte, wobei die seidigen schwarzen Strähnen in sachte Bewegung gerieten. „Nein.“ „Warum?“ „Weil es bedeuten würde, dass du aufgibst, was du hier hast, was du hier bist.“ Mit einer Hand strich er über die Wange des Vampirs. „Für dich würde ich es bereitwillig tun.“ Ein liebevolles Lächeln, dann wurden seine Fingerspitzen geküsst, als diese auf den weichen Lippen liegen blieben. „Ich weiß, aber es würde dich nicht glücklich machen. So eine Macht will ich nicht haben, es reicht mir, wenn ich weiß, dass ich immer wieder hier her zurück kommen kann. Es reicht mir zu wissen, dass meine Freiheit unter dir nicht gebrochen wird.“ Nun lächelte auch Karyu, bevor er sich nach oben lehnte, um die süßen, so lang vermissten Lippen mit den seinen zu fangen. End Part I - Return Kapitel 2: Touch ---------------- Part II - Touch Finger strichen über seine Wange, nach hinten in sein Haar, während er begann, in diesem so lang vermissten Spiel verloren zu gehen. Die Wärme, die von seinem Dämon aus ging, schien auf ihn überzugehen, schien ihm zu umfangen und er hieß sie willkommen, langsam lösten sie sich. Er suchte den Blick des Anderen, spürte wie dessen Hand durch seine Haare fuhr, das die Finger mit den Strähnen spielten. „Wieso hast du sie abgeschnitten?“ „Sie waren wie Erinnerungen die ich ohne dich hatte und das wollte ich nicht.“ Sanft strich er mit den Fingerspitzen die Wange des Anderen entlang, den Wangenknochen über die Schläfe, in das Haar des Dämons. „Du hast deine Haare gefärbt.“ Etwas legte er den Kopf schräg, beugte sich aber gleich wieder hinab um seinen Geliebten zu küssen, verhinderte so eine Antwort, wisperte stattdessen gegen die Lippen. „Es gefällt mir.“ Mit seinen Fingern wanderte er tiefer, strich Karyus Hals entlang, zu dem Schlüsselbein. Langsam folgte er mit den Lippen, vorsichtig, immer darauf bedacht, sofort in seinem Handeln zu stoppen, doch schien es nicht so, als wenn der Größere ihn aufhalten wollte. Unter seinen Lippen konnte er am Hals des Dämons den Puls fühlen, regelmäßig und stark, so verführerisch süß. Es war so lange her das er seinen Gefährten geschmeckt hatte, es war so verlockend und dennoch wollte er sich zurück halten, würde Karyus Hand sich nicht in seinen Nacken schieben ihn dort halten und dieser zeitgleich den Kopf etwas drehen, sich so anbieten. Noch einen Moment zögerte er, strich dann mit seinen Fängen über die warme, weiche Haut, riss sie nur etwas auf, keine große Wunde und dennoch umfing ihn der Geruch von Blut. Leise schnurrte er, leckte mit der Zunge über diese Stelle, seine Sinne waren auf das Äußerste gespannt, so lange war es her und mit nichts konnte er es verglichen. Er küsste diese Stelle, die Wunde hatte sich längst geschlossen, er bewegte sich tiefer, noch immer ganz gegen den anderen Körper geschmiegt, so viel es ging wollte er von seinem Geliebten spüren. Seine Finger liebkosten weiter die Haut, die Seite entlang. Die Wunden welche Karyu im Kampf erhalten hatten waren längst verschwunden und dennoch, er wusste noch immer genau, wo diese Verletzungen waren, als währe es gerade erst geschehen. Mit den Lippen geisterte er über das Schlüsselbein, knabberte leicht daran, alles wollte er berühren, wieder entdecken, wissen, ob seine Erinnerungen ihn nicht trübten, wollte wissen, ob er noch immer das Recht hatte seinen Dämon zu berühren, auf diese Weise zu berühren. ~~~~~ Die Finger, die im Nacken des Vampirs lagen krümmten sich, Nägel kratzen sacht über die weiche Haut, als sich Karyus freie Hand auf die Schultern schob, dort den feinen Linien des Tattoos erkundete, ohne dass er dabei ein wirkliches Ziel verfolgen würde, es ging ihm schlicht um den Kontakt, die Empfindungen, die durch diese vermisste Nähe mit einer unglaublichen Gewalt losgetreten wurden. Sein Atmen war zittrig, uneben und es brauchte einen Moment, bis er es regulierte, den Kopf weiter nach hinten legte, sich auf diese Art und Weise in die Berührung seines Gefährten lehnte, dessen Küsse sanft auf sein Schlüsselbein fielen, dann wieder ein bisschen höher, den Hals entlang, Sekunden später geisterten die Lippen über seine Schulter, als würde Miyavi keine Stelle auslassen wollen und er... er ergab sich seinem Geliebten, suchte nach der Gewissheit, das der Vampir bei ihm blieb und - was noch viel wichtiger war – nicht aufhörte, ihn wieder zu entdecken. Seine Augen folgten dem dunklen Schopf des Jüngeren, beobachteten diesen, als Lippen und Zunge über seine Brust wanderten, die Decke weiter nach hinab fiel, ihre Körper dem künstlichen Dämmerlicht der Laternen preis gab, welches durch den Spalt in den Vorhängen in diesen Raum fiel. Es musste weit nach Einbruch der Dunkelheit sein, sicherlich war sein Club bereits geöffnet, Pflichten und Gespräche warteten auf ihn, doch Karyu schob diese weit fort, Gackt war seine rechte Hand, er vertraute dem Dämonen, er wollte das hier um nichts in der Welt aufgeben, wollte mit Miyavi zusammen sein, sich mit diesem verlieren, fühlen, wie der Andere ihn nahm und die letzten verbliebenen Zweifel hinfort wischte. Lippen schlosen sich um eine seiner Brustwarzen, weswegen sich ein zischender Laut löste, seine Finger in die schwarzen Strähnen zurück kehrte, leicht an ihnen zog – Miyavi überwältigte ihn, die Intensität der Berührungen, die Hitze die zwischen ihnen entflammte, es glich jenen Nächten, in welchen er sich ihrer Liebe vergewissern musste, festigen, dass sein Gefährte sein und sein allein war. Und nun schien der Kleinere nichts anderes zu tun, die Bewegungen waren ruhiger, sachter, aber sie hielten das gleiche Feuer, brannten sich in seine Haut, wo immer Miyavi ihn streichelte, küsste. Er selbst war nicht in der Lage viel zu tun, wollte es auch gar nicht, Karyu gab die Führung vollständig ab, lehnte sich in die Küsse und die sachten Bisse, stöhnte, als der Vampir an einer der Erhebungen saugte, sie mit der Zunge umspielte. Es war viel zu lange her, viel zu lange war er einsam gewesen, sein Leib verzehrte sich mit einer verzweifelten Sehnsucht nach dem Anderen und als sich dessen Lippen für einen Moment lösten, lockte er den Jüngeren mit einer Hand unter dessen Kinn zu sich hinauf, knabberte an der unteren Lippe, saugte immer wieder leicht an ihr. „Miya... mach mich dein.“ ~~~~~ Überrascht blinzelte er, selten ordnete sich sein Dämon einfach so unter, dennoch lächelte er leicht. „Wenn du es möchtest.“ Dann küsste er den Andren, lockte ihn in sein Reich und forderte ihn zu einem Tanz. Noch lagen sie etwas seitig, er schob die Decke ganz weg, drückte Karyu auf den Rücken und schob sich zwischen dessen Beine, erst dann brach er ihren Kuss, löste sich aber nicht ganz von den Lippen. „Ich habe es vermisst, dich so zu spüren.“ Dabei bewegte er sein Becken gegen das seines Dämons, welcher heiß gegen seine Lippen keuchte. „Das geht mir auch so.“ Leise schnurrend haschte er noch einmal nach den Lippen, rutschte dann an dem Größeren etwas hinab, platzierte Küsse auf dem Brustbein, strich mit der Zunge dieses wieder hinauf und dann weiter über die Brust, widmete sich nun auch der zweiten Knospe. Er genoss das leise Keuchen, die Finger in seinem Nacken als er sich mit der Brustwarze beschäftigte, seine Hände strichen dabei über den flachen Bauch, die Seiten hin zu den Oberschenkeln. Ein letztes Mal streifte er mit der Zunge über die harte Erhebung, schaute nach oben und traf dort auf dunkle Tiefen, welche ihn genau zu beobachten schienen. Auch wenn er den Wunsch Karyus fühlte, da dieser ihn hinauf zu ziehen suchte, so verweigerter er sich, wanderte mit den Lippen tiefer, zeichnete die Rippenbögen entlang, immer zur Mitte, die er am Ende hinab küsste, zum Bauchnabel. Mit der Zunge umrundete er ihn, tauchte in ihn ein und merkte wie die Bauchmuskeln unter ihm flatterten. Noch einmal wiederholte er das, platzierte einen Kuss auf dem Bauch. Etwas begann er mit den Fingern die Shorts hinab zu ziehen, begrüßte jedes Stück Haut mit den Lippen und der Zunge, doch nur, bis er den Beckenknochen ereichte, dort saugte er sich fest, hielt den Anderen unter sich fest, als er versuchte sich ihm entgegen zu heben. Kurz löste er sich, schaute zu dem Anderen auf, lächelte, als er mit der Hand über Karyus Schritt strich, die darunter abzeichnende leichte Erregung, Schauer liefen bei dem Stöhnen über seinen Rücken, doch noch war nicht die Zeit sich diesem Bereich zu widmen. Seine Fingerspitzen glitten tiefer, ein Bein entlang, bis zum Knie und dann an der Innenseite wieder hinauf. Dasselbe tat er auch an der anderen Seite, drückte die langen Beine auseinander, winkelte sie an, legte mehrere Küsse auf die Innenseite an den Knien, strich dann mit der Zunge weiter hinauf zum Schritt des Unteren, dabei lagen seine Hände wieder an Karyus Hüfte um ihn zu halten. ~~~~~ Feuer jagte durch seinen gesamten Leib, verblieb mit einem elektrisierenden Gefühl an den Stellen zurück, an welchen er eben noch die Lippen des Jüngeren gefühlt hatte, er genoss in vollen Zügen, die Hände momentan in sein eigenes Haar geschoben, mehr, um einen erotisches Bild zu schaffen, als das der Halt wirklich nötig gewesen war. Miyavi schnurrte dunkel, als dieser von seinem Schritt zu ihm auf sah, die dunklen Augen fast wie die eines Raubtieres auf der Jagd, so anziehend, gefährlich – der Blick sprach von Sinnlichkeit, Hitze aber auch von Stärke und Stolz, bevor er sich brach, der Vampir erneut an seiner Hüfte saugte, an dem Knochen knabberte. Ein Arm schob sich unter ihn seinen Rücken hinauf, soweit, das Miyavi über das Tattoo streicheln konnte, welches sich auf seinem Rücken befand, direkt unter den Halswirbeln und nun kratzte der Kurzhaarige leicht darüber, brach ein Stöhnen von seinen Lippen. Sein Gefährte lächelte anziehend und nicht zum ersten Mal war der Herr von London an seine eigene Art erinnert, vielleicht war der Kleinere in seinem früheren Leben einmal ein Fürst gewesen, passen würde es mit Sicherheit und es wäre ein wundervolles Motiv für ein neues Gemälde. Finger schoben sich unter seine Shorts, zogen sie noch ein Stück tiefer, derweil Miyavi seine Hitze küsste, flüchtig nur, dann widmete er sich sofort wieder seinem Innenschenkel, leckte über die weiche Haut und über die Schatten der Wunden, die sich dort einmal befunden hatten. Längst waren sie nicht mehr zu sehen, aber der Jüngere kannte ihre Positionen dennoch, nippte die waagerechten Stellen entlang, dort wo sich einst Schnitte befunden hatten. Wieder stöhnte er, in ihm schürte sich ein Funken der Ungeduld, weswegen er eine Hand löste, sie in den Nacken seines Geliebten schob, diesen so dirigierte, was ihm mit einem leisem, wissendem Lachen quittiert wurde – Miyavi kannte ihn, selbst wenn er sich so vollständig hingab, seine Dominanz würde dennoch ab und an zur Oberfläche tauchen und in das Spiel eingreifen. Etwas löste sich der Vampir von ihm, behielt die Lippen aber auf seiner Haut, selbst als er die Shorts nach unten zog, dann wieder zwischen seine Beine gleiten wollte, was Karyu verhinderte, den Jüngeren mit einem sachten Ruck zu seinen Lippen nach oben zog, seine Hände über dessen Rücken wandern ließ. Die Retro des Anderen schob er nach unten soweit es ihm möglich war, dann strichen seine Finger über die Rundungen des Hintern, an der Seite entlang und nach vorne, wo sie in der Lende liegen blieben, direkt über dem Abbild des Wolfes, seines Zeichens. ~~~~~~~ Schauer liefen seinen Rücken hinauf, er war in einem Kuss gefangen, welcher für ihn nur schwer zu lösen war, da er einfach zu süß, zu verlockend war. Er schaffte es nicht, was sicher auch von Karyu gewollt war, doch strich er mit seiner Hand den Arm des Größeren entlang, zu der Hand die nah seinem Schritt lag, auf seinem Tattoo. Seine Finger in die des Dämons schiebend, zog er dessen Hand dort weg, drückte sie auf das Bett, ehe er sich ganz auf den Älteren sinken ließ, ihre Erregungen gegeneinander rieb, weswegen nicht nur er keuchte. Auch der Untere stöhnte leise auf, legte dabei den Kopf in den Nacken und brach so den fordernden Kuss. Seine Lider flatterten, er fühlte den stetig zunehmenden Herzschlag in seiner Brust, die Wärme seines Geliebten, welche ihn auch zu erfüllen begann und Karyus Geruch, nicht nur der seines Blutes, sonder auch von dessen Haut, raubte ihm immer weiter die Sinne. Am liebsten wollte er ihn nicht mehr los lassen, nichts mehr zulassen, nur noch seinen Dämon. Ein weiteres Mal bewegte er sich gegen den Unteren, stöhnte auf, ehe er an dem Schlanken hinab rutschte, die Hand wieder aus der des Älteren löste sich mit ihr neben dem Bett abstützte, mit der Zunge über die weiche Haut strich, den Bauch entlang. Kurz schaute er noch einmal hinauf, zeichnete mit einem Finger den Schaft der Erregung entlang, ersetzte ihn dann aber an der Spitze durch seine Zunge. Er genoss das dunkle Stöhnen, schloss seine Lippen um die Härte und bewegte sich an dieser entlang, ließ zu, das Karyu sich ihm entgegen hob, doch nicht lange, dann stoppte er ihn, hielt ihn an der Hüfte. „Miya...“ Seine Zunge ließ er über die Spitze gleiten, nahm die ersten Tropfen der Lust auf, er schnurrte, bebte leicht bei dem Geschmack. Noch einmal nahm er den Anderen weiter auf, löste sich dann, schaute auf und traf auf den lustverschleierten, hungrigen Blick seines Gefährten. Provokativ leckte er sich über die Lippen, eine Hand schob sich in seinen Nacken, zog ihn wieder höher, er schmunzelte leicht. Er hatte dieses Spiel zwischen ihnen vermisst, nie hatte Karyu sich ganz einfach so hingegeben und er hatte damit immer gespielt, so wie er sich nun ebenfalls unter dem Anderen wieder fand, die dunklen Augen fesselten ihn regelrecht. Er wusste, das er die Oberhand hatte, doch sein Geliebter war ein Dämon und das er aufzubegehren suchte, war immer so. ~~~~~ Einen zeitlosen Moment blickte Karyu auf den Jüngeren hinab, zeichnete die schönen Züge in seinen Gedanken nach, bevor er sich geschmeidig nach unten beugte, seine Lippen auf den Hals, knapp unter dem Ohr legte, dort leicht saugte, kurze Zeit später loste und tiefer rutschte. Sanfte Küsse platzierte er auf der Brust, wanderte über das Schlüsselbein und die Rippen, ohne einen wirklichen Weg zu folgen, er konnte sich schlicht nicht entscheiden, wo er Miyavi als erstes berühren sollte, jedes neue Stück an Haut erschien ihm ein wichtiger, als das vorherige und so war er weniger gezielt, unkontrollierter, was ihre Begegnung umso intensiver machte, Karyu beinahe den Atem nahm. Seine Hände strichen fahrig über den Körper seines Vampirs, folgten den Kurven und Linien, glitten sanft über die sich abzeichnenden Muskeln, die Rippen, die Hüfte, hinab zu den Knien und wieder hinauf, um auf dem Bauch liegen zu bleiben, während der Ältere an dem Übergang zwischen Rumpf und Bein saugte, leicht in die Haut dort biss. Miyavi stöhnte und hob sich ihm entgegen, doch statt ihn zu halten, folgte er der Bewegung geschmeidig, leckte langsam tiefer, fuhr die Linien des Tattoos nach, woraufhin sein Gefährte zittrig einatmete, seinen Namen keuchte. Karyu grollte in seiner Kehle, seine Instinkte genossen, wie der Andere auf ihn reagierte, wollten Laute wie diesen noch einmal hervor locken – er wollte es hören, hören wie Miyavi stöhnte, wenn dieser in ihn sinken würde und so wanderte er tiefer, schloss seine Lippen um die Hitze seines Geliebten, umschmeichelte sie mit der Zunge. Die Hände des Vampirs schoben sich in sein Haar, als er die Erregung küsste, den Venen mit der Zunge folgte, immer mal wieder leicht saugte, als er sich an ihr entlang bewegte. Die Schenkel des Kleineren bebten, er konnte es fühlen, als er mit den Fingerspitzen darüber strich, leicht über die Haut kratzte, derweil er sich über dem Anderen erhob, sich hinkniete, den Vampir zwischen seinen Beinen. Sein Blick fing den des Kurzhaarigen, eine Welle an Feuer in einer stummen Kommunikation, sie brauchten keine Worte miteinander, weder gesprochen, noch mental – Blicke und Berührungen reichten, um den jeweils anderen zu lesen, die Botschaften zu verstehen und nun wanderten die Finger seines Vampirs über sein Knie und weiter hinauf, schoben sich zwischen seine Schenkel, presste sacht gegen die Spalte und den verborgenen Eingang. Karyus Lippen öffneten sich in lautlosen Genuss, sein Kopf rollte auf die Seite, als die zweite Hand Miyavis auf seinen Bauch zum liegen kam, dort die zitternden Muskeln streichelte. Die Berührung schwand einen Moment später, Miyavi wollte sich drehen, an den Nachttisch heran kommen, doch Karyu fing die Hände ab, küsste die Spitzen, bevor er an ihnen saugte. »Überspringen wir das.« ~~~~~ Sein Blick lag auf Karyu, er keuchte leise, biss sich dann auf die Unterlippe und schüttelte seicht den Kopf. Ohne Schwierigkeiten setzte er sich auf, legte seine freie Hand in Karyus Nacken, hielt ihn, als er sich vor beugte, seine Finger entzog und sie durch seine Lippen ersetzte. Verlangend küsste er den Älteren, stöhnte in die Begegnung als der Andere sich gegen seinen Schoss bewegte, sie beide somit reizte. »Nicht trocken.« Wie er es schaffte zumindest diese beiden Worte heraus zu bekommen, war ihm dann doch schon selber ein Rätsel, aber es gelang ihm, auch wenn Karyu sehr genau wusste, wie er ihm das Denken schwer machen konnte. Er konnte fühlen, wie sein Dämon leicht nickte, auch wenn es diesen sicher auch ohne Gleitmittel nicht stören würde, aber ihn selber, er kannte diesen Schmerz und würde ihn bei Anderen immer vermeiden. Noch einige Momente genoss er ihr leidenschaftliches Spiel, ehe er sich löste, sich wieder nach hinten sinken ließ um an den Nachttisch zu kommen, dieses Mal folgte der Braunhaarige seiner Bewegung, beugte sich ebenfalls vor und half ihm, gab ihm die gesuchte Tube. Wie er sie öffnete war ihm irgendwie entgangen, was an diesen lockenden, verführerischen Lippen gelegen haben könnte, welche ihn wieder vereinnahmt hatten, der Zunge welche mit ihm einen Kampf austrug. Sie saßen beide wieder und während eine Hand wieder im Nacken des Größeren lag, strich die Andere die Wirbelsäule hinab, zu den beiden Halbkugeln und zwischen sie. Über dem Ring begann er das Gel zu verteilen, massierte dabei leicht den Muskel, genoss das Stöhnen an seinen Lippen, doch merkte er auch wie Karyu ungeduldig wurde, wie der Dämon versuchte ihn zu lenken, indem er sich mit dem Becken gegen ihn bewegte, ihn weiter versuchte zu reizen. Auch er stöhnte, zog dabei allerdings die Augenbrauen etwas zusammen, denn der Ältere ging ihm nun zuweit, weswegen er mit einem Finger in den leicht Größeren eindrang, gezielt den empfindlichen Punkt in ihm traf und kurz hart über ihn strich. Augenblicklich war Karyu völlig angespannt, Nägel krallten sich in seien Schulter, der Kopf war unter heiserem Stöhnen in den Nacken gesunken und um sich konnte er die Schatten zischen hören. Es war keine Gefahr für ihn, doch äußerten auch sie, wie angespannt ihr Herr war, wie er unter der Lust bebte. Er nutzte es, strich mit der Zunge über den Hals des Anderen, riss mit den Fängen dieses mal eine etwas größere Wunde und schnurrte bei dem Geschmack des Blutes, nicht nur das Dämonenblut wie eine Droge für Vampire war, es war sein Dämon, welcher sich unter dem Verlangen wand, dass er ihm bereitete. Nur zwei kleine Schlucke, dann strich er mit der Zunge noch einmal über die Stelle, zog sich zurück, wie auch seinen Finger. Abermals wollte er nach der Tube greifen, doch dieses Mal wurde sie ihm geraubt, dunkle von Lust durchtränkte Augen hielten ihn gefangen, so das er nicht bemerkte, wie der Schattendämon etwas von dem Inhalt in die Hand drückte, zwischen ihre Körper glitt, erst als sich die Finger um seine Erregung schlossen, wurde er sich dessen bewusst, stöhnte leise auf. Nur ein paar Mal, um das Gel zu verteilen, bewegte der leicht Größere die Hand, haschte dabei wieder nach seinen Lippen. »Ich will nicht mehr warten.« Er lächelte, sie beide hielten den Kuss als sich Karyu etwas erhob, seine Hitze hielt, so das er sich langsam auf diese nieder lassen konnte. Bebend brach sich ihr Kuss, er stöhnte den Namen des Anderen, legte seine Hände aus Reflex an dessen Hüften, um ihn zu halten und auch selber Halt zu finden. ~~~~~~ Karyu ließ nicht zu, dass ihn sein Gefährte aufhielt, er hob und senke sich in einem schnellen, fast schon harschen Rhythmus, seine Hände über die des Jüngeren gelegt und fest gegen seine Hüften gepresste, sodass sich die Nägel des Vampirs in seine Haut trieben, doch er genoss das brennende Gefühl, das Blut das sich aus den Wunden löste und über seine Haut rann. Miyavi keuchte erstickt, versuchte ihn dazu zu bewegen langsamer zu werden, er zeigte es ihm mit dem sanften Lecken über seinen Hals, aber er wollte nicht, dass hier war zu gut, zu intensiv, es schenkte ihm Leben, brach die Taubheit und Kälte, die in ihm lag. »Karyu... Geliebter, langsamer.« Er schüttelte den Kopf, ließ diesen nach hinten fallen, die Lippen geöffnet, holte er keuchend nach Luft, die in seinen Lungen brannte, ein Feuer, nach dem er süchtig war, mehr davon wollte, sich selbst trieb, um es nicht zu verlieren, die Bewegungen seiner Hüfte tief, innerhalb von Sekunden schien er von Schweiß übersät, er konnte fühlen, wie er sich in seinem Kreuz löste, über seinen Bauch rann, welcher sich mit den eleganten Bewegungen einer Schlange krümmte. Um sie herum wurde es dunkler, die Schatten kamen näher, hüllten sie in einen undurchdringlichen Kokon aus Nebel und Zischen, als er nach den Lippen Miyavis hascht, diesen küsste. Seine Leidenschaft wandelte sich in beängstigender Geschwindigkeit in Gier, dem Verlangen, Miyavi noch tiefer zu fühlen, die Arme um sich, die Fänge in seinem Hals zu spüren – er wollte, dass der Jüngere von ihm trank, wollte, das ihn dieser fort riss, bis er ohnmächtig wurde. Eine Hand des Kurzhaarigen löste er, führte sie, soweit er vermochte seinen Rücken hinauf, wimmerte in ihren Kuss und der Andere verstand, schob die Finger über sein Tattoo, kratze leicht über dieses. Noch immer wurde er an der Hüfte gehalten, doch auch dort zog er die Hand weg, er wollte sie in seinem Rücken fühlen, dann legte er den Kopf zur Seite, entblößte seinen Nacken, den brennenden Blick seiner Augen auf Miyavi gerichtet. Dieser stöhnte, drang hart in ihn, streifte gezielt das Bündel an Nerven, was einen tiefen, grollenden Laut aus seiner Kehle brach, seine Hand schob sich in den Nacken seines Gefährten, zwang diesen nach vorne, nur diesen Moment wollte er dominieren, dann würde er sich wieder ergeben. Eine Zunge leckte über seine Halssehne, weswegen er hungrig wimmerte, Worte versagten ihm – zum ersten Mal, aber es war gleich, so lange ihm der leicht Kleinere seinen Wunsch erfüllte. Seine freien Finger kneteten an der Schulter des Vampirs, jeder Muskel in ihm bebte, war angespannt, in dem harten Rhythmus seiner Abwärtsbewegung, die seinen Geliebten mit sich riss, dessen antwortende Stöße ebenfalls heftiger wurden und so wurde aus den schon fast unkontrollierten Bewegungen ein Tanz in Flammen, Schatten und Verlangen. Karyu stöhnte heiser, fast schon ein Fauchen, er war ungehemmt und entfesselt, die drückende Schwere der letzten beiden Monate brach mit brutaler Gewalt aus seinem Inneren, suchte unentwegt nach noch mehr Nähe, noch mehr ungezügelter Lust. Vor seinen Augen flackerte es, der Raum schien sich zu drehen, aber das war wohl nur sein Geist, der sich in jenem, süßem dichten Nebel verlor, welcher das Denken so schwer machte. Miyavis Name brach sich immer wieder von seinen Lippen, als dieser ihn biss, er konnte fühlen, wie sich die Wunde brach, die seidige Zunge, die sein Blut aufnahm, das leichte Saugen, dass einen so heftigen Schauer in ihm auslöste, dass er in seiner Stimme zu hören war, als er dunkel stöhnte. Schatten krochen über seine Beine, umschlangen und umschmeichelten seinen Gefährten und ihn, an dessen Rücken er mit beiden Händen hinab glitt, den unteren Rücken des Vampirs näher an sich heran presste, die Füße an den Knöcheln überkreuzt, als sich ihre Münder fanden, er sein eigenes Blut schmecken konnte. Sein Kopf fiel kraftlos auf die Schulter seines Vampirs, es war ein Delirium und er verlor sich mehr und mehr darin, wisperte immer wieder Worte, ohne zu wissen, ob er diese tatsächlich sprach. »Mehr, enger, näher... ich will, das du mich erlöst... ich bin dein...« ~~~~~~ Er bebte, es war noch immer merkwürdig, von den Schatten umfangen zu werden, doch war er es mit der Zeit auch gewohnt. Sonst konnte Karyu sie wegschicken, wenn er es wollte, doch heute, es störte ihn nicht, sie waren ein Teil seines Gefährten, sie gehörten zu ihm, so wie es bei ihm seine Wolfsform war. Seine Lider hoben sich bei den gewisperten Worten in seinen Gedanken, etwas versuchte er den Kopf zu drehen, suchte den anderen anzusehen. Ja, Karyu war Sein, nur Sein und keiner durfte ihn anfassen, nur er, nur Sein. Das Feuer seines Gefährten hatte ihn längst überrollt und mitgerissen, zeigte ihm somit nun auch den Weg und er drückte den Älteren fester an sich, wollte ihn gar nicht mehr loslassen. In den Ohren klang sein eigener Herzschlag, fest und ungezähmt, dem seines Dämons so ähnlich, er konnte sie nicht nur fühlen, auch riechen, ihre Lust, ihr Verlangen, sie gehörten zusammen und waren nun wieder eins, nach so vielen Wochen, Tagen, Stunden und wenn er konnte, würde er das nie wieder ändern, doch es würde unweigerlich geschehen. Dunkel wisperte er den Namen des Anderen, er war angespannt und lange konnte er ihrem eigenen Feuer nicht mehr stand halten, doch schien er nicht der Einzige. Seine Lippen streiften wieder über den Hals, unter ihnen konnte er den harten Puls fühlen und wie von selbst brachen seine Fänge die Haut ein weiteres Mal, Finger schoben sich in seinen Nacken und hielten ihn. Leicht lief ihm ein Schauer über den Rücken als sein Name gewispert wurde, seine Sinne wurden von dem süßen Rot seines Geliebten umschmeichelt, er konnte die Erregung schmecken und sie riss ihn weiter mit sich. Noch immer hart und fordernd bewegte Karyu sich auf seinem Schoß, er kam ihm entgegen, nicht minder kräftig, die Hitze des Dämons war zwischen ihren Körpern gefangen, rieb sich gegen seinen Bauch und reizte den Anderen somit zusätzlich. „Miya...“ So unendlich dunkel, Nägel krallten sich in seinen Rücken, die Schatten umfingen sie noch weiter, als sich der Ältere komplett anspannte, in seiner Bewegung verharrte, während nur noch er sich weiter bewegte, gezielt dessen Nervenstrang traf und ihn damit über die Klippe trieb. Die Muskel zogen sich eng um ihn zusammen, immer wieder, Karyus Kopf war in den Nacken gesunken, während er noch immer mit einer Hand an dem Hals gehalten wurde, wo das sündige Blut seine Zunge benetzte, ihn mit sich riss. Er hörte das Stöhnen, nicht nur seines, als er seinem Dämon folgte, dabei von dessen Hals ablassen musste. Es war, als wenn so viel von ihm ab fiel, er war wieder dort, wo er hingehörte, in den Armen seines Gefährten und der Rausch war unbeschreiblich. Nur langsam kehrte die Wirklichkeit zu ihm zurück, die Schatten um sie waren gelöst, hatten sich zurückgezogen und Karyu lehnte gegen ihn, er hatte ihn wohl nicht einmal los gelassen und bei sich gehalten, nur etwas... „Karyu?“ Seine Stimme war noch immer dunkel belegt, zeugte nur zu deutlich davon womit sie gerade beschäftigt waren, doch das schob er weg, etwas stimmte nicht, der Angesprochene regte sich nicht einmal, von einer Antwort ganz zu schweigen. Mit den Fingern strich er über dessen Rücken, ein weiteres Mal sprach er ihn an und wieder unbeantwortet. Den Braunhaarigen noch immer haltend, lehnte er sich weiter vor, so das der Andere mit dem Rücken auf dem Bett zum Liegen kam, er löste sich. Die Augen seines Geliebten waren geschlossen, er strich ihm über die Wange. „Karyu?“ Noch immer nichts, kein Heben der Lider, keine Antwort, nicht einmal ein Zucken und ruhiges Atmen, dennoch stieg nun doch langsam Panik in ihm auf, was wenn etwas war, wovon er nicht wusste, was... er tat das einzige, was ihm in dem Moment einfiel. »Hyde, er ist bewusstlos, was ist mit ihm, ist etwas geschehen als ich nicht da war, ist...« »Beruhige dich, es ist nichts geschehen, bis auf das er zu sehr versucht hat sich abzulenken.« »Wenn nichts, ist wieso ist er dann bewusstlos?« »Was habt ihr gemacht?« Nun war er wieder auf dem Boden der Tatsachen, der Engel hatte so ruhig mit ihm gesprochen, doch die Frage nun und das von ihm, als Mensch würde ihm wohl nun einfach die Röte aufsteigen und das nur weil Hyde ein Engel war. »Ich... wir...« »Ihr habt miteinander geschlafen.« Sein Blick lag noch immer auf seinem Geliebten, doch innerlich senkte er ertappt den Kopf, wieso musste ausgerechnet der Andere das sagen? » Ja.« Fast hätte er meinen können der Engel lachte, zudem woher wusste dieser das überhaupt? »Auch ich habe einen Dämon, wenn du dich erinnerst. Außerdem sind wir Engel, was unseren Gefährten betrifft, den Dämonen gleich. Mach dir keine Sorgen, er kommt schon wieder zu sich, bleib nur bei ihm.« »Was ist passiert?« Wenn Hyde schon so darüber sprach, konnte er es auch gleich richtig sagen. »Ihr wart zu lange getrennt, deswegen hatte er auch versucht sich mit soviel Arbeit wie möglich abzulenken und nun hat er sich nach der langen Zeit so fallen gelassen, es war einfach zu viel.« »Oder zu gut.« Erschrocken zuckte er zusammen, er vergaß, das Gackt meist seine mentalen Gespräche mit Hyde mitbekam, doch hatte er sich bisher nie eingemischt und das war nun doch etwas überraschend gewesen. »Entschuldige.« Unbewusst schüttelte er auf die sanften Worte den Kopf. »Schon gut.« »Bleib bei ihm, er erwacht sicher bald und ich denke, er will dich nun einfach erst einmal in seiner Nähe haben... aber das beruht wohl auf Gegenseitigkeit.« Leicht lächelte er, für Hyde war wohl jeder ein offenes Buch. »Danke.« Dann brach er die Verbindung, beugte sich zu der Decke um sie über sie zu ziehen, legte sich dann zu dem Älteren, so das er ihn weiter ansehen und beobachten konnte, strich mit den Fingern immer wieder die Konturen des Gesichtes nach. ~~~~~~ Zum ersten Mal seit Wochen verlor sich die Stille der Bewusstlosigkeit in einer sanften Wärme, die ihn behutsam umschmeichelte und wiegte, so dass sich ein leises Seufzen von seinen Lippen löste, als er an die Oberfläche der Realität glitt, gegen den Himmel seines Bettes blinzelte, als sich seine Lieder flatternd hoben. Seine Umgebung fokussierte sich nur langsam, aber das war in Ordnung und als sich seine Finger krümmten, schlossen sie sich um eine kühle Hand, die den Druck sacht erwiderte. „Hey.“ Miyavi lächelte sanft auf ihn herunter, strich einige Strähnen aus seiner Stirn und Karyu erwiderte liebevoll, drückte die Hand des Kleineren nun seinerseits. „Entschuldige.“ Ein kurzes, erstauntes Blinzeln, dann glitten die Finger seines Vampirs von seiner Schläfe zu seinem Kiefer hinab. „Weswegen?“ „Wegen dem was passiert ist... du hast dich sicher erschrocken.“ Ein weiteres Lächeln, doch in den Augen konnte er den Funken der Angst sehen, der in Miyavi ruhte und es tat Karyu leid, dass er seinen Gefährten nicht hatte vorbereiten können, aber es war einfach zu gut gewesen, zu intensiv – seine Kontrolle war ihm vollkommen entglitten und bei den Göttern er hatte es genossen, sich so fallen zu lassen, so frei zu sein. „Ja, aber nun ist es schon wieder besser.“ Karyu nickte leicht, schob dann einen Arm über die Hüfte des Jüngeren, zog diesen so näher an sich. „Das glaube ich dir gerne, aber ich denke, es gibt da etwas, dass es noch viel besser wird.“ Sanft fing er die Lippen des Vampirs mit den seinen, knabberte zärtlich an der unteren, er konnte einfach nicht genug von seinem Geliebten bekommen und wenn es ihm möglich gewesen wäre, dann würde Karyu die heutige Nacht einfach im Bett verbringen, aber noch war er Herr dieser Stadt und hatte seine Aufgaben lange genug auf Gackt abgewälzt. Miyavi seufzte zufrieden in den Kuss, streichelte mit den Fingerspitzen über seine Brust und den Hals. „Ich dachte, ich hätte zu viel genommen.“ Ein sachter Schauer löste sich in dem Dämon, als die Worte die Erinnerung an den Biss weckten, er fühlen konnte, wie die Zähne seines Gefährten seine Haut brachen, während er den Kopf schüttelte, seine Finger über die des Jüngeren legte, als sie an der Stelle der längst verschwundenen Wunde liegen blieben. „Nein. Ich war nur...“ , Karyu brach ab, wusste nicht so recht, wie er es formulieren sollte, es war kompliziert über etwas zu sprechen, dass so selten aus ihm hervor brach, mehr ein Urinstinkt seiner Rasse als alles andere war – es war ein Verlangen, Begierde in ihrer reinsten Form und es fiel ihm schwer, es richtig zu erklären. , „Ich habe mich nach dir gesehnt, so stark, dass ein Teil meiner Selbst sich verschlossen hat und erst jetzt wieder befreit wurde. Es ist eine Handlung die auf Instinkten basiert, deswegen konnte ich dich nicht warnen... es war, als würde man mir einen Schlag in den Nacken geben, plötzlich war alles dunkel... aber ich habe dich gefühlt. In mir, um mir, an mir... überall umfing mich dein Geruch, dein Körper, deine Aura, deswegen war es okay, ich konnte mich fallen lassen und wusste, du würdest da sein, um mich wieder aufzufangen.“ Sein Vampir blickte einfach nur auf ihn herab, lächelte liebevoll, ohne zu antworten, dann küsste ihn der Kurzhaarige, strich mit der Zunge über seine Lippen, bis er dem Drängen nachgab, ihre Zungen miteinander tanzten, so lange bis sich ein Laut brach, der an das Maunzen einer Katze erinnerte. Mit den Knöchel strich Karyu über die Wange seines Gefährten, schälte sich dann langsam aus dem Kokon der Decken und Arme, die ihn umfingen, erhob sich elegant, fuhr sich entspannt durch das wirre Haar, als er zu dem im Bett Sitzenden hinunter blickte, der jede seiner Regungen genau verfolgte und beobachtete. „Ich werde duschen gehen.“ „Alleine?“ Auf die Frage hin lächelte Karyu anziehend, krabbelte zurück auf das Bett, um nach den Lippen seines Vampirs zu haschen. „Nur wenn es sein muss.“ Arme legten sich locker auf seine Schultern, als Miyavi den Kopf leicht auf die Seite neigte, so tat, als würde er erst überlegen müssen, dann keuchte er erschrocken, denn Karyu raubte ihm einfach von den Laken, hob ihn auf die Arme und trat dann vom Bett herunter. „Karyu, verdammt!“ Der Dämon gluckste leise – Gott er fühlte sich so überdreht und glücklich, so irrational und verspielt, es war ein so starker Kontrast zu dem was vorher in ihm geruht hatte, dass es ihn ängstigte, aber das schob er in diesen Moment weg, er wollte sich ausschließlich mit Miyavi beschäftigen, der sich an ihm festhielt und leise schimpfte, darüber, dass Karyu sich ständig übernahm und sowieso immer wieder übertrieb. ~~~~~~~ Egal was er tat, der Größere ließ ihn nicht runter, dennoch war er darüber erleichtert, sie hatten wohl beide etwas aufzuholen, auch wenn es nur zwei Monate waren. Er gab nach, lehnte den Kopf gegen Karyus Schulter, schloss die Augen. „Nicht wieder einschlafen.“ Seicht schüttelte er den Kopf. „Hatte ich nicht vor.“ Viel eher wollte er die Zeit genießen und ganz sicher gehen das wirklich alles mit dem Dämon okay war, denn nicht nur durch Hyde, auch so konnte er sich denken, das der Andere viel zu viel gearbeitet hatte. „Was hast du dann vor?“ Er hob den Blick wieder, sie waren im Bad angekommen. „Ich weiß noch nicht, mal schauen was noch passiert...“ Leicht zappelte er, sodas der leicht Größere ihn runter ließ, noch einmal küsste er den Anderen, löste sich dann, und ging zu der Dusche, welche er anstellte, dabei über seine Schulter schaute. „...jetzt will ich dir erst mal nah sein.“ Dabei lächelte er, was Karyu erwiderte, auf ihn zu kam und die Arme um ihn legte, dabei drückte er ihn sanft unter den warmen Strahl. Sie ließen sich Zeit, verfielen immer wieder in sanfte und auch leidenschaftliche Küsse, kürze Berührungen, dennoch schafften sie es irgendwann ausgehtauglich zu sein. Der Kuss den sie teilten, ehe sie nach unten gingen, dauerte an, die Arme seines Dämons hielten ihn, zogen ihn ganz an den leicht Größeren, während seine Finger in den Stoff des Oberteils gekrallt waren. Ihre Zungen umschmeichelten einander, Karyu erkundete seine Reich, lockte ihn immer wieder, mit einem Seufzen trennten sie sich. „Vielleicht sollte sich der ‚Herr von London’ doch mal in seinem Club blicken lassen.“ „Und dabei sollte ich vielleicht weniger arbeiten.“ Etwas hob er die Augenbraue über diese Aussage. „Das von dir zu hören, überrascht nun doch, zudem, wer hat etwas von arbeiten gesagt?“ Dabei löste er sich, ging zur Tür, öffnete diese und ging schon raus, schaute aber noch einmal in das Zimmer. „Kommst du nun, oder soll ich mich unten alleine umschauen?“ „Du möchtest ja eh nur flirten.“ Er schmunzelte, zuckte mit der Schultern, als Karyus Arm sich um seine Taille legte, sie gemeinsam nach unten gingen. „Natürlich, nur leider ist ihr Problem, das ich den, den ich möchte, schon habe.“ Sie waren unten angekommen, laute Musik umfing sie und viele Lebenwesen, was den Braunhaarigen nicht davon abhielt sich von hinten gegen ihn zu lehnen, ihm zuzuflüstern. „Das ist gut zu wissen, ich würde auch keinen zu nah an dich lassen.“ Dann platzierte sich ein Kuss auf seinen Hals, den er mit einem Lächeln erwiderte, zusammen schoben sie sich durch die Menge, hin zu dem Bereich zu dem nur die Herren der einzelnen Rassen Zugang hatten. Nur Hyde und Gackt saßen dort, der Eine lächelte ihm entgegen, der Zweite schien eher zu grinsen. Sein Gefährte setzte sich in einen der Sessel und er zog es vor, sich auf der Armlehne, in dessen Nähe nieder zu lassen, ein Arm um seine Taille, während seiner um Karyus Schulter lag. „Wie du siehst, nichts geschehen.“ Mit einem Nicken und einem Lächeln erwiderte er das sanfte Lächeln des Engels, er wusste, was dieser meinte, im Gegensatz zu seinem Freund. „Was hätte geschehen sollen?“ „Miyavi hatte Angst vor eurem Treffen.“ Etwas zog er die Augenbrauen zusammen, funkelte Gackt an. „Wie hättest du reagiert, wenn du Hyde aus verschiedenen Gründen fern geblieben währst?“ „Sicher nicht anders.“ Das Hyde so sicher antwortete, bestärkte seinen Verdacht, weswegen er breiter lächelte, mit den Fingern leicht über Karyus Nacken strich. Der Dämon ließ sich von dem kleinen Seitenhieb seines Geliebten nicht wirklich beeindrucken, schaute den Clubbesitzer an. „Und war es zu gut?“ Nun zog er doch die Augenbrauen zusammen, darüber wollte er hier sicher nicht reden, weswegen er sich zu seinen Geliebten beugte. „Bei dem Thema gehe ich lieber tanzen.“ Damit löste er sich, und verließ den Bereich, ließ sich von den Tanzenden treiben und mitreißen, wie immer dauerte es nicht lange, bis er einen Tanzpartner hatte, dieses mal eine Elfe wenn er es richtig bemerkte. ~~~~~~ Karyu schnurrte zufrieden, lehnte sich in seinem Sessel zurück, als er seinen Freund weit anlächelte, dieser die Antwort allein aus dieser Geste lesen könnte, aber Gackt hob nur eine Braue, wollte offensichtlich alle Details wissen, weswegen sich der Schattendämon sinnlich räkelte. „Es war mehr, als nur 'zu gut'.“ „Immerhin scheinst du noch anständig laufen zu können.“ Eine der schlanken Brauen Karyus hob sich. „Wie kommst du darauf, dass ich Derjenige sein würde, der Schwierigkeiten mit dem Laufen haben könnte?“ „Intuition.“ Mit diesem einfachen Wort lehnte sich der Beschwingte in die Polster zurück, nahm einen Zug von der Zigarette, wobei er unbeschreiblich sexy aussah, dann schlossen sich Hydes Finger um sein Handgelenk, zog dieses so, dass auch der Engel einen Zug nehmen konnte, welcher den Rauch noch anziehender entweichen lassen konnte, als der Blauäugige. Der Herr von London hingegen schüttelte nur den Kopf, offenbar war er nun nicht mehr wichtig, zwischen dem Paar war ein neckender Kampf entbrannt, der sein Ende wohl in einem verschwitzen Bündel aus Leibern finden würde – die Länge der Beziehung des Engels zu seinem Dämon machte diesen schon fast selbst zu einem der dunklen Wesen, denn es gab Augenblicke da war aber auch absolut nichts von der Unschuld zu erkennen, denn man den Weißen sonst immer nachsagte. Sein Blick wanderte von den Beiden - die etwas nicht jugendfreies mit der armen Zigarette taten- zu Miyavi herüber, er fand diesen trotz der Fülle an Körpern sofort, genoss die Art, wie dieser mit seiner Partnerin tanzte, die Bewegungen, das Gesicht, die Augen, die sich immer wieder leicht schlossen und die Karyu sagten, dass Miyavi dies hier ebenfalls gefehlt hatte. Mit einem verspielten Lächeln erhob er sich einen Moment später, sah seine Freunde mit einer hochgezogenen Braue an. „Ich will hinterher keine Flecken oder Schäden sehen.“ Keine Antwort nur ein dunkles Schnurren von Gackt und ein Grinsen Hydes, dass ihn einmal mehr in seiner Meinung bestätigte, dass der Langhaarige schon mehr Dämon als alles andere war, dann entfernte er sich aus der Lounge, mischte sich unter die Tanzenden, bis er hinter seinen Gefährten stand, einen Arm um dessen Mitte schlingen konnte. „Darf ich übernehmen?“ Er hörte den Jüngeren leise und zufrieden seufzten, derweil die Elfin sanft lächelte, nickte, aber noch einen kleinen Kuss auf die Wange Miyavis legte, bevor sie sich zurückzog. Der Vampir begann sich erneut zu bewegen, legte einen Arm um seinen Hals, als sie in einen Rhythmus fielen, sich von dem Schlagzeug treiben ließen, der dunklen Stimme, die sie über die Lautsprecher jagte, dunkel und heisere Worte sang, bis sich die Melodie verlor in einen neuen Song überging. Dieser war sehr viel ruhiger, eine Ballade und sofort drehte sich der Kurzhaarige zu ihm herum, verbag das Gesicht gegen seine Halsbeuge, währenddessen seine Arme eng um den Rücken und die Hüfte seines Geliebten lagen, er diesen so nah an sich heran zog, wie es ging. Und dann begannen sie, nur sachtes ein hin und her wiegen, dennoch war es unglaublich intensiv, denn sie hatten nie zuvor auf diese Art und Weise miteinander getanzt, weswegen Karyu nach einer Hand des leicht Kleineren griff, ihre Finger verflocht und sie gegen sein Herz ruhen ließ, nachdem er einen kleinen Kuss auf die Knöchel gehaucht hatte. Miyavi küsste in einer Antwort leicht seinen Hals, strich sanft über seinen Nacken und ein wenig tiefer über das Tattoo, während der Dämon seinen Kopf gegen den des Jüngeren lehnte, ihre Nähe auskostete. „Es gibt sicher ein paar die dafür töten würden.“ Die plötzliche Stimme riss Karyu aus seinem verträumten Zustand, doch er lächelte sanft, als er sich ein wenig von seinem Gefährten löste, sich zu Kyo herum drehte, der neben ihnen auf der Tanzfläche stand und welcher mehr oder minder überraschend von niemanden angestoßen wurde. Der kleinere Mann richtete seinem Blick auf Miyavi, welcher unsicher lächelte, sich aber nicht wirklich näher traute, bis Kyo ihn einfach in eine Umarmung zog, anschließend sein Oberteil packte und so leicht schüttelte. „Das nächste Mal sagst du zumindest mir Bescheid, verstanden?“ Aus Reflex legte er seine Hände auf die des Kleineren. „Versprochen.“ Leicht legte Kyo den Kopf schräg, musterte ihn still. „Wehe wenn nicht, dann komm ich dich persönlich suchen.“ Damit ließ der Andere ihn los, wand sich ab. „Kurze Haare stehen dir auch.“ Er blinzelte, das sollte dann wohl ein Kompliment sein, Kyo war für ihn immer schwer einzuschätzen, auch wenn er wusste das unter der Grummlichkeit ein verständnisvolles Wesen steckte, das immer da war, wenn seine Freunde Hilfe brauchten. Karyus Arm schob sich wieder um seine Taille, ein Kuss auf seine Schläfe platziert. „Keiner nimmt es dir übel, sie sind alle froh, dass du wieder da bist.“ Mehr als ein Nicken brachte er nicht zustande, Gott was hatte er sich alles ausgemalt, was passieren konnte und das begann bei der Ablehnung Karyus und endete irgendwo damit, dass Reita ihn aus der Stadt jagte. „Sag mal, kannst du zulassen das die Beiden das so offen in deinem Club machen?“ Aus seinen Gedanken hoch geschreckt, schaute er Kyo an der wieder vor ihnen stand, hinter sich deutete in den VIP Bereich. Sowohl er als auch Karyu folgten der Deutung, Hyde hatte es sich anscheinend auf Gackts Schoß bequem gemacht, den Rücken der Menge zugewandt und irgendwie wollte er gerade nicht genauer wissen, was die Beiden da taten, seine Geliebter lächelte nur und schüttelte den Kopf. „Gehen wir sie stören.“ Er seufzte, dabei hatte er immer gedacht, das er der Jüngere, verspieltere war, doch manchmal schien er doch weit vernünftiger zu sein. Sein Gefährte wollte ihn mitziehen, doch er löste sich sanft, hatte Wen anderes entdeckt, den er begrüßen wollte, die Augen seines Geliebten schauten ihn fragend an, weswegen er ihn kurz küsste. „Klär du das erst mal.“ Dann schob er sich durch die Tanzenden, zu den Tischen auf der anderen Seite, Aoi schien gerade eine kurze Pause zu machen und stand so, das er ihn nicht kommen sah, als er einen Arm um ihn schlang. „Du hast nichts von der anziehenden Wirkung eines Dämons verloren.“ Kurz versteifte sich der Andere, drehte sich zu ihm um, schaute ihn kurz ungläubig an. „Ja, ich bin es wirklich.“ Nun erst schlangen sich die Arme des Anderen um ihn, auch er nahm ihn ganz in den Arm. „Seit wann?“ „Gestern Nacht.“ „Da hatte ich frei.“ „Ich hab dich auch nicht gesehen. Wie geht es dir?“ „Gut, ich habe mir so viele Sorgen gemacht.“ „Um mich? Du weißt doch, das es unnötig ist.“ „Ich weiß, Unkraut vergeht nicht, aber keiner hat dich gefunden oder gar eine Spur von dir.“ Dabei legte sich die Hand des Anderen an seine Wange. „Ich wollte nicht gefunden werden. Hoffentlich konnte Toshiya dich oft genug ablenken.“ Ein leichter Schlag gegen seine Brust. „Du hast dich kein bisschen geändert.“ „Sollte ich das denn?“ Der Jüngere schüttelte den Kopf. „Nein, aber das sind Themen, die dich nichts angehen.“ Nun schmunzelte er, Aoi war in seiner Art weniger Dämon als manches Mal Hyde. „Weswegen nicht, ich muss ja schauen das er dich gut behandelt und du weißt doch, wenn Karyu nicht wäre, hätte ich mich um dich bemüht.“ Dabei legte er eine Hand unter das Kinn des Anderen, hob es und dieser lächelte sanft, legte eine Hand sogar in seinen Nacken, als er sich vorbeugte den Dämon küsste. Karyu beobachtete mit Argusaugen, als sich die beiden Dunkelhaarigen küssten, ein Funken der Eifersucht war immer enthalten, wenn er so etwas sah, aber er hatte gelernt es nieder zu kämpfen, sodass es statt der sengenden Glut nur noch ein unangenehmes Feuer war und außerdem war Aoi ein guter Freund, ein Dämon und ebenfalls vergeben. Er sah, dass der Beschwingte weich lächelte, als sie sich lösten und er sah das Toshiya hinter dem Tresen hervor trat, sich durch die Menschenmenge schob – ah, er war wohl nicht der einzige, der die Szene wie ein Habicht verfolgt hatte, der Eismagier war ebenso besitzergreifend und wenn er das Paar nun weiter beobachten würde, wüsste Karyu was passierte, doch er verfolgte lieber seinen Gefährten, der sich dem VIP-Bereich näherte, offensichtlich noch ein wenig zweifelnd, ob es wirklich eine gute Idee war. Mit einen Schmunzeln und einer kleinen Geste signalisierte er, dass sein Vampir ruhig wieder zu ihnen kommen konnte, Gackt und Hyde ließen zwar nicht im direkten Sinn die Hände voneinander, aber zumindest zogen sie sich nun nicht gegenseitig aus. Obwohl er wusste, dass die beiden nie soweit gehen würden tatsächlich im Club miteinander zu schlafen, so waren sie beide abenteuerlustig genug herauszureizen, wie weit sie gehen konnten, ohne dass es jemanden auffiel, nun aber saßen sie so züchtig nebeneinander wie es eben ging. Kyo hatte sich auf den freien Sessel fallen gelassen, die Füße auf die Lehne der Couch gelegt, wirklich an seinem Image als Elf musste der Blonde arbeiten, aber wie er den Kleineren kannte, provozierte dieser mit Absicht und war aufs höchste erfreut, wenn man als Teufel von ihm sprach. Ja, das helle Wesen hatte eine ziemlich komische Logik. Einen Arm schlang er um den leicht Kleineren, als dieser wieder auf der Lehne saß, blickte zu diesem hinauf. „Schmeckt er gut?“ Miyavi lächelte unschuldig. „Höre ich da etwa einen Funken der Eifersucht?“ „Natürlich.“ Karyu antwortete so sicher und nebensächlich, als würden sie über das morgige Wetter sprechen, währenddessen er eine Hand unter das Kinn seines Gefährten legte, diesen zu sich herab zog, ihn langsam und ausgiebig küsste, sich dabei Zeit ließ immer wieder mit der Zunge über die Lippen mit den seinen zu zeichnen, bis er sich sicher sein konnte, dass Miyavi definitiv nur noch ihn schmeckte. Sie lösten sich mit einem kleinen Seufzen seitens Miyavi voneinander, der ihn sanft anlächelte, weswegen er in einer Antwort zärtlich über dessen Wange strich. „Sagt mal, wollt ihr euch nicht irgendwo einen Raum suchen, oder so? Ich schaff das hier auch allein.“ „Neidisch, Kyo?“ Auf Gackts Worte schnaubte der Elf nur, verschränkte demonstrativ die Hände vor der Brust. „Klar, oder siehst du jemanden, der sich um meine Bedürfnisse kümmert?“ Nun lachte der Erdämon dunkel, ein so samtener Laut, dass sich bei einem gewissen Engel mit Sicherheit einige der feinen Haare aufstellten, was dieser mit einen Blick aus halb geschlossenen Augen bewies – Karyu gab ihnen noch ein paar Minuten, dann würde der eine den anderen mit Sicherheit mit sich ziehen. „Dabei ist der ganze Club voll.“ „Ich nehm doch nicht irgendwen.“ „Und wer würde dir gefallen, hm?“ Selbst Karyu zog bei dieser Frage eine interessierte Braue in die Höhe, fixierte den Elf mit seinem Blick, welcher nachdenklich die Hände faltete, mit dem mittleren Finger gegen seine Lippen tippte. „Er hier zum Beispiel.“ Mit diesen Worten streckte der Blonde eine Hand aus, konzentrierte den Blick auf die Luft darüber, welche innerhalb eines Herzschlages zu wabbern begann, sich dann veränderte und dehnte, bis ein ovaler Kreis entstand, der fast wie die Oberfläche eines Sees aussah, aber horizontal über der Hand des Elfen schwebte. In ihr flimmerten sanfte Farben, Blau und Silber, die langsam und Stück für Stück, dass Abbild eines jungen Mannes freigaben. Kapitel 3: Nephlim ------------------ Part III - Nephlim Er war genauso gespannt wie sein Gefährte, wer wohl Kyos Aufmerksamkeit erregen konnte und er hatte sicher mit einigem gerechnet, allerdings nicht mit dem Gesicht, welches er nun sah. Unwillkürlich spannt er sich an, versuchte sich auch sonst nicht weiter anmerken zu lassen, schaute nur weiter auf das Abbild. Ein schmales, ebenmäßiges Gesicht, sanfte dunkle Augen, ein fein geschwungener Mund, eine zierliche Nase, das Haar rot und am Kopf nach hinten geflochten, nur der Pony viel nach vorne in das Gesicht. „Eine Schönheit, wo hast du ihn getroffen?“ Gackt schien das, was er sah, auch zu gefallen und dabei war es nur ein Abbild. „Ich habe ihn nicht getroffen.“ „Und woher hast du dann das Bild?“ Die Hand seines Geliebten strich über seine Seite, Kyo schaut das Bild noch einmal kurz an, ehe er es verschwinden ließ. „Irgendwo mal gesehen.“ Der Erddämon schüttelte den Kopf,. „Wenn dich wer so beeindruckt, das du dir sogar alle Einzelheiten seines Gesichts merkst, hast du ihn nicht nur irgendwo gesehen.“ Der Elf schnaubte und Gackt schien nicht bereit einfach aufzugeben, etwas, was wohl auch der Kleinere wusste. „Ich habe von ihm geträumt.“ „Hast du nicht nach ihm gesucht?“ Innerlich könnte er sich vor den Kopf schlagen, was mischte er sich denn da nun ein? „Die dunklen Augen Kyos legten sich auf ihn. „Du weißt schon, wie groß die Welt ist oder? Da finde mal so einfach jemanden.“ „Zudem ist es nur eine Traumgestalt.“ Dabei winkte de Dämon leicht mit einer Hand, tat das so einfach ab, etwas was ihn doch etwas wütend machte. „Hast du nicht auch schon von Hyde geträumt?“ „Das tue ich immer, doch ich habe ihn auch an meiner Seite.“ „Das meine ich nicht, sondern, hast du auch schon von ihm geträumt, als du ihn noch nicht kanntest?“ „Nein, nicht das ich mich daran erinnere.“ „Nur weil es dir nicht passiert ist, muss es noch lange nicht heißen, das es so etwas nicht gibt, vielleicht hat Kyo von Dem geträumt, der für ihn bestimmt ist.“ „Würdet ihr aufhören, über meine Träume zu reden, ich habe nur zeigen wollen, wer mich interessieren könnte.“ Das nun auch Kyo so reagierte ärgerte ihn zusätzlich, wieso dem so war, das konnte er sich selber nicht einmal erklären, vielleicht weil er wollte, dass auch andere so glücklich waren, wie er gerade? Schnaubend erhob er sich, schaute nur kurz zu Karyu. »Ich bin oben.« Ja er war wütend, eigentlich völlig unsinnig, dennoch... »Miya.« »Was?« Den Engel hatte er völlig vergessen, natürlich würde Hyde ihn so nicht gehen lassen. »Weswegen bist du wütend?« »Du hast doch die Beiden gehört, wieso sollte es das nicht geben, dass man von dem Anderen geträumt hat?« »Das gibt es.« »Ich weiß.« »Du hast von Karyu geträumt?« Leise lachend schüttelte er den Kopf. »Nein, aber ich weiß, das er von Kyo geträumt hat, zumindest jetzt weiß ich es.« »Wie er? Der von dem Kyo geträumt hat?« »Ja.« »Du kennst ihn?« »Ja.« »Weswegen hast du das nicht gesagt?« »Es hat keiner gefragt, zudem hast du doch die Worte gehört.« »Du solltest dich deswegen nicht aufregen.« »Ich weiß selbst nicht, weswegen ich es tue, ihre Worte haben mich einfach wütend gemacht.« »Und was hast du nun vor?« »Warte es ab.« Mittlerweile war er Oben angelangt, ging an seine Tasche, um sein Handy heraus zu holen, wählte eine Nummer aus dem Speicher und wartete das wer abnahm. „Pater Conner, hier ist Miyavi, entschuldigen Sie die frühe Störung. Können Sie Shinya ausrichten, wenn er das nächste Mal bei Ihnen ist, das er mich doch bitte anrufen soll?“ ~~~~~~ Karyu blickte seinem Gefährten nachdenklich und mit leicht auf die Seite geneigten Kopf hinterher – es passte irgendwie nicht, dass der Vampir sich so sehr aufregte, wegen ein paar simplen Worten, die nicht einmal gegen ihn gerichtet waren, es gab dem Dämon das Gefühl, dass hinter der Sache noch weit mehr stecken musste und genau dass würde er nun heraus finden. Fließend erhob er sich, wünschte den anderen Anwesenden eine gute Nacht, die ebenfalls irritiert waren, der eine mehr der andere weniger, aber sie hatten das Thema fallen gelassen, wohl mehr, weil Kyo sonst einen von ihnen den Kopf abschlagen würde, als alles andere. Miyavi stand in der Mitte ihres Wohnraumes, eine Hand locker in die Seiten gestemmt, in der anderen hielt er das Handy fest, welches ihm der Braunhaarige sanft entwandt, als er einen Arm um die Mitte des Jüngeren schlang. „Du solltest wieder nach unten gehen, mir geht es gut.“ Sacht schüttelte er den Kopf, legte einen Kuss in den Nacken seines Geliebten. „Es ist ohnehin fast an der Zeit zu schließen, Jarod wird das auch alleine schaffen und der Herr von London tritt erst morgen seinen Dienst an, im Moment interessiert nur du. Warum warst du so wütend?“ Nun seufzte der Vampir leise. „Hast du die Unterhaltung zwischen Hyde und mir gehört?“ „Nein. Er hat alle Wege verschlossen, aber ich dachte mir, dass er es machen würde. Also?“ „Ich weiß es nicht einmal, es war einfach die Art, wie sie damit umgegangen sind.“ Miyavi lehnte sich leicht nach hinten, derweil der Ältere sanft mit den Händen über die Arme des Kurzhaarigen tanzte. „Dass sie nicht daran glauben?“ „Ja... nein, ach verdammt, so einfach ist das nicht. Gackt und seine sture Art war noch zu schaffen, aber dann Kyo zu hören, wenn man voher gesehen hat, wie er das Abbild angeblickt hat.“ „Es hat dich aufgeregt, dass er sich nicht um sein Glück bemüht?“ Karyu wusste, dass er vielleicht nicht ganz die richtigen Worte traf, nicht exakt wusste, was Miyavis Gründe waren, aber er schien nahe genug heran zu kommen, denn der Andere nickte leicht, drehte sich dann zu ihm herum. „Er scheint ihm schon soviel zu bedeuten, obwohl er ihn nicht einmal kennt. Ich verstehe einfach nicht, warum er nicht nach ihm sucht, er ist ein Elf und hat dich zum Freund, verdammt noch mal. Ihr würdet ihn finden und ich bin sicher, dass Kyo das auch weiß.“ Sacht nickte Karyu, strich mit dem Handrücken über die Wange seines Vampirs, glitt dann zu dessen Kinn, um es zu heben. „Gibt es da noch etwas?“ „Wie meinst du das?“ „Es ist ein Gefühl, dass du noch mehr weißt, als du mir gerade sagst.“ Eine der schlanken Brauen des dunklen Wesens hob sich. „Bist du neuerdings ein Emphat?“ „Nur wenn es um dich geht.“ „Hartnäckig, hm?“ „Sehr.“, dieses Wort wisperte der Dämon gegen die Lippen seines Gefährten, küsste diesen dann leicht, immer und immer wieder. , „ Und bei dir insbesondere.“ Ein leises Seufzen, dass ihm sagte, dass Miyavi ihm nachgab, weswegen er diesen auf die Schläfe küsste und rückwärts in Richtung des Schlafzimmers dirigierte. „Ich kenne ihn.“ „Kyos Traumgestalt.“ Ein sachtes Nicken, während er damit begann, den leicht Kleineren aus seiner Kleidung zu schälen, die Sachen achtlos auf den Boden fallen zu lassen. „Du solltest ihn sehen, Karyu. Kyos Traum ist nur eine blasse Erscheinung neben der Realität, als ich ihn das erste Mal getroffen habe, ist die Zeit stehen geblieben.“ Die Hosen zog der Dämon von den Beinen seines Gefährten, indem er in die Hocke ging, von dort zu Miyavi hinauf sah. „Er ist beeindruckend.“ Wieder ein leichtes Nicken. „Es ist nicht so sehr sein Aussehen, sondern die Seele, die dahinter liegt.“ Miyavi beobachtete ihn, als er sich ebenfalls auszog, mit unter die Decke glitt und den Vampir zu sich heran zog, um die Lippen erneut in einem Kuss zu fangen, tiefer und intensiver als zuvor. »Wie ich meine feurige Seele kenne, werde ich ihn wohl bald kennen lernen, diesen mysteriösen Mann, der die Zeit zum Stillstand bringen kann.« ~~~~~~ Leise seufzte er, so warm, er fühlte sich wohl und dennoch war da etwas was ihn störte, etwas das nicht passte und ihn immer weiter aus dem Dämmerzustand holte. Leicht blinzelte er, überlegte, hinter ihm murrte Karyu, zog ihn näher an sich heran. Mit dem Rücken lehnte er gegen die Brust des Dämons, dessen Arm um seine Mitte lag. Es dauerte noch einen Moment bis er wusste was es war, sein Handy, doch das lag nebenan und Karyu verhinderte, dass er aufstand, weswegen er über dessen Arm strich, der Andere murrte abermals. „Lässt du mich kurz an mein Handy gehen?“ „Nur holen und dann wiederkommen.“ Mit einem Lächeln auf den Lippen nickte er, das schien dem Älteren zu reichen das er ihn gehen ließ. Nebenan blinzelte er, es war wohl früher Abend, denn es war noch zu hell und der Wohnraum war nicht ganz abgedunkelt. Er griff wirklich nur nach seinem Handy, nahm ab als er ins Schlafzimmer ging. „Ja?“ Dabei gähnte er leicht. „Hier ist Shinya, ich habe dich sicher geweckt.“ Während er wieder unter die Decke krabbelte, wo er von warmen Armen empfangen wurde, lächelte er sanft. „Es geht schon, immerhin habe ich es ans Handy geschafft.“ „Du hattest es nicht bei dir?“ „Ich habe es nicht immer bei mir.“ „Du hattest bei mir nicht einmal Empfang und wolltest es dennoch nicht außer Reichweite legen.“ Dabei konnte er auch so schon das Schmunzeln in der Stimme hören. „Es wurde mir nach dem Anruf beim Pater entwandt.“ „Du lässt es dir... Du bist nach London zurück gekehrt.“ Die letzten Worte waren sanft gesprochen. „Ja.“ „Und hat er dich empfangen?“ Leicht drehte er sich, schaute in Karyus Gesicht, lächelte abermals. „Ja.“ „Du bist gerade bei ihm.“ Dieses Mal summte er nur. „Also störe ich doch.“ „Nein, ich wollte ja, dass du anrufst und da ich nicht wusste wann, du ins Dorf gehst, musste ich ja immer mit rechnen.“ Am anderen Ende der Leitung lachte der Mann, es klang weich, wie Regen, wie er wieder einmal für sich feststellte. „Zumindest scheinst du auch gut in London angekommen zu sein und du klingst besser.“ „Ja, bin ich, wie geht es dir?“ „Was soll hier groß geschehen, du weißt, wo ich lebe und du warst seit langem der Erste von uns, der hier her gekommen ist und nun, muss ich mir zumindest nicht mehr um die Bewohner hier Sorgen machen.“ Er schnaubte, schob die Unterlippe vor. „Ich habe deinen Wunsch erfüllt und war in der Nähe nicht jagen.“ „Dafür bin ich dir dankbar. Weswegen sollte ich mich so schnell melden?“ Lippen legten sich auf seine Schläfe, Finger strichen leicht über seinen Bauch, ihm war gar nicht aufgefallen das er sich mittlerweile wieder auf den Rücken gedreht hatte. „Du hast mir doch von deinen Traum erzählt, den, den du immer wieder hast.“ An der Leitung hörte er ein Summen. „Ich weiß nicht, weswegen es mir damals nicht aufgefallen ist, aber es kann sein, dass ich den Mann kenne.“ Stille, er konnte den Anderen allerdings atmen hören. „Wenn er es ist, hat er auch von dir geträumt.“ „Weswegen erzählst du mir das?“ „Damals wirkte es so, als wenn du ihn gerne Mal in der Wirklichkeit treffen würdest.“ „Und wenn... wenn er es doch nicht ist?“ „Dann hast du mich zumindest einmal in London besucht, hast meinen Gefährten kennen gelernt und kannst sagen, dass du geschaut hast, ob er es ist, als wenn du dich sonst ein Leben lang fragst, ob er es nicht doch war.“ „Schon gut, du hast mich überzeugt, aber London ist nicht eben mal um die Ecke.“ „Das stimmt, aber der Pater fährt dich sicher bis zum Bahnhof und von dort wirst du es nach Dublin schaffen, ich lasse für dich ein Ticket am Flughafen hinterlegen.“ Der Andere seufzte. „Shin, ich weiß, du bist nicht so angetan von so vielen Menschen, aber keiner wird erkennen, was du bist, sie glauben nicht an uns.“ „Und was ist mit den Unsrigen?“ „Hey, mich konntest du auch in Schacht halten mit deiner Magie.“ „Sie ist nicht mächtig.“ „Mächtig genug, um einen Vampir in die Knie zu zwingen.“ „Es tut mir...“ „Ich will es gar nicht hören, es war okay.“ „Ist gut, ich werde kommen, lass mir aber noch bis Morgen.“ „Ganz wie du möchtest, solange du kommst. Das Ticket lass ich unter meinem Namen für dich hinterlegen und melde dich, sobald du weißt, wann du ankommst, ich komme dich abholen, so musst du dich nicht alleine durch London kämpfen.“ „Gut, bis dann und schlaf noch etwas.“ „Mal sehen, bis dann.“ Er legte auf, legte das Handy auf den Nachttisch ab. „Und?“ Mit einem Lächeln drehte er sich ganz zu dem Älteren, kuschelte sich wieder gegen ihn. „Er will sich morgen auf den Weg machen.“ Dabei lächelte er wieder sanft. Karyu erwiderte das Lächeln, strich mit den Fingern durch den Pony seines Gefährten, kämmte ihn so aus der Stirn zurück, auf welche er einen Kuss legte – wenn er es ehrlich zugab, dann war er doch sehr neugierig, wer dieser Fremde war, von dem, was er hören konnte, waren er und Miyavi mehr als nur flüchtig miteinander bekannt. Es war, als würde dieser ihm ersetzten können, was ihn an Zeit mit Miyavi fehlte, selbst wenn es nur Erzählungen waren, gleichzeitig wusste Karyu, dass er den Fremden nicht damit bedrängen konnte, er würde so gegen eine ihrer Regeln verstoßen – einmal hatte er die Erinnerungen seines Gefährten schon einmal mit der Macht seiner Position erforscht, das hätte ihn beinahe alles gekostet und nun würde es nichts anderes sein. „Du denkst schon wieder zu viel nach. Du bekommst dann immer eine kleine Falte, genau da.“ Ein Finger des Vampirs legte sich auf seine Stirn, dann platzierte Miyavi einen Kuss an der gleichen Stelle, lächelte. „Wenn du das immer so machst, werden sie irgendwann nicht mehr weggehen und dann wirst du auf ewig so finster gucken.“ „Das würde doch zu mir passen, oder?“ „Nein, würde es nicht. Es sei denn, du willst wie ein alter Zauselgreis mit wirr abstehendem Haar aussehen.“ „Hey!“ Unter seiner Empörung und dem Kissen, welches er nach seinen Geliebten warf rollte sich Miyavi schwungvoll weg, versteckte sich unter der Decke, und er folgte oberhalb, suchte die Seiten des Jüngeren zu treffen, um diesen abzukitzeln, aber dieser entwandt sich immer wieder, sodass Karyu am Ende auch unter die Decke schlüpfte. Miyavi lachte, als er ihn nun endlich erwischte. strampelte leicht unter seinen Angriff, japste nach Luft, bevor er der Vampir einen Treffer in seiner Seite landete, er überrascht zurück zuckte – niemand hatte ihn bisher so perfekt getroffen. „Schwachstelle?“ Sofort waren ihre Positionen vertauscht und noch immer unter der Decke schob sich der Kurzhaarige nun über ihn, drehte das Spiel um, bis er eine Hand in den Nacken Miyavis schob, diesen zu seinen Lippen herunter zog und verlangend küsste, ihn erst wieder freigab, als der über ihm Hockende stöhnte. „Diesen Trick lass ich dir aber nicht jedes Mal durchgehen.“ Worte die atemlos gegen seine Lippen gewispert wurden und auf die er noch einmal nach seinem Gefährten haschte, wobei er die Decke von ihren Körpern streifte, die kühle Luft ein angenehmer Kontrast zu der eben bestandenen Hitze. Miyavis Hände strichen über seine Seiten, die Rippen, den Bauch, währenddessen er die Wirbesäule hinab wanderte, seine Finger unter den Bund der Hosen schob, dort leicht über die Haut kratzte, was den Vampir leise stöhnen ließ, als dieser sich ihm entgegen drängte. Seine Lippen wanderten über den Hals seines Gefährten saugten hier und da, bis sich das klischeehafte Telefonklingeln einschaltete und effektiv jegliche Stimmung zerstörte, denn der leicht Kleinere seufzte nur frustriert und rollte mit den Augen, derweil er sich unter diesem hervor schob, in den Nebenraum trat. „Ja.“ „Ich bitte um Verzeihung, Euch so früh stören zu müssen, Karyu-sama.“ „Es ist in Ordnung, Nero. [1] Gibt es Probleme bei dem Aufräumarbeiten?“ „Nein, Karyu-sama. Aber wir haben etwas gefunden, dass du dir ansehen sollte. Hyde ist ebenfalls auf dem Weg.“ Die Brauen des Dämonen zogen sich in Sorge zusammen. „Ich werde so schnell es mir möglich ist zu euch kommen.“ „Ich werde es ausrichten. Vielen Dank, Karyu-sama.“ Einen kurzen Moment noch ruhte sein Blick auf dem Telefon, dann straffte er die Schultern, drehte sich zu Miyavi herum, der ihm aus dem Schlafzimmer gefolgt war, ruhig ansah, weswegen er nicht einmal versuchte zu lächeln. „Ich muss nach Land's End.[2] Gara lässt nach mir rufen.“ „Ich komme mit dir.“ Mit diesen Worten löste sich der Vampir von dem Türrahmen, in welchen er bis eben gelehnt hatte, wand sich stattdessen in Richtung Bad, verharrte zwar, als Karyu ihn rief, drehte sich aber nicht noch einmal herum. „Du musst dir das nicht antun, Miya.“ „Ich will es aber.“ Nun legten sich die dunklen Augen seines Gefährten doch noch einmal auf ihn, weswegen der Dämon leicht nickte, dann dem Jüngeren folgte. ~~~~~~ Das Einzige was ihm dazu in den Sinn kam, war wohl dieses typische ‚Back to Business’ welches so klar zu Karyu gehörte. Immer wieder irgendwelche Aufgaben, das war auch einer der Gründe, weswegen er weg musste, er konnte nach dem Krieg nicht einfach weiter machen wie bisher, doch jetzt, er wusste, dass genau das kommen würde, wenn er zu seinem Gefährten zurück ging, doch er hatte ihn zu sehr vermisst, zudem wollte er ihn und nicht das was drum herum war, das gehörte allerdings auch irgendwie zu Karyu und deswegen nahm er es hin, würde versuchen, ihn auch wieder zu unterstützen, zumindest soweit es ging. „Bist du dir noch immer sicher?“ Arme legten sich um seine Taille rissen ihn damit auch aus seinen Gedanken, leicht drehte er den Kopf zu dem hinter ihn Stehenden. Er hatte ihn gar nicht kommen gehört, sein Blick lag die ganze Zeit unsehend auf dem Club, in dem die Vorbereitungen für den Abend liefen. „Ja.“ Was doch ein einfacher Anruf so alles ausmachen konnte und wie sich Stimmungen änderten. Er hatte den Arm nach hinten um den Anderen gelegt, drehte den Kopf noch etwas, ihre Lippen trafen sich, der Kuss war langsam, ruhig, er brauchte einfach irgendwo einen Anker, in den letzten beiden Monaten hatte er diesen Krieg einfach aus seinen Gedanken gestrichen, hatte auch auf seiner Reise nichts von den Folgen gesehen, dazu hatte er sich wirklich zu abseits gehalten, deswegen war dies nun auch das erste mal seit zwei Monaten. „Ich habe dir einen Mantel mitgebracht. „Danke.“ Mit einem Seufzen hatte er sich wieder gelöst, der Arm lag noch immer um seine Mitte als sie langsam nach unten gingen, sicher wartete Carry schon vor dem Club, um sie zu fahren. Noch immer war es etwas zu hell für ihn, doch stieg er in die abgedunkelte Limosine, sein Blick richtetet sich sofort wieder nachdenklich nach draußen, nur kurz, als Karyu ihre Finger verschränkte, seine Hand küsste, sah er ihn mit einem leichten Lächeln an. Wenn er darüber nachdachte, so vieles war geschehen, seit er das erste Mal nach London gekommen war und jetzt, das wichtigste saß neben ihn, musterte ihn immer wieder, das merkte er auch so, allerdings wäre ihn auch so einiges erspart geblieben, wenn er dem Älteren nicht begegnet wäre. Leise seufzte er, blinzelte leicht, irgendwo musste er sich ganz in seinen Gedanken verloren haben, sie waren schon längst nicht mehr in London und ein Blick auf eine Uhr im Wagen sagte ihm das sie schon zwei Stunden unterwegs waren. Er ließ sich gegen Karyu sinken, die ganzen Gedanken die er die letzten beiden Monate weggeschoben hatten schienen nun alle gedacht werden zu wollen und das wollte er gar nicht. „Was ist los?“ Finger strichen über seinen Nacken, ließen ihn kurz die Augen schließen. „Nur zu viele Gedanken.“ „Worüber?“ „Verschiedenes.“ „Hast du denn zumindest ein Ergebnis für dich?“ Seicht summte er, drehte den Kopf etwas, um den Älteren anzusehen. „Ich bin froh das ich dich liebe und dumm genug bin, dir wohl überall hin zu folgen.“ Dabei schlich sich ein neckendes Grinsen auf seine Lippen, Karyu hob eine der Augenbrauen in einem leichten Bogen. „Na, ob das dann so gut für dich ist.“ „Ich finde schon, oder würdest du dagegen sprechen?“ „Das du mich liebst und mir überall hin folgst, nein, da würde ich nie etwas dagegen sagen.“ Ein Hand legte sich an seine Wange, strich etwas weiter in seinen Nacken und hielt ihn, als sie sich zu einem Kuss berührten. Bis auf ein paar kleine Gespräche, ohne Belang schwiegen sie, er lehnte noch immer gegen den Größeren, genoss es einfach nur bei ihm zu sein und machte sich auf das gefasst was vor ihnen lag, denn wenn Hyde ebenfalls kommen sollte, ging es sicher um die Engel. Der Wagen bog auf ein Anwesen ein, ein englischer Landsitz wie es hier wohl so einige gab, vor dem Haus kamen sie zum stehen und er löste sich von dem Anderen, der ihn noch einmal einen Kuss auf die Schläfe platzierte, ehe die Tür geöffnet wurde. Karyu stieg zuerst aus, er folgte, ihnen kamen Hyde und zwei ihm unbekannte Männer entgegen, der Engel kam gleich zu ihm, nahm ihn zur Begrüßung kurz in den Arm, während sein Gefährte die anderen Beiden begrüßte.. Irgendwas war an dem Beschwingten anders, doch er konnte es nicht ausmachen, vielleicht war es doch nur Anspannung, die der Kleinere verbergen wollte. „Gara, darf ich dir meinen Gefährten vorstellen, das ist Miyavi. Miyavi, das ist Fürst Gara, der Herr von Cornwall.“ Der andere lächelte leicht, ebenfalls ein Vampir, er verbeugte sich, immerhin war der vor ihm Stehende einer der Fürsten. „Lassen wir die Förmlichkeiten, es freut mich, dich nun auch persönlich kennen zu lernen.“ Auch Nero wurde ihm vorgestellt, welcher etwas offener wirkte, als dessen Herr. ~~~~~~~ Der Wind der Küste war kälter und er fuhr jäh zwischen ihrer Gruppe hindurch, wie um ihnen zu zeigen, dass sie nicht vergessen sollten, weswegen sie sich hier getroffen hatten und Karyu erkannte, dass Gara den Rücken durchdrückte, die Hand hob, um ihnen zu bedeuten, ihn zu begleiten. Der dunkelhaarige Vampir brachte sie zu den Ställen, wo sie bereits erwartet wurden, die Klippen erreichte man zu Fuß oder aber mit dem Pferd wesentlich besser, als mit einem Wagen. Kurz nur blickte der Dämon zu seinem Gefährten, ging sicher, dass Miyavi keine Probleme mit dem schönen schwarzen Tier hatte, dann glitt auch er in den Sattel seines Lipizzaners, Jui kannte ihn, sie waren oft zusammen ausgeritten, in der Vergangenheit. Gara führte sie an, dicht gefolgt von Nero, dann schlossen Hyde und Miyavi auf, er selbst bildete den Schluss, ließ seinen Blick über die atemberaubende Landschaft wandern, die trotz der milden Nacht sehr viel kälter wirkte, als er in Erinnerung hatte – was ihm ein schlechtes Zeichen deutete. Je näher sie den Klippen und dem Ozean kamen, desto deutlicher wurde es ihm, dass Hyde kämpfte, seine Fassung zu halten, der Engel saß kerzengerade im Sattel, die Oberschenkel leicht in die Flanken seines Braunen gepresst, die Hände in den Zügeln verkrampft, die Züge so bar jeder Emotion, dass es beängstigend war. Miyavi blickte ihn über die Schulter hinweg an, die dunklen Augen voll von Sorge und Anspannung, doch er konnte nur leicht den Kopf schütteln, wusste nicht, wie man die Atmosphäre ändern konnte, sie war einfach da und schien einem Schwert gleich über ihnen zu schweben. Gara hob die Hand, als sie die Wellen unter ihnen gegen die Felsen krachen hören konnte, eiskalter Wind zehrte an ihnen, nahm Karyu für einige Sekunden den Atem. „Das letzte Stück sollten wir zu Fuß gehen.“ Nero hatte leise gesprochen, während er dem Langhaarigen half abzusteigen, Hyde war blass, die Hände zitterten und er selbst schloss Miyavi in die Arme, der Vampir rieb sich die seinen, als würde er frieren und vielleicht spürte sein Gefährte die Kälte, die nicht hier sein durfte, ebenso wie sie. Gara führte weiterhin, schwieg, derweil Nero immer wieder leise warnte, die schmalen Wege der Klippen waren tückisch, selbst für Wesen wie sie es waren. Am Stand wich die Dunkelheit aufgestellten Lichtern, weiße Magie der Elfen und ohne Zweifel mit einem Bann versehen, einer von ihnen – ein Wächter - stand außerhalb des Lichtkegels, der hohe schlanke Stab eine mächtige Waffe. Er nickte ihnen zu, als sie die Abgrenzung erreichten, hob eine Hand, um den Schleier der Magie schwinden zu lassen, zu offenbaren, was dahinter lag. An seiner Seite keuchte Miyavi, weswegen Karyu seinen Arm noch fester um seinen Geliebten schloss, den Kiefer hart aufeinander gepresst, als er auf den Engel starrte, der wenige Meter vor ihnen in der Luft zu schweben schien und dennoch war dem nicht so, denn ein spitz zulaufender Felsen band das himmlische Wesen an den Boden. Hyde bebte, dass vermochte der Dämon selbst über die Entfernung zwischen ihnen zu sehen und dennoch trat der Schwarzhaarige näher an das zweite helle Wesen, hob eine Hand, um sie zärtlich auf eine der glatten, erstarrten Wangen zu legen. „Gott, Nephlim, was haben sie dir nur angetan?“ Der Langhaarige erhielt auf sein von Trauer ersticktes Wispern keine Antwort, der zweite Engel war in Stein gebannt, eingeschlossen von dieser Welt, irgendwo zwischen Leben und Tod, denn die Seele des Kriegers war gefangen. Hyde glitt mit den Fingern immer wieder über das Gesicht die Arme, die Brust, keuchte leise, doch keiner von ihnen ging näher, er hielt auch Miyavi zurück, als dieser sich lösen wollte und einen Moment später entfalteten sich die Schwingen des Engels, groß und mächtig, sie durchdrangen den Bannkreis, der leise wisperte, die höhere Macht aber anerkannte. Ein paar Fuß schwebte Hyde über den Boden, die Hände in den Nacken des Versteinerten gelegt, die Stirn gegen die des anderen Engels gepresst und immer wieder flammte gleißend helles Licht auf, drang in den gefangenen Leib und verlor sich dahinter. Tränen liefen über die Wangen des Langhaarigen, als dieser seine Magie in einer höheren Frequenz löste, wieder und wieder, bis sich Miyavi doch seinen Armen entwandt, zu dem Kleineren hinüber rannte, die Arme um dessen Mitte schlang, das Gesicht in dessen Rücken gepresst. „Hyde! Hör auf!“ Als erstes schien es so, als würden die Worte nichts bringen, doch dann verlor sich die Gewalt der weißen Magie, so plötzlich, dass sie alle keuchten, die unsichtbaren Fesseln, die sie umschlungen hatten waren fort und sofort stützte Karyu an die Seite seines Gefährten, fing den Engel auf, als dieser in sich zusammensackte. ~~~~~~~ Ihm war schlecht, von der weißen Magie, doch langsam schien er sich daran zu gewöhnen, es kam immer wieder mal vor, das er mit ihr in Berührung kam. Woher die Decke kam auf der er nun saß, kam, war ihm egal, Hydes Kopf war in seinen Schoß gebettet, immer wieder strich er durch die dunklen Strähnen des noch immer Bewusstlosen. Die Schwingen waren verschwunden, als der Kleinere zusammengebrochen war, eine weitere Decke war über ihm ausgebreitet, denn noch immer zog der Wind an ihnen. Karyu stand mit Gara und Nero zwischen ihnen und dem versteinerten Engel, wahrscheinlich unterhielten sie sich darüber, was nun geschehen musste. Leise seufzte er, strich Hyde über die Wange und dieser regte sich langsam, seufzte ebenfalls und drehte leicht den Kopf, dennoch dauerte es etwas, bis der Andere langsam die Lider hob, er versuchte sanft zu lächeln, Tränen lösten sich aus den Augen des Engels, liefen über dessen Wange. „Es tut mir so leid.“ Der Andere drehte sich um, verbarg das Gesicht gegen seinen Bauch, legte die Arme um seine Taille, leicht bebte der Kleinere. Er legte auch die Arme um den schmalen Körper beugte sich runter und hielt das helle Wesen, strich mit den Händen immer wieder über dessen Rücken. Einige Zeit saßen sie so zusammen, bis der Kleinere sich leicht regte, er sich etwas aufsetzte, mit der Hand strich er wieder durch das Haar. „Hyde?“ Der Angesprochene nickte, es dauerte aber noch einen Augenblick, bis er den Engel den Kopf ganz hob, sich aufsetzte. Der Schmerz war noch immer zu lesen, doch er konnte sehen, das der Ältere kämpfte und er versuchte es abermals mit einem kleinen Lächeln. „Danke.“ Sein Blick hob sich ganz, Karyu und die beiden anderen traten zu ihnen. „Hyde?“ „Ich habe ihn nicht erreicht.“ „Was willst du tun?“ „Seine Seele, es muss mir gelingen, sie frei zu geben, sie ist noch immer gefangen, ich kann sie jedoch nicht erreichen.“ „Gibt es eine andere Möglichkeit?“ Der Zierlichere drehte den Kopf, schaute Gara an und überlegte kurz. „Ja, ein Traumwandler, er könnte ihn erreichen und sie zurück bringen, wir brauchen aber auch ein Gefäß, ein Medium, da es eine Zeremonie braucht, um die Seele frei zu geben.“ Der Fürst nickte. „Einen Traumwandler kenne ich, Nero.“ Der Angesprochene nickte, suchte etwas Abstand, um zu telefonieren. „Nur ein Medium kenne ich hier in der Gegend nicht.“ „Ich kann es machen.“ Sofort legten sich alle Blicke auf ihn. „Nein, auf keinen Fall!“ Etwas überrumpelt von dieser heftigen Reaktion schaute er seinen Gefährten an. „Weswegen nicht?“ „Das fragst du noch? Ich verstehe, das du helfen willst, aber es wäre die Seele eines hellen Wesens, du bist kein Medium, es würde dich noch weiter angreifen. Ich rufe Aoi an.“ „Und wie lange willst du das Ganze hinaus zögern, es dauert, bis er hier ist.“ Dann schaute er den Engel an. „Würde es zu gefährlich für mich werden?“ „Nein, wir würden auf dich achten und ich könnte sofort eingreifen.“ „Ich werde das nicht zulassen!“ „Es ist aber meine Entscheidung und ich werde es machen!“ Er funkelte Karyu an, er würde sich nicht reinreden lassen, auch nicht von seinem Gefährten. „Bist du dir sicher, das du es möchtest?“ Sein Blick legte sich wieder auf den Engel, dann nickte er, immerhin hatte Hyde ihn schon so oft geholfen und er vertraute darauf, das für ihn keine Gefahr bestünde. Karyu presste den Kiefer fest aufeinander, eine Hand zu einer Faust geballt, so heftig, dass es die Haut brach und während Miyavi zu ihn hinauf starrte, sich wohl niemals seinem Wort beugen würde, würgte er an dem Kloß in seinem Hals, nickte letzten Endes einmal, ruckartig. „Fein. Gebt mir Bescheid, wenn der Traumwandler eintrifft.“ Damit drehte er sich auf dem Absatz herum, stürmte mit langen, ausholenden Schritten davon und durch die Barriere, welche wütend zischte, als er sie durchbrach, gleichzeitig hob er all seine Mauern, grenzte sich mental und emotional von den anderen ab, schloss sich ein. Sein Pferd weidete gemütlich am Rande der Klippen, schnaubte erfreut, als er zu diesem trat, aufsaß und in eine ihn unbekannte Richtung davon ritt, in vollen Galopp, die Augen geschlossen, ohne Kontrolle über die Zügel. Er wusste ihn doch gerade erst wieder bei sich und nun, nun begab sich Miyavi in eine Gefahr, die man so leicht abwenden würde können, aber sein Gefährte wollte es nicht hören, wollte nicht warten. Karyu fühlte sich verraten, von Hyde, der genau wusste, was Miyavi für ihn wahr und auch von Miyavi, weil dieser seine Gefühle mit Füßen trat. War es so falsch sich zu sorgen und seinen Gefährten über einen Freund zu stellen? Ja, der Engel litt und es war grausam, was mit dem hellen Wesen während des Krieges passiert war, aber für Karyu war es das Risiko einfach nicht wert – es würden doch nur noch ein paar Stunden sein, dann würde Aoi bei ihnen sein, ein geübtes Medium. Wenn Aoi eine Seele in sich aufnahm, erfüllte ihn das, es gab ihm Weisheit, Kraft und Erfahrung, Miyavi würde es schwächen, krank machen. Hyde konnte eingreifen, wenn es nötig sein würde, aber dann würde Miyavi bereits gelitten haben, ihm würde bereits Schmerz widerfahren sein. Wütend richtete er sich aus seiner vorn über gebeugten Haltung auf, wischte sich mit dem Handrücken übers Gesicht, verdammt, er musste sich unter Kontrolle bekommen. Sanft bremste er Jui aus, klopfte dem weißen Tier sanft gegen den Hals, bevor er aus dem Sattel glitt, zum Wasser hinüber blickte. Mit einem kleinen Nicken für sich selber kletterte er den Pfad der Klippen hinunter, überquerte den Strand, bis er das Wasser erreichte, dort legte er seine Kleidung ab, stürzte sich in die kalten Fluten. Der Kampf gegen die Wellen, das rhythmische Bewegen, all das half ihm, seinen Anker und Grund zu finden, ruhiger zu werden, so lange, bis sich der Zorn und der Schmerz verflüchtigte, Karyu in der Lage war, die Dinge rational zu sehen und den Ursprung dahinter zu ergründen. Das machte es nicht einfacher, aber der Abstand von der Szenerie gab ihm die Stärke zurück, die ihm als Fürst inne zu wohnen hatte – es war notwendig, dass man den versteinerten Engel befreite und wenn Miyavi sich als Gefäß anbot, würde er diesem seinem Willen lassen. Karyu würde beobachten und eingreifen, wenn es notwendig werden würde – er vertraute auf Hyde und auch auf seinen Gefährten. Ein hohes Fiepen ließ ihn aufschauen, als er aus dem Wasser watete, sich die Haare zurück kämmte und zurück in seine Kleidung schlüpfte, es war ein kleiner weißer Vogel mit wunderschönen langen Schwanzfedern, ein Botschafter und ohne Zweifel von Nero, was bedeuten musste, dass der Traumwandler eingetroffen war, weswegen er leicht nickte. „Ich werde so schnell es geht da sein.“ ~~~~~~~ Hyde sah ihn unsicher an, als er erneut durch den Bannkreis trat, doch er lächelte nur beruhigend in Erwiderung, er hatte sich mit der Situation abgefunden, von soher gab es keinerlei Gründe ihm gegenüber mit Vorsicht zu agieren, Miyavi stand in der Nähe von Nero, nickte immer wieder leicht und zu diesem trat er als nächstes, wanderte sanft mit einer Hand über den Rücken seines Gefährten. „Bereit?“ Miyavi nickte entschlossen, was er – wenn auch weicher – erwiderte, sich dann zu dem Traumwandler herum drehte, welcher vor dem Versteinerten stand, diesen musterte und alles in allem nicht so aussah, als würde er überhaupt in irgendeiner Form Magie besitzen, aber der Dämon hatte gelernt, niemanden zu unterschätzen, selbst wenn dieser wie ein Punk aussah. Der kleinere Mann hatte die Haare wild gestylt und in unterschiedlichen Tönen, die von schwarz bis hin zu feurigem Rot reichten, die Augen waren schwarz betont und er hatte mehr Piercings im Gesicht als Karyu mit einem einzigen Blick erfassen konnte, doch die Tiefen zeugten trotz der Kontaklinsen von Alter und von Macht. „Können wir beginnen?“ Alle Anwesenden nickten und als der Mann eine Hand nach Miyavi ausstreckte, spannte sich dieser an, trat aber nur mit einem minimalen Zögern auf den Traumwandler zu, welcher ihm bedeute, sich vor ihn zu setzen. Der Dämon beobachtete genau, wie der Kurzhaarige eine Hand über die Augen seines Gefährten legte, die andere streckte er in Richtung des Engels aus und dann... schien die Zeit um die beiden herum einzufrieren. Dort wo eben noch der Wind an der Kleidung gezerrt die Gischt die Felsen umspült hatte herrschte nur eine tödliche Ruhe, nichts bewegte sich mehr und es war Karyu als würde er seinen Vampir und den Traumwandler wie durch Wasser sehen, welches immer wieder von einem sanften Beben durchsetzt war, wie ein Pulsschlag, Dann bildete sich Licht, warm und golden, es breitete sich wie ein sanfter Schneefall aus, bedeckte erst nur den Rothaarigen, dann Miyavi und am Ende die Figur des Gefangen. Karyu hielt den Atem an, Tränen schwammen in seinen Augen, denn die schiere Macht von dem, dass er da sah war derart berührend - es glich einer Geburt, atemberaubend schön, voll von Harmonie und Frieden. Hyde griff nach seiner Hand drückte sie zu fest, doch der Dämon konnte seinen Blick schlicht nicht abwenden, selbst dann nicht, als warmer Wind um sie herum aufstieg, denn aus dem Fels schälte sich eine Figur, erst waren es nur die Finger, dann eine ganze Hand, ein Arm, bis der Engel letzten Endes in der Luft zwischen leerer Hülle und Traumwandler stand. „Nephlim...“ Hyde wisperte und die Seele wand sich dem Engel zu, schien sanft zu lächeln, bevor sie dem stummen Wort des Traumwandlers folgte, langsam und behutsam in Miyavi sank, dessen Kopf mit einem erstickten Keuchen in den Nacken sank. Die Augen seines Gefährten schlossen sich und obgleich Karyu sofort an seine Seite stürzen wollte, verharrte er, solange, bis der Kleinere nickte, den Weg frei gab. An seiner Seite brach Karyu in die Knie, schob die Arme liebevoll um den Körper seines Gefährten, bereits jetzt konnte er das Fieber fühlen und so erhob er sich, sie würden ins Anwesen Garas zurückkehren, das Ritual dort vorbereiten. Hyde trat an seine Seite, presste einen sanften Kuss auf die Stirn Miyavis. „Ich danke dir.“ Seine Finger krallten sich in Karyus Mantel, er hatte noch nicht einmal die Augen geöffnet dennoch wusste er, das der Größere an seiner Seite war, ihn trug, auch den Engel und dessen Kuss konnte er fühlen, nickte jedoch nur leicht. “Auf dem Anwesen wird alles so weit wie möglich vorbereitet, das wir gleich beginnen können.“ „Gut.“ Gara und dann Karyu , ihre Stimmen hörten sich weit entfernt an, dabei waren sie alle um ihn. „Hyde?“ Sanfte Finger legten sich auf seine Wange, sein Kopf etwas gedreht. „Miya, schaust du mich an?“ Seicht schüttelte er den Kopf, wahrscheinlich würde sich alles drehen wenn er das tut, so fühlte es sich bisher zumindest in seinem Kopf an. „Miya mach es.“ Die Stimme seines Geliebten, war sanft, doch konnte er die Sorge hören, deswegen öffnete er die Augen und er hatte recht, es begann sich alles zu drehen. „Wie geht es dir?“ „Alles dreht sich und ein bisschen schlecht.“ Der Engel nickte, lächelte sanft. „Gut, noch geht es.“ „Wir sollten uns beeilen, um ihm so viel wie möglich zu ersparen.“ Er konnte die Anderen sehen, wie sie nickten, dann schloss er die Augen wieder, drehte sich ganz seinem Gefährten zu. „Du bist böse mit mir.“ Seine Stimme war gerade so laut, dass der Andere ihn hörte und seufzte. „Auf der einen Seite ja, auf der anderen Seite hätte ich vielleicht dasselbe gemacht.“ „Sie haben schon so viel gelitten, sie leiden immer zuerst, das wollte ich nicht.“ „Wovon redest du?“ „Die Engel.“ „Karyu, geht es?“ Der Angesprochene nickte und er versuchte zu verstehen, was ging? Die Klippen, sie bewegten sich und der Dämon trug ihn, das hieß der schmale Weg... Nur leicht drehte er den Kopf noch weiter zu dem Älteren, versuchte sich, wenn es ging, gar nicht zu bewegen um es dem Anderen leichter zu machen, er wollte ihn nicht zusätzlich in Gefahr bringen. „Soll ich ihn dir abnehmen?“ „Nein, ich trage ihn.“ Dabei festigte sich der Griff um ihn wohl unbewusst. „Gib ihn mir zumindest jetzt, damit du aufs Pferd steigen kannst.“ Er stöhnte als sich die Wärme von ihm löste, andere Arme ihn trugen, kalte. „Karyu.“ Seine Stimme klang rau, doch er wollte zu seinem Geliebten zurück, abermals änderte sich der Griff, er saß, gegen den Älteren gelehnt. „Ich bin da.“ „Du warst weg, so weit, das wollte ich nicht.“ „Ich war die ganze Zeit hier in deiner Nähe.“ „Ich bin weggelaufen und dennoch wollte ich das du mich findest.“ Finger legten sich auf seine Stirn, seine Wange. „Das Fieber hat zu genommen, ich denke nicht, das er von eben spricht, er fiebert.“ Hydes Hand war kühl, seit wann merkte er dabei einen Unterschied, wenn wurde ihm doch nur Wärme bewusst, doch nun, leicht bebte er, zitterte. „Ich habe mein Handy immer an gehabt und immer bei mir, dabei kanntest du die Nummer nicht. So oft habe ich deine Nummer gewählt und dann nicht abgenommen, ich wusste nicht, was ich hätte sagen sollen und dabei wollte ich zu dir zurück, ich habe mich nicht getraut.“ „Schhhh, du bist wieder bei mir.“ Leicht schüttelte er den Kopf. „Shinya hat mich überzeugt, es zu versuchen, wenn nicht, hätte ich zu ihm zurück fahren können, das hätte ich nicht gewollt, ich will dann nicht mehr leben.“ Etwas Weiches legte sich um ihn, hüllte ihn zusätzlich ein. „Karyu.“ „Ich bin da und ich will, dass du bei mir bist.“ Es fiel ihm schwer, doch er öffnete die Augen, alles drehte sich noch immer irgendwie und es flimmerte, dennoch konnte er ein zärtliches Lächeln auf Karyus Lippen sehen, eine Hand hob er, strich mit den Fingern leicht über die Lippen, ein kleiner Kuss wurde auf seine Fingerspitzen gehaucht. „Stopp, lass mich sofort runter.“ Irritiert schaute ihn der Andere an. „Karyu.“ Erst dann regierte der Dämon, stoppte das Pferd, wie ihm erst in diesem Moment bewusst wurde, allerdings ließ der Ältere ihn nicht los, weswegen er zappelte, verstand dieser denn nicht? Irgendwie gelang es ihm doch und er rutschte von dem Tier, seine Beine trugen ihn nicht, weswegen er in sich zusammen sackte. Immerhin schaffte er es noch sich nach vorne zu beugen, ehe er sich übergab. Arme schoben sich um seine Taille, hielten ihn, während sich alles in ihm krampfte, bis er sich wieder beruhigte. Etwas strich über seine Lippen und auch etwas Wasser wurde ihm gereicht, wo das alles her kam, es war ihm egal, solange er den Geschmack wieder aus dem Mund bekam. „Geht es wieder?“ Leicht nickte er, Karyu löste sich kurz von ihm, dann wurde er wieder hoch gehoben, die Wärme seines Freundes umfing ihn anschließend wieder und er lehnte sich mit geschlossenen Augen gegen ihn. „Wir sind gleich auf dem Anwesen.“ Leicht nickte er, konnte fühlen wie der andere ihn auf die Stirn küsste, während das Tier unter ihnen wieder weite ausholende Schritte machte. Genau das hatte er verhindern wollen. Miyavi bebte leicht in seinen Armen, weswegen er versuchte dem Jüngeren so viel Ruhe und Nähe wie möglich zu schenken, aber in seinem Inneren tobte ein Sturm, der Zorn war zurück gekehrt, aber dieses mal richtete er sich ausschließlich gegen den Dämon selbst, er hätte einfach härter sein müssen, seine Macht als Fürst walten lassen... Andererseits, wusste er, dass ihm solch eine Handlung nichts außer einem Streit gebracht hätte, seine Position nutze er nur wenn eine akute Gefahr bestand und selbst wenn sein Herz ihm sagte, das Miyavi sehr wohl in Gefahr war, wies ihn sein Verstand darauf hin, dass es wohl wesentlich schlimmere Situationen geben könnte, als die Jetzige. Vor ihnen erhob sich das Herrenhaus Garas, anmutig und zeitlos, doch er hatte keinen Blick für die wunderschöne Architektur, lief in weiten Schritten durch die Flure, den Vampir auf seinen Arm, er spürte, dass seine Muskeln bebten, doch er verweigerte, dass ihn irgendjemand anderes trug. Es gab ohnehin viel zu wenig, dass er tun konnte, dies durfte ihm nun nicht auch noch genommen werden. Sacht legte er Miyavi in einem Bett ab, dieser wimmerte, streckte eine Hand nach ihm aus, die er behutsam ergriff, einen Kuss auf die Knöchel hauchte. Man brachte Wasser und einen feuchten Lappen, von wo war ihm egal, er wusste, dass Gara und Nero nach den Vorbereitungen sehen würden, Hyde blieb an seiner Seite, saß am Ende des Bettes, derweil er am Kopf lag, einer Katze gleich um seinen Gefährten gekrümmt. Sacht wischte er mit den Lappen über das Gesicht seines Vampirs, eine leichte Schicht an Schweiß hatte sich gebildet, Blut, welches er sacht entfernte, den Blick auf seine Bewegungen und den Jüngeren fokussiert hielt. Karyu war noch zu angegriffen, zu wenig erholt und den leicht Kleineren so zu sehen, tat weh, es brannte in seinem Inneren, trieb ein Schluchzen hinauf, welches er gewaltsam in seiner Kehle festhielt. Er musste stark bleiben und weit entfernt wisperte eine Stimme, dass er zurück in die eisigen Fluten wollte, einfach um alles zu betäuben. Miyavi stöhnte, krampfte sich erneut zusammen und dieses Mal erkannte der Dämon die Zeichen, wuchtete den Kleineren nach oben, so dass sich dieser in die Schüssel erbrechen konnte, die Hyde festhielt. Es dauerte zu lange.... jede Minute zehrte an den Kräften seines Geliebten, ließ das Fieber steigen, die Übelkeit schlimmer werden. „Karyu.“ Er hob den Kopf, starrte zu Hyde hinüber, welcher ihn sanft an der Hand berührte, ihm bewusst machte, wie stark er diese angespannt hatte, die Knöchel waren schneeweiß, alle Sehnen zu sehen. „Gib ihnen noch ein wenig.“ Er antwortete nicht, konnte es nicht, befürchtete, dass die falschen Worte und Knurren von seinen Lippen fiel, wenn er den Mund aufmachte und so blickte er zurück zu Miyavi, küsste diesen immer wieder, Stirn, Nase, Kinn, alles was er erreichen konnte. „Ich habe so oft davon geträumt... von deinen Küssen...“ Die Stimme des Vampirs war rau und unterbrochen, ein wenig undeutlich, doch Karyu verstand jedes Wort, begriff, dass der Jüngere von den letzten zwei Monaten sprach. „So oft habe ich da gelegen und in den Himmel gestarrt... ich wollte etwas finden, dass mit dir konkurrieren kann... eine Erinnerung an dich... aber ich habe nie etwas gefunden, nichts konnte dich ersetzen...“ Wieder legte er einen Kuss auf die heiße Stirn. „Shinya hat mir gesagt, dass man vor seiner Angst nicht davon rennen kann... aber ich habe es trotzdem versucht... ich fürchtete, dass du mich hasst, wenn ich wieder komme... dass alle mich hassen und Reita würde so wütend sein, mich aus der Stadt jagen....“ Sein Herz schmerzte, als er den stockenden Worten zuhörte, sie waren so grausam, machten den Kummer der Vergangenheit nur noch schlimmer und er wusste, dass Hyde es in seinem Gesicht sehen konnte, denn dieser rieb zärtlich über seinen Handrücken, suchte stumm Trost zu spenden, aber es gab nichts, das ihm helfen konnte. Die Zeit zog sich entsetzlich in die Länge und Karyu fühlte, wie sich seine hart erkämpfte Ruhe verlor, aber dann endlich trat Gara lautlos in den Raum, nickte, als sie beide die Köpfe hoben, „Wir können beginnen.“ Er keuchte, als er wieder hoch gehoben wurde, doch den Geruch kannte er, er war ihm so vertraut, sein Dämon. Ihm war, als wenn er gar keine Kraft mehr hatte, er fühlte sich einfach nur schwach und es ging ihm immer schlechter. „Es ist gleich vorbei.“ Dieses Mal stöhnte er, versuchte sich wieder gegen den Anderen zu verbergen als kühle Luft sie umfing, der Geruch von Meer und... Blumen, irgendwie wollte ihm nicht in den Kopf, wo es her kam. „Leg ihn in die Mitte.“ Der Untergrund war dieses mal hart, wo er abgesetzt wurde, Karyu wollte sich von ihm lösen doch das wollte er nicht. „Karyu.“ Es war fast schon ein Wimmern, welches sich aus seiner Kehle löste und der Andere war sofort wieder bei ihm. „Ich muss dich alleine hier lassen, aber ich bin nicht weit weg, ich bin gleich wieder bei dir, versprochen.“ Er zitterte, ein Kuss wurde wieder auf seine Stirn gelegt, er wisperte als Antwort. „Ich liebe dich.“ Dieses Mal konnte er fühlen, wie der Ältere zitterte. „Es geht dir bald wieder besser.“ Finger strichen durch sein Haar, dann löste sich der Andere von ihm, es legte sich allerdings etwas über ihn, seine Finger trafen auf Leder, der Geruch seines Gefährten und leicht blinzelte er. Über sich ein weißer Himmel aus Tüchern, sein Kopf kippte zur Seite, er konnte entfernt von sich Hyde sehen, hinter ihm Karyu, jedoch ohne Mantel, seine Augen fielen wieder zu, er zitterte, versuchte sich kleiner zu machen unter dem, was auf ihm lag. Sanfte Worte, die wie ein Chor klangen schienen alles um ihn zu erfüllen, der Wind wurde wärmer umspielte ihm, das Sausen in seinen Ohren wurde lauter, die Übelkeit stieg, etwas was er nicht gedacht hätte. Krämpfe, alles zog sich in ihm zusammen, dennoch konnte er sich nicht bewegen, er keuchte, stöhnte, hörte ein sanftes Wispern, während Wärme ihn umfing. So zärtlich und leicht pulsierend, doch auch sie konnte ihm die Schmerzen nicht nehmen, beruhigte ihn jedoch. „Verzeih, das du wegen mir so leidest.“ Worte die aus seinem Inneren zu kommen schienen, er blinzelte, Licht umfing ihn, sammelte sich neben ihm und es dauerte etwas, doch dann konnte er Konturen erkennen. Ein schlanker Mann, langes dunkles Haar und die Augen in einem sanften Grün, hinter ihm zeichneten sich Schwingen ab. „Ich danke dir, das du mir geholfen hast.“ Hauchfein konnte er fühlen, wie etwas über seine Wange strich, dann erhob sich der Engel, wand sich von ihm ab und Hyde zu. Tränen liefen ihm über die Wange, er wusste, das sich die Beiden voneinander verabschiedeten, auch wusste er, wie Engel darunter litten, einen von den Ihrigen zu verlieren und Hyde schien den Engel näher zu kennen. Alles zog sich in ihm abermals zusammen, er hoffte, das es bald ein Ende hatte, denn langsam konnte er nicht mehr. Schwer atmete er, seine Augen waren längst wieder geschlossen, fast schien es ihm, als wenn alles aus ihm heraus gerissen wurde, nicht mit Gewalt dennoch hatte er das Gefühl, er bäumte sich auf und dann war es weg. „Miya.“ Hände legten sich auf seine Wange, er öffnete leicht die Augen, Karyu, er beugte sich über ihm, besorgt, doch schaffte er es ein leichtes Lächeln auf seine Lippen zu bringen. „Es wird schon besser.“ So sehr er es auch versuchte, er konnte das Lächeln nicht erwidern, strich stattdessen immer wieder mit den Fingern über das Gesicht des anderen, fühlte die Temperatur, die tatsächlich ab fiel, aber Miyavi war noch immer so entsetzlich blass – es war so unnötig gewesen. Sein Gefährte drehte den Kopf, blickte in Richtung des Engels, der auf sie zu kam, die Wangen nass, aber ein zärtliches Lächeln auf den Lippen, als sich Hyde neben sie kniete, nach der Hand des Vampirs griff. „Er ist jetzt zu Hause. Vielen Dank, Miya... ich weiß gar nicht, wie ich dir sagen kann, was es mir bedeutet, dass, was du getan hast.“ Der Liegende nickte, die Augen mit Tränen gefüllt, emotional offensichtlich überfordert, aber Miyavi lächelte, drückte die Finger die die seinen umschlossen. „Du kanntest ihn näher, nicht wahr?“ Hyde nickte langsam, legte einen Moment den Kopf in den Nacken, um in den Himmel aus weißen Tüchern zu blicken. „Er war mein Bruder.“ Karyu presste den Kiefer eng aufeinander, er hatte ihn kämpfen gesehen, Nephlim, er kannte die Kraft und die Gewalt des hohen Engels, die tödliche Eleganz mit welcher dieser sein Schwert geführt hatte und er wusste auch, wie Hyde unter dem Verschwinden gelitten hatte, man hatte es ihm immer wieder angesehen, in stillen Minuten und Momenten der Schwäche. „Er hätte niemals gewollt, dass ich um ihn weine, aber ihn so zu sehen...“, Hyde unterbrach sich, schluckte. , „Es hat mir das Herz entzwei gerissen und das ich ihm mit deiner Hilfe den Weg zu unserem Herrn zeigen konnte, bedeutet alles für mich, Miya. Du hast ihm etwas ganz Besonderes geschenkt, mit deinem Mut und deinem Opfer. Hier... das ist für dich.“ Sanft öffnete der Engel die Hand des Kurzhaarigen legte etwas hinein, doch noch bevor Miyavi es sich ansehen konnte, schloss er die Finger darum, lächelte den Liegenden weich an. „Du solltest es dir erst ansehen, wenn es dir wieder gut geht.“ Nun richteten sich die Augen des Engels auch auf ihn, wurde seine Hand ebenfalls ergriffen, sanft geküsst. „Dir danke ich auch.“ Karyu nickte nur leicht, er verstand, was Hyde meinte, auch wenn er es ein wenig anders sah, dann schob er die Arme unter Miyavi hob diesen vom harten Untergrund nach oben, der Mantel, welcher auf dem Vampir gelegen hatte verrutschte, doch Hyde fing ihn ab und legte ihn erneut um den Kurzhaarigen. Gara und Nero erwarteten sie am Rande des Hexagramms, welches sich langsam aufzulösen begann, gemütlich vor sich hin glimmte, wie die Glut eines Feuers, die sich in den Stunden des Morgengrauen verlor. Hyde sprach leise mit dem Fürsten von Cornwall, doch Karyu überzeugte sich nur davon, ob es etwas war, dass seine Anwesenheit verlangen würde, dem war nicht so, weswegen er Miyavi in das Zimmer zurück brachte und auf das Bett legte. Dort wollte er ihm den Mantel nehmen, gegen eine richtige Decke tauschen, doch der Vampir hielt daran fest, sah ihn bittend an. „Lass ihn hier?“ Der Dämon nickte, lächelte milde, legte die Decke ebenfalls über den Kleineren, schob ein Kissen in dessen Rücken, damit dieser ein wenig höher lag. Mit einer Hand strich er sanft über die Wange des leicht Kleineren, legte einen Kuss auf die Schläfe. „Das war mutig von dir, ich bin stolz auf dich.“ Etwas drehte er den Kopf, musterte den Älteren still, er war froh, dass sich zumindest nicht mehr alles um ihn drehte, dennoch fühlte er sich ausgelaugt, doch jagen würde er heute nicht schaffen, das würde er dann morgen Abend machen müssen, allerdings war nun noch etwas anders. „Du meinst dennoch, das ich es nicht hätte machen sollen.“ Der andere seufzte , strich ihm aber noch immer über die Wange. „Die Strapazen hättest du dir ersparen können.“ „Und wir hätten auf Aoi gewartet.“ „Was wäre daran so schlimm gewesen?“ „Wieso hast du dagegen gesprochen?“ Nun schnaubte der Dämon, wand seinen Blick ab, eine Antwort bekam er allerdings nicht. Noch immer hatte er das Geschenk in seiner Hand, suchte sich eine Manteltasche in die er es schob, ehe er etwas unter der Decke hervor kam, eine Hand unter Karyus Kinn legt, es zu sich drehte. „Weil ich es war.“ „Es geht nicht darum.“ Etwas hob er die Augenbraue, kämpfte dabei gegen die Müdigkeit an. „Worum dann?“ Der andere schien kurz eine Antwort zu suchen. „Du bist kein Medium.“ „Und deswegen kann ich nicht für kurze Zeit eine Seele in mich aufnehmen?“ „Es war die eines Engels und du reagierst schon auf helle Magie.“ „Es bestand für mich keine Gefahr.“ „Deswegen habe ich mich dennoch gesorgt.“ Der Andere seufzte resigniert, er lächelte, zog den Größeren näher, so gerne er ihn küssen würde, es widerstrebte ihm, da er sich mehrfach übergeben hatte. „Es schmerzt dich genauso, Hyde so leiden zu sehen.“ „Du bist wichtiger.“ Nun war es an ihm zu seufzen. „Ich bin nicht wichtiger als Jemand, der dich in deiner Aufgabe unterstützt.“ Ein Finger legte sich auf seine Lippen. „Diskutieren wir hier wirklich, ob du mir wichtiger bist, als sonst etwas?“ „Ja, weil du es trennen musst. Ich bin dein Gefährte, aber deswegen bin ich kein rohes Ei.“ Der Größere ließ den Kopf gegen seine Schulter sinken und er schlang die Arme um ihn. „Du bist gerade erst zurück gekommen und dann muss ich dabei zusehen, wie es dir so schlecht geht.“ Er schloss die Augen, hielt Karyu einfach nur. „Es tut mir leid, daran habe ich nicht gedacht.“ Seicht schüttelte der Andere den Kopf, löste sich dann etwas von ihm. „Ich weiß, weswegen du es gemacht hast und ich muss es akzeptieren.“ Seine Finger strichen über Karyus Wange, hin zu dessen Haar, durch das er spielte. „Ich mache es nicht noch einmal.“ „Doch wirst du machen, du wirst immer wieder deinen Kopf durchsetzen.“ Dabei lächelte sein Dämon dann doch leicht. „Du solltest schlafen, du siehst immer noch erschöpft aus und dir geht es noch nicht gut oder?“ „Schwindelig ist mir nicht mehr.“ „Aber noch nicht gut.“ Leicht nickte er, hatte dabei kurz die Augen geschlossen doch schaute dann seinen Geliebten wieder an. „Aber nicht hier, ich möchte Heim.“ Karyu nickte leicht, löste sich dann, presste aber noch einen Kuss auf die Stirn seines Gefährten. „Ich muss noch mit Gara sprechen, versuch ein wenig zu schlafen.“ Der Andere summte leise und mit einem letzten Streicheln über dessen Wange erhob er sich von dem Bett, verließ den Raum, doch stattdessen er sofort den Fürsten aufsuchte trat er an eines der Fenster, stützte sich mit den Ellenbogen auf dem Rahmen, den Kopf in seine Hände gestützt, als er sich einen kleinen Moment ausruhte, der heutige Abend zehrte an seinen emotionalen Kräften. Eine Hand legte sich auf seinen Rücken, sie war heiß, fast schon so, dass die Berührung schmerzte, doch sie breitete sich in seinem gesamten Leib aus, ließ ihn leise seufzen. „Der Fürst, den ich kenne hält seinen Kopf stolz erhoben.“ Ein schwaches Lächeln zupfte an einem seiner Mundwinkel, als er über die Reflektion der Scheibe die Augen des Phönix traf. „Der Fürst, von dem du sprichst musste auch nicht mit ansehen, wie sein Gefährte leidet.“ Nero schnalzte leise mit der Zunge, packte ihn an den Schultern und drehte ihn herum. „Das ist Bullshit und das weißt du auch, Karyu. Miyavi mag dein Gefährte sein, aber das gibt dir nicht das Recht so verweichlicht umher zu winseln. Was ist noch geschehen, dass dich so ein Ereignis so aus der Bahn wirft.“ „Nichts... die letzten beiden Monate waren nur... anstrengend.“ Eine der feinen Brauen über der Brille hob sich. „Du wirst mir schon was Besseres liefern müssen.“ Irgendwie schien das hier ein Verhör zu sein, aber Karyu wusste, das unter der schroffen Art des Unsterblichen wirkliche Sorge lag. „Miyavi war fort, er ist erst gestern zurückgekommen.“ „Und? Jeder braucht hin und wieder eine Auszeit.“ „Was würde Gara tun, wenn du ohne ein jedes Zeichen verschwindest?“ Nun grinste Nero, kratzte sich unter dem Kinn. „Mir persönlich bis in die Hölle nach krauchen, selbstverständlich und weil es ihm dann dort gefallen würde, würden wir unseren Landsitz nach dort verlegen und kleine Dämonen zum Frühstück essen.“ Karyu lachte, tief, dunkel und verdammt ehrlich – Nero schaffte es doch immer wieder, negative Gedanken und Gefühle waren für den Phönix grausam, er duldete sie nicht und außerdem hatte er Recht, der Schattendämon musste sich endlich in den Griff bekommen. „So ist es schon besser.“ Die heißen Finger legten sich auf seine Wange und dann wurde er in eine feste Umarmung geschlossen, die ihn besser auf den Boden der Tatsachen zurück holte, als der Ozean. „Ab zu Gara, er wartet mit Hyde auf dich und dann pack deinen Miya ein, fahr heim und tue... was auch immer Dämonen tun, wenn sie ihren Gefährten gerade erst wieder bekommen haben.“ Der Braunhaarige schnaubte nur leise, hustete dann erstickt, Nero schlug ihm zum Abschied auf den Rücken, Gott, der Mann kannte aber wirklich keine Gnade. End Part III – Nephlim [1] Nero ist die rechte Hand des Fürsten Gara, der Herr von Cornwall [2] Eine der schönsten Klippenformationen in ganz England Kapitel 4: Unexpected --------------------- Part IV - Unexpected Miyavi war während der Fahrt nach London eingeschlafen, kuschelte sich nun mit einem leisen Seufzen gegen ihn, als er die Limousine mit seinem Gefährten verließ, welcher erwachte, aber keine Anstalten machte, selber laufen zu wollen, was Karyu nur recht sein konnte, je länger er den Jüngeren festhalten konnte, desto besser. Geschmeidig trat er die Stufen hinauf, allein, denn Hyde war von Gackt empfangen worden und augenblicklich war der Engel in die Arme seine Geliebten gestürzt, hatte sich gegen diesen verborgen und anhand der gewisperten Worte hatte der Dämon erahnen können, dass der Kleinere erneut weinte. Einen Moment später hatte sich schwarzes Leder um die beiden Figuren geschlossen und Karyu lächelte weich – er würde niemals müde werden, die Liebe zwischen diesen Wesen zu sehen. Er wollte ins Schlafzimmer gehen, doch auf seinen Armen protestierte der Vampir. „Ich will ins Bad.“ Karyu schob eine seiner Brauen nach oben, ließ dem leicht Kleineren aber seinen Willen, setzte diesen auf einen der Stühle ab, die in dem kleinerem Raum standen, brachte Miyavi die Zahnbürste, als dieser danach verlangte. „Das hätte ich auch alleine geschafft.“ Die Stirn in Falten gelegt beobachtete Miyavi wie er die gebrauchten Gegenstände zurück brachte, zärtlich lächelte, als er vor dem Vampir in die Knie ging. „Ich weiß. Aber ich mag es dich zu verhätscheln und nun ab ins Bett.“ Er wollte sich erheben, aber der Dunkelhaarige hielt ihn auf eine Hand in seinen Nacken geschoben, als er kurz nach seinen Lippen haschte, dann erlaubte er Karyu, ihn hoch zu heben und zu Bett zu bringen. Gerade hatte der Dämon seinen Gefährten den zweiten Pullover übergestreift, da klopfte es und derjenige, welcher den Kopf zur Tür herein streckte bewirkte, dass Miyavi lächelte, erfreut, unsicher und aufgeregt zugleich. „Kirito.“ Der andere Vampir erwiderte das Lächeln, schob sich ganz in den Raum, um zu dem Bett zu treten, erst Miyavi und dann Karyu zu umarmen, welchen er mit einer hochgezogenen Braue ansah. „Ich habe gehört, dass er wieder einmal seinen Kopf durchgesetzt hat?“ Karyu gluckste dunkel, ließ sich auf einen Stuhl neben dem Fenster sinken. „Der Buschfunk läuft gut.“ „Mit Aoi als Mittler auf jeden Fall... er ist im übrigem wenig begeistert von dem, was du getan hast, kleiner Bruder.“ Nun richteten sich die zeitlosen Augen des Schwarzhaarigen auf seinen Gefährten, welcher als Antwort mit den Augen rollte, den Mund öffnen wollte, aber Kirito hob eine Hand, zwinkerte ihm zu. „Erzähl ihm dass allein... ich bin kein Laufbursche.“ Miyavi schob als Antwort die untere Lippe nach vorn, derweil sich der Vampir auf das Bett setzte. „Du siehst blass aus.“ „Es geht schon wieder.“ „Du brauchst dennoch Blut.“ „Ich werde morgen jagen gehen.“ Eine der fein geschwungenen Brauen des älteren Vampirs hob sich. „Das dauert mir zu lange, kleiner Bruder. Du musst dich stärken. Also wirst du es auch tun.“ ~~~~~~ Leicht zog er die Augen zusammen, schüttelte den Kopf, wieso meinten alle besser zu wissen was gut für ihn ist. „Ich gehe morgen Jagen.“ „Miya, ich war gerade jagen, es wäre wirklich besser, wenn du jetzt etwas zu dir nimmst.“ Er seufzte, schaute zu Karyu, welcher ihn still musterte, ihm ein leichtes Lächeln schenkte, also würde sich sein Gefährte da raus halten. „Können wir uns auf Blutwein einigen, Kirito?“ Dabei sah er den Älteren bittend an. „Du scheinst nicht von mir trinken zu wollen.“ Nun schob der Andere die Unterlippe leicht vor, weswegen er abermals seufzte, noch einmal zu seinem Geliebten schaute, welcher noch immer recht unbeteiligt da saß, wahrscheinlich wäre auch ihm lieber, wenn er dem anderen Vampir nachgab. Kurz schloss er die Augen, rieb sich über die Stirn. „Wie lange bettelst du mich an?“ „Erstens bettele ich nicht und zweitens so lange bis du nachgibst.“ Dabei erschien ein sehr sicheres Lächeln auf den Lippen des Vampirs. „Und Blutwein reicht sicher nicht?“ „Es ist nicht ausreichend und das weißt du, zudem wie willst du morgen jagen gehen wenn du heute schon nicht so fit bist?“ Leicht rollte er mit den Augen. „Möchtest du mir noch irgendwelche Argumente vorbringen?“ „Gerade nicht aber wenn du möchtest, fallen mir sicher noch ein paar ein.“ Wieso nur hatte er mit solch einer Antwort gerechnet, irgendwie schien bei Kirito auch kein Kraut gewachsen zu sein wenn dieser etwas wollte, egal um was es ging. „Gut, ich werde etwas trinken.“ Sehr zufrieden grinste Kirito, schaute dann über die Schulter zu Karyu. „Ich werde bleiben.“ „Spielverderber.“ Der Kurzhaarige beugte sich zu ihm, nahm sein Gesicht zwischen die Hände. „Er hat Angst, ich konnte dich verführen.“ Er erwiderte den Blick. „Vielleicht will er ja auch nur sicher gehen, das du mir nichts antust.“ „Oh, ich denke, du kannst dich schon wehren.“ Lippen streiften über seine, er konnte den warmen Atem auf seinem Gesicht spüren, es kam vom Blut der Beute das der Andere so warm war und er konnte den süßen Geruch riechen, so verlockend, seine gesamten Sinne schärften sich darauf, er keuchte leise. Er hörte das samtendunkle Lachen des anderen Vampirs, dieser lockte ihn mit Absicht. „Du kannst es riechen, nicht wahr, so süß, es wispert dir zu und ruft dich?“ „Ja.“ Seine Stimme war schnurrend und Kirito machte es ihm schwer sich zu kontrollieren, Lippen legten sich auf seine, er wurde geküsst, doch es war nicht sein Gefährte, dennoch ließ er sich weiter locken, ließ sich küssen. „Such du dir selbst aus, wo du trinken möchtest. So dunkel, er hatte sich völlig von Kirito einwickeln lassen, er war allerdings auch zu schwach, sich dagegen zu wehren. Er wusste das Karyu noch da war, wenn es zu weit ging, würde dieser eingreifen, doch bisher war dem wohl nicht so. Seine Hand schob sich in den Nacken des Anderen Vampirs, hielt diesen als er sich löste, sich dessen Hals widmete, sich mit den Lippen eine Stelle suchte über die er strich ehe er sie mit seinen Fängen brach. Sanft wispernd umfing ihn das Blut, seine Sinne schärften sich immer weiter auf das Verlangen nach Blut, die ihm zu wispernden Gedanken, die Erinnerungen, die Gefühle des Älteren. Dabei hoben sich seine Lider etwas, er traf auf die dunklen Tiefen seines Gefährten, stöhnte leise, der Blick war so intensiv. Hände hielten ihn im Nacken, während er langsam trank, bis er sich, wenn auch mit Zwang, löste, sich noch einmal mit der Zunge über die Lippen strich. „Und war es nun so schwer?“ Er blinzelte Kirito an welcher sich über ihn beugte, einen Kuss auf seinen Mundwinkel hauchte. „Und ich habe dich nicht verführt.“ „Viel hätte dazu aber auch nicht gefehlt.“ Seine Stimme war dunkel belegt, doch der Andere lachte nur. „Ich denke, ich habe erreicht was ich wollte nun überlasse ich ihn wieder ganz dir.“ Dabei schaute der Vampir zu Karyu, wand sich ihm dann wieder zu. „Und schön artig sein, kleiner Bruder.“ Mit dem Finger wurde ihm gegen die Nase getippt, ehe der Ältere sich geschmeidig erhob, sie wieder alleine ließ. Etwas drehte er den Kopf schaut seinen Dämon an, der noch immer auf dem Stuhl saß. ~~~~~ Die Augen seines Geliebten waren noch immer verklärt und bei den Göttern er liebte diesen Blick, er sprach von Erregung, Erotik und der dunklen Lust die einzig und allein zu seinem Vampir gehörte. Ein sachtes Schnurren löste sich aus seiner Kehle, als er seine Wange gegen den Handrücken stützte, den Liegenden unverwandt ansah, bevor er einen Finger hob, diesen gegen seine Lippen legte und sie nachzeichnete. „Schlag die Decke weg, Miya.“ Sein Kommando war leise, mit schwarzen Samt behaftet und er sah, dass Miyavi bei den Worten leicht erbebte, tat, was er gesagt hatte. Zwischen ihnen knisterte es, die Atmosphäre in dem Raum war schwer, nahezu erstickend, doch gleichzeitig so anziehend, so voll von Sünde. „Zieh deine Pullover aus.“ Der Vampir stöhnte leise, ließ die Hand langsam über seine Brust und seinen Bauch wandern, streichelte sich leicht, ganz klar um ihn zu reizen, zu locken, doch noch würde er dem Jüngeren nicht nachgeben. Das Blut Kiritos war mächtig, es half augenblicklich, weswegen Karyu wegen diesem kleinen Spiel keine Bedenken hatte – zumal der Kurzhaarige das Bett mit Sicherheit nicht verlassen würde. Eine Hand schob sich unter den Saum der Oberteile, schob diese ein Stück hoch und offenbarte ein winziges Stück heller, seidenweicher Haut, die im Schein der Kerzen verführerisch leuchtete, das warme Licht zeichnete Schatten auf den schlanken Leib, betonte all die richtigen Stellen. Sein Gefährte ließ sich Zeit und er nahm es geduldig hin... es erhöhte nur die Spannung zwischen ihnen, die Gefühle, das Verlangen einander nahe zu sein. Den Stoff strich sein dunkles Wesen nur soweit nach oben, dass die Brust vollständig frei war, dann glitt es mit einer Hand über den Rippenbogen, den Bauch, wo er den Nabel umkreiste, leicht ihn ihn tauchte, den gleichen Weg zeichnete, denn Karyu sonst mit der Zunge erkundete und es verfehlte die Wirkung nicht, der Dämon stöhnte leise. „Berühre dich, streichle dich.“ Die Stimme des Älteren war noch immer ein leises Schnurren, doch sie wurde dunkler, ebenso wie die Augen, die intensiv auf dem Vampir lagen, lustvoll verfolgten, wie dieser seine Brust hinauf strich, eine der Brustwarzen umschmeichelte. Leicht erhob sich Miyavi von den Laken, den Rücken in einer eleganten Kurve durchgedrückt und der Dämon konnte sehen, dass die die Erhebung verhärtete, als der Vampir sie zwischen zwei Fingern rieb, leicht über sie kratze, bevor er ihrem Zwilling die gleiche Behandlung zukommen ließ. Ein Blick an dem schönen Körper hinunter zeigte dem Braunhaarigen, dass der leicht Kleinere sich fallen ließ, die ersten Konturen der sich abzeichnenden Erregung konnte er bereits sehen und obwohl selbst diese Sicht eine exquisite Erotik inne hielt, wollte der Ältere mehr. Sein Blick fing den des Vampirs hielt ihn fest, als er den nächsten Befehl wisperte. „Öffne deine Hosen, zeig mir, was du begehrst... wie du willst, dass ich dich berühre.“ Miyavi stöhnte, hob erneut seine Hüften, als seine eine Hand hinab wanderte, erst noch über den Schritt strich, bevor sie zu den Knöpfen der engen Jeans wanderten. Karyus Atmung beschleunigte sich, glich einen leisen, unregelmäßigen Keuchen, gemischt mit dunklen Stöhnen – er liebte es seinen Gefährten so zu sehen, es erregte ihn, schürte das Feuer in seinem Inneren ins Unermessliche. Die Hose samt dem Shorts fiel von den schlanken Hüften, gerade weit genug um die Härte zu befreien, welche Miyavi mit verruchten Fingern berührte, die Spitzen waren feucht, denn der Vampir hatte an ihnen gesaugt und nun strichen sie langsam über den Kopf, dann den schlanken Schaft hinunter. ~~~~~~ Er bebte, sein Kopf sank abermals in den Nacken, er stöhnte leise, verlangend, während sich seine eigenen Finger über seinen Körper bewegten. Seine Gedanken waren leer, er kam nur noch den dunklen verführerischen Worten seines Dämons nach, fühlte das heiße Brennen in seinen Adern, das Blut zusammen mit seiner Erregung, weswegen ihm warm war. Die Finger strichen über seine Hitze, leicht umschloss er sie, rieb an ihr entlang, weswegen er abermals aufstöhnte, die andere Hand bewegte sich weiter über seinen Bauch seine Brust, abermals suchte er den Blick zu seinen Gefährten, welcher noch immer auf dem Stuhl saß, ihn sehr genau beobachtete, in dessen Augen war ebenfalls die Lust und das Verlangen zu lesen, doch noch hielt sich der Ältere zurück, etwas, für das er ihn manches Mal verwünschte, doch dieses Mal war es ein Spiel zwischen ihnen, wer wohl zuerst nachgab? Kurz nur löste er die Hände von seiner heißen Haut, zog die Hose ganz aus, sie verhinderte das, was er vorhatte, schnell hatte er sie auf den Boden verbannt, erkundete wieder seinen Körper, erzitterte unter der Berührung, seine Seite, seine Hüfte entlang, über den Bauch zur Brust, wo er die beiden kleinen Erhebungen noch einmal reizte, über den Stoff glitt, dann seinen Hals entlang. Samtweich strich er mit den Fingern über seine Male, stöhnte abermals auf. Seine Finger strichen über sein Kinn, zeichneten seine Lippen entlang ehe er diese öffnete, mit der Zungenspitze jeden einzelnen berührte dann zwei Finger ganz in den Mund nahm, an ihnen saugte, dabei legte sich seine andere Hand wieder ganz um seine Erregung, bewegte sich an dieser entlang, den Schaft zur Spitze, welche er umtanzte. Da die Hose aus war, spreizte er seine Beine weiter, präsentierte sich seinem Geliebten ganz. Die Finger lösten sich von seinem Mund, wanderten wieder tiefer streiften dabei immer wieder seine Haut, doch das hatte er jetzt nicht vor, er wollte zeigen, was er von Karyu wollte, dabei erschauerte er, bebte seicht und drückte den Rücken wieder durch. Kurz berührte er die Spitze, umkreiste sie, glitt dann tiefer über die Hoden und noch weiter, bis er mit den Fingern über den Muskelring strich, diesen massierte. Mit einem Finger drang er in sich ein, atmete vor Erregung gepresst aus, etwas wand er sich, wusste nicht so recht wohin mit sich, denn das was er tat, war gut, doch noch lange nicht gut genug, was er wollte war, das sein Dämon ihn nahm, ihn wieder ganz sein macht, er ihn wieder in sich fühlte, er diese ruhige Kraft spüren konnte, welche immer ein Schutz für ihn war. Er stöhnte, drückte sich seinem Finger entgegen, den er langsam bewegte, sich selber weitete, ehe er auch mit den Zweiten in sich drang. Bebend bewegte er sich, seine andere Hand lag um seine Hitze folgte den langsamen Bewegungen, bäumte sich auf. Durch Zufall hatte er das Nervenbündel in sich getroffen, er stöhnte, die Hitze wanderte über ihn, durch seine Adern, doch es war noch nicht genug, es war nicht alles. Er bewegte seien Hände weiter, schaute zu seinem Geliebten, es fiel ihm schwer die Augen geöffnet zu halten, doch er wollte ihn ansehen, bettelte ihn an, stöhnte abermals auf, doch dieses Mal konnte er sich nicht mehr zurückhalten. „Karyu.“ ~~~~~~~ Die Lippen des Dämonen hoben sich in einem sinnlichen Lächeln, genau darauf hatte er gewartet, auf das Flehen der heiseren von Lust getränken Stimme, doch noch regte er sich nicht, beobachtete wie die Finger in einem langsamen Rhythmus in den Körper seines Gefährten sanken, wie dieser immer wieder leicht die Lippen öffnete, über diese leckte und letzten Endes wimmerte, verschleierte Augen abermals auf ihn richtete, stumm bettelte, dass er sich erhob und seinen Platz zwischen den Beinen des Vampirs einnahm. Geschmeidig erhob sich er Ältere, schlich einer Raubkatze gleich auf das Bett zu, verharrte aber am Rande, so nah, das Miyavi oder er nur die Finger ausstrecken müssten um sich sich zu berühren, aber keiner von ihnen tat es, er beobachte den Kurzhaarigen stumm und dieser stöhnte, ließ einen dritten Finger in sich sinken. Mit einer Hand strich Karyu langsam über seinen Oberkörper, öffnete die Schnallen, die seine knöchellange Weste geschlossen hielten, streifte diese von seinen Schultern. Seine Hosen folgten als nächstes, doch diese behielt er auf seinen Hüften, als er sich auf das Bett und über Miya kniete, dessen Hände mit einer der Seinen einfing und über dem Kopf des Vampirs in die Laken drückte. Dieser wimmerte, ein Laut der sich in ein Stöhnen wandelte, dass der Dämon schluckte, als er diese sündhaften Lippen sein machte, mit ihnen spielte und an der unteren knabberte. Die Finger der freien Hand ließ er langsam über die Brust wandern, die beiden Erhebungen in die er kniff, bevor er den Stoff der beiden Pullover einmal mehr nach oben schob und letzten Endes gänzlich verbannte, aber er ließ nicht zu, dass Miyavi nach ihm greifen konnte, hielt dieses ein weiteres Mal. Der Vampir stöhnte verlangend, verzweifelt, schlang ein Bein um seine Hüfte, als er Küsse auf das Schlüsselbein legte, von da zum Hals hinauf wanderte, über dessen Sehne er mit der Zunge strich. Seine Finger umschlossen seine Erregung, hielten und leiteten diese, während er in den heißen Leib des Jüngeren drang, gleichzeitig biss er zu, durchbrach die Haut an dem Übergang zwischen Schulter und Hals, grollte dunkel, als das Blut in seinen Mund floss, seine Sinne schärfte und gleichermaßen vernebelte. Miyavi keuchte dunkel, heiser, hob sich ihm vollständig entgegen, angespannt und bebend, Karyu konnte fühlen, wie die Brustwarzen seines Gefährten seine Haut streiften, er konnte den Herzschlag spüren – ein atemloses Stakkato, so nah an der Grenze und doch nicht weit genug. Er begann sich zu bewegen, sank mir ruhigen, ausdauernden und tiefen Stößen in den schlanken Leib, eine Hand unter den Kurzharigen geschoben, um dieses zu halten, einen anderen Winkel zu erreichen, sodass er seinen Gefährten vollständig ausfüllen konnte, Miyavi sollte nichts als ihn spüren, an nichts als ihn denken und der leicht Kleinere sollte seinen Namen stöhnen, wenn er kam. Miyavis Finger ballten sich zu Fäusten, immer wieder stöhnte dieser, gemischt mit leisen flehenden Lauten, gepressten Wispern, dass keinen Sinn ergab, halb besinnungsloses Flüstern eines einziges Wunsches und so beugte sich der Dämon zu seinem Geliebten, küsste diesen ausgiebig, neckend und lüstern, wanderte dann zu dem Ohr hinüber flüsterte unzüchtig in dieses. „Sag mir, Miyavi... was willst du tun, damit ich dich kommen lasse?“ ~~~~~~ Er stöhnte auf, bebte unter einem Schauer. „Für... für dich alles.“ Seine Stimme klang so rau, so dunkel und so weit weg, er hob sich Karyu entgegen, wollte mehr. Einer seiner Blicke traf auf den Älteren, welcher ihn anziehend und so verführerisch anlächelte, er wollte den Anderen greifen, ihn zu sich herunter ziehen doch wurden seine Hände eisern gehalten, er hatte sich Karyu selber ausgeliefert und genoss es auf einer Seite auch, auf der anderen, hört er eine winzig kleine Stimme, die darüber fluchte, doch sie war unwichtig, solange der Dämon nur bei ihm war. Nach seinen Lippen wurde wieder gehascht, er konnte und wollte sich nicht entziehen, ließ den Oberen in sein Reich dringen, stöhnte auf doch dieses Mal wurde es von den Lippen des Anderen geschluckt, Blut lief über seine Zunge, traf ihn mit Wucht, da es überraschend kam, doch es war der Geschmack seines Dämons. Heiß, ihm war so heiß in seinem Kopf schien sich alles zu drehen, doch er wusste nicht einmal was, er bewegte sich dem Älteren entgegen, schlang beide Beine um dessen Hüfte, er wollte ihn, wenn seine Hände schon nicht frei gelassen wurden, so viel wie möglich berühren, ganz sicher gehen, dass es keiner seiner Träume war, die er in so unzähligen Nächten hatte, das Karyu wirklich über ihm war. „Schau mich an.“ Abermals bebte er, versuchte den Worten nach zu kommen, doch immer wieder gaben seine Lider nach, fielen ihm zu, so das er sie nur flatternd heben konnte, auch brauchte er einige Momente um sich ganz auf den Größeren zu konzentrieren. Die Augen seines Geliebten waren dunkel, Lust, Verlangen und, auch wenn es in seinen eigenen Gedanken kitschig klang, Liebe. „Karyu.“ Der Andere reagierte nicht darauf, nur seine Stöße wurden fester, unkontrollierter und trieben ihn noch weiter der Grenze zu. Er konnte langsam nicht mehr, er schien zu brennen, nichts schien mehr wirklich zu sein, keine Gedanken mehr, nur die dunklen Tiefen über ihn, welche ihn festhielten, schienen noch zu existieren, ehe er das Ende erreichte, sich anspannte, sich ein letztes Mal dem Anderen entgegen hob. Ob er etwas sagte oder nur stöhnte, er wusste es nicht mehr, nur diese unglaubliche Kraft, die über ihn hinweg rollte und ihn mit riss... Seine Augen waren geschlossen, sein Herzschlag raste, er bebte leicht, Karyu lag über ihm, das wusste er, dazu musste er die Augen nicht öffnen, er fühlte es einfach, genauso das dieser mindestens ebenso außer Atem war. Genießerisch schnurrte er, er konnte seine Arme wieder bewegen, welche er gleich um den Oberen schloss, über dessen Rücken glitt, den Schultern, ehe er sich doch entschloss, die Lider zu heben. Er schloss sie allerdings gleich wieder, suchte mit den Händen Halt an Karyus Schulter, der diesen abrupten Wechsel, sicherlich mitbekommen hatte, doch er wollte nicht, das dieser sich von ihm löste. „Miya, was ist?“ „Nur etwas schwindelig.“ Der andere musste ja nicht wissen, das er auch mit geschlossenen Augen das gefühlt hatte das sich alles viel zu schnell um ihn drehte und es in seinen Ohren Rauschte. ~~~~~ Karyu summte leise, er ließ das Thema fallen, selbst wenn er glaubte, dass es Miya schlechter ging, als er ihm weiß machen sollte, aber sein Vampir würde das Bett nicht mehr verlassen und seine Kräfte im Schlaf zurück gewinnen können. Leicht erhob er sich, nicht annähernd weit genug um sich von seinem Gefährten zu lösen, doch so, dass er dessen Kiefer mit einem Finger nach fahren, sanfte Küsse auf dem schönen, verschwitzen Gesicht platzieren konnte. Unter diesen Berührungen seufzte der Kurzhaarige, was ihn weich lächeln ließ, ihre Diskussion und auch seine Reaktion auf das Vorhaben des Jüngeren schien vergeben zu sein – Karyu wollte nicht, dass es zu Reibereien zwischen ihnen kam, aber mit ihrer beiden Seelen und dem dahinter liegendem Stolz würde es wohl unausweichlich sein und solange sie dann Sex wie diesen hatten war es durchaus in Ordnung. Sein Lächeln weitete sich, als er die feuchten Strähnen aus dem Gesicht Miyavis strich, Küsse auf die Stirn legte, beobachtete wie sein Geliebter davon dämmerte, denn das Streicheln auf seinem Rücken wurde immer schwächer, die Atmung beruhigte sich, begann tiefer zu werden und letzten Endes schlief der Vampir ein, die Beine noch immer um seine Hüften gelegt, wie um zu verhindern, dass er sich löste. Behutsam griff Karyu nach dem ersten der schlanken Schenkel, schob diesen sanft herunter, der zweite folgte, sodass es dem Dämon möglich war lautlos aufzustehen und in das Badezimmer hinüber zu wandern. Dort streifte er seine Hosen von den Beinen, warf sie in den Korb, bevor er sich säuberte, einen feuchten Lappen und das Handtuch vom Waschbecken zu dem Bett zurück nahm, Der leicht Kleinere lag noch genau in der gleichen Position da, Arme und Beine vom Körper gestreckt, so als wäre es vollkommen rechtens, dass zwei Drittel des Bettes belegt waren, weswegen Karyu leise gluckste, seinen Gefährten sanft wusch, die beiden mitgebrachten Dinge auf den Fenstersims legte, als er die Vorhänge vollständig schloss. »Gute Nacht, Vater.« Ein weiteres, seichtes Lächeln. »Ruhe wohl, Ni~ya.« Er zog Miyavi in seine Arme, als er wieder lag, weshalb der Jüngere glücklich seufzte, sich enger an ihn lehnte, während er die Decke über sie ausbreitete, die Augen schloss. Wie beinahe jede Nacht ging er in Gedanken den vorangegangen Tag durch, strukturierte den nächsten, seine Aufgaben und Gespräche, er würde sein Gästezimmer reinigen lassen, wenn der Freund Miyavis kam, er wollte eine Versammlung einberufen um die Fortschritte der Aufräumarbeiten zu katalogisieren und er musste mit Hyde sprechen, wissen ob dieser sich erholt hatte, dazu war bei Gara keine Zeit mehr geblieben. Der Dämon war vor seinem Geliebten auf, fand in seine alte Routine zurück und als Miyavi, nur in lockere Hosen bekleidet, gähnend in der Tür seines privaten Arbeitszimmers erschien, lächelte der Braunhaarige zu Begrüßung, legte das Dokument weg, mit dem er sich beschäftigt hatte. „Geht es dir besser?“ Sein Geliebter summte, schlenderte gemütlich zu ihm herüber, um sich auf seinem Schoss nieder zu lassen und einen Guten-Morgen-Kuss abzuholen. „Ja, aber ich werde dennoch jagen gehen müssen. Und du? Seit wann bist du auf? Karyu warf einen flüchtigen Blick zur Uhr. „Sein 17 Uhr.“ „Du arbeitest schon wieder zu viel, du solltest dich viel lieber ausruhen und mit mir kuscheln.“ „Nichts würde ich lieber tun, aber wenn der Stapel an Papier noch größer wird, dann wird Jarod keine Gnade mehr walten lassen, fürchte ich.“ Eine der feinen Brauen seines Vampirs schoben sich nach oben. „Wer ist denn hier bitte der Herr von London?“ „Jarod interessiert sich nicht für Titel, wenn er der Ansicht ist etwas muss getan werden, dann muss das auch getan werden, ist bestimmt das Elfenblut.“ Miyavi lachte leise, doch eine Antwort wurde von dem Klingeln seines Handys unterbunden, welches im Nebenraum lag und so glitt der Jüngere von seinem Schoss, um den Anruf entgegen zu nehmen. Durch die geöffnete Tür konnte Karyu das sanfte Lächeln sehen, also war es wohl der Fremde... Shinya?... der dort anrief, der Dämon war sich mit dem Namen nicht sicher, aber es war der einzige, denn der leicht Kleinere in Verbindung mit den letzten zwei Monaten genannt hatte. Einen kleinen Kuss haschte der Vampir noch von seinen Lippen, als dieser aufgelegt und wieder zu ihm gekommen war, dann nippte dieser kurz an seinem Ohr. „Ich werde duschen gehen und dann jagen, bevor ich Shinya von Heathrow abhole.“ „Möchtest du, dass Carry dich fährt?“ Ein Kopfschütteln. „Nein, ich werde meine Maschine nehmen.“ Der Herr von London nickte summend, hauchte einen kleinen Kuss auf die Wange seines Gefährten. „In Ordnung, achte auf dich... und Miya.“, der Angesprochene drehte sich in der Tür noch einmal zu ihm herum, „Aoi wartet im Club auf dich, du solltest bei ihm vorbei schauen.“ ~~~~~ Seufzend rollte er mit den Augen, wieso nur musste anscheinend jeder bei seinen Entscheidungen mitreden? „Ist gut.“ Leise konnte er Karyu lachen hören während er schnaubte, in ihr Ankleidezimmer ging um sich Sachen heraus zu suchen. Eine Lederhose, ein bauchfreies, ärmelloses Oberteil, beides schwarz gehalten, dazu Strümpfe und Unterwäsche, dann verschwand er erst einmal ins Bad. Nach dem Duschen und ankleiden, stylte er sich die Haare, betonte mit einem Kajal seien Augen und auch auf die Lippen kam ein dunkler Lippenstift. Er sah sich im Spiegel an, soweit war alles nur ein paar Kleinigkeiten fehlten, weswegen er ins Ankleidezimmer zurück ging, sich dort einen breiten Ledergürtel mit nieten und silbernen Ringen um die Hüfte band, ein paar fingerlose Lederhandschuhe, dazu ein Lederarmband mit Ringen, eines mit Nieten, zwei Lederbänder schlang er sich um den Oberarm und ein einfaches Lederhalsband was er mal von Karyu geschenkt bekommen hatte, um den Hals, nachdem er auch noch ein paar Stiefel mit Hacken angezogen hatte, betrachtete er sich im Spiegel, zufrieden mit sich, so konnte er doch sicher eine nette Beute finden. Er nahm seine Lederjacke, den Helm und seine Schlüssel eh er nach unten ging, schon während er die Stufen nach unten ging suchte er nach Aoi, zwar war der Club noch nicht lange offen, allerdings war schon einiges an Gästen anwesend. Den Dämon sah er am Tresen sitzen, wahrscheinlich musste er noch nicht arbeiten, oder gar nicht, das wusste er nicht einmal, allerdings hinterm Tresen sah er dessen Freund. Wie als würde der Dämon ihn spüren, hob dieser den Blick schaute zu ihm und dieses Mal war kein Lächeln auf den Lippen. Er sollte einfach den Ausgang anstreben und den Anderen ignorieren, seufzend ging er dann doch in dessen Richtung, Aoi war ihm einfach zu wichtig. Dieser schwieg, schaute ihn nur an als er vor ihm stand, bis sich plötzlich dessen Arme um ihn legten. „Wieso hast du so etwas verrücktes gemacht?“ „Es war nicht gefährlich.“ „Ihr hättet auf mich warten können.“ „Hätten wir.“ Nun löste sich der andere von ihm, schaute ihn fragend an. „Wieso wolltest du es dann nicht?“ „Kannst du Hyde leiden sehen?“ Kurz blinzelte der Dämon, schüttelte dann den Kopf. „Ich auch nicht, deswegen habe ich es gemacht.“ „Geht es dir nun wenigstens wieder gut? Du sahst gestern so fertig aus.“ „Es geht, Kirito hat mich gestern noch gezwungen was zu mir zu nehmen und ich bin jetzt auch auf dem Weg, um zu jagen.“ Der Dämon löste sich ganz, musterte ihn einmal. „Nur die Frage was genau du mit deinem Opfer vor hast.“ Nun beugte er sich an dessen Ohr. „Wenn du es raus finden möchtest kannst du dich ja gerne mal als Beute anbieten.“ Dann knabberte er leicht an Aois Ohr. „Überlege es dir.“ Damit wand er sich ab, er hatte Toshiyas Blick sehr wohl mitbekommen, diesen grüßte er mit einem Lächeln, während er Richtung Ausgang ging, sich die Jacke überzog und schloss, zumindest hatte er Aoi besänftigen können. ~~~~~~~ Seine Jagd hatte wirklich nicht all zu lange gedauert, vielleicht sollte er sich doch öfter so stylen, nur die Frage ob er dann so aus der Tür kam, wenn Karyu das sah, oder ob er sich gleich im Bett wiederfinden würde, so sie es dann überhaupt bis dort hin schaffen würden. Leise lachte er, doch, seinen Gefährten würde es sicher freuen, wenn er öfter so herum lief, mit einer Hand wuschelte er sich durchs Haar, manches mal waren kurze Haare doch richtig leicht, so zum Beispiel, wenn er einen Helm getragen hatte, ein bisschen mit den Händen durch und es sah wieder so aus wie es sollte. Er schaute sich um, eigentlich müsste er richtig hier sein, sein Blick auf die Anzeigetafel bestätigte es, der Flug war auch schon gelandet, nun musste er nur noch auf Shinya warten, nach weiteren fünfzehn Minuten in denen er sich seiner Jacke entledigt hatte und sie zu seinem Helm auf die Bank gelegt hatte sah er den Anderen, lächelte ihm zu, als dieser auf ihn zu kam. Erst einmal schloss er ihn in die Arme. „Schön, das du gekommen bist.“ „Ob das so gut war werde ich sehen, aber es freut mich, dich wieder zu sehen.“ „Wieso soll es nicht gut sein?“ „So dürftest du bei uns nicht herum laufen sonst müsstest du damit rechnen, das Pater Conner eine Teufelsaustreibung mit dir macht.“ Er zuckte mit den Schultern. „Das hätte er auch fast so.“ „Du weißt, weswegen das passiert ist.“ „Ja ich hatte nicht aufgepasst, woher hätte ich auch wissen können, das er bei so einem Wetter im Wald spazieren ist.“ „Auf dem Land fällt es eher auf, dass du anders bist und hier anscheinend auch.“ Erst jetzt schaute er sich um, gut, er konnte einige Augen in ihre Richtung sehen, angefangen von Kindern, die auf ihn zeigten, hin zu Mädchen die verdächtig kichernd miteinander tuschelten, selbst von Männern bekam er ein paar lüsterne Blicke, aber auch genug, die den Kopf schüttelten. Mit einem Schritt war er an Shinya, legte den Arm um dessen Taille. „Du beschützt mich doch sicher auch wieder?“ „Nur wenn du mir sagst das deine Beute vorhin niemand war, den ich kannte.“ Er hob eine Augenbraue, durch schnüffelte die Erinnerungen die er noch hatte und schüttelte den Kopf. „Kein Shinya zu sehen.“ „Das ist gut, also wo geht’s hin?“ „In den Club, ich denke Karyu, möchte dich sicher zu allererst kennen lernen und mal schauen wer noch so da ist.“ „Wahrscheinlich viel zu viele Leute.“ Sie liefen längst durch die große Halle zum Ausgang. „Selbst wenn, die meisten gehören zu uns.“ Der Kleinere seufzte, er verstand ihn ja auch, aber Shinya würde sich nicht ewig vor der Welt verstecken können und das wusste der Andere selber, es waren seine eigenen Worte. Lange dauerte es nicht zum Club und wie auch die letzten Male genoss Shinya es, den Wind zu fühlen, wenn sie mit seiner Maschine unterwegs waren, weswegen er schmunzelte, vielleicht sollte er dem Langhaarigen Eine schenken. Am Club parkte er wieder in einer Seitenstraße, nahm die Tasche seines Freundes, die sie mit festgeschnallt hatten und den Anderen bei der Hand, denn er schien sich nicht so recht zu trauen. Er führte ihn an der Schlange der Wartenden vorbei und mit einem Lächeln und einem kleinen Gruß an die Türstehern gingen sie rein. „Willkommen im Submit.“ Ein Lächeln auf den Lippen zog er Shinya langsam weiter, der sich doch recht neugierig umsah, er führte ihn gleich zur Treppe nach oben in ihre Räume, denn der Langhaarige schreckte kurz vor den vielen Wesen hier im Club zurück, allerdings blieben sie oben an der Treppe stehen, schauten zusammen nach unten, dabei zog er seine Jacke wieder aus. „So viele Wesen und so unterschiedlich.“ Einige Momente noch, dann schaute Shinya ihn wieder an, lächelte, das erste Mal seit er ihn wiedergesehen hatte, richtig und aufrichtig. „Und nun will ich endlich deinen Gefährten kennen lernen.“ Seine Hand legte sich wieder in die des Anderen und er zog ihn mit sich, im Arbeitszimmer war er nicht, in seinem privaten war er um die Zeit nie, dann vielleicht im Wohnraum, wenn auch dort nicht, dann würde er zumindest eine Nachricht finden, also gingen sie nun da hin, nebenbei hatten sie ihre Sachen erst Mal irgendwo abgelegt. Zu seiner Überraschung fand er den Älteren nicht alleine in ihrem Wohnraum. ~~~~~ Mit einem weichen Lächeln erhob sich der Dämon, trat auf seinen Gefährten und den Fremden zu, die in der Tür standen, als wären die versehentlich in die Damentoiletten gelaufen, sein Bauch zog sich unruhig zusammen, wenn er es ehrlich zugab, dann hatte er kein gutes Gefühl, bei dem was folgen würde, dazu kannte er Miyavi einfach zu gut, nun aber küsste er diesen leicht, so wie sie es vor Anwesenden immer taten, bevor er sich dem schlanken Rothaarigen zuwand. „Sie müssen Shinya sein, es freut mich sehr, Sie kennen zu lernen.“ Der Kleinere nickte leicht, dunkle Augen ruhten auf ihn, schienen ihn ergründen zu wollen, während er die Züge es fremden Mannes studierte, sie waren eben und unglaublich ausdrucksstark, die Brauen fein über den Augen, die Lippen voll, aber nicht so, dass es übertrieben wäre – es war klar zu erkennen, warum Kyo ihn anziehend fand und ja.... der Fremde konnte die Zeit mit seinem Blick tatsächlich gefrieren lassen, er fesselte in seiner Intensität. Karyu vermochte nicht sofort zu sagen, welch Wesen Shinya war, er war kein Emphat, aber er erkannte die Verbundenheit zur Natur, den Geruch nach Sturm und Meer, welche in der Aura Shinyas lag und er fühlte das Wispern von heller Magie. Von dem Kleineren wanderte sein Blick zurück zu seinem Gefährten, welcher ihn stumm musterte, so nach Antworten verlangte, weswegen er eine Hand in Richtung der Sitzgruppe ausstreckte, wo sich die beiden Personen inzwischen erhoben hatten. „Miya, dass ist Aruna. Sie ist die Fürstin der Schattendämonen in Norwegen.“ Miyavi nickte leicht, ebenso wie Shinya es getan hatte, verneigte sich dabei leicht vor dem höheren Rang, weswegen die Schwarzhaarige weich lächelte, eine Hand gegen die Wange des Vampirs legte. „Solche Förmlichkeiten sind nicht notwendig, ich bin entzückt, endlich dem Gefährten Karyus zu begegnen.“ Keine Antwort nur ein kleines Lächeln, dann legten sich die Augen seines Gefährten zurück auf ihn, warteten, dass er weiter sprach und erklärte. „Sie wird ein paar Tage bei uns bleiben, um einige Geschäfte zu erledigen und sich die Stadt anzusehen. Der junge Mann an ihrer Seite ist Koushiro, mein Sohn.“ Nun hörte er es, dass tiefe Einatmen des Vampirs, so als ob dieser von Anfang an gewusst hatte, dass dieser Besuch nicht dem normalen Standard entsprach, denn obwohl Karyu in seiner Position beinahe täglich Wesen und Persönlichkeiten empfing, war die Atmosphäre einfach eine andere und das hatte Miyavi wohl gespürt, ebenso wie Shinya, Aruna und Koushiro spürten, dass die Anspannung stieg, es leise knisterte. Trotzdem lächelte sein Sohn, anziehend und sinnlich, wie es wohl allem Dämonen zu eigen war, hielt dem Vampir eine Hand entgegen. „Hey. Es ist schön dich kennen zu lernen.“ „Ja, das stimmt.“ Miyavi schüttelte die Hand zwar, aber der Unterton in den Worten vermittelte Karyu das gleiche, was ihm auch schon sein Gefühl gesagt hatte – es würde nicht gut laufen, weswegen er sich seiner Frau zu wand, sanft nach ihrer Hand griff, einen Kuss auf diese legte. „Warum schaust du nicht nach, ob du Jarod finden kannst? Ich möchte Shinya gern in sein Zimmer bringen, ich treffe dich dann im Club, ist das in Ordnung?“ „Natürlich.“ Die Dämonin lächelte wissend, ließ sich von ihrem Sohn aus dem Raum führen, der ihr einen Arm angeboten hatte, wobei sie auch Shinya freundlich zunickten. »Das nächste Mal, geliebter Karyu, solltest du deinem Gefährten eher von soetwas erzählen.« Karyu seufzte auf die Gedanken nur lautlos, straffte dann seine Schultern, um sich wieder dem Rothaarigen zu zuwenden, der eine Hand auf dem Rücken seines Gefährten platziert hatte, diesen besorgt ansah. „Shinya... kommen Sie, ich zeige Ihnen ihren Raum.“ „Das kann ich gut und gern allein machen.“ Dieses Mal war der Tonfall deutlich finsterer und mit einem weiteren Seufzen überließ er dem Jüngeren das Feld, nickte, um sich in sein Arbeitszimmer zurück zu ziehen, wo er vor dem Gemälde seines Gefährten stehen blieb, nachdenklich zu diesem hinauf starrte. Wie viel Zeit verging, bevor er hörte wie sich dir Tür öffnete und dann wieder schloss, konnte Karyu gar nicht sagen, er hatte auch keine Ahnung wie er beginnen sollte, ob er das überhaupt durfte und so würde er einfach abwarten. „Wann hattest du vor, mir zu sagen, dass du einen Sohn hast?“ Einen kurzem Moment schloss er die Augen, drehte sich dann zu dem leicht Kleineren herum, der sich gegen seinen Schreibtisch lehnte, die Arme vor der Brust verschränkt hielt. „Ich wollte es dir nicht verschweigen.“ Eine der feinen Brauen schob sich in die Höhe. „Das ist keine Antwort.“ „Es war einfach nie ein Thema zwischen uns... ich habe nicht daran gedacht, bis sie heute im Submit standen.“ „Kein Thema zwischen uns? Karyu, ich erwarte, dass du mir so etwas sagst, unabhängig, ob wir darüber geplauscht haben oder nicht. Weißt du, wie es sich anfühlt, wenn man in einem Raum kommt und dein Gott verdammtes Kind trifft und im gleichen Atemzug erkennt, dass du eine Frau hattest?! Das ist nicht irgendetwas, dass man vergessen sollte, Herrgott!“ „Lass es mich zumindest erklären?“ „Was, warum du nicht eher auf die Idee gekommen bist, mir das zu sagen?“ Karyu versuchte gar nicht erst auf Miyavi zu zugehen, seine Hand würde wahrscheinlich weg geschlagen werden und deswegen blieb er stehen wo er war, drehte sich wieder zu dem Gemälde herum, als würde ihm dieses Beistand geben können. „Meine vergangenen Beziehungen sind nichts, worüber ich spreche. Aruna... ich habe sie vor gut Hundert Jahren kennengelernt, damals hatte ich mich gerade erst etabliert, Wesen und Rassen akzeptieren einen neuen Herrn nicht von einen Tag auf den anderen, es kostete mich gut zwanzig Jahre, die Löcher zu füllen, die mein Vorgänger hinterlassen hatte.“ Eine seiner Hände legte sich auf den Rahmen des Gemäldes, strich sanft darüber. „Sie war auch schon damals die Königen ihres Clans, noch sehr jung, aber mit festen Zielen und Idealen. Sie weiß sich durchzusetzen, ausgestattet mit einem perfekten Sinn für Strategie. Aber ihr fehlte ein Mann.“ Hinter sich hörte er, wie Miyavi scharf die Luft einsog. „Ja, sie bat mich ihr Mann zu werden, aber ich lehnte es ab, selbst wenn wir gute Freunde waren, es hätte nicht einmal mit der Zeit der Jahrhunderte zu etwas Tieferen geführt, aber ich gab einem anderen Wunsch nach, denn sie hatte – einen Erben. In ihrem Clan gibt es keine Männer, Miyavi. Sie leben ein wenig wie die Amazonen, Söhne werden zwar nicht gemordet, aber sie müssen den Bund verlassen, wenn sie ihren hundertsten Geburtstag feiern. Aruna bat mich der Vater ihres einzigen Kindes zu werden, damit ihr Blut nicht ausstirbt... auch männliche Schattendämonen sind nicht an jeder Ecke zu finden. Wir sind Krieger und können einander wenig tolerieren. Über die Jahrhunderte hinweg gab es regelrechte Hetzjagden unter unserer Rasse.“ Ein weiches Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er sich daran zurück erinnerte, wie er Koushiro das erste Mal gesehen und berührt hatte – es mochte kein Bund sein, den Aruna und er teilen, aber das änderte nicht die Gefühle, die er als Vater trug. Karyu hatte zwei Kinder, eines das aus seinem Fleisch und Blut war und eines, dass mit ihm in der Seele verknüpft war und er liebte sie auf die gleiche Art und Weise – würde Koushiro Hilfe brauchen, dann würden seine Arme ebenso geöffnet sein, wie sie es für Ni~ya waren. Mit einem weiteren Seufzen drehte er sich zu seinem Gefährten – Gott, warum mussten sie schon wieder streiten? „Verzeih mir.“ ~~~~~ Noch immer gärte es in ihm, wieso musste es auch heute geschehen, er hatte sich gefreut das Shinya kam, das dieser seinen Gefährten und umgekehrt kennen lernen würde und dann kam er in den Raum und merkte das da etwas war. Sicher hatte Karyu ihm versucht zu erklären weswegen er eine Frau hatte, doch das interessierte ihn nicht wirklich, zwar war dort irgendwo auch Eifersucht, doch sie war winzig, er und Karyu waren aneinander gebunden und seine Liebe zu ihm bekam er immer wieder zu spüren, doch das mit Koushiro war etwas anderes. Auch wenn er wusste das es falsch war, hatte er das Gefühl... verraten worden zu sein, so recht konnte er sich das auch nicht erklären und es war eigentlich auch unsinnig, das wusste er, dennoch nagte es an ihm das Karyu es ihm nie erzählt hatte. Die ganze Zeit hatte er in die Augen seines Gefährten dabei geschaut, schloss sie aber nun erst mal während er tief durch atmete. „Ist er dein einziges Kind?“ „Soweit ich weiß, ja.“ Kurz zogen sich seine Augenbrauen zusammen, dann lächelte er leicht, er hatte nicht vor zu streiten, auch wenn es ihn verletzt hatte. „Wehe du erzählst mir morgen das du noch irgendwo drei Ehefrauen versteckt hast.“ Auch auf den Zügen des Älteren konnte er die Erleichterung sehen, als dieser zu ihm trat, die Arme um ihn schob, während er seine um dessen Hals legte. „Was sollte ich mit ihnen, ich habe dich, das reicht mir.“ „Genau so was wollte ich hören.“ Er war es der sich vorbeugte die Lippen des Anderen mit seinen berührte, auch wenn der Kuss erst noch langsam war wurde er wie nicht selten leidenschaftlicher, so das er sich unter einem Keuchen löste. ~~~~~~~ Nachdem er am Gästezimmer geklopft hatte, öffnete Shinya recht schnell die Tür, ließ ihn ein, schaute ihn allerdings noch immer besorgt an. „Du wirkst wieder ruhiger.“ Er seufzte, nickte allerdings. „Wir haben geredet.“ „Und es auch geklärt?“ Abermals nickte er. „Dennoch bist du verletzt.“ „Es ist eben nicht mal leicht zu verkraften wenn man erfährt das der Gefährte ein Kind hat und das indem man plötzlich vor diesem steht.“ „Stört es dich, dass er eines hat?“ „Nein.“ Überrascht schaute er Shinya an, wie kam er nur darauf? „Er hat es mir nur einfach nicht gesagt.“ „Nun weißt du es und du hast ihm doch sicher auch verziehen, oder bist du mal wieder stur geblieben?“ Mit einem Schnauben zog er die Augenbrauen zusammen. „Was denkt ihr nur immer alle von mir?“ „Das du sehr stur und unberechenbar bist.“ Eine Augenbraue hob sich. „Danke.“ Shinya lachte, schaute ihn dann allerdings wieder ernster an. „Darf ich dir eine Frage stellen?“ „Sicher.“ „Es ist mir schon vorhin aufgefallen, wieso umfängt dich so sehr ein Hauch von heller Magie, ich dachte du verträgst es nicht so?“ Er strich sich durch das Haar. „Das ist eine längere Geschichte, können wir darüber später reden?“ „Wenn du es willst, ich hätte dennoch einen Wunsch.“ „Und der wäre?“ Leicht Röte lag auf den Wangen des Kleineren. „Ich würde mich gerne noch etwas im Club umsehen, würdest du mich begleiten.“ Er lächelte, also hatte er Shinya doch neugierig gemacht, er deutete eine tiefere Verbeugung an. „Ganz wie Ihr wünscht.“ Dabei zwinkerte er. ~~~~~~ Karyu hatte sich in die Schatten seiner Lounge zurückgezogen, als er hier angekommen war, hatte er niemanden vorgefunden, Toshiya, welcher ihn hatte kommen sehen, war auf ihn zugetreten und hatte ihm gesagt, dass die Dämonin mit Jarod unterwegs und sein Sohn irgendwo auf der Tanzfläche verschwunden war – mit Aoi im Schlepptau – andere Wesen schienen an dem Geliebten des Magiers immer wieder offen Interesse zu bekunden und der Herr von London war der Ansicht, dass der Dunkelhaarige diesen irgendwann nur noch an sich gekettet in seinen Club lassen würde. Nun aber war er für sich und er genoss es, es gab ihm Zeit seine Gedanken zu sortieren, denn selbst wenn Miyavi ihm verziehen hatte, der Knoten in seinem Unterleib blieb bestehen. Sanft zog er an seiner Zigarette, wenn er es zugab, dann wusste er nicht mehr, wann er sich das letzte Mal eine angesteckt hatte, aber tat gut, den Rauch mit den Augen zu verfolgen, zu beobachten, wie dieser in der Dunkelheit seines Clubs verflog. Tak hatte wohl ebenfalls keine guten Tag gehabt, die Musik des DJ's war düster, wechselte zwischen aggressiven Rhythmen und schweren Bässen hin und her, sodass man hin und her gerissen wurde, von Zorn und Wut zu einer schweren Melancholie. Pure weiße Aura, die den Raum flutete brachte ihn schließlich dazu seine Schatten zu lösen und den Aschenbecher auf dem Tisch zu platzieren, während er beobachtete wie Hyde näher kam, unmittelbar hinter ihm Gackt, dessen Gesicht müde wirkte. „Ist etwas vorgefallen?“ Die beiden Angekommenen schüttelten den Kopf, ließen sich geschmeidig auf die Couch fallen, ihr Stammplatz, dann schmiegte sich der Engel an seinen Gefährten, schien nicht von diesem getrennt sein zu können. „Wir sind in Ordnung... es war nur ein anstrengender Tag für uns beide.“ Die Stimme des Dämonen klang belegt, so als ob dieser sie sehr intensiv benutzt hätte, aber Karyu ließ es fallen, er vertraute seinen Freunden, dennoch griff er nach der freien Hand des Schwarzhaarigen, zog diese an seine Brut über sein Herz. „Es tut mir sehr leid, was geschehen ist.“ „Danke... aber dennoch, löse dich endlich von den Gedanken, dass es deine Schuld gewesen sein könnte.“ Für einige Sekunden schlug Karyu seine Augen nieder. „Vielleicht hätte man es verhindern können. Vielleicht war mein defensiver Plan ein Fehler.“ „Selbst wenn, was bringt es uns, nun darüber nachzudenken? Karyu, der Krieg ist vorbei, lass ihn endlich gehen.“ „Das kann ich nicht, Hyde und das weißt du. All diese Opfer, sie sind meine Toten.“ Der Engel blickte ihn einfach nur an, schüttelte dann leicht den Kopf, bevor er sich erneut gegen Gackt lehnte. „Ist schon wieder etwas zwischen dir und Miya passiert?“ „Nein, zumindest nicht direkt. Aruna und Koushiro sind hier.“ Auf seine leisen Worte hellten sich die Züge der beiden Beschwingten auf, die sich automatisch nach den beiden Personen umblickten. „Das ist wunderbar, Gott, ich habe sie schon ewig nicht mehr gesehen, wo sind sie?“ „Kou ist tanzen, Aruna ging mit Jarod fort, es gibt einiges das sie erledigen muss. Sie ließ Toshiya ausrichten, dass sie in den Morgenstunden zurück sein wird. „Ich will sie auf jeden Fall sehen... Karyu, du hast doch sicher noch ein Gästezimmer frei?“ Der Dämon nickte nur Schicksalsergeben... das Paar würde auch in seinem Bett schlafen, wenn sie es sich in den Kopf gesetzt hatten und falls Kyo sich dazu entschied in der heutigen Nacht in den Club zu kommen, würde es in seinen Gemächern eng werden. ~~~~~~ Er war etwas überrascht, als Shinya ihn fragte, ob er etwas hätte, was er anziehen konnte, denn der Kleinere fühlte sich für den Club nicht passend gekleidet und nichts dabei zu hatte, dass gehen würde. »Ni~ya?« Mental konnte er die sanfte Aura des Anderen fühlen, dessen leises fragendes Summen. »Dürfte ich mir aus seinem Schrank ein Paar Sachen heraus suchen, etwas für Shinya, womit er in den Club passt.« »Ja, könnt ihr.« »Du bist ein Schatz,.« Soweit es ihm möglich war streifte er die Präsenz des Kleineren, lächelte leicht, als er sich dann wieder löste, Shinyas Hand ergriff. „Komm, du darfst dir etwas ausleihen.“ Zusammen gingen sie die Sachen durch, oder besser er, da er etwas zusammen stellte, am Ende hatte er eine Hose, die locker auf Shinyas Hüfte saß, in Schwarz, dazu ein leicht durchscheinendes enger anliegendes T-Shirt, in einem dunkleren Rot gehalten, doch so, das es sich mit der Haarfarbe des Andere vertrug, dazu zwei schwarze Gürtel, welche den Hosenbund umspielten. Zufrieden lächelte er, ging dann mit dem Anderen noch einmal in Karyus und sein Badezimmer wo er seinen Gast auf einen Hocker setzte. Ganz leicht nur schminkte er ihn, das es natürlich wirkte, sonst würde es zu viel werden bei Shinyas roten Haaren und dem Oberteil. „Fertig.“ Er zog den Anderen auf die Beine, stellte ihn vor den großen Spiegel, und dieser musterte sich selber. „Meinst du nicht, dass es zu auffällig ist?“ „Shin, wir sind hier nicht in deinem Dorf, wo ich alleine wegen meiner Maschine auffalle.“ „Ist ja gut.“ „Gefällt es dir wenigstens?“ Noch einige Momente drehte sich der Andere, schaute ihn dann an. „Ich wusste nicht mal das ich so aussehen kann.“ „Dann müssen wir noch ein bisschen was nachholen solange du hier bist.“ Auch er schaute noch einmal in den Spiegel, zog seinen Lidstrich nach und wuschelte sich noch einmal durch das Haar. „Und bereit?“ Wieder leicht unsicher nickte Shinya, weswegen er dessen Arm nahm, ihn bei sich einhackte. „Keine Sorge ich passe auf dich auf.“ Sein Begleite nickte. An der Treppe blieben sie wieder stehen, der Club war noch genauso voll und er ließ Shinya Zeit. „Wenn es dir zuviel wird sag es mir einfach.“ Abermals nickte der Zierlichere und langsam gingen sie nach unten, dabei schaute er sich um, traf auch auf den extra Bereich, wo er neben seinem Gefährten auch Hyde und Gack sah, doch hatte er erst einmal nicht vor dort hinüber zu gehen, erst einmal sollte sich Shinya in Ruhe umschauen, deswegen führte er diesen am Rande entlang zum Tresen, wo er Toshiya das erste Mal richtig begrüßt hatte. „Shin, darf ich dir Toshiya vorstellen? Er ist Barkepper hier. Toshiya, das ist Shinya, ein Freund, er ist das erste Mal in London.“ Die Beiden grüßten sich und der Zierlichere wurde gefragt was er wollte, ihm stellte der Andere gleich ein Blutwein hin, weswegen er dankend lächelte. Er nippte an dem Becher, legte einen Arm um den Langhaarigen. „Und, hast du es dir alles so vorgestellt?“ ~~~~~~ Irgendwo in Karyu gab es diese kleine Stimme, die ihm immer wieder sagte, dass alles in Ordnung war, dass er endlich damit anfangen sollte, sich zu entspannen und es vielleicht dem hingekommenen Sugizo gleich zu tun, welcher – in seiner wahren Form – neben dem Engel lag und somit niemand anderem mehr Platz ließ, was Kirito und Kaoru auch nicht störte, die beiden teilten sich einen Sessel, der Mensch saß in ihm und der Andere hinter ihm auf der Lehne. Auf dem letzten, verbliebenen Sessel befanden sich Yasu und der Mâho, sie tranken beide einen Tee und machten den Eindruck als würden sie auf einem Picknick in der Natur und nicht einen spärlich beleuchtetem, stickigen Club befinden, die Beiden schienen äußerst ausgeglichen und Karyu beneidete sie darum. Warum sie sich alle den heutigen Abend ausgesucht hatten um ins 'Submit' zu kommen entzog sich ihm aber doch, es war einfach zu selten, dass sie alle hier waren, wenn er sie nicht rief. „Gizo... ich fürchte du wirst deinen Platz aufgeben müssen.“ Dies kam von Gackt, der langsam an einen Wein nippte, mit den Fingern über immer wieder leicht über den Rücken seines Engels strich, der Angesprochene hingegen hob gelangweilt seinen Kopf, richtete die grünen Augen auf den Eingang der Lounge, wo bisher noch niemand zu sehen war, doch Kyos Aura war schwer zu verfehlen, wenn er sie nicht löschte. Keine zwei Herzschläge später trat der kleine Mann die Treppen hinauf, eine Hände locker in die Tasche seiner schwarzen, extrem tief sitzenden Hose gesteckt, in der anderen eine Zigarette. „Hast du noch was bestimmtes vor, heute Nacht, Sexy?“ Wieder Gackt und dieses Mal mit klaren Lüstern behaftet, als die dunklen Augen an dem Blonden auf und ab wanderten, welcher in der Tat sehr anziehend aussah, zu der Hose und den schweren Stiefeln mit unzähligen Schnallen, trug er ein enges, ärmelloses Shirt mit doppelten Reißer, so dass sein Bauch frei lag, die Tätowierungen auf dem rechten Arm waren mit einem ebenfalls silbrigen Stück zerrissenen Stoff unterbrochen. Eine einfache Kette und die wenigen Ringe rundeten das elegante Bild ab, in welches sich sogar die wild gestylten Haare und das dunkle Make-up perfekt einfügten. „Halt die Klappe, ich unterstelle dir auch nicht jedes Mal einen Beutezug, nur weil du dich wie ein Aufreißer kleidest.“ „Kyo, ich bin entsetzt. Das war ein ernst gemeintes Kompliment an dich.“ Der Elf schoss einen Blick in Richtung des Beschwingten ab. „Ich bin sicher dir fallen noch ein paar ein, wenn ich unter dir in deinem Bett liege.“ Lippen hoben sich in einem anziehenden Lächeln. „Ist das ein Angebot?“ „Träum' weiter.“ Kyo tat einen weiteren Zug von deiner JPS Black, drückte diese dann mit einer geschmeidigen Bewegung im Aschenbecher aus, bevor er zu dem Shifter trat, diesem einen Klaps auf den Hintern gab. „Tu' nicht so, als würdest du der Herr der Welt sein.“ Ein beleidigtes Maunzen war seine Antwort, doch da schöne Tier erhob sich, ließ sich stattdessen auf dem Schoss Hydes nieder, welcher augenblicklich damit begann über das Fell zu streicheln, zwischen den Schulterblättern entlang fuhr. Karyu musterte den Kleineren stumm, etwas an Kyo schien anders, die Aura der Arroganz schien ausgeprägter als sonst, was bedeutete, dass dieser seine Unruhe verbergen wollte, was auch immer selbige auslöste und als er sich nach vorne beugte um den Elf Feuer für eine neue Zigarette zu geben, zog er leicht die Brauen zusammen. „Ist alles in Ordnung?“ Der Blonde brummte nur, hob die Hand um ab zuwinken, sah ihn dabei nicht einmal an, die Aufmerksamkeit auf die Besucher des Clubs gerichtet. „Wo hast du Miya gelassen?“ „Er ist mit einem Freund hier, der ihn besucht. Sie sind wohl irgendwo tanzen.“ „Oder auch nicht.“, Gackts Einwurf kann sinnlich wie immer von lächelnden Lippen, „Sie kommen gerade hier her.“ Sowohl Kyo als auch er drehten den Kopf in Richtung der Tanzfläche, er, weil er niemals eine Gelegenheit ausließ zu beobachten, wie sich sein Gefährte bewegte, Kyo wohl einfach aus Reflex auf die Worte – und dann schien die Zeit stehen zu bleiben. Karyu konnte hören, wie dem Elfen ein Laut entwich, ob ein Fluch oder etwas anderes war unmöglich zu bestimmen, aber die dunklen Augen langen auf Shinya und der Rothaarige blickte geradewegs zurück und es war als würde man die mentale Gewalt in der Luft fühlen und greifen können, die Anspannung, die Verbindung dieser zwei Wesen, die sich nicht kannten und doch vertraut waren. „Was zum...“ Kyos Worte verloren sich, als sich der Elf erhob, aber nicht weiter rührte, die Züge fast versteinert, aber in den Tiefen konnte der Dämon ein lang vermisstes Licht ausmachen – Glück. Eine unbändige Freude über diese Wendung, den der Blonde hatte die Hoffnungen begraben, bevor sie überhaupt hatten keimen können und nun stand seine Traumgestalt vor ihm, keine zwei Meter entfernt, real und so viel beeindruckender als in den verschwommenen Bildern seines Schlafes. ~~~~~ Es war wirklich Zufall das er nun mit dem Kleineren in den hinteren Bereich ging, ein Großteil der Blicke hatte sich auf sie gerichtet, anscheinend waren sie gerade Thema gewesen, dennoch wurde er leicht nervös, denn Kyos Blick konnte er gerade nicht im geringsten einschätzen und hinter sich hörte er den Jüngeren, etwas tiefer Luft holen. Automatisch griff er nach dessen Hand, ließ nicht zu das Shinya nun kniff, auch wenn er dessen Zögern dadurch bemerkte. Erst in dem Extrabereich blieben sie stehen, Kyo hatte sich erhoben, starrte an ihm vorbei, zu seinem Freund und der Blick des Anderen war doch einfach unbezahlbar, vielleicht würden sie nun nicht mehr so reden wie vor zwei Tagen. Auch die Anderen musterten seinen Begleiter neugierig. „Darf ich euch Shinya vorstellen, er hat mich für einige Zeit auf meiner... Reise bei sich aufgenommen.“ Die anderen nickten, Karyu beobachtete das still und Kyo... starrte noch immer an ihm vorbei. »Miya, ich möchte hoch.« Einen Moment war er irritiert, die Stimme kannte er, doch wusste er nicht, dass der Zierlichere das beherrschte, ganz sicher war er erst, als er sich umdrehte und auf den bittenden Blick des Anderen traf, weswegen er nickte. „Entschuldigt uns bitte.“ Kurz streifte sein Blick seinen Gefährten, welcher ihn fragend anschaute. »Miya?« »Ich denke, er braucht etwas Luft.« »Sag Bescheid wenn etwas ist.« Am liebsten hätte er dem Älteren einen Kuss auf die Lippen gehaucht, doch er ging mit Shinya schon durch die Tanzenden, die Treppe hinauf und schweigend bemerkte er, wie der Rothaarige sich noch einmal umschaute, einen letzten Blick nach unten warf, der Elf war ihnen wohl mit den Augen gefolgt, denn dieser schaute hoch und nun war es der Kleinere der ihn weiter zog, erst in seinem Zimmer löste er sich, ging zu dem Fenster an dem er stehen blieb, hinaus starrte. Langsam ging er näher, legte die Arme um die Taille des Zierlicheren. „Ist alles in Ordnung?“ Leicht nur nickte der Andere, doch er konnte das leichte Beben durch den Körper fühlen. „Was ist dann?“ Dabei drehte er den Rothaarigen zu sich, konnte Tränen in den Augen sehen und eine Einzelne suchte sich ihren Weg das schöne Gesicht hinab. Er strich sie weg. „Ich wusste, das er hier sein könnte, du warst dir ja nicht sicher, aber ihn dann wirklich hier zu treffen... es ist, als wenn ich ihn schon länger kenne und dabei weiß ich nicht einmal seinen Namen.“ „Kyo.“ Überrascht blinzelte der Kleinere, weswegen er lächelte. „Sein Name ist Kyo.“ Seicht nickte Shinya, lächelte nun auch wieder etwas und die Augen schienen irgendwie verträumt. „So ist es schon besser und willst du bleiben und schauen, ob du ihn näher kennen lernen kannst?“ „Wenn es geht.“ „Dann muss nun er es auch wissen.“ Abermals nickte der Andere, legte das Gesicht aber gegen seinen Hals, anscheinend war der Kleinere doch noch nicht wieder so ruhig und er hielt ihn einfach. „Froh hergekommen zu sein?“ „Ja, du hattest Recht, nun weiß ich zumindest, dass er es ist.“ End Part IV - Unxpected Kapitel 5: Heat --------------- Warning: crossdressing, slight domination & submission Part V - Heat Das Gesicht des Elfen war noch immer vollkommen entglitten, die Wange von Röte behaftet, als wäre der Blonde ein aufgeregtes Schulmädchen, doch Karyu hielt sich zurück, wer wusste schon, wie er selber reagieren würde, wenn er gerade vor demjenigen gestanden hatte, an dessen Existenz er zuvor nicht einmal geglaubt hatte, doch Gackt schien es das Risiko durchaus wert zu sein, denn der Beschwingte lehnte sich mit einem verführerischen Lächeln nach vorne. „Erde an Kyo, Erde an Kyo... ist da jemand bereit wieder auf den Boden zurück zu finden?“ Keine Antwort nur ein Blick, der sofort töten konnte, aber der Dämon war wohl immun, grinste nur zufrieden, holte zum zweiten Schlag aus, welcher aber effektiv von Hyde unterbrochen wurde. „Lass ihn in Ruhe, Kyόusai, oder muss ich dich daran erinnern, wie DU geschaut hast, bei unserer ersten Begegnung?“ Schmollend schob Gackt die Unterlippe hervor, ließ sich aber brav in die Polster zurück sinken, wo er sich eine Zigarette ansteckte. „Spielverderber.“ „Ich sehe es eher als Lebensretter an.“ Die beiden verfielen in ein gewohntes verbales Necken, doch Karyu konzentrierte sich lieber auf den Kleineren, der in sich gekehrt vor sich hin starrte, dann plötzlich wieder aufstand. „Ich muss kurz raus hier.“ Die Anwesenden nickten leicht, während er sich ebenfalls erhob, seinen Freund sacht an der Schulter berührte. „Bist du in Ordnung?“ „Zur Hölle, ja... nur... er wird doch bleiben, oder? Nur ein paar Tage, damit... ich ihn noch mal sehen kann?“ „Soweit ich weiß, wollte er sich London ansehen.“ Der Elf nickte leicht, sah wieder zur Treppe hinauf. „Gott... ich kann es nicht fassen.... Shinya...“ Worte die der Kurzhaarige wohl mehr zu sich selbst sprach und dann verschwand dieser auch schon zwischen den Tanzenden und Karyu wettete, dass diejenigen, die ihm nun zu nah kamen, den Kopf abgebissen bekamen. „Bist du sicher, dass wir ihn alleine lassen sollten?“ Hydes besorgte Augen richteten sich auf ihn, aber noch bevor er etwas sagen konnte, erhob Kaoru das Wort – der Mensch sprach selten, saß zumeist nur bei ihnen und deswegen war seine tiefe, melodische Stimme um so wirksamer. „Ich denke nicht, dass das nötig sein wird, Sugizo folgt ihm gerade.“ Und wie auf Kommando richteten sich alle Augen auf den leicht wedelnden Schwanz des Shifter, der gerade gemütlich die Treppen hinunter ging und sofort von dem Dunkel des Clubs verschluckt wurde, dafür kehrte jemand anderes zu ihnen zurück und sofort war der Tisch in heller Aufregung. Der Erste der regelrecht von seinem Stuhl sprang war Yasu, dann folgten der Mahό und Kirito, sie alle schlossen seinen Sohn in eine Umarmung, der Vampir raubte frech einen Kuss, bevor er den Dämon an den Engel übergab, der das schwarze Haar erst einmal sortierte, dutzende von Fragen zur selben Zeit zu stellen schien, weswegen Koushiro nur lachte. Kaoru nickte dem Langhaarigem nur zu und Gackt schließlich stellte einen Ellenbogen auf den Tisch, forderte den Jüngeren zu einer Partie Armdrücken heraus – wenn sein Sohn unter ihnen war, schien sich die Uhr um ein paar Jahrhunderte zurück zu drehen. Karyu schmunzelte, als er die Szene beobachtete, sah sich dann nach Aoi um, den er nicht sofort fand, dafür aber legten sich seine Augen auf seinen Gefährten und sofort wurde sein Lächeln liebevoll, streckte er eine Hand aus, um dem Anderen zu bedeuteten, dass er dessen Nähe wollte. ~~~~~~ Eine Weile blieb er noch bei seinem Freund, doch ließ er ihn allein, als dieser zu Bett wollte, allerdings bezweifelte er das er es wirklich vor hatte, wahrscheinlich wollte der Kleinere nur für sich sein. Er verabschiedete sich, beschloss vor der Tür des Gästezimmers wieder nach unten zu gehen, auch weil er sich doch um Kyo sorgte, hoffentlich hatte dieser seinen kleinen Schock verkraftet. Langsam ging er nach unten, konnte dabei beobachten, wie Aoi sich von seinem Tanzpartner verabschiedete, zum Tresen zu dessen Geliebten ging, welcher ihn in einer sanften Umarmung begrüßte, weswegen er lächelte und unbewusst suchte er diesen Tanzpartner, zog leicht die Augenbrauen zusammen - Karyus... Sohn. Seufzend ging er durch die Tanzenden, der Dunkelhaarige war weit vor ihm in den VIP Bereich und ihm... ihm war eigentlich nur danach eine andere Richtung einzuschlagen, vielleicht irgendwo hin, wo er sich darüber alleine Gedanken machen konnte, doch richteten sich in diesem Moment die Augen seines Geliebten auf ihn. Auf dessen Lippen erstrahlte ein sanftes Lächeln und ein Hand wurde nach ihm ausgestreckt, weswegen er gar nicht erst erwog woanders hin zu gehen, auch wenn seine Schritte deswegen nicht schneller wurden, er trat zu Karyu und den Anderen, doch diese ignorierte er, setzte sich auf den Schoss seines Gefährten, ihm zugewandt, legte eine Hand an dessen Wange. Arme legten sich um ihn, während er sich vorbeugte, erst noch vorsichtig mit dessen Lippen spielte, doch wurde der Kuss immer inniger, seine andere Hand hatte sich längst auf die Schulter seines Dämons gelegt. Es war schwer, doch lösten sie sich dann, er lehnte mit der Stirn gegen den Clubbesitzer, ehe er wieder aufstand, sich auf die Armlehne neben Karyu setzten wollte. „Schön, dass du ebenfalls wieder hier bist.“ Kaoru und mit einem ehrlichen Lächeln trat dieser zu ihm, nahm ihn kurz in den Arm zur Begrüßung, auch Ka~yu und Yasu begrüßten ihn, die Fee flüsterte ihm zu, dass er sich gesorgt hatte, dann setzte er sich zu seinem Geliebten. Gackt war noch immer damit beschäftigt mit dem anderen Dämonen Arm zu drücken und anscheinend konnte der Jüngere ihm wirklich Wiederstand leisten, Hyde schaute ihn kurz an, dann lächelte er zu dem Beschwingten. „Hyde, nicht ablenken.“ Auch Kirito schien seinen Spaß zu haben. »Karyu?« Er versuchte es einfach, er wusste nicht ob der Andere auf ihn lauschte, doch hörte er dessen fragendes Summen, während er sich ganz gegen ihn sinken ließ und das Ganze beobachtete. »Wie geht es Kyo?« »Ich denke, das war alles ein bisschen überraschend und viel für ihn.« »Ist er wütend?« »Das Gegenteil, er hat gefragt ob Shinya noch bleibt.« Ein Lächeln schlich auf seine Lippen. »Also doch.« »Was ist mit deinem Freund?« »Es war wirklich Kyo, es freut ihn, doch ich denke, er muss erst einmal darüber nachdenken.« »Will er weg?« Seicht schüttelte er den Kopf. »Er möchte erst einmal bleiben,... um ihn kennen zu lernen.« „Also eure geheimen Gespräche könnt ihr auch später haben.“ Etwas hob er eine Augenbraue, schaute Kirito an. „Sag nicht, dass du neugierig bist.“ ~~~~~~ „Und ob ich das bin, wer weiß, was für schmutzigen Geheimnisse ihr da miteinander beredet.“ „Selbst wenn es solche Geheimnisse wären, wäre es trotzdem nichts für deine Ohren.“ „Warum? Angst, ich könnte euch noch etwas zeigen?“ „Wohl eher die Befürchtung, dass du eines spontanen Flammentodes sterben könntest.“ Kirito schnaufte beleidigt, während sein Geliebter nur zuckersüß lächelte, sich in seine Berührung lehnte, als er mit den Fingern sanft über dessen Rücken strich, den Blick aber mehr oder minder abwesend auf der Gruppe um den Tisch gerichtet hielt, immer wieder driftete er ab, erst zu Kyo, dann zu seinen Sohn und schließlich seinen Pflichten als Herr – er wusste, eigentlich sollte er aufstehen und aufarbeiten, aber er sträubte sich, es war schön hier so zu sitzen. »Miya.« Sein Gefährte drehte den Kopf zu ihm, blickte ihn fragend an, doch er konnte sich erst nach einem weiteren Moment losreißen, um die dunklen Augen des Jüngeren zu treffen. »Ich möchte dich bitten, wegen Koushiro, lass es ihn nicht spüren.« »Ich tue doch gar nichts.« »Ich weiß, aber ich kann es spüren, deine Anspannung.« Ein leises Seufzen in seinen Gedanken, als Miyavi den Kopf gegen den seinen lehnte. »Es ist nicht so, dass ich was gegen ihn habe, lass mir einfach ein bisschen Zeit, damit klar zu kommen.« »Danke.« Leicht nur drehte er den Kopf, presste seine Lippen gegen den Kiefer seines Vampirs, dann sah er zu den Anderen hinüber, die in eine neue Runde Kräftemessen verfallen waren, dieses Mal versuchten sich Kirito und Yasu, wer der Sieger der ersten Runde war, hatte er nicht mitbekommen. Für einen Moment streifte Koushiros Blick den Seinen, sein Sohn lächelte warm, sagte aber nichts, wohl aus Zurückhaltung Miyavis gegenüber, aber ein Teil der Anspannung hatte sich verloren, machte die Atmosphäre etwas lockerer. Eine halbe Stunde später kam auch Aoi zu ihnen, brachte ihnen etwas zu trinken, obwohl der junge Mann gar nicht im Dienst war, aber es war wohl eine gute Gelegenheit die Anderen zu begrüßen – irgendwie hatte sich das Medium noch nicht daran gewöhnt, dass es ihm erlaubt war, zu jeder Zeit den VIP-Bereich zu betreten. Die frühen Morgenstunden nährten sich und offensichtlich hatte Tak sich ausgetobt, die Musik wurde etwas ruhiger und auch Sugizo war zu ihnen zurück gekehrt, Kyo wollte weiterhin seine Ruhe haben, saß auf dem Dach, wie der Shifter ihnen mitteilte. „Karyu. Der Themenabend der ist doch morgen, oder?“ Er summte, zog an seiner Zigarette, derweil Miyavi ihn neugierig musterte. „Was für ein Themenabend ist es dieses Mal?“ „S&M und Bondage.“ Kirito hatte gesprochen, noch bevor er dazu die Gelegenheit gehabt hatte, lehnte sich nun mit einem äußerst zufriedenen Grinsen in sie Polster zurück, klar angetan von der Vorstellung – der Club würde morgen wohl bei einigen zum Jagdrevier werden. ~~~~~~ Etwas hob er eine Augenbraue, anscheinend hätte Karyu ihm das so nicht mitgeteilt, oder erst am nächsten Abend, weswegen er sich zu seinem Gefährten beugte. „Ich sollte Jarod fragen ob er mir auch geplante Sachen, die den Club betreffen, mitteilt.“ „Und weswegen?“ Er lächelte sinnlich, raubte Karyu die Zigarette, nahm einen Zug. „Du machst es ja anscheinend nicht.“ Anschließend haschte er nach dessen Lippen, doch küsste ihn nur kurz, schob die Zigarette wieder zwischen die Lippen des Größeren, schaute zu Hyde. „Kann ich dich zu einem Tanz bitten?“ Der Engel schien es zu verstehen, nickte und schälte sich mit einem Kuss aus Gackts Umarmung, welcher ein Blitzen in den Augen hatte, als auch er stand, den Beschwingten einen Arm um die Taille legte, sich zu diesem beugte und ihm zuschnurrte. „Und sie beobachten uns beide sehr genau.“ „Du legst es ja auch drauf an. „Du nicht?“ Hyde lachte leise, drehte sich mit dem Rücken zu ihm und begann sich zu den Klängen zu bewegen, weswegen er seinen Arm wieder um ihn legte und sich den Bewegungen anpasste. »Und was möchtest du?« »Wieso sollte ich etwas wollen?« »Nicht umsonst entführst du mich einfach mal zum Tanzen.« »Ich tanze immer gerne mit dir.« »Aber eigentlich willst du die beiden nur necken.« Leise lachte er. »Auch, aber nicht nur. Hast du schon was für den Themenabend geplant?« Der Kleinere drehte sich zu ihm um, lächelte, legt dabei eine Hand auf seine Schulter. »Also möchtest du doch etwas.« »Nur für eine unvergessliche Nacht für die Beiden sorgen.« »Und was schwebt dir dabei so vor?« »Erst einmal was Passendes zum anziehen.« »Und dann?« Sein Lächeln wurde etwas weiter, wobei er Hyde ganz an sich heran zog, sich gegen ihn bewegte, sich an den Hals des Anderen beugte, ihn aber nicht berührte was auf etwas Entfernung allerdings anders aussah und das wusste er, zudem der Engel die Hand auch in sein Haar schob. „Stelle ich mir so etwas vor.“ „Ich denke, die Idee könnte mir gefallen.“ »Ich brauche aber noch was zum anziehen.« »Das lässt sich sicher einrichten. Wir treffen uns am späten Nachmittag?« Dieses mal nickte er leicht, summte nur. »Ich frage Shin, ob er uns begleiten möchte, wenn es dich nicht stört.« »Tut es nicht, ich würde ihn auch gerne kennen lernen.« Eine Weile blieben sie noch auf der Tanzfläche, wohl Beide mit dem selben Hintergedanken, auch wenn sie sich für heute Abend zurück hielten. Als sie zurück gingen hatten sie ihre Finger miteinander verflochten, er hob die Hand und küsste den Handrücken des kleineren, ehe sie sich losließen, er zu seinem Dämon ging, welcher ihn wieder beobachtete. Dieses Mal setzte er sich nicht, stützte sich nur mit den Händen auf der Lehne ab. Finger schoben sich in seinen Nacken, er wurde gehalten, doch noch sträubte er sich gegen den Zug, der ihn weiter zu Karyu zog. „Du spielst.“ „Ich weiß.“ „Was möchtest du?“ „Dir nur mitteilen das ich morgen Nacht tanzen werde.“ Der Ältere nickte, erst dann gab er nach, ließ sich in einen Kuss ziehen. ~~~~~ Als Karyu am nächsten Abend erwachte, war er allein und im ersten Moment irritierte ihn dies zutiefst, es war noch früh, Miyavi sollte noch schlafen, doch der Platz in den zerwühlten Kissen und Laken war leer, dafür fand er einen kleinen, zusammengefalteten Zettel auf dem er vorne einen gezeichneten Kuss und ein Zwinkern fand – typisch Miyavi eben. Mit einem Schmunzeln setze er sich auf, fuhr sich mit einer Hand durch das Haar, als er die kurze Nachricht las, sein Geliebter war in der Stadt und irgendwie kam er nicht um den Gedanken, dass der Kurzhaarige etwas ausheckte, dazu gab es einfach zu viele Anzeichen, aber er würde sich gedulden und überraschen lassen, wert würde es dies alle mal sein, dass wusste er. Gemächlich ließ er sich zurücksinken, streckte sich geschmeidig, bevor er die Decke weg schob, durch ihr Ankleidzimmer ins Badezimmer ging, bei so vielen Gästen riskierte er besser nicht, den Flur zu betreten, es würde nicht gut enden, egal wem er begegnete. Gewaschen und für die allgemeine Gesellschaft präsentierbar zog er sich zuerst in sein Arbeitszimmer zurück, es war kurz nach halb sechs, einige der wichtigen Telefonate würden sich bereits jetzt regeln lassen, den Rest der Unterlagen würde er mit in den Wohnraum hinüber nehmen. Er war wenig erstaunt, als er Kyo in dem selbigen fand, der Elf saß auf der Bank, die rechts von dem Kamin stand und zumindest von außen wirkte er ruhiger, entspannter als noch die Nacht zuvor. „Hey.“ Der Ältere begrüßte ihn leise, nahm das Bein von der Sitzgelegenheit, um ihm Platz zu machen, weswegen er die Hefter auf den Tisch legte, zu seinem Freund hinüber ging. „Ich habe wirklich nicht daran geglaubt, dass es ihn gibt.“ „Nicht daran geglaubt, oder es verdrängt?“ Der Kleinere blickte ihn nur an, sein Schweigen Antwort genug, doch sie war auch nie wirklich wichtig gewesen, Träume und Hoffnungen waren etwas, dass sich schnell verlieren konnte und der Elf hatte in den Jahrtausend, welches er nun schon lebte viele, bittere Erfahrungen gemacht, viel zu oft waren sein Vertrauen und sein Mut gebrochen worden, gerade, was einen Gefährten betraf. Karyu wusste, dass es einen gegeben hatte, eine einzige Seele an die sich Kyo gebunden hätte, aber selbst dies sollte nicht sein und nun gab es diesen jungen Mann, der das blutende Herz des Blonden wohl schon in seinen Händen hielt. „Wie ist er, Karyu?“ Er hob eine Schulter in einer eleganten Kurve. „Ich weiß ebenso wenig wie du.“ »Er... scheint sehr sanft zu sein... stolz und stur.« Ni ` yas Präsenz umschmeichelte sie, bevor der junge Mann in den Raum kam, sich zu ihnen setzte, Kyo leicht über die Wange streichelte. »Er ist perfekt. Und er träumt von dir, du kannst ihn nicht enttäuschen.« „Du... hast spioniert?“ Sein Schützling schüttelte den Kopf, lachte dann leise. »Das musste ich gar nicht... seine Gedanken und Gefühle sind sehr lebendig, wie ein Ozean.« Kyo summte, schien verträumt und unsagbar glücklich, selbst wenn Karyu die selbst auferlegten Ketten sehen konnte, die Vorsicht, sich zu sehr in dies Unbekannte fallen zu lassen und ganz offensichtlich wurde Kyo das Thema bereits wieder zu intensiv, denn dieser grinste den Emphaten plötzlich an. „Kommst du heute Abend auch runter?“ Der Blonde wurde innerhalb von einem Herzschlag puderrot, schüttelte den Kopf, ohne Zweifel hatte der Elf ihm in Gedanken noch ein paar nette und sehr direkte Bilder geschickt und nun schnalzte der Elf mit der Zunge. „Schade, dabei würdest du in knappen Hotpants bestimmt sehr heiß aussehen.“ ~~~~ Sein Blick ging kurz zu einer Uhr in dem Laden, langsam musste er fertig werden, sie mussten sich ja noch umziehen, er hatte allerdings eine genaue Vorstellung. Hyde war mit Shinya in ein Café, auf der anderen Straßenseite, während er noch damit beschäftigt war Stiefel anzuprobieren, welche Hacken hatten, aus Lack waren und ihm bis zur Mitte des Oberschenkels gingen. Hinten sahen sie aus wie geschnürt, doch hatten sie an der Innenseite einen langen Reißverschluss. Vor dem Spiegel drehte er sich hin und her, ging ein paar Schritte und nickte dann. „Ich nehme sie.“ Die Verkäuferin lächelte, nickte und nahm ihm die Stiefel ab, als er sie aus hatte, brachte sie zu Tresen, wo auch ein schwarzes Lackkleid war und ein besonders Haarband, was er brauchte. Langsam schaute er sich noch bei den Schmucksachen um, legte bei einer Sache automatisch die Hand an das Halsband was er trug. Er hatte es mit Absicht umgelegt, damit er es zum Einem nicht vergaß und zum Anderen, das alles dazu passte. Von der Frau ließ er sich einen Karabiner aus Titan zeigen, den er ebenfalls nahm, dazu noch ein Armband und eine Kette die er von diesem zu seinem Halsband verbinden konnte ohne das es ihn einengen würde. Damit dürfte er alles haben, ging mit seiner Karte bezahlen, mit zwei Tüten verließ er den Laden, lief zu dem Café und setzte sich zwischen die beiden anderen. „Na, doch noch alles bekommen?“ Er nickte seufzend. „Entschuldigt, dass es noch gedauert hat.“ „Kein Problem, wir haben uns nett unterhalten.“ Dabei sahen sich die Beiden mit einem Lächeln an. „Soll ich dann vielleicht wieder gehen?“ „Nur, wenn du Shinya und mich mitnimmst, wir sollten nämlich langsam heim, um uns fertig zu machen.“ „Ich möchte nicht heim, Karyu bleibt nicht aus dem Zimmer, vor allem nicht, wenn ich es zu verheimlichen suche. Ich habe ein Zimmer in einem Hotel gebucht.“ „Gut dann gehen wir da hin, nur...“ „Alles andere habe ich schon hinbringen lassen.“ „Du hast schon wieder alles genau geplant.“ Leise lachte er. „Können wir dann?“ Mit einem Taxi ließen sie sich zu dem Hotel fahren, wo er sich eincheckte, dann zusammen mit den beiden Anderen nach oben fuhr. Jeder von ihnen duschte, da er ein Apartment gemieteten hatte war das einfacher da es zwei Bäder gab, gegenseitig halfen sie sich beim anziehen, Shinya hatte sich ein langes körperbetontes Lederkleid ausgesucht, welches an der linken Seite geschlitzt war, ärmellos und bis zum Hals geschlossen und es passte dem Rothaarigen einfach perfekt , darunter hatte er eine Netzstrumpfhose an, dazu würde er wadenhohe geschnürte Stiefel tragen, welche mehr Hacken andeuteten als sie eigentlich hatten. Er schloss ihm hinten das Kleid und kümmerte sich dann um dessen Haare, er flocht die einzelnen Zöpfe zu einem großen zusammen, band sie am Ende zusammen. „Miya, du bist ja noch nicht einmal angezogen.“ Der Engel stand empört in der Tür weswegen er nur die Hände hob, lächelnd aufstand. „Ich gehe ja schon.“ Duschen hatte er geschafft, dann hatte Shinya geholfen, er verschwand in das Nachbarzimmer, wo er das Kleid vom Bett nahm, es anzog, es endete knapp zwei Handbreit über dem Knie, vorne wurde es mit einem Reißverschluss geschlossen, welcher bis zur Mitte seines Brustbeines reichte, von dort ging der Ausschnitt leicht rund geformt nach oben, zu einem Stehkragen welcher das vordere Drittel seines Halses frei ließ, wo das Halsband saß. Er hatte eine Retro an, wie alles natürlich in schwarz, band sich seine Haare zusammen nach oben zu einem strengen Zopf legte das Lackhaarband darum. Anschließend legt er das Armband um, die Kette legte er an, nachdem er mit Schminken fertig war, was recht dezent ausfiel, nur die Augen betonte er. Nachdem die Kette angebracht war legte er auch den Karabiner an, war doch schon recht gespannt was Karyu dazu sagte und am Ende setzte er sich mit den Stiefeln auseinander. „Miya, wir werden abgeholt.“ Hyde trat ein, gerade als er fertig war, sich erhob. Er drehte sich. „Und, was meinst du?“ „Ich denke, du musst aufpassen das Karyu dich nicht gleich vernascht.“ Mit einem Lachen ging er zu dem Anderen, nahm dabei den langen Lackmantel mit. „Das kann ich nur zurück geben, was Gackt betrifft.“ Zusammen mit Shinya gingen sie nach unten, Carry holte sie ab, alleine, dann hatte es also was gebracht, dass er Karyu gedroht hatte im Hotel zu bleiben, ohne ihn, wenn er hier auftauchte. ~~~~~ „Also man hätte ja meinen können, dass du für deinen eigenen Themenabend was pfiffigeres hättest finden können.“ Karyu zog eine Braue in die Höhe, als er den Blick Kiritos traf, der gemütlich in der Tür zu seinem Schlafzimmer lehnte. Der Kleinere war in dunkles, violettes Lack gehüllt, welches augenscheinlich nur die Arme frei ließ, aber Karyu kannte den Vampir, sicher war die eine oder andere Raffinesse in diesem Outfit... und apropos – was gab es eigentlich an dem Seinigen auszusetzen? Er trug eine Lederhose, etwas lockerer geschnitten, sie saß tief auf seiner Hüfte, ließ dem Knochen hervor blitzen, wenn er die knöchellange, lederne Weste öffnen würde, die auf der rechten Seite, unter dem Arm, durch mehrere, schmale Schnallen geschlossen wurde, dazwischen lag ein breiterer Streifen frei, auf der anderen Seite war derselbe Streifen transparent. Drei Zierschnallen auf der Schulter hielten die filigrane Ketten, die um seinen Oberarm lagen, dazu trug er schwere Stiefel und fingerlose Lederhandschuhe. „Ich finde es durchaus passend.“ Kirito rollte mit den Augen. „Karyu, du bist Sex auf zwei Beinen, zeig mehr Haut, dass würde sicher so einigen gefallen.“ Seine Braue schob sich noch höher. „Danke, mir reicht es, wenn ich einem gefalle.“ „Du wirst alt, Vater, wenn du dich so genügsam zeigst“ Jetzt verschränkte der Dämon die Hände vor der Brust, Koushiro lehnte sich über die Schultern des Vampirs betrachtete ihn mit einem abschätzenden Blick, so als ob es ihm gerade so gestattet sein würde, dass zu tragen, was er wollte... aber er war hier immer noch der Besitzer des 'Submit' ja? Wenn er es wollte, dann konnte er auch in rosa Shorts herum laufen! Und er war bestimmt nicht alt! Sein Sohn lachte, als er schnaubte und sich demonstrativ abwand, um zu der Ankleide hinüber zu gehen, sein Haar würde sich nicht von allein stylen. „Haben wir einen wunden Punkt getroffen?“ „Macht nur weiter und ihr werdet sehen, wo ihr heute Abend sitzen werdet.“ „Das würdest du uns nie antun, dazu bist du zu weich!“ Nun kam er doch zurück ins Schlafzimmer, blitzte zu dem Kurzhaarigen hinüber. „Willst du das austesten?“ „Wird Miyavi dann nicht eifersüchtig?“ „Nicht, wenn er die Peitsche schwingen darf.“ Der Andere schien praktisch zu schnurren, als er sich auf seinem Bett zurück lehnte. „Bekomme ich eine schriftliche Einladung, oder werde ich einfach geraubt?“ „Lass dich überraschen.“ Keine Antwort, nur ein weiteres Schnurren, als sich Kirito zu Koushiro herum drehte. „Willst du auch mitmachen?“ Er schüttelte nur den Kopf, trat zurück ins Bad, um endlich fertig zu werden, sicherlich würde Miyavi bald eintreffen und er wollte seinen Gefährten um nichts auf der Welt verpassen. Als er eine gute halbe Stunde später die Treppe in den Club hinunter trat, vermochte er zu sehen, dass sich die Gruppe des VIP-Bereich bereits eingefunden hatte -eine geballte Ladung Testosteron, sie alle trugen ihm unbekannte Kleidung und hatten wohl einen extremen Aufwand betrieben, um sich für den heutigen Abend zu stylen. Gackt, zum Beispiel, war in komplett weiß gekleidet, ein hochgeschlossene Weste, wenn er es richtig deutete, darüber wohl eine Jacke, die dem Dämonen bis knapp unter die Rippen reichte, auch Kyo war – wenn es denn überhaupt noch ging – anziehendener gekleidet als am gestrigen Abend, der Elf wollte jemandem gefallen, das war sicher. Mit einem zufriedenen Lächeln schritt er die restlichen Treppen hinunter, die Musik schrie ebenfalls nach Lust, Verlangen und Vergnügen, seine Gäste schienen sich wohl zu fühlen, was mehr konnte er brauchen, wenn man natürlich von seinem Geliebten absah – Gott, er war extrem gespannt, wie dieser aussah, aber zunächst konnte er nur Aoi entdecken, dem man einen Waffenschein aushändigen musste, das Medium spielte schamlos mit all seinen Reizen, schwarzer Glamour in Perfektion. Dann aber betrat Miyavi den Raum – und stahl seinen Atem in einem einzigen, dunklen Schnurren, dass so tief durch seine Brust vibrierte, dass es schon fast ein Knurren war, derart dämonische Laute stahlen sich nur von seinen Lippen, wenn er gefesselt oder erregt war und nun war er definitiv beides. Sein Vampir trug ein Lackkleid, eng, glänzend und unglaublich sexy, dazu hohe Stiefel, bei denen der Dämon gut und gerne zu Schuhfetischist mutieren konnte, das dunkle Haar war wieder lang in einem Zopf nach oben gebunden, was dem Ganzen einen strengen, aber gleichzeitg erotisch-eleganten Touch gab. Und dann war da noch dieses Halsband... diese kleine unschuldig wirkende Stück Leder um den Hals seines Gefährten. An ihm hingen zwei Dinge, eine Kette – oh, Karyu hatte da schon so einige Ideen, was damit machen könnte – und ein Karabiner, der ihn erneut schnurren ließ, es war wie ein Zeichen, dass deutlicher nicht sein konnte. Ihre Blicke trafen sich mit einem Knistern, dass man mit Sicherheit hören konnte, dann stalkte er auf seinen Geliebten zu, die Lippen in einen so anziehenden Lächeln erhoben, dass er sich der Wirkung sicher sein konnte, der Jüngere erwiderte es, lief langsam und verführerisch auf ihn zu. „Hallo Geliebter.“ Karyu antwortete nicht, griff nur nach der Kette, spielte einen Augenblick mit ihr, bevor er sie um zwei Finger wickelte, den leicht Kleineren so näher an sich zog, dann ließ er das filigrane Band los und umschloss stattdessen den Karabiner, zog Miyavi an seine Lippen. „Du bist mein.“ ~~~~~~ Sein Lächeln verlor sich unter dem dominanten Kuss, in welchen ihn Karyu fing, sein Reich plünderte, weswegen er nur keuchen konnte als sie sich lösten, der Karabiner allerdings noch immer gehalten wurde. Er brauchte einige Momente, um wieder klar zu denken nach dem Kuss, dann legte sich seine Hand auf die des Dämons und er lächelte auch wieder verlockend. „Noch nicht, erst habe ich noch zu arbeiten.“ „Das ist unwichtig.“ Abermals wurde er geküsst, doch dieses Mal konnte er sich zusammen reißen und selbst lösen. „Du hast gestern selbst zugestimmt.“ Dieses Mal lächelte er siegessicher, denn er hatte noch am vergangen Morgen alles mit Jarod abgesprochen, damit Karyu ihm keinen Strich durch die Rechnung machen konnte. „Das war Gestern.“ Die Stimme war dunkel purrend, sein Dämon wollte ihn verführen, weswegen er sich gegen den Anderen presste, dessen Arm sich besitzergreifend um ihn legte. „Lass es mich machen, ich verspreche dir, du wirst es genießen.“ Karyus Augen zogen sich zusammen, blitzten aber noch immer, er kannte den Blick nur zu gut. „Danach kommst du zu mir.“ „Wie du möchtest.“ Er hatte gewonnen und nun konnte er spielen, jetzt war er es der den Älteren küsste, wenn auch nur kurz. „Würdest du Shinya begleiten, ich denke nicht, dass er sich alleine zu Kyo traut, zudem weiß ich, dass du auf ihn aufpasst.“ Der Andere nickte, ließ den Karabiner nun erst los, strich aber noch einmal über diesen, dann schaute er an ihm vorbei hinter ihn, auch er drehte den Kopf, etwas abseits stand der Rothaarige, sah hinreißend aus, in dem Kleid, um die Taille lag noch locker ein Gürtel, an dem Ketten waren, die Hände wurden bis zu den Ellenbogen von Lederhandschuhen umschlossen. Er trat zu ihm, beugte sich an dessen Ohr, dabei lag seine Hand an der Hüfte des Kleineren. „Du siehst atemberaubend aus, er wird dir sicher nicht wiederstehen können, also geh zu ihm.“ „Das kann ich nicht.“ Leise lachte er. „Er ist dir jetzt schon verfallen, merkst du nicht seinen Blick auf dir? Wahrscheinlich beobachtet er mich eifersüchtig, also lass es dir nicht entgehen, Karyu begleitet dich und passt auf dich auf.“ Der Andere nickte, trat dann an ihm vorbei und hakte sich bei seinem Dämon ein, der ihm den Arm hin hielt. Er folgte ihnen mit de Augen, wartete auf Hyde der aus der selben Richtung auf ihn zu kam. „Hatte ich Recht?“ Leicht nickte er auf die Frage und lächelte. „Dennoch, bereit?“ Hyde erwiderte das Lächeln, folgte ihm, als er Jarod zunickte, die anderen Tänzer gingen zu einem Podest um dort zu tanzen, das Größte war im Zentrum und dem Engel und ihm zugedacht. Gekonnt erklomm er es, reichte dem Kleineren die Hand half ihm hinauf, hielt dessen Finger weiter, während er die andere Hand unter das Kinn des Beschwingten legte. „Dann lass uns den Beiden mal was zeigen.“ So recht wusste er nicht, wie Hyde damit umging hier oben zu stehen, ob ihn die ganzen Zuschauer störten, deswegen lenkte er dessen Aufmerksamkeit lieber auf Gackt. Das der Engel tanzen konnte, war nicht abzustreiten, doch so direkt hatten sie es noch nicht zusammen getan und auch jetzt war nichts abgesprochen. Langsam stellten sie sich beide auf die Musik ein, welche im Moment weiche ruhige Klänge hatte, doch wurden sie härter und der Engel begann sich gegen ihn zu schmiegen, sich zu bewegen, dessen Hände begannen über seine Seiten und den Rücken zu wandern, etwas, was er erwiderte, den Kopf vor beugte und begann mit der Zunge über den Hals des Kleineren zu streichen, am Ohr zu knabbern, so das der Kleinere den Kopf in den Nacken sinken ließ. „Dreh dich um.“ Er führte den Älteren dabei mit, schaute das er sich wieder gegen ihn lehnte, seine Hände strichen das Oberteil entlang über den flachen Bauch, dabei schob er das Oberteil hinauf, ließ etwas mehr der Haut sehen. In einer sinnlichen Bewegung ging er in die Knie, leckte leicht an der Seite über die bloße Haut schloss dabei genießend die Augen, ehe er sich wieder erhob, wieder in den Rhythmus des Anderen fand, seine Hände ein weiteres mal auf Erkundung sandte und dabei auch unter den Bund der Hose schlüpfte. Das Spiel wurde immer verlockender und dennoch kannten sie beide ihre Grenzen, er verlor, wie lange sie hier oben standen, doch beendeten sie es beide mit einem tiefen Kuss, für sie beide der Höhepunkt. Zusammen verließen sie die Plattform, doch sie waren sich einig, dass sie sich Zeit ließen zu den Anderen rüber zu gehen, er hatte den Arm auch um den Kleineren gelegt. ~~~~~ Karyu würde seinen Geliebten über die Schulter werfen, in ihr Schlafzimmer bringen und erst wieder dort hinaus lassen, wenn sein Gefährte und er selber kaum mehr laufen konnten, entkräftet von ausdauernden, innigen Sex – ja, in den Gedanken des Dämonen klang das wie ein sehr guter Plan, aber realitästnah wie er nun mal war, wusste er, dass das ohnehin nicht funktionieren würde, zumindest noch nicht jetzt, dazu war sein Gefährte einfach viel zu verspielt. Dieser würde sich die heutige Nacht nicht entgehen lassen und es war ja nicht so, als würde der Dämon seinen Vampir nicht beobachten wollen, es heizte die glühenden und verruchten Gedanken nur weiter an, bildete eine Spannung die anziehend und erotisch zugleich war. Wenn er es zugab, dann blendete er Hyde vollkommen aus, wurde sich des Engels erst wieder bewusst, als es dunkel neben ihm schnurrte und rumpelte, Gackt hatte sich in seinem Sitz nach vorne gelehnt, wirkte, als würde er jeden Moment über den Tisch hinweg setzen, um den Kleineren genau hier und jetzt die Kleidung vom Leib zu reißen und mit ihm zu schlafen. Karyu hatte keinerlei Zweifel, dass der Beschwingte das tatsächlich tun würde, doch glücklicherweise erreichten Miyavi und Hyde in diesem Moment ihre Lounge und nun stand der Erddämon, schnurrte besitzergreifend, als er Hyde aus dem Griff seines Gefährten entwand und in einem Kuss fing, bei dem mit Sicherheit Blut floss. Er selbst zügelte sich, blieb sitzen, zog an seiner Zigarette, wobei er sicher machte, dass es klar erkennbar war, welch Gedanken so durch seinen erhitzen Geist glitten, seine Hand legte sich auf die Hüfte des Vampirs, als sich dieser auf seinen Schoss setzte, dunkel in sein Ohr schnurrte. „Mochtest du die Aussicht?“ „Brauchst du eine Antwort darauf?“ Seine Stimme war dunkel, mit Lust behaftet, weswegen Miyavi schnurrte, leicht an seinem Ohr nippte. „Natürlich... ich muss doch wissen, ob ich es meinen Herrn auch recht machen konnte.“ Während er gesprochen hatte, wanderten die Finger des Jüngeren über seine Brust, schoben sich zwischen ihre Körper hinunter zu seinem Schritt, gegen welchen der Langhaarige Druck ausübte. Karyu unterdrückte das heisere Stöhnen, suchte stattdessen nach den Lippen seines Gefährten zu haschen, dieser entzog sich ihm aber mit einem sinnlichen Lächeln, stahl ihm die Zigarette. Er funkelte, als der Vampir an dem kleinen,unschuldigen Tabakröllchen zog, es mit der Zunge umspielte, ihn reizte und provozierte, weswegen er dessen Gelenk griff, den letzten Zug der Malboro nahm, dann seinerseits in das Ohr des Dunkelhaarigen wisperte. „Du warst atemberaubend... und ich weiß, wozu du deinen Mund jetzt gebrauchen kannst.“ Miyavi lachte leise, samten, stand aber auf, als er ihn dazu drängte, nicht, ohne noch einmal über seinen Schritt zu fahren. Gackt und Hyde waren verschwunden, aber sie würden schon wieder auftauchen, Kyo und Shinya saßen nun beieinander, berührten sich zaghaft, was ein starker Kontrast zu all der Atmosphäre war und als Miyavi sich zu dem Rothaarigen hinab beugte, starrte der Dämon schamlos auf dessen Hintern – was man doch alles schönes machen konnte, wenn man diese neckende Stück Stoff nur ein Stück weiter nach oben schob. Einen Herzschlag später waren sie in einem der kleinen Räume, die hinter den Umkleiden der Bedienung lagen und die unter normalen Umständen Dinge einlagerten, die der Club brauchte und wenn Karyu ehrlich war, dann wusste er nicht, wie sie hier überhaupt her gekommen waren, es war egal, sie küssten sich und er konnte hören das Miyavi stöhnte. Seine eine Hand hatte er in den Nacken des Vampirs geschoben, denn er nun auf die Knie herab drückte, mit lustverhangenen Tiefen auf diesen hinab starrte, als dieser lächelte, sich dann nach vorne beugte, um mit der Nase über seine Erregung zu fahren. „Wir haben da ein kleines Problem, nicht wahr?“ ~~~~~~ Er brauchte keine Antwort, selbst wenn er Karyu nicht sehen würde, nur das Wissen, das dieser ihn gesehen hatte reichte, um zu wissen, was er bei dem Dämon angerichtet hatte. Sein Blick ging wieder nach oben, sah in die dunklen verschleierten Tiefen, während er den unteren Reißverschluss der Weste nach oben schob, so das er die Hose des Ältern öffnen konnte. Küsse platziert er auf dem Bauch, merkte aber wie der Andere ihn hinab drücken wollte, was er im ersten Moment nicht zuließ, doch dann gab er nach, schließlich hatte er es selber beschlossen. Etwas zog er die Hose hinab, strich mit einem Finger die Erregung hinauf, zeichnete um die Spitze. „Miya...“ Die Stimme war so schön dunkel, doch zeigte sie deutlich, das der Andere keine Geduld hatte, zumindest jetzt würde Karyu seine Spiele nicht dulden, gerade deswegen sollte er es versuchen. „Was wünscht ihr, Herr von London?“ Dabei atmete er über die Hitze, kratzte leicht mit den Nägeln den Bauch entlang zu den Lenden, weswegen der Ältere erzitterte. „Ich will, das du deine Lippen für anderes nutzt, als mit mir zu spielen.“ Leise schnalzte er mit der Zunge, grinste noch immer. „Die Aussprache ist aber gewählt mein Herr.“ Der Griff in seinem Nacken wurde fester, sein Kopf wurde in den Nacken gezwungen. „Ich will, dass du mich mit deinen Lippen verwöhnst und alles schluckst, wenn ich meinen Höhepunkt in deinem Mund hatte.“ Leicht leckte er sich über die Lippen, na das war doch eine richtige Aussage, der er gerne nach kam, als Karyu den Kopf zu dessen Schoß zwang. Mit der Zunge strich er kurz über die Spitze, schloss dann die Lippen um diese, strich mit der Zunge an der Unterseite entlang, während er die Länge weiter in sich aufnahm, an ihr saugte. Sein Geliebter war es, der das Tempo vor gab und wer war er, das er es verwehrte, er genoss das dunkle Stöhnen, zeigte es ihm doch, welche Macht er inne hatte. Mit de Fingern und Nägeln strich und kratzte er immer wieder über Haut, hinterließ leichte rote Striemen, welche nicht lange zu sehen sein würden, doch sie reizten den Anderen zusätzlich. Kurz löste er sich, strich mit der Zunge die Länge entlang zur Spitze, schaute dabei zu dem Älteren auf, natürlich beobachtete sein Dämon ihn, das tat er immer, doch so vor ihm zu knien, in dem schwarzen Lackkleid, mit den Stiefeln und dem Halsband musste für seinen Gefährten ein zusätzlicher Reiz sein. Seine Lippen legten sich wieder ganz um die Länge, mit einer Hand strich er über die Hoden, nun war es eher Karyu der sich ihm entgegen bewegte, anscheinend fehlte nicht mehr viel, weswegen er seine Bemühungen noch einmal ausweitete, härter saugte und auch leicht mit den Zähnen über die Erregung schabte. Finger krallten sich wieder hart in seinen Nacken, hielten ihn fest, während er an seinen Lippen das Pulsieren des Schaftes fühlen konnte. Sein Geliebter spannte sich an, stöhnte auf, während er sich in seinen Rachen ergoss und er tat, wie es von ihm gefordert wurde, er schluckte es, bis sich die Hand in seinem Nacken lockerte, er sich etwas zurück zog, Karyu sauber leckte, was er mit einem äußerst zufriedenem schnurren tat, dann dessen Hose hoch zog und sie schloss, nur die Weste ließ er höher geöffnet, schaute dann zu seinem Geliebten hinauf. Der Andere schien sich langsam wieder zu fangen, während er sich über die Lippen leckte, den Geschmack noch immer auf der Zunge. ~~~~~~ Die Hand, die zuvor den Nacken des Jüngeren gepackt hatte wanderte nun unter dessen Kinn, lockte ihn so nach oben, nicht mehr ganz so aggressiv aber klar bestimmend, ebenso wie es der Kuss war, in welchen Karyu das Reich seines Gefährten auskostete, schnurrte, als sich ihre Zungen berührten, er seine Erlösung schmecken konnte, es entfachte das Feuer erneut, doch nun würde er warten können, der erste hitzige Impuls war verflogen und je länger das brennende Gefühl der Lust sich aufstauen würde, desto explosiver würde es sich im ihrem Bett entfachen. „Du wirst das Halsband nach dieser Nacht nur noch mit meiner Erlaubnis tragen.“ Ein Bein Miyavis schob sich zwischen seine, als es in dessen Augen blitzte. „Warum?“ Seine Finger legten sich über den Karabiner, als er dunkel in das Ohr des Langhaarigen schnurrte, an dem Läppchen knabberte, bevor er sprach. „Weil ich nicht will, dass du dich mir so offen unterwirfst, egal wie anziehend und erfüllend ich es finde, dies hier zu sehen... und weil ich demjenigen der dich anrührt, eigenhändig die Knochen brechen will.“ Sein Gefährte schnalzte leise mit der Zunge, lächelte ihn aber an, eine Geste, die viele verschiedene Emotionen unter einer zusammenfasste, ein interessantes Spiel und am Ende gewann der Schalk, denn Miyavi begann zu grinsen, strich mit einem Finger über seinen Nabel, weswegen er aus Reflex zusammen zuckte. „Wer hätte gedacht, mein Lover würde die armen Unwissenden so auflaufen lässen.“ „Sie sind nicht unwissend, wenn sie sich dir näheren.“ Ein weiteres, kleines Lachen. „Das klingt als ob es die ganze Stadt wissen muss.“ „Es wäre ihnen anzuraten und nun...“, Karyu griff nach der Hüfte des leicht Kleineren, zog diesen zu sich, während er ihre Positionen vertauschte und den Anderen gegen die Wand drückte, „... wäre ich äußerst angtan, wenn du mit mir tanzen gehst.“ Um seiner Bitte ein wenig Nachdruck zu verleihen, rieb er sein Becken fordernd gegen das des Langhaarigen, zufrieden, als diesem ein heiseres Keuchen entwich, seine Finger, die auf dem Kinn Miyavis lagen, sacht abgeleckt wurden, bis er er sie ein Stück hob, sein Gefährte an ihnen saugte, sie umspielte. „Genug!“ Er entzog seine Finger, während Miyavi ihn vergnügt anblitze. „Du wolltest tanzen, mein Herr.“ Mit einem leisen Grollen – mehr verspielt als alles andere – gab er seinem Vampir einen Klaps auf den Hintern, etwas, dass er hatte tun wollen, seit er dieses Lackkleid an dem Anderem gesehen hatte, alles andere würde warten müssen. Sie liefen an der Bar vorbei, nickten Toshiya zu, der nur trocken grinste und ihnen etwas mitteilte, nur die Bewegungen der Lippen, keine Stimme dahinter, aber es brachte Miyavi zum Lachen, während sich seine Brauen zusammen zogen. „Sie waren schneller als ihr.“ ~~~~~~ Sein Blick ging in den VIP Bereich, Gackt saß wieder an seiner gewohnten Stelle, doch der Platz neben ihm für Hyde war nicht frei, weswegen der Engel, halb auf der Armlehne, halb auf dem Schoss des Dämons saß und äußerst zufrieden wirkte. Ein Arm schob sich um seine Taille und er wurde nach hinten gezogen. „Du solltest jetzt nicht über die Beiden nachdenken.“ Etwas drehte er den Kopf nach hinten, hatte den Arm um den Nacken seines Geliebten gelegt. „Das hatte ich nicht vor.“ „Ah und was dann?“ Er lächelte sinnlich, strich den Arm Karyus entlang, welcher um ihn lag, bis zur Hand, die er kurz verschränkte, dann um sich löste und von dem Älteren weg trat, weiter hinein in die Tanzfläche. Sein Blick war ganz auf seinen Dämon gerichtet, er ließ sich auf die Musik ein, hielt den Augenkontakt, als er sich zu bewegen begann, die Musik war nicht zu hart doch sinnlich, etwas, was er auch mit dem Körper wiedergeben konnte, seine Bewegungen waren fließend und mit den Händen strich er den Körper entlang, nicht ein einzigstes mal löste er sich aus den dunklen Augen, bis der Dämon wieder vor ihm stand ihn härter gegen sich zog, weswegen er leise lachte, die Hände aus Reflex an die Schulter des Anderen legte. Nun ließ er sich von seinem Gefährten führen, er passte sich ihm an, folgte dessen Bewegungen, dessen Rhythmus, sie verführten sich beide gegenseitig, die Wesen um ihn herum interessierten ihn nicht im Geringsten, nur sein Karyu und er genoss es. Längst tanzte er mit dem Rücken gegen den Älteren geschmiegt, Eine Hand lag gefächert auf seinem Bauch und er seufzte leise, drehte den Kopf weiter, als sich Lippen auf seinen Hals legten, dort an seinem Mal saugten. „Lass uns zu den Anderen gehen.“ Ohne Wiederrede nickte er, ließ sich mitziehen, innerlich seufzte er, das er beim Tanzen auch immer die Zeit verlieren musste, den wie lange er jetzt getanzt hatte, entzog sich ihm erneut. Sein blick schweifte über die Anderen, Shinya lächelte ihm zu, beugte sich dann allerdings wieder zu Kyo, anscheinend verstanden sich die Beiden wirklich, Hyde und Gackt hatte er auf der Tanzfläche gesehen und was die dort genau taten, wollte er wahrscheinlich besser nicht wissen. Platz war nun eigentlich genug in der Lounge dennoch suchte er seinen Platz neben Karyu, auf dessen Armlehne. „Du hast meinen Rat ja doch etwas ernster genommen.“ Fragend schaute er zu Kirito, welcher erstaunlich zufrieden seinen Gefährten angrinste, welcher nur fragend eine Augenbraue hob. „Du hättest den Reißverschluss auch früher etwas anheben können.“ „Da solltest du nicht mich loben, Miya hat es beschlossen.“ Nun legten sich die Augen auf ihn. „Für einen Sklaven aber mutig, allerdings von dir würde ich mir sicher auch einige Ideen gefallen lassen, vielleicht bekomme ich Karyu zu, dass er dich mir ausleiht.“ Er lächelte nur zuckrsüß. „Du kannst es gerne probieren, doch solltest du die Konsequenzen vorher mit ihm aushandeln, sicher kennte er nämlich auch Wege das Brüche bei Vampiren nicht all zu schnell heilen.“ Der Ältere schob die Unterlippe vor. „Das würdest du tun?“ Nun sah er Karyu an, dieser legte den Arm enger um ihn. „Könnte passieren.“ Leise lachte er, beugte sich zu seinem Geliebten um ihn zu küssen, auch wenn er recht schnell von dem Dämon dominiert wurde. „Darf ich mir einen Begleiter zum tanzen suchen?“ Ja, heute würde er fast alles bei Karyu erfragen, dessen Finger wanderte über seinen Kiefer, doch nickte der Andere. „Solange du niemanden das Herz brichst.“ „Dafür kann ich dann ja wohl nichts.“ Einen flüchtigen Kuss hauchte er noch auf die Lippen, dann stand er auf, anscheinend zur Verwunderung der meisten hier trat er zu Koushiro, er hatte es Karyu versprochen und nun wollte er dessen Sohn kennen lernen und das am besten ohne Kirito oder Gackt gleich so nah dabei zu haben, denn diese schienen sich prächtig mit dem Dunkelhaarigen zu verstehen. „Würdest du mir den Gefallen tun und mit mir tanzen?“ Sein Lächeln war ehrlich und selbst wenn er den Dämon überrascht haben sollte, so zeigte dieser es nicht, nickte und erhob sich, um ihm auf die Tanzfläche zu folgen. ~~~~~ Karyu folgte den beiden mit den Augen, er machte sich nicht wirklich Gedanken, es war mehr sein Instinkt und die pure Lust seinen Gefährten zu beobachten, doch er wand den Blick nach einigen Momenten wieder ab, das Letzte das er wollte, war, dass sie die Beiden von ihm überwacht fühlten, stattdessen blickte er zu den einzig Verbliebenen hinüber, Kyo und Shinya, der Rest hatte sich unter die Tanzenden gemischt.... oder aber war auf der Jagd, wenn der Beutezug nicht schön längst erfolgreich gewesen war. Der Elf erhob sich in diesem Moment, wollte wohl zu Bar hinüber, denn er konnte von dessen Lippen ablesen, dass er den Rothaarigen nach seinen Wünschen fragte – der Blonde konnte ja so ein Gentleman sein, wenn er es wollte, aber der Dämon nahm an, dass Kyo einfach ein wenig Luft brauchte, er sah es in den fahrigen Bewegungen seines Freundes, Shinya zu treffen, hatte diesen ordentlich aus der Bahn geworfen, gleichzeitig wollte er aber auch keinen Fehler begehen, indem er zu schnell agierte, Gott, irgendwie war das Ganze so berührend und wunderbar niedlich. Seine Lippen hoben sich in einem Lächeln, es machte ihm Freude, die beiden anzusehen, sie strahlten Vertrauen und Frieden aus und selbst wenn er bisher niemals etwas Vergleichbares miterlebt hatte, so gab es doch diesen Hauch der Richtigkeit, irgendetwas das verdeutlichte, dass es gut so war. Shinyas Blick folgte dem Blonden, dann trafen sich ihre Augen und als er dem Anderen anlächelte erwiderte dieser und es war... beeindruckend, so direkt hatte er diese Geste bei dem zierlichen Mann noch nicht gesehen. „Es ist wirklich hübsch.“ Er sprach lauter, um gegen die dunklen Klänge anzukommen, leicht nach vorne gebeugt, Shinya würde ihn weit besser verstehen, als ein Mensch, dass wusste er, dennoch vermochte er die Macht seines Gegenüber nur schwer einzuschätzen, sie entglitt ihm immer wieder und wäre der Andere kein Freund seines Gefährten würde ihn solch ein Umstand mehr als nervös machen. »Danke, Ihres aber auch.« »Sie überraschen mich gleich noch ein weiteres Mal.« »Es erschien mir die Art, wie Sie sich am entspanntesten unterhalten, ich spürte, dass Sie es schon mehrere Mal getan haben, heute Abend und nicht nur Sie, auch die Anderen. Es schont ja auch die Stimme, bei dieser... Musik« Der Kleinere zögerte einen Moment lang über dem letzten Wort, was ihm gleich ein Thema gab, ohne wirklich aufdringlich zu sein. »Gefällt Sie Ihnen... und bestehen Sie auf diesem förmlichen Umgang?« Shinya lachte leise, legte einen Moment den Kopf schief, schien die sich drehenden Lichter zu beobachten. »Sie ist zumindest nicht das, was ich kenne, es ist noch ein wenig ungewohnt, aber ich denke sie wird mir gefallen – und nein, wir müssen nicht miteinander umgehen, als würden wir beiden mit einem Krückstock gehen.« Nun lachte Karyu, offen und ehrlich, er mochte den Rothaarigen, dessen tiefe Stimme war charmant, die Zunge des Kleineren mit Sicherheit scharf und gewieft, dass musste man einfach sein, wenn man Miyavi zum Freund hatte, denn dieser neckte unglaublich gern und wenn man ihm schlagkräftig darauf antworten konnte, fühlte er sich nur noch wohler. Ein bisschen konnten sie sich noch unterhalten, dann kehrte Kyo zu ihnen zurück, Aoi im Schlepptau, auch wenn das Medium wohl nur die Getränke abstellen wollte, doch mit etwas Nachdruck des Elfen hatte dieses seinen süßen Hintern auf der Couch geparkt, lächelte nun ein wenig unsicher, weswegen Karyu eine amüsierte Braue in die Höhe schob. „Ich beiße dich nicht.“ „Du nicht, er vielleicht schon.“ Mit einem Nicken deutete der Schwarzhaarige in eine Richtung hinter ihm doch noch bevor er sich herum drehen konnte, hing Kirito auch schon über seinen Schultern. „Gackt ist gemein zu mir, dein Gefährte will mich nicht in seiner Nähe haben und Kyo wird mir den Kopf abbeißen, wenn ich mich neben ihn setze... also bleibt nur noch ihr, meine Hübschen.“ Aoi und er schenkten sich einen langen, leidvollen Blick. „Und warum nimmst du nicht jemanden aus dem Club?“ Kirito wedelte mit der Hand. „Zu leicht.“ Das Medium schmunzelte, während er nur seufzend den Kopf schüttelte. „Es wird wirklich Zeit, dass Jemand kommt, der eine wirkliche Herausforderung für dich ist.“ ~~~~~~ Kirito konnte wirklich anhänglich sein, dieses Mal konnte er nur nicht einschätzen ob es wegen ihm war oder wegen Koushiro, selbst wenn war es egal, er wollte den anderen Vampir gerade nicht hier haben, ließ sich lieber auf seinen Tanzpartner ein, auch wenn er dessen Vorsicht ihm gegenüber sehr genau bemerkte. Immer wieder wenn er versuchte sich dem Langhaarigen zu nähren, nahm er, wenn auch vielleicht unbewusst, eine verteidigende Position ein und wen es nur eine kleine Handbewegung war, weswegen er es irgendwann aufgab, seine Hand auf den Unterarm des Dunkelhaarigen legte, sich zu dessen Ohr beugte, damit dieser ihn verstand. „Würdest du mich in den Garten begleiten?“ „Gerne.“ Kurz suchte er den Blick, konnte aber Ehrlichkeit in dessen Augen sehen, weswegen er auch dieses Mal vorging. Es war schon irgendwie eine Wohltat hier nach draußen zu gehen, die Musik war zwar noch zu hören, doch war sie gedämpft und hier waren sie auch allein, wie er auf den ersten Blick sofort bemerkte. Etwas entfernt stand ein Pavillion, wo sie sich setzen konnten, er schloss kurz die Augen, genoss die kühle Nachtluft, drehte dann den Kopf um den Anderen anzusehen und irgendwie konnte er merken, wie dieser unter seinem Blick unruhig wurde, weswegen er leise lachte. „Was?“ Sein Blick traf wieder auf den Dämon. „Wieso wirst du so unruhig, wenn ich mit dir alleine bin?“ „Werde ich nicht.“ Nun hob er eine Augenbraue. „Du bist wie dein Vater ein schlechter Lügner, oder ich kann dich genauso leicht wie ihn durchschauen.“ Dabei machte er eine kleine abwertende Bewegung mit der Hand. „Also was ist es, selbst beim Tanzen habe ich es bemerkt.“ „Das müsste ich dich fragen, doch ich denke ich kenne die Antwort.“ Nun schaute er de Anderen fragend an, den Kopf etwas schräg gelegt. „Was für eine Antwort?“ Der Andere seufzte leicht. „Weil ich Karyus Sohn bin.“ „Wenn du mir nun auch noch die Frage davor erklärst, kann ich dir sagen ob du richtig liegst.“ Etwas amüsierte ihn dieses Katz und Maus Spiel, doch er war es nicht, der es begonnen hatte. „Weswegen du mich nicht leiden könntest.“ Nun hatte der Andere es endgültig geschafft ihn zu überrumpeln und das war wohl auch an seinem Blick zu sehen, dann lachte er. „Das glaubst du?“ Sein Gegenüber hob nur eine Augenbraue, sah dabei so sehr wie sein Vater aus, dennoch brauchte er einen Moment. „Wie kommst du darauf?“ „Es zeigt mir dein Verhalten.“ Seicht schüttelte er den Kopf. „Eigentlich dachte ich, du bist mehr unter anderen Wesen, um diese einzuschätzen zu können. Wie würdest du handeln, wenn du plötzlich erfährst, das dein Gefährte ein Kind hat, von dem du nichts wusstest?“ „Du warst wütend.“ „Gestern Nacht? Ja, allerdings nicht auf dich oder deine Mutter, einzigst auf Karyu, doch das hat sich auch schon gegeben. Ich musste für mich einfach nur klären, das doch noch wer ist, der zu Karyu gehört.“ „Ich will ihn dir nicht nehmen.“ Abermals schmunzelte er, schüttelte den Kopf. „Das weiß ich, es war nur der Gedanke, an den ich mich gewöhnen muss. Ich bin neugierig auf dich und möchte dich gerne kennen lernen, wenn es mir denn erlaubt ist.“ „Sicher, es würde mich auch freuen.“ „Gut, dann lass uns von vorne beginnen, ich bin Miyavi.“ Dabei hielt er dem Dämon die Hand hin, lächelte ihn ehrlich an. „Koushiro, sehr erfreut.“ Etwas hob er amüsiert die Augenbraue, der Langhaarige hauchte ihm doch wirklich einen Kuss auf den Handrücken. „An den Charme deines Vaters kommst du noch nicht heran.“ „Aber ich kann doch schon einmal üben und bei wem geht es besser, als bei dessen Gefährten.“ Er lachte abermals, entzog seine Hand und stand dann auf. „Du solltest nur aufpassen, das du dich nicht zu weit wagst, ich bezweifle, dass es bei einer einfachen Tracht Prügel bleiben würde.“ Sie gingen wieder rein und ja, Koushiro war eindeutig der Sohn Karyus, oder er hatte einfach zu viel Zeit mit Kirito und Gackt verbracht, doch nicht nur der Dämon konnte Flirten, er beherrschte es ebenfalls, allerdings richteten sich seine Sinne sofort auf seinen Gefährten, als er in dessen Nähe kam und auf etwas anders, denn da war ein Vampir, der eindeutig nach Beutefang aussah und sich an seinen Gefährten heran warf. Koushiro schien den Umschwung sofort bemerkt zu haben, wahrte den Abstand zu ihm, blieb aber dennoch da, sein Blick ging kurz zu Aoi, doch deutete er, dass dieser nichts sagen sollte, während er weiter auf den Herren von London zuging und auf Kirito, welcher auf dessen Schoß saß. Seine Arme schoben sich über die Schulter des anderen Vampirs, sein Blick traf auf die dunkeln Augen seines Dämons. „Darf ich dich fragen, was du da machst?“ „Spielen.“ „Ah und du meinst ich lasse zu, das du dich in mein Revier wagst?“ Dabei hatte er den Älteren ins Ohr gehaucht, schaute aber noch immer Karyu an. „Versuchen kann ich es ja.“ Der Andere lehnte sich weiter gegen ihn, denn seine Hände hatten sich mittlerweile einen Weg unter dessen Oberteil gesucht. „Solange du ihm nicht ebenbürtig bist, wirst du keine Chance haben und selbst dann...“ Etwas drehte er den Kopf wieder zu dem Braunhaarigen, welcher sich vorbeugte ihn küsste und an seinem Ohr konnte er Kirito schnurren hören. „Was ist, wenn ich versuche, dich auszustechen?“ Er konnte hören, das es nicht ernst war, das der Andere neckte, dennoch schaute er ihn an, als sich der Kuss gebrochen hatte, lächelte ihn an. „Frage ihn doch selbst, wie er es sieht.“ ~~~~~~ Das Lächeln auf den Zügen des kleineren Vampirs wurde noch ein wenig weiter, als dieser den Kopf in seine Richtung wand. „Karyu?“ Seine Braue hob sich in einer eleganten, abschätzenden Kurve, dann schnalzte er leise, schüttelte den Kopf. „Um ihn zu erreichen, musst du noch ein bisschen üben, tut mir leid.“ Nun war es an Kirito die Braue in die Höhe zu ziehen. „So? In welchen Punkten denn? Nur damit ich weiß, was ich tun muss.“ Karyu summte überlegend, ließ eine Hand über die Hüfte Miyavis wandern, der sich seiner Berührung sinnlich entgegen bewegte, die Lippen in einem kleinen, lautlosen Keuchen geöffnet. „Du würdest es ohnehin nicht schaffen, aber bitte... du müsstest dich bewegen können wie er... müsstest mich so ansehen wie er, wenn du unter mir liegst und ich dich nehme..., „ sein Blick suchte den Miyavis, hielt ihn gefangen, während er sprach, „du müsstest meinen Namen wispern, wie er es tut, dieses anziehendene heisere Wispern, dass nur mir gilt... mir zeigt, wie sehr er mich begehrt, wie sehr er sich danach sehnt, dass ich in ihn sinke, hart und schnell, bis er mich anfleht, ihn kommen zu lassen.“ In den Augen des Langhaarigen blitze es, Verlangen und Lust, seine Worte verfehlten ihre Wirkung nicht und als die seine Finger den Oberschenkel hinab wanderten, konnte er sehen, wie sich die Lider halb schlossen, der andere Blick lasziv und verrucht. Ein wenig beugte er sich nach vorne, wisperte samten in Kiritos Ohr, glitt dabei aber mit einem Finger über den Schritt seines Gefährten. „Du hast ja keine Ahnung davon, wie es ist, meinen Namen zu hören... wieder und wieder, erst in diesem leisen Seufzen, dann ein Stöhnen und am Ende fast schon ein Schluchzen, dann, wenn ich keine Gnade walten lasse... wenn er gefesselt unter mit liegt, die Beine breit gespreizt, sein Eingang nass von Gleitmittel, seine Härte, die nach Aufmerksamkeit verlangt, die ich nicht gebe...“ Kirito bebte auf seinem Schoss, Miyavi hinter diesem, die Wangen gerötet – nun, wo die Nacht fast zu Ende war würde er selbst spielen, ihn mit Worten und Blicken verführen, bis Miyavi sich unter ihm wand, die Kleidung fort, bis auf dies Halsband. „Ich würde aufpassen Karyu, nicht, dass ihn dir jemand wegnimmt, wenn du ihn so anziehend beschreibst.“ Sein Lächeln wurde gefährlich, dann lehnte er sich wieder nach vorne knabberte an dem Ohrläppchen Kiritos, biss am Ende etwas kräftiger hinein. „Diejenigen, die es wissen, sollten es nicht wagen, fassen sie Miyavi auf eine Art an, die mir zu weit geht, dann kennt auch das Wort Freundschaft keine Bedeutung mehr.“ „Und dabei dachte ich, Dämonen lieben Spiele und sehen gerne zu...“ Noch war der kleinere Vampir nicht bereit, aufzugeben, aber das war ihm egal. „Wer wann und mit wem in meinen Bett ist, entscheide ich allein... und nun entschuldige mich.“ Mit diesen verführerisch gesprochenen Worten schob er den Dunkelhaarigen von seinem Schoss, fing Miyavis Finger ein, küsste aber nur die Spitzen, bevor er sich den anderen Sitzenden zuwand. „Wir ziehen uns zurück, ihr alle wisst, wo die Gästezimmer sind.“ Kyo nickte ihm zu, klar amüsiert, dass Kirito nun wohl noch frustrierter war als zuvor, der hungernde Blick in den Tiefen des Vampirs zeugte ebenso deutlich davon, wie die beschleunigte Atmung und die bebenden Fingerspitzen – armes Opfer, dass dem Charme des Vampirs verfallen würde. Karyu führte seinen Geliebten die Treppen nach oben und in ihr Schlafzimmer, ließ diesen in der Mitte des Raumes stehen, bevor er seine Schatten rief, die sie beide augenblicklich umhüllten und in diesem Nebel der Schwärze schlich er auf den Jüngeren zu, strich mit einem Finger über die Lippen, bevor er diese verlangend in Besitz nahm. ~~~~~~ Er schnurrte, als er sich fast augenblicklich in den Kuss hingab, doch wurden seine Hände abgefangen als er den Arm um den Älteren legen wollte, wurden diese auf seinen Rücken gedreht. „Dieses Mal wirst du dich mir nicht entziehen können.“ „Was, wenn ich es doch versuche?“ „Da gibt es ein paar Wege wie ich das verhindern kann.“ Zu einer Antwort kam er nicht, seine Lippen wurden wieder erobert, hart geküsst und dem Ansturm der Zunge konnte er nicht stand halten, weswegen er nachgab, sein Reich erobert wurde. Er keuchte als sich Zähne in seine Unterlippe senkten, sie aber nicht brachen, dabei schob sich ein Bein zwischen seine, übte Druck gegen seinen Schritt aus. Wieder keuchte er, legte den Kopf in den Nacken was Karyu nutzte und seinen Hals erkundete, seine Hände wurden losgelassen, doch konnte er das warnende Knurren hören, als er nur ansetzte, die Hände an seinen Gefährten zu legen. „Lass sie, wo sie sind.“ E schaffte es nur zu nicken, bebte als Finger noch einmal über seine Hand strichen, die Kette an seinem Armband lösten, dann ließ der Dämon etwas Abstand, doch nur so das er den Reißverschluss vorne am Kleid erreichen konnte, diesen öffnete, allerdings ohne ihn auch nur weiter zu berühren, griff dann aber den Karabiner an seinem Halsband, zog ihn wieder richtig an sich, um ihn verlangend zu küssen. „Zieh das Kleid aus und setz dich auf das Bett.“ Dann tat sein Gefährte einen Schritt zurück, weswegen er leicht erzitterte, Karyu würde keinen Widerwillen zulassen, das konnte er nur zu deutlich in den dunklen Augen sehen, zudem machte ihm das kühle Metall an seinem Hals etwas anderes klar, er hatte es selber heute Nacht so entschieden, niemand sonst. Lieber wäre er weiter in Karyus Armen, doch dieser hatte seine Anweisung gegeben, weswegen er das Kleid von seinen Schultern schob, es über die Arme nach unten gleiten ließ, so das es hinter ihm zu Boden fiel. Darunter trug er eine enge, knapp sitzende Retro, schaute den Dämon kurz an doch wand sich dann um und stolzierte zum Bett, wo er sich elegant auf die Kante setzte, die Beine, welche noch immer in den hohen Stiefeln steckten, übereinander schlug. Sein Geliebter hatte die Arme verschränkt, musterte ihn einen Moment. „Mach die Beine breit.“ Etwas legte er den Kopf schräg, stützte sich etwas hinter sich mit den Armen ab, öffnete die Beine. Um sie herum waren noch immer die Schatten, er hörte sie leise wispern, doch sein Blick lag noch immer fest auf dem Älteren. „Zieh die Stiefel aus.“ Ein weiteres Mal erzitterte er, die Stille seine Herrn war so dunkel, jagte ihm somit Schauer über den Rücken und was der Andere bisher sah, gefiel ihm. Sanft stieß er sich ab, strich mit den Händen über seine Seiten, dann nach vorne zum ersten Stiefel, wo er den Reißverschluss hinab schob, mit der zweiten Hand das Bein mit hinab fuhr, ehe er ihn auszog. Das selbe Spiel tat er mit der Anderen Seite, lehnte sich dann wieder zurück und schaute den Älteren abwartend an. E war angespannt vor Lust und das Karyu ihn gerade jetzt so ausbremste und mit ihm spielte, machte es ihm deutlich schwieriger, sich selber zur Passivität zu zwingen. ~~~~~~ Zufrieden beobachtete der Dämon, wie sein Geliebter den Worten nachkam, sich dann wieder nach hinten lehnte, die Beine nach wie vor geöffnet und mit einem gezielten Blick auf den Schritt des Langhaarigen nickte er, kam dabei einen Schritt näher, zog dabei den Reißverschluss nach unten, so das seine Weste geschlossen wurde. „Die Retro.“ Miyavi leckte sich über die Lippen, als er mit den Fingern den zweiten Reißverschluss griff, diesem aber nicht bewegte, bis sich der Jüngere nach hinten sinken ließ, mit den Händen über erneut seine Seiten entlang spielte, dann unter den engen Stoff schlüpfte, diesen nach unten schob und als Miyavi die Hüften hob, öffnete er die Weste, konnte das Schnurren hören, während sich der Vampir aufsetzte und das letzte Stück Stoff provokativ fallen ließ. Mit einen kleinen, sinnlichen Lächeln überwand er den Abstand, der sie trennte, legte eine Hand auf die Wange des leicht Kleineren, berührte diese flüchtig, bevor er unter das Kinn zum Hals wanderte, wieder nach dem Karabiner griff, das Reich desjenigen plünderte, der sich ihm für die heutige Nacht unterwarf. „Mach meine Hosen auf, nur mit den Zähnen, die Hände will ich auf dem Rücken sehen, verstanden?“ Miyavi nickte einmal, beugte sich dann nach vorn, legte Küsse auf seinen Bauch, brachte die Muskeln zum flattern, weswegen er eine Hand unter den Zopf schob, den Kopf seines Gefährten in den Nacken zwang. „Keine Spielchen.“ Noch einmal übte er ein wenig mehr Druck aus, eine Warnung, dann entzog er seine Finger wieder, ließ Miyavi gekonnt arbeiten, welcher den Knopf öffnete, dann den Reißverschluss hinab zog, mit der Nase über die Haut strich, die er soeben frei gelegt hatte. „Willst du mich spüren?“ Ein Nicken, als er eine Hand unter das Kinn Miyavis legte, der Hunger in dessen Augen einfach atemberaubend, dass Wissen, dass diese Gier nur ihm galt und mit einem Lächeln beugte er sich nach unten, schnurrte dunkel in das Ohr des Vampirs. „Ich will es hören.“ „Ja... ich will euch spüren, Herr.“ „Was genau willst du, dass ich tue, hm?“ „Nehmt mich.“ Karyus Lächeln wurde eine Spur weiter, als er den Kopf schüttelte, Miyavi leise wimmern hörte, als er sich löste und einen Schritt von dem Sitzenden weg trat, stattdessen die Weste von seinen Schultern streifte, augenblicklich von Schatten umfangen wurde. „Ich werde dich nicht nehmen. Ich will, dass du mich reitest, mich tief in dich stößt, wenn du dich bewegst.“ ~~~~~~ Abermals erzitterte er, die dunkle Stimme und seine Vorstellung reichte, damit das geschah, Karyu war noch immer einige Schritte von ihm entfernt. Die dunklen Augen verrieten ihn, dennoch hatte sich sein Gefährte noch unter Kontrolle. „Im Schrank findest du etwas, um dich vorzubereiten.“ Leicht nickte er, beugte sich zu dem Nachttisch und öffnete den oberen Schub, nahm eine Dose mit Gleitmittel heraus, drehte diese auf und stellte sie neben sich auf das Bett. Sein Blick ging wieder zu dem Dämon welcher noch immer abseits von ihm stand, dabei ließ er sich zurück sinken, strich sich selber über den Bauch zum Schritt. Kurz nur zeichnete er die Erregung entlang, keuchte leise auf, dabei schaute er zu seinem Geliebten, die Finger der zweiten Hand tauchte er in die Dose Er öffnete dabei weiter die Beine, winkelte sie an, als er sie auf das Bett stellte, präsentierte sich ganz. Langsam verteilte er das Gel über den Muskelring, massierte mit den Fingern darüber, drang mit einem ein. Verlangend stöhnte er auf, er wollte was ganz anders, doch der Ältere zeigte deutlich, dass er es nicht zulassen würde. Ein weiteres Mal stöhnte er, warf den Kopf in den Nacken, keuchte überrascht als seine Hände abgefangen wurden, der Dämon über ihn gebeugt, eine Hand wurde noch immer festgehalten. „Ich sagte vorbereiten, nicht spielen. Wenn du dich bewegst, lasse ich dich hier einfach liegen.“ Mehr als ein leichtes Nicken brachte er nicht zustande, spannte sich kurz an, als zwei Finger in ihn drangen, er biss sich auf die Lippe, brach sie dabei, weswegen der Dämon sich hinab beugte, mit der Zunge über die Wunde strich, dunkel schnurrte bei seinem Blut. Hart bewegten sich die Finger in ihm, doch nur so das der Muskel gedehnt wurde, Karyu schaute ihn zu necken, doch nicht ihm irgendwie Erfüllung zu geben, nicht einmal sich zu bewegen wagte er. Er stöhnte, zitterte, versuchte den Blick in die dunklen Augen zu halten, doch es war so schwer und dann entzog sich der Ältere, weswegen er frustriert seufzte, doch der Dämon schüttelte nur leicht den Kopf. „Setz dich auf und dreh dich um.“ Dann stand der Braunhaarige auf, schaute auf ihn hinab, während er sich aufkämpfte, sich auf das Bett kniete, Karyu bewegte sich hinter ihm, Lippen legten sich auf seine Schulter. „Mach die Arme nach hinten.“ Ein Schauer lief ihm über den Rücken, tat jedoch wie ihm gesagt wurde, lederne Manschetten legten sich um seine Handgelenke, die verbunden waren mit einer Kette. Doch der Kurzhaarige ließ ihn wieder alleine, trat um das Bett herum und setzte sich auf dieses, schaute ihn dabei an. Sein Dämon hatte sich der Hose und auch seiner Unterwäsche entledigt, er war erregt, also hatte das ganze Spiel ihm doch mehr als gefallen. „Ich soll dich sicher nicht trocken nehmen, oder?“ Seicht schüttelte er den Kopf, während der Herr von London sich zurück sinken ließ, er machte es ihm wirklich so schwer wie möglich. Auf den Knien rutschte er näher, beugte sich herab, strich mit der Zunge die Länge entlang, ehe er die Lippen um die Spitze schloss, sich an ihr auf und ab bewegte. Eine Hand legte sich an seinen Hinterkopf, hielt seinen Zopf und sein Gefährte gab ihm den Rhythmus vor, er strich mit der Zunge die Außenseite entlang. Nicht lange, dann wurde er hoch gezogen, heiße Lippen küssten ihn hart, plünderten sein Reich rücksichtslos. „Zeig mir, wie sehr du es willst.“ Er kniete sich über den Älteren, versuchte dabei das Gleichgewicht zu halten, während er versuchte hinter sich zu greifen, den Rücken durchbog um die Hitze seines Herrn zu greifen, sich über sie zu führen und sich auf sie sinken zu lassen. ~~~~~ Ein dunkles Keuchen brach sich von den Lippen des Dämonen, als sein Gefährte sich zu bewegen begann, das schöne Gesicht in Anspannung und Verlangen verzehrt, die Stirn in tiefe Falten gelegt, die Lippen geöffnet, die Lider fest aufeinander gepresst – Karyu würde den Jüngeren über Stunden so ansehen können, eine Ewigkeit gefangen in dieser süßen Lust, die sich nach so wenigen Momenten wieder verlieren würde. Miyavis Muskeln bebten, er konnte es fühlen, wann immer sich sein Vampir erhob, doch er würde ihm nicht helfen, auch wenn seine Hände an den Waden des Langhaarigen lagen, über diese strichen und massierten. Über ihm stöhnte der Jüngere immer wieder, suchte den richtigen Winkel, ein höheres Tempo und er ließ ihn, forderte es, mit dunkel gewisperten Worten, die Miyavi zum beben brachten. An der Erregung seines Gefährten sammelten sich Tropfen zäher Flüssigkeit, weswegen er mit einem Finger darüber fuhr, davon kostete, dann aus halb geschlossenen Augen zu dem leicht Kleineren hinauf sah. „Du schmeckst gut.“ Keine Antwort nur ein heiseres Keuchen, auf welches er dunkel lächelte, seine Beine ein wenig weiter öffnete, wodurch auch Miyavi gezwungen war, die Position ebenfalls zu verändern – einen Herzschlag später sank der Kopf des Langhaarigen nach hinten, stöhnte dieser heiser, ein Laut gemischt mit seinem Namen. „Willst du kommen?“ Miyavi nickte keuchend, wimmerte, als er erneut über den Kopf der Hitze strich, seinen Gefährten neckte, aber nicht genug gab, um die letzten finalen Schritte zu gehen. „Bettel darum.“ Wieder entfloh den Lippen nur ein Stöhnen, derweil sich der Vampir in einem harten, unkontrollierten Rhythmus auf ihn hernieder senkte, immer wieder das Bündel an Nerven in sich streifte – das dem so war, konnte Karyu sehen und fühlen und bei den Göttern er genoss es, die Enge, die Nähe und auch die Macht, die er momentan hielt. „Karyu... bitte.“ „Sag es, sieh mich an.“ Ein zittriges Keuchen, doch die Lider hoben sich über den braunen Tiefen, starrten fiebrig auf ihn herab, als sich der Vampir bewegte, am ganzen Leib zitterte. „Lass...lass mich kommen.“ Ein dunkles Schnurren, derweil sie von den Schatten verschlungen wurden, Karyu die Härte des leicht Kleineren umschloss, kräftig an ihr auf und ab fuhr, schneller, als Miyavi sich bewegen konnte und innerhalb weniger Herzschläge spannte sich sein Gefährte an, den Rücken durchgedrückt, den Kopf in den Nacken geworfen, überwältigt von seinem Orgasmus, welcher auch den Dämon mit sich riss, der nun seine Hüften hob, in den Leib des Vampirs stieß, dunkel grollte, eine Hand an dessen Hüfte, so heftig, dass sich mit Sicherheit ein Mal abzeichnen würde. Es brauchte ein paar Momente bis sich die Dunkelhet um seinen Geist löste, die Schatten sich lichteten, Miyavi war nach vorn über gesunken, ruhte auf ihm, das Gesicht gegen seinen Hals gelehnt, an dem er den heißen Atem spüren konnte, noch immer schnell und unregelmäßig. Sanft strich er mit den Händen über Beine und Rücken des Jüngeren, versuchte ihn und auch sich selber wieder zu erden, zärtliches Streicheln als ein Ausklang der Intensität ihrer Begegnung und noch immer bebte sein Vampir, rührte sich nicht. Weiche Küsse ließ er auf das Ohr fallen, löste die Fesseln, massierte leicht über Handgelenke und Finger, was einen wohligen Laut von den Lippen des Anderen brach. „Ich liebe dich.“ Ein leises Flüstern, auf welches Miyavi erzitterte, einen Kuss gegen seinen Hals legte, bevor dieser sich mit einem leisen Stöhnen löste. Hände ruhten auf seiner Brust, als sich ihre Lippen trafen, der Kuss behutsam, verspielt und als sie sich lösten, lächelte der leicht Kleinere auf ihn herab. „Mein Herr scheint zufrieden.“ Karyu schnurrte nur dunkel, räkelte sich sinnlich, während er summte, dann nach dem Karabiner angelte und Miyavi erneut zu sich herab zog, an dessen unterer Lippen knabberte. „Keiner außer mir wird dich so je zu Gesicht bekommen, so gehörst du nur mir allein.“ End Part V - Heat Kapitel 6: Rescue ----------------- Part VI - Rescue Mit einem genüsslichen Seufzen ließ er sich auf einen Sessel im VIP-Bereich sinken. Er fühlte sich wohl, war gerade von einer Jagd zurück gekommen und wartete nun auf seinen Gefährten, er hatte heute was für ihn geplant, zwar nicht ohne Grund, dennoch wollte er mit ihm einfach mal wieder eine schöne Nacht verbringen. „Hm, du riechst aber verlockend, was hast du denn nettes gefunden?“ Die Augen hatte er geschlossen, hatte aber bemerkt, wie der andere Vampir sich ihm genährt hatte, dessen Atem streifte über seinen Hals. „Einen jungen Mann, der mich versucht hat zu verführen, so leidenschaftlich und schön und dennoch war seine Seele so schwarz, was sein süßes Blut verraten hat.“ „Du hast ihn verführt.“ Er summte nur zustimmend. „Das habe ich mit dir allerdings nicht vor.“ Nun schnaubte der Andere, ließ sich auf das Sofa fallen, was er mit einem Schmunzeln erwiderte, den anderen Vampir ansah. „Du scheinst nicht ausgelastet.“ „Bei solchen Spielverderbern wie euch.“ Leise lachte er. „Der Club bietet doch immer viel.“ „Aber nicht das, was ich will.“ „Dein letzter Gespiele war schon länger nicht mehr da.“ Sein Gegenüber schnaubte wieder, während er den Kopf hob, zu seinem Gefährten aufsah der neben ihm am Sessel stand, sich zu ihm herunter beugte. Er begrüßte ihn mit einem Kuss, die Hand lag in seinem Nacken und er seufzte, als sie sich lösten, der Dämon zu dem anderen Vampir schaute. „Du solltest ihn anrufen.“ „Habe ich nicht vor.“ Auch Karyu lachte nun, half ihm dann auf. „Dann musst du wohl damit leben, wenn du uns nun entschuldigst, ich habe vor, mich heute Nacht ganz meinem Gefährten zu widmen.“ „Ja ja macht nur und lasst den armen Vampir hier.“ Dabei wedelte Kirito abwinkend mit der Hand. Sein Blick ging kurz über die Tanzenden, dann wieder zu dem Anderen. „Ich denke, Kaoru wird dir Gesellschaft leisten.“ Der Mensch trat zu ihnen, verbeugte sich leicht vor Karyu, doch verabschiedeten sie sich gleich. Carry wartete auf sie am Eingang und als der Wagen anfuhr lehnte er sich gegen den Älteren. „Sagst du mir, was du vor hast?“ Seicht schüttelte er den Kopf. „Dann ist es keine Überraschung mehr.“ Er verschränkte die Finger mit denen Karyus, sie waren etwa zwei Stunden unterwegs, ehe sie auf ein altes Gehöft fuhren. Tief atmete er durch, das Wetter war bestens für einen Ausritt, ein Arm legte sich um seine Taille. „Ich glaube, nun weiß ich, was du vor hast.“ Etwas drehte er den Kopf, schaute den Anderen an. „Und Lust drauf?“ „Natürlich.“ Sie wurden begrüßt, von einer älteren Dame, mit der er auch telefoniert hatte, sie führte sie in die Ställe, wo ihnen schon zwei Pferde bereit gestellt wurden, sogar schon gesattelt, manches mal war es gut, mit dem Herrn Englands zusammen zu sein. Am Anfang ritten sie an den Klippen entlang, ehe sie einen Weg am Strand suchten, an einigen Felsen stoppten sie, banden die Pferde an und gönnten sich eine Pause. Karyu saß auf einem Felsen, er hatte sich in den Sand neben ihm gesetzt, den Kopf auf dessen Schoß, Finger strichen über seinen Nacken. „Es war eine schöne Idee hier raus zu fahren.“ „Ja, und so kann ich dich auch mal wieder von der Arbeit fern halten.“ „Dabei halte ich mich schon zurück.“ „Es geht, einiges könntest du auch Andere machen lassen.“ „Hast du was von Shinya gehört.“ Etwas drehte er den Kopf, schaute zu dem leicht Größeren auf. „Du lenkst ab.“ Dann seufzte er leise. „Ich denke, das solltest du besser Kyo fragen, die Beiden haben mehr Kontakt, ich weiß nur, dass er gut in Irland angekommen ist und bald wieder her kommen möchte, wenn Kyo nicht vorher zu ihm fährt.“ Der Andere summte und beide schwiegen sie wieder, er haderte mit sich, schloss kurz die Augen. „Karyu, ich muss dir noch etwas sagen.“ „Und was wäre das?“ Er brauchte noch einen Moment, ehe er es wagte. „Ich möchte nach Japan.“ ~~~~~~ Einen Herzschlag lang verharrte der Dämon in seiner Bewegung, bevor er seiner Finger weiter in die Strähnen schob, mit dem Haar spielte, dabei aber geradeaus sah. „Wann möchtest du gehen?“ Neben ihm regte sich sich der Jüngere, legte eine unsichere Hand auf sein Knie, während er zu ihm aufsah, dass konnte er spüren, dennoch brauchte es einen Moment, bis er den Blick senkte und Miyavi mit einem schwachen Lächeln ansah. „Ich weiß es nicht... in ein paar Wochen.“ Leicht nickte er, blickte wieder geradeaus, beobachtete die Wellen, die sich gemütlich an den Strand schoben, dabei kleine Steine anspülten, die von dem immer wieder durchbrechenden Mondlicht reflektiert wurden, er wusste nicht einmal genau, was er empfand... es war irgendwo ein Gefühl der Taubheit, gekoppelt mit Furcht und einer Sehnsucht, die sich durch seine Adern brannte, obgleich der Vampir noch immer neben ihm saß. „Karyu?“ Er summte nur leise, blinzelte leicht, als sich Miyavis Gesicht in sein Blickfeld schob, beide Hände des Jüngeren streichelten liebevoll über seine Wangen, dann wurde er sanft geküsst. „Bist du mir böse deswegen?“ Nun lächelte er sanft, schüttelte den Kopf, legte seinerseits die Hand in den Nacken seines Geliebten, um über diesen zu streicheln. „Nein, das könnte ich doch gar nicht. Es ist deine Heimat, ich hätte niemals das Recht dir dort hinein zureden.“ „Du... könntest mitkommen?“ „Das könnte ich nicht, es wäre eine zu lange Zeit und ich habe hier noch so viel zu tun.“ Er schloss seine Augen, lehnte die Stirn gegen die des Anderen, streichelte sacht über den Rücken. „Wo möchtest du hingehen, wenn du dort bist?“ Ein sachtes Schulterzucken, als Miyavi den Kopf auf seine Schulter legte. „Ich weiß es nicht, Kyoto, Tokyo... ich möchte Mana besuchen.“ Der letzte Teil war sanft gesprochen, fast schon schüchtern und Karyu spannte sich an, Mana war kein Name, den er gerne hörte und noch weniger behagte ihm der Gedanke, dass sich sein Geliebter in der Nähe des älteren Vampirs aufhalten würde. „Er ist mein Vater...“ Karyu nickte leicht, zwang sich, ruhig aus zu atmen, um seine Gefühle weg zu drängen, er durfte einfach nichts dagegen sagen, es war Miyavis Heimat, Mana sein Erschaffer... es war nur natürlich, dass er diesen wiedersehen wollte, gerade nach dem, was sein Gefährte die letzten Monate gesehen hatte, was ihm widerfahren war... der Dämon verstand es, doch er würde ein bisschen brauchen, um es zu verarbeiten... Miyavi war doch gerade erst wiedergekommen und es erschien ihm viel zu wenig Zeit, die sie miteinander teilten, obwohl er wusste, dass bereits zwei Wochen vergangen waren, seit Miyavi zurückgekehrt war, trotzdem war so kurz. „Du bist nicht gerade glücklich deswegen, oder? Ich habe es mir gedacht.“ Ein Murmeln gegen seine Halsbeuge gesprochen, auf welches er leise seufzte, den Vampir anschließend dazu zwang sich ein wenig von ihm zu lösen, so dass er einen Kuss auf die kühlen Lippen legen konnte. „Ich muss mich damit anfreunden, ja... ich hätte einfach gehofft, dass ich mehr Zeit mit dir haben werde, aber das bedeutet nicht, dass ich mich dagegen stellen werde. Ruf mich nur einfach von dort an, okay? Verschwinde nicht wieder aus meinen Leben.“ ~~~~~~ Leicht lächelte er. „Jeden Tag.“ Nun beugte er sich vor, küsste seinen Dämon sanft, löste sich immer wieder, um die Lippen dann erneut zu erobern, bis sich ihr Kuss vertiefte, er die Arme dabei um die Schulter seines Geliebten legte, nun ganz auf dessen Schoß saß. „Ich würde dich am liebsten mitnehmen und dir alles zeigen.“ „Ich kenne Japan.“ „Aber nicht aus meiner Sicht.“ Den Kopf legte er wieder gegen Karyus Hals, er hatte gewusst, dass der Andere kämpfen würde, wenn er seinen Schaffer erwähnte, doch seit damals hatte er ihn nicht mehr gesehen, es war so gesehen nicht lange her, zumindest nicht für einen Vampir, dennoch hatte es ihm nicht gereicht, mit ihm zu telefonieren. Finger strichen über seinen Rücken. „Warne mich auch vor, wenn du gehst.“ Er lächelte. „Ich habe es versprochen und halte mich dran.“ „Gut, dann lassen wir das Thema jetzt und genießen unsere Nacht.“ „Genießen tue ich es jetzt schon.“ Leise konnte er den Anderen lachen hören. „Das habe ich schon vermutet.“ Eine Weile blieb er noch einfach so sitzen, hob dann den Kopf. „Meinst du, wir sind hier alleine?“ Die dunklen Augen seines Geliebten legten sich auf ihn, dann schaute sich der Ältere um. „Ich denke doch, weswegen?“ Er lächelte, küsste den Dämon, erhob sich, legte die Jacke ab und zog sein Oberteil aus. „Ich möchte baden.“ Dabei drehte er sich um, ging auf das Meer zu. „Miya.“ Bei einem Blick über die Schulter sah er das Karyu sich ebenfalls erhoben hatte, noch einmal drehte er sich ganz. „Begleitest du mich?“ Auf eine Antwort wartete er nicht, zog sich die Stiefel und Socken aus, öffnete die Hose, Arme legten sich um ihn. „Deine Idee gefällt mir.“ Er drehte sich in den Armen, wurde in einen Kuss gezogen, weswegen er lächelte. „Dann nicht reden, sondern ausziehen, oder willst du in Sachen ins Wasser?“ Er entwand sich den Armen, zog sich die Hose aus, dazu die Unterwäsche. Seine Finger schoben sich in sein Haar, er zog das Haarband heraus, grinste Karyu an, der ihn nur beobachtete. „Was ist, oder bist du schon zu alt für ein Bad im Meer?“ Oh, die Augen verrieten das er damit das Richtige getroffen hatte, es ging ihm gerade eh nur ums Ablenken und das gelang ihm wohl. „Ich muss es dir wohl zeigen, dass ich mit dir noch lange mithalten kann.“ Lachend lief er schon ins Wasser, der Mond spiegelte sich auf der Oberfläche und nur leichte Wellen. ~~~~~~ Seine Kleidung ließ er an den Felsen zurück, dann folgte er seinem Gefährten, watete in das Nass, bis es zu seiner Hüfte reichte, dann blieb er stehen, legte den Kopf auf die Seite, um Miyavi zu beobachten, der inzwischen untergetaucht war, nun geschmeidig durch das Wasser pflügte, sich dann auf den Rücken drehte, um ihm zu zuwinken. „Also noch sehe ich aber nichts, das mit mir mithalten kann.“ Mit einem kleinen Lächeln schüttelte er den Kopf, ließ sich weiter hinein sinken, um im mehreren, langen, eleganten Schwimmzügen an die Seite seines Vampirs zu kommen, dieser versuchte ihn abzulenken, dass wusste er und er wollte sich auch darauf einlassen, es würde sonst die Stimmung belasten, doch es war... schwer. „Wie wär's mit 'nem kleinen Wettschwimmen? Er nickte, fing den Kleineren aber ein, bevor dieser wirklich Abstand gewinnen konnte, haschte einmal kurz nach den Lippen, wisperte dann gegen diese. „Was ist der Preis?“ „Schon mal was von Spaß gehört?“ „Sicher, aber so hat es viel mehr Anreiz... oder?“ Miyavi rollte nur mit den Augen, gab ihm einen kleinen Stoß vor die Brust, auf welchen er gespielt stöhnte, sich die Stelle rieb, an welcher er getroffen wurde. „Manchmal seit ihr Dämonen wirklich unmöglich.“ „Du liebst mich trotzdem.“ Leicht wackelte Miyavi mit dem Kopf, schwamm ein Stück weit fort von ihm. „Das muss ich mir erst noch überlegen, aber vielleicht kannst du mich ja überzeugen, wenn du es schaffst, mich einzufangen.“ Ah, da war er sein Preis und Anreiz, weswegen er dem Jüngeren nach setzte, mit kraftvollen Zügen gegen die seichten Wellen zog, Gott, er liebte es zu schwimmen, vor allem wenn es so lohnenswert war. Der Vampir glitt geschmeidig durch das Nass, entwischte ihm immer dann, wenn er geglaubt hatte, ihn sicher zu haben, tauchte unter, neckte und spielte mit ihm, so lange, bis seine Gedanken vollkommen frei waren, die Gefühle über ein Gehen Miyavis nur noch entfernt gärten, warteten, bis die Zeit heran sein würde und letzten Endes erwischte er den Langhaarigen um die Hüfte, drehte sich so, dass er unter dessen Körper lag, die Arme um die Brust des dunklen Wesen schlingen konnte. So schwamm er mit diesem zurück, bis sie seichtes Wasser erreichten. „Ich hab dich.“ Miyavi summte leise, legte einen Arm um seinen Hals, während er sich mit seiner Hand auf dem Untergrund abstützte, so dass sie halb lagen, halb saßen, dann drehte sein Gefährte nach seinem Kopf, küsste seinen Kiefer, bis er übernahm, die Lippen einfing und langsam mit ihnen spielte, wobei er sich erneut drehte, sodass Miyavi am Ende in der flachen Brandung lag, er sich über den Jüngeren schieben konnte. ~~~~~~ Er spielte in ihren Kuss, hatte noch immer einen Arm um den Anderen gelegt. In dem kalten Wasser schien die Wärme, welche von Karyu ausging, noch intensiver zu sein, weswegen er ihn ganz zu sich herunter zog, er wollte es einfach nur genießen. „Wollen wir nicht aus dem Wasser gehen?“ Etwas hob der Ältere den Kopf, schaute ihn fragend an und er legte seine Hand an dessen Wange. „Noch nicht.“ Noch wollte er sich nicht bewegen, wollte weiter diese Wärme haben, seinen Geliebten so nah an sich, unter sich der weiche Sand, Wasser, was ihn kühl umspülte. Abermals verfielen sie in einen Kuss, seine Finger strichen durch das dunkle Haar, über den Nacken, bis sich sein Gefährte endgültig löste, er leise seufzte. „Langsam wird mir kalt.“ Er nickte, verstand es ja, auch wenn es er selber nicht fror, ließ er sich mit hoch ziehen und von dem Dämon zurück zu ihren Sachen führen. Er zog sich nur seien Retro an, mit den Nassen Haaren würde er seine Sachen nur zusätzlich nass machen und das wollte er nicht, deswegen setzte er sich wieder in den Sand, schaute auf das Wasser und den Mond. Arme legten sich um ihn und er wurde nach hinten gezogen, Lippen schlichen über seien Schulter und seinen Hals, weswegen er diesen noch etwas weiter offen legte. „Du wirst wieder nass.“ „Egal, ich habe meine Jacke die ich nachher anziehen kann, jetzt will ich dich erst mal nur bei mir wissen.“ Er legte seine Hand auf die seines Gefährten, verschränkte ihre Finger miteinander, lehnte sich ganz zurück. „Worüber denkst du nach?“ Kurz musste er über die Frage blinzeln. „Über nichts, ich genieße das hier einfach.“ „Es ist das erste Mal, das wir uns den Mond wieder gemeinsam ansehen.“ Leicht nickte er. „Hast du zu ihm geschaut?“ Der Hintere summte, hatte verstanden das er die Zeit meinte, als er weg war. „Vielleicht haben wir ihn zwischendurch auch zusammen gesehen.“ „Das kann sein.“ Er lachte leise, drehte den Kopf und verbarg das Gesicht gegen Karyus Hals, schloss die Augen und schnurrte leise. „Ein Wolf, der, wenn er sich wohl fühlt, schnurrt?“ „Ein Dämon der handzahm ist?“ Wenn der Ältere wollte, konnte er das ebenso zurück geben. Eine Weile blieben sie so sitzen, bis der Größere ihn zum aufstehen brachte, damit er sich anzog, ehe sie wieder auf die Pferde stiegen, sich allerdings Zeit ließen, um zum Gehöft zurück zu kommen. Kurz ließ er Karyu allein, um sich bei der Besitzerin zu bedanken, der Dämon wartete im Wagen auf ihn und Carry lächelte ihm entgegen, als sie ihm die Tür öffnete, wo sofort von seinem Geliebten empfangen wurde und sich gegen ihn lehnte. Irgendwann während der Fahrt hatte er den Kopf wieder auf dessen Schoß gelegt, die Augen geschlossen, während er es genoss, dass dessen Finger durch sein Haar und über seinen Nacken strichen. „Danke.“ Er schaute auf, lächelte und schüttelte leicht den Kopf. „Musst du nicht, war ja auch Eigennutz.“ ~~~~~~ Der Dämon beugte sich nach vorne, legte einen weichen Kuss auf die Schläfe seines Gefährten, strich anschließend mit den Fingerspitzen über die gleiche Stellte. „Ich möchte es dennoch.“ Wieder nur ein Lächeln und eine Hand, die sich hob, in seinen Nacken schob, sodass sie sich erneut küssen konnten, dann schloss Miyavi wieder die Augen, richtete sich sein Blick nach draußen, dorthin, wo die Schatten auf den Feldern verschwammen, mit den Sinnen spielten. Karyu fühlte sich besser, ausgeglichener, trotzdem kreisten seine Gedanken immer wieder um das, was der Jüngere gesagt hatten, überlegten, ob er nicht doch realisieren konnte, mit diesem zu gehen, nur um es dann wieder zu verwerfen – seine Tendenz alles für seinen Geliebten zu tun, durfte nicht mit seiner Verantwortung in Konflikt geraten, Miyavi war nicht der Einzige, der ihm vertraute und brauchte, unüberlegtes Handeln und Eigennutz in dieser schwierigen Zeit nach dem Kampf würde brechen, was ihn all diese Jahre als Herr ausgezeichnet hatte. Selbst wenn es augenscheinlich so wirkte, dass er viel Zeit in seinem Club verbrachte, die Nächte genoss, so war das nur ein Teil seiner Wahrheit, Wesen kamen in seinen Club, weil sie vergessen wollten und seine Präsenz erinnerte sie daran, dass sie immer zu ihm kommen konnten, dass er sich selbst aufgeben würde, sollte es dazu kommen, die Liebe zu seiner Stadt kannte kaum Grenzen. Seine Brust kribbelte und automatisch legte er eine Hand dorthin, genau in das Zentrum, wo er wusste, dass die Fäden der Banne sich trafen, er hatte seine Sinne unbewusst nach ihnen gestreckt und sie abgetastet, aber ein jeder von ihnen war in Ordnung, stark und erfüllt... Ka- Yu hatte mit den Seinen viel Zeit und Kraft aufgewendet, um die entstandenen Schäden zu reparieren, der Magier hatte ihn gefragt, ob er den Zauber brechen wollte, doch er hatte es verweigert... es war so sehr zu einem Teil von ihm geworden, dass ihm etwas fehlen würde. Der Mahό hatte auf seine Erklärung hin nur belächelt, konnte seine Empfindungen perfekt verstehen. Ein Vogel stieg aus den vereinzelt stehenden Bäumen und Karyu folgte dem eleganten Flug so lange er konnte, dann lächelte er weich, schloss seinerseits die Augen, er wollte den Moment genießen, bevor die Gedanken zu schwer wurden. Er war sich nicht sicher, ob er tatsächlich eingeschlafen war, aber eine sanfte Berührung seiner Lippen lockte ihn in die Realität zurück, der Wagen stand und sein Vampir lächelte ihm entgegen, eine Hand auf seinen Schoss abgestützt. „Soll ich dich rein tragen?“ Er schnaubte nur leise, weswegen sich das Lächeln auf den Zügen des Anderen nur ausweitete, soweit würde es noch kommen, der Herr der Stadt auf den Armen seines Gefährten, ohne dass er klaffende Wunden aufwies – das würde ihm ja jahrelang nachgetragen werden und so entstieg er der Limousine allein, fuhr sich durch die mittlerweile getrockneten Strähnen, hier draußen war es ihm zu kühl, weswegen er die Finger des leicht Kleineren mit den seinen verflocht, den Club betrat, einige Stunden würde dieser noch geöffnet sein, weswegen er sich umziehen und seinen Platz in der Lounge einnehmen würde, er musste auch noch ein paar Dinge aufarbeiten. In seinen Gemächern legte er einen kleinen Kuss auf die Wange Miyavis, welcher sich auf dem Bett ausgestreckt hatte, dort zufrieden schnurrte, während er sich umgezogen hatte. „Möchtest du hier oben bleiben, oder mit runter kommen?“ „Lohnt es sich denn für mich?“ „Ich weiß es nicht, ich muss noch ein bisschen was tun, ich habe aber Hyde und Kyo unten gesehen.“ ~~~~~~ Er war in der vergangenen Nacht noch unten gewesen, jedoch nicht für Lange. Kurz hatte er mit dem Elfen gesprochen, wollte erfahren, was es neues von Shinya gab, doch schien Kyo nicht gewillt zu sein, ihm etwas zu erzählen, selbst nicht als er versuchte es zu erzwingen, weswegen er am Ende doch aufgab. Eh er wieder hinauf gegangen war, hatte er sich mit Hyde für heute Nacht verabredet, Karyu hatte eh zu tun und er selber wollte einfach nicht im Club rumsitzen, auch wenn er mal wieder etwas Training vertragen könnte, doch das verschob er vorerst. Heute hatte er sich entschlossen, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt zu fahren, das Café welches Hyde vorgeschlagen hatte kannte er und dort in der Nähe würde er keinen Parkplatz bekommen. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm das er eigentlich ein bisschen zu früh war, doch er war sich sicher das der Engel schon anwesend war und er hatte Recht, der Kleinere lächelte ihm entgegen, erhob sich, um ihn zu begrüßen und nachdem er den Mantel abgelegt hatte, setzte er sich zu ihm. „Was möchtest du?“ Sein Blick ging auf Hydes Tasse. „Was ist das?“ „Chai, mit Milch.“ Er nickte, bestellte Dasselbe beim Kellner. „Und Karyu hat nichts gesagt?“ „Das ich mich mit dir treffe? Wieso sollte er, er arbeitet.“ „Das meinte ich nicht, sondern, dass du wieder seine Sachen trägst.“ Kurz blinzelnd schaute er an sich herunter, er trug ein ärmellosen Rollkragenpullover. „Wir haben uns beide dran gewöhnt, immerhin trägt er auch Sachen von mir.“ Seine Bestellung kam, auch er goss sich etwas Milch hinein, rührte etwas gedankenverloren darin herum. „Du hast es ihm gesagt, oder?“ Irritiert sah er auf. „Was gesagt?“ „Das du wieder weg möchtest.“ Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. „Woher weißt du das?“ „Schon vergessen, ich bin ein Engel, wir wissen alles.“ Er hob eine Augenbraue, das wäre ihm nun aber neu, doch Hyde begann zu lachen, verbarg es hinter einer Hand. „Ich habe mich mit Shinya unterhalten und er hatte so etwas angedeutet.“ Der Blick des Kleineren wurde wieder ernster. „Das war auch mit einer der Gründe, weswegen du wieder her gekommen bist.“ „Einer der kleinsten Gründe.“ „Weswegen bist du dann nicht einfach nach Japan gefahren?“ „Was meinst du, wäre geschähen, wenn ich plötzlich in Japan wieder aufgetaucht währe und dann auch noch bei Mana? Er wusste ebenfalls, dass ich verschwunden war und er hat auch nach mir gesucht, was denkst du, hätte er gemacht, wenn ich zuerst bei ihm wieder aufgetaucht wäre?“ Sein Gegenüber nickte. „Schwierig, wenn man mit zwei Herrn unterschiedlicher Städte verbunden ist.“ „Ich will da besser nicht drüber nachdenken, privat werden sie wohl nie in dem selben Raum stehen können, ohne das sich in diesem Eis bildet.“ Er nahm einen Schluck, wollte dieses schwierige Thema wechseln. „Was macht Gackt heute?“ „Er ist mit Aoi unterwegs, will ihm etwas beibringen.“ Der gedankenverlorene Blick zeigte ihm, dass Hyde noch über irgendetwas sinnierte. „Also ein Dämonenseminar.“ Verwundert schaute der Engel ihn an, lachte dann wieder. „Den Namen schlage ich ihm vor, ich denke, er wird ihm gefallen.“ „Das ist meine Idee, nur wenn du mir verrätst, was sie da machen.“ „Ich weiß es nicht genau, vielleicht, wie man groß und böse aussieht?“ Nun lachte auch er. „Ich denke das wird Aoi nie schaffen, mit seinem Aussehen löst er nur einen Beschützerinstinkt aus, vor allem bei Toshiya. Aber vielleicht zeigt Gackt ihm, wie man mit seinem Charme andere Wesen verführen kann.“ „Dabei braucht auch Aoi nicht mehr viel Unterricht, das Bisschen, was er in Gackts Nähe ist reicht doch eigentlich völlig aus...“ „... Stimmt eigentlich und den Rest erledigt Kirito.“ ~~~~~~~~ Karyu lächelte sanft, als neben ihm eine Tasse Tee abgestellt wurde, das Porzellan leise klirrte, als es mit dem dunklem Holz des Tisches in Berührung kam, Ni~ya erwiderte, strich mit den Finger sanft über seinen Handrücken, bevor er sich mit dem Buch auf die Fensterbank zurückzog, dort lautlos zu lesen begann. Sein Sohn war oft bei ihm, wenn er arbeitete, sie verbrachten so Zeit miteinander, selbst wenn das auf Außenstehende unbefriedigend wirken musste, denn sie sprachen ja nicht miteinander, aber sie beide erfüllte es, es stärkte die feinen Fäden die sie miteinander verbanden und es war schön in der Präsenz des Anderen zu verweilen – was Karyu von seinem Berg an ab zuarbeiteten Angelegenheiten nicht gerade sagen konnte. Die regelmäßigen Berichte des Aufbaus waren eingegangen, was für Karyu bedeutete, dass er die gesamten Informationen gedanklich sortieren musste, damit es ihm möglich war, Bitten und Anforderungen richtig aus zu balancieren, die Schäden nahmen jetzt - nach zwei Monaten – langsam ab, aber es verschlang immense Mächte und Summen, um den Menschen eine ewige Täuschung vor zu gaukeln. Stonehenge konnte gerettet werden – zu verdanken war das in erste Linie Kyo, die Felsen lebten, nur deswegen war es möglich gewesen, sie mit Energie aufzufüllen, andere Schäden waren irreperabel, mussten anderweitig getarnt werden. Auf einem anderen Stapel befanden sich die Listen der Verletzen, sie zehrte jedes Mal an ihm, so viele gute Kämpfer schwebten noch immer in der Gefahr ihr Leben zu verlieren, Magie war zum Teil unwiederbringlich verloren gegangen. Mit einem leisen Seufzen rieb er sich das Nasenbein, griff nach dem Telefon, um einige der anderen Fürsten zu kontaktieren, wenn er das erledigt hatte, würde er eine kleine Pause einlegen und ein wenig frische Luft schnappen. Vielleicht würde Ni~ya ihn auch dabei begleiten, das Dach war abgeschieden, niemand kam dort hinauf, es sei denn er betrat seine Gemächer und diejenigen, die das Recht dazu hatten, kannten auch den Blonden. Ein, zwei Freizeichen, dann wurde ihm geantwortet, klärte er die Belange des Anderen, es fehlten Magier um die alten Runen wieder zu beleben, die Tintagel umgaben und einige der ältesten Geheimnisse der Ihren hüteten, die Menschen durften unter keinen Umständen davon erfahren. Er nippte an seinem inzwischen lauwarmen Tee, wand sich dann zu dem Jüngeren herum, der ihn sacht anlächelte. »Möchtest du mich begleiten?« Sein Sohn nickte, schloss das Buch, nachdem er ein schmales Band zwischen die Seiten geschoben hatte, trat dann an seine Seite, als er die Tür aufhielt, sie in den Tanzraum gingen, von dort würden sie das Dach erreichen. Es war angenehm an der frischem Luft und derweil er über seine Stadt blickte, ließ sich der Blonde in einen der Korbstühle sinken, die hier, legte den Kopf in den Nacken. »Es ist eine Weile her, seit wir so hier gesessen haben.« »Du hättest früher etwas sagen können.« Ni~ya lächelte, als sich der Dämon zu diesem herum drehte, schüttelte sacht seinen Kopf. »Es ist schon in Ordnung, ich wusste, dass du mich nicht vergessen würdest.« »Manchmal komme ich mir dennoch so vor, du sagst nie etwas, bist niemals böse.« »Warum sollte ich das? Du bist mein Vater... und die Eltern sind die Götter der Kinder.« Sein Sohn lächelte sanft, strich gedankenverloren über die Lehne des Stuhls, klopfte dann leicht auf das Polster des neben ihm stehenden Leeren. »Komm her, wenn du dir Sorgen darum machst, dass du nicht nah genug bei mir bist.« Nun lächelte er, trat zu dem Sitzeden hinüber, um diesen weich über die Wange zu streicheln, woraufhin dieser sich in die Berührung presste, dann ließ er sich in den Stuhl sinken, griff nach einer Hand des Emphaten, strich sanft mit dem Daumen über sie. »Bist du nicht einsam?“ »Wie sollte ich, es gibt so viele, die um mich herum sind, du, Miya, Kyo, Gackt und Hyde, sogar Kirito und Sugizo. Sie alle kümmern sich um mich und ich könnte mich nicht wohler unter ihrer Obhut fühlen.« Dabei lächelte der Jüngere wieder, strich sich einige der blonden Strähnen aus dem Gesicht, doch der Wind blies sie hartnäckig zurück. Karyu schüttelte sanft seinen Kopf, blickte eine Zeit lang zu den Gebäuden hinüber, die auf der anderen Seite der Straße zu sehen waren. »Das meine ich nicht... sehnst du dich nicht nach einem Partner?« Ni~yas Lächeln wurde ein wenig sehnsüchtig. >Manchmal schon... da frage ich mich, wie es wohl ist gehalten zu werden und wie es ist, wenn...« Die Worte seines Kindes verloren sich und einen Herzschlag später keuchte es tief und heiser auf, blickte mit Schmerz und Panik erfüllten Blick zu ihm. Karyus Lippen öffneten sich, der Name des Anderen perlte noch fragend von ihnen, aber nicht mehr, denn ihm wurde seine Luft geraubt, stand auf einmal in Flammen, alles um ihn herum war verschwommen und es schmerzte, bei Gott, es tat weh und dann fühlte er sich als ob man ihn weg riss, es war kalt und dunkel und er schrie, aber niemand hörte ihn nur oben auf der Terrasse brach sein Körper in sich zusammen, als ob man die Fäden durchtrennt hätte. ~~~~~~~~ Lachend widmeten sie sich ihren Getränken, sinnierten darüber, was sie machen sollten und kamen am Ende überein das sie etwas bummeln gehen wollten, Hyde wollte noch ein paar Bücher kaufen und er sich nach etwas Musik umsehen. Nachdem sie bezahlt hatten, verließen sie das Café, gingen weiter in die Innenstadt. Er hätte sich nicht wundern sollen, als der Engel ihn in ein Antiquariat zog, statt in einen normalen Buchladen, auch er schaute sich einfach mal um, fand einige Gedichtbände, von denen er zwei kaufte, eines für Karyu, eines für Ni~ya, in der Hinsicht nahmen sich die beiden nicht viel, da sie beide eine Vorliebe für soetwas hatten. „Ich möchte einmal erleben, dass du in einen Buchladen einen Roman kaufst.“ „Ich lese auch so etwas.“ Dabei schaute der Engel nicht einmal von seinem Buch auf, in dem er gerade blätterte, weswegen er sich über dessen Schulter beugte, eine Augenbraue hoch zog. „Wahrscheinlich findest du auch Bücher spannend, die kein Mensch mehr von der Sprache her versteht.“ „Wenn Menschen sie nicht mehr verstehen, heißt das noch lange nicht, das ich sie nicht lesen kann.“ Der Kleinere schaute ihn mit einem Lächeln an. „Sollte mich nicht wundern. Hast du das, was du suchst, wenigstens gefunden?“ Hyde nickte seicht. „Ich glaube schon, du auch, wie ich sehe.“ „Nur ein kleines Geschenk, ich hoffe sie haben sie noch nicht.“ Der Engel nahm ihm die Bücher aus der Hand, schaute sie kurz an. „Nein, haben sie beide nicht.“ „Woher willst du wissen, für wen sie sind?“ „Ich bezweifle, dass du Kirito oder Kyo Gedichtbände schenken würdest.“ Er schmunzelte. „Die Idee ist verlockend, der Blick würde wahrscheinlich unbezahlbar sein.“ Dunkle Augen schauten ihn an. „Dann sag mir vorher Bescheid, das möchte ich auch sehen.“ Er nickte, dann gingen sie beide bezahlen, wenn der Kleinere nun hatte was er wollte, dann konnten sie nun wegen Musik suchen gehen, weswegen er den Anderen in eine bestimmte Richtung lotste, er wusste genau, wo er hin wollte. Überrascht keuchte er auf, zuckte unter einem kurzen sengenden Schmerz zusammen, welcher seinen ganzen Körper erfasste, vor seinen zusammen gekniffenen Augen konnte er Karyu sehen, er lag am Boden, zusammengebrochen. Seine Hand lag gegen seine Kopf, als er versuchte zusammen zu ordnen was das war, wurde jedoch von dem Engel einfach mit gezogen. „Hyde, was war das?“ „Wir müssen sofort zurück.“ „Was...“ Weiter kam er nicht, er bemerkte noch, dass sie in einer leeren, dunklen Seitengasse standen. „Halt dich fest.“ „Hyde, ich will wissen, was los ist!“ Dieses Mal bekam er gar keine Antwort, doch kam er den Worten nach, als der Kleinere ihn ganz an sich zog, er das Rascheln von Federn hörte. Weswegen offenbarte der Andere seine Schwingen, gut im nächsten Moment wusste er das, der Griff des Engels war fest um ihn, es war für ihn immer wieder ein Rätsel, woher das eigentlich kleine Wesen soviel Kraft nehmen konnte, denn nun trug er ihn so gesehen mit sich. Die Augen hatte er geschlossen, merkte nur, wie der Wind schneidend an ihm riss, hörte das starke Schlagen der großen Schwingen, bis er abgesetzte wurde, erst da hob er seine Lider wieder. Sie standen im Innenhof des Clubs und wieder zog Hyde ihn mit sich, doch dieses Mal ließ er es nicht geschehen. „Ich will jetzt wissen was los ist!“ „Karyu wurde angegriffen.“ Es war wie ein schlag vor den Kopf. „Was?“ Das war doch sicher ein Scherz, wobei er die Antwort darauf selbst kannte, es fühlte sich an, als sei er weit entfernt, als er sich in Bewegung setzte, dem Engel in den Club folgte, durch die Tanzenden hindurch nach oben. Sicher redete der Kleinere schon längst mit seinem Gefährten, woher sollte er sonst wissen, wo sie hin mussten, vor der Tür zu ihrem Schlafzimmer standen Gackt und Kirito, der Dämon stellte sich ihn in den Weg, als er in das Zimmer wollte. „Du solltest besser noch nicht rein gehen, Yasu und Kyo sind gerade bei ihm.“ „Und du solltest mir besser aus dem Weg gehen.“ Seine Stimme war kalt, niemand sollte sich wagen, sich ihm in den Weg zu stellen, wenn es um Karyu ging, auch der Dämon wich zur Seite, so dass er das Zimmer betreten konnte. Die beiden Anderen schauten auf, sagten aber nichts weiter, als er ans Bett trat, während er keuchte, Karyu sah aus als sei er tot, er war so blass. Das Herz konnte er hören, doch so unglaublich schwach, er wagte sich noch nicht näher, da er weder Kyo noch Yasu in ihrem Tun stören wollte, doch der Elf sprach einfach, als wüsste er, was er fragen wollte. „Wir haben ihn so oben auf dem Dach gefunden, Ni~ya war bei ihm, ebenfalls bewusstlos.“ „Was ist mit ihm?“ Der Kleinere schüttelte den Kopf. „Wir wissen es noch nicht, noch lebt er.“ „Ich weiß.“ Seine Stimme war leise. „Was ist mit Ni~ya?“ »Mir geht es soweit gut.« ~~~~~~~ Der Emphat erhob sich von seinem Stuhl, der schräg hinter Kyo am Fenster stand, trat leise auf Miyavi zu, um diesen in die Arme zu nehmen, lautlos zu weinen, nur die bebenden Schultern verrieten, dass Tränen fielen. »Es tut mir so leid.« Miyavi strich sanft durch die blonden Strähnen, schüttelte sanft den Kopf. »Du kannst doch nichts dafür.« »Aber...« „Miyavi hat Recht, Ni~ya. Dich trifft keine Schuld. Ohne dein Zeichen wären wir vielleicht zu spät gekommen, hätten euch nicht gefunden.“ Yasu hatte leise gesprochen, ohne von der regungslosen Gestalt des Dämonen aufzublicken, eine der Hände hielt die Fee fest, strich zärtlich über das Gelenk, über den Puls, dann legten sich die Finger auf die Stirn, bevor sich die dunklen Augen auf den Elfen richteten, stumm mit ihm kommunizierten. Kyo schloss einen Moment lang die Augen, trat dann an das Fußende des Bettes, hielt die Hände über die Füße Karyus, rief seine Magie, die Brauen in tiefer Konzentration zusammengeschoben, als er suchte die Lebenströme seines Freundes sichtbar zu machen. Ihre ersten Untersuchungen hatten ergeben, dass der Dämon keine erkennbare Wunde aufwies, der Körper war unversehrt, doch das Herz verlangsamte sich stetig, ebenso die Atmung, inzwischen wirkte es, als würde der Braunhaarige nicht einmal mehr Luft holen, schlicht, weil sich der Brustkorb so minimal hob, dass man darauf starren musste, um es zu erkennen. Es alarmiere Kyo aus Höchste, versetzte ihn regelrecht in Panik, auch wenn er das nach außen hin nicht zeigte und seine Sorge war eskalierte, als er sah, das Yasu seiner Tasche eine Nadel und Blutröhrchen entnahm, die Fee vermutete eine Vergiftung, die sie noch nicht kannten. Ni~ya entwich ein kleiner, undefinierbarer Laut, als die Kanüle unter die Haut sank und Miyavi drehte sich mit dem Emphaten so, dass keiner von ihnen hinsehen musste, erst ob des leisen Summen hoben sie ihren Blick. Kyo schwebte ein paar Zentimeter über den Boden, umgeben von sanften, hell pulsierendem Licht, das ihn fragend umschmeichelte, immer wieder in Richtung des Bewusstlosen sank, dann wieder zurück wich, so als würde es Furcht vor diesem empfinden. Leise Worte in einer uralten Sprache mischten sich unter das Summen und Klingen und weit entfernt registrierte der Elf, dass sich die Tür öffnete, die Anderen den Raum betraten, ihre Präsenzen willkommen, denn er flocht sie in das Licht mit ein, suchte nach den losen Enden der Lebenströme Karyus, knüpfte sie in einem Zauber an das Licht. Yasu keuchte erschrocken, wimmerte dann gebrochen, weswegen der Blonde die Lider hob, die er im Ausklingen seiner Magie geschlossen hatte und für einen Moment herrschte nur Leere in seinem Kopf, kein Gedanke, kein Nichts, bis er von einem gellenden Schrei erfüllt wurde, von dem er sich sicher war, dass man ihn noch außerhalb seiner körperlichen Hülle hören konnte. In allen Gesichtern stand purer Schock geschrieben, Kiritos Kiefer war so eng zusammengepresst, dass er den Knochen sehen konnte, an Gackts Fingern tropfte Blut herunter, Sugizos Augen waren vernebelt, als dieser Halt an der Wand suchte, wirkte, als würde er sich gleich übergeben müssen. Hyde weinte, verborgen gegen die Schulter seines Gefährten und inmitten dieses Kummers wirkte der Vampir verloren und überfordert, richtete mit Verzweiflung gefüllte Augen auf seine Gestalt. „Kyo?“ Miyavi bebte am ganzen Körper, der Elf konnte es sehen, noch bevor er den Langhaarigen tatsächlich berührte, ihn dazu brachte Ni~ya in die Arme Sugizos zu übergeben, der den Anderen festhielt, als würde sein eigenes Leben davon abhängen, während er dem Jüngeren zu Karyu brachte, über dessen Körper eine feine Schicht an glänzendem Staub zu schweben schien. „Kyo, was ist mit ihm?“ „Setz dich zu ihm, nimm seine Hand. Ich werde es dir erklären.“ Der Blonde sprach leise, sehr, sehr sanft als er sich vor den Vampir hockte, eine Hand auf dessen Knie legte. „Das was ich getan habe nennt man eine 'Offenbarung'. Es ist ein sehr alter Zauber, der es möglich macht, auch Wesen die keine Elfen oder Engel sind, die Seele eines Anderen zu zeigen. Als Seele bezeichne ich in diesem Fall die Ströme, die jeden von uns umgeben und die für alles verantwortlich sind, was mit uns passiert. Egal was wir empfinden oder was und körperlich widerfährt, es würde in jedem dieser Ströme widergespiegelt werden.“, sein Blick wanderte zu Karyu hinüber, den blau unterlaufenden Lippen, dem aschfahlen Gesicht... der Dämon sah so furchtbar aus. , „Bei Karyu jedoch... fehlen die Ströme. Es gibt da einfach nichts mehr... es ist, als wenn er nur noch der Körper ist, den du da liegen siehst. Seine Seele ist verschwunden, Miya.“ ~~~~~~ Er schaute in die dunklen Augen des Kleineren, doch seine Gedanken überschlugen sich, mit dem Daumen strich er über den Handrücken in seinen Fingern. „Das heißt, er stirbt.“ Soviel konnte er sich alleine zusammen reimen und somit klangen seine Worte auch sehr trocken, während Kyo seufzte, dann leicht nickte. „Wenn wir nicht heraus finden, was passiert ist und wie wir ihm helfen können, dann ja.“ Nun war es an ihm zu nicken, er nahm die Hand des Bewusstlosen in die andere Hand, strich mit den nun freien Fingern, über dessen Schläfe, die Haut war so weiß, etwas, was nicht im geringsten zu seinem Dämon passte. „Was können wir tun?“ „Ich werde meine Lebenskraft mit ihm teilen, so kann ich ihn erst einmal stabilisieren.“ „Ist es eine Gefahr für dich?“ „Nein.“ Erst dann nickte er zustimmend, innerlich war er über sich selbst erstaunt, dass er so gefasst war, doch nun zusammen zu brechen, das würde nichts bringen. „Wir müssen dennoch heraus bekommen was passiert ist, Kyo wird ihn auch nicht ewig so halten können.“ Sein Blick legte sich auf Yasu. „Und wie soll das gehen? Nicht einmal Ni~ya weiß, was geschehen ist.“ Schweigend ging sein Blick zu Sugizo, welcher den Blonden noch immer hielt, der vorsichtig zu ihm schaute, weswegen er die Hand wieder wechselte, sie dann dem Empathen entgegen hielt, dieser flüchtete sich fast zu ihm, neben ihm kniend und sich an ihn lehnend. Er schaffte es irgendwie, ihn anzulächeln, als er einen Arm um ihn legte. »Es ist wirklich nicht deine Schuld.« »Ich hätte es verhindern müssen.« »Und wie hättest du es tun sollen? Wenn es in deiner Möglichkeit gewesen wäre, hättest du es getan.« Dabei strich er durch das Haar, Ni~ya legte seine Hand auf seine und somit auch auf die Karyus. „Wir sollten Zeitmagie anwenden.“ Er hatte sich ganz auf den Empathen konzentriert, weswegen er dem Gespräch nicht weiter folgen konnte, doch die Worte Kyos ließen ihn aufsehen. „Es gibt sie nicht und das weißt du genauso gut, wie jeder andere.“ „So, was meinst du sollen wir dann machen?“ „Erst einmal muss die Stadt geschützt werden.“ So sehr es ihm jetzt eigentlich zuwider war, er wusste das Karyu genau das erst einmal würde wollen, weswegen er es auch aussprach. „Was soll das, es geht hier um deinen Gefährten.“ Dunkel funkelten ihn die Augen des Dämons an. „Meinst du, das ist mir entgangen, meine Seele ist mit ihm verbunden. Wenn ich könnte, würde ich Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um ihn zu helfen, doch wir wissen nicht einmal was passiert ist, für ihn ist das Wichtigste die Stadt.“ „Nicht, er hat recht.“ Dabei legte Hyde einen Finger auf die Lippen des Dämons, unterband somit eine Antwort. „Ka-Yu kann die Bänne nicht übernehmen, es würde ihn töten und Karyu sicher auch.“ „Also würde es heißen, er kann sie erst übernehmen wenn Karyu sie aus der Hand gibt, oder er...“ „Stirbt.“ Was Kyo nicht aussprechen wollte, sprach er aus und er spannte sich dabei mindestens ebenso an, wie es der Blonde an seiner Seite tat. „Um heraus zu bekommen was passiert ist würde nur ein Zeitzauber bleiben.“ „Und wie willst du das machen? Es gibt es dazu keine Bücher, kein Wissen.“ „Das glaube ich nicht.“ Kirito schaute ihn bei seiner Antwort an und er war nicht der Einzige, doch er wand den Kopf nur ab, schaute seinen Geliebten an. „Was meinst du damit, Miya?“ Erst dann schaute er wieder auf, schaute zu dem Sugizo, welcher nun neben dem anderen Vampir stand. „Wenn Kyo es vorschlägt, muss es doch möglich sein.“ „Nicht wirklich, wir müssten zum hohen Rat, wenn es möglich ist, dann wissen nur sie es, dann verstehen nur sie das alte Wissen und die Bücher.“ Yasu hatte geantwortet, weswegen er wieder den Kopf schüttelte, erst Kyo ansah dann Hyde. „Kyo würde nichts vorschlagen, was utopisch ist und vielleicht nicht existiert, dafür ist er zu bodenständig und was Wissen und Sprachen betrifft, ich denke, Hyde weiß, was Kyo meint, oder irre ich mich da?“ ~~~~~~ Die dunklen Augen des Engels legten sich auf den Blonden, hielten den Blick einige, schwere Sekunden lang. „Nein. Ich weiß, was Kyo tun möchte.“ Stille, keiner schien so recht zu wissen, was sie sagen sollten, hatten vielleicht vergessen, dass der Elf selbst ein Alter hatte, welches an das der Ältesten des hohen Rates heran reichte, er einen Platz unter diesen bereits einmal ausgeschlagen hatte und sie hatten vergessen, das Hyde mehr Sprachen las, verstand und sprach, als je ein anderes helles Wesen zuvor. Zeitmagie war nicht möglich, kein Wesen beherrschte sie. Dies entsprach der Wahrheit, aber das bedeutete nicht, dass man sie nicht dennoch wirken konnte, nicht einer allein, aber Individuen mit einen Level an hoher, reiner Macht und davon – Kyos Lippen hoben sich in einem humorlosen Grinsen - hatten sie allein in diesem Raum mehr als den Beobachtern manches Mal lieb war. „Erkläre es mir.“ Wieder Miyavi, in diesem ruhigen Tonfall mit dem der Vampir bereits die ganze Zeit gesprochen hatte und der Elf setzte sich auf das Bett, strich langsam über das Gesicht seines Freundes - er würde Karyu nicht einfach so sterben lassen, verdammt! „Es ist wahr, dass kein Wesen Zeitmagie beherrscht, aber das bedeutet nicht, dass wir sie nicht anwenden könnten.“ Yasu, Sugizo und Kirito blinzelten verwundert und als sich die Lippen des Vampirs öffneten, brachte er diesen mit einem kleinen Kopfschütteln zu Schweigen. „Der Grund, weswegen in einem solchen Fall der hohe Rat befragt werden muss und den ihr alle kennt ist absoluter Schwachsinn, es geht nicht um das Wissen, dass nur SIE haben. Es geht darum, dieses Wissen zu kontrollieren, wenn jeder damit anfangen würde, an der Vergangenheit oder Gegenwart herum zu manipulieren würde unsere Welt bald auseinander brechen. Jede Handlung zieht eine nächste nach sich, es ist gefährlich, es ist riskant und es ist mit Sicherheit gegen den Willen der Wächter, aber ich will es dennoch tun. Es ist die einzige Chance, die ich sehe. Wenn wir nicht heraus finden, was mit Karyu geschah, wo seine gottvderdammte Seele ist, dann wird er hier sterben.“ Sein Blick hob sich, traf jeden einzeln der Anderen. „Wir würden nicht nur den Herr dieser Stadt verlieren, sondern einen Gefährten, Vater, Sohn, Lebenretter und sehr, sehr wertvollen Freund. Könnte einer von euch dieses Wissen auf den Schultern tragen? Ich nicht.“ Gackt schloss einen Moment die Augen. „Was brauchst du?“ „Zuallererst die Erlaubnis des hohen Rates. Wir haben zwei primäre Gründe, die Stadt und auch der Angreifer. Niemand kann Karyu hier vertreten, die Banne können nur von ihm oder dem Mahό getragen werden, eine Umleitung auf eine gänzliche fremde Person würde ein aufwendiges Ritual nach sich ziehen, dass Ka-Yu in seinem geschwächten Zustand nicht durchführen kann, nicht mal ein anderer hoher Magier könnte es tun, denn es sind Verknüpfungen, die bis in die letzte Zelle von Ka-Yu und auch Karyu reichen. So etwas Komplexes als Außenstehender zu versuchen, würde Wochen der Vorbereitung kosten, Zeit die wir nicht haben und wenn wir die Vergangenheit bereisen, ist es vielleicht möglich den Angriff zurückzuverfolgen und den denjenigen zu finden, der ihn auslöste. Karyu hatte offenbar keinerlei Chance sich zu schützen... was, wenn ihm noch weitere folgen? Mit einer solchen Macht kann man jedes Wesen, egal wie alt und wie mächtig innerhalb weniger Tage auslöschen.“ Kyos Blick legte sich wieder auf den Bewusstlosen, das fahle Gesicht. „Hyde kann uns die Bücher übersetzen, wenn der hohe Rat sein Einverständnis gibt und ich bin sicher das sie es machen werden. Alles, was wir dann benötigen, haben wir. Ich brauche reine Kraft, schwarze, weiße und neutrale. Ich brauche ein Medium und Jemanden, der den Zauber empfängt. Wenn all dies hier in diesem Raum ist, kann ich die Mächte zusammen winden und die Magie auslösen.“ Seine Finger strichen weich über die kalte Haut des Dämonen hinterließen einen silbrigen Schwimmer, als sich seine Lebenskraft teilte, in den Leib des Liegenden floss, eine Empfindung, die mit nichts gleichzusetzen war, inniger noch als die Bindung einer Mutter zu ihrem Kind und mit einem Mal hob sich der Schattendämon mit einem tiefen Atemzug halb aus den Laken, der Kopf in den Nacken gesunken. Sofort schnellte Miyavi nach vorne, umfing den schlanken Körper, als dieser wieder herunter sackte, drehte den Kopf zu ihm herum, doch er sprach, bevor sich ein laut von den Lippen des Langhaarigen lösen konnte. „Es ist alles okay, Miya. Er hat nur auf meine Kraft reagiert. Sieh, seine Atmung wird stärker und ich bin sicher, dass du sein Herz deutlicher hören kannst.“ Miyavis Finger schoben sich über den Platz unter welchem das Herz des Dämonen ruhte, während sich Kyo erhob. „Ich werde die Ältesten aufsuchen. Hyde, Gackt und Aoi werden mich begleiten, der Rest sollte sich um die Stadt kümmern, es gibt mit Sicherheit erste Turbulenzen.“ Er trat um das Bett herum, umarmte den Vampir, küsste diesen auf die Stirn, bevor er zu der Tür hinüber ging, wie auch alle Anderen den Raum verließ. »Wir retten ihn.« ~~~~~~ Er hatte sich von Karyu wieder gelöst als Ni~Ya sich ebenfalls erhoben hatte, ihn noch einmal richtig umarmt hatte. Der Empath hatte gesagt, er solle nur rufen, wenn etwas sei, sicher würde der Andere ihn auch so beobachten. Auf Kyos Worte nickte er, was konnte er auch sonst tun, erst einmal nichts. Der Einzige, der sitzen geblieben war, war er, wahrscheinlich hatten sie das mit Absicht getan, so war er nun mit seinem Gefährten alleine. Einige Momente starte er auf die geschlossene Tür, dann erhob er sich, ging zu einem der Fenster, zog die Vorhänge auf und öffnete es weit, eh er zum Bett zurück ging, sich zu Karyu auf das Bett setzte, eine der Hände in seine nahm. Sein Blick schweifte über das Gesicht seines Geliebten, die Atmung war wieder tiefer und Kyo hatte recht, da Herz schlug kräftiger, dennoch, er war so blass, die Lippen waren noch immer blau. „Was ist passiert?“ Auf eine Antwort brauchte er nicht warten, womit er nicht rechnete, doch er hoffte darauf. Eine Seele konnte nicht einfach verschwinden, irgendwo musste sie sein und er wollte eine Antwort, ein Hinweis würde reichen, doch nichts geschah. Vorsichtig hob er die Hand des Älteren, legte die Innenfläche gegen seine Wange, hielt sie dort. Nur leicht drehte er den Kopf, platzierte einen Kuss auf die Innenseite. „Noch einmal wollte ich dich nicht so hilflos sehen und dieses Mal können wir dir nicht einfach mal helfen.“ Seine Maske, die er die ganze Zeit gehalten hatte, vor den Anderen, sie zerbrach, mit jeder Sekunde die er länger hier allein war, mit seinem Geliebten. Langsam ließ er sich nach vorne sinken, lehnte mit der Stirn gegen die des Bewusstlosen, schaute ihn weiter an, eine Hand an dessen Wange, die Andere noch immer an seiner haltend. „Sag mir was ich tun soll? Was, wenn es nicht klappt was sie vorhaben, ich weiß nicht, wie lange ich hier ohne dich sein kann.“ Er küsste die so ungewohnt kalten Lippen, seufzte dann und schloss die Augen, er fühlte sich so hilflos und es war unerträglich, gab es denn nichts, was er tun konnte? „Karyu.“ Leicht zitterte er, so viele Sachen gingen ihm durch den Kopf, doch verwarf er sie, sie waren Unsinn, er konnte nur drauf hoffen, dass Kyo wusste was er tat und das der Rat zustimmen würde, wenn nicht... Er rutschte ganz zu dem Älteren auf das Bett, legte den Kopf auf dessen Schulter, seien Hand über dessen Herz, so das er das sanfte Schlagen fühlen konnte, dennoch konnte er sich auf nichts konzentrieren, sein Kopf war einfach leer, so sehr er auch versuchte einen Weg zu finden. „Miya?“ Die Stimme hörte er, doch es war nicht die, welche er hören wollte, weswegen er nicht reagierte. Die Tür wurde geschlossen, Jemand setzte sich hinter ihn. „Miya?“ Finger strichen durch sein Haar, über seine Schläfe, er blinzelte, starrte jedoch weiter vor sich hin, noch einmal die Berührung, wieder an seiner Schläfe, weswegen er abermals blinzelte, den Kopf etwas drehte, um die Person anzusehen. Einige Momente brauchte er, um den Anderen zu erkennen, fiel ihm dann regelrecht in die Arme, verbarg sich gegen den Kleineren. „Shinya, wie...?“ Beruhigend summte der Andere. „Kyo hat nicht gesagt, dass ich heute wiederkomme, oder?“ Er schüttelte nur den Kopf. „Er war am Flughafen, hat mir alles erzählt, als wir her gekommen sind, sie sind nun auf dem Weg zum Rat.“ „Er stirbt.“ „Das wird er nicht.“ „Was, wenn ihm keiner helfen kann, dann...“ „Dann kannst du immer noch entscheiden, was passieren soll, doch noch haben wir es nicht einmal versucht.“ Shinya strich beruhigend über seinen Rücken, hielt ihn einfach fest und in ihm brach das letzte bisschen seiner Beherrschung, er verlor sich, auch wenn er seine Verzweiflung verbergen wollte, die Tränen liefen. „Lass dich fallen, nachher kannst du wieder stark sein, doch dazu muss dein Kopf frei sein.“ Irgendwie schaffte er es zu nicken, klammerte sich einfach an den Rothaarigen. ~~~~~~ In den Räumen der Ältesten zu ein, brachte jedes Mal etwas erdrückendes mit sich und Kyo hasste es, dies beklemmende Gefühl eines kleinen Kindes, dass sich vor seiner Mutter rechtfertigen musste. Der Rat hatte seinem Anliegen schweigend gelauscht, dabei auf ihn herab gestarrt, als würde er das Ende der Welt prophezeien und in gewisser Weise tat er das auch, wiederholt hatte er auf die Gefahr des Angreifers gepocht, obwohl ihm dieser eigentlich vollkommen egal war, aber er wusste, die Alten würden es gar nicht mögen, wenn es da Jemanden gab, der sie vielleicht von ihren unantastbaren Thron hinunter schubsen konnte und es war ihm bewusst, dass dies im Endeffekt die Zustimmung bewirkte – Karyu war dem Rat egal, konnte ersetzt werden. Nun liefen sie durch die Bibliothek des hohen Rats, ein Ort der alles Wissen der Wesen zusammentrug, es gab nichts, dass man hier nicht finden konnte, Wissen und Magie von unzähligen Zaubern und Fallen geschützt und dennoch ein immer währendes Ziel für die Gegner, diejenigen, die die Hoffnung der Welt in einer Diktatur sahen, in welcher sich die Wesen einen einzelnen unterzuordnen hatten, wenn sie leben wollten. Kyo hatte dies schon einmal erlebt, eine Narbe auf seinem Rücken erinnerte ihn jeden Tag daran, doch nun war nur eines wichtig, er brauchte die Bücher, keiner wusste wie viel Zeit ihnen blieb. Gackt war zurückgeblieben, hatte gemeint, dass Bücher nicht seine Welt waren und er ohnehin nicht gebraucht werden würde, aber der Blonde wusste, dass dies nur eine Ausrede war, der Dämon wollte nur für sich sein, um in Ruhe zusammenbrechen zu können – Karyu hatte Gackt das Leben gerettet, nicht nur damals, als der Beschwingte bereits auf dem Scheiterhaufen gestanden hatte. In einer gewissen Form sah Gackt seinen Freund als seinen Herrn und Fürsten an, nicht nur als Herr der Stadt, sondern, als denjenigen, dem Gackt ohne zu Zögern in den Tod folgen würde, eine Macht, über welcher nur Hyde als Gefährte stand. Das der Engel sich so gut hielt, lag an der Hoffnung, dass sie durch die Zeitmagie etwas bewirken könnten und dem Fokus auf die alten Schriften, sie kosteten Kraft, waren nicht selten mit Bann und Siegel versehen, das es erst einmal zu lösen galt. Leser dieser uralten Zauber wurden konstant auf Macht, Wissen und Alter geprüft, es war kräftezehrend, zum Teil schmerzhaft, doch Hyde hielt den Kopf stolz erhoben. Mehrere Stunden verbrachten sie in den Hallen, es war ihnen nicht erlaubt, die Schriften mitzunehmen, oder Aufzeichnungen darüber zu verfassen, aber niemand sah das Symbol auf der Stirn des Engels, eine Magie Kyos, der es dem hellen Wesen erlaubte, alles zu erhalten, was er las und sah. „Kyo?“ Der Elf summte, sah von seinem Platz an den Fenster zu dem Langhaarigen hinüber. „Wer soll dir die neutrale Macht schenken?“ „Shinya.“ „Hat er zugestimmt?“ „Ja. Für Miya würde er sein Leben riskieren, sagte er. Sie kennen sich nicht lange, aber offenbar herrscht eine innige Verbindung zwischen ihnen, Shinya zögerte nicht einen Moment zu helfen und da hatte ich noch nicht einmal gesagt, was ich von ihm brauche.“ „Sorgt es dich, dass dein möglicher Gefährte an diesem Ritual teilnimmt?“ „Es sorgt mich, dass ein Jeder von euch daran beteiligt ist, Doiha[1]. Es ist riskant und wird euch immense Kraft kosten. Würde es einen Weg geben, wie ich es allein schaffen könnte, ich würde es tun.“ Der Engel lächelte sanft. „Es ist lange her, dass man mich so genannt hat.“ „Ich weiß.“ Wieder herrschte Stille, nur unterbrochen von den leise gemurmelten Worten ihrerseits, wenn sie eine neue Schrift öffneten, Symbole und Runen miteinander verbanden, bis der Blick des Engels erneut den seinen suchte. „Kyo... wer wird derjenige sein, der in die Vergangenheit reist?“ „Miyavi.“ „Denkst du, dass er das schaffen wird?“ Kyo schüttelte sacht den Kopf, trat auf den Engel zu, als dieser sich erhob, nahm ihn einen langen Moment in den Arm, einerseits, weil er ihm Trost spenden wollte, andererseits um das Symbol verschwinden zu lassen. „Es geht nicht um das, was ich vielleicht denke, sondern darum wer am engsten mit Karyu verbunden ist. Und das ist er, das weißt du. Keiner von uns würde an die Tiefe dieser Liebe heran reichen, es bleibt gar keine andere Möglichkeit.“ „Weiß er davon?“ „Nein. Aber ich bin sicher, dass er es machen wird.“ ~~~~~ Eine ganze Weile hatte ihn der Kleinere gehalten, auch als er sich wieder beruhigt hatte und nach Ewigkeiten, wie er meinte, hatte er sich gelöst, war kurz ins Bad gegangen, um alle Spuren zu beseitigen und auch tief durchzuatmen, ehe er wieder in das Zimmer ging. Seicht lächelte er. „Danke.“ Shinya schüttelte nur den Kopf. „Solange es dir etwas geholfen hat.“ Der Rothaarige hatte sich vom Bett erhoben, ging zum Fenster, um es wieder zu schließen, während er sich neben Karyu ans Kopfende setzte. „Du weißt, was Kyo vor hat?“ „Ja, kurz hat er es erklärt.“ »Miya?« Leise summte er, zeigte Ni~ya, dass er ihn hörte. »Kann ich zu euch kommen?« »Du weißt, das du nicht fragen musst.« Ob Shinya das Gespräch hörte oder nur bemerkt hatte, dass er mit jemand sprach, wusste er nicht, doch der Andere wartete, schaute wie er zur Tür, als diese sich öffnete. »Ich wusste nicht, ob ich störe.« Leicht schüttelte er den Kopf. „Ni~ya.“ Dabei lächelte er, hielt ihm wieder die Hand hin, da sich der Empath nicht zu ihnen heran zu trauen schien, kurz zu Shinya sah. „Ihr kennt euch doch.“ „Hallo, schön dich wieder zu sehen.“ Ob der Blonde mental antwortete wusste er nicht, doch er kam zu ihm, schaute ihn fragend an, dabei einen Blick zu Karyu werfend. »Du weißt, dass ich mich nie zwischen euch stellen würde.« Dabei zog er den Zierlicheren zu sich herunter, so das er sich auch auf das Bett setzte, Ni~ya schien wegen dem allen mehr als nur verunsichert, er verstand ihn nur zu gut und Shinya ließ ihnen die Zeit, war zwar da, aber mischte sich nicht weiter ein, hatte sich auf einen Stuhl gesetzt und beobachtete schweigend. Er war ganz an das Kopfende gerutscht, lehnte mit dem Rücken dagegen, der Blonde lag nun richtig auf dem Bett, den Kopf auf seinen Schoß, eine Hand Karyus in seiner, während er leicht durch die blonden Strähnen spielte. »Ob er weiß, das wir da sind?« »Ich weiß nicht, vielleicht.« »Was ist, wenn er es nicht schafft?« Dabei spannte sich der Kleinere deutlich an. »Lass uns darüber jetzt nicht nachdenken.« Ni~ya drehte etwas den Kopf, um zu ihm aufzuschauen. »Du würdest ihm folgen.« Schweigend, strich er über die Stirn des Anderen, schaute in dessen Augen. „Ja.“ » Weswegen?« Leise seufzte er, es hätte ihm klar sein müssen, dass der Empath sich schon genauso gehängt an ihn hatte, dazu war der Kleinere einfach ebenso nah an Karyu, wie auch er selbst. »Du kannst dir diese Frage allein beantworten und weißt auch, dass Karyu genau dasselbe tun würde, wenn es um mich ginge, egal, was mein Wunsch dazu wäre.« Der Kleinere nickte, schaute wieder zu dem Dämon. „Kyo und die Anderen sind wieder da.“ Er schaute zu Shinya, welcher sich erhoben hatte, während er sprach. „Sie haben die Erlaubnis.“ Kurz schloss er erleichtert die Augen, atmete tief durch, denn nun konnte er nur hoffen, dass es ihnen gelang. ~~~~~~ Sie betraten das Schlafgemach des Herrn von London, als würden sie diesem erzählen müssen, das die Welt morgen vor ihren Augen zu Staub zerfallen würde, ihre Gesichter waren ernst, angespannt in tiefster Konzentration. Unterwegs waren ihnen Yasu, Ka-Yu, Kirito und Sugizo begegnet, Aoi würde später wieder zu ihnen stoßen, er wollte zuvor mit Toshiya sprechen, diesen noch einmal sehen, Zeit, die Kyo dafür nutzen würde, die Vorbereitungen zu treffen. Miyavi und Ni~ya saßen auf dem Bett, blickten zu ihnen herüber, Shinya hingegen befand sich ganz in seiner Nähe, dennoch streckte er nur kurz seine Hand aus, drückte die des Zierlicheren zärtlich, zu mehr war er einfach nicht in der Lage, seine Kontrolle bröckelte auch so schon genug. Behutsam trat er auf den Vampir zu, setzte sich ebenfalls auf das Bett, doch wand er sich zuallererst Karyu zu, beobachtete den Dämon einige lange Sekunden, suchte nach Veränderungen, die er aufgrund ihrer Distanz und vor allem der Zauber um die Hallen des Rates herum vielleicht nicht gefühlt hatte, doch nichts, der Braunhaarige lag reglos inmitten der dunklen Laken, noch immer blass und viel zu kalt. Seine Augen richteten sich auf Miyavi, nachdem er Karyu sanft über eine Schulter gestreichelt hatte. „Shinya hat dir sicherlich gesagt, dass wir die Erlaubnis des hohen Rates haben.“ Ein sanftes Nicken. „Ich werde dir erklären, was ich tun möchte, wie ich dir gesagt habe, brauche ich drei Arten der Magie, um den Zeitzauber bewirken zu können, das wird Gackt sein, er ist das Negative, Hyde repräsentiert das Positive und ich werde Shinyas Macht benötigen, das er beides beherrscht.“, für einen Moment glitten die Augen des Vampirs zu dem schlanken, rothaarigen Mann hinüber, welcher in Erwiderung leicht nickte, dann sah Miyavi wieder ihn an.. „Wenn ich diese Kräfte gekoppelt habe, werde ich sie auf Aoi übertragen, der sie als Medium lenken und beeinflussen kann. Und dann brauchen wir jemanden, der in die Vergangenheit geht, dass würde auf deinen Schultern liegen, es können nur Personen reisen, die eng mit ihm verbunden sind und du weißt, dass keine unserer Verbindungen an das heran reicht, was du in dir trägst, der Bund zu einen Gefährten ist ultimativ. Ich denke, es würde dir auch gelingen, ihn aus der Hölle zurück zu holen und dennoch will ich dir nichts vormachen, dieser Zauber ist riskant und extrem kräftezehrend, ein jedes Wesen, dass an ihm beteiligt ist, nimmt in Kauf, dass es seine Magie für immer verlieren kann, wenn etwas schief geht. Dieser Zauber ist in der Lage, aus jedem einen einfachen Menschen zu machen, sollte er außer Kontrolle geraten. Tust du es dennoch?“ „Ja.“ Ein sanft gesprochenes Wort voll von Sicherheit, auf welches Kyo leicht den Kopf senkte, wieder zu Karyu blickte, dass Gesicht gegen die eigene Schulter gepresst, seine Augen brannten, doch er verweigerte, dass die Tränen fielen, sie stellten Schwäche da, die er sich nun absolut nicht erlauben durfte. „Wenn Aoi dich zurück schickt, wirst du nicht sofort an dem Ort sein, an dem Karyu angeriffen wurde, dessen musst du dir bewusst sein. Es wird mehrere Versuche brauchen und du wirst Dinge aus seinem Leben sehen, von denen er dir nie erzählt hat, die dir vielleicht seltsam und erschreckend vorkommen. Vielleicht wirst du sehen, wie er Schmerzen hat oder verletzt wird, du wirst mit ansehen, wie er Kummer und auch Liebe erträgt, dennoch darfst du dich niemals einmischen, oder offenbaren. Hast du das verstanden?“ „Ich darf ihn nur beobachten.“ „Ja und auch alle anderen, denen du dort begegnest, selbst wenn du sie erkennst. Sie werden dich wahrnehmen, mit dir sprechen und dich berühren, dennoch darfst du nichts tun, dass in das Geschehen eingreift, es würde das Jetzt, das wir alle kennen verändern, wohl möglich zerstören. Selbst wenn man dich angreift, darfst du nichts tun, Aoi wird dich in einem solchen Fall der Gefahr zu uns zurückholen. Wenn der Zauber gelingt, dann wirst du soweit kommen, bis du sehen kannst, was mit Karyu auf dem Dach geschah, du wirst sehen können, was ihn angriff und wohin seine Seele verschwunden ist... wir können ihn retten, Miyavi.“ Leicht drückte er die Hand, während sich die Tür öffnete, Aoi leise herein kam und zu dem Bett trat, Miyavi in die Arme schloss, aber nichts weiter sagte, stumm versuchte Trost zu spenden, weswegen der Vampir wacklig lächelte. „Sind alle bereit?“ Ein Nicken der Anwesenden, als Kyo Ni~ya von dem Bett fort zog, diesem sanft über die Wange strich, bevor er sich am Ende des Bettes positionierte, den Kopf einen Moment lang in den Nacken fallen ließ, die Augen schloss. „Nimm ihn so in die Arme, wie du es gerne möchtest.“ Sie warteten, bis der Langhaarig den Worten nachgekommen war, Karyu mit dem Kopf auf dessen Schoß gebetet lag, dann streckte Kyo seine Arme zu den Seiten aus. „Gackt, Hyde.“ Die beiden Angesprochenen kamen näher, während der Rest an den Rand des Raumes zurückwich, mit dem Zauber würde eine Barriere entstehen und keiner wollte dieser zu nahe sein, es schmerzte und würde den Betreffenden mit Sicherheit in eine tiefe Ohnmacht befördern. Engel und Dämon streckten ihren Arm so aus, dass die Fingerspitzen gegen die des Elfen lagen, als nächstes folgte Shinya, der einen sanften Kuss in den Nacken des Elfen legte, bevor er diesen in die Arme schloss, die Stirn gegen den Kopf des Kleineren lehnte. Aoi war der letzte, der zu ihnen kam, er kniete sich hinter Miyavi, brachte diesen dazu sich gegen seinen Bauch zu lehnen, dann streckte auch er die Hände aus, spiegelte, was Kyo tat und mit dieser fast Berührung begann der Elf, schloss die Augen um seine magische Seele vollständig zu öffnen, was sich in einem sanften, dunkelgrün pulsierendem Licht äußerte, welches sich vor der Brust des Blonden sammelte, dort zu einem kleinen Ball wurde. Gackt und Hyde folgten, ihre beiden Farben erkannten einander, verschmolzen für einen Augenblick zärtlich, bevor sie sich zu den Kugeln formten, eine von ihnen violett, die andere blau-grün. Shinyas Magie war in einem warmen gelb-orange, legte sich einem Sommerregen gleich auf sie, bevor sie sich zurückzog, hinter der Macht Kyos schwebte, welcher die Lippen öffnete, erst zu summen und dann zu singen begann... Worte einer Sprache die niemand von ihnen verstand und die sich doch in ihren Herzen reflektierte. Um sie herum begannen sich die Wände zu biegen, überall verschwammen Konturen und Schatten, derweil Kyo die Mächte zu sich rief, sie sanft lockte, sich mit der seinen zu einen. Shinyas Magie war die mutigste, stürzte sich in das Grün, badete darin, ihr folgte das Blau-Grün, doch es sank weicher in den Ball aus wirbelnden Farben, das Violett zögerte am längsten, es wusste, dass es vergehen würde und dennoch ließ es sich näher ziehen, soweit, bis es vollständig umschlungen war. Durch die Erde jagte ein Donner ohne Hall, Risse zogen sich an den Wänden entlang, doch der Wind, welcher außerhalb der Barriere herrschte berührte sie nicht, als sich Kyos Augen auf Aoi legten. „Bereit?“ Das Medium nickte und einen Herzschlag später keuchte der Beschwingte heiser, kippte dessen Kopf in Nacken, als eine silberne Brücke zwischen Medium und Elf entstand, um welche sich die Triangel der Mächte schlang, in den Körper Aois drang, welcher sich nach vorne lehnte, einen Kuss auf dem Haar des Vampirs legte. »Viel Glück, Miya.« ~~~~~~ Zu einer Antwort kam er nicht, eine schier beklemmende Enge legte sich um ihn, er konnte verhindern, dass sich seine Hände zusammen ballten oder er die Augen schloss, denn sein Blick lag auf dem Bewusstlosen. Er betete, dass das was sie vor hatten gelang. Licht umfing ihn, ließ alle Andere verschwimmen und er verlor es vollständig, hörte nichts mehr, sah nichts mehr, fühlte weder das Gewicht auf seinen Schoss, noch den Dämon hinter sich, als würde er frei in einem Raum schweben, mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit prasselte dann wieder alles auf ihn ein und er brauchte einen Moment, um sich zu fangen und damit klar zu kommen. Er lag auf dem Boden, drehte sich leicht und starrte über sich, Sterne, das hieß, er war unter freiem Himmel, Wiehern von Pferden, weswegen er sich aufsetzte, sich umsah. Unweit von ihm war eine Straße, zumindest hatte man, dass was er, sah früher so genannt, in seiner Zeit würde er das nicht mal wirklich als Trampelpfad bezeichnen. Langsam stand er auf, klopfte sich die Kleidung ab und stellte nun erst fest, das er etwas anders trug. Es war japanisch und er kannte es aus alten Geschichtsbüchern, es war einfache Landkleidung, wie von Reisenden und in einfachem Schwarz gehalten, zudem trug er ein Katana, also ein reisender Soldat, somit würde er also weitestgehend unbehelligt sein. Die Straße hinab führte zu einem Dorf in den Bergen, wie er bemerkte, während er den Weg hinab ging, sich dabei umsah. War nur die Frage, wo genau Aoi ihn hier abgesetzt hatte, dass es die falsche Zeit war hatte er schon festgestellt und bis er weiter reiste konnte er sich ja umschauen. Er konnte fühlen, dass er nicht der einzige Vampir hier war und das Dorf vor ihm, kein Menschendorf, Dämonen. Es interessierte niemanden, als er es betrat, sie lebten wie Menschen, der Clan sagte ihm nichts, doch das verwunderte ihn nicht, er wusste ja nicht einmal, in welcher Gegend Japans er war, von der Zeit nicht zu reden, vielleicht existierten sie nicht einmal mehr in seiner Zeit. Sein Weg führte ihn auf einen größeren Platz, wie ein Marktplatz, einige Sachen wurden dort angeboten, doch deswegen war nicht sehr viele Wesen da, auch wenn der Platz voll war. Ihre Blicke waren auf einen Mann gerichtet, welcher wohl der Clanführer war, der, etwas erhoben, am anderen Ende des Platzes saß, ein Zeichen gab, woraufhin einige Wesen auf den freien Raum getrieben wurden, Jugendliche und Frauen, in Fesseln. Seine Augen zogen sich zusammen, Sklaven und wie er feststellen musste, war er in einen Sklavenmarkt geraten, er drängte vorwärts, wollte seitlich von dem Platz, nah dem Sklavenhändler vorbei, blieb dann aber plötzlich stehen. Ein Jugendlicher, vielleicht 15 Jahre, völlig zerschlissene Kleidung und in Ketten trat zu dem Dämon, trug ein Kelch. Das Haar war lang, verfilzt und nach hinten zusammengebunden, er übergab das Getränk, welches der Mann vollkommen desinteressiert abnahm, trank und es wieder ausspuckte. „Das widerliche Zeug willst du mir als Bier verkaufen?“ Er goss den Kelch aus, holte zur selben Zeit aus und schlug den Jungen, was diesen zur Seite schleuderte. Dieser hielt sich die Wange, erhob sich wieder, dabei sah er ihm kurz ins Gesicht, die Augen und im letzten Augenblick konnte er sich zurück halten, er durfte nicht eingreifen, auch nicht, wenn der Junge Karyu war. Der Dämon wurde hoch gerissen, von einem Soldaten. „Peitscht ihn, vielleicht lernt er so besser.“ Seine Hände ballten sich, als er sah, wie der Junge an einen Pfosten gebunden, die Kleidung von den Schultern gerissen wurde, weggehen konnte er nicht, doch zusehen genauso wenig, weswegen er die Augen schloss, das Geräusch der knallenden Peitsche tönte laut über den Platz und das Lachen der anderen Wesen mischte sich darunter, sie feuerten den Mann mit der Peitsche an. Er betete das Aoi ihn weiter sandte, sonst würde er dennoch eingreifen. ~~~~~~ Karyus Blick lag auf den Dorf vor ihnen, es war still, die Feuer tief herunter gebrannt, in der kommenden Dämmerung, eine perfekte Zeit um anzugreifen – er hatte diesem Bastard seine Familie lang genug überlassen, nun war es an der Zeit sie zu befreien und seinen rechtmäßigen Platz einzunehmen, es interessierte ihn nicht, dass er keine Armee hinter sich hielt, sein Freund und er würden ausreichend sein. Sein Pferd tänzelte leicht, als er sich regte, zu dem Schwarzhaarigen an seiner Seite sah, dessen Augen noch auf dem Lager ruhten. „Bist du bereit?“ „Was fragst du mich das, du bist derjenige der ein paar Jahre gebraucht hat, um zu dem zu werden, was neben mir sitzt.“ „Ich habe dir nie dafür gedankt, Kyo.“ Die Lippen des Elfen hoben sich in einem gefährlichen Grinsen, als dieser sein Schwert aus der Scheide zog, die Zügel seines schwarzen Tieres straffte. „Und ich würde dir auch raten, es nie zu tun!“ Mit diesen Worten preschte der Kleinere den Hügel hinunter und er folgte ihm, stieß dabei einen tiefen, dämonischen Laut aus, sollten sie ruhig wissen, dass sie kamen. Innerhalb von Sekunden war das Dorf in Aufruhr, sie hatten sie überrascht, doch Dämonen passten sich unglaublich schnell an, Schwingen wurden offenbart, Angriffe ohne Worte aufeinander abgestimmt. Der Elf schleuderte mächtige Magie in Abständen von Herzschlägen, egal wohin dieser blickte, zog sich vernichtendes Feuer, Blitze und Energiebälle krachten in Bauten, verwandelten diese in Staub. Karyu war von Blut besudelt, seine beiden Dolche eine schnelle und behände Waffe, mit denen er mühelos Kehlen teilte, er war weder auf Gnade noch auf Gefangene aus, dieser Clan hatte die seinen erniedrigt und zusammengepfercht, er selbst war ein Sklave unter ihnen gewesen, nein, Leben schenken, war das Letzte, was in seinen Gedanken herrschte. Der kleine Platz auf den er kämpfte war vollkommen zerstört, Tote lagen zu seinen Füßen, doch sie interessierten ihn nicht, während er auf sein nächstes Ziel zu stürmte, sich halb vor diesem drehend, um eine größere Wucht hinter seinen Stoß zu haben, doch bremste er in der letzten Sekunde aus, das Schild, welches dieser dreckige Barbar vor sich hielt war ein Wesen, nicht dem Clan zugehörig und somit unschuldig. Er schnarrte, wich kurz zurück, um erneut anzugreifen. „Feigling!“ Sein Gegenüber grinste nur überheblich, unterschätzte aber ihn und seine Geschwindigkeit und mit einer geschmeidigen Bewegung trennte er den Arm ab, welcher den Dunkelhaarigen gefangen hielt, fing diesen dann ab. Braune Augen legten sich auf ihn und für einen langen donnernden Moment schien die Zeit stehen zu bleiben, dann schubste er den Anderen von sich und in Richtung eines Unterschlupfs. „Bleib dort, bis das hier erledigt ist.“ Mit diesem Worten stürmte er weiter, rief mental nach Kyo, welcher sich gerade königlich mit drei Dämonen zu amüsieren schien, diese aber auf sein Wort hin tötete, an seine Seite stürmte, wo er den Kleineren kurz intensiv ansah, nach Wunden suchte, aber bei all dem Blut auf der Rüstung war nichts auszumachen, selbst Kyos Gesicht war voll davon, machten den Kleineren mehr zu einem Teufel als einem hellen Wesen. Viele des Clans standen nicht mehr, die, die versuchten zu fliehen wurden von Kyo nieder gestreckt, er selbst tötete den Fürsten, seinen ehemaligen Herrn, der die Kraft aufbrachte, eine Hand in einem eisernen Griff um seine Kehle zu legen, ihm die Luft ab zuschnüren. „Vergiss niemals, Karyu... ich war der Erste der dich nahm!“ Ein widerwärtiges, überhebliches Grinsen, dann durchtrennte Karyu die Kehle des wuchtigen Mannes, wischte die Klinge seines Messer an dessen Kleidung, bevor er sie sicher verwahrte. „Such nach ihnen.“ Kyo nickte, begann damit Türen der noch stehenden Häuser einfach einzutreten, im Inneren herum zu wühlen, offenbar uninteressiert, ob etwas zu Bruch ging, während er zu der Stelle zurück ging, an welcher er das Wesen befreit hatte, nach diesen sehen wollte, es war in ihren Kampf einfach hineingeraten, dafür wollte er sich entschuldigen. Ein paar der Holzbretter musste er zur Seite wuchten bis er den jungen Mann fand, der alles in allem wesentlich gefasster wirkte, als er angenommen hätte, die dunklen Augen waren stolz und lagen fest auf seiner Gestalt, etwas das ihm gefiel. „Verzeih, wenn ich zu rau mit dir umgesprungen bin.“ „Ich bin es gewohnt.“ Der Sitzende ergriff seine ausgestreckte Hand, ließ sich von ihm auf die Füße ziehen, schwarze schlichte Kleidung und ein Katana, demnach ein reisender Soldat und keine Bedrohung, die anderen Wesen hielten sich von den Dämonen und deren Auseinandersetzungen fern. „Mein Name ist Karyu, wie heißt du?“ „Asagi.“ Noch bevor er etwas darauf erwidern konnte, kehrte Kyo zu ihnen zurück, warf ihm einen schweren Bund an Schlüsseln zu. „Sie sind nicht hier, wahrscheinlich sind die in den unterirdischen Gefängnis der Felsen.“ Karyu nickte. „Gehen wir sie suchen.“ ~~~~~~~ Abermals hatte er das Gefühl zu schweben, weswegen er die Augen wieder schloss, Karyu war in seinen Kämpfen also schon immer so rigoros gewesen, was ihn genauso erstaunte, das er Kyo schon so lange kannte, was ihn nun aber einiges erklärte. Langsam gewöhnte er sich an das Gefühl, zudem war er erleichtert gewesen, seinen Dämon nun frei gesehen zu haben. Er saß, das war das Erste, dessen er sich bewusst wurde, seine Hände verschränkt, der Kopf gesenkt, Musik, Stimmen und langsam öffnete er seine Augen. Gut, er war noch nicht in der richtigen Zeit, das sagte ihm schon allein das Kleid das er trug, grob geschätzt, Renaissance würde er sagen. Was er sich jedoch Gedanklich notierte, das er Aoi fragen würde, ob er ihm etwas sagen wollte, mit dem Kleid, denn selber meinte, dass Beige ihm nicht sonderlich stand, auch wenn ihm das dunkle Blau, welches das Überkleid hatte und auch die langen Ärmel durchaus gefielen. Er sah sich um, wenn er sich recht erinnerte, würde er sagen Italien, langsam erhob er sich, ging den Gang entlang, Diener kamen ihm mit leeren Tabletts entgegen. Als er an einem Spiegel vorbei ging beschloss er Aoi auf jeden Fall anzusprechen, denn auch wenn es wieder das dunkle Blau war, ein Haube mit Schleier hinten dran über seinen Haaren, war dann doch zuviel des Guten. Durch eine große Flügeltür, trat er in einen weitläufigen Saal, Menschen und auch andere Wesen, ein Fest. Männer neigten den Kopf, grüßten ihn, weswegen er lächelnd erwiderte, hoffte, sich nicht durch einen Fehler zu verraten, dabei schaute er sich aber weiter suchend um, denn sicher war auch Karyu hier irgendwo. Diesen fand er nicht, dafür jemand Anderes, weswegen er sanft Lächelte. Hyde, er kam gerade eine große Treppe herunter, entweder gehörte ihm dieses Haus, oder er war Gast des Hausherrn, denn die oberen Bereiche wurden bewacht. „Verzeiht, kennen wir uns?“ Im ersten Moment schreckte ihn die Stimme auf, doch zeigte er es nicht nach außen, schaute den Anderen kurz an, senkte dann aber den Blick. „Ich denke nicht.“ Dabei schaute er Karyu wieder in die Augen, sonst würde ihm dieser wohl nicht glauben. „Ihr seid nicht aus Florenz.“ „Nein, ich bin nur auf Besuch von Verwandten hier.“ „Darf ich dann Euren Namen erfahren, das ich weiß, bei wem ich mich bedanken muss, das sie euch in diese Stadt geführt haben?“ Nun hatte der Andere ihn, wahrscheinlich kannte er jede Familie, weswegen er Gedanklich alles versuchte zusammen zu bekommen, was er über die Stadt, Florenz, wusste. „Vielleicht sollte sich zuerst der Herr vorstellen, da ich um Eure Absichten nicht weiß.“ Das Lächeln auf den Lippen des Dämons war sanft. „Natürlich, wie unhöflich von mir. Lorenzo Karyu Salviati.” Dabei verbeugte sich der Andere leicht. „Lorenzo, da seid Ihr ja, ich möchte Euch jemand vorstellen.“ Ein älterer Mann rief den Dämon, der sich in die Richtung wandte, was er nutzte, um zwischen den Menschen zu verschwinden, sonst würde ihm wohl nichts mehr einfallen und er sich wahrscheinlich doch noch verraten. Aus der Entfernung verborgen hinter einer Säule, konnte er sehen wie Karyu sich nach ihm umschaute, sich dann allerdings dem Fremden zuwand, in dessen Begleitung Hyde war. Anscheinend war das hier das erste Treffen der beiden, der Engel hatte ihm mal erzählt, das es eine Prophezeiung gab, nach dem der Beschwingte an der Seite, des, zu dieser Zeit noch zukünftigen, Herrn Londons bleiben würde. Noch einmal schaute er zu den Beiden, lächelte und hoffte das er nicht entdeckt wurde, als er durch die Anwesenden schob, zu einer der großen Türen welche zu einem Balkon führten. Draußen holte er erst einmal tief Luft, stand an der Balustrade und schaute in einen von Fackeln beleuchteten Garten. „Hier draußen ist es durchaus angenehmer, als zwischen den ganzen Menschen da drinnen, vor allem für Wesen wie uns.“ Überrascht drehte er sich um, Kyo saß neben den Türen auf der Balustrade. „Verzeiht, ich wollte Euch nicht erschrecken, aber es ist schon überraschend einen Vampir hier anzutreffen.“ Er lächelte. „Ich bin sicher nicht der einzige Vampir in der Stadt, also weswegen sind Sie so überrascht?“ „Nur das ein solch edles Wesen nun auch zwischen den Oberen dieser Stadt wandelt.“ „Ihr braucht Euch nicht sorgen, ich kenne die Regeln durchaus.“ „Das denke ich, sonst währt Ihr nicht hier, doch nun verzeiht bitte, ich werde mich nun wieder nach meinem Freund umschauen, sicher werden wir uns noch einmal sehen.“ „Sicher.“ Kyo hatte sich erhoben, verbeugte sich leicht vor ihm, ging dann hinein. ~~~~~~~~ Der Platz der kleinen Stadt war mit Schaulustigen überfüllt, viele von ihnen waren aufgeregter als bei einer Hochzeit, schimpften auf das Pack der Hexen, die schwarze, teuflische Magie und die Vorkommnisse, die alle hier verfluchen würden, wenn sie nicht handelten und sie hatten es getan, nicht wahr? Sie hatten den Weibern aufgelauert, die sich ihrer fleischlichen Lust so wollüstig hingaben und mit ihren geheimen Ritualen die Männer verzauberten und sogar Männer hatten sie gefunden, Hexer, die Söhne der dunklen Brut und heute würde Gott über sie richten, wenn sie auf dem Scheiterhaufen brennen würden. Kyo knurrte ein Kind an, welches in unverhohlener Faszination zu ihm aufstarrte, an dem Zipfel seines Capes hing und wahrscheinlich auch nicht so schnell loslasssen würde, weswegen der Schattendämon amüsiert grinste, ja, der Elf und kleine Kinder, das war wahrlich ein Kapitel für sich. »Es stört dich wohl nicht, mir zu sagen, was wir hier nochmal wollten?« »Wir retten Hexen.« »Oh, tatsächlich? Darauf wär' ich ja gar nicht gekommen, aber warum müssen wir dann hier herum stehen und können das nicht, wie sonst, von weiter weg machen? Hat deine Magie etwas nachgelassen, hm?« Karyu antwortete ihm nicht, den Blick konzentriert in der Menge der Menschen, die sich, so nah es ging, um die Scheriterhaufen herum scharrten, das Feuer wohl am liebsten jetzt schon entzünden wollten. »Er wartet auf eine bestimmte 'Hexe', Kyo.« Der Engel lehnte sich mit einem sachten Lächeln nach vorne, um an Karyu vorbei zu Kyo schauen zu können, der noch immer versuchte sein Anhängsel loszuwerden, ohne Aufsehen zu erregen. »Es geht los.« Ihre Augen richteten sich wieder nach vorne und zu dem Tor, welches sich in diesem Moment öffnete, Wagen fuhren durch dieses, auf welchen die bemitleidenswerten Frauen und Männer zusammengepfercht waren, in ihrer aller Gesichter stand Angst und nacktes Entsetzen geschrieben, aber der Gesuchte Karuys war nicht unter ihnen, weswegen er leise fluchte, es war ohnehin extrem unübersichtlich und oben auf seine Macht so offen anzuweden... aber ihm blieb keine Wahl. Eine Hand schob sich in seine. »Karyu. Dort.« Hyde nickte in Richtung des zweiten Wagen, auf welcher nur ein einzelner Gefangener stand, Hände, Füße und Hals in schwere Ketten gelegt, dreckig und mit zerschlissener Kleidung, doch die Haut wies keinerlei Wunden auf, der Blick war intensiv und stolz erhoben. Er war es, nach dem Karyu gesucht hatte, der Teufel, von dem ihn die Gerüchte erzählt hatten, der Mann, der ohne Besen fliegen konnte und nicht einmal einen Sabbat brauchte, um schwarze Magie anzuwenden... man hatte ihm erzählt, dass er während seiner Gefangennahme ein Erdbeben und feuspeierne Geschöpfe herbei gezaubert hatte, für Karyu klang all dies weniger nach einer Untergebenheit des Teufels, sondern viel mehr nach einem beschwingten Dämon, der aller Wahrscheinlichkeit in einen Sog von Intrigen geraten war, kein Wesen spazierte herum und offenbarte sich. »So du Samariter, setz' dich in Bewegung, sonst bruzelt er, bevor du bei ihm bist.« Der Dämon schnaubte leise, rief aber dennoch die Schatten, behutsam, so dass sie keinen auffallen würden, sie wisperten zwischen den Füßen der Menschen entlang, bevor sie ihn umschlangen und gerade war er dabei, sich in ihnen zu verlieren, da spürte er einen intensiven Blick auf sich, welcher nicht von dem Dämon kam, der gerade an den Pfahl festgebunden wurde. Kurz zögerte er, suchte nach der Quelle und fand sie wenig später in den dunklen Augen eines jungen Mannes, der auf der anderen Seite der Scheiterhaufen stand, ebenfalls in ein schwarzes Cape gehüllt und ohne einen Zweifel handelte es sich auch hierbei um ein Wesen, welches, konnte er auf diese Entfernung nicht bestimmen. Eine ganze Zeit lang blickten sich sich an, irgendetwas regte sich in ihm, als er das Gesicht studierte, eine Erinnerung, doch er konnte sie nicht greifen, wurde abgelenkt, als Kyo neben ihm zischte. „Los jetzt!“ Einmal noch blickte er zu dem Fremden hinüber, sah wie dieser ihm ein sanftes Lächeln schenkte, dann verlor er sich in seinen Schatten. ~~~~~~~~ Dieses Mal war etwas anders, Hitze sammelte sich um ihn, riss an ihm und gab ihm das Gefühl erdrückt zu werden. Ein Rucken, so plötzlich, so stark, dass es ihm das Bewusstsein raubte und er in die Schwärze fiel. Etwas stieß ihn an, doch so wirklich kam er nicht aus der Dunkelheit heraus, etwas lag über seinem Gesicht. „Was hast du denn gefunden?“ Neben sich hörte er ein Schnauben, doch dann verlor sich wieder alles. Seufzend regte er sich, griff sich an den Kopf. „Na, wieder bei Bewusstsein?“ Er blinzelte, über sich schob sich ein Gesicht, was er nur zu gut kannte und fast hätte er aus Gewohnheit geantwortet, währe ihm nicht bewusst geworden, dass über Kirito ein Zeltdach war, welches ihn an ein Beduinenzelt aus der Wüste erinnerte. „Wo bin ich?“ „In meinem Zelt, du kannst froh sein, dass Sugizo dich gefunden hat, in wenigen Stunden geht die Sonne auf und dann würdest du nicht lange überleben.“ Langsam setzte er sich auf, schaute sich um, dabei traf er auf eine dunkle Katze, lächelte leicht, denn der Shifter hob nicht einmal den Kopf, selbst wenn er ihn ansah. „Das ist Sugizo, seine Gastfreundschaft lässt manchmal zu wünschen übrig, aber er hat dich gefunden.“ „Danke.“ Dabei neigte er leicht den Kopf, eine Hand legte sich unter sein Kinn, so dass er den anderen Vampir wieder ansah. „Mein Name ist Kirito.“ „Tetsu.“ „Also bist du doch Japaner. Was führt dich her und vor allem so allein in die Wüste?“ „Ich war in einer Karawane unterwegs, doch irgendwie habe ich sie verloren.“ „Dann kannst du dich ja uns anschließen, hier hast du sicher auch deinen Spaß.“ Er hörte die Katze schnauben und zwang sich selbst, nicht darauf zu antworten, den meisten Spaß würde nämlich sicher der andere Vampir haben. „Darf ich erfahren, weswegen Ihr durch die Wüste reist?“ „Wir sind auf der Suche, aber das ist nicht so wichtig, du solltest dich erst mal erholen.“ Dabei beugte sich der Ältere vor, küsste ihn einfach und er war zu überrumpelt, um ihm zu entkommen. Mit einem zufriedenen Grinsen, leckte ich der Vampir über die Lippen. „Ich komme später noch einmal nach dir schauen.“ Er sah ihm nach, als der Andere raus ging, legte dann die Finger an seine Lippen, murrte. „Er ändert sich echt nie.“ Sofort biss er sich auf die Lippen, den Shifter hatte er vollkommen vergessen, dieser stand im Eingang, schaute ihn einfach an, in dieser Form konnte er noch nie einschätzen, was der Andere dachte, doch der drehte sich dann um, ging ebenfalls. Seufzend schaute er sich um, erhob sich dann von den Kissen, er trug Beduinenkleidung, Stiefel aus Leder, also eigentlich ein Reiter. Das Tuch was neben ihm gelegen hatte nahm er, band es sich um, sodass sein Gesicht halb verdeckt war, ehe er nach draußen ging. Vorsichtig bewegte er sich zwischen den Zelten, es hielt ihn Niemand auf, vor allem nicht, als laute Rufe ertönten, Reiter, welche auf das Lager zukamen. Kirito, der Shifter an dessen Seite, begrüßte die vier Männer, ein Lächeln schlich auf seine Lippen, denn schon ehe der augenscheinliche Anführer das Tuch vom Gesicht nahm, erkannte er diesen, doch dieses Mal hielt er sich mit Absicht soweit hinten und versteckt. ~~~~~~~ Die Finger, welche in den seinen lagen drückten fester zu, zeugten von Kraft und Willen, weswegen er mit seiner freien Hand über das feuchte, dunkle Haar strich, es sacht aus der Stirn heraus kämmte, während die Dämonen sich erneut anspannte, gepresst die Luft aus ihren Lungen presste. Nur einen kurzen Blick warf er in Richtung ihrer Beine, die gespreizt und angewinkelt von einem Tuch verdeckt wurden, davor eine Gruppe an Frauen, die ihrer Herrin Mut zusprachen, sie sanft aufforderten, zu pressen, der Kopf war bereits zu sehen, es würde nur noch eine kleine Kraftanstrengung bedeuteten, dann würde der Sohn geboren sein. Sie lehnte den Kopf gegen den seinen, trieb die Nägel in seinen Handrücken, als sie ein letztes Mal keuchte, dann erschöpft in sich zusammensackte, derweil sich die Hebamme um das Geborene kümmerte, die Nabelschnur trennte und es auf ihren Bauch legte. Aruna lächelte, Tränen schimmerten in ihren Augen, als sie zitternde Finger ausstreckte, um den kleinen Wesen über eine der Schläfen zu streicheln, Koushiro hatte nur kurz geschrien, schien nun vollkommen zufrieden und unbeeindruckt davon, dass man ihn einen Moment später fort nahm um ihn zu waschen und in Tücher zu wickeln. Die Königen verfolgte das Geschehen, wandte sich dann Karyu zu, drückte sanft deine Hand. „Danke, dass du gekommen bist.“ Er erwiderte das Lächeln, beugte sich vor um einen sanften Kuss auf ihre Stirn zu legen. „Ich hätte es um nichts in der Welt verpassen wollen.“ Aruna nickte sanft, schloss die Augen, als er über ihr Haar strich, an ihrer Seite blieb, obwohl er nichts lieber tun würde, als sich seinen Sohn anzusehen, die kleinen Finger und Füße zu erkunden und offenbar blickte er einmal zu oft in Richtung der Hebammen, denn er fühlte einen kleinen Schlag gegen seine Schulter. „Nun geh ihn dir schon ansehen.“ Ein weiterer leichter Kuss, dann löste er sich, trat zu der kleinen Gruppe an Frauen, die ihm sofort Platz machten, den Kopf vor seinem höheren Rang senkten, doch das bemerkte er gar nicht, er hatte nur Augen für das kleine Wesen in dem Körbchen. Sanft strich er mit einem Finger über die winzige Wange, lächelte unter Tränen. „Da bist du ja endlich.“ Das Baby gähnte in Erwiderung, griff nach dem Finger, hielt ihn fest umklammert, als es einschlief und Karyu wusste gar nicht wie lange er so stand, dass Wunder betrachtete, dass da vor ihm lag, es war so unglaublich und schwer zu begreifen. Aruna nahm Koushiro in Empfang, nachdem sie sich gewaschen und umgezogen hatte und er lächelte die Beiden an, bevor er das Zelt verließ, die Anhöhe hinauf wanderte, um über die Ebene zu blicken, welche dahinter lag, doch seine Einsamkeit wurde einen Moment später gestört, weswegen er sich herum drehte, einen jungen Mann in seiner Bewegung verharren ließ. „Verzeiht, ich bin nur ausgerutscht.“ „Habt Ihr Euch verletzt?“ Ein Kopfschütteln, als sich die Augen wieder auf ihn legten, ihre Farbe in einem klaren Braun, voll von Stolz und etwas, das Karyu als Vertrautheit bezeichnen wollte, aber das war doch nicht möglich oder? Einige Momente noch studierte er das ebenmäßige Gesicht, durchforschte seinen Geist nach Erinnerungen, ohne ein klares Bild zu erhalten. „Es scheint ein Fest ausgerichtet zu werden.“ Die sanfte Stimme schreckte ihn auf, doch legte sich ein mildes Lächeln auf seine Züge. „Ja. Ein Sohn wurde geboren, das Blut der Königen weitergegeben.“ „Das ist wahrlich ein erfreuliches Ereignis.“ Karyu schloss zu dem anderen Mann auf, nickte leicht – jetzt wo er noch näher an diesem stand, war er sich sicher ihn zu kennen. „Ja, fürwahr. Wollt Ihr nicht mit uns feiern?“ Die braunen Tiefen legten sich wieder für einige Momente auf ihn. „Ich gehöre nicht einmal diesem Dorf an.“ „Ich lade Euch ein. Bitte, Ihr würdet mir damit eine Freude machen.“ ~~~~~~~~ Er hatte wieder die Augen geschlossen bei dem Sprung, langsam nährten sie sich doch an. Hinter sich fühlte er etwas Kühles, gegen das er lehnte, zögerlich öffnete er die Augen, schaute sich um, das war der Raum in dem er seine Tanzübungen machte, er lehnte gegen den Spiegel, also war er im Club. Leise konnte er die Musik hören, schaute an sich herunter, wie es schien war er endlich richtig, es war die Kleidung, die er sich selber an dem Abend aus dem Schrank genommen hatte. Kurz schloss er die Augen, versuchte sich dran zu erinnern, wo Kyo sagte das er Karyu und Ni~Ya gefunden hatte, auf dem Dach. Zudem wurde ihm nun etwas anders bewusst... Ni~Ya, dieser würde seine Anwesenheit sofort bemerken, leicht schüttelte er den Kopf, er musste nun erst einmal hinauf, sonst würde er den Moment wohlmöglich verpassen. Er durchquerte den Raum, ging die Treppe hinauf, die Tür war nicht verschlossen, also waren sie beide schon oben. Etwas öffnete er die Tür, der Empath saß in einem der Korbstühle, Karyu drehte sich zu ihm herum, trat zu dem Kleineren und in seinem Kopf merkte er, wie der Empath ihn berührte. »Egal was jetzt passiert, du darfst mir nicht erzählen das du mich hier gesehen hast.« Sicher lagen dem Blonden verschiedene Fragen auf der Seele, doch hörte er ihn nur keuchen, weswegen er die Tür nun ganz öffnete, auf das Dach kam. Der Dämon lehnte sich zu dem Anderen, die Hand an dessen Wange und ein fragender Blick, welcher leerer wurde. Er keuchte, wollte eigentlich gar nicht wissen, was passieren würde, doch er musste, anders würden sie ihm nicht helfen können. Den Älteren umfing blaues Licht, es hüllte ihn ein, begann zu pulsieren und wurde intensiver und löste sich mit einem schnellen aufleuchten von seinem Dämon, selbst er erzitterte in diesem Moment. Der Körper des Größeren brach zusammen, auch Ni~ya, kippte nach vorne weg, schien Karyu so noch schützen zu wollen, doch sein Blick lag auf dem Licht, welches unförmig über den Beiden schwebte. „Karyu...“ Er konnte nicht schweigen, wenn es ihm möglich gewesen wäre, er hätte jetzt alles verhindert, oder es einfach beendet. Wenn er es glauben konnte, hörte er ein seichtes Wispern, doch das konnte er nur als Täuschung abtun, kurz konnte er hinter dem Licht einen Schatten sehen, ein Mensch, oder zumindest ein Wesen, doch es war nicht deutlich genug. Alles in ihm zog sich zusammen, als sich ein Riss in der Realität öffnete, das Licht, Karyu, hinein riss und sich wieder schloss. Schwer schluckte er, er wusste es, er wusste, wo die Seele seines Geliebten war und dann verlor er sich wieder, nicht lange, dann fühlte er das Gewicht auf seinem Schoß, jemand lehnte in seinem Rücken. Schwer hörte er Wesen atmen, seine Augen waren noch immer geschlossen. „Miya.“ Sanftes Wispern in sein Ohr, er nickte leicht, hob seinen Blick und traf auf Kyo, der den Arm um Shinya hatte, welcher gegen ihn lehnte. „Die Unterwelt, dort ist er nach dem Angriff hingebracht worden.“ Der Elf nickte, er schaute auf seinen Gefährten hinab, strich über dessen Wange, Aoi saß noch immer hinter ihm, lehnte sich gegen ihn, weswegen er hinter sich griff. „Ich danke dir.“ „Wenn ich helfen konnte.“ „Du brauchst Ruhe.“ Der Dämon nickte. „Toshiya wartet sicher draußen auf mich.“ Etwas schwerfällig erhob sich der Jüngere, schaute noch einmal zu Kyo, welcher nickte, dann ging Aoi langsam raus. Gackt stand noch immer neben dem Bett, trat um dieses aber herum, um sich zu dem Engel zu bewegen, welcher auf den Boden gesunken war, sich sofort gegen dessen Gefährten lehnte. In diesem Moment schien auch der Rothaarige fast zusammen zu sinken. „Shin.“ Der Angesprochen fing sich, drehte sich etwas zu ihm, lächelte. „Es geht, es ist alles okay.“ „Ich danke euch, das ihr das... das ihr das Risiko eingegangen seit.“ „Du musst uns nicht danken, jetzt müssen wir erst einmal in die Unterwelt und ihn dort heraus holen.“ Seicht nickte er auf die Worte Gackts, schaute wieder zu seinem Geliebten, strich mit den Fingern leicht über dessen Schläfe. „Wir brauchen einen Traumwandler, nur zur Zeit ist keiner in der Stadt.“ Sein Blick hob sich, er schaute zu Kyo, welcher Shinya zu einem der Sessel dirigierte, ihn dort setzte, dann sah er zu Hyde, welcher seicht nickte. „Als wir bei Gara waren, er kennt einen, der in seiner Gegend lebt.“ „Gut.“ Der Elf schaute über seine Schulter, Kirito nickte leicht, was er nur aus dem Augenwinkel sah. „Ich kümmere mich darum.“ Damit verließ der Vampir den Raum. „Ihr solltet euch ausruhen, es kann etwas dauern bis Hitsugi hier ist.“ Dabei schaute er die Anderen an, vor allem Gackt, Hyde, Kyo und Shinya.“ „Er hat recht, Engelchen.“ Mit einem Grinsen hob Gackt seinen Gefährten einfach hoch, mit dem Spruch wollte er den Kleineren einfach necken und dieser schnaubte auch leise, lehnte sich dennoch gegen den Anderen. „Sagt Bescheid, wenn er da ist.“ Kyo nickte nur, damit gingen auch die Beiden, Sugizio folgte ihnen, zog den Empathen einfach mit sich, seine Gedanken waren längst wieder woanders. „Miya, wir können nachher nicht alle da sein, das könnte zuviel für Karyu sein.“ Seufzend schaute er zu dem Elf. „Gut.“ „Du wirst sicher bei ihm sein wollen.“ Etwas legte er den Kopf schräg, sah wie der Rothaarige dem Kleineren eine Hand an die Wange legte, dieser sich dagegen schmiegte, weswegen er lächelte, er hatte ein Vermutung, weswegen er den Kopf schüttelte. „Sei du bei ihm.“ Überrascht blinzelte der Ältere ihn an, auf Shinyas Lippen erblühte ein Lächeln in seine Richtung. „Es ist mir nun einiges klarer, deswegen möchte ich, dass du bei ihm bist.“ „Was ist mit dir?“ „Ich werde die Anderen davon abhalten, sich hier zu stapeln.“ „Danke.“ Leicht schüttelte er den Kopf, saß die nächsten zwei Stunden bei seinem Dämon, allein, da auch die anderen irgendwann gegangen waren, Shinya wollte sich ein bisschen hinlegen. Kyo holte ihn, als der Traumwandler ankam und mit ihm zusammen ging er runter, während Ni~ya bei dem Bewusstlosen geblieben war. „Es freut mich, dich wieder zu sehen.“ „Mich ebenfalls, Fürst Gara meinte, man braucht mich hier.“ Er nickte, stellte dem Anderen Kyo und auch die restlichen Anwesenden vor, darunter Kirito, Gackt und Hyde. Sie setzten sich, der Elf erklärte, was vorgefallen war und was von dem Taumwandler verlangt wurde, dieser hörte schweigend zu, nickte immer wieder . „Gut, ich werde versuchen, was in meiner Macht liegt.“ „Ich werde dich hoch bringen.“ Während Kyo sich mit ihrem Gast erhob, blieb er sitzen. „Ihr braucht ihnen nicht folgen.“ „Miya?“ Hyde schaute ihn fragend an. „Niemand außer Kyo wird bei Hitsugi sein, wenn Karyu erwacht.“ „Was soll das?“ „Es könnte für ihn zuviel auf einmal werden, deswegen wird niemand weiter dort sein.“ „Was ist mit dir?“ Er schaute Gackt ruhig an. „Auch ich werde erst hin gehen, wenn er mich ruft, oder Kyo es erlaubt.“ »Miya?« Als Antwort summte er gedanklich. »Ich möchte nicht allein sein.« »Soll ich zu dir kommen.« »Bitte...« Leise lachte er, stand dann auf, mit fragendem Blicken, schaute der andere Dämon ihn an. „Ich bin oben bei Ni~ya.“ »Ob Shinya auch kommen möchte?« »Weswegen fragst du ihn nicht einfach?« Er ging die Stufen hinauf, klopfte an der Tür zum Reich des Blonden, ehe er eintrat, der Empath saß auf dem Sofa, hatte sich so klein gemacht, wie möglich und sah regelrecht verloren aus. Den Jüngeren zog er einfach an sich heran, legte die Arme um ihn, als er neben ihm saß. „Was ist?“ »Wird er es schaffen?« „Hitsugi?“ In seinen Armen nickte der Andere. „Er wird alles versuchen, was in seiner Macht steht, es wird auch an Karyu liegen.“ „Er hat genügend Gründe zu leben.“ Sanft lächelte er, während Shinya sich auf einem Sessel ihnen gegenüber niedergelassen hatte. »Du magst ihn.« »Er ist so sanft und unergründlich wie das Meer.« Mit den Fingern strich er durch das blonde Haar, nun konnten sie nur warten und hoffen. Kapitel 7: Breath ----------------- ÜBERRASCHUNG!!! XD weil es beim letzten Teil so lange gedauert hat kommt der nächste doch schon so schnell ^^ Part VII - Breath Wellen schoben sich langsam an den Strand, brachen sich an den Felsen, ihre Farbe in einem glühenden Rot, ein ewig währender Untergang der Göttin des Himmels, Schaumkronen schienen von Diamanten besetzt und immer wieder ging an ein Schauer an funkelnden Tropfen hernieder, hüllten Karyu ein, welcher auf die endlose Weite blickte, sich in ihr verlor. Er war hier allein, nicht existierte um ihn herum, außer dem Ozean und dem Wind, der ihn umfing, doch der Dämon war nicht unglücklich, es war... friedvoll, während er hier saß, ein Bein angewinkelt, den Arm locker auf das Knie gelegt, während er das Wasser beobachtete, diesem Rhythmus, welcher seiner eigenen Atmung folgte. Der Schrei eines Vogels ließ ihn in den blau - violett gefärbten Himmel blicken, dort, am längst vergessenen Horizont zog ein Seevogel seine Bahn, die mächtigen Schwingen fast unbewegt in dem auftreibenden Wind. Karyu lächelte, das stolze Tier war ebenso frei wie er, alle Verantwortung war von seinen Schultern gefallen, es war wie eine süße, niemals endende Illusion. Der Albatros änderte seine Richtung und eine Welle krachte gegen die Felsen, hüllte ihn in einen leichten Schleier der Gischt, es war ihm, als wäre dies hier das Ende der Welt, ein Stillstand in dem er ewig atmen können würde, selbst wenn es in an diesen Ozean nur diese einzige Küste geben sollte, er nirgendwo hin gehen konnte. Er würde... glücklich sein. »Würdest du das wirklich sein?« Ein sachtes Wispern, welches mit dem Wind zu ihm getragen wurde und auf welches er die Augen schloss, den Kopf auf die Seite legte, doch nicht über die Frage nachdachte, er wollte es nicht, es würde seinen Frieden vielleicht zerstören und so tat er es nicht. »Was machst du an diesem Ort, Karyu?« Er wusste es nicht einmal, aber war das denn nicht gleich? Reichte es denn nicht, dass er hier einfach nur... existierte? »Existieren... und was ist damit zu leben? Was ist mit dem, dass du zurückgelassen hast? Mit dem, was noch vor dir liegt?« Das Flüstern nährte sich ihm, wurde zu einer Stimme, die sich zu seiner Rechten manifestierte und nun endlich drehte er den Kopf, um zu der Gestalt zu blicken, die vor ihm stand, ihn auf grün - grau gesprenkelten Tiefen musterte und irgendwo in Karyu regte sich etwas, bei diesem Anblick, dem wild gestylten Haar, welches in diesem Licht wirkte, als würde es in Flammen stehen. „Was hält dich hier, Karyu?“ „Es ist friedlich.“ Er blickte wieder geradeaus, suchte den Albatros wieder zu finden, der für einen Moment lang hinter den fadenscheinigen Wolken verschwunden war, folgte den langsamen, endlos scheinenden Flug. „Und deswegen willst du hier bleiben?“ „Ja.“ Der kleinere Mann nickte seicht, kam dann an seine Seite, spiegelte seine Position und für eine lange Zeit beobachten sie beide das Meer, ließen sich von der Stille einhüllen, die hier herrschte. „Du weißt, dass sie dich vermissen werden, jeder einzelne von ihnen, nicht wahr?“ „Sie sind stark, sie werden es überwinden und voran gehen. Sie werden tun, was nötig ist.“ „Kümmern dich ihre Tränen nicht?“ „Auch sie werden trocknen... irgendwann lernen sogar wir, dass es einen Abschied gibt, bei dem man sich nicht wiederseht.“ Karyu schloss seine Augen, hinter ihnen konnte er sie sehen, doch sie verschwammen mehr und mehr, jedes Mal verlor er eine weitere Einzelheit ihrer Gestalt, des Gesichtes... sie wurden ihm langsam geraubt, einer nach dem anderen, doch ihm fehlte die Kraft etwas dagegen zu tun. Eine Hand griff nach der seinen, verflocht die Finger, weswegen er automatisch darauf blickte, den Unterschied in der Haut und der Größe studierte, die kleinen Lücken, die noch zu sehen waren. „Kannst du Miyavi auch so einfach gehen lassen? Kannst du zulassen und ertragen, dass er dir folgt?“ Karyu richtete die Augen auf den Anderen, dessen helle Kleidung sacht von dem Wind berührt wurde, welcher schon fast neugierig damit spielte. „Sie werden es nicht zulassen.“ „Niemand würde ihn aufhalten können, das weißt du.“ Seine Lippen öffneten sich, doch die Antwort hinter ihnen fehlte, in seinem Inneren brach sich die sanfte Fassade der Ruhe, sein Frieden löste sich mehr und mehr auf, als andere Gefühle zu ihm zurückkehrten, ihn ausfüllten, doch noch wollte er diese nicht, sträubte sich dagegen, weswegen er den Blick wieder abwand und auch seine Finger entzog, „Sag ihm, dass er das nicht tun soll, Hitsugi.“ Der Traumwandler lächelte, beugte sich zu seinem Ohr, während er sich auflöste, davon getragen wurde und an der Stelle an welcher gesessen hatte ein weiß schimmerndes Licht zurück ließ, zum Greifen nah, doch Karyu zögerte. »Lebe und sage es ihm selbst.« ~~~~~~~ Der erste Versuch zu atmen endete in eine erstickten Keuchen, seine Lungen brannten, als hätte er viel zu lange die Luft angehalten, sie verweigerten den Sauerstoff schlicht, weswegen sich Karyu krümmte, suchte so die Schmerzen ein wenig einzudämmen. Hände legten sich behutsam auf seine Schultern, zwangen ihn, sich wieder richtig hinzulegen, was ein Stöhnen von seinen Lippen brach, dem ein heftiges Beben folgte, welches durch seinen gesamten Körper tobte und erst dann kehrten seine anderen Sinne zurück, überwältigend und viel zu schnell, er fühlte sich, als würde er von ihrer Gewalt erdrückt, suchte sich davor zu schützen, als er sich auf die Seite drehte, ein Arm über die Ohren gelegt, der Andere um seine Mitte geschlungen. „Karyu?“ Ein sanfte Stimme rief ihn, doch er konnte sich nicht darauf konzentrieren, vermochte nicht einmal seine Lider zu heben, das was er roch und fühlte, war zuviel und er wünschte sich in die Stille zurück, aus der er gekommen war, damit es ihm gelingen würde, sich zu sammeln und seine Orientierung zurückzugewinnen. Finger wanderten sanft über seinen Kiefer, seine Wange und wieder wurde sein Name gerufen, gefolgt von leisen, beruhigenden Wispern und egal wie er sich auch bewegte, die Berührung schwand nicht, gab ihm am Ende etwas, dass ihn in dieser verwirrenden Realität festigte und einen Anker gab. Langsam ebbte auch der Krach ab, wurden die verzehrten Geräusche zu Motoren von Fahrzeugen, das Klingeln eines Eiswagen... alltägliche Geräusche einer Großstadt, auch die Gerüche, von denen ihm im ersten Moment schlecht geworden war, schwächten ab, wandelten sich in kühlen Wind, der die bloße Haut seiner Arme streifte, Regen mit sich brachte. Karyu keuchte leise, er fühlte Tränen unter seinen geschlossenen Lidern, wollte aber nichts weiter tun, als hier zu liegen und sich auszuruhen, dem fernen Donner zu lauschen, als das Gewitter langsam näher kam. „Karyu?“ Er nickte, die Stimme, sie war ihm so vertraut, doch er konnte ihr kein Gesicht zuordnen oder eine Erinnerung, es war, als würde in seinem Geist nur Schwärze herrschen und die sanften Laute eines endlosen Ozeans. „Siehst du mich an, bitte?“ Suchend den Worten zu folgen, hoben sich seine Lider flatternd, fokussierte er den Blick auf die Konturen, die direkt vor ihm schwebten, es war schwer sie zu schärfen, doch gelang es ihm letzten Endes, blondes Haar, ohne ein jedes Styling, ein Gesicht, dass von Sorge und Erschöpfung gezeichnet war und braune Augen, die zeitlos in die seinen blickten. „Weißt du wo du hier bist? Wer er ist?“ Eine zweite Stimme ebenso sanft und leicht bewegte er den Kopf, starrte den zweiten Mann mit dem rotem Haar einfach nur an, die Stirn zusammengezogen, als er versuchte Worte zu formen. „Ich... bin zu Hause.“, seine Augen wanderten wieder zu dem Blonden, seine Stimme heiser und belegt, es war mühsam, Luft zu finden.“, Er ist Kyo.“ Auf den Lippen des Elfen erblühte ein erleichtertes Lächeln, derweil sich die braunen Augen mit Tränen füllten und sich eine Hand liebevoll in seinen Nacken schob, über diesen strich, als Kyo die Stirn gegen die seine legte. „Verdammt, es ist so gut dich wieder hier zu haben.“ Karyu konnte hören, wie der Ältere einen zitternden Atemzug tat und er folgte mit der gleichen, emotionalen Intensität, er wusste zwar nicht, was passiert war, aber damit es Kyo so aufgewühlt zurück ließ, musste es sehr scharf an einer Grenze gewesen sein, an welcher ihn der Blonde niemals wandeln sehen wollte. „Was... ist geschehen? Wo sind die Anderen... Ni~ya, Miya?“ Hände streichelten über seine Stirn, nahmen Strähnen aus dieser, derweil Kyo milde lächelte, durch den Kontakt dafür sorgte, dass der Dämon bei ihnen blieb, weder geistig noch körperlich in die Dunkelheit sackte, die noch immer nah an seinem Bewusstsein lauerte. „Du wurdest angeriffen... deine Seele aus deinen Körper herrausgerissen. Ni~ya war ebenfalls bewusstlos, als wir dich fanden, aber es geht ihm wieder gut, er sorgt sich nur um dich... er hat uns ein Zeichen gesandt, deswegen waren wir so schnell bei euch, wussten, wo wir euch finden konnten. Die anderen warten unten, es geht ihnen allen gut, Miya ist bei deinem Sohn, spendet ihm Trost.“ Er nickte leicht auf die Worte, es dauerte, bis er ihren Sinn begriff, dann drehte er mühsam den Kopf, blickte sich um, doch die Konturen wabberten mit dieser leichten Bewegung, wie Schlieren, die über seinen Blickfeld lagen, überall schien es zu glimmen und zu leuchten, wie die letzten, noch immer vorhandenen Reste einer sehr mächtigen Magie und nun erkannte er auch den Geruch, so unverkennbar die Macht des Elfen, gemischt mit hellen, positiven – Hyde – , dem Gegenstück dazu – Gackt – und etwas, dass er nicht einstufen kannte, ihn aber erneut an das Meer erinnerte. „Kyo?“ Der einfache Ausspruch des Namen, gekoppelt mit vielen stummen Fragen, aber der Elf schien sie zu verstehen, drehte seinen Kopf wieder herum, sodass er den Kleineren ansehen musste. „Wir mussten herausfinden, was mit dir geschehen war... deswegen waren wir beim hohem Rat, baten um die Erlaubnis für einen Zeitzauber.“ Er blinzelte langsam, mühte sich dann ab, weitere Worte zu formen. „... verrückt?... zu anstrengend und gefährlich....?“ Kyo lächelte, schüttelte dann seinen Kopf, beugte sich nach vorn, um einen Kuss auf seine Stirn zu legen. „Das war uns allen gleich. Wir wollten dich retten.“ Die Stimme seines Freundes wurde leiser, auch dessen Gesicht verschwamm, Karyu entglitt der Wirklichkeit, das konnte er spüren, war viel zu erschöpft, um die Augen länger geöffnet zu lassen, doch griff er im letzten Moment nach den Fingern des Kleineren, suchte diese zu drücken. „Miya.... sehen...“ ~~~~~~ Sie saßen einfach nur zusammen, Ni~ya schwieg die meiste Zeit, hatte den Kopf auf seinen Schoß gelegt und er strich durch dessen Haar, unterhielt sich mit Shinya, welcher auch über seine Heimat erzählte, nichts wichtiges, doch es lenkte sie alle etwas ab. Der Rothaarige sorgte sich um Kyo, denn dieser hatte sich nicht einmal ausgeruht und das hatte er ihm angesehen. Klopfen ließ sie beide aufsehen und der Empath erhob sich, schaute ihn an und lächelte, als sich die Tür öffnete. »Er ist erwacht.« „Ja, aber er schläft nun wieder, er ist geschwächt.“ Erleichtert atmete er durch, schloss kurz die Augen, um sich zu sammeln, dabei lächelte er. „Er will, dass du zu ihm kommst.“ Leicht nickte er, Shinya war zu dem Elf gegangen, strich ihm über die Wange, flüsterte etwas, was er zwar nicht verstand, aber sich denken konnte. Fragende Augen legten sich auf ihn, weswegen er den Kopf schräg legte. »Kann ich dich begleiten?« Kurz sah er an Ni~ya vorbei, der Elf hatte die Frage wohl auch gehört, nickte, er hätte wohl eh erst den Kleineren gefragt ob es möglich war, doch mit dessen Zustimmung lächelt er nur sanft. „Gerne.“ Arme legten sich um seinen Hals, er strich dem Empathen leicht über den Rücken. »Komm, lass uns schauen gehen, wie es dem großen bösen Dämon geht.« Leise lachte der Andere, löste sich und stand auf, er folgte ihm, blieb bei den anderen Beiden stehen. „Du solltest dich hinlegen, Kyo.“ „Nicht du auch noch.“ Etwas hob er die Augenbraue, schaute kurz den Rothaarigen an. „Er hat recht und wenn es nicht mit netten Worten geht... du siehst scheiße aus und ich will nicht das hier noch wer wegklappt, also leg dich gefälligst hin, sonst sorge ich dafür.“ „Du weißt schon, das du mir eigentlich nichts zu sagen hast?“ Nun grinste er sehr sicher. „Solange Karyu außer Gefecht ist habe ich das, ich bin sein Nachfolger, schon vergessen?“ Kyo schnaubte. „Wobei ich mich schon die ganze Zeit frage, wo du deine Ruhe und Entschlossenheit her hast.“ „Ich hatte einen guten Lehrer.“ „Gut, ich werde dieses Mal gehorchen, aber nur, wenn du zu deinem Lehrer gehst und ihn wieder auf die Beine bringst.“ Nun lächelte er sanfter. „Versprochen.“ Zusammen verließen sie die Räume des Empathen, Kyo und Shinya gingen in eines der anderen Gästezimmer, während der Blonde und er in Karyus Schlafzimmer traten, Hitsugi saß neben dem Dämon am Bett, erhob sich allerdings, als sie eintraten. „Er schläft nun ruhig.“ „Ich danke dir für deine Hilfe.“ „Das ist nicht nötig. Ich werde mich aber nun zurück ziehen, sollte etwas sein, ruft mich.“ Er nickte, setzte sich zu seinem Geliebten ans Bett, dieser sah weit besser aus als noch vor einigen Stunden, die Lippen waren nicht mehr blau, die Atmung nun weit fester, auch wenn der Dämon noch etwas blass war, doch das würde sich geben. Vorsichtig küsste er die nun wieder warmen Lippen, strich ihm über die Wange. Sein Blick ging zu Ni~ya, welcher ihm manches mal wie ein verlorenes Kind vorkam, genau so stand er etwas abseits dem Bett, schaute zwischen Karyu und ihm hin und her. »Wovor hast du Angst?« »Das ich euch störe.« Seicht schüttelte er den Kopf. »Du weißt, dass ich mich nie zwischen euch stellen würde und ich weiß, das du seine Nähe manchmal genauso brauchst, wie ich, also leg dich zu ihm.« »Woher...?« Leise lachte er. »Denkst du, es ist mir nicht aufgefallen, wie sehr du Körperkontakt zu mir gesucht hast.« Nun legte sich Röte auf die Wange des Blonden. »Ni~ya, es ist wirklich okay, zudem kannst du ihm weit besser Wärme geben als ich.« Dabei zwinkerte er und zögerlich gab sich der Andere einen Ruck, legte sich wirklich zu Karyu und er strich dem Empathen über die Schläfe. Also doch wie ein verlorenes Kind, welches nur Liebe und Aufmerksamkeit wollte, dabei konnte der Blonde richtig souverän und auch stark sein, doch wenn es um Karyu ging... er lächelte, blieb an der Bettkante sitzen. ~~~~~~ Dieses Mal war es einfacher, die Dunkelheit hinter sich zu lassen und zu erwachen, der Wechsel war sanft und ruhig, riss weder Löcher, noch brachte er ihm Schmerzen, weswegen er leise seufzte, eine Hand bewegte, um sich mit ihr über die Augen zu streichen, doch stattdessen traf sie auf einen Widerstand, der ihm im ersten Moment verwirrte, bis er die Präsenzen fühlen konnte, die so dicht bei ihm waren. Behutsam griff er nach der Hand seines Sohnes, drückte diese schwach, während er die andere suchend ausstreckte und auch seinen Kopf in die Richtung drehte, in welcher er seinen Gefährten vermutete. Finger schoben sich sanft in die seinen, dann wurde ein Kuss auf sie gelegte, während er noch reichlich benommem blinzelte, er fühlte sich ausgelaugt und seiner gesamten Kräfte beraubt.... und leer, denn in seinem Kopf herrschte Nichts, keine Erinnerungen, keine Stimmen, Gefühle... es war einfach still, zu still, denn dort – am Strand im Totenreich – hatte er es genossen, nun war es eine Qual für ihn. „Hey.“ Miya lächelte ihn an und er versuchte zu erwidern, ließ seinen Kopf dann auf die andere Seite fallen, um zu Ni~ya zu sehen, welcher mit Tränen in den Augen zurückblickte, sich einen Moment später eng gegen ihn presste, leicht zitterte. »Es tut mir so leid, ich konnte gar nichts tun. Gar nichts.« Karyu schüttelte leicht den Kopf, streichelte zärtlich über den Kopf des anderen, dessen Nacken und Rücken. „Es war nicht deine Schuld.“ Noch immer war es schwer, seine Zunge zur Kooperation zu überreden, die Stimme belegt und die Kehle rau, weswegen er dankbar an dem Wasser nippte, welches Miyavi ihm gegen die Lippen hielt, eine Hand in seinem Nacken, um ihm zu helfen sich ein wenig aufzurichten. »Es war einfach viel zu schnell, ich konnte es nicht aufhalten, dich nicht einmal warnen.« Der Dämon nickte leicht, strich über die Schläfe des Blonden. „Ich weiß, das du mich geschützt hättest... hättest du es gekonnt.“ Ni~ya nickte, verbarg sich dann gegen ihn, schien so viel Kontakt wie möglich zu ihm zu suchen, während er sich wieder seinem Gefährten zuwand, diesen mit einem leichten Zug zu sich herunter lockte, er wollte den Langhaarigen küssen, die Lippen gegen die seinen fühlen. »Ich kann dir endlich dafür danken.« Miyavi schaute ihn fragend an, als sie sich voneinander lösten, die Finger des Jüngeren sanft über seine Schläfe strichen. »Dafür, dass du das getan hast, auch wenn ich Kyo dafür erschlagen könnte... es war eine solch immense Gefahr in die er euch alle gebracht hat.« »... du hast es gewusst. Du hast gewusst, dass ich es war, all die Male, die wir uns gesehen haben.« Karyus nickte leicht, hob schwach eine Hand, um an das Glas zu kommen, doch Miyavi unterband seinen Versuch, half ihm erneut, etwas zu trinken. »Ich konnte es dir nie sagen, es hätte deine Zukunft verändert und ich wusste nicht, wann du in die Vergangenheit reist. Auch die Anderen wussten es... Gizo hat dich in dem Moment erkannt, als er deine Witterung aufgenommen hat.« Wieder berührte er die Lippen, einen Finger unter das Kinn seines Gefährten gelegt. »Ich danke dir.« Nun war es an Miyavi, den Kopf zu schütteln, zärtlich auf ihn herab zu lächeln. „Es gab für mich nie eine Frage, auch für alle anderen nicht. Wie geht es dir?“ Er ließ sich einen Moment Zeit, über die Frage nachzudenken, lauschte in sich und schloss dabei kurzzeitig die Augen. „Schwach, besiegt... es fehlten große Teile meiner Erinnerung, manche Gesichter sind verschwommen und ohne Namen... aber ich weiß, dass ich zu Hause bin...“, er sah sich um, runzelte leicht die Stirn, „Und ich weiß, das Kyo die Reparaturen zahlen wird.“ Nun lachte der Vampir leise. „Das machst du eh nicht.“ „Oh doch.“ „Nein, wirst du nicht.“ „Er hat es kaputt gemacht, also sorgt er auch dafür, dass es wieder in Ordnung gebracht wird.“ Wenn Karyu gekonnt hätte, dann würde er mit dem Fuß aufstampfen und wieder lachte sein Gefährte, lehnte sich hinab, um ihn ein weiteres Mal zu küssen. „Spinner.“ ~~~~~ Dabei strich er mit den Fingern über die Schläfe des Dämons, setzte sich dann aber wieder auf. „Sieh es doch als Möglichkeit, es neu einzurichten und zu gestalten.“ Die Augenbrauen des Älteren zogen sich zusammen. „Mochtest du es nicht?“ Nun blinzelte er irritiert. „Das habe ich nicht gesagt, es war ein Vorschlag, wir können es auch wieder so machen, wie es war.“ „Mal sehen.“ Seicht nickte er, schaute zu Ni~ya, der dem Ganzen stumm gefolgt war, dabei allerdings die Augen geschlossen hatte, er beugte sich etwas rüber, strich dem Kleineren durch das Haar, dessen Augen legten sich auf ihn, ein Lächeln erblühte auf den Lippen. Ihrer beiden Aufmerksamkeit legte sich jedoch wieder auf Karyu, er legte beide Hände auf dessen Schulter, drückte ihn auf das Bett zurück. „Kannst du mir sagen was du vor hast?“ „Aufstehen...“ „Wie kommst du darauf, das ich das zulasse?“ „Ich bin ....“ „...der Herr Londons, ich weiß. Allerdings beantwortest du mir damit meine Frage nicht, also, was lässt dich glauben das ich dich aufstehen lasse.“ „Weil ich es dir sage?“ Etwas zog er die Nase kraus. „Vergiss es, du magst sonst was sein, jetzt bist du mein Gefährte und ich werde dafür sorgen, dass du dich erholst. Und ehe du nun wieder drauf kommst, von wegen Herr, solange du nicht stark genug bist, selbst zu entscheiden, liegt das Recht bei mir oder gar bei Gackt, also keine Diskussion.“ Der Blonde neben seinem Geliebten schmunzelte, versuchte das Lachen zu verbergen. „Und eh du auf andere Gedanken kommst, schau auf die Uhr es ist mittags, du solltest schlafen, die Anderen, denen es allen gut geht, kannst du heute Nacht sehen.“ „Wie kommst du drauf, dass ich sie sehen will?“ „Weswegen würdest du denn sonst aufstehen wollen?“ Der Andere schnaubte nur, weswegen er leise lachte, sich wieder vor beugte, den Älteren küsste. „Du solltest wirklich liegen bleiben und schlafen, damit du morgen wieder fit bist.“ „Was ist mit dir?“ Er strich mit den Fingern wieder über dessen Wangen. „Ich komme dann auch, die Anderen warten sicher noch, ich will sie nur zu Bett schicken, dann bin ich wieder ganz bei dir.“ Etwas drehte er den Kopf, schaute zu dem Empathen, lächelte. „Wenn du möchtest, kannst du hier schlafen.“ Der Kleinere schaute zu seinem Gefährten. „Wenn du möchtest, ja.“ Der Zierlichere nickte, lächelte dankend. „Beeil dich.“ Karyu hatte ihn dabei wieder zu sich gezogen, küsste ihn leicht, er lächelte, nickte dann und stand wieder auf. „Und Ni~ya, pass auf, dass er liegen bleibt.“ Die Anderen saßen noch immer unten, nur Kyo und Shinya hatten sich wohl wirklich zurück gezogen, dennoch legten sich alle Augen auf ihn. „Er ist munter, es geht ihm soweit gut.“ „Was heißt soweit?“ Er lächelte Gackt an. „Er will schon wieder aufstehen, um zu sehen ob bei euch alles okay ist, obwohl er wahrscheinlich nicht einmal fünf Schritte schaffen würde.“ Nun lachte der andere Dämon erleichtert. „Ja, er ist auf dem Weg der Besserung.“ „So und nun will ich, dass ihr euch alle ins Bett schert, ich habe ihm gesagt, er kann euch heute Nacht sehen, doch wenn ihr da alle als halbe Zombis auftaucht, bekomme ich ihn nie wieder zu, dass er sich ausruht.“ „Du würdest aber immer wieder Wege finden ihn ins Bett zu bekommen.“ Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, als er Kirito ansah. „Würde ich, doch eh du auf dumme Gedanken kommst, solltest du Bedenken das Karyu nicht weiß, was damals im Zelt passiert ist.“ Dabei grinste er sehr zufrieden, denn aus seiner Sicht war er zu dem Zeitpunkt schon Karyus Gefährte. „Ich wünsche euch einen guten Schlaf.“ Damit ließ er die Anderen zurück, ging wieder hinauf, betrat leise ihr Schlafzimmer, blieb am Bett stehen. Ni~ya hatte sich mittlerweile entkleidet und war zu dem Älteren unter die Bettdecke geschlüpft, hatte sich an diesen gekuschelt und war eingeschlafen, sein Gefährte hingegen schien sich wirklich mit Zwang wach gehalten zu haben. Kurz kniete er sich zu ihm. „Du hättest auch schlafen sollen.“ „Ich wollte auf dich warten.“ Er lächelte, küsste ihn leicht, zog sich dann aus und rutschte ebenfalls mit unter die Decke. „Ich bin froh, dass du zurück gekommen bist.“ Dabei schmiegte er sich ganz gegen den Größeren. ~~~~~~ Beide, Gefährte und Sohn, ruhten tief, als Karyu wieder erwachte und so drehte er leicht den Kopf, blickte in Richtung des Fensters, welches geöffnet war, es war dunkel, wie spät, konnte er nicht einschätzen, aber nun durfte er aufstehen, Miyavi hatte gesagt, er solle bis zur Nacht warten, dass hatte er getan. Behutsam glitt er von dem Bett herunter, erhob sich, wobei er noch Halt an dem Gitter suchte, alles drehte und schwankte, doch nicht so stark, dass er es nicht hätte kontrollieren können und so lief er nach ein paar Momenten lautlos in das Badezimmer, schloss die Tür hinter sich mit einem leisen Klicken. Man hatte ihn wohl ausgezogen, nachdem man ihn gefunden hatte, anders konnte er sich nicht erklären, warum er nur seine Shorts trug, die er jetzt ebenfalls von den Hüften streifte, das Wasser der Dusche anstellte. Ein leises Keuchen entfloh ihm, als er sich unter das warme Wasser stellte, den Kopf in Richtung des Strahls gerichtet, der sein Haar nässte und durch und durch erwärmte, das Gefühl der Surrealität von ihm wusch, dies leichte Kribbeln, dass ihm deutlicher als alles andere sagte, dass er in einer Welt gewesen war, in der nicht gehört hatte. Seine Kräfte kehrten zunehmend zurück,Verspannungen lösten sich, trotzdem war ihm kalt, als er sich abtrocknete, weswegen er in dickere Sachen schlüpfte über seinen ärmelosen Rollkragenpullover einen etwas weiteren seines Gefährten streifte, dazu Stulpen und warme Socken, das Haar kämmte er zurück, ließ es aber feucht, er hatte schon mit der Dusche reichlich Aufruhr veranstaltet, ein Fön musste nun nicht noch hinzu kommen. Fast erwartete er, dass er in ein Paar missbilligende Augen schauen würde, wenn er die Tür zum Badezimmer öffnete, doch der Flur war leer, begrüßte ihn mit Schweigen. Leise trat er über diesen, seine Gästezimmer waren mit Sicherheit belegt, weswegen er sich in Wohnzimmer zurück zog, dort zu der Fensterfront hinüber trat, nach draußen starrte. Eine Weile verlor er sich so in seinen Gedanken, folgte Menschen mit Blicken, spürte unter seinen Füßen, das seichte Vibrieren der Bässe des Clubs, hörte das Quietschen von Reifen und das Schimpfen Betrunkener, die von einer hübschen Frau links liegen gelassen wurden, dann legte sich eine Hand auf seine Schulter und seine hob sich automatisch um sich darüber schieben. „Miya wird nicht gerade zufrieden mit dir sein.“ Er blickte über seine Schulter hinweg zu dem amüsierten Sugizo, dessen sich verfärbende Augen den nahenden Vollmond signalisierten. „Er sagte, so lange ich nicht stark genug bin, entscheidet er, nun kann ich das auch sehr gut allein.“ „Es braucht mehr als eine Nacht, bis du wieder vollkommen gesund bist.“ „Ich denke, dass kann ich gut alleine entscheiden.“ „Sicher kannst du das, aber ich will nicht als Katzenbraten enden, weil ich nicht auf dich aufgepasst habe, also setzt du dich jetzt fein dahin.“ Seine Brauen schoben sich zusammen. „Miya hat dich beauftragt, auf mich aufzupassen?“ „Er nicht, aber Kyo.“ „Wieso denken eigentlich alle, sie wissen, was gut für mich ist?“ „Da kannst du mal sehen, wie es mir immer geht.“ Miyavis Stimme flutete den Raum und Karyu lächelte in Richtung seines Vampirs, welcher in der Tür lehnte, die Arme locker ineinander verschränkt, eine feine Braue in die Höhe gezogen. „Du bist einfach aufgestanden, ohne einen von uns zu wecken.“ „Ihr wart erschöpft.“ „Und du warst es nicht?“ Der Langhaarige kam zu ihm herüber, beugte sich herab, um seine Lippen einzufangen, was ihn leise in den Kuss seufzen ließ. „Nächstes Mal bin ich brav und bleibe liegen.“ „Ich werde dich daran erinnern.“ Ein liebevolles Lächeln, als der Jüngere mit einer Hand über seine Wange strich, dann leicht die Stirn kraus zog. „Du bist viel kälter, als heute Mittag.“ „Das ist natürlich, seine Seele war – wie kurz auch immer – in der Welt der Toten. Die Kälte wird vergehen und auch die Leere in seinen Erinnerungen.“ Wieder eine neue Stimme, als der Traumwandler eintrat, näher kam und einige Meter von ihnen entfernt verharrte. „Darf ich die anderen auch herein lassen? Sie bemühen sich sehr, an der Tür zu lauschen, um deine Stimme zu hören, ohne diese dabei einzurennnen.“ Karyu lachte leise, schüttelte den Kopf. „Ihr könnt herein kommen.“ ~~~~~~ Karyu saß in einem der Sessel, er zog sich etwas zurück, setzte sich an das Fenster, auch wenn er nur in seiner Retro war, störte es ihn nicht sonderlich. Gackt, gefolgt von Hyde, Kirito und Kaoru traten ein, begrüßten den Dämon, der sein Augenmerk vor allem auf Gackt und den Engel legte. „Wie geht es euch?“ Der Größere schaute seinen Geliebten an, lächelte dann zu dem Braunhaarigen. „Gut, wir haben ja etwas Ruhe bekommen.“ Da er seitlich zu den anderen saß, konnte er sehen, wie sein Gefährte eine Augenbraue hob. „Wie darf ich das verstehen?“ „Miya, war sehr direkt, und ich glaube nach Zombies sehen wir nicht aus.“ Er legte den Kopf etwas schräg. „Hätte ich nichts gesagt, wärt ihr sicher alle samt wach geblieben.“ Dabei stand er auf, streckte sich, trat dann zu Karyu, um sich zu ihm zu beugen, ihn zu küssen. „Ich werde duschen gehen.“ Kurz warf er einen Blick über die Schulter zu den Anderen, schaute auch zu dem Shifter, ehe er seinen Geliebten ansah. „Und du machst nichts unüberlegtes, denn so gut, wie du uns glauben machen willst, geht es dir nicht.“ „Woher willst du das wissen?“ Dabei legte sich Finger unter sein Kinn. „Weil ich dich gut genug kenne.“ Noch einmal beugte er sich vor, küsste den Älteren, ehe er sich umdrehte, gehen wollte. „Darfst du hier eigentlich so herumlaufen?“ „Darfst du eigentlich jeden Wildfremden küssen, der dir über den Weg läuft?“ „Du willst doch nicht mit solch alten Sachen kommen?“ „So alt ist für mich gestern nicht.“ Damit ließ er Kirito einfach so stehen, sicher ließ er es sich nicht nehmen, besonders aufreizend aus dem Zimmer zu stolzieren. Leise betrat er das Schlafzimmer, der Empath schief noch immer, wirkte in ihrem großen Bett allerdings etwas verloren. Er setzte sich auf die Kante strich dem Anderen sanft durch das Haar und anscheinend war sein Schlaf nicht mehr tief genug, denn er regte sich unter der Berührung, blinzelte. „Na, ausgeschlafen?“ Ein sanftes Lächeln lag auf seinen Zügen, der andere nickte, gähnte, schaute sich dann um. »Wo ist Vater?« „Er hat sich aus dem Bett geschlichen, im Moment ist er im Wohnraum.“ Der Andere nickte, lächelte sanft, wahrscheinlich sprach er mit Karyu. Sich vorbeugend platzierte er einen Kuss auf der Stirn des Empathen. „Ich gehe duschen, bleib ruhig noch liegen, wenn du möchtest.“ Aus dem Schrank holte er sich eine Hose und ebenfalls einen Pullover, der allerdings etwas enger saß, ging dann ins Bad. Nachdenklich stand er vor dem Spiegel, überlegte, doch so recht wollte ihm nichts einfallen, Haare so lassen, oder sie wieder einmal abschneiden, vielleicht nicht ganz kurz, er seufzte, beließ es dann allerdings erst einmal dabei. Er stellte sich einfach unter den warmen Strahl, die Augen geschlossen, es brach einfach über ihm zusammen, die vergangene Nacht war doch zu hart im Ganzen gewesen. Schluchzend stand er unter dem Wasser, sank zu Boden, er war so kurz davor gewesen, seinen Geliebten zu verlieren, dennoch hatte er sich so zusammen gerissen, hatte sich stark gezeigt, nur bei Shinya hatte er nachgegeben, und nun, sicher war er erleichtert, doch wurden ihm einige Sachen bewusst, die er verdrängt hatte. Es verebbte wieder und er raffte sich auf, wusch sich, ehe er aus der Dusche trat, sich abtrocknete und die Haare zumindest etwas trocknete, zog sich dann an, noch einmal schaute er in den Spiegel, nickte dann zufrieden. ~~~~~~~ Eine der schlanken Brauen Karyus hob sich, als er seinen Blick auf Kirito fixierte. „Würde es dich stören, mir zu erklären, was er meint?“ Der verbliebene Vampir winkte ab. „Alte Kamelen.“ „Ich höre es dennoch gerne, also?“ „Wir haben ihn in der Wüste gefunden, an dem Tag, als ihr die Gegend nach dem Ei abgesucht habt.“ „Wir?“ „Gizo und ich. Aber ich habe nichts getan, frag ihn ruhig, wenn du mir nicht glaubst.“ Sein Blick richtete sich auf den Shifter, ohne etwas dazu zu sagen und der andere Mann hob eine der Schultern. „Wenn man bedenkt, was Kirito sonst so alles zu pflegen tut, war es tatsächlich harmlos. Er hat Miyavi nur einen recht innigen Kuss zur Begrüßung gegeben.“ „Du hast also meinen Gefährten geküsst?“ „Hey, das konnte ich ja wohl nicht wissen, oder?“ Kirito schob die untere Lippe hervor, schnaufte beleidigt, derweil er nur den Kopf schüttelte, aber die aufflammende Eifersucht in Schacht hielt, im Grunde hatte der Schwarzhaarige sogar Recht, dennoch, eine kleine Rache würde wohl nicht ausbleiben, wenn sich die Gelegenheit bot, würde er mit Miyavi darüber sprechen, doch nun gab es etwas anderes das ihm wichtiger war. „Gibt es noch mehr Gäste, die sich in meinem Flur häufen, oder ist es mir erlaubt, meine Gemächer für mich selbst zu benutzen?“ „Du willst uns doch nicht etwa hinauswerfen?“ Dies stammte von Gackt, der einen Arm um den Engel schob, aber die Antwort im Grunde schon kannte, deswegen aufgestanden war. „Exakt. Ich werde euch alle später unten treffen.“ Mehr oder minder zustimmendes Summen war seine Antwort, dann zogen sich seine Freunde zurück, nur Sugizo blieb neben ihm sitzen, weswegen er dem Shifter zunickte. „Du warst auch gemeint.“ Ruhig wurde sein Blick erwidert. „Katzenbraten.“ „Ich werde das mit Kyo schon klären, geh. Tak wartet sicher auch auf dich.“ Einen Moment noch zögerte der Andere, dann seufzte er leicht, nickte und erhob sich, drehte sich aber noch einmal in der Tür zu ihm herum, ohne etwas zu sagen und als sich diese geschlossen hatte, kehrte er in das Schlafzimmer zurück, lächelte weich, als Ni~ya ihn anblinzelte. Er trat zu dem Bett, küsste den Blonden auf die Stirn. »Du bist einfach gegangen.« »Ich wollte euch schlafen lassen und musste einen Moment für mich sein. Entschuldige.« »Erkläre das lieber ihm.« Karyu nickte, ging in das Badezimmer hinüber, wo er seinen Gefährten vor dem Spiegel stehend fand, weswegen er zu diesem hinüber trat, ihn behutsam in die Arme schloss, einen Kuss in den Nacken legte. „Es tut mir leid.“ Die dunklen Augen seines Vampir trafen die seinen über die sich spiegelnde Oberfläche, doch der Jüngere schwieg, weswegen er noch einen Kuss auf die weiche Haut legte, die Schläfe streifte, dann seinen Kopf gegen den des leicht Kleineren legte, leise weitersprach. „Ich bin einfach gegangen, ohne darüber nachzudenken, wie ihr beide euch gefühlt haben müsst. Ich habe euch allein gelassen, obwohl ich hätte wissen müssen wie hart es war... gerade für dich, denn auch wenn Kyo es mir nicht gesagt hat, weiß ich, dass du die Führung übernommen, dich um sie und um mich gekümmert hast und dabei deinen eigenen Schmerz weggesteckt hast... und weil ich das wusste, aber dennoch für mich sein musste, will ich mich bei dir entschuldigen. ~~~~~~ Nun erst schüttelte er leicht den Kopf. „Du hast keinen Grund dich zu entschuldigen, es war okay das du aufgestanden bist, solange du vorsichtig bist.“ Erst jetzt lehnte er sich ganz in die Arme, legte seine Hände über Karyus. „Was ist dann mit dir?“ „Nichts, jetzt ist wieder alles gut.“ „Und was war vorhin, ehe ich her gekommen bin?“ Dunkle Augen schauten ihn über den Spiegel an, weswegen er den Kopf schräg legte. „Was meinst du?“ „Ich kann den Rotschleier in deinen Augen noch sehen, du hast geweint.“ Er seufzte, schüttelte den Kopf. „Es geht schon.“ „Miya.“ Dem Blick konnte er einfach nicht lange stand halten, weswegen er sich in den Armen drehte, den Kopf auf die Schulter des Anderen legte. Finger strichen über seinen Nacken, er schob die Hände um die Taille des Älteren, so könnte es gerade auf ewig bleiben, einfach hier stehen, die Arme seines Geliebten um sich, dessen Nähe. „Ich habe überlegt was ich machen soll, wenn... wenn du es nicht geschafft hättest.“ „Du wärst mir gefolgt, auch wenn ich das nicht wollen würde.“ Bitter lächelte er, hob den Kopf aber nicht, nickte jedoch leicht. „Würde es nichts geben, was dich davon abhalten würde?“ „Würdest du dich von etwas abhalten lassen?“ „Ja, vielleicht.“ Nun hob er den Kopf, schaute den Älteren an. „Und für wie lange?“ Dabei legte er eine Hand an Karyus Wange, dieser lehnte sich dagegen. „Bis sich mir die erste Möglichkeit geben würde dir zu folgen.“ Dabei seufzte der Andere. „Ich habe überlebt.“ „Dieses Mal...“ Dabei wollte er sich abwenden, doch hielt ihn der Ältere auf, hielt ihn am Kinn, so dads er ihm in die Augen sehen musste. „Soll ich es für dich aufgeben?“ „Nein, auf keinen Fall.“ „Was soll ich dann machen, damit du dich weniger sorgst?“ „Da gibt es nichts, ich habe mich einfach an dich gebunden.“ Dabei beugte er sich vor, spielte mit seinen Lippen über die des Dämons, welcher die Führung übernahm, die Hand wieder in seinen Nacken schob und ihn in einen richtigen Kuss lockte, dem er nur zu gerne nachgab. Er seufzte, als sie den Kuss brachen, lehnte die Stirn gegen Karyus, mit den Fingern strich er über dessen Wange, die Schläfe. „Ich habe mich an dich gebunden und will dich nie verlieren, doch irgendwann wird einer von uns Beiden den Anderen verlieren.“ „Das wird nicht passieren.“ Sanft lächelte er, schaute dem Älteren in die Augen. „Doch wird es und das weißt du, irgendwann.“ „Irgendwann, aber nicht jetzt, nicht heute und nicht in der nächsten Zeit, lass uns so viel genießen, wie es geht.“ Er nickte, lehnte sich wieder gegen den Hals des Braunhaarigen. „Wo warst du bei deiner Reise alles?“ Etwas tiefer atmete er ein, schloss die Augen. „In Japan, in einem Dorf, auf einen Sklavenmarkt, du warst um die 15 und hast deinem... Herrn Bier gebracht, das ihm nicht schmeckte, weswegen er dich peitschen ließ. Einige Jahre später, als ihr das Dorf angegriffen habt, du hast mich da gerettet. Dann in Florenz, den Abend, wo du Hyde kennengelernt hast, er hatte mir einmal davon erzählt. Den Tag wo ihr Gackt gerettet habt, in der Wüste hat Sugizio mich gefunden, ich weiß nicht wann genau, nur, dass du, Kyo, Hyde und Gackt in dem Lager ankamt und dann der Tag an dem Koushiro geboren wurde.“ ~~~~~~ Leise summte er, küsste seinen Gefährten auf den Haarschopf, froh darüber, dass diesem schlimmere Situationen erspart geblieben waren, es gab Dinge in seinem Leben, die der Andere nicht erfahren sollte, die ihn selbst zutiefst zugesetzt hatten und Jahre gekostet hatten, sie zu verwinden, nur Kyo kannte wohl all seine Geheimnisse, aber vor dem Elf etwas zu verbergen war auch schier unmöglich, redete man nicht freiwillig, so zwang einen der Blonde dazu, zumindest bei ihm selbst hatte diese Taktik immer sehr gut funktioniert. „Japan hätte ich dir gerne erspart, selbst wenn ich mich nicht daran erinnern kann, dich dort gesehen zu haben, zumindest nicht das erste Mal.“ „Ich war zwischen den Wesen, du hattest keine Chance... ich musste mit ansehen, wie sie dich da fesseln und konnte gar nichts dagegen tun.“ Eine seiner Hände ließ er beruhigend über den Rücken wandern. „Es ist schon so lange her.“ „Nicht für mich.“ Nun nickte er leicht, es war ein Fakt, den man so schnell vergessenen konnte, es tat ihm leid, dass er es so unbedacht ausgesprochen hatte und außerdem wollte er, dass Miyavi wieder lächelte, weswegen er dessen Kinn mit einem Finger hob, dabei eine Braue wölbte. „Willst du dich eigentlich rächen?“ Miyavi legte den Kopf leicht schief, schien aber den Zusammenhang zu begreifen. „An Kirito?“ „Ja, immerhin warst du mein Gefährte, als er dich 'begrüßt 'hat.“ „Du lässt mir freie Hand?“ „So lange du ihm nicht weh tust.“ Nun hoben sich die Lippen des leicht Kleineren ein Stück weit, als dieser nach seinen Lippen haschte, verspielt an ihnen knabberte. „Das würdest du tun, nicht ich.“ Karyu lächelte gefährlich, nickte leicht, als er den Jüngeren mit einem etwas kräftigeren Ruck eng an sich zog. „Bei jedem, der die ohne meine Erlaubnis zu nah kommt.“ Dunkel hatte er diese Worte in das Ohr seines Geliebten geflüstert, hörte dessen leises Schnurren, bevor er diesen noch einmal küsste, tief und intensiv, so wie er es hatte tun wollen, seit er aufgwacht war, dann strich er dem Langhaarigen über die Wange. „Würdest du mich auf einem Spaziergang begleiten? Ich würde mich gerne ein wenig bewegen.“ Miyavis Brauen zogen sich zusammen. „Wenn du vorsichtig bist?“ Er hob eine Hand, lächelte weich. „Ich verspreche es dir, ich möchte nur zu dem Juwelier und zu der kleinen Galerie.“ Sein Vampir verflocht die Finger mit den seinen, küsste den Handrücken, als sie aus dem Badezimmer traten, zu dem Bett hinüber gingen, in dem noch immer der Emphat lag, sich offenbar nicht aufraffen konnte, aber sie beide anlächelte. als sich Karyu hinab beugte, einen Kuss auf die Stirn legte. „Wir wollen ein bisschen spazieren. Sagst du Kyo Bescheid, damit Sugizo noch ein paar Jahre länger leben kann? Ich habe jemanden, der gut auf mich aufpassen wird.“ »Wenn du noch eine Jacke anziehst? Du frierst.« »Mach ich.« Noch einen kleinen Kuss, dann lächelte er Miyavi entgegen, trat in ihre Umkleide, holte von dort eine etwas wärmere Übergangsjacke mit Kapuze, für Miyavi seinen langen Mantel, welchen er dem Vampir umlegte, als sie an der Treppe in den Club hinunter traten, wo er einen Kuss auf den Nacken seines Gefährten legte, ihre Finger wieder ineinander verschränkte. ~~~~~~ Es war schon recht voll, doch gingen sie ohne gestört zu werden nach draußen, wo er erst einmal tief durchatmete, dabei gegen den Älteren gezogen wurde, der den Arm um ihn legte. Kurz legte er auch den Kopf gegen dessen Schulter, genoss es einfach nur. „Sag mir, wenn du dich ausruhen musst.“ Dabei hob er wieder den Kopf , schaute den Anderen an, welcher sanft lächelte. „Werde ich.“ Da es schon etwas später war, waren die Straßen etwas leerer und die Unruhe des Tages war nicht zu spüren. Leise seufzend schob er eine Hand in die Manteltasche, runzelte die Stirn, da er etwas in ihr fand, es heraus hob. „Karyu?“ Dieser summte, schaute ihn fragend an, dann auf dessen Hand, in der ein Kreuz lag. „Von mir ist es nicht.“ Leicht schüttelte er den Kopf. „Ich kenne es auch nicht.“ Sie waren stehen geblieben, er schaute sich das silberne Kreuz genauer an, an jedem Ende war es mit jeweils drei runden weißen Edelsteinen besetzt, auf dem Rest des Schmuckstücks, waren weitere dieser Steine verteilt, allerdings in Tropfenform. Es hing an einer silbernen Kette und seine Augenbrauen zogen sich etwas zusammen... „Das hat mir Hyde gegeben.“ Dabei schaute er zu Karyu. „Der Engel, sein Bruder, das war es, was er mir in die Hand gedrückt hatte, ich habe es damals nur in eine Tasche gesteckt, da er meinte, ich solle es erst ansehen, wenn es mir wieder besser geht.“ „Und da hast du es vergessen.“ Er seufzte, nickte. „Danke, das du mich daran erinnerst. Sicher ist Hyde aufgefallen, dass ich es seitdem nicht einmal getragen habe.“ „Und wie immer hat er nichts gesagt.“ Ein weiteres Mal seufzte er, schaute dann seinen Geliebten an. „Legst du es mir um?“ Dabei reichte er es dem Dämon, welcher nickte, die Kette öffnete und es um seinen Hals legte, dann dreht er sich wieder zu ihm, lächelte. „Und wie sieht es aus?“ „Gut...“ Dabei strich der Größere über das Kreuz, dann legten sich die Finger unter sein Kinn. „... an dich kommt es nicht heran.“ Küsste ihn dann und er ließ es nur zu gerne zu, ließ sich auf das Spiel ein, dabei schnurrte er. Weit war es nicht mehr zu dem Juwelier, erst dort ließ Karyu seine Hand wieder los, nicht bevor er ihm einen Kuss auf den Handrücken gab. „Schau dich um, ob du etwas findest, was dir gefällt, ich möchte nur etwas abholen.“ Er nickte, schaute sich um, sicher fand er einiges in den unterschiedlichsten Vitrinen was ihm gefiel, allerdings musste er davon nichts unbedingt haben, weswegen er sich irgendwann zu seinem Gefährten begab. Dieser schaute sich ein Medalion an, welches Silber war, vorne eine eingravierte Magnolie , im Blütenkelch war ein kleiner Rubin. „Eine Auftragsarbeit?“ Der Ältere nickte. „Ja, ich hole es für Kyo ab, er möchte es wohl verschenken.“ Dabei schaute ihn sein Geliebter von der Seite mit einem Lächeln an, was er erwiderte. „Ich denke es wird Shinya gefallen.“ Der Andere nickte, sprach kurz mit dem Verkäufer der es dann einpackte. „Und hast etwas gefunden?“ Seicht schüttelte er den Kopf. „Nein, sind zwar schöne Stücke dabei, aber...nein.“ Er platzierte lieber einen Kuss auf den Lippen des Braunhaarigen, dieser ging dann bezahlen, während er schon nach draußen ging, und während er wartete, mit den Fingern unbewusst über das Kreuz strich. Ein Arm legte sich um ihn, ein Kuss legte sich gegen seinen Hals, dabei legte er einen Arm um den Hals des Älteren. „Ich liebe es.“ „Was?“ „Wenn du das tust.“ „Dann mach ich das nur noch.“ Er drehte den Kopf, lächelte den anderen an, küsste ihn kurz. „Schade, dabei gibt es noch so viel anders. „Und was?“ „Verrate ich nicht und nun ab zur Galerie, du musst wieder ins Warme und dich auch ausruhen.“ „Mir geht es gut.“ „Wir müssen es dennoch nicht ausreizen." ~~~~~ Miyavi sah ihn an, eine Braue in die Höhe geschoben, weswegen er weich lächelte, die Hand seines Gefährten hob, um einen Kuss darauf zu legen, bevor sie weiter gingen, Galerie lag nicht mehr allzu weit entfernt, lediglich einen kleinen Park mussten sie durchqueren, dessen Spielplatz jetzt ruhig und verlassen war, dennoch konnte man die Auren von unschuldiger Lebenskraft fühlen, die allen Kindern zu eigen war und die dem Dämonen immer wieder aufs Neue lächeln ließen. Ein leises Glockenspiel verriet das sie eintraten, aber in dem kleinen, gemütlich eingerichteten Raum stehen blieben, bis sanfte Schritte erklangen, die mit einem leisen Seufzen gepaart waren. „Mr. Collins, ich habe Ihnen doch schon heute Vormittag gesagt, dass ich heute Nacht...“ Die warme Stimme verlor sich, als die junge Frau durch den Vorhang trat, sich ihre Augen trafen und sofort veränderte sich ihre gesamte Haltung, wurde offener und freundlicher. „Karyu - sama. Das ist aber eine Überraschung.“ „Sarah.“ Er lächelte, nickte dann dankend, als sie ihnen mit einer Handbewegung anbot Platz in den Sesseln zu nehmen, die bei dem Kamin standen, sich selbst auf dem Hocker niederließ. „ Ich bin aus verschiedenen Gründen hier. Einer von ihnen ist, dass deine Arbeit beschädigt wurde und ich dich bitten wollte sie dir noch einmal anzusehen.“ Sie nickte leicht, hakte aber nicht weiter nach, um welche Schäden es sich handelte oder wie diese entstanden waren, vielleicht weil sie es sich denken konnte, sie war eine feinfühlige Windmagierin und Karyu wollte am liebsten stöhnen, wenn er daran dachte, welch Ausmaß der Zeitzauber hatte – ganz London musste die Ausläufer gefühlt haben. „Und dann wollte ich dir ihn vorstellen. Miyavi das ist Sarah, eine wirklich begnadete Künstlerin aus Irland. Sarah, das ist Miyavi, mein Gefährte.“ Die Rothaarige lächelte war, streckte eine überraschend saubere Hand aus, um die des Jüngeren zu schütteln, dessen Gesicht zu studieren. „Du weißt schon, dass keine Photographie von dir an dich heran reicht, oder?“ „Sicher weiß ich das. Deswegen hängt mein Gefährte statt ihrer ganze Gemälde auf.“ Sarah lachte, offenherzig und warm, was Miyavi mit einem Lächeln erwiderte, während er selbst nur eine Braue in die Höhe zog. „Ich kann daran nichts verwerfliches erkennen.“ „Das habe ich auch nie gesagt.“ Eine Weile noch saßen sie beieinander, sprachen über die Details der neuen Auftragsarbeit, bei welcher er sich zurück hielt, denn obwohl er klare Vorstellungen hatte, wollte er, dass vor allem Miyavi bestimmte, wie das neue Werk im Endeffekt aussehen würde, außerdem genoss er es, einfach nur hier zu sitzen und den beiden Wesen beim sprechen zu zuhören. Ein sachtes Beben wanderte durch seinen Leib, die Kälte, welche in seinen Gliedern lag, verstärkte sich, ein Anzeichen, dass es klüger war, den Rückweg anzutreten, sonst würde er es wohl möglich nicht dorthin schaffen, ohne sich eine längere Zeit auszuruhen. Miyavi schien dies bei einem erneuten Blick in seine Richtung ebenso zu sehen, denn die Stirn wölbte sich leicht, als der leicht Kleinere nach seiner Hand griff, derweil er sich von Sarah verabschiedete und versprach in naher Zukunft noch einmal wieder zu kommen. Sie liefen langsam und nun fühlte er es in jedem Muskel, Kälte gepaart mit Erschöpfung und Müdigkeit, ihm war, als würde er sich durch etwas zähflüssiges bewegen müssen, alles stieß auf Widerstand, verlangsamte ihn in seinen Reaktionen. »Ich möchte noch kurz zu den Anderen.« »Bist du dir sicher, dass du das schaffst?« Er nickte, wandte sich dann Miyavi zu, küsste diesen leicht auf die Stirn. »Es wird nicht lange dauern.« Musik umfing sie, als die den Club betraten und auch wenn ihn die Lautsärke sonst nicht störte, jetzt war sie ihm zuviel, also würde er seinen Gedanken – hier unten zu bleiben und vielleicht die eine oder andere Sache abzuarbeiten – ganz schnell aufgeben und sich stattdessen an einen ruhigeren Ort zurück ziehen. In der Lounge befanden sich nur Hyde und Kyo, aber die anderen waren mit Sicherheit nicht weit entfernt und als der Engel sie sah, lächelte er, etwas, dass weiter und zärtlicher wurde, als er entdeckte, dass Miyavi die Kette trug. »Danke.« Ein simples Wort das durch ihrer beider Geist flutete und auf welches er mild lächelte, sich dann bei dem Elfen nieder ließ, um diesen das Schmuckstück zu reichen, weswegen auch der Schwarzhaarige neugierig näher kam, sich über die Schulter des Blonden hängte, der mit den Fingern zärtlich über die Magnolie strich, dann zufrieden nickte. ~~~~~ Er war Karyu gefolgt, wollte ihm helfen wenn es sein musste, doch dieser hatte sich zu seiner Beruhigung zumindest gesetzt. Ihm war nicht entgangen wie sehr der Ältere kämpfte, es aber noch zu verbergen suchte. Seine Hand legte sich auf die Schulter seines Dämons, dabei schaute er allerdings weiter zu Kyo und dem Engel, der Blonde nickte. „Es ist sehr schön geworden. Danke das du es abgeholt hast.“ Dabei lächelte der Elf weich, legte das Medalion in die Schatulle zurück. „Du solltest es wegpacken, eh Gackt auftaucht.“ „Ich hatte eh nicht vor es ihn sehen zu lassen.“ Dabei schaute der Kleinere ihn an, lächelte leicht, weswegen er nickte. „Ich werde mich nach oben zurückziehen, wenn was ist...“ „... werden wir uns sicher nicht bei dir melden, und nun geht hoch sonst trägt Miya dich irgendwann nach oben.“ Dabei legten sich die dunklen Augen Kyos noch einmal auf ihn, er lächelte nur, schaute seinen Geliebten an als dieser zu ihm aufsah. „Schon gut, ich sehe ihr seit euch alle einig, oder Miya hat sich einfach schon zu gut als mein Nachfolger durchgesetzt.“ Nun mischte sich auch Hyde ein, setzte sich wieder richtig hin. „Vielleicht beides?“ Karyu schnaubte leicht, erhob sich dann allerdings, zusammen gingen sie hinauf, doch zögerte der Ältere. „Lass uns in den Wohnraum gehen, am Kamin wird mir sicher schneller warm.“ Sanft lächelte er, folgte dem Anderen, stoppte ihn allerdings am Kamin. „Setz dich, ich kümmere mich um das Feuer.“ Erst als der Andere nickte, trat er an den Kamin, legte Holz nach, einige kleine Späne, die das Entzünden leichter machten. Überrascht drehte er den Kopf, zog die Augenbrauen zusammen als er Karyu reden hörte, dann sah er das Telefon an dessen Ohr. Er redete mit Jarod, dieser sollte ihm ein Tee bringen, auf den fragenden Blick hin schüttelte er nur den Kopf, er wollte keinen, allerdings stemmte er bei den weiteren Worten die Arme in die Seite, sein Gefährte ließ sich doch tatsächlich Arbeit her bringen, er wartete bis der Andere auflegte, funkelte ihn dann an. „Hinsetzten.“ Der Ältere kam dem sofort nach. „Meinst du nicht, das etwas Ruhe gut für dich wäre?“ „Ich will nicht Stunden arbeiten, nur ein bisschen was tun.“ „Ich kann auch sagen was ich will, oder?“ Mit einer leichten Fingerbewegung lockte ihn der Größere etwas tiefer, legte die Hand dann in seinen Nacken um ihn zu einen Kuss hinab zu ziehen. „Nicht böse sein.“ „Nur, wenn du es nicht übertreibst.“ „Du passt darauf schon auf.“ Zustimmend nickte er. „Möchtest du eine Decke?“ „Bitte.“ Noch einmal küsste er ihn sanft, ging dann eine Decke holen, welche er über die Beine des Dämons ausbreitete die dieser auf das große Sofa gelegt hatte. Dann wand er sich dem Kamin noch einmal zu, entzündete ein Feuer, dabei brauchte er aber noch etwas, da er die Flamme langsam wachsen lassen musste, bis sie tanzend um das Holz herum züngelte. Währenddessen kam der Elf, brachte den Tee und einige Unterlagen, welche Karyu auf den Schoß nahm. Mit einer Verbeugung ging Jarod wieder, während er sich erhob, das Feuer brauchte er nun nicht mehr beobachten, es brannte nun sicher, nur ein paar Scheite legte er noch nach. Der Größere starrte in die Flammen, die Tasse hielt er wärmend zwischen den Fingern, er setzte sich zu ihm. „Dir wird noch immer nicht warm.“ Keine Frage, eher eine Feststellung. „Das wird schon noch.“ Er seufzte, erhob sich wieder konzentrierte sich kurz, fühlte, wie sein Herz zu schlagen begann, wie er sich verwandelte. Nicht lange, dann blinzelte er Karyu an, kletterte auf das Sofa. „Miya?“ »So kann ich dich auch ein bisschen zusätzlich wärmen« In seiner Wolfsform legte er sich nah neben seinen Geliebten, schnaufte leise, manches mal war Karyu wirklich schlimm. ~~~~~ Seine Finger glitten selbstvergessen über das weiche Fell, die Akten lagen auf dem kleinen Tisch am Rande des Sofas, Karyus Augen waren geschlossen, als er mit dem Kopf gegen die Lehne des Möbelstücks lehnte, er war müde, doch konnte er sich nicht aufraffen, um tatsächlich ins Bett zu gehen, zu angenehm war es, hier mit seinem Gefährten zu liegen. Das Feuer wärmte seine Haut und er fühlte sich nun tatsächlich wohler als zuvor, aber grundlegend war er ausgelaugt, so als ob er krank werden würde, selbst sein Tee brachte seinen Magen dazu unglücklich zu grummeln, außerdem hatte er das Gefühl, sein Hals würde sich andauernd in Übelkeit zusammenziehen. Mit einem leisen Seufzen strich er über den Kopf seinen Gefährten, regte sich dann, um die Decke beiseite zu streifen, woraufhin ihn der Wolf wachsam beobachtete. »Karyu?“ „Ich muss ins Bad.“ Er erhob sich langsam, hielt eine Hand gegen die umliegenden Gegenstände gestützt, der Raum schwankte leicht, verlor an Helligkeit und als er in der Tür pausierte, fühlte er die Magie der Wandlung, dann Hände die sich behutsam um seine Arme schlossen. „Was ist los?“ Karyu schüttelte seinen Kopf, atmete ruhig, als sein Magen einen weiteren Purzelbaum schlug. „Keine Ahnung, Übelkeit. Nachwirkungen, denke ich.“ Miyavis Stirn zog sich zusammen, als sie gemeinsam weiter liefen und es gerade so zur Toilette schafften, vor welcher er einfach in die Knie brach, derweil sich sein Inneres zusammenkrampfte, ihn vollkommen erschöpft zurück ließ. Sein Geliebter hatte ihm die Haare aus der Stirn gestrichen, half ihm nun, sich auf einen der Stühle zu setzen, reichte ihm Wasser und einen Lappen, mit dem er sich das Gesicht abwischen konnte, dann sank er nach vorne, lehnte sich mit der Stirn gegen die Schulter des Jüngern, welcher vor ihm kniete. „Ich gehe Kyo holen.“ Leicht schüttelte er den Kopf, schaffte es aber nicht ihn zu heben, dafür aber seine Hände, die er ebenfalls um den Hals des Langhaarigen schlang. „Nein, es ist schon okay, es wird wieder wegehen.“ »Vater?« Ni~ya stand ebenfalls im Badezimmer, er konnte die Nähe seines Sohnes fühlen, weswegen er leicht nickte, den Blonden aus halbgeöffneten Lider ansah, als dieser sich ebenfalls neben sie sinken ließ, die eine Hand auf dem Schenkel des Vampirs gestützt. Finger streichelten sanft über seine Stirn und er konnte hören, wie sein Gefährte besorgt einatmete, sich dann bewegte und ihn dazu zwang sich ebenfalls zu erheben, auch wenn ihm nichts lieber gewesen wäre, als hier sitzen zu bleiben. „Ni~ya, kannst du mir einen warmen Pullover und eine lockere Hose zu schlafen bringen?“ Sein Sohn nickte, die Züge voll von Sorge, während Miyavi ihn ins Schlafzimmer brachte, dort auf das Bett setzte und begann, seinen Pullover nach oben zu schieben. „Du hast Fieber bekommen, deswegen wird dir wohl auch nicht warm. Gibt es noch etwas, das dir weh tut? Vielleicht haben wir etwas übersehen, als wir deine Seele wieder zu uns geholt haben.“ Er schüttelte den Kopf, versuchte zu helfen, indem er die Arme hob, damit es Miyavi leichter fallen würde, ihn um zuziehen, obwohl er sich lieber einfach nur hinlegen würde und für einen Moment nahm das Gesicht des leicht Kleineren diesen intensiv konzentrierten Ausdruck an, der ihm sagte, dass dieser jemanden rief und er wollte das eigentlich verhindern, aber eine große Chance gab man ihm nicht dazu, denn in dem Moment kam sein Sohn, setzte sich zu ihm, fühlte seine Stirn. »Warum geht es ihm auf einmal so schlecht?« Die braunen Augen des Kleineren richteten sich auf seinen Gefährten, welcher aber auch nur mit dem Kopf schütteln konnte, ihm umzog und dazu brachte sich hinzulegen, dann erhob sich Miyavi, schloss kurz die Augen, um einen Moment später als Wolf auf das Bett zu kommen, sich neben ihn zu legen und er drehte den Kopf, verbarg ihn im dem weichen Fell. ~~~~~ Er hatte den Kopf noch immer erhoben, war äußerst besorgt, vor allem da es doch so heftig wurde, sanft stupste er mit de Nase gegen den Älteren, der etwas den Kopf drehte, versuchte zu lächeln, doch er sah einfach nur blass aus. „Es geht schon wieder.“ „Das werde ich entscheiden, ob es dir wieder geht.“ Leise lachte er in Gedanken, vor allem, als er das Gesicht des Dämons sah. Kyo schloss die Tür hinter sich, kam dann zum Bett, noch einmal stupste er den Anderen an, legte den Kopf gegen dessen Gesicht. „Ich will nichts weiter hören und wehe du schimpfst, es war richtig von Miya, nach mir zu rufen.“ „Ich sage doch nichts.“ „Aber du willst sicher.“ Leise schnaubte der Andere, während der Blonde sich zu ihnen auf das Bett setzte, dabei kurz Ni~ya an der Schulter berührte. „Also, was ist los?“ „Mir geht es nur nicht sonderlich.“ Der Kleinere hob eine Augenbraue. „Genau deswegen siehst du auch so blass aus. Sagst du es mir, oder soll ich Miya fragen.“ Dabei fiepte er leise, blieb aber weiter liegen. „Mir ist kalt, schlecht und schwindlig.“ »Er hat sich übergeben und hat Fieber.« Der Elf schüttelte den Kopf. „Du kannst mir auch alles sagen, den Rest habe ich auch so erfahren.“ Etwas drehte seine Liebe den Kopf, so das er seinen hob, den Anderen ansah. „Ich werde deine Ströme noch einmal überprüfen, Miya, vielleicht solltest du dabei runter gehen.“ Leise schnaubte er, legte den Kopf wieder auf das Bett, er hatte nicht vor sich hier weg zu bewegen, wollte ganz nah bei Karyu bleiben, doch der strich ihm über den Kopf. „Mach schon, es ist besser für dich.“ »Ich bleibe.« »Mach es mir zuliebe, sonst sorge ich mich noch zusätzlich.« Er sah den Anderen an, erhob sich dann, um vom Bett zu gehen, sich aber neben dieses zu setzen und Karyu genau zu beobachten, dabei legte sich eine Hand des Empathen auf seinen Kopf, strichen durch sein Fell, nur kurz lehnte er sich gegen den Anderen, folgte dann dem, was der Elf tat. Die helle Magie breitete sich in dem Raum aus, ließ den Dämon unterdrückt keuchen, er wusste, dass auch den Anderem es zu schaffen machte, doch konnte er nichts tun, weswegen er sitzen blieb, still abwartete, bis Kyo ihm zunickte, dabei die Hand auf Karyus legte. Augenblicklich war er wieder auf dem Bett, legte sich dicht neben seinen Geliebten, welcher sich halb drehte, den Arm um ihn legte, das Gesicht gegen seine Schulter verborgen. Leise fiepte er besorgt, eine weitere Hand legte sich auf sein Fell. „Mach dir keine Gedanken, es ist nicht Besorgniserregendes, er muss sich nur einmal richtig ausruhen. Er hat sich einfach zu schnell, zu viel zugemutet. Eine Nacht im Bett wäre besser für ihn gewesen, als gleich aufzustehen.“ „Sugizo kann nichts für.“ Karyu hatte das Gesicht noch immer gegen ihn verborgen, versuchte ruhiger zu werden. »Tama?« „Ich habe nicht gesagt, das er einen Fehler gemacht hat, doch nach dem was passiert ist, solltest du aufpassen.“ »Es geht gleich.« »Die helle Magie?« An seiner Schulter konnte er das Nicken fühlen, dann drehte der Ältere den Kopf, lehnte sich auf ihn. „Ich werde versuchen mich daran zu halten.“ Der Blonde nickte. „Mehr möchte ich nicht, versuche zu schlafen, das Fieber müsste dann auch wieder sinken und die nächsten Tage geh es langsamer ab, sonst zwinge ich Sugizo dafür zu sorgen, dass du nicht aus dem Schlafzimmer kommst.“ Dabei stand der Kleinere auf, strich ihm noch einmal über den Kopf. „Oder ich gebe Miya ein Zeichen, der macht das sicher auch ohne Zwang.“ „Ist gut.“ Zufrieden zog sich der Andere wieder zurück, sprach anscheinend auch mit Ni~ya, da dieser ihm folgte, so das sie wieder alleine waren. ~~~~~ „Er wird sich niemals ändern.“ Ein leises Murmeln, als er leise seufzte, suchte sich ein wenig bequemer hinzulegen in seinem Rücken zog es, erschwerte das Atmen. »Das habe ich gehört!« Ein weiteres Seufzen, nun aber mehr ein Schnauben, während er Miyavi leise in Gedanken lachen hören konnte, dann legte dieser den Kopf gegen seinen Hals, stützte ihn so, während er einen Arme anwinkelte, seine Wange darauf betete, nachdem er wieder ein Stück zurück auf das Kissen gerutscht war. »Ist es wieder besser?« Nun nickte er, die Augen geschlossen, der Zauber des Elfen hatte alles an Kraft geraubt, dass er noch in sich fühlte, Müdigkeit lag schwer auf ihm, aber er verweigerte sich, wollte die Nähe zu seinem Gefährten genießen, die ihm eine solche Ruhe gab. »Karyu?« Der Dämon summte, schmiegte sich an das Fell, schob auch seine andere Hand auf den Körper des schlanken Tieres. »Warum willst du nicht schlafen? Heute Nachmittag fiel es dir nicht so schwer.« Ein leises Seufzen löste sich, aber so recht wollte er darüber nicht reden, es war im Grunde lächerlich und er wusste auch nicht,warum es ihn so beschäftigte, nicht loslassen wollte. Ein leises Fiepen, als er zu lange geschwiegen hatte und wieder löste sich ein Seufzen. „Es ist unsinnig.“ »Ist es nicht.« Der Hauch eines Lächeln legte sich auf seine Lippen und nun öffnete er die Augen wieder, um Miyavi ansehen zu können. »Du weißt doch nicht einmal, worum es geht.« Karyu war bewusst, das er ständig hin und her sprang, zwischen Stimme und Gedanken hin und her wechselte, doch Miyavi schien es nicht zu stören, selbst wenn dieser leise schnaufte, ihm so mitteilte, was er von seinen Worten hielt. Wieder schwieg er ein paar Minuten, dann rollte er leicht die Schultern, er würde um eine Antwort ohnehin nicht kommen. »Ich fürchte mich.« »Warum?« »Heute Nachmittag war ich zu erschöpft, um bewusst darüber nachzudenken, aber ich fürchte einfach, dass ich in die Schwärze meiner fehlenden Erinnerungen falle, wenn ich einschlafe. Ich will... niemanden vergessen. Ich weiß, dass es.... sehr sehr eng um mich stand und ein Teil von mir verdrängt es einfach, weil ich nicht darüber nachdenken will. Aber jetzt... wo ich schlafen sollte, um mich zu erholen, kann ich es nicht. Ich habe einfach Angst davor.« Einen Moment lang hörte er nur die Stille in seinen Gedanken, dann schmiegte sich der Wolf enger gegen ihn, leckte sanft über die Haut die erreichen konnte. »Wir werden alle hier sein, wenn du wieder aufwachst. Wir werden hier sein und dich erinnern, wenn du jemanden von uns vergisst. Ich werde hier sein, um die jeden einzelnen Namen zu sagen und dich daran zu erinnern, was dich mit ihnen verbindet.« Karyu lächelte erneut, verborgen gegen das Fell seines Gefährten, er war emotional überfodert, schwanke stark hin und her, momentan war ihm nach weinen zu mute, er fühlte Glück und Liebe, einen solchen Mann an seiner Seite zu haben und leicht rieb er sich gegen das schwarze Tier, schniefte leise. „Danke.“ Miyavi machte einen kleinen Laut, den er nicht richtig einordnen konnte, doch er verstand ihn dennoch, als er seine Augen schloss, suchend sich dem Schlaf zu ergeben, der an den Rändern seines Bewusstsein lauerte. ~~~~~ Fast die gesamte Nacht lag der Ältere mehr auf als neben ihm, er hatte nicht vor aufzustehen, blieb einfach liegen und döste vor sich hin, dabei achtete er jedoch auf jede Regung des Dämons, ein Anzeichen dafür ob irgend etwas war, doch blieb dieser ruhig, war wahrscheinlich zu erschöpft. »Miya?« Finger strichen über seinen Kopf, er war wohl doch eingeschlafen, blinzelte deswegen leicht und hob den Kopf. Sein erster Blick galt Karyu, doch dieser schlief in der Decke zusammen gerollt neben ihm, dann wand er sich um, Finger strichen seine Wange entlang und er schmiegte sich gegen Shinya. »Munter?« »Ist etwas geschehen?« Der Andere schüttelte den Kopf, lehnte sich vor und legte ihre Stirn gegeneinander, wofür er den Kopf senkte. »Wie geht es dir?« Kurz lauschte er in sich hinein. »Es geht.« »Sei ehrlich.« Leise schnaufte er. »Du willst es nicht hören.« »Du bist erschöpft und eigentlich müsstest du jagen.« »Wieso fragst du, wenn du es weißt?« »Ich wollte es von dir hören.« »Sagte doch, du willst es nicht wissen.« Sanfte Finger strichen ihm ein weiteres Mal über den Kopf, dann schüttelte der Rothaarige den Kopf. »Du solltest jagen gehen, solange er schläft.« Nun drehte er wieder den Kopf, schaute seinen Gefährten an, beugte sich zu ihm, doch dieser schlief noch immer. »Er wird sicher aufwachen.« »Wird er nicht, dafür sorge ich.« Leicht hatte er die Augen geschlossen, als er Shinya wieder ansah, welcher nur lächelte. »Du weißt doch, ich beherrsche auch dunkle Magie, es wird ihn also nicht schwächen, er soll nur schlafen, bis du wieder da bist.« »Das wird Kyo nicht gefallen.« »Er hat mich gebeten, es zu machen.« Nun legte er den Kopf schräg, weswegen Shinya schmunzelnd den Kopf schüttelte. »Er will nicht, das du auch noch zusammen brichst und ich will nicht, das du noch mal so schnell in Kiritos Fänge gerätst.« Innerlich lachte er. »Gut, das er das nicht gehört hat.« »Nun geh schon. Ich passe hier auf.« Vorsichtig erhob er sich, beugte sich noch einmal zu Karyu, eh er das Bett verließ, vor diesem verwandelte er sich zurück, streckte sich, der Kleinere legte nun den Kopf etwas schräg, trat zu ihm und strich über das Kreuz. »Trag es mit Vorsicht, es ist helle Magie.« Leicht nickte er. „Danke.“ Er hatte geflüstert, verschwand dann nach draußen, zog sich nur einen Mantel über, zu lange wollte er nicht weg bleiben, sicher traute er dem Kleineren, doch es war einfach etwas, was bei ihm lag. Tief holte er draußen Luft, es roch nach Regen, die Menschen um ihn interessierten ihn nicht, während er die Straßen entlang lief, der Tag war nicht mehr weit entfernt und die ersten helleren Streifen zupften schon am Horizont der Stadt. Kurz blieb er vor dem Club stehen, schaute auf die hellen Strahlen der Sonne, welche sich immer wieder zwischen den dunklen Regenwolken hervor stahlen, ehe er eintrat. Er hatte sich nicht nur ein Opfer gesucht, zum Einen wollte er seine nächste Jagd wegen und für Karyu so lange wie möglich hinaus zögern, zum Anderen, wollte er sich heute erst einmal so zu ihm legen, ihn so Wärme geben, zumindest bis das Blut in seinen Adern nicht mehr kochte, dann erst wollte er sich wieder verwandeln. Von den Wesen die im Club noch anwesend waren, ließ er sich nicht stören, auch zu Yasu lächelte er nur zu, den er alleine im VIP Bereich sitzen sah. Leise trat er ein, Shinya saß am Bett, ein Buch zwischen den Fingern, welches der Kleinere schloss als er eintrat. Mit lautlosen Schritten trat er zum Bett. »Wie versprochen, er schläft und ist nicht einmal erwacht. Deine Jagd war erfolgreich?« Seicht nickte er, lächelte den Anderen an. »Danke für deine Hilfe.« Eine Hand legte sich an seinen Arm. »Leg dich wieder zu ihm, auch wenn er schläft, hat er längst bemerkt, das du weg bist, ich werde nach Kyo schauen.« Ihm lag eine Antwort auf der Zunge, doch unterließ er es, die beiden würden es sicher packen, oder wie er eher vermutete, sie haben es längst. Als Shinya gegangen war, setzte er sich kurz auf das Bett, strich einige der kurzen Strähnen aus dem Gesicht des Älteren, dabei merkte er, wie sich der Bann über dem Schlafenden aufzulösen begann. Er zog sich aus, streckte sich kurz, dann kletterte er ganz auf das Bett, rutschte zu Karyu unter die Decke, dieser fieberte noch immer, allerdings hoffte er das Kyo Recht hatte. ~~~~~ Mit einem leisen Seufzen blinzelte er seicht, presste sich dann näher an den heißen Körper an seiner Seite, der ihm im ersten Moment verwunderte, selbst wenn Miyavi von einer Jagd zurückkehrte, war er nicht so warm und deswegen eskalierte sofort Sorge in seinem Inneren, als er eine Hand hob, sie gegen die Wange seines Gefährten legte, zu diesem aufsah, denn sein Kopf war auf dessen Schulter gebetet. „Hómotsu?“ „Es ist alles in Ordnung, es ist normal.“ Leicht zog sich seine Stirn zusammen, er versuchte die Zusammenhänge zu begreifen. „Du hast heute mehr Blut als gewöhnlich getrunken.“ Miyavi nickte, presste einen kleinen Kuss auf seine Stirn, während er sich entspannte und zurücksinken ließ, seine Bedenken waren durch die Worte getilgt und nun konnte er versuchen richtig wach zu werden, auch wenn ihm dies nicht so recht gelingen wollte, alles schien wie in einem dichten Nebel zu liegen, seine Gedanken schwer und zähflüssig. Er konnte fühlen, dass das Fieber noch immer in ihm wütete, aber es schien zu sinken und zumindest die Übelkeit war so weit abgeflacht, das er nur noch ein kleines Unwohlsein verspürte, sogar der leichte Wunsch etwas zu Essen existierte bereits, was er als ein positives Zeichen wertete. „War Shinya hier?“ Er stellte diese Frage, derweil er seine Augen schloss, in dem Raum lag noch immer der leichte Geruch nach Meer, welcher dem Rothaarigen immer anhaftete, außerdem schien die Aura mit Spuren der Magie gemischt, etwas das eine unbestimmte Erinnerung in ihm auslöste. „Ja, er hat auf dich geachtet, während ich jagen war.“ „Das wäre nicht notwendig gewesen... was hätte ich schon tun sollen, ich habe geschlafen.“ Die Worte murmelte er leise vor sich hin, es war ihm unangenehm, dass sich nun jeder um ihn kümmerte, er die Anderen sorgte, obgleich er sonst immer eine solche Stärke zeigte, selbst in Situationen in denen er krank oder verletzt war. „Es ist okay, sich manches Mal fallen zu lassen.“ Ein Finger strich sanft über seine Stirn und nicht zum ersten Mal war er überrascht, wie gut Miyavi seine Gedanken erahnen konnte, wie einfach es für den Vampir schien immer die richtigen Worte zu finden und ihn auf diese Art und Weise zu beruhigen. „Ich falle gerade so hart, da ist es erstaunlich, dass ich nicht schon jedem Einzelnen von euch Knochen gebrochen habe.“ Seinen Arm schob er um die Mitte des Jüngeren, drehte sich auf die Seite um sich enger gegen diesen schmiegen zu können, ihm war gerade sehr nach schmusen zu mute und glücklich dass er eben das tun konnte. „Sei nicht so hart mit die selbst.“ Ein weiterer Kuss, der auf sein Haupt fiel, während er nur leise summte, auch seinen zweiten Arm um Miyavi legte, welcher die Bettdecke wieder über seine Schultern zog, ihm so zusätzliche Wärme schenkte, bis er sich fühlte, als würde er in einem gemütlichen Kokon liegen und irgendwie war es auch genau das, was er gerade haben wollte. »Vater?« Er summte nur in Erwiderung, blinzelte in Richtung der Tür in welcher Ni~ya stand und welcher erst näher kam, als Miyavi eine Hand hob, sie dem Kleineren entgegen streckte – trotz mehrmaliger Zusicherung, dass er nicht störte, schien der Emphat zu zögern, ob er sich nähern durfte, gerade, wenn sie so zusammen im Bett lagen. Einen Moment später aber senkte sich die Matratze leicht unter dem weiteren Gewicht, setzte sich der Blonde so, dass er ihn ohne Mühe ansehen konnte, erwiderte das sanfte Lächeln, dass er diesem schenkte. »Wie fühlst du dich?« »Besser. Zu sagen, vollkommen in Ordnung wäre eine Lüge... aber es ist besser.« »Das ist schön.« Nun lächelte Ni~ya noch weiter und wieder fiel ihm auf, dass sein Sohn ihn endlich duzte, es war eine sehr schöne Erfahrung, denn noch vor ein paar Monaten war der Respekt weit höher gewesen, was nicht bedeutete, dass sein Sohn ihn nun nicht mehr empfand, aber er war etwas weicherem und sehr viel tieferen gewichen. Wieder seufzte er leise, er fühlte sich ausgeglichener als noch am gestrigen Abend, ein Umstand, der ihn immens erleichterte, denn Karyu hasste nichts mehr, als seine Balance zu verlieren, auch wenn Schwäche zeigen auch nicht unbedingt etwas war, dass ihn erfreute. Finger wanderten langsam über seine Schultern, schlüpften immer wieder unter den Stoff am Kragen, um seine bloße Haut zu berühren, während er draußen die Vögel hören konnte, dass Leben des Tages, welcher von den dunklen Vorhängen ausgeschlossen wurde und plötzlich wollte er es sehen, das Licht und er wollte riechen was draußen vor sich ging. „Kannst du das Fenster öffnen?“ Sein Sohn nickte sacht, erhob sich dann, um den schweren Store an einer Stelle wegzuschieben, die dem Bett am weitesten entfernt war und dann öffnete sich das Fenster umspülten sie Geräusche und der Geruch nach Regen, gemischt mit seiner Stadt, an welcher er so hing und so lächelte er milde, schloss erneut die Augen. „Danke.“ ~~~~~ Er lächelte Ni~ya entgegen, als dieser wieder zu ihnen kam, sich setzte. Seine Finger strichen noch immer über die viel zu warme Haut seines Gefährten, zwar hingen sie beide doch sehr aneinander, auch wenn sie es sich gegenseitig selber weniger in so ruhigen zusammen zeigten, wussten sie es beide, etwas, was sich auch offenbarte, wenn es seinem Dämon oder ihm nicht gut ging, dann war alles andere egal, solange der Andere da war. Eine Hand löste sich von ihm, tastete sich blind über das Bett, bis sie die Finger Ni~yas erreichte, sie miteinander verschränkte, dann erst blinzelte der Ältere wieder, schaute seinen Sohn an, dieses Mal war er aus dem Gespräch nicht ausgeschlossen. »Du solltest auch schlafen gehen.« Der Empath nickte. »Ich hatte es vor, doch erst wollte ich nach dir sehen und dann, Kyo hat fragen lassen, ob wir ihn morgen Nacht auf seinem Anwesen besuchen wollen.« »Wir werden sehen wie es Karyu geht, dann können wir es entscheiden.« Der Dämon sah kurz zu ihm auf, doch hielt er dem Blick stand. »Vielleicht willst du ja auch alleine zu ihm gehen, wenn ich noch nicht kann.« Leicht lächelte der Blonde, schaute ihn ebenfalls kurz an. »Auch ich werde das nächste Nacht entscheiden.« Dann beugte sich der Andere vor, platzierte einen Kuss auf Karyus Stirn. »Schlaft gut.» Auch zu ihm beugte er sich, zögerte jedoch, ehe er auch wagte ihn zu küssen, doch nicht wie seinen Gefährten auf die Stirn, sondern auf die Lippen. Unsicher und mit einem mehr als wackligem Lächeln zog sich der Andere zurück, doch er erwiderte es nur, ebenfalls mit einem Lächeln. „Gute Nacht, schlaf gut und lass uns erfahren, ob du hin fährst.“ Der Jüngere nickte, drückte noch einmal Karyus Hand, stand dann auf und ging, nachdenklich sah er ihm nach. „Worüber sinnierst du?“ „Sag nicht, dass du wusstest, dass er so handelt.““ Leicht schüttelte sein Geliebter den Kopf. „Es war aber nur eine Frage der Zeit.“ Etwas zog er die Stirn kraus, Finger strichen über die Falten. „Was ist, er weiß, das du nicht zwischen ihm und mir stehst, sondern nur an meiner Seite, du bist ein Teil von mir und deshalb hat er die akzeptiert.“ „Deswegen küsst er mich auf den Mund?“ Etwas rutschte Karyu höher. „Ich verstehe ihn.“ Nun legten sich dessen Lippen auf seine. „Nur kann ich nicht zulassen, dass du sie zu lange fühlst.“ Er schmunzelte als seine Lippen ein weiteres Mal erobert wurden, legte die Arme um den Hals des Älteren. „Du hast eindeutig Fieber, eifersüchtig auf deinen eigenen Sohn.“ „Nein, nur besitzergreifend, was dich betrifft.“ Eine Hand legte er an Karyus Wange. „Egal wie schlecht es dir geht, in manchen Sachen änderst du dich nie.“ Nun beugte er sich noch einmal vor, küsste den Anderen kurz. „Und nun solltest du wirklich wieder schlafen, damit es besser wird, du glühst noch immer.“ „Dabei ist mir kalt.“ Karyu rutschte hinab, lehnte sich wieder eng gegen ihn, er zog die Decke hoch, legte die Arme um den Anderen, platzierte einen Kuss auf dessen Haupt. „Schlaf gut.“ End Part VII - Breath Kapitel 8: Arrival ------------------ Part VIII – Arrival Seine Finger strichen über Karyus Wange, dessen Stirn, das Fieber war weg, weswegen er lächelte. Gerade war er munter geworden, hatte sich zu dem Älteren gedreht, welcher neben ihm unter der Decke zusammen gerollt war. Leise erhob er sich, streckte sich und ging zu dem noch immer offenem Fenster. Es war bereits wieder dunkel, doch angenehm mild und der Himmel klar, der Wind strich durch das Fenster über seinen Körper, die Wärme des Blutes wich immer weiter aus ihm. Eine Weile stand er einfach nur da, drehte sich dann dem Bett zu, traf auf dunkle Augen, welche ihn sehr munter beobachteten, weswegen er lächelte. „Wie lange bist du schon wach?“ „Seit du das Bett verlassen hast.“ „Und weswegen hast du nichts gesagt?“ „Dann hätte ich dich so nicht beobachten können.“ Leise lachte er, schüttelte den Kopf und trat zu dem Anderen, beugte sich zu ihm und augenblicklich legte sich eine Hand in seinen Nacken, wurde er nach unten gezogen und erst einmal geküsst. Etwas löste er sich wieder. „Wie geht es dir?“ „Besser, ich friere nicht mehr.“ „Das ist gut und wie sieht es mit Kyos Einladung aus?“ „Würdest du gerne gehen?“ „Nur wenn du es schaffst.“ „Wahrscheinlich darf ich eh nur zwei Schritte zur Limousine machen und zwei in Kyos Haus, das schaffe ich gerade so.“ »Er hat Frühstück für uns vorbereitet.« Er schmunzelte. »Guten Morgen Ni~ya, ich hoffe du hast gut geschlafen.« »Ja.« »Sag ihm wir kommen.« Dabei schaute Karyu ihm fest in die Augen, während er dessen Worte hörte. Lächelnd stimmte der Blonde zu, dann verschwand die Präsenz wieder, sie waren alleine. „Erst werde ich duschen gehen, dann du.“ „Weswegen allein?“ Leise lachte er. „Damit wir auch wirklich bei Kyo ankommen.“ „Du würdest es eh nicht zulassen.“ Ein weiteres Mal lachte er, schüttelte den Kopf. „Das meinte ich nicht, doch am Ende würden wir kuschelnd im Bett landen und ich denke, es ist ganz gut, wenn du raus kommst, auch wenn du dich dabei erholen musst.“ „Du kannst schlimmer sein als eine Glucke.“ „Nur zu deinem Wohl.“ Noch einmal beugte er sich hinab, küsste den Anderen, dann verschwand er erst einmal schnell im Bad, lange brauchte er nicht, anschließend half er Karyu hinüber, ließ die Tür angelehnt, so dass ihn dieser jeder Zeit rufen konnte, in der Zwischenzeit suchte er warme Sachen für den Dämon heraus, rief Carry an das sie unten wartete und keine halbe Stunde später saßen sie beide und der Empath im Wagen auf dem Weg zu dem großen Anwesen des Elfs. ~~~~~ Kyos Reich zu betreten, erfüllte ihn jedes Mal mit Ehrfurcht, egal wie oft er schon vor den großen Toren angekommen und durch diese hindurch geschritten war. Es war, als würde man tatsächlich in eine andere Welt eintauchen, die Präsenz des Elfen war hier erdrückend und zeigte deutlich wie viel Macht, Wissen und Alter an diesem Ort wohnte. Wie gewohnt brannten entlang des Hauptweges Feuer in flachen, schwarze Schalen, dahinter standen Kirsch- und Lotusbäume, zwischen welchen silbriger Nebel hing. Nur Wesen wie ihnen wurde diese wahre Welt offenbart, alle Menschen sahen ein weites, doch unbrauchbares Stück Land, dass der Privatbesitz eines nicht gerade freundlich wirkenden Blonden war, der, laut Gerüchten, auch schon mal Kampfhunde auf jegweilige Eindringlinge los ließ. Karyu hatte sich bei Miyavi eingehakt, es machte ihm zwar keinerlei Probleme so zu stehen und zu laufen, aber eine gewisse Grunderschöpfung war dennoch vorhanden und außerdem wollte er seinem Geliebten nah bleiben, hatte schlicht ein unsagbares Bedürfnis dessen Körper zu spüren. Ni~ya schien hier aufzublühen, immer wieder streifte der Emphat mit den Fingern die Blüten der Bäume, blieb hier und da stehen, bis sie die Eingangstüren erreichten, die sich von allein öffneten – Kyo war noch nie der Typ gewesen, der einen gleich empfangen hätte, aber sie alle kannten sich gut genug aus. Der Dämon nahm seinen Geliebten und seinem Sohn die Mäntel ab, hing sie an eine der Ranken, die als eine Garderobe dienten, dann traten sie durch die kleine Halle und das erste Empfangszimmer um in den Speisesaal zu gelangen, dessen Größe diese Umschreibung tatsächlich zutreffend machte. Dort fanden sie auch den Kleineren, dieser heizte den Kamin an, kniete dabei vor dem Gitter, obwohl er es auch aus weiterer Entfernung geschafft hätte. „Setzt euch, es ist gleich soweit.“ Das Murmeln klang ein bisschen abwesend, doch auch das war nicht ungewöhnlich und so taten sie einfach, was der Elf gesagt hatte, Stühle wurden behutsam beiseite gerutscht, um an dem reichlich gedeckten Tisch Platz zu nehmen. Hatte Kyo noch andere eingeladen und ihnen nichts davon gesagt? „Wo ist Shinya?“ Nun erst drehte sich der Elf zu ihnen herum, er war barfuß und in eine lockere schwarze Hose, sowie ein durscheinendes schwarzes Hemd gehüllt, schlichte Eleganz, die seine leisen Schritte unterstrich. „Er ist draußen und schwimmt eine Runde. Er wird sicher gleich hier sein.“ Miyavi nickte, dann aber hoben sich seine Lippen in einem vorwitzigen Grinsen und der Langhaarige musste es nicht einmal aussprechen, er wusste auch so, was dieser vorhatte und der Elf schien es ebenso zu wissen. „Achtet auf meine Jungranken, sie sind noch recht anhänglich.“ Ein Nicken seitens des Vampirs, dann traten Miyavi und er durch die Tür auf der rechten Seite des Saals, Ni~ya verblieb bei dem Elfen schien sich in dessen Gegenwart mehr als nur wohl zu fühlen. Wenig später traten sie ins Freie, der Himmel war mit Wolken verhangen, kühler Wind umschmeichelte sie, die Ankündigung eines neuen Sturms, doch noch würden sie ein wenig Zeit haben, weswegen sie zu dem See traten, über diesen blickten. Die Oberfläche war ruhig, nur ein paar kleine Ringe, wann immer etwas die empfindliche Membran berührte und ein wenig zogen sich seine Brauen zusammen, tauchte Shinya vielleicht? Er konnte die Präsenz des Rothaarigen fühlen, hier noch viel intensiver, als in der Vergangenheit, aber sehen konnte er den schlanken Mann nicht, Miyavi hingegen ließ sich geschmeidig in die Hocke sinken. „Hey Sweetie! Du hast Besuch.“ Ein paar Momente lang geschah nichts, dann teilte sich das Wasser in einer plötzlichen Explosion, hüllte sie in einen feinen Nebel aus winzigen Tropfen und gerade als Karyu den Anderen begrüßen wollte, blieben seine Worte vor Überraschung einfach fort. Dort, wo sich eigentlich Shinyas Beine befunden hatten ragte nun ein imposanter, dunkelroter Fischschwanz in die Höhe, dessen lange durchsichtige Flossen wie mit Goldstaub besetzt schien und auch das Rot war nicht einheitlich zu bestimmen, veränderte sich mit jedem Atemzug den der Zierlichere tat. „Ein Meermann.“ ~~~~~~ Ein wenig überrascht schaute er zu seinem Geliebten, lächelte. „Ist es dir nie aufgefallen?“ Der Ältere schüttelte den Kopf, sah an ihm vorbei zu Shinya. „Es war zwar dort etwas, aber ich konnte es nie greifen, nun ist mir einiges klar.“ Hände schoben sich unter sein Kinn, so das er den Kopf wieder drehte, in die dunklen Augen des Rothaarigen schaute. „Da rufst du mich und dann beachtest du mich nicht, einfach vergessen.“ Etwas schmollte das Meerwesen, schob die Unterlippe etwas vor, weswegen er lächelte. „Keine Sorge, dich würde ich nie vergessen.“ „Das würde ich dir auch nicht verzeihen.“ Dabei zog ihn der Andere näher. „Wie ist das Wasser?“ „Anders als mein See oder das Meer, aber auch sehr weich. Willst du mit mir schwimmen?“ Er lachte, schüttelte den Kopf. „Nein, es ist mir zu heikel, mit dir zusammen in einem See zu schwimmen, das habe ich in Irland gelernt.“ „Ich tue doch nichts.“ „Ich weiß, dennoch nicht.“ Shinya hatte sich immer weiter gestreckt, berührte nun fast seine Lippen, doch schmunzelte er nur, bewegte sich nicht weiter und wartete ab, was der Andere vor hatte. „Weswegen nicht, ein bisschen Spaß und Entspannung.“ „Meinst du nicht das du davon heute schon genug hattest, zumindest bis jetzt?“ Nicht nur das der Andere wenn er schwamm gelöst war, er war heute auch nicht so aggressiv wie sonst, weswegen er einfach mal vermutete und es aussprach. Shinya legte den Kopf etwas schräg, beugte sich ihm ein weiteres Mal entgegen, doch dieses mal glitt dessen Hand von seinem Kinn zu dem Oberteil, schlüpfte unter seinen Kragen und strich dort über die Haut, zog sich dann aber zurück und glitt mit den Fingern tiefer. „Es war beides sehr wohltuend, aber man kann es sicher ausbauen.“ Nun glitten die Finger am Saum unter sein Oberteil, zeitgleich küsste ihn der Andere verlangend, wogegen er sich nicht sonderlich wehren konnte oder gar wollte, doch fing er die fremden Finger ab, verschränkte sie mit seinen, brach dann auch den Kuss. „Du solltest bedenken das auch Karyu hier ist, zudem warten Kyo und Ni~ya auf uns mit dem Frühstück, also komm aus dem Wasser und so kommst du auch nicht ins Haus.“ Abermals schob der Rothaarige die Unterlippe vor. „Kannst du nicht Kyo raus schicken?“ „Vergiss es, wie sieht es aus, wenn der Gastgeber verschwunden ist und nicht mehr auftaucht, also komm raus und geh zu ihm.“ Dabei hob er die Hand des Kleineren, küsste diese, schaute sich dann um und angelte nach dem Handtuch was in ihrer Nähe lag. „Also, kommst du oder sollen wir ohne dich rein gehen?“ Der Angesprochene schüttelte den Kopf, er fühlte die Magie, sah wie die Schuppen und de Schwanz sich zurück bildete, die Beine seines Freundes offenbarte, wahrscheinlich hatte Kyo in weiser Voraussicht ihn dazu gebracht eine Badehose zu tragen, er half ihm auf, wickelte ihn in das Handtuch und trat dann zu Karyu, der dem ganzen erstaunlich schweigend gefolgt ist. Währenddessen zog sich Shinya an, versuchte sein Haar etwas zu trocknen, er schmunzelte, als er in dessen Richtung blickte, denn die Augen verrieten den Rothaarigen, wenn dieser in Gedanken sprach, das hatte er irgendwann beobachtet und nun fiel es ihm immer wieder auf. Der Meermann warf die noch feuchten Strähnen über die Schulter zurück und nun schien das Wesen ganz so, wie Karyu es kennengelernt hatte: ruhig, stolz und unergründlich, mit dieser anziehenden Note des Ozeans. Der Dämon hatte bisher nicht viele Meerwesen getroffen, die wenigen Momente, die er sie gesehen hatte reichten bei weitem nicht aus, um ihren Charakter zu studieren, aber er kannte all die Gerüchte, weswegen er zugelassen hatte, das Shinya seinen Gefährten auf diese Weise berührte, zumal der Braunäugige an der Seite des Elfen stand, ein Umstand, der seine Instinkte im Zaum hielt, da er wusste, das es nicht zu weit gehen würde, von keiner Seite aus zugelassen werden würde. Der Zierlichere lief vor ihnen, als sie in das Haus zurückgingen und wie schon zuvor reckten sich ihnen Blüten und Ranken entgegen, berührten sie flüchtig, alles hier lebte in einer engen Symbiose mit dem Elfen, was ihn außergewöhnlich machte, denn das sich Pflanzen so auf ein helles Wesen richten war eigentlich nur unter den Feen üblich... aber Karyu hatte schon vor langer Zeit gelernt, dass sein Freund in vielerlei Hinsicht anders war. Zurück im Speiseraum brannte nun nicht nur der Kamin, überall in der Luft hingen kleine Flammen, die überaus fasziniert von Ni~ya betrachtet wurden, also hatte Kyo für seinen Sohn Magie angewandt und nun trat Shinya auf diesen zu, legte beide Arme um den Hals des Blonden, lächelte diesen an. „Hast du auf sie aufgepasst?“ Der Elf summte nur leise, ein zärtlicher Laut, dann hob er seine eigenen Hände, schob sie unter die des Rothaarigen, um die schlanke silberne Kette mit dem Medallion zu lösen, die er um den Hals des Meerwesen festigte, am Ende noch einmal mit den Fingern über das Schmuckstück strich. Shinya lächelte erneut, hauchte einen sanften Kuss auf die Lippen des Elfs, flüchtig, so als ob er sich unsicher war, ob Kyo das in der Gegenwart aller Anderen gefiel, aber dieser strich ihm in Erwiderung über die Wange, verschränkte dann ihre Finger miteinander. Ihr Essen war gemütlich, Ni~ya lauschte Shinya, der aus seinem Leben berichtete, Geschichten so schillernd und farbenprächtig erzählte, als würde er sein gesamtes Leben nichts anderes getan haben und auch Kyo hörte zu, auch wenn es bei dem Blonden wohl mehr um den Klang der Stimme ging, als die Worte die dahinter standen. Karyu lächelte, der Elf erinnerte ihn so sehr an sich selbst, die Blicke und Gesten und es erfüllte ihn mit einer solchen Freude, dass Shinya in das Leben des Älteren getreten war, dass sich diese beiden gefunden hatten. Unter dem Tisch fühlte er das Miyavi nach seinen Fingern griff, diese mit den eigenen verschränkte und so richtete er den Blick auf den Langhaarigen, lächelte diesen weich an, als er die Sorge in den dunklen Augen sah. »Es ist alles okay.« »Du isst kaum etwas.« »Ich bin nicht hungrig, aber das wird wieder kommen. Mach dir keine Gedanken.« »Geht es dir ansonsten gut?« Karyu nickte leicht, dann sah er zu Kyo, der ihm wie Shinya und Ni~ya musterte, weswegen er erneut lächelte. „Ich fühle mich wohl.“ Kyo nickte auf seine Worte, aber der abschätzende Blick verschwand nicht, wurde, wenn es denn möglich war noch intensiver, löste ein Prickeln zwischen den Schulterblättern des Dämon aus, denn er hatte das Gefühl, sein Freund wusste ganz genau, dass nicht alles in ihm von Ruhe erfüllt war. „Sind deine Erinnerungen zurück?“ Karyu seufzte lautlos, schüttelte sanft den Kopf. „Nein, einige von ihnen fehlen noch immer.“ Miyavi blickte ihn von der Seite her an, er fühlte den fragenden Blick, weswegen er die Finger sanft drückte, er hatte nichts gesagt, weil er niemanden beunruhigen wollte, Hitsugi hatte gesagt, sie würden zum größten Teil wieder kommen, dennoch gab es Spuren des Angriffes in ihnen, die wohl bestehen blieben. „Du solltest nach ihnen suchen.“ „Vielleicht ein ander Mal, Kyo.“ „Es ist nur ein Vorschlag.“ „Ich weiß. Danke.“ Miyavi griff nach dem Wein der auf dem Tisch stand, löste eine der Trauben, schob sie sich zwischen die Lippen. „Kann mich vielleicht jemand aufklären?“ Karyu öffnete seine Lippen, um eben dieses zu tun, doch Kyo kam ihm zuvor, teilte einen Apfel mit einem Messer, schnitt immer wieder kleine Stücke von ihnen, die er aß. „Wesen die ein Alter haben, dass Karyus nun hat oder es übersteigt, beginnen ihre entfernten Erinnerungen zu verlieren, sie vergessen die Gesichter ihrer Familien, Orte und Begegnungen. Es ist nichts, dass stören würde, es ist sogar normal, aber wir Elfen haben von Grund auf etwas dagegen, Wissen aufgrund von Alter aufgeben zu müssen, deswegen haben wir eine Magie bewirkt, die Erinnerungen aufbewahrt. Normalerweise kann sie auch nur von Elfen benutzt werden, aber weil Karyu und ich schon so lange zusammen sind... unsere Gruppe aus der verschiedensten Magie besteht habe ich mein Tanctern verändert., so das es von jedem benutzt werden kann, der die vierhundert überschritten hat. Mit benutzen meine ich in diesem Fall, dass Abgeben der Erinnerungen. Ansehen kann sie jeder, der eine enge Verbindung mit mir oder Karyu teilt.“ „Und Karyu könnte diese fehlenden Erinnerungen dort wieder finden?“ „Vielleicht, wenn er es möchte.“ „Im Moment möchte ich es nicht.“ Er sah den Dämon an, hielt noch immer dessen Hand, nickte dann aber, er hatte nicht vor ihn zu etwas zu drängen. „Sie werden schon wiederkommen.“ Leicht nickte er, Karyu hob ihre verbundenen Hände, platzierte ihm einen Kuss auf seine. „Ich denke unser Frühstück ist beendet, wollen wir uns es nicht bequemer machen?“ Kyo schien von allem ablenken zu wollen, doch sie nickten alle, erhoben sich und gingen in einen der größeren Salons, welcher genug bequeme Plätze auf diversen Sesseln oder Sofas bot, auch hier war ein großer Kamin bereits angefeuert. Fragend sah ihn Ni~ya an, doch das war eine Frage die er nicht beantworten konnte, weswegen sich der Empath an Karyu wand, der ihm die Hand entgegen streckte, sich an ihn kuschelte als sie sich ein Sofa aussuchten, er setzte sich in einen Sessel, zog die Beine an sich heran. Auch Shinya setzte sich, nicht unweit von ihm, schenkte ihn einen fragenden Blick, doch wusste er damit nichts anzufangen. „Miya, Wein?“ Er sah zu Kyo, nickte dann aber, Ni~ya und Shinya lehnten ab, weswegen der Elf nur drei Gläser brachte, wann dieser Karyu gefragt hatte war ihm entgangen. Mit einem Lächeln nahm er seinen Kelch entgegen, Blutwein wie er am Geruch feststellte, den genoss er erst einmal. »Miya?« Gedanklich Summte er, schaute aber zu Shinya. »Ich möchte mich entschuldigen.« »Weswegen?« »Das am See, es hat Unfriede zwischen Karyu und dir ausgelöst.« Nun blinzelte er doch etwas überrascht. »Wie kommst du darauf? Zwischen uns ist alles okay.« »Du sitzt nicht bei ihm.« »Ni~ya ist bei ihm, er sucht im Moment genauso seine Nähe, er hängt nun einmal sehr an ihm.« »Du sitzt allein.« Er lächelte über den Kelch hinweg. »Es ist okay, es war mein eigener Wunsch, zudem hat Ni~ya mich vorher gefragt. Was ist mit dir, du scheinst sehr glücklich und mit meiner Vermutung scheine ich auch richtig gelegen zu haben.« Nun war es an Shinya sanft zu lächeln, kurz den Elfen anzusehen und sich dann richtig gegen ihn zu lehnen. »Ich bin glücklich und das Andere, ich werde nichts weiter sagen dazu, außer das du Recht hast.« »Hm, vielleicht sollten wir beide doch noch einmal zusammen schwimmen gehen.« „Miya...“ Nun lachte er leise, während Shinya rot um die Nase wurde, sicher wusste er, dass der Rothaarige zwei unterschiedliche Seiten hatte und sie auch akzeptierte, dennoch war dem Anderen so einiges unangenehm, wenn in seiner wahren Form geschah. „Wenn du gestattest Kyo, ich würde mir gerne noch ein wenig deinen Garten ansehen gehen, ich achte auch auf deine Ranken.“ „Würde ich dir raten, dich lassen sie sicher nicht so schnell los.“ Er Lächelte, stellt den Kelch nach einem weiteren Schluck ab und erhob sich. „Das nehme ich einfach mal als Kompliment.“ Noch ehe er die Frage in seinen Gedanken hören konnte lächelte er Karyu an, schüttelte den Kopf. »Mit mir ist alles okay, ich will nur einfach an die Frischluft.« Tief holte er draußen Luft, es roch nach Regen und so lange würde dieser wohl nicht auf sich warten lassen, der Himmel hatte sich schon zugezogen. Kurz sah er noch einmal zurück, ging dann aber weiter. Immer hatte er gedacht, dass keiner Karyu so einfach etwas tun konnte, doch so ein direkter Angriff, mit solchen Folgen, es hatte ihn eigentlich total aus der Bahn geworfen, auch wenn er es keinem zeigte und auch nicht sich selber gegenüber zugeben wollte. Die ersten Tropfen fielen und er schaute hinauf, streckte seien Hand aus, schaute auf die Tropfen, welche sich auf seiner hellen Haut nieder ließen, mit erstaunlicher Kraft zerplatzten und sich verteilten. Er ging weiter, genoss das Gefühl der Tropfen, die auf ihn nieder prasselten, welche leise Geräusche von sich gaben, während sie auf Blättern, Blüten, Ästen und dem Boden zerschellten, eine kleine eigene Musik. Karyus Finger spielten mit den Strähnen seines Kindes, doch sein Blick war abwesend in die Richtung geheftet, in welche Miyavi entschwunden war und erst als Kyo sein Weinglas abfing und verhinderte das es auskippte oder fiel, weil er es einfach vergessen hatte, erwachte er aus seiner Starre, blinzelte. „Geh ihm nach.“ Sanft schüttelte er den Kopf, fühlte wie Ni~ya zu ihm hochsah. „Er sagte, dass alles in Ordnung ist. Ich will ihn nicht bedrängen.“ „Du weißt, dass er das immer sagen würde. Ebenso, wie du es immer versicherst. Geh ihm nach.“ Mit einem leisen Seufzen schloss er seine Augen, blickte dann zu dem Emphaten, welcher ihn aber nur sanft anlächelte, sich löste, damit er aufstehen konnte. Kyo gab ihm einem Schirm, bevor er durch die Tür treten konnte und auch wenn er beim besten Willen nicht wusste, woher der Elf diesen so plötzlich hatte, nahm er ihn an sich, trat durch den Gang, der ihn in den Garten bringen würde, aber er zögerte erneut, blieb unter dem Vordach stehen, eine Hand gegen die kunstvoll gearbeiteten Säulen gelegt. Von seiner Position aus konnte er seinen Geliebten ausmachen, der Jüngere stand inmitten des Regen, beide Hände nach oben gerichtet, der Kopf in den Nacken gesunken. Die Tropfen zerschellten auf der weißen Haut, umgaben den Vampir wie ein Schleier von Silber, gaben ihm etwas gänzlich überirdisches und Karyu fühlte einen Stich nur all zu bekannter Sehnsucht, denn obwohl Miyavi nur ein paar Meter von ihm entfernt stand, schien er unendlich weit fort und trotzdem konnte Karyu sich nicht bewegen, war vollkommen gefangen und fasziniert. Miyavi war einfach... wunderschön und selbst dies war ein Wort, das so erbärmlich schien, verglich man es mit dem, was der Dämon in sich fühlte und um sie herum fiel der Regen hernieder, klopfte leise auf die Steine, rauschte zwischen Gräsern Blättern, ging in ein sanftes Klingeln über, wenn es die Windspiele und Kristalle berührte, die überall hier hingen. Der Garten und sein Gefährte schienen zu leuchten, umgeben von etwas so irdischen und trotzdem schien es der Welt gänzlich entrückt. Ein sanftes Wispern schien um sie herum zu liegen, fast wie ein Chor, den er vor einer sehr langen Zeit schon einmal gehört hatte und nun endlich vermochte er sich zu bewegen, öffnete den durchsichtigen Schirm, trat dann in den Regen hinaus. Er war sich nicht sicher, ob Miyavi ihn bemerkte, denn dieser drehte sich nicht zu ihm herum, selbst dann nicht, als er dich hinter diesem stand und so schob er seinen freien Arm zärtlich um die Mitte seines Vampirs legte einen sanften Kuss auf den Nacken. In Erwiderung seufzte Miyavi leise, lehnte sich gegen ihn und er küsste den leicht Kleineren erneut strich mit den Fingern behutsam über dessen Bauch. „Ich bin wirklich okay.“ Karyu nickte leicht als Antwort, lehnte seinen Kopf gegen den des des Vampirs. „Ich glaube dir, wenn du das sagst.“ „Und dennoch bist du hier.“ Karyu schloss seine Augen, genoss die Nähe zu seinen Gefährten, die Geräusche der Natur und des Regens, der sanft auf diese Welt fiel, alles hinfort zu spülen schien. „Ich mag es nicht, den Gedanken, dass du allein bist.“ „Ich war doch nicht allein.“ Nun drehte sich Miyavi zu ihm herum, legte eine Hand gegen seine Wange und lächelte ihn zärtlich an, während er sich gegen die Finger presste, seine eigenen darüber schob und letzten Endes die Augen schloss. „Auf mich wirktest du gerade sehr allein.“ Sanft lächelte er, strich mit der anderen Hand über die Stirn des Älteren. „Ich habe dich, da kann ich doch gar nicht allein sein.“ „Es sah eben ganz anders aus.“ Leicht schüttelte er den Kopf, lehnte die Stirn gegen Karyus Schulter, schloss die Augen und lauschte einfach nur der Atmung und den tropfen welche auf den Schirm und um sie herum fielen. Finger legten sich in seinen Nacken, strichen dort entlang, seine Finger legten sich auf die Schulter des Größeren. „Es ist nicht alles in Ordnung, oder?“ Seicht schüttelte er den Kopf, krallte die Finger regelrecht in das Oberteil des Anderen, mit dem Kopf lehnte dieser sich gegen ihn. „Und sagst du mir, was es ist?“ „Ich würde, wenn ich selber wüsste was ist. Wenn viele um mich sind, will ich allein sein, bin ich es dann, will ich wieder jemanden um mich.“ „Schwanger bist du aber nicht, oder?“ Nun war er doch etwas überrumpelt, hob den Kopf und blinzelte Karyu an, schlug ihm dann leicht mit der Faust gegen die Schulter, dabei schmunzelte er. „Wie kommst du auf solch einen Unsinn?“ Der Andere zuckte mit den Schultern. „Aruna war genauso, als sie schwanger war.“ „Nur das ich keine Frau bin.“ Leise schnaubte der Andere. „Stimmt ...“ „Oh nein, ich will nun nicht hören, dass du das vergessen hast.“ Nun lachte der Dämon leise, platzierte einen Kuss auf seinen Finger den er gegen dessen Lippen gelegt hatte um ihn zum Schweigen zu bringen. „Gut, ich werde es nicht sagen.“ Er schnaubte, Lippen legten sich auf seien Schläfe. „Wenn du weißt, was der Grund ist, sag es mir.“ Seicht nickte er, Karyu lockte ihn in einen Kuss, den er nur zu gerne erwiderte. „Willst du weiter gehen oder wollen wir wieder zurück?“ „Noch ein bisschen will ich hier draußen bleiben.“ Der Braunhaarige wollte, das er sich einhakte, doch das verweigerte er, platzierte einen kleinen Kuss auf dessen Wange. „Ich will den Regen fühlen.“ „Dann kann ich den Schirm auch zu machen.“ „Wag es dir, du bist bei weitem noch nicht wieder so gesund, dass du dir nicht gleich eine Erkältung einfängst.“ „Und du bist jetzt schon fast gänzlich Durchnässt.“ „Es ist nicht so schlimm bei mir, krank werde ich davon nicht.“ „Ich weiß.“ Dabei strich ihm der Dämon mit den Rücken der Finger über die Wange, beugte sich dann vor und küsste ihn noch einmal kurz, ehe er es schaffte sich zu lösen und den Weg weiter ging. „Es ist erstaunlich, wie Kyo es schafft, das alles vor den Menschen zu verstecken.“ „Ja, sie sehen nur ein großes Haus auf einem öden Grundstück, wahrscheinlich denken sie, dass der Besitzer ein Eigenbrötler ist.“ Leicht nickte er, Ranken streckten sich ihm entgegen schlangen sich um seine Finger doch achtete er darauf, dass es nicht zu lang war, damit er wieder los kam. Er lächelte als er etwas anders fühlte, ging in eine bestimmte richtig, bis er das Gesuchte fand, das Wesen den Kopf hob und ihn aus seinen Adleraugen betrachtete. „Hallo Ghadi.“ Dabei streckte er seine Hand nach dem großen Greif aus, strich diesem über den Schnabel und die Federn die dahinter lagen, als dieser sich ihm entgegen beugte. Kyos ‚kleines’ Haustier wie der Elf selber dazu sagte, in seinen Augen war er bei weitem nicht so klein, vor allem nicht wenn vier bis fünf Personen auf seinem Rücken platz hatten. Ein Gurgeln gab der Greif von sich, wie immer wenn er etwas mochte, dabei ging er weiter an der Seite entlang, strich den Übergang von Federn zum Fell, er lachte, als das Wesen den Kopf drehte so das er zwischen diesem und den Körper gedrängt wurde. Ein sanftes Lächeln lag auf seinen Zügen, als er den Greif beobachtet, welcher seinen Geliebten immer wieder mit dem Schnabel berührte und enger gegen dessen Körper drückte, eine der Schwingen so hob, sodass der Vampir nicht mehr im Regen stand, weswegen dieser warm lächelte, seine Hände in sanften Kreisen über das weiche, feuchte Fell wandern ließ. Wieder gurgelte das Wesen leise, fast schön mütterlich, dann reckte es den Hals in seine Richtung, stubste ihn ihn mit dem Schnabel gegen den Bauch, legte dann den Kopf auf die Seite. „Es geht mit gut.“ Wieder ein kleiner Stoß und ein leiser Ton der an ein Krähen erinnerte, dann packte ihn der Greif behutsam am Oberteil, zog ihn näher, bis er neben Miyavi stand, welcher ihn angrinste, als sie von Ghadi näher an den warmen Leib gedrückt wurden. „Er hat wohl was dagegen, wenn wir nass werden.“ „Sie... Ghadi ist eine Sie und seit sie ihr Kind verloren hat, sind wir wohl ihr Ersatz.“ Wieder gluckste der Vampir leise, sein Gefährte hatte bisher nicht gewusst, dass der Greif weiblich war, es war einfach nie ein Thema gewesen, aber schien es ihn zu amüsieren, vor allem als der Schnabel zu Karyu zurück kam und durch dessen Haar schnäbelte, es ordnete. „Scheint wohl eher, dass du ihr Kind bist.“ Einen Moment später glitt der Schnabel durch die Strähnen des Vampirs und nun lachte Karyu, während ihn der Jüngere nur anfunkelte. „Oder du.“ Ghadi gurgelte und schnurrte dann zufrieden, als sie den Fügel ein wenig mehr senkte, offenbar glücklich damit, dass sie sie auf diese Art schützen konnte, dann reckte sie den Kopf wieder in die Höhe, schloss die Augen. Ein wenig noch standen sie so da, ohne das sie miteinander sprachen, aber sie hielten sich im Arm und das reichte. Karyu hauchte einen sanften Kuss auf die Stirn seines Gefährten, welcher sich erneut in seinem Oberteil festklammerte und das erschreckte ihn, denn er kannte Miyavi nicht so.... es war, als würde der leicht Kleinere nach seiner Balance suchen und gleichzeitig so stark, stolz und stur wie immer sein und er verstand einfach nicht,warum das so war... sicher hatte es wohl mit ihm zu tun... aber weswegen? Es ging ihm gut. Er lebte. Es gab nichts mehr, dass den Jüngeren ängstigen müsste. Oder? Dieses kleine nagende Wort hielt sich beharrlich, drängte sich immer wieder in den Vordergrund und trotzdem fand Karyu keine Lösung, es frustrierte ihn, denn er wollte, dass es Miyavi gut ging, körperlich wie seelisch und momentan stimmte da etwas nicht... deswegen wollte er den Anderen so nah wie möglich bei sich halten. Es war, als wenn Miyavi verschwinden würde, wenn er ihn zu lange aus den Augen ließ, verlöschen, wie eine seiner Erinnerungen. Wieder presste er einen kleinen Kuss auf die kühle Haut seines Gefährten, löste sich dann langsam von ihm, trat auch unter dem Flügel hervor, blieb aber unter dem Schirm. Der Regen prasselte mit gleicher Kraft wie zuvor auf sie hinab und einen Moment streckte er die Finger aus, beobachte wie die Tropfen auf seinen Fingerspitzen zerschellten, dann wand er sich mit einem milden Lächeln zu dem Langhaarige herum. „Lass uns wieder zu den Anderen gehen, bevor Shinya und Kyo etwas tun, dass meinen armen unschuldigen Ni~ya befleckt.“ Seicht schüttelte er den Kopf , schmunzelte, trat aber zu dem Älteren, welcher den Arm um seine Taille legte, was er dieses mal zuließ, sich gegen den Dämon lehnte. „Ich denke nicht das du dich sorgen musst, es sei denn, Shinya hat sich wieder verwandelt, doch dann hätte Ni~ya wohl schon laut um Hilfe gerufen.“ „Es sei denn er hat sich einwickeln lassen.“ Er zuckte mit den Schultern. „Dann würden wir jetzt eh zu spät kommen, Shin ist äußerst überzeugend.“ „Das ist nicht sehr hilfreich.“ Leise lachte er. „Du hast ihn vorhin doch selber erlebt.“ Nun summte der Ältere nur, sagte aber auch jetzt nichts weiter zu. All zu weit hatten sie es nicht, Karyu schloss den Schirm, ließ ihn dann unter dem Vordach stehen, sie hatten sich wieder gelöst und gingen neben einander ins Innere. Die Anderen saßen noch immer in dem Salon, Ni~ya jedoch in eine Decke gewickelt. „Wie du siehst nichts passiert.“ „Was hätte denn passieren sollen?“ Er sah zu Kyo, grinste den an. „Er hatte Angst, das ihr seinen unschuldigem Engel etwas antun könntet.“ „Wir sind nicht Gackt und Hyde.“ „Habe ich auch nicht behauptet.“ Karyu ging zu seinem Sohn, sprach wohl kurz in Gedanken mit ihm, doch wurde seine Aufmerksamkeit wieder auf anders gelenkt. „Und du setzt dich hier so nicht hin, sonst versaust du mir die Polster.“ Er funkelte Kyo an, irgendwie war ihm danach dem Älteren die Zunge raus zu strecken wenn da nicht Shinya wäre, welcher fast schon aufsprang und zu ihm kam. „Du bist völlig durchnässt, Karyu hatte doch einen Schirm mit.“ „Ich wollte im Regen laufen.“ Das Meerwesen ließ nicht zu das er weiter sprach, wand sich nur kurz an Kyo und Karyu. „Wir sind gleich wieder da.“ Dann zog ihn der andere mit sich, in einen der oberen Räume. „Ich weiß nicht, ob ich etwas habe was dir passt, aber zieh die nassen Sachen aus.“ „Shin, ich kann doch nicht krank werden.“ „Das ist egal, ich kann nicht sehen, wenn du hier in nassen Sachen rumsitzt.“ Dabei begann der Andere durch einen Schrank zu stöbern. „Es wird mir nichts passen.“ „Vielleicht finde ich etwas.“ Er seufzte nur. „Shin, setze Magie ein, das ist das einfachste.“ „Davon wird dir schlecht.“ Der Andere drehte sich dabei nicht einmal um. „Das ist nur kurz.“ Nun erst, schaute ihn vorsichtig an. „Ich habe es bisher immer überlebt.“ Einen Moment überlegte der Andere noch, nickte dann jedoch. „Und wehe ich sehe nachher um die Haare wie ein Wischmop aus.“ „Zur Not können wir die Haare schneiden.“ Er schnaubte, ließ sich aber von dem Rothaarigen weiter in den Raum geleiten. „Ich beeile mich.“ Seicht nickend lächelte er den Anderen aufmunternd an, schloss die Augen und versuchte ruhig zu bleiben, langsam wie feiner Nebel, begann sich die Magie um ihn aufzubauen, wurde zu einem warmen Wind um ihn welcher an seinem Haar und seiner Kleidung zu ziehen begann, sich wärmend um ihn legte, doch begannen seine Sinne zu straucheln, ihm wurde leicht schwindlig, doch er würde das hier durchhalten, seine Kehle schnürrte sich zusammen, jemand griff ihn an den Armen. „Miya?“ „Es geht gleich wieder.“ Dabei ließ er sich in die Knie sinken, holte immer wieder tief Luft. „Ich hätte es nicht machen sollen.“ Er blinzelte den Anderen an, lächelte sanft. „Wieso, ich bin doch wieder trocken.“ „Aber dir geht es nicht gut.“ „Der Schwindel wird sich gleich wieder legen.“ Shinya strich ihm durch das Haar, doch es gab sich langsam, seine Übelkeit verschwieg er besser, an Kyos Magie oder die der Anderen hatte er sich langsam gewöhnt, die des Meerwesens war noch neu, deswegen reagierte er auf sie stärker. „Die anderen warten sicher, lass uns gehen.“ „Geht es denn wieder?“ Er lächelte breit, stand dann auf. „Ich bin sicher nicht so verrückt, da runter zu gehen wenn es nicht geht, das würde Karyu sofort bemerken. Und nun entspann dich.“ Einen Kuss platzierte er auf Shinyas Lippen. „Dir scheint es wirklich wieder zu gut zu gehen.“ Mit einem leisen Lachen folgte er dem Kleineren wieder hinab, schluckte er noch einmal in der Hoffnung, das Gefühl in seiner Kehle los zu werden, doch es misslang. Während der Rothaarige wieder zu dem Elfen ging und sich zu ihm setzte, suchte er sich wieder seine Platz auf dem Sessel, Karyu saß abermals bei Ni~ya, dem wohl kalt war, da er nun in die Decke richtig eingewickelt war. Karyu spürte es in dem Augenblick, in welchen der leicht Kleinere wieder den Raum betrat und er sah, dass auch Kyo es bemerkte, denn der Kopf des Elfen hob sich, als dieser zu Shinya blickte, stumm mit diesem kommunizierte, dennoch sagte er nichts, beobachtet nur Miyavi, die Art wie er sich setzte, ihn ansah und ein kleines Lächeln schenkte, dass er nicht erwidern konnte. »Hast du ihn darum gebeten?« Miyavi legte leicht den Kopf auf die Seite. »Worum?« »Weiße Magie anzuwenden, um dich zu trocknen.“ Einen Moment schien der Langhaarige vollkommen still zu werden, fast so, als ob er nicht verstehen würde können, woher er dies nun wusste und in der Tat, Miyavi verbarg sein Unwohlsein sehr geschickt, aber sein Gefährte hatte den feinen Geruch vergessen, der um ihn lag, die Aura der Magie, die bestehen blieb, egal wie gut man sie zu verstecken suchte. »Es geht mir gut.« Karyu schwieg, streckte lediglich seine Hand aus, damit Miyavi zu ihm hinüber kam, er diesen in die Arme nehmen konnte, ihn einfach nur festhalten, während Shinya nun zu ihm blickte. »Es tut mir leid.« »Das muss es nicht. Er wollte es, ich kann mich nicht gegen seinen Willen stellen, trotzdem sorgt es mich. Er sollte sich nicht so unnötig in Gefahr begeben.« Miyavi blickte zu ihm auf, das konnte er spüren, doch er hielt seine Augen weiterhin auf das Meerwesen gerichtet, ihr Gespräch war vollkommen abgeschottet, er wollte einfach nicht, dass es jemand hören konnte und außerdem fühlte er das so bekannte abschotten seiner selbst, unzählige Male hatte er es getan, als sein Gefährte verschwunden war und auch nun fühlte er den warmen Stoß an Magie, der an seinem Mauern entlang wisperte und als er seinen Blick endlich von Shinya losreißen und auf Kyo richten konnte, schüttelte dieser nur leicht seinen Kopf, weswegen er sich zwang, tief und ruhig einzuatmen, dann einen Kuss auf die Stirn des Vampirs zu legen. »Ich sorge mich, wenn du so etwas machst.« »Sorry.« Ein weiterer Kuss fiel auf das Haupt seines Geliebten, dann noch einer, er konnte schier nicht von ihm lassen, in ihm nagte immer wieder ein Gefühl, dass er fast mit Angst beschreiben würde, aber es war nicht wirklich Furcht, sondern etwas anderes. Zwischen ihnen herrschte Ruhe, unangenehm, doch Karyu wusste nicht recht, wie er sie brechen sollte, Shinya lehnte sich gegen Kyo, schien plötzlich in sich gekehrt, Ni~yas Hand lag auf seinem Bein und Miyavi regte sich innerhalb seiner Arme ebenfalls nicht und plötzlich war es der Elf, der sich bewegte, schnaubend aufstand. „Ich kann mich nicht erinnern, dass ich auf einer Beerdigung sitze. Shinya, hör auf dich zurück zu ziehen, Karyu beißt dir schon nicht den Kopf ab. Miya, hör auf so dazusitzen, du weißt, was du dir zumuten kannst und was nicht, nur weil dein Lover ein ungesundes Level an Schutzinstinkten hat, heißt das noch lange nicht, dass du dich nicht mit weißer Magie umgeben kannst. Von mir aus, kannst du es so lange machen, bis du nicht mehr weißt, wohin mit deiner Übelkeit, aber bitte, geh dann nach draußen.“ An dem Mundwinklen des Vampirs zupfte ein Grinsen und auch Karyu schnaubte belustigt, ohne Zweifel würde er sein Fett auch noch abbekommen und als sich der kleine, blonde Mann zu ihm herum drehte wusste er, dass er ja so Recht gehabt hatte. „Karyu. Dein Geliebter ist kein Baby und durchaus in der Lage selbst einzuschätzen, was er sich zutrauen kann. Behandle ihn nicht immer, als hätte er die halbe Stadt verraten und auch wenn es rührend ist, dass du dich sorgst, du solltest dich dabei nicht ständig einsperren, dass macht die Sache auch nicht besser und zerfrisst dich.“ Einmal noch funkelte der Elf ihm Raum herum, starrte einen jeden Einzelnen außer den Empathen in Grund und Boden, welcher leise und hinter verborgener Hand lachte, als der Elf die Hände in die Seiten stemmte. „Können wir nun das Staatsbegräbnis hinter uns lassen und stattdessen eine Runde Frisbee spielen gehen?“ Miyavi war der Erste der mit dem Blonden mitzog, sich herum drehte, sodass er Karyu richtig umarmen konnte, wobei er offen lachte. „Ich denke, dass ich lieber nur zusehe, wie ihr starken Männer um eine kleine gelbe Scheibe rennt.“ „Habe ich je behauptet, dass sie gelb ist?“ Er schaute über seine Schulter zu Kyo, grinste. „Du streitest aber auch nicht ab.“ Nun verschränkte der Elf die Arme. „Ich muss mir doch endlich mal eine Rote kaufen.“ „Es schockt mich eher, dass du eine hast.“ Der Kleinere zuckte mit den Schultern, drehte sich zu Shinya um ihm die Hand zu reichen und auf zu helfen. „Irgendwie muss ich doch einen Wolf beschäftigen wenn er mal hier sein sollte.“ Nun hob er eine Augenbraue, Karyu lachte, wie auch der Rothaarige und Ni~Ya. „Deswegen werde ich keiner Scheibe nachlaufen.“ „Ein Versuch wäre es doch wert.“ „Gut, da Frisbee wohl gerade immer unbeliebter wird, was hältst du von Bogenschießen?.“ „Es ist schon eine Weile her das wir das gemacht haben, also von mir aus.“ Karyu stand auf, dabei hob er ihn einfach mit hoch, er wurde dann erst auf dem Boden abgesetzt. Er hatte nicht mitbekommen wann der Empath aufgestanden war, doch interessierte es ihn nicht, da sich die Hand seines Dämons gegen seine Wange legte, er ihn darauf hin ansah, kurz und sanft trafen sich ihre Lippen. Kyo schien auf seinen Grundstück wirklich alles zu verstecken, er hatte nicht gewusst das er auch eine Anlage hatte zum Bogenschießen und zu seiner Überraschung war es auch noch eine im japanischen Stil. Shinya und er hielten sich aus dem Ganzen erst einmal heraus, der Langhaarige mit der Ausrede das er es nicht könnte, sie schauten lieber zu, dabei hatte er den Arm um den Kleineren gelegt. Irgendwann ließ sich der Rothaarige überreden es doch einmal zu probieren, dabei wurde es ihm ganz genau erklärt und er traf sogar das Ziel, er hingegen wurde nicht lange gefragt, Karyu hielt ihm die Hand hin und er dachte sich nicht viel bei, als er dessen Finger ergriff, wurde dann aber hoch gezogen. „Einfach mal probieren.“ Leise seufzte er, ließ es sich aber gefallen, vor allem da sein Dämon hinter ihm stand, die Hände über seinen, so das er geführt wurde, dabei konnte er sich nach hinten gegen den Älteren lehnen, warmer Atem strich seinen Hals entlang. „Bleib ganz ruhig, einfach auf das Ziel schauen.“ Dabei wurden seine Hände weiter geführt, die Sehne gespannt, dabei hielt er den Pfeil zwischen den Fingern. „Erst wenn du dir ganz sicher bist, lass los.“ Ein Seufzen löste sich von seinen Lippen als ein Kuss hinter sein Ohr platziert wurde, was sich so gut anfühlte, genauso wie die warme Berührung auf seiner Haut. Fast wollte er gar nicht den Pfeil loslassen, doch ließ er es dann doch zu, traf auch das Ziel, sogar einen der inneren Ringe. „Guter Schuss.“ Er drehte den Kopf nach hinten, wurde sogleich von zwei Lippen empfangen.“ „Pures Glück, er hat es ja nur mit Hilfe geschafft.“ Kyo versuchte doch wirklich ihn zu necken, oder aber herauszufordern. „Wie sieht es aus, willst du es noch mal probieren?“ Anscheinend wirklich, Karyu legte die Arme um seine Taille so das er ganz gegen ihn sank, schaute über seine Schulter. „Gegen dich?“ Der Blonde schnaubte. „Wenn du verlieren willst, allerdings werden wir den Abstand noch etwas vergrößern.“ „Kyo, er kann es nicht.“ „Er wollte es.“ Das war unterschiedlich zu sehen, dennoch drehte er etwas den Kopf., flüsterte dem Braunhaarigen zu. „Lass mich mal machen.“ Grinste dabei, dieser nickte, blieb aber noch bei ihm, da Kyo den ersten Schuß hatte nachdem das Ziel verstellt wurde und wer war er das er sich einfach aus Karyus Armen entwinden würde, vor allem wenn es so angenehm war. Der Elf traf einen der inneren Kreis, verneigte sich leicht in seine Richtung. „Darf ich bitten?“ Er nickte, trat vor, ließ sich viel Zeit beim zielen, setzte immer wieder einmal ab und begann von vorne, ehe er den Pfeil abschoss, fast neben Kyos traf, dieser schnaubte nur, Shinya hatte die Arme von hinten um ihn gelegt. „Doch Anfängerglück.“ Leicht hob er eine Augenbraue, nahm einen weiteren Pfeil, legte an, zielte und traf fast genau die Mitte. Den Bogen stellte er in eine Halterung. „Ich habe nie gesagt das ich es nicht kann und du scheinst zu vergessen, dass ich aus Japan komme. Ich musste es da lernen und mich darin trainieren, wie in so manch anderem, Bedingung von Mana.“ Erst dann drehte er sich mit einem Grinsen um. „Ich schätze mal den Wolf kann man nun doch noch mit anderem beschäftigen, als mit einem Frisbee.“ Er konnte es sich nicht verkneifen, das Kyo noch unter die Nase zu reiben. „Vielleicht, aber das andere wäre spaßiger gewesen.“ Kyo grinste breit, hob dann eine Braue und verneigte sich erneut, den Bogen locker in der rechten Hand, er forderte Miyavi dieses Mal ernsthaft heraus, nun, wo klar war, dass der Vampir ein exzellenter Schütze war, wurde der Kampfgeist in dem Elfen geweckt, Karyu wusste, dass dieser nichts mehr schätzte, als einen würdigen Gegner, egal in welchen Belangen des Lebens und ob die Basis auf Freundschaft oder einem gnadenlosen Kampf beruhte. „Die Frage ist für wen.“ „Für mich natürlich, was denn sonst?“ Nun schnaube Miyavi, schüttelte den Kopf während er die Arme um seinen Gefährten löste, diesem die Möglichkeit gab, den Bogen wieder an sich zu nehmen und sich in Position zu begeben, während er zu Shinya und Ni~ya hinüber trat, sich an die Mauer lehnte, vor der die beiden hockten, sich offensichtlich in Gedanken unterhielten. Er ließ die beiden in Ruhe, blickte stattdessen zu Miyavi hinüber, verfolgte jede der geschmeidigen Bewegungen, als sie begannen, Kyo und der Langhaarige zielten präzise und eine lange Zeit war nicht abzusehen, wer von ihnen gewann, Miyavis exzellentes Training prallte auf das Alter des Elfen, machte die beiden zu nahezu gleichguten Gegnern und am Ende war es der Vampir der gewann, einen besseren Schuss setzte, das Ziel genau in der Mitte traf, doch bevor sich dieser mit einem zufriedenem Grinsen in Richtung des Blonden wenden konnte, ließ dieser den Bogen einfach fallen, entfernte sich von ihnen. Miyavi drehte sich mit einem verwirrten Ausdruck auf seinem Gesicht zu ihm herum und auch Shinya und sein Sohn erhoben sich, während er die Brauen zusammen zog. „Kein guter Verlierer?“ Die Worte waren nur halb im Scherz gesprochen und auch wenn Karyu das hörte, schüttelte er sanft den Kopf. „Nein. Da ist noch etwas anderes. Wartet hier, ich werde mit ihm reden.“ Shinya öffnete seine Lippen, doch der Dämon hob eine Hand, brachte das Meerwesen zum Schweigen, blickte dann zu seinem Gefährten, ging auf diesem zu, hauchte einen Kuss auf die Stirn des leicht Kleineren. „Geht ins Haus zurück. Wenn er so ist, dann muss etwas geschehen sein und was immer es ist, drinnen seit ihr sicherer.“ Miyavi wollte protestieren, doch wieder schüttelte Karyu nur den Kopf. „Bitte, tu mir den Gefallen. Nimm die beiden mit, pass auf sie auf.“ Der Dämon blickte den Dreien nach, bis er diese nicht mehr sehen konnte, dann folgte er dem Weg, den Kyo genommen hatte, Ranken berührten ihn, als er lief, fast so als würden sie sich nicht sicher sein, ob sie ihn aufhalten oder durchlassen sollten. Karyu nutze ein wenig seiner Energie um sie zurück zu drängen und die steinerne Treppe freizulegen, die sich einfach so in die Luft zu schrauben schien, doch Karyu wusste es besser, weswegen seine Schritte sicher und zielgerichtet waren. Während er höher stieg, flimmerte zu seiner linken immer wieder ein spektralfarbenes Licht, aus welchen sich nach und nach Steine formten, fast als würden sie aus einer anderen Dimension entstehen und als er den Blonden am oberen Ende der Treppen erreichte, befand er sich auf einem Turm, welcher sonst von der Magie des Kleineren verborgen lag. Kyo stand am Rand von diesem, ein Bein auf die abgebrochenen Zinnen gestützt, ein Arm über seinen Schenkel, den anderen gegen die Steine gelegt. Durch das dünne Shirt konnte der Braunhaarige die angespannten Muskeln sehen, weswegen sich seine Falten nur noch vertieften. „Kyo?“ Der Angesprochene reagierte nicht, hob nur eine Hand, um ihm zum Schweigen zu bringen, weswegen er folgte, sich nur lautlos näher bewegte, neben dem Kleineren zu stehen kam, zusammen mit diesem in den Horizont starrte. Die Wolken hingen noch immer tief, schienen nur auf eine Gelegenheit zuwarten, um sich zu einem weiteren Sturm zusammen zu brauen, darunter glimmten die Lichter der Stadt und obgleich Karyu nichts sah, dass außergewöhnlich schien, so fühlte er doch die Anspannung und Nervosität, suchte ohne Unterlass nach dem Ursprung für Kyos plötzlichen Wandel. „Kannst du es spüren?“ Der Dämon schloss die Augen, versuchte heraus zu finden, wovon der Elf sprach – es konnte nicht an den Bannen der Stadt liegen, keiner von ihnen wurde auf eine unnatürliche Weise berührt, alle Auren schienen friedlich und so musste er den Kopf schütteln. „Nein.“ „Konzentriere dich stärker.“ Karyu folgte dem Befehl, legte den Kopf auf die Seite und tatsächlich da war etwas... fein, aber mächtig und vor allem... alt. Ein Keuchen brach sich von seinen Lippen, als der Blonde plötzlich seine Hand ergriff, die Aura erdrückend wurde, mit der Gewalt auf ihn einschlug, mit welcher sie wohl auch Kyo spürte und als er den Kopf wieder in Richtung der Wolken richtete, brachen diese auf, gaben die Umrisse eines Wesens frei. „Ein Drache... was zum Teufel tut ein Drache hier?“ Kyos Worte waren ein leises Murmeln und der Dämon hatte beim besten Willen keine Antwort darauf. End Part VIII – Arrival Kapitel 9: Cloud ---------------- Part IX - Cloud „Miya, setze dich bitte.“ Überrascht schaute er auf, Shinya saß auf einem Sofa direkt vor dem Kamin, die Augen geschlossen, als würde er sich auf etwas konzentrieren. „Du verbreitest nur Unruhe, wenn du hier weiter hin und her läufst, Kyo und Karyu werden uns schon warnen, wenn etwas sein sollte.“ „Ja und davor begeben sie sich selbst und allein in Gefahr.“ „Kannst du es Karyu verdenken? Du weißt, was er ist, er hat einiges zu schützen und er will es auch nicht anders, also setze dich, diskutieren kannst du später mit ihm darüber.“ Er schnaubte, setzte sich dann aber zu Ni~ya, welcher ihn still ansah. »Bisher sind sie nur unruhig, sie warten auf etwas.« Mit einer Hand strich er dem Blonden über die Wange. »Und ich mach dir zusätzlich Sorgen.« Der Andere schüttelte den Kopf, lehnte sich vorsichtig gegen ihn, dabei die Arme um ihn gelegt. »Nein, du bist nur in manchen Punkten wie er.« Er schnaubte. „Ob das so gut ist.“ Leise lachte der Empath, legte die Stirn gegen seine Schulter, er legte einen Arm um ihn, schaute dann wieder zu dem Rothaarigen welcher noch immer die Augen geschlossen hatte, plötzlich leise keuchte. „Shinya?“ „Etwas Mächtiges und Altes, es nährt sich diesem Haus.“ „Das worauf die beiden warten?“ „Ja.“ »Es ist mir fremd, ein Wesen, nicht aus dieser Stadt.« Seicht nickte er, auch wenn ihn die beiden anderen informierten, machte ihn das Gehörte leider nicht ruhiger, doch im Moment konnte er wirklich nur abwarten, weswegen er die Augen schloss, versuchte ruhiger zu werden, dabei schärfte er jedoch seine Instinkte falls doch etwas war. Eine ganze Weile saß er schweigend da, bis er den feinen Hauch von Magie fühlte, mächtig und fremd, er konnte nicht einmal sagen, ob es weiße oder schwarze Magie war und sie war ganz anders, als er sie kannte. „Sie kommen in Begleitung.“ Seine Lieder hoben sich, er schaute zu dem Meerwesen. »Ni~ya?« »Ich kann den Fremden nicht greifen.« Mit den Fingern strich er durch die blonden Strähnen. „Pass weiter auf.“ Dabei löste er sich von dem Kleineren, stand auf und starrte auf die Tür, auch Shinya erhob sich, sah in dieselbe Richtung, dieses Mal waren sie alle angespannt, das konnte selbst er fühlen. Durch seine Position verdeckte er dem Empathen etwas, fühlte jedoch, wie dieser eine Hand hinten am Saum in seinem Oberteil verkrallte. ~~~~~~ Für die Größe des Drachen vermochte dieser wirklich behutsam zu landen, seine Klauen brachen zwar den Stein der Zinnen auf, doch der Turm blieb intakt, was für Karyu mehr als beeindruckend schien und für einen Moment blieb das mächtige Wesen unbewegt, bevor es die Schwingen faltete, gegen den schuppigen Rücken legte. Aus dem Blickwinkel vermochte der Dämon zu sehen, wie sich der lange, elegante Schwanz um das Gemäuer schloss, sich wohl so hielt. In der rechten Hand des Elfen entstand sein Stab, der sich, einem blühenden Samen gleich, erst in seiner Faust formte, bevor er zu einer Liane wurde, die in einer rapiden Geschwindigkeit wuchs, bis sie aushärtete und zu einem soliden Stab wurde, an dessen oberem, verschlungenen Ende ein dunkler Stein leicht pulsierendes Licht warf. Der elegante Hals des Drachen bog sich geschmeidig herunter, intensive eisblaue Augen legten sich auf sie, in der gleichen Höhe in welcher sich der Kopf des Blonden befand. »Ich bin nicht hier her gekommen, um etwas Böses zu tun, Seelenkind.« Für einen Moment spannte sich Kyo an, mehr noch als zuvor, wenn denn das möglich war – niemand außer den Ältesten der Elfen und Karyu kannte diesen Namen, der an sein Schicksal geknüpft waren, doch einen Moment später senkte er den Kopf, nickte akzeptierend. »Was führt dich dann hier her?« Der Blick des Drachen richtete sich auf den Dämonen, um dessen Füße sich Schatten wanden, langsam wispernd höher krochen. »Ich bin auf der Suche nach meinem Bruder.« Seine Brauen zogen sich zusammen, aber er nickte leicht, betrachtete die Farben des Wesens, die schillernd, perlmutartig, hin und her zu wandern schienen, wann immer der Drache sich regte, die Muskeln unter der scheinbar weichen von winzigen Schuppen übersäten Haut bewegte. Die Farbe unter all dem Schimmer schien weiß, aber selbst dies traf es nicht richtig, denn es wirkte wie jener frisch gefallener Schnee, denn man in den ersten Zügen der nahendem Dämmerung sah. Sie traten einen Schritt zurück, als der Drache begann sich zu verändern, zu shiften und zu transformieren und als dieser letzten Endes stechend graue Augen auf sie richtete, musste sich Karyu aus einer Starre heraus reißen, um die Worte verstehen zu können, die sich von nun menschlichen Lippen lösten. „Vielleicht könnt ihr mir helfen, ihn zu finden.“ Kyo nickte nur leicht, festigte den Griff um seinen Stab, schien noch nicht vollständig bereit, sich zu entspannen, als sie gemeinsam die Treppen hinunter schritten, nachdem sich der Fremde vorstellt hatte. Tsukasa. Irgendetwas an den Namen brachte die Nerven des Dämonen dazu, sanft zu vibrieren, wie in Vorsicht, ähnlich wie es auch bei Shinya gewesen war, nur das der Drache diesen Reiz sehr viel stärker auslöste. Etwas glitt an seinem Bewusstsein entlang und im ersten Moment wollte er überrascht keuchen, hielt das verräterische Geräusch aber in sich gefangen – Gott, wie lange war es her, dass Kyo in eine so hoch gestärkten Verbindung mit ihm sprach. »Was fühlst du?« Tsukasa lief vor ihnen, die Schritte behände und lautlos, die gesamte Gestalt stolz, unnahbar und würdevoll. »Er ist nicht zu greifen. Er macht mich nervös, trotzdem sehe ich keinen Grund, ihm nicht zu glauben. Er ist ein Gast, ein Gast, der den Wunsch nach Hilfe geäußert hat. Ich werde diesem nachkommen, wenn er sich an die Regeln hält.« Sie betraten das Innere des Hauses und die Ranken des Elfen pressten sich gegen die schimmernden Wände, wann immer sich der Drache näherte, nur um sich bei ihnen erneut zu strecken, soviel ihrer nackten Haut zu berühren, wie es möglich schien. In der Tür zur einer der kleineren Hallen, die in den Wohnraum des Elfen führten blieb Tsukasa stehen, ließ ihnen beiden den Vortritt, doch nur Kyo ging voran, er selbst deutete, dass der Drache zuerst gehen sollte, er würde folgen. Die Augen der Anderen richteten sich augenblicklich auf Kyo, dann auf den Fremden, dessen Gesicht nicht unfreundlich wirkte, aber eben auch nicht so, als würde man einfach daraus lesen können und von seiner Position aus, sah Karyu, dass Miyavi den Empathen ein wenig verdeckte, aber Tsukasa schien diesen ganz genau zu erkennen, als die wissenden Tiefen in diese Richtung glitten. „Das ist Tsukasa. Er ist ein Gast in unserer Stadt.“ Karyu sprach leise, trat zuerst zu Miyavi hinüber, streckte eine Hand nach ihm aus, um ihn an seine Seite zu ziehen und gleichzeitig seinen Sohn abzuschirmen. „Dies ist Miyavi, der junge Mann hinter ihm Ni~ya.“ Der Drache nickte, schien sanft zu lächeln, als sich sein Blick erneut auf den Empathen legte, während sich Karyu zu Shinya herum drehte, welcher sich aber bereits geschmeidig von seinem Platz erhoben hatte, mit sicheren Schritten auf den etwa Gleichgroßen zuging, diesem eine Hand entgegen hielt. „Ich bin Shinya.“ Ein Händedruck, fest, wie es den Anschein hatte und der Dämon konnte sehen, dass ich das Lächeln des Drachen weitete. ~~~~~~ Kyo trat an die Seite des Rothaarigen, welcher noch immer in die Augen ihres Gastes sah. „Es ist lange her, dass ich einem Meerwesen begegnet bin, doch es freut mich, dass dieses Volk noch zu existieren scheint.“ „Weswegen sollte es uns nicht mehr geben, das Meer ist noch der sicherste Ort vor den Menschen.“ „Ich habe so viele Rassen gehen sehen, da freut man sich, wenn man etwas verloren geglaubtes doch noch antrifft.“ Er hatte nicht vor den Fremden aus den Augen zu lasen, Finger strichen über seine Seite, weswegen er Karyu kurz ansah, dann nickte, ehe er sich zu Ni~ya setzte, seinen Arm um diesen legte, so das dieser sich an ihn lehnte. Fast sofort krallten sich unter der Decke die Finger des Anderen in sein Oberteil. »Ni~ya?« Seicht schüttelte der Angesprochene den Kopf, schaute dann wieder zu Tsukasa, Karyu trat dabei zwischen sie. „Bitte, nimm doch platz.“ Dabei deutete der Dämon auf einen Sessel, setzte sich selbst auf den Freien zwischen ihnen und dem Neuankömmling. »Da ist Kälte und Leere, doch nur oberflächlich, es ist schwer zu beschreiben.« »Sei vorsichtig.« Der Andere nickte leicht, Kyo schaute ihn fragend an, doch dieses Mal wollte er nichts trinken, ihr Gast wünschte nur einen Tee, den er bekam, Shinya tat es ihm gleich. Dunkle Augen legten sich immer wieder auf ihn und den Blonden, welcher dann die Finger noch enger in sein Oberteil legte. Kyo reichte den Tee, setzte sich dann zu Shinya. „Darf ich erfahren, was dich glauben macht, dass du das Gesuchte in meiner Stadt findest?“ „Ich weiß nicht genau, ob ich ihn hier finden werde, ich weiß nur, das er in England ist und wäre der Krieg nicht gewesen, wäre ich schon früher hierher gekommen, doch zu dieser Zeit wäre meine wahre Form zu gefährlich gewesen.“ Karyu nickte und er verstand nicht, er konnte nicht einmal sagen, was für ein Wesen der Andere war, jedoch nagte noch etwas anderes an ihm, da er befürchtete, dass der Dämon sich nun doch wieder übernahm, dabei sollte er sich heute schonen und er bemerkte jetzt schon die Anspannung in dem Älteren. Plötzlich krampfte Ni~ya zusammen, versuchte verzweifelt Luft zu bekommen. „Du solltest nicht so weit gehen.“ Reflexartig schloss er die Arme um den Kleineren, schaute den Fremden an. „Was habt Ihr getan?“ „Gar nichts. Er hat sich nur zu weit vor gewagt.“ Dabei erhob sich ihr Gast, trat zu ihm, während er den Blonden enger gegen sich drückte. »Versuch dich zu beruhigen, du musst atmen.« Er strich dem Empathen über den Rücken, sah kurz zu Karyu, welcher schon neben ihnen hockte, auch der Fremde stand bei ihnen, hob die Hand, doch er fauchte nur. „Fasst ihn nicht an.“ „Ich möchte ihm nur helfen.“ Er ließ es nicht zu, zeigte drohend seine Fänge, eine Hand legte sich auf seine Schulter, so dass er Karyu in die Augen sah. „Lass ihn.“ Leicht nickte er, ließ Tsukasa jedoch nicht aus den Augen, als dieser eine Hand in den Rücken des Blonden legte, welcher aufkeuchte, das Gesicht gegen seinen Hals zu verbergen suchte, dann aufstöhnte und vollkommen anspannte, ehe Ni~ya einfach zusammen sackte. „Was ist mit ihm?“ Karyu, während er sich nun völlig auf den Empathen konzentrierte. „Ich habe die Verbindung zu mir unterbrochen. Ich hatte ihn gewarnt, nicht zu weit zu gehen, doch das war wohl zu spät.“ „Miyavi.“ Finger strichen über seine Schulter, erst nun wurde ihm klar, das er den Zierlicheren noch immer hielt, weswegen er locker ließ, der blonde Schopf auf seinen Schoß sank, Arme legten sich um seine Schulter. „Es wird ihm besser gehen.“ Shinya lehnte hinter ihm, wisperte beruhigend, während der Fremde einen Schritt zurück gemacht hatte, Karyu strich über die Schläfe und Wange seines Sohnes. ~~~~~~ Nur einen Moment noch erlaubte er sich diese Geste, dann zog er seine Finger zurück und richtete sich zu seiner vollen Höhe auf, musterte Tsukasa durchdringend, der Drache hatte nichts getan, dass eine wirkliche Gefahr darstellte, hatte seinem Sohn eher noch geholfen, aber das Geschehene trug nicht gerade dazu bei, dass er gegenüber dem Anderen entspannter wurde, welcher in diesem Moment zu Miyavi blickte, diesen unglaublich entwaffnend anlächelte. „Er verstrickte sich in meinen Wällen der Abwehr, zu schnell und zu intensiv. Es gab keine andere Möglichkeit, außer ihm das Bewusstsein zu nehmen. Wenn er wieder aufwacht, wird er vollkommen in Ordnung sein.“ Miyavi antwortete nicht, sondern starrte den Kurzhaarigen nur sehr intensiv an, weswegen Karyu lautlos seufzte, sich für einen Moment die Schläfen rieb, er hatte Kopfschmerzen, leichte Schlieren wanderten über sein Sichtfeld, er musste sich ausruhen, doch momentan ging das einfach nicht. „Tsukasa, ich würde dir gerne eine Wohnung anbieten, so lange wir nach deinem Bruder suchen. Einverstanden?“ Der Angesprochene senkte dankbar seinen Kopf. „Das würde ich zu würdigen wissen.“ Nun war es Karyu, der nickte. „Dann sollten wir in die Stadt fahren, mir gehört dort ein Club und ein Wohnkomplex. Du solltest dich für heute ausruhen, sicherlich war es eine lange Reise. Ich werde veranlassen, dass es Vorbereitungen für eine ausgedehnte Suche gibt.“ „Danke. Ich kann sehen, warum du der Herr dieser Stadt bist.“ Wieder ein entwaffnendes Lächeln, während Kyo zu dem Telefon hinüber getreten war, leise in den Hörer sprach, wahrscheinlich Carry anrief, Shinya hatte sich auch wieder aufgerichtet, blickte nun zu seinem Geliebten hinüber, der mit Anspannung zu vibrieren schien, am Telefon stehen blieb, nachdem er aufgelegt hatte. Karyu mochte diese Stimmung in der Luft nicht, sie brachte seine Nerven zum klingen und Miyavi sorgte ihn ebenfalls, sein Gefährte schien in stummer Rage zu beben, Ni~yas Zusammenbruch zehrte an diesem und ließ Tsukasa als den Schuldigen dastehen. Sie mussten sich beruhigen, ein wenig voneinander trennen und genau das hatte Karyu vor zu tun. Carry rief ihn sanft und mental und er nickte Tsukasa zu, welcher erwiderte und als Erstes aus der Tür schritt, gefolgt von Shinya und Kyo, er selbst wollte seinen Sohn tragen, doch Miyavi schüttelte nur sanft den Kopf. »Du sollst dich nicht anstrengen, ich werde ihn nehmen.« Karyu nickte, achtete auf seinen Gefährten, als sich dieser mit Ni~ya erhob, den anderen hinterher ging. Im Club küsste er Miyavi sanft auf die Schläfe, strich ihm zärtlich über die Wange. »Bring ihn nach oben, ich werde dir gleich folgen.« Miyavi runzelte leicht die Stirn und er wusste, dass sich der Vampir um ihn sorgte, weswegen er milde lächelte, den Anderen noch einmal küsste, bevor er sich abwandte und in Richtung der Lounge lief, dorthin wo auch Kyo zusammen mit ihrem Gast und Shinya gegangen waren. Dort angekommen fand er Kirito vor, welcher den Drachen mehr als nur neugierig musterte, dabei sinnlich lächelte und Karyu wollte am liebsten aufstöhnen – es fehlte ihm gerade noch, dass sich sein Freund an den Drachen heran schmiss. Der Fremde war wohl nicht unbedingt geeignet und er wollte einschreiten, doch zu spät, Kirito hatte sich bereits nach vorne gebeugt, strich mit einem Finger über die Wange des Drachen. „Was für ein hübscher Anblick, was bringt dich hier her?“ Tsukasa lächelte – mindestens ebenso sinnlich – fing die Finger des Anderen geschmeidig ab, um sich seinerseits nach vorn zu beugen. „Ich bin auf der Suche.“ „Ah ja? Und was?“ „Verschiedenem.“ Karyu konnte schwören, das Kirito langsam und tief purrte, er hatte Gefallen an Tsukasa gefunden, bei den Göttern. „Du sagst mir nicht was?“ Nun lachte der Drache leise. „Nein.“ „Aber du würdest mit mir tanzen, oder?“ „Nein.“ Nun war es an Karyu zu lächeln, für einen Augenblick stand purer Schock auf den Zügen des Vampirs geschrieben, so kühl hatte ihn bisher noch nie jemand abblitzen lassen und sofort war er ein wenig beruhigt, so musste er nun nicht den Rest der Nacht hier unten sitzen und auf seinen Freund achten, schon gar nicht, als auch Tsukasa davon sprach, sich zurückziehen zu wollen. Er zeigte dem Drachen seine Räumlichkeiten, vereinbarte ein Treffen für den nächsten Abend, dann sprach er kurz mit Kyo und Shinya – die beiden würden ebenfalls bei ihm übernachten – welche ihm ermahnten, sich endlich auszuruhen, was er mit einem kleinen Lächeln erwiderte, sich in sein Wohnzimmer zurückzog und dort auf die Fensterbank sinken ließ.... er wollte ein wenig dösen, bevor er zu Miyavi gehen würde, wenn sein Gefährte ihn so sah, würde dieser bestimmt wieder mit ihm schimpfen. ~~~~~~ Er hatte Ni~ya in dessen Bett gelegt, ihm das Oberteil und die Hose ausgezogen und in die Decke eingewickelt. Sanft strich er über die Wange des Blonden, saß bei ihm auf der Matratze. Sicher wusste er, dass Tsukasa nicht schuld war, niemand hatte Schuld, aber er war der Auslöser und der Empath war wohl zu unvorsichtig, dennoch hatte sich seine Wut gegen ihren Gast gerichtet, er würde sich später entschuldigen, nicht jetzt und nicht heute Nacht, er wusste nicht, wie er sonst reagieren würde. Ni~ya gehörte genauso zu seiner Familie wie Karyu, vielleicht besonders deswegen, weil er wusste, wie sehr die beiden Anderen aneinander hingen. »Es war nicht seine Schuld.« Er blinzelte, schaute auf den Anderen hinab, welcher ihn aus müden Augen ansah, er lächelte sanft. „Ich weiß, ich sorge mich nur.“ Seicht schüttelte der Andere den Kopf. »Musst du nicht, ich bin nur müde.« „Dann schlaf.“ »Gehst du zu ihm und sagst, das mit mir alles okay ist?« „Wo ist er?“ »Im Wohnzimmer.« Ein weiteres Mal nickte er. „Wenn du schläfst.“ Schon während ihres Gesprächs fielen dem Kleineren immer wieder die Augen zu, also würde es eh nicht lange dauern, dennoch nickte der Blonde leicht, rollte sich dann zusammen. Erst als er sicher war, dass der Andere schlief, beugte er sich noch einmal hinab, platzierte einen Kuss auf dessen Schläfe. Die Lampe auf dem Nachttisch hatte er eingeschaltet, machte sie nun aus, verließ dann das Zimmer, schloss die Tür hinter sich. Sein Weg führte ihn direkt in ihren Wohnraum, auch hier schloss er die Tür hinter sich. Karyu saß auf der Fensterbank, den Kopf zurück gelegt, die Augen geschlossen, doch sicher hatte er ihn schon längst bemerkt. Leise trat er zu ihm, strich durch die braunen Strähnen, Arme schlossen sich um seine Mitte, der Dämon ließ den Kopf gegen seinen Bauch sinken. „Es war doch zu viel.“ „Es ging schon.“ Sanft lächelte er. „Ja, deswegen versteckst du dich hier.“ „Ich verstecke mich nicht.“ Die Finger ließ er noch immer durch die Strähnen gleiten. „Du hast nur Ruhe gesucht.“ Karyu nickte, schwieg jedoch. „Ni~ya schläft nun, ich soll dir sagen, dass es ihm gut geht.“ „Danke.“ Abermals Stille, er blieb weiter so stehen. „Was ist er, ich kann es nicht erkennen?“ „Ein Drache. Er sagt, er sucht seinen Bruder, doch ob das alles ist, kann ich nicht recht sagen. Er ist älter als Kyo, vielleicht kannst du ihn deswegen nicht einschätzen.“ „Vielleicht.“ Einen Arm legte er um die Schulter des Größeren, welcher sich noch immer gegen ihn lehnte. ~~~~~~ Einen kleinen Kuss legte er gegen den Bauch seines Gefährten, unabhängig davon, das er dessen Haut gar nicht erreichen konnte, dann löste er sich mit einem kleinen Seufzen, winkelte das Bein am Fenster an und ließ es gegen die Scheibe ruhen, während er das andere auf den Boden stellte, so Raum schaffte, in welchen er Miyavi mit ausgestreckten Händen lockte. Wieder seufzte er, als sein Vampir mit dem Rücken gegen seine Brust lehnte, er einen Arm um diesen schieben und einen Kuss auf dessen Ohr legen konnte. „Du solltest dich ausruhen.“ „Das tue ich.“ Er musste nicht einmal das Gesicht sehen, um zu wissen, dass der Jüngere mit den Augen rollte. „Ich meinte eigentlich im Bett.“ „Da bin ich noch lange genug.“ Die Worte waren ein wenig gedämpft, denn er wanderte mit den Lippen über das Ohr und den Hals Miyavis, setzte kleinen Küsse gegen die kühle Haut, genoss den Geruch, der seinen Geliebten immer umfing, während einer seiner Hände über die Brust nach oben wanderte, um den Reißverschluss zu öffnen, der den Kragen seines Gefährten seitlich geschlossen hielt. Seine Fingerspitzen strichen hauchfein über das Mal und der Andere seufzte leise, lehnte den Kopf zur Seite und zurück auf seine Schulter, während seine Küsse immer tiefer wanderten. »Karyu... was versuchst du da?« Er antwortete nicht sofort, sondern wanderte erst leicht mit seiner Zunge über die beiden Punkte, blies dann seinen Atem darüber, zufrieden, dass sein Geliebter bebte und leise keuchte. »Ich verführe dich.« Seine freie Hand schob er unter den Pullover, streichelte sanft über den Bauch, zog einen kleinen Kreis um den Nabel und wieder das sanfte Keuchen, mit welchen Miyavi ein wenig seinen Rücken durchdrückte, sich der Berührung entgegen hob. Karyu ließ seine Lippen über den Mal ruhen, wanderte mit den Fingern weiter nach oben, über die Seiten und Rippen, bis er die Brustwarzen erreichte, mit denen er spielte, immer wieder leicht über die kratzte und ein wenig drehte Miyavi den Kopf, zwang ihn, sich zu lösen, aber so konnte er nach den Lippen haschen, in ein inniges Duell verfallen. Der erste Knopf der Hose öffnete sich unbemerkt, die weiteren folgten und dann schob er seine Finger unter den Stoff, umfasste die seichte Erregung, strich langsam über den Kopf, um die zähe Flüssigkeit zu verteilen, gleichzeitig riss er sich die Zunge am Fang Miyavis, strich dann über die des Jüngeren. Das dunkle Stöhnen schluckte er in ihrem Kuss, während er mit der freien Hand nach den Händen Miyavis griff, sie um seinen Nacken herum legte, dann ließ er die Finger wieder fallen, kratzte leicht über das Stück Haut, dass durch den verrutschten Stoff entblößt worden war. »Lass sie da oben.« ~~~~~~ Seine Finger krallten sich leicht in die braunen Strähnen, manchmal war es zum verrückt werden, wie leicht ihn Karyu in der Hand hatte und lenken konnte, selbst ihn überraschte es zum Teil. Verlangend hob er sich der Hand in seinem Schritt entgegen, auch wenn er solche Sachen im Moment eigentlich nicht zulassen wollte, der Dämon sollte sich erholen und nicht solchen... Unsinn machen, allerdings bezweifelte er, dass er den Älteren davon abbringen konnte. Ein weiteres Mal stöhnte er, seine Lippen waren noch immer gefangen, es war als wenn der Braunhaarige ihn nicht loslassen würde, ehe er nicht sein Ziel erreicht hatte, was auch immer es war, wobei er da schon so eine gewisse Vorstellung hatte. »Karyu...« Er bebte, spannte sich immer wieder an, das Blut in seinem Körper begann sich zu erhitzen, wurde heißer und löste einen Drachen, welcher in seinem Inneren geschlummert hatte und nun begann seine Gedanken einzunehmen, zu vernebeln. Die Lippen lösten sich, sein Mund blieb geöffnet, doch der Größere löste sich nicht weit. „Ich möchte dich hören.“ Nägel kratzten abermals über seine Brustwarzen, glitten tiefer über seinen Bauch zeichneten über dem Bund der Hose entlang, schoben dann seinen Pullover wieder nach oben, damit mehr von seiner Haut freigelegt wurde. Sein Kopf kippte mit einem Stöhnen ganz auf die Schulter seines Dämons, die Finger strichen in seiner Hose tiefer, massierten seine Hoden um sich dann um seine Härte zu legen und diese langsam doch fest hinauf zu fahren. Er spannte sich an, stöhnte abermals, wieder lagen diese verführerischen Lippen auf seinem Hals, auf seinen Bissmalen, neckten sie und trieben ihn damit weiter, immer weiter. Auch wenn es dieses Mal nicht zwei Monate waren, sondern nur ein paar Tage, das sie miteinander geschlafen hatte, so konnte er sich auch jetzt nicht lange halten und das nur, weil es Karyu war. Lauter stöhnte er, drückte sich gegen den Älteren, er war süchtig nach der Wärme des Anderen, Finger schlichen um seine Spitze, dann hob der Dämon das Tempo an, reizte ihn fester. Kurz biss er sich auf die Lippen, stöhnte, es begann sich alles zu überschlagen, seine Sinne waren gereizter, der Geruch seines Geliebten, doch das nahm er nur noch am Rande war. Er spannte sich an, merkte, wie sich Zähne in seine Haut brachen, sein Blut lief den Hals entlang, eine Zunge leckte es auf, Lippen saugten an der Wunde, doch das war alles zu weit weg, er drückte sich nur noch nach hinten, krallte sich fest, als er den Höhepunkt erreichte. Stöhnte er? Sagte er überhaupt einen Ton? Egal was, der Rausch, der ihn umfing, ließ das alles Nebensache sein, solange nur Karyu noch irgendwo bei ihm war. ~~~~~~ Ein leises Schnurren lag in seine Kehle, während Karyu seinen Geliebten beobachtete, die Ekstase in dem schlanken Leib, die heftigen Atemzüge und der stumme Schrei, der von den geöffneten Lippen perlte, bevor Miyavi gegen ihn sank, sanft keuchte, um die Luft zu bekommen, die er eigentlich gar nicht brauchte und er ließ ihn langsam zu ihm zurückfinden, streichelte leicht über den Bauch, die Seiten. Miyavi drehte den Kopf ein wenig, ein kleiner Kuss wurde gegen seinen Hals gelegt, als die Arme des Vampirs wieder nach unten sanken, dieser ein wenig die Schultern rollte, dann schräg zu ihm hinauf blitze. »Nicht, dass ich es nicht zu würdigen wüsste, aber was war das gerade eben?« Ein mildes Lächeln legte sich auf seine Züge, als er den Jüngeren enger gegen sich zog. »Ich wollte, dass du dich entspannst. Du schienst so wütend auf Tsukasa, wegen dem was mit Ni~ya geschehen ist... du hast mich gesorgt und ich wollte dir etwas geben und dir nahe sein.« Wieder ein Kuss und ein leises Schnauben. „Da hätte es auch andere Möglichkeiten gegeben.“ „Du musst zugeben, dass es die effektivste war.“ Dieses Mal bekam er nur ein Kopfschütteln, aber an der Art, wie sein Gefährte vollkommen entspannt gegen ihn lag, wusste der Dämon, dass es richtig gewesen war – diese harte Aura des leicht Kleineren war verschwunden und die Luft die vorher so sehr vibriert hatte, war nun weich, ruhig... ganz in der Art, wie er es brauchte. Seinen Kopf ließ Karyu nach hinten sinken, bis er an dem Rahmen des Fenstern ruhte, dann schloss er seine Augen. Wie lange sie hier so saßen ging ihm verloren, aber irgendwann strich ihm Miyavi sanft über die Unterarme, befreite sich, um von der Bank zu krabbeln. „Wir werden nicht hier schlafen.“ Ein sachtes Lächeln, aber seine Lider blieben noch einen Moment geschlossen. „Ich weiß.“ Miyavi reichte das wohl nicht als Antwort, denn dieser ergriff seine Hand, zog leicht an ihr, bis auch er sich erhob und gemeinsam traten sie in Richtung ihres Schlafzimmers, doch löste er sich zuvor, küsste den Vampir auf die Stirn. „Ich will noch einmal nach ihm sehen. Leg dich hin, ich komme sofort.“ „Wehe wenn nicht.“ Einmal noch funkelte ihn der Jüngere an, ging dann weiter, während er den Raum seines Sohnes betrat, lautlos an dessen Bett trat. Im wesentlichen konnte er nur die hellen blonden Strähnen sehen, die unter der Decke hervor lugten und genau diese berührte er behutsam, blieb einfach ein bisschen neben Ni~ya sitzen, bis er am Ende leise seufzte. „Pass besser auf dich auf.“ Miyavi saß im Bett, als er leise dir Tür hinter sich schloss und mit einem kleinen Lächeln begann er sein Oberteil auszuziehen. „Du hättest dich ruhig schon hinlegen können.“ „Und riskieren, dass du doch woanders schläfst, weil du keinen Schritt mehr gehen konntest? Wohl kaum.“ Hosen, Unterwäsche und Socken fielen als nächstes, dann hob der Dämon die Sachen auf, legte sie mehr oder minder ordentlich über einen der Stühle, kroch dann unter die große Decke. „Es geht mir gut.“ Er raubte seinen Geliebten einen Kuss, welcher ihn nur mit einer hochgezogenen Braue ansah und dann auf das Kissen deutete. „Hinlegen, Augen zu und schlafen.“ Leise lachte er, folgte den Worten aber, und drehte sich brav auf die Seite, die Position in welcher er zumeist schlief. ~~~~~~ Leicht bewegte er die Schulter, summte leise, ehe er es wagte die Augen zu öffnen, sich dann aber doch wieder gegen den Älteren zusammen rollte, das Gesicht gegen dessen Brust verborgen, die Arme des Anderen lagen um ihn, hielten ihn. Eine Weile blieb er so liegen, genoss es einfach, legte dann den Kopf in den Nacken, es war selten, das er vor Karyu wach wurde, dieser seufzte leise, drehte sich etwas, so das er nicht mehr gehalten wurde. Langsam setzte er sich auf, streckte sich noch einmal ausgiebig, dann lehnte er sich gegen das Kopfende ihres Bettes, legte unbewusst den Kopf in den Nacken und schaute hinauf, blinzelte. Ihm war völlig entgangen, dass das Bild, welches sonst da seit seiner Rückkehr hing, verschwunden war. Sicher war es bei der Künstlerin, um es zu reparieren. Er lächelte, schaute wieder zu seinem Gefährten, wenn er es mal überdachte, war es schon merkwürdig, fast verblüffend. Bei allem was in seinem Leben war, was er erlebt und getan hatte, womit hatte er dann Karyu verdient? Sicher wusste er, das der Dämon nicht viel über seine Vergangenheit wusste, auch weil sie sich nie wirklich darüber unterhalten hatten und irgendwie war er froh darüber. Er glaubte nicht, dass der Andere ihn deswegen verstoßen würde, doch er würde sich schämen und sicher konnte er dem Anderen so schnell nicht mehr in die Augen sehen. Es gab eh noch ein paar Sachen, die er Karyu beichten musste, manche früher, manche später, manche vielleicht nie, dennoch, es nagte immer wieder mal an ihm, dazu etwas, dass seine Erinnerung in der letzten Nacht hervor gekramt hatte. Wieder seufzte der leicht Größere, drehte sich zu ihm, wer wusste schon was der Dämon träumte, dass er etwas unruhiger war, es war zumindest kein Alptraum, dann würde es anders sein. Seine Finger schoben sich in das braune Haar, spielte mit den Strähnen und genoss diese Ruhe und Sanftheit. Irgendwann schob Karyu den Kopf ganz auf die Decke über seinem Schoß, drehte diesen, um zu ihm hinauf zu schauen. „So könnte ich mich auch immer wecken lassen.“ Leicht lächelte er, beugte sich runter um den Älteren in aller Ruhe zu küssen, was dieser erwiderte, dabei legte sich seine Hand an die Wange des Anderen. „Könntest du, wenn du nicht immer vor mir aufstehen würdest.“ „Du schläfst einfach zu lange.“ Nun schob er etwas die Unterlippe vor. „So alt, das ich auch schon weit vor Sonnenuntergang erwache, bin ich noch nicht.“ Der Dämon haschte noch einmal nach seinen Lippen, knabberte an ihnen. „Habe ich auch nichts gegen gesagt, aber ich finde das schon ganz gut so, immerhin kann ich dich dann beobachten.“ „Und ich kann mich nicht gegen wehren.“ Karyu lächelte. „Willst du das denn?“ Gespielt schaute er den Anderen nachdenklich an, schüttelte dann den Kopf. „Nein.“ „Du musst immer das letzte Wort haben, oder?“ „Na, einen Vorteil gegen dich muss ich ja haben, oder?“ Dabei platzierte er einen Kuss auf die Nasenspitze des Älteren setzte sich dann wieder auf und spielte weiter mit den Haaren, während sein Geliebter sich ganz drehte, so das der Kopf noch immer auf seinem Schoß lag, er ihn aber ansah. „Worüber hast du nachgedacht?“ „Dies und das.“ Karyu hob eine Hand, legte sie an seine Wange und er lehnte sich gegen diese, schloss kurz die Augen. „Und das heißt?“ Leise seufzte er, schaute den Dämon an. „Das ich dir noch etwas sagen muss.“ Aufmunternd sah ihn der Andere an und irgendwie machte es alles noch schwerer. „Gestern, Shinya beim Baden, es gibt da noch etwas.“ „Ihr wart schon einmal zusammen schwimmen, das habe ich mitbekommen.“ „Ja, aber das meine ich nicht, also nicht nur.“ „Miya, sag endlich was ist.“ Einen Moment schloss er die Augen, schaute Karyu dann wieder fest an. „Als wir schwimmen waren, hat Shinya mich verführt, ich habe mich drauf eingelassen. Ich.... du hast mir gefehlt und ich fühlte mich verloren.... ich habe nicht mit ihm geschlafen und ... ich habe einen Blowjob bei ihm gemacht und er hat mich mit der Hand befriedigt... ich weiß, dass das alles nichts entschuldigt, es hätte nicht geschehen dürfen... bitte verzeih mir.“ Auch jetzt noch hielt er den Blickkontakt, biss sich jedoch sehr unsicher auf die Unterlippe, da er nicht im Geringsten einschätzen konnte wie Karyu damit jetzt umgehen würde, immerhin hatte er ihn enttäuscht. Kapitel 10: Cloud part B ------------------------ Für das lange warten, gleich den nächsten Part viel Spaß ^^ Part IX – Cloud Teil B Seine Finger hoben sich, um sich gegen die Wange seines Gefährten zu legen, er lächelte dieses zwar nicht an, aber er erhob sich, um ihn kurz zu küssen, sich dann wieder auf dessen Schoss zu legen. „Danke.“ Es war nicht so, dass es Karyu gar nichts ausmachte, das nun zu erfahren, in ihm tobte die Eifersucht auf Shinya, denn der Meermann hatte seinen Geliebten auf eine Art berührt, die in seinen Augen nur ihm zustand und er war verletzt, dass Miyavi sich darauf eingelassen hatte, während er jede Berührung in dieser Zeit strikt ablehnte und er war aufgewühlt, weil niemand gerne hörte, dass Derjenige, den er liebte, intim mit einem Anderen geworden war, dennoch hielt er all dies im Zaum weil er es... verstand. Miyavi war allein gewesen, hatte ihm vermisst, dass hatte der Vampir soeben selbst zugegeben, die körperliche Sehsucht war in solchen wunden Momenten wesentlich höher, das wusste er, ihm war es nicht anders gegangen... und dann war da noch Shinya. Der Meermann war äußerst verführerisch egal in welcher Form und in der gestrigen Nacht hatte er wohl nur einen Vorgeschmack dessen bekommen, was der Rothaarige tatsächlich in sich trug, es war verständlich, dass Miyavi diesem nachgeben hatte und sie hatten nicht vollkommen miteinander geschlafen. Das war vielleicht der wirklich ausschlaggebende Punkt, dass es Karyu möglich war, so ruhig zu sein, sich so unter Kontrolle zu halten... Miyavi hatte ihn nicht betrogen. Er mochte es in diesem Punkt anders sehen, als Menschen und Wesen, die um ihn herum waren, aber er durfte nicht erwarten, dass Miyavi niemanden außer ihm anfasste, dazu flirtete sein Gefährte zu gerne und auch er selbst berührte und küsste nicht nur rein freundschaftlich. Es war zwar nicht vorgekommen, solange er mit Miyavi zusammen war, aber er würde sich nicht anmaßen, zu behaupten, dass es nie dazu kommen würde... sie lebten so viele Jahre und obenauf einen Stil – gerade was ihren Sex anging – der unendlich viele Möglichkeiten bot und wer wusste, wie viel und mit wem sie spielen würden in ihrer Zukunft. Karyu war es wichtig, dass niemand mit Miyavi im klassischen Sinn schlief, das niemand die Chance bekam den Jüngeren Stunden über Stunden zu verwöhnen, dies war allein sein Recht und das würde auch einfordern, wenn es notwendig wurde. „Du bist nicht ... böse?“ Sanft schüttele er den Kopf, behielt seine Finger weiterhin auf dem Gesicht des leicht Kleineren. „Nein. Ich bin... aufgewühlt, aber dennoch froh, dass du es mir gesagt hast. Das hättest du nicht tun müssen.“ Miyavi lächelte, reichlich wacklig, aber er tat es. „Ich konnte es nicht für mich behalten.“ Karyu nickte sanft, strich mit dem Finger über das Kinn seines Gefährten, lockte diesen dann zu sich herunter, um ihn zu küssen und in dieser Berührung spiegelte sich alles wieder, dass in ihm war, all seine Gefühle, seine Gedanken und er war sicher, dass der Schwarzhaarige diese lesen konnte, seine Eifersucht ebenso fühlte, wie seine Zuneigung, seine Dankbarkeit und auch alles andere. Sein Vampir blinzelte, als sie sich lösten, wirkte, als würde er jeden Augenblick in Tränen ausbrechen und Karyu wusste nicht, warum das so war, sorgte sich deswegen augenblicklich. „Miya?“ „Ich... bin okay.“ „Wirklich?“ Der leicht Kleinere nickte leicht, wand den Blick eine Sekunde ab, um in Richtung des Fenstern blicken zu können und er ließ ihn, wartete einfach ab, bis sich sein Geliebter beruhigte, wollte dann erneut fragen, aber zu seiner Verwunderung kam ihm Miyavi mit erstaunlich fester Stimme zuvor. „Wir sollten noch über etwas anderes reden.“ „Und das wäre?“ „Der Angriff auf dich.“ Nun seufzte Karyu leise, irgendwo hatte er gehofft, er würde dieses Thema noch ein wenig hinaus zögern können, zumindest was seinen Gefährten betraf – mit dem Elfen hatte er bereits im Ansatz darüber gesprochen, wenn dieser ihm auch noch Schonzeit gewährte, wohl wollte, dass er vollkommen gesund war. „Was möchtest du wissen?“ „An was kannst du dich erinnern?“ Er schloss seine Augen, ging in seinem Geiste zurück, sprach, während er nach den Bildern griff, die irgendwo in seinen Bewusstsein vergraben lagen. „Ich war mit Ni~ya auf dem Dach... wir haben uns dort unterhalten. Ich kann mich erinnern, dass er keuchte, mich verängstigt anstarrte, ich erinnere mich an seine Stimme, die meinen Namen gerufen hat? Ich weiß von Dunkelheit und einer entsetzlichen Kälte. Sie fraß sich durch meinen Leib, zerquetschte mein Herz, raubte mir dir Luft. Dann war da ein Schatten, etwas das ich nicht genau sehen konnte ... war es ein Schatten? Ein Wesen? Ich kann es dir nicht sagen... aber ich weiß, dass ich dachte... das du bei mir bist.“ Nun öffnete er seine Augen wieder, blickte zu dem Jüngeren hinauf. ~~~~~~ Wenn auch vorsichtig, strich er mit den Fingern durch das Haar seines Geliebten, er hatte noch immer Schuldgefühle, egal was Karyu sagte, doch das verdrängte er, wollte später darüber nachdenken. „Ich war da, ich habe es gesehen.“ „Ich weiß, aber den Angreifer hast du nicht gesehen.“ „Nein, außer euch war dort niemand.“ Ein leichtes Lächeln legte sich um die Lippen des Älteren, er strich ihm über die Lippen, auf die er leicht biss. „Mach dir deswegen keine Gedanken.“ „Wie soll das gehen? Irgendwer hat dich angegriffen und nichts konnte dich schützen.“ „Ich habe es überlebt.“ „Dieses Mal, was wenn beim nächsten Mal nicht?“ „Miya.“ „Ich weiß es wird immer jemanden geben, der irgendetwas zerstören will.“ „Wenn ich könnte, würde ich es immer unterbinden.“ „Ich weiß.“ Er beugte sich runter, küsste Karyu leicht, natürlich wusste er das er gerade irrational reagierte, zum einem seine Schuldgefühle, zum anderen seine Sorge und Angst, dass alles was er hatte, so einfach enden konnte. Es war sonst nicht seine Art so zu denken, doch die letzten Monate... es ging immer von einem Extrem ins Nächste und er wusste nicht, wie lange er das noch schaffte. „Pass bitte einfach auf dich auf.“ „Ich habe nichts anders vor, ich kann ja nicht zulassen das du die Anderen durch die Gegend scheuchst.“ Nun schnaubte er. „Ich habe mir nicht ausgesucht dein Nachfolger zu werden, also was kann ich für eure Gesetze.“ „Dann hättest du dich nicht nach England wagen sollen.“ „Hätte ich vielleicht wirklich nicht machen sollen, dann wäre mir sicher einiges erspart geblieben. Zum Beispiel ein äußerst dominanter, besitzergreifender Dämon.“ Dabei schaute er den Größeren ernst und nachdenklich an, welcher die Augenbrauen leicht zusammen zog. „Ich hoffe, du meinst damit Gackt.“ „Wieso sollte ich ihn meinen? Bei dem liege ich nicht im Bett, jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern.“ Etwas drehte Karyu den Kopf, schaute ihn weiter durchdringend an, so schnell konnte er nicht reagieren, wie ihn der Ältere gepackt und runter gezogen hatte, so das er nun unter diesem auf dem Bett lag. „Ich bin dir also zu dominant.“ Der Dämon küsste ihn, plünderte seine Reich rücksichtslos. „Und zu besitzergreifend.“ Dabei strich der Andere mit der Hand über seine Brust, doch er lächelte nur. „Das habe ich nicht behauptet, ich habe nur gesagt, dass es mir dann erspart geblieben wäre, allerdings...“ Seine Finger legten sich auf die Wange des Anderen. „Allerdings, was?“ Er lächelte. „Allerdings wäre da auch einiges, was ich nie erlebt oder gefunden hätte. Ich bereue es sicher nicht, her gekommen zu sein, ich sorge mich nur einfach.“ Sein Blick schweifte weiter über das Gesicht seines Geliebten, das alles war zu viel, sicher an dem ein oder anderem war er selbst schuld, doch das nahm ihm nicht seine Angst, alles zu verlieren. Karyu war noch immer über ihn gebeugt, spielte mit seinem langen Haar, welches sicher rund um ihn verteilt lag. Die Finger schoben sich in den Nacken des Anderen, so zog er ihn runter, so das er das Gesicht gegen dessen Hals verbergen,ihn so ganz die Arme umlegen konnte. ~~~~~~ Karyu schob einen Arm unter seinen Gefährten, hielt diesen so eng an sich, unterdrückte aber, ihn immer wieder zu küssen, um ihn die Sorge zu nehmen, zum Einen, weil er wusste, dass das nicht gehen würde, zum Anderen würde Miyavi eine solche Geste nun wahrscheinlich mehr aufregen, denn beruhigen. Dieser wusste, dass er so extrem nur nach Nähe suchte, wenn er selbst aus irgendeinem Grund aufgewühlt war und so lag er einfach nur mit dem Jüngeren hier, gab ihm Halt, bis sich der Vampir löste, ihn leicht anlächelte. „Wenn es möglich wäre, dann würde ich die ganze Nacht mit dir hier liegen.“ Eine seiner Brauen schob sich leicht in die Höhe. „Da hätte ich sicher nichts gegen, aber ich denke meine Gäste würden sich unwohl fühlen, wenn ich beginne, sie in meinem Bett zu empfangen. Entweder würden sie denken, dass ich meine Macht verliere, oder sie würden nicht mehr ordentlich laufen können, wenn sie wieder gehen.“ Miyavi schnaubte leise. „Und ich dachte, Kirito wäre das anzüglichste Wesen auf Erden, aber was muss ich nun erkennen? Du bist um Längen schlimmer als er.“ Nun grinste er zufrieden, neckend, als er mit den Fingern über den Körper seines Vampirs wanderte, mit Absicht in gefährliche Regionen abtauchte, kurz, dann zog er sich schon wieder zurück. „Von einem musste er es ja lernen.“ „Und von sich überzeugt ist er auch noch.“ Auf die gespielt gestöhnten Worte Miyavis lachte er nur leise, rollte sich dann aus den Laken, erhob sich fest und sicher, der Schwindel der letzten Tage war verschwunden, ein gutes Zeichen, dennoch konnte er fühlen, dass der leicht Kleinere ihn aufmerksam musterte, weswegen er diesen eine Hand entgegen streckte. „Wenn du auf mich aufpassen willst, dann geht das besser, wenn du mit duschen kommst.“ „Duschen wir tatsächlich?“ „Natürlich, was sollten wir sonst tun?“ Miyavi schlich mit einem leisem Purren auf ihn zu, legte einen Arm locker über seine Schultern. „Nach Gestern solltest du mir eine solche Frage nicht stellen.“ Leicht knabberte der Vampir an seinen Lippen, bis er die Kontrolle übernahm, seinen Gefährten verlangend küsste, das Reich erkundete, an den Lippen saugte, auf sie biss, aber nicht brach. „Du hättest dich ja nicht verführen lassen müssen.“ „Als ob ich mich dir entziehen könnte.“ Noch einmal küsste Karyu Miyavi, entlockte diesem ein Stöhnen, weil er mit den Fingern über dessen Rücken und Hintern gestrichen war. „Du könntest.“ „Ich will es aber nicht.“ „Dann beschwere dich auch nicht.“ Sie waren länger in der Dusche, als das geplant war – in Fakt trug er seinen Gefährten aus dieser, welcher, mit beiden Armen um ihn herum, das Gesicht gegen seinen Hals verbarg, immer noch leicht keuchte, die Haut warm, von dem Wasser und ihrem Sex, ein wenig verbliebenes Blut an den Lippen des Jüngeren der Beweis, dass dieser ihn gebissen hatte, es kam nicht all zu oft vor, doch heute hatte er damit gerechnet, sich angeboten. Er setzte den Kleineren auf dem Bett ab, ging dann, um Sachen für sie beide zu holen, seine Schritte fest wie eh und je, die letzten Spuren seines Angriffes waren aus seinem Körper verschwunden, vielleicht würde er es später spüren, dann wenn sich die Nacht dem Ende näherte, aber darüber dachte er jetzt noch nicht nach. Miyavi funkelte ihn an, als er zurück kam und das Haar seines Gefährten mit einem kleineren Handtuch trocknete. „Du bist unmöglich, das weißt du, oder? Er summte leise, beugte sich nach unten, um nach den Lippen zu haschen. „Du liebst mich dennoch.“ ~~~~~~ Seicht schnaubte er. „Das überlege ich mir wieder mal.“ Karyu lächelte ihn an, sagte aber nichts weiter und ließ sich auch nicht davon abringen, ihm das Haar zu bürsten, die Strähnen waren noch feucht. Erst als der Andere fertig war, ließ er sich wieder nach hinten gegen diesen sinken, sofort schlossen sich Arme um ihn und er seufzte wohlig. „Du bist sehr anhänglich heute.“ Etwas drehte er den Kopf sah den Dämon an. „Ich kann es auch unterlassen.“ „Unterstehe dich, so kann ich mir zumindest ab und an einbilden, dass du ganz und gar abhängig von mir bist.“ Leise lachte er, drehte sich in den Armen seines Gefährten und drückte diesen nach hinten auf das Bett, stützte sich neben ihm ab. „Bin ich schon, aber das Schöne ist, du genauso von mir.“ Dabei beugte er sich hinab, dieses Mal war er es der den Älteren küsste, sich nicht zurück drängen ließ, dabei ließ er sein Becken gegen den Unteren kreisen, löste sich dann. „Wir sollten uns wirklich langsam mal sehen lassen, sonst schickt Kyo uns Sugizo noch her oder kommt selber rein gestürmt, um zu sehen, ob wir noch leben.“ Damit stand er auf, ließ den Anderen einfach liegen und begann anzuziehen, was Karyu hingelegt hatte. „Kleines Biest.“ Das Grinsen auf seinen Lippen schaute er zu seinem Geliebten. „Du wusstest doch, was du dir ins Bett holst.“ Der Andere schnaubte nur, zog sich dann ebenfalls an, während er noch einmal ins Bad verschwand, sich das Haar zusammen band und leicht schminkte. Karyu war nicht mehr im Schlafzimmer als er zurück kam, weswegen er durch die anderen Räume schlich, in seinem großen Büro fand er ihn am Ende, Jarod war bei ihm. Leicht senkte der Elf den Kopf zum Gruße. „Du kannst das arbeiten auch nicht erwarten.“ „Irgendwer muss das Geld doch verdienen.“ Beleidigt schnaubte er. „Wahrscheinlich müssten wir beide ein paar Jahrhunderte nicht arbeiten, mit dem Geld, das wir beide auf den Konten haben.“ „Durchaus, aber so kann ich mich ablenken.“ „Wovon?“ „Kleinen Biestern.“ Ein weiteres Mal schnaubte er, doch zog Karyu ihn nur in einen kurzen Kuss, aus dem er sich löste. „Viel Erfolg dabei, ich gehe mir anders etwas Spaß suchen.“ Damit stolzierte er aus dem Büro des Älteren, sein Weg führte ihn als aller erstes zu Ni~ya, wo er leise anklopfte. »Komm rein.« Mit einem Lächeln tat er das, schloss die Tür hinter sich wieder. „Wie geht es dir?“ »Etwas erschöpft, aber auch das wird sich legen. Du sorgst dich.« „Um dich immer.“ »Nicht nur um mich.« „Ja auch noch um das ein oder andere Ding, aber es wird sich geben.“ »Weiß Karyu davon?« „Ich denke mal, das er mich ganz durchschaut hat.“ Eine Weile saß er noch bei dem Blonden ließ ihn dann jedoch wieder allein, sein Weg führte ihn nach unten. Der Club war längst offen und auch wieder gut besucht. Gackt saß unten, gut damit konnte er leben und gesellte sich zu ihm, ließ sich auf den Sofa nieder, dabei hatte er sich umgesehen, Aoi entdeckte er nirgends, doch sofort spürte er den fragenden Blick des Dämons auf sich, weswegen er irgendwann aufgab, ihn ansah. „Wie geht es unserem großen Herrn und Meister?“ „Er sitzt in seinem Büro, also, was schätzt du.“ Gackt beugte sich etwas zu ihm, schien, als wenn er einen Geruch aufnahm. „Anscheinend geht es ihm wieder, wenn er dich flach gelegt hat.“ „Zum Einem, wieso sollte ich ihn nicht verführt haben und außerdem, deine direkte Aussprache... kann es sein, dass Hyde sich dir im Moment entzieht?“ „Das würdest du nicht machen, dazu bist du zu besorgt um Karyu. Dich zu vernaschen hingegen, ist sicher das Erste, dass er machen würde, wenn es ihm wieder gut ginge. Was Hyde betrifft, muss ich dich enttäuschen, ich habe nur gehört, du magst so direkte Worte.“ „Ah und deswegen redest du so mit mir?“ „Mich würde ja doch schon einmal interessieren, wie es wäre dich im Bett zu haben.“ „Du kannst es gerne probieren, nur die Frage, wer dich danach zuerst zwischen die Finger bekommt, Hyde oder Karyu.“ Der Ältere schnaubte. „Spielverderber.“ Während sie sprachen hatten sie sich immer weiter zueinander gebeugt und er konnte es sich einfach nicht nehmen lassen, dem Dämon einen Kuss auf die Lippen zu hauchen. »Darf man sich euch nähern, ohne gleich etwas befürchten zu müssen?« Er sah auf lächelte, Shinya, welcher noch etwas abseits stand. »Immer.« Der Rothaarige kam zu ihn, setzte sich neben ihm, schaute ihn fragend an. »Du wirkst unruhig.« Seicht schüttelte er den Kopf. »Es geht schon, es war schlimmer.« „Hey, kein Getuschel hier.“ Er wandte sich Gackt noch einmal zu. „Kümmere dich lieber um deinen Engel, sonst petze ich ihm, was du vor hattest.“ Dabei deutete er in eine Richtung, aus der Hyde zu ihnen kam und sofort war die gesamte Aufmerksamkeit des Dämons auf den Kleineren gerichtet, welchen er noch begrüßte. »Wo hast du denn Kyo gelassen?« »Er ist bei Karyu, zusammen mit Tsukasa.« Den Drachen verdrängte er erst einmal, mit diesem würde er später noch reden müssen. »Darf ich dich fragen, wie es zwischen euch läuft?« Etwas irritiert schaute ihn der Meermann an, doch dann schlich sich um die Lippen ein Lächeln. »Wie in meinen Träumen. Danke, das du mich überzeugt hattest, her zu kommen.« »Solange er lieb ist mit dir.« »Ist er.« »Du hast ihn sicher auch gut in der Hand.« »Miya.« Shinya wurde rot, weswegen er schmunzelte, einen Kuss auf dessen Schläfe legte, dabei einen Arm um dessen Taille schlang, weswegen sich der Rothaarige gegen ihn sinken ließ, den Kopf auf seine Schulter. ~~~~~~ Jarod hatte ihm sein Frühstück gebracht, viel zu viele Teller mit viel zu vielen Köstlichkeiten darauf, aber der Elf wollte keine Ruhe geben, solange er nicht zumindest ein Drittel geschafft hatte – seine Aussage, dass der Tee reichen würde hatte auf den Langhaarigen keinen Effekt. Wie eine strenge Mutter war er auf dem Sessel gegenüber des Schreibtisches sitzen geblieben und als dieser am Ende abräumen wollte, streunte Kyo zur Tür hinein, vertilgte genüsslich, was noch übrig geblieben war. „Irgendwann werde ich euch Miete und Logie abverlangen.“ Auf sein leises Murmeln pausierte der Blonde darin, die Weintrauben in die Luft zu werfen und dann mit dem Mund aufzufangen, starrte ihn stattdessen mit einer hochgezogen Braue an. „Willst du etwa behaupten, wir verursachen zu viele Kosten?“ „Ja, so kann man das sehen.“ „Schotte.“ „Keine Beleidigungen, Kyo.“ Der Hoheelf gluckste amüsiert, als er einen finsteren Blick abschoss, antwortete aber nicht und Karyu konnte sehen, warum, der Kleinere war angespannt, hoch konzentriert, was bedeutete, dass Tsukasa auf dem Weg in diesen Raum sein musste – er selbst konnte die Aura des Drachen nur spüren, wenn dieser nur wenige Meter von ihm entfernt stand, Kyos Sinne reichten ein wenig weiter, doch nicht annähernd soweit, wie sie beide es gewohnt waren. „Guten Abend, Tsukasa.“ „Guten Abend.“ Die warme Stimme des Drachen schien die gesamte Luft zum schwingen zu bringen, Karyus Nackenhaare stellten sich nach oben und er nahm an, dass es noch eine ganze Weile dauern würde, bis er sich an die machtvolle Präsenz gewöhnt hatte, die sich nun elegant im Sessel neben dem Elfen niederließ. „Es wäre hilfreich, wenn wir eine Beschreibung deines Bruders bekommen könnten. Ich habe nach Sugizo rufen lassen, er ist der Herr der Shifter, mit ihnen sollte es uns möglich sein, dass zu finden, was du suchst, selbst wenn sich Hizumi verbergen sollte.“ Tsukasa nickte langsam, schlug geschmeidig ein Bein über das Andere. „Er ist in meiner Größe, als ich ihn zuletzt gesehen habe, trug er sein Haar kurz und schwarz, seine Augen sind wie die meinen, er trägt mit Vorliebe Leder oder Schwarz, nicht ungewöhnlich, aber ich wollte es dennoch mit anmerken. Außerdem liebt er Handschuhe, er trägt sie nahezu ohne Unterlass. Wenn ihr ihn Schulterfrei antreffen solltet... er hat auf dem rechten Schulterblatt eine Narbe, die an eine Schneeflocke erinnert.“ »Am wichtigsten wird wohl sein Geruch sein.« Die neue Stimme kam von der Tür, in welcher in diesen Sekunden Sugizo von seiner Tierform zu einem Menschen shiftete sich durch das länger gewordene Haar strich, als sich alle Anwesenden erhoben, aber keiner von ihnen konnte etwas sagen, der schlanke Mann war schneller, ging geradewegs auf den Drachen zu, ohne Scheu zu zeigen. Tsukasa nickte verstehend. „Ich habe ein paar persönliche Gegenstände von ihm.“ „Das wird nicht nötig sein, du reichst vollkommen. Ihr seit verwandt, das bedeutet, dass euch ein ähnlicher Geruch anhaftet.“ Eine Hand legte der Größere gegen die Brust des Drachen, drückte ihn zurück auf den Sessel und war augenblicklich über ihn, die Nase gegen den Hals des Kurzhaarigen gelegt, tief und langsam einatmend, derweil Karyu mit den Augen rollte – Sugizo war manches Mal wirklich unverfroren. Anders konnte man das nicht ausdrücken. Mit einem leisen Schnurren löste sich der Shifter, die dunklen Augen verschleiert und als sich Sugizo zu dem Dämonen drehte, reflektierte sich das Licht, brachte die Augen zum glühen, ein sehr unheimlicher Anblick, da er mehr als alles andere ausdrückte, dass sich der Andere nun auf der Jagd befand. „Wir werden ihn finden.“ Karyu nickte leicht und dann drehte sich der Jüngere herum, verließ den Raum, derweil er leicht den Kopf vor dem Drachen senkte. „Ich entschuldige mich für ihn.“ „Mitnichten... es ist erfrischend. Auch wenn ich mir überlege, ihn beim nächsten Mal so nah heran zu lassen, er hat scharfe Krallen.“ Nun lachte Kyo, dunkel und gelöst, es schien, als wenn er den Drachen anfing zu mögen... es war nur die Frage, ob das ein gutes oder eher schlechtes Zeichen war. Sie unterhielten sich noch über ein paar belangenlose Kleinigkeiten, dann brachen sie in den Club auf, er wollte nicht all zulange von Miyavi getrennt sein, außerdem wollte Ni~ya ebenfalls herunter kommen, das Erste mal seit... er konnte sich nicht daran erinnern. Auf den Stufen der Treppen beugte sich Kyo zu ihm, eine Hand auf seine Schulter gelegt. „Wir werden nachher noch über das sprechen, was geschehen ist.“ Karyu nickte leise seufzend, seine Schonzeit war wohl vorbei und für ein paar Sekunden überlegte er sich, ob es den Ärger wert war, so zu tun, als würde es ihm wieder schlechter gehen, doch er entschied sich dagegen, er konnte dem Thema ohnehin nicht ewig davon laufen. Die Musik umfing sie in ohrenbetäubender Lautstärke, eine Mischung aus Trance und einer Gitarre, deren Saiten man wirklich die erstaunlichsten Töne entlockt hatte und als die die Lounge betraten, erwartete sie – zumindest was Gackt und Hyde anging - ein vertrautes Bild, die beiden teilten sich einen Sessel und momentan, den Göttern sei Dank, nichts anderes. Miyavi und Shinya lehnten aneinander, nahmen einen Teil der Couch ein, dennoch quetschte sich Kyo in die Lücke zwischen Lehne und den Oberschenkeln des Meermanns, derweil er sich in den zweiten Sessel sinken ließ, die beiden Freunde aufmerksam beobachtete, um sich selbst beruhigen zu können, dass sie wirklich nur miteinander kuschelten. Er gab zu, dass es schwer war, die Beiden nun so zu sehen, nachdem was er erfahren hatte, aber Shinya war Miyavis Vertrauter und war nicht sein Recht sich da einzumischen und so hielt er die Eifersucht gefangen, orderte stattdessen etwas zu trinken. Aoi war derjenige der ihnen die Getränke brachte, weswegen er warm lächelte, sich leise bedankte und dann in die Schatten zurück lehnte, eine Zigarette ansteckte und einfach nur seine Umgebung im Auge behielt, darauf wartend, wann die ersten Nachrichten Sugizos eintrafen. ~~~~~~~ Er beobachtete das Ganze sehr genau, ließ sich aber nichts anmerken. »Was ist mit Karyu?« Shinyas Worte, er brauchte einen Moment, bis sie zu ihm durch drangen. Etwas drehte er den Kopf, schaute den Kleineren an und dann zu Karyu. »Ich habe ihm erzählt, vom See.« Leicht nickte der Andere. »Ist er böse?« »Nein, er ist verletzt davon, aber nicht böse und sicher nicht auf dich.« »Und auf dich?« »Auch nicht, er hat es mir verziehen, auch wenn er mir noch einmal deutlich gemacht hat, das ich zu ihm gehöre.« Sanft lächelte er den Kleineren an. »Ich werde dich jetzt deinem Elfen überlassen, wenn er sich schon zu dir quetscht, will er sicher auch deine Aufmerksamkeit.« »Was ist mit dir?« »Ich muss nur noch was erledigen.« Er platzierte einen Kuss auf Shinyas Schläfe, erhob sich dann und trat aus dem VIP-Bereich, traf auf die Augen seines Gefährten, lächelte ihn kurz an und trat dann unter die Tanzenden. Sein Weg führte ihn zu einer bestimmten Person, Tsukasa, der Drachen war ebenfalls herunter gekommen und saß nun an der Bar. „Darf ich mich setzen?“ Der Andere sah zu ihm auf, lächelte sanft. „Bitte.“ Dabei deutete der Dunkelhaarige auf den Hocker neben sich, er bestellte sich einen Blutwein, Tsukasa wartete so lange, bis er das Bestellte hatte. „Was verschafft mir diese angenehme Gesellschaft?“ „Ich wollte mich entschuldigen. Das von gestern war nicht richtig von mir.“ „Du hast dir Sorgen um den Empathen gemacht.“ „Davon hätte ich mich nicht leiten lassen dürfen.“ „Dennoch ist es verständlich und ich grolle dir nicht, aber... ich nehme deine Entschuldigung erst an, wenn du mir eine Bitte erfüllt hast.“ Nun hob er eine Augenbraue, sah den Anderen fragend an. „Und die wäre?“ „Ich habe gehört, dass du sehr gut tanzt und wollte dich bitten mit mir zu tanzen.“ Nun lächelte er, nippte an seinem Wein und ließ ihn dann in den VIP-Bereich bringen, begleitete den Kleineren auf die Tanzfläche. Oh, Tsukasa konnte tanzen, wobei nicht selten die Überlegung war, ob der Andere irgendetwas provozieren wollte, oder Jemanden, ihn selber sicher nicht, dennoch ließ er sich von dem Drachen näher ziehen, sodass sie gegeneinander tanzten. „Ich hoffe dein Gefährte ist mir nicht böse, dass ich mit dir tanze.“ Er legte einen Arm um die Schulter des Anderen. „Weswegen sollte er? Er weiß, das ich zu ihm gehöre und wenn es ihn stört, wird er es mir schon deutlich machen. Ihr könnt euch deswegen sicher noch in den VIP-Bereich wagen.“ „Waren wir nicht schon beim 'Du'? Ich bin Tsukasa.“ „Miyavi.“ Noch zwei Titel, dann löste er sich von dem Drachen, ging jedoch mit ihm zusammen zu den Anderen, setzte sich dann wie gewohnt zu seinem Geliebten auf die Armlehne. »Wie du siehst, war ich artig und habe mich mit deinem Gast ausgesöhnt.« »Das ist mir nicht entgangen.« Er raubte dem Anderen die Zigarette, nahm einen Zug von dieser. ~~~~~~~ »Hey, mit seiner Art zu tanzen habe ich nicht das geringste zu tun.« Karyu lächelte zärtlich, nutze die Nähe, um Miyavi kurz zu küssen, dann einen weiteren Zug seiner JPSBlack zu nehmen, sich wieder zurück zu lehnen und einen Arm um den Jüngeren zu legen, sodass dieser auf seinen Schoss rutschte. »Das habe ich nicht behauptet.« »Aber gedacht.« »Bist du unter die Telepathen gegangen? Nein... ich bin mir sicher, dass Tsukasa der Auslöser für eure Art zu tanzen war.« Eine der feinen Brauen seines Vampirs schob sich in die Höhe, weswegen er mit dem Kopf in Richtung Kiritos nickte, der auf seinem Stuhl saß und alles in allem wie ein bockiger Schuljunge wirkte, den man zur Strafe nachsitzen ließ – wie es schien, neckte der Drachen ihren Vampir und das mit offensichtlichen Erfolg. Unter anderen Umständen hätte Karyu gewettet, dass Kirito nicht lange gefackelt hätte, aber der Drachen hielt den Kleineren an einer recht kurzen Leine und Kirito schien wirklich und aufrichtig an dem anderen Mann interessiert zu sein. Er hoffte, dass es gut enden würde für Kirito, der Kleinere brauchte einfach eine feste Konstante in seinem Leben, sonst würde er sich über kurz oder lang zerstören. »Er wirkt nicht glücklich.« »Nein. Aber das tut ihm mal ganz gut.« Miyavi summte nur, ein wenig nachdenklich, ein wenig in sich gekehrt und er streichelte ihn sanft über die Seite und legte den Kopf gegen die Schulter seines Gefährten. »Was hast du, hm?“ Miyavi schien leicht den Kopf zu schütteln, antwortete ihm aber dennoch. »Du hast dich nicht zu mir gesetzt.« »Ich wollte dich und Shinya nicht stören. Ihr seit sehr vertraut miteinander. Es ist nicht so, dass ich Abstand zu dir suche.« Um seine Worte zu untermalen, zog er den Jüngeren noch ein wenig näher, vergrub einen Moment sein Gesicht gegen den anderen Körper, hauchte einen Kuss auf den Stoff. »Ich will dich einfach nur nicht bedrängen.« Nun regte sich Miyavi endlich ein wenig mehr, drehte sich zu ihm herum, umarmte ihn kurz aber sehr fest und irgendwie brach diese Berührung ein bebendes Seufzen von seinen Lippen – Karyu war ein wenig überrascht von der Heftigkeit seiner Reaktion, obwohl er sie hätte eigentlich erahnen müssen und als sie sich lösten, blickten die anderen Anwesenden sie allesamt mit unterschiedlichen Graden der Sorge in den Augen an, weswegen er entwaffnend lächelte. „Wir sind okay. Es gab nur etwas das wir endgültig klären mussten, nicht wahr?“ Er blickte zu seinen Vampir hinauf, der leicht nickte, ihm endlich ein echtes Lächeln schenkte. „Ja.“ Sie schienen beruhigt, nur Shinya sah ihn noch einen Moment länger an und er verstand, nickte seicht, schubste seinen Gefährten dann leicht an, bewegte diesen von seinen Schenkeln aufzustehen. »Ich werde sofort wieder bei dir sein... bestellst du mir etwas zu trinken? Ich lass mich überraschen was es ist und sei lieb mit Aoi... irgendetwas bedrückt ihn.« Miyavi nickte leicht, derweil er dem Meermann eine Hand entgegen streckte, welcher dieser sanft ergriff, sich von ihm nach oben ziehen ließ. Im Gegensatz zu Tsukasa führte er den Rothaarigen aber nicht auf die Tanzfläche, sondern hinaus auf den kleinen Hof, dort war es ruhiger und die Luft des Abend s war angenehm. „Ich möchte mich bei dir entschuldigen, für das was ich getan habe.“ „Das ist nicht notwendig.“ Kurz senkte der Kleinere den Kopf. „Vielleicht, aber ich möchte es dennoch tun. Durch mich seit ihr nun... nicht mehr so dicht beieinander und dabei habt ihr beide mir sehr geholfen, Miyavi indem er mich überredet hat zu kommen, du, indem du mich aufgenommen hast. Ohne euch wäre ich niemals Kyo begegnet und....“ „Shinya.“, er unterbrach den Anderen sanft, indem er ihm einen Finger auf die Lippen legte., „Zwischen mir und Miya ist alles okay. Natürlich bin ich ein wenig verletzt, von dem was er mir erzählt hat und er hat nun mit Sicherheit ein schlechtes Gewissen und ist unruhig, aber das bedeutet doch nicht, dass uns dieser Zwischenfall auseinander treibt. Wir brauchen einfach nur ein bisschen Zeit. Du kennst Miya, was er sich in seinen Sturkopf setzt, bekommt er auch und ich hoffe doch stark, dass ich das noch immer bin. Deswegen, keine Gedanken, in Ordnung?“ Einen kurzen Moment zögerte er noch, dann aber beugte er sich nach vorn, um dem Meermann einen flüchtigen, freundschaftlichen Kuss auf die Lippen zu hauchen, wollte diesem so zeigen, dass er wirklich niemanden böse war und dass alles so gut war, wie es war. ~~~~~~ Er sah den Beiden anderen nach, hatte sich wieder auf den Sessel gesetzt. »Miyavi?« Leicht drehte er den Kopf, schaute in die fragenden Augen Kyos, welcher ihn sehr durchdringend ansah. »Was ist los?« Etwas schüttelte er den Kopf. »Es ist alles okay.« »Ah und deswegen gehen Shinya und Karyu reden?« Mit einem leichten Wink rief er einen Kellner zu sich, auch wenn er sich vorher nach Aoi umgeschaut hatte, doch den konnte er nirgends entdecken. Für Karyu bestellte er einen der teureren Weine, von dem er wusste, dass der Ältere ihn mochte, erst dann sah er den Elf wieder an. »Ich weiß nicht, worüber sie reden, ich habe nur einen Verdacht.« »Miya.« »Frage Shin, ich werde dir nichts erzählen, wen er es möchte, werde ich mich nicht dagegen stellen.« Der Blonde nickte, schien nicht so begeistert zu sein, würde es aber akzeptieren. Bittend schaute er den Kleinren an, er wollte und konnte es ihm nicht sagen, so war es schon schwer genug gewesen es Karyu zu beichten, doch Kyo... »Ist gut, ich frage dich nicht weiter.« Dankend nickte er, nahm sich eine von Karyus Zigaretten und zündete sie sich an, ließ dabei seinen Blick schweifen, Gackt unterhielt sich mit Hyde und Tsukasa, Kirito saß etwas abseits und beobachtete den Drachen, also hatte er wirklich Interesse an ihm, weswegen er seufzte. Der Wein wurde gebracht und er ließ ihn bei sich hinstellen, doch schaute er wieder zu Kirito, erhob sich dann um sich zu dem anderen Vampir zu hocken. „Würdest du mit mir tanzen?“ „Du hast genug die mit dir tanzen.“ „Ki, ich will aber mit dir tanzen.“ „Und weswegen?“ „Ich will mal wieder aus nächster Nähe sehen, wie gut mein ‚großer Bruder’ tanzen kann ?.“ Dabei schaute er den Anderen mit großen Augen an, bis dieser seufzte. „Du hast mich überredet.“ Er lächelte, stand zusammen mit dem anderen Vampir auf, wieder wurde er auf die Tanzfläche gezogen, der Song war nun gerade jedoch etwas ruhiger, weswegen er es nutzte, sich gegen den Älteren schmiegte. Ihm entging nicht das der Dunkelhaarige immer wieder in Richtung des Drachen schaute. „Er hat dein Interesse geweckt.“ Der Andere seufzte. „Es ist dir also nicht entgangen.“ „Es überrascht mich etwas, da du nicht so handelst wie es sonst immer ist, du dir holst, was du willst.“ Kirito seufzte abermals. „Er ist anders.“ „Du willst ihm aber näher kommen?“ „Ja, ich weiß nur nicht, wie.“ Sein Blick ging zu dem Drachen und ihre Augen trafen sich, weswegen er leicht lächelte, was erwidert wurde, leicht drehte er sich, so das der andere Vampir in diese Richtung sah. „Aber er beachtet mich nicht einmal.“ „Das glaube ich nicht, du bist sicher nicht zu übersehen.“ Nun schnaubte der Dunkelhaarige. „Ki, was hast du gemacht, wenn du das Interesse von Jemanden unbedingt auf dich ziehen wolltest?“ „Ich habe gespielt und gelockt.... das macht er nicht.“ „Woher willst du das wissen? Kennst du ihn so genau?“ Kirito schüttelte leicht den Kopf, weswegen er lächelte. „Also, nicht einfach aufgeben, du bist ein Vampir und damit eines der sinnlichsten Wesen, die es gibt.“ „Dabei dachte ich, dass ich der Erfahrenere von uns Beiden bei so etwas bin.“ „Ich habe von dir gelernt.“ Nun legte der Vampir einen Finger unter sein Kinn und er lächelte, jetzt war er es, der sich weiter vorbeugte, Kirito einfach küsste, nicht vorsichtig sondern wirklich innig. Wenn Tsukasa wirklich etwas von dem Vampir wollte, würde er das verstehen, zudem es ihm darum ging, den Anderen aufzumuntern. Als sie sich wieder lösten lehnte er mit seiner Stirn gegen die des Anderen. „Und tanzen wir nun richtig?“ „Ja.“ „Zeigen wir ihnen, dass wir zu Recht zu den sinnlichsten Wesen zählen.“ ~~~~~~ Shinyas Finger schoben sich in die seinen, als sie wieder in den Club zurück kamen, eine Geste, die ihm seicht lächeln ließ, bisher hatte er immer das Gefühl gehabt zwischen ihm und dem Kleineren würde es eine feine, aber spürbare Barriere geben und diese hatte ihn immer davon abgehalten, so mit dem Anderen umzugehen, wie er es mit Kyo, Hyde oder auch Gackt tat, aber jetzt schien diese einfach verschwunden und das war etwas, dass ihn... sehr glücklich stimmte. Kyo erwartete sie mit diesem lauernden Blick, der Bände sprach, aber wenn, dann würde der Meermann mit dem Blonden reden müssen, er durfte sich da nicht einmischen, aus Respekt und weil es einfach nicht sein Recht war, über solch empfindliche Dinge zu sprechen. Und genau das geschah dann auch wohl in dem Moment, in dem die Hände des Elfen den schlanken Mann um die Hüfte fingen, diesen zu sich zogen und dieser die Stirn gegen die des Rothaarigen legte, während er sich setzte, das Glas hoch hob, dass auf dem Tisch stand und mit Sicherheit für ihn war. Leicht roch er an dem Wein, schnurrte zufrieden, ja, Miyavi hatte einen wirklich ausgezeichneten Geschmack und kannte ihn sehr gut – er ließ seinen Blick schweifen, als er an dem Wein nippte, entdeckte seinen Gefährten und Kirito auf der Tanzfläche, wo sie schon einige Blicke mehr auf sich gezogen hatten und einen Moment überlegte Karyu, ob er die beiden nicht spontan auf die Plattform bestellen sollte, den anwesenden Gästen würde das sicher gefallen. Er kam nicht lange dazu, Miyavi beim Tanzen zu beobachten, aus den Augenwinkel sah er, dass sich Sugizo näherte, weswegen er den Blickkontakt mit Tsukasa suchte, welcher sofort begriff und auch die Anderen setzen sich aufrecht, warteten, bis der Shifter die Lounge erreicht hatte. Der große Mann schien vollkommen entspannt, aber seine glühenden Augen verrieten, dass dieser noch immer im Fieber seiner Jagd war, Kontakt mit anderen Shiftern hielt, um Informationen und sogar Gerüche mental zu übermitteln – es war eine Eigenschaft die nur den Wandelbaren zu eigen war und die sie zu so außerordentlichen Schatten machte. Wenn es etwas gab, dass Karyu in seiner Stadt nicht wusste und geklärt haben wollte, Sugizo würde jede Aufgabe zu seiner vollsten Zufriedenheit erfüllen, auch wenn der Dämon ab und an nicht wissen wollte, wie sehr dabei die Gesetzte gedehnt wurde... aber so lange sie man nicht brach... „Wir haben erste Hinweise.“ Eine seiner Brauen schob sich in die Höhe, Tsukasa schien vollkommen ruhig, aber der Gedanke auf so einen schnellen möglichen Erfolg erfreute den Drachen sicherlich. „Einige meiner Shifter haben eine Gruppe an jungen Männern gesehen, von denen einer auf die Beschreibung passt, die Tsukasa uns gegeben hat. Leider waren sie nicht in der Lage nahe genug heran zu kommen, aber wir konzentrieren einige von uns auf diesen Mann, der Rest sucht weiter, im Falle eines Irrtums.“ Tsukasa zog leicht seine Brauen zusammen. „Es erscheint mir ungewöhnlich, dass Hizumi sich Bekanntschaften suchen würde.“ „Ich denke nicht, dass es sich um eine Bekanntschaft handelt. Es lag da etwas in der Luft, das dunkler schien.“ „Könnte er in Gefahr sein?“ „Wenn er es ist, werden es mir die Meinen berichten und ihn beschützen. Sie wollen sehen, ob sie ein Blick auf ihn erhaschen können, wenn er sich auszieht.“ „Wenn ich helfen kann...“ Der Shifter schüttelte sanft den Kopf, ließ sich einen Moment auf einen der freien Sessel sinken, doch er wirkte ganz klar so, dass es nur temporär war. „Nein. Wenn du bei uns bist, könnte sich seine Fährte verwischen. Es ist besser, wenn du dich weiterhin in der Obhut von Karyu befindest, bis wir sicher sind, Hizumi gefunden zu haben.“ Der Drache nickte leise, unterhielt sich noch ein wenig weiter, derweil Karyus Aufmerksamkeit ein weiteres Mal gefordert wurde, dieses Mal von Aoi, der vorhin bereits in sich gekehrt gewirkt hatte, nun war es... anders, Karyu konnte es nicht genau definieren, aber es war da. „Entschuldigt mich. Wenn Miyavi wieder hier ist, sagt ihm, dass er mich oben finden kann.“ Kyo nickte auf seine Worte, die Stirn zusammengezogen und ebenfalls auf das Medium gereichtet – sicher spürte dieser auch diese bleierne Aura, wie ein schlechtes Omen. Mit einer Hand fing er den anderen Dämon sanft unter dem Ellenbogen. „Lass uns nach oben gehen.“ Aoi folgte ihm schweigend, ließ sich in seinem Wohnzimmer behutsam in einem der Sessel nieder, beinahe so, als ob er Schmerzen verspüren würde, weswegen die Sorge in Karyu ein Stück weit eskalierte. „Aoi?“ Die Lider über den braunen Augen hoben sich, die Iriden wirkten vernebelt, unfokussiert – Karyu kannte diesen Blick, er stellte sich ein, wann immer der Beschwingte seine Gabe nutze oder mit den hellseherischen Fähigkeiten einer Prophetin konfrontiert wurde, von welchen es reichlich in seiner Stadt gab, einige von ihnen schwächer, die anderen stärker. „Entschuldige, es geht gleich wieder.“ Seicht schüttelte der Dämon den Kopf. „Das meine ich nicht. Was ist mit dir?“ Aois Haupt rollte kraftlos zur Seite, es war, als würde etwas all die Energie des Jüngeren auffressen und wieder war er an eine Prophetin erinnert, damals, als sie herausgefunden hatten, was genau Aoi war, war es ebenso gewesen.. „Ich bin einer Seherin begegnet, heute. Sie... gab mir keine Botschaft mit, aber ein Gefühl und wirre Bilder, Fetzen, die ich nicht klar erkennen kann und diese werden von Stunde zu Stunde schlimmer, schwerer. Sie sah mich einfach nur an... Karyu, achte auf Miyavi. Ich habe Angst, dass ihm etwas Furchtbares zustößt. Achte auf ihn und lass ihn nicht wissen, was ich dir nun erzähle.“ End Part IX - Cloud Kapitel 11: Pain ---------------- Noch einmal für alle zu Erinnerung „normale Gespräche“ »mentale Gespräche« /Träume/ Part X – Pain Er war erleichtert das Kirito sich anscheinend nicht ganz hatte runter ziehen lassen, von dem Spielchen, welches Tsukasa, aus seiner Sicht, mit dem Anderen spielte. Oh, sie beide merkten sehr deutlich wie sie beobachtetet wurden und sie genossen es ausgiebig, hatten ihren Spaß bei der ganzen Sache. Kirito tobte sich endgültig aus, ließ sich treiben und er ließ zu, dass er nun mit ihm spielte, bis er sich langsam löste. „Willst du weiter tanzen?“ „Geh ruhig, Karyu wird schon auf dich warten.“ „Was ist mit dir?“ „Ich will heute nur genießen.“ „Dann pass auf dich auf.“ Der Vampir lachte, zog ihn zu einem Kuss an sich heran, dann überließ er den Älteren jemand Anderem und ging zum VIP-Bereich zurück. Shinya saß wieder bei seinem Elfen und auch Sugizo war anwesend, er grüßte ihn, zog allerdings leicht die Augenbrauen zusammen, der Shifter jagte, oder seine Leute, vielleicht ein Auftrag. „Miya?“ Abwesend summte er. „Schaust du mich auch an?“ Erst jetzt wandte er sich um, schaute den Elf an, welcher ihn mit hochgezogener Augenbraue musterte. „Ich soll dir ausrichten das Karyu nach oben gegangen ist.“ Er nickte, blickte auf den Tisch, de Kelch war fast unberührt. „Danke.“ Noch einmal schaute er Kyo an, nahm dann seinen und den Wein Karyus. »Ich werde nach ihm schauen gehen.« Vorsichtig bewegte er sich durch die Tanzenden, ging die Stufen hinauf, stockte etwas, als Aoi ihm entgegen kam, welcher ihn ansah, irgendetwas war komisch, weswegen er die Augenbraue abermals hochzog. „Aoi?“ Dieser lächelte ihn sanft an. „Ihr müsst euch nicht sorgen, ich bin nur erschöpft.“ „Wer ihr?“ „Karyu hat mich auch schon gefragt.“ „Dann pass auf dich auf.“ „Werde ich und du auch auf dich.“ Dabei legte der Dämon eine Hand auf seine Schulter, lächelte ihn noch einmal an und ließ ihn dann stehen. Irgendetwas stimmte hier nicht, das war sonst nicht Aois Art, weswegen er ihm mit gerunzelter Stirn nachsah. Er ging in ihr Wohnzimmer, denn von dort war der Dämon gekommen und dort fand er auch seinen Gefährten, welcher sehr nachdenklich schien und dabei vor dem Fenster stand. Seinen Kelch stellte er auf dem Tisch ab, trat zu dem Anderen, legte einen Arm um dessen Taille, mit dem Anderen hielt er dem Größeren den Kelch hin, dabei platzierte er einen Kuss in den Nacken seines Geliebten. „Was beschäftigt dich so?“ ~~~~~ Für einen kleinen Moment spannte er sich an, er hatte Miyavi nicht kommen hören und das alarmierte ihn, dennoch schob er es weg, alles, was Aoi ihm gesagt hatte, drehte sich stattdessen zu seinen Gefährten um, legte eine Hand gegen dessen Wange. „Aoi, es geht ihm nicht gut.“ Miyavi nickte leicht, legte eine Hand über die Seine, blickte ihn weiter so sorgenvoll an, dass es an Karyu zehrte – er hatte Aoi ein Versprechen gegeben, wo waren die Grenzen, wie viel konnte er dem Jüngeren sagen? „Ja, das habe ich gesehen. Warum war er bei dir?“ Für einen Moment schloss er die Augen, löste sich dann wieder, um aus dem Fenster zu starren. „Er ist einer Seherin begegnet.“ Nun spannte sich auch der Vampir an, dass musste er nicht einmal sehen, er spürte es und einen Moment später kehrte der Arm um seine Taille zurück, schmiegte sich Miyavi gegen ihn. „Was hat er gesehen?“ „Nichts, er bekam nur Gefühle übermittelt.“ „Was für Gefühle?“ „Gefährliche. Sie sind eine Warnung, deswegen war er auch bei mir.“ Die Finger Miyavis schoben sich in seinen Nacken, massierten ihn dort sanft, wollten ihn wohl auf diese Weise ein wenig zu beruhigen und er suchte, die Kontrolle über seine Emotionen wieder zu erlangen, er musste das vor seinem Gefährten verbergen „Wird ihm etwas zustoßen?“ „Ich weiß es nicht, aber ich werde dafür sorgen, dass man auf ihn achtet.“ Erneut drehte er sich zu dem leicht Kleineren herum, küsste diesen sanft auf die Lippen, ob wohl er in seinem Gedanken noch immer die Worte des Mediums hören konnte, diese eindringliche Stimme, so voll von Warnung und Sorge. „Versuch dir keine Gedanken darüber zu machen.“ Miyavi schnaubte leise, starrte ihn dann einfach nur an. „Das ist ja auch so leicht, wenn man dir ins Gesicht schaut. Da bekommt man so richtig das Gefühl, dass alles nur halb so schlimm ist.“ Karyu seufzte leise, rang sich aber zuliebe seines Gefährten ein Lächeln ab, küsste dieses ein weiteres Mal, zog ihn dann mit zu der Couch, um mit ihm kuscheln zu können, er brauchte Miyavi jetzt sehr nahe bei sich, vielleicht würde es dann einfacher werden. „Es tut mir leid... ich sorge mich nur einfach um ihn und das was er empfunden hat. Das ist das Schlimme mit Sehern und Prophezeiungen, es ist alles so wage und undefinierbar. Du weißt, dass mich das wahnsinnig macht, weil ich dann nie weiß, inwiefern meine Entscheidungen das Geschehen beeinflussen können. Ich will, dass die die mir am Herzen liegen außerhalb jeder Gefahr sind... und Aoi ist mir sehr wichtig, weil er einer deiner engsten Freunde ist.“ ~~~~~~ Leise seufzte er, streckte sich und rollte sich auf die andere Seite, blinzelte leicht, als seine Hand wieder einmal über das leere Lacken neben sich strich. Karyu war vor ihm aufgestanden, wahrscheinlich war er schon wieder in seinem Büro, über irgendwelchen Papieren. Das war die einzige Zeit in den letzten beiden Tagen gewesen, wo ihn der andere unbeobachtet gelassen hatte. Auch wenn er bisher darüber geschwiegen hatte, so war es ihm sicher nicht entgangen, dass, wenn sein Dämon nicht bei ihm gewesen war, es Gackt, Hyde, Shinya oder auch Kirito waren, die ihn nicht aus den Augen gelassen hatten. Langsam glaubte er wirklich, dass sich etwas zusammenbraute, wovon er nichts wusste, doch noch würde er nichts sagen. Noch einmal streckte er sich, seufzte dabei und stand dann auf, zog sich erst mal eine Hose an, schlenderte zu dem Privatbüro des Älteren, dort war er sonst immer um diese Zeit, so auch dieses Mal, nur, dass er nicht allein war. Tsukasa, Sugizo und Kyo waren anwesend, worüber sie sich unterhielten bekam er nicht genau mit. „Es würde heißen, man hätte hier eine Chance auf ihn zu treffen, mit etwas Geduld...“ „Guten Morgen.“ Dabei trat er in den Raum, zum Schreibtisch, hier konnte er einfach so rein gehen, es war nicht das offene Büro. Die Anderen grüßten ihn, er fühlte sehr deutlich die Blicke des Elfen, doch ignorierte er es, setzte sich auf Karyus Schoß, die Arme auf dessen Schulter. „Morgen.“ Der Andere lächelte, schob die Hand in seinen Nacken, zog ihn näher um ihn zu küssen, was er gerne zuließ, erwiderte. „Arbeite nicht gleich wieder zuviel.“ Damit stand er auf, ging wieder rüber und ins Bad, wo er erst einmal duschen ging, mit dem Handtuch um die Hüften ins Schlafzimmer ging und leicht die Augenbraue hob. „Langsam komme ich mir echt beobachtet vor.“ „Weswegen?“ Hyde lächelte ihn an, erhob sich vom Bett und kam zu ihm, strich ihm über die Wange und durch sein langes Haar. „Sagst du mir nun was los ist oder soll ich es dann von Karyu erfragen?“ „Was soll sein, ich wollte dich fragen ob du mit mir ein Kaffee trinken gehen möchtest.“ Etwas hob er die Augenbraue, schüttelte aber den Kopf. „Soweit ich weiß,wolltest du heute und das Wochenende mit Gackt verbringen, also ist doch etwas, wenn sich das ändert.“ „Du irrst dich.“ „Nein.“ Er lächelte. „Geh zu Gackt, ich werde heute Abend hier bleiben, ich habe nicht vor, irgendetwas zu unternehmen und wenn was ist sind hier genügend Wesen.“ Nachdenklich schaute ihn der Engel an. „Hyde, was sollte hier schon passieren?“ Der Kleinere seufzte. „Du irrst dich, ich wollte wirklich mit dir einen Kaffee trinken, aber wenn du nicht möchtest.“ Damit wand der Dunkelhaarige sich um und ging. Gut, hier war eindeutig etwas, nur wie sollte er dahinter kommen? Ersteinmal ging er sich Sachen für heute Nacht raus suchen. ~~~~~~ „Wie ich sagte, wenn ihr es möchtet, dann werde ich euch dort hinbringen, es wäre sogar gut, denke ich, denn nur Tsukasa kann zu hundert Prozent sagen, ob es sich um Hizumi handelt, obwohl wir schon recht sicher sind.“ Sugizo hatte die Beine übereinander geschlagen, blickte, die Wange gegen den Handrücken gelehnt, zu Tsukasa, er wirkte ein wenig müde, aber das war natürlich, der Shifter hatte seine Macht zu einem Extrem benutzt, um den zweiten Drachen aufzuspüren. Karyu nickte. „Wann möchtest du gehen?“ „Nicht bevor die Dunkelheit vollständig eingesetzt hat. Der Ort, den sich Hizumi als Unterschlupf ausgesucht hat, ist nicht so einfach zu erreichen und wenn wir ohne den Schutz der Nacht dorthin gehen, können wir uns gleich auf einer Silberplatte ausliefern... er scheint ein Wesen zu sein, dass erst angreift und dann die Fragen stellt. Unter diesen Umständen ist nicht gewährleistet, dass er Tsukasa sofort erkennen würde und es gibt da noch ein weiteres Problem.“ Das Geräusch eines Zippers durchbrach die momentane Stille, Kyo hatte eine Zigarette entzündet, zog nun an dieser, der Elf schwieg, aber an den dunklen Augen erkannte man, dass er äußerst aufmerksam war. „Welches?“ „Wie es scheint, verbirgt sich Hizumi mit guten Grund. Wir haben Spuren von Drachenjägern gefunden. Vielleicht hielt er sich auch deshalb von dir fern, Tsukasa.“ Wieder richteten sich die leuchtenden Augen des Shifters auf den Drachen, welcher nachdenklich die Hände vor dem Gesicht faltete. „In diesem Fall möchte ich, so schnell es irgend geht, bei ihm sein. Ich verstehe, wenn ich ab nun auf mich allein gestellt bin.“ Karyu schüttelte den Kopf. „Nein, ich werde dich weiterhin begleiten. Du bist ein Gast in meiner Stadt, ebenso Hizumi, sollte er es sein. Damit steht ihr unter meinem Schutz.“, seine Augen legten sich auf den Blonden, „Kyo, ich will das du auf Miyavi achtest. Lass ihn nicht wissen, dass es möglicherweise gefährlich werden kann. Ich will nicht riskieren, dass er uns folgt. Beobachtete ihn, aber halt dich fern... ich denke, er beginnt misstrauisch zu werden. Und hole Aoi an seine Seite, es sorgt mich, dass er nicht mehr aus seinem Raum kommen will. Ein bisschen Ablenkung tut vielleicht beiden ganz gut.“ Sein langjähriger Freund nickte, stieß langsam den Rauch der JPS aus und auch die anderen Anwesenden nickten, weswegen sich der Dämon erhob, dass Meeting beendete. „Ich werde euch in einer halben Stunde unten in der Lounge treffen, dann können wir fahren.“ Tsukasa trat zu ihm, legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Danke, Karyu.“ „Noch haben wir ihn nicht gefunden, dank mir nicht zu früh, Tsukasa.“ Ein weiches Lächeln legte sich auf seine Lippen, um die Härte der Worte etwas zu mildern, dann nickte der Braunhaarige noch einmal, verließ das Zimmer, um zu seinem Gefährten zu gehen, welcher sich in diesem Moment in Sachen hüllte. Einen Arm legte er um die Mitte Miyavis, zog den Vampir so an sich heran, küsste dessen Schläfe, welcher leise seufzte, ihn dann aber misstrauisch anblitzte. „Sag einmal... gibt es einen Grund, warum ich ständig einen Aufpasser da habe?“ Einen kleinen Kuss stahl er noch, bevor er unschuldig lächelte, mit den Fingern durch die langen Strähnen glitt. „Das bildest du dir ein, sie passen nicht auf dich auf, sie sind gerne bei dir.“ Miyavi schnaubte. „Na klar, weil sie ja kein eigenes Leben haben. Du zwingst sie doch nicht dazu?“ „Nein, ich bin frei von jeder Schuld.“ „In deinen Träumen vielleicht.“ Wieder lächelte Karyu nur entwaffnend, sodass Miyavi leise seufzte, sich dann gegen ihn sinken ließ. „Du sagst mir doch, wenn etwas ist, oder?“ „Wenn du all diese langweiligen Details aus meinem Leben als Herr dieser Stadt wirklich hören willst?“ „Karyu es ist mir ernst.“ Der Dämon antwortete nicht, beugte sich stattdessen nach vorne, um seinen Vampir erneut zu küssen, dessen Gedanken auf etwas anders zu lenken und wenn es kurzer, wilder Sex war, Hauptsache, sein Gefährte stellte keine Fragen mehr. ~~~~~ Noch immer blinzelte er gegen die Decke ihres Schlafzimmers, Karyu war vor einer viertel Stunde gegangen und er lag noch immer im Bett. Der Dämon hatte es wirklich wieder geschafft, ihn genau da hin zu bekommen, wo er es wollte und das hieß, nackt ins Bett, Karyu hatte ihn schamlos verführt, gut, nicht das er sich dagegen gewehrt hätte, aber sich auf diesen kurzen Spaß mit dem Größeren einzulassen, war für ihn meist fordernder und intensiver als wenn sie sich Stunden miteinander beschäftigten. Nur, dass er hinterher dann auch meist einfach nur fertig war. „Ich dachte, du hast mit der Zeit den Weg aus dem Bett gefunden.“ Etwas drehte er den Kopf, schaute zu Kyo, welcher in der Tür lehnte. „Hatte ich eigentlich auch.“ „Lass mich raten, dir ist Karyu zugestoßen.“ „Na dann muss ich ja nicht antworten. Was führt dich her?“ „Eigentlich wollte ich nur mal schauen, ob es hier noch Leben gibt.“ „Logisch gesehen nicht, da ich eigentlich tot bin.“ Der Andere schnaubte leicht, schmunzelte dabei jedoch. „Hast du eine Ahnung, was mit Aoi ist?“ Er zog die Decke um sich, setzte sich auf. „Nein, ich weiß nur, dass er im Moment nicht aus seinem Zimmer kommt.“ Der Elf nickte. „Ich dachte, du weißt mehr, ich werde es mal bei Toshiya versuchen.“ Als er wieder allein war, stand er auf, zog sich wieder an, vielleicht sollte er mal nach dem Dämon schauen gehen, wenn selbst Kyo sich zu sorgen begann, auch wenn er glaubte, dass der Andere nach seiner Begegnung mit der Seherin nur Ruhe wollte. Nachdenklich trat er in den Flur, stieß dort fast mit einem Boten Karyus zusammen. „Verzeiht Miyavi-sama.“ „Schon gut, ich bin selbst Schuld. Ist etwas passiert?“ Der junge Mann schüttelte den Kopf, sammelte nur wieder Unterlagen auf, wobei er half, auf sie schaute und die Augenbrauen zusammen zog. Drachenjäger, es waren Informationen, das sie sich in der Stadt befanden. „Was sind das für Unterlagen?“ „Sie sind für Karyu-sama, ich wollte sie in sein Büro legen.“ Er zog die Augenbrauen zusammen, nickte nur während er sich einen Mantel holte und den Schlüssel seiner Maschine griff, ehe er nach unten ging, sich umsah, bis er Gackt entdecke, welcher mit Hyde zusammen wohl gerade gehen wollte, er holte sie ein. „Wisst ihr wo Karyu ist?“ „Nein, nur dass er mit Sugizo und Tsukasa unterwegs ist, sie haben wohl einen Hinweis auf Hizumi.“ Irgendwas in ihm war alarmiert, er hatte ein ganz ungutes Gefühl, Drachenjäger hieß nichts Gutes, begegnet war er noch nie welchen, aber er wusste, dass sie ohne Rücksicht vorgingen, wenn sie ihre Beute suchten und in London waren im Moment sogar zwei Drachen. Er ließ die beiden einfach stehen, lief nach draußen zu seiner Maschine, ignorierte die Rufe, als er aufsetzte und sie startete. Allein auf seine Sinne konzentriert er sich, er war völlig auf den Dämon fixiert, während er durch die Stadt fuhr und suchte, irgendwo stoppte er, hob den Sitz der Maschine an und griff in die Seite herein, dort hatte er während seiner Reise eine Waffe versteckt, die er nun heraus holte. Ehe er sich umsah, wo genau er nun eigentlich war und wo sich Karyu befand, schaute er ob die Mamba geladen war. ~~~~~~ »Miya ist fort!« Aois von Panik durchtränkte Stimme flutete in seinen Geist, das Medium war in heller Aufregung, die Gedanken, die ihm der Schwarzhaarige schickte, kribbelten an seinen Nervenenden und mit einer erhobenen Hand deutete er, seinen Begleitern stehen zu bleiben, schloss die Augen, als er gewaltsam auf seine Gefühle nieder drückte, erzwang, dass sie weit entfernt von ihm blieben. »Was soll das heißen?« »Genau das, was er gesagt hat, Karyu.» Kyos Stimme, wesentlich ruhiger und er Dämon konnte sich vorstellen, dass der Blonde den Jüngeren dazu gezwungen hatte sich zu setzen. » Gackt hat mir gesagt, dass Miyavi sich nach dir erkundigt hätte und dann ist er einfach davon gefahren. Daraufhin haben wir versucht rauszufinden, was ihn gestochen hat und sind dabei auf Kyle gestoßen. Du weißt schon, dass er Informationen über die Drachenjäger besorgt hat, oder?« »Kyo, komm auf den Punkt.« »Ich denke, er hat einen Blick darauf geworfen und ist auf eigene Faust los.« »Dummkopf!« Ein Knurren entwich der Kehle des Dämons, dann ruckte er mit dem Kopf, eine jähe Bewegung um zu zeigen, dass sich die Anderen erst einmal zurück ziehen sollen. Sugizos Augen waren das einzige, dass in den Schatten der Gebäude zu erkennen war, der Shifter lauerte und war nicht angetan davon, dass man nun so jäh durch seine Pläne schnitt. »Miyavi muss hier irgendwo sein, er weiß von den Jägern und ich denke, er nutzt seine Sinne um mich zu finden. Es ist zu gefährlich für ihn, sorgt dafür, dass wir ihn haben, bevor es die Anderen tun. Tuskasa?« Sein Blick richtete sich fragend auf den Drachen, Sugizo und Tak waren bereits lautlos verschwunden. »In welche Richtung soll ich gehen?« »Such alles in Nähe des Hafens ab und Tsukasa... achte auf dich. Ruf nach uns, solltest du in Schwierigkeiten geraten.« Der Braunhaarige lächelte nur, verschwand dann eben so, derweil Karyu nach vorn preschte, heiser fauchte. Diese elende Dummkopf! Warum musste sich Miyavi immer Hals über Kopf in Gefahr stürzen? Sein Gefährte hatte keine Ahnung auf was er sich da einließ! Karyu kannte die Drachenjäger, wusste wie diese vorgingen und auch Sugizo, Tak und Tsukasa konnten sich im Fall der Fälle besser verteidigen als Miyavi das gelingen würde. Und noch ein anderer Punkt machte ihn rasend, durch die mögliche Aufruhr konnte Hizumi aufgeschreckt werden, dieser kannte keinen von ihnen und es war nicht vorherzusehen wie dieser reagierte – Tsukasa war eine Assault Wing, sein Bruder auch... Drachen dieser Rasse konnten fatale Schäden anrichten und wenn Karyu es sich aussuchen konnte, dann vermied er es, in der Nähe der Magie zu sein, wenn diese ausgestoßen wurde. Mit einem eleganten Sprung setzte er über ein paar Kisten hinweg, zog im gleichen Moment seinen Mantel aus, dieser könnte ihn möglicherweise behindern. Schatten wabberten um seine Arme und seinen Körper, wurden von seinen schnellen Bewegungen zerrissen, aber hinter ihm verdichteten sie sich, während er sich von seinen Sinnen leiten ließ, er wusste, dass Miyavi in der Nähe war, er fühlte die Präsenz und je mehr Ecken er umrundete, desto intensiver wurde es, bis er am Ende glaubte, er würde ihn auf der Zunge schmecken können. Irgendwo vor sich löste sich ein krachender Laut, fast wie ein Donner, aber der Himmel war sternenklar und als ein riesiger Schatten über ihn hinweg zog, fluchte er, erhöhte sein Tempo so sehr, dass er den nächsten Kisten gar nicht mehr auswich, sondern einfach durch sie hindurch preschte, seine Magie sein Schutzschild. Miyavi, dieser verdammte Idiot! ~~~~~ Hafengebiet, oder besser das Industriegelände am Hafen. Er schloss seine Augen, holte tief Luft und konzentrierte sich, Karyu war hier, die Frage wo, auf diese Jäger ist er noch nicht getroffen, dann würde er die Magie fühlen. Aus einem Kampf würde er sich raushalten, da würde er wahrscheinlich nicht viel ausrichten können, doch er wollte sie warnen, schon allein das Gelände stank nach einer Falle, war nur die Frage von wem, dem Drachen oder dessen Jägern und die Anderen würden unweigerlich genau dazwischen geraten. Ja, er sorgte sich, erst der Angriff auf Karyu, dann hielt dieser ihn von irgendwas fern und ließ ihn beobachten und nun die Informationen über die Jäger. „Kann es sein das du dich verlaufen hast Vampir?“ Überrascht schaute er sich um, ein Mensch, nur er hatte ihn nicht kommen gehört, fast nichts verriet ihn, zudem.... „Soll das ein Witz sein, es gibt keine Vampire.“ Der lächelte nur, trat einen Schritt näher, weswegen er in eine Verteidigungsposition wechselte, nicht zu auffällig doch so, dass er sofort reagieren konnte, zudem er die Mamba in seinem Rücken spürte. „Du solltest nicht versuchen mir zu erklären was es gibt und was nicht, du verrätst dich durch deine Aura.“ „Und was gibt es alles?“ Es machte ihn nervös, dass er diesen Menschen nicht weiter fassen konnte, es war merkwürdig, nur der leichte Herzschlag verriet ihn. „Hm, lass mich nachdenken...“ Dabei begann der Fremde langsam zu gehen, in einem Bogen um ihn herum. „Neben den Menschen, Vampire, Dämonen, Elfen, Shifter... Drachen.“ Gerade bei dem letzten Wort wurde er lauernd angesehen, weswegen er nur die Schultern zuckte. „Ich weiß nicht, wovon du redest.“ „Ich denke, du weißt es ganz genau.“ Eine leichte Kopfbewegung und er verlor den Boden unter den Füßen, prallte hart gegen eine Wand und er brauchte einen Moment ehe er sich wieder aufrappeln konnte. Noch ein Mann stand zwischen den Häusern, hatte die Hand in seine Richtung erhoben. Gut, anscheinend hatte er die Drachenjäger gefunden, zumindest zwei von ihnen und es war wohl besser, das Heil in der Flucht zu suchen, sie verfolgten ihn, trieben ihn regelrecht, wahrscheinlich ist er ihnen in den Weg gekommen. Plötzlich stand er auf einem Platz und leider nicht allein, an sich konnte er sechs Personen sehen, welche ihn einkesselten und nach hinten konnte er nicht fliehen, weswegen er seien Fänge offenbarten, hinter sich griff und die Waffe zog. „Du weißt wo er ist, sag es uns und du wirst überleben.“ „Ich weiß nicht, wovon ihr redet.“ „Hm, vielleicht bekommen wir dich doch noch zu der Wahrheit.“ Abermals fand er sich gegen die Wand wieder, dieses Mal stand er nicht erst auf, hob nur die Hand und feuerte einmal, damit schien der Magier nicht gerechnet zu haben, sackte keuchend nach hinten und hielt sich die Schulter. Plötzlich stoppte der Angriff auf ihn, ein dunkles Grollen über ihnen und dann stand etwas Gewaltiges zwischen ihm und den Jägern. Ein Drachen, welcher nicht lange wartete und sofort angriff, während er sich aufrappelte, es schien, so als wenn das große Wesen darauf achtete, dass niemand an ihn heran kam. ~~~~~ »Hizumi!« Der Name des zweiten Drachen vibrierte mit einer Lautstärke durch die Luft, dass sich Karyu die Ohren zuhalten musste, er hörte den Ruf innerhalb seiner Gedanken und konnte ihm mit dem gesamten Körper fühlen, hustete erstickt, weil er durch diese schiere Gewalt gezwungen war langsamer zu werden. Es war immer wieder überwältigend, es zu hören und er fragte sich, warum solch edle Geschöpfe überhaupt Jägern erliegen konnte, sie waren in allem Punkten weit überlegen und dennoch, über die Welt verteilt gab es nur noch eine Handvoll von ihnen. Sugizo, Tak und er erreichten den freien Platz im gleichen Moment und sofort mussten sie in Deckung gehen, Fässer flogen durch die Luft, überall brannte es, Rauch stieg beißend in Augen und Nase, Schwefelnebel zog sich Geisterfäden gleich zwischen den Gebäuden – eines von ihnen wies die starken Schäden eines Aufpralls auf. Von seiner Position aus konnte er Miyavi nicht sehen, der fremde Drache – Hizumi – verdeckte die Wand des Piers und als dann auch noch Tsukasa landete, wurde die Sicht noch schwerer, denn auch dieser hatte sich in seine wahre Form gewandelt und übertraf in Größe seinen Bruder. Unter diesen Umständen konnte jeder von ihnen versehentlich zerquetscht werden oder – Karyu warf sich flach in den Dreck, die Hände zum Schutz über seinen Kopf gelegt – in einer der Magiesalven sterben. Die Kisten hinter denen er Schutz gesucht hatte waren nur noch ein Haufen Asche und schon im nächsten Moment musste er sich von dem weg rollen, was vor ihm aufschlug, er nahm sich nicht die Zeit, genau zu erkunden, was das unförmige Ding war, dass da vor ihm lag, brachte sich stattdessen in eine aufrechte Position. »Gizo! Tak! Könnt ihr ihn sehen?« »Machst du Witze? Ich bin froh, wenn die Tonne hier noch einen Angriff schafft, sonst kannst du dir aus meinem Fell einen netten Bettvorleger machen!« Karyu fluchte, schob sich um die Ecke, um mehr sehen zu können. Er konnte zehn – er korrigierte, neun, da einer der Männer von dem Schwanz Tsukasas getroffen durch die Luft gewirbelt wurde – Angreifer sehen, vier davon schienen Magier, konzentrieren ihre Mächte auf die Drachen, die anderen schossen, die Kugeln wurden blendend hell, als sie die Mündung verließen, also auch auf irgendeine Art magisch. »Karyu. Ich kann ihn sehen. Er ist an der Wand hinter dem größeren Drachen.« Taks Stimme, fast nicht zu hören, wohl weil der Shifter sehr weit weg war und noch nicht geübt im Umgang mit der Sprache der Gedanken, aber der Dämon hatte ihn gut genug verstanden, preschte vorwärts und hüllte sich in die Schatten. In ihnen zu sein, erfüllte ihn mit Frieden, alle Geräusche verebbten, die Lichter wurden gedämpft, zwar konnte er sehen, wohin er reiste, was geschah, aber es war langsamer, gab ihm die Chance Details zu erkennen und so konnte er präzise auf seinen Gefährten zu steuern, diesen am Arm packen, als sich seine Macht löste. Sofort stürzte alles auf ihn ein, aber er war daran gewöhnt, so dass er nur leise ächzte, dann riss er den Vampir von seiner kauernden Position hoch, hüllte sich erneut in die Dunkelheit. Er konnte Miyavis Herzschlag hören, synchron mit dem seinen und er wusste, dass der Jüngere, dass Gefühl haben würde zu ersticken – unter normalen Umständen vermied er es ein anderes Wesen mit sich zu nehmen, aber hier war ihm keine andere Wahl geblieben. Miyavi sackte hustend auf die Knie, eine Hand an seine Kehle gelegt, doch er hatte keine Zeit sich darum zu kümmern, wollte es auch nicht, denn er war von einer solchen Wut erfüllt, ein Zorn, der jede Faser in seinem Inneren aufrass. „Bleib bei ihm!“ Sugizo ging neben Miyavi auf die Knie, dass sah er noch, dann brüllte er, trat offen in die Fläche der Kämpfe, riss den ersten Magier mit bloßen Händen nieder, brach diesem das Genick. Nun mit einer von ihren Waffen gerüstet feuerte er diese, wobei er seine eigenen Augen schützte, Schreie waren seine Antwort und nur kurz ruckte sein Blick zu den Drachen. »Tsukasa! Nimm ihn und geh in den Club, ich kümmere mich um das hier!« Ein weiterer Schuss. »Gizo, Tak! Zieht euch zurück! Nehmt Miyavi mit, bringt ihn in meine Gemächer und dann geht! Alle! Wenn ich komme, will ich niemanden bei ihm sehen!« Karyu wartete nicht einmal, ob man ihm antwortete, mit einem weiteren furiosen Grollen stürmte er auf den nächsten Menschen zu, entriss diesen das Messer, um ihm die Hand abzuschneiden, somit den Fluss an Magie zu unterbrechen. Karyu kehrte blutüberstömt in den Club zurück, seine Augen glühten in Zorn, Schatten zischten und wabberten bei jedem Schritt den er tat, fast wie Schlangen, die in einem Korb gefangen waren, dass man über ein Feuer gehangen hatte. Gackt und Hyde gingen ihm aus dem Weg, Kyo war weniger weise, hielt ihn auf, indem er ihn einfach gegen die Wand drückte zu ihm hinauf starrte. „Gib ihm nicht die Schuld, Karyu.“ Der Dämon knurrte und befreite sich wenig aus dem Griff seines Freundes. „Sag mir nicht, was ich zu tun habe und was nicht.“ Mit diesem Worten ging er weiter, öffnete die Tür zu seinem Räumen mit einen Stoß Magie, schloss sie auf die gleiche Weise. Alles in ihm vibrierte vor Zorn, gemischt mit seiner Angst seinen Gefährten zu verlieren und dem Gefühl, betrogen worden zu sein – glaubte Miyavi tatsächlich, er würde Gefahren nicht einschätzen können? Er fand seinen Gefährten in ihrem Wohnzimmer, dieser saß auf der Fensterbank, schaute scheu zu ihm auf als er heran marschierte, dann ein erschrockenes keuchen, als er Miyavi auf die Beine zehrte, eine Hand fest in dessen Nacken schob, den Jüngeren unerbittlich festhielt. „Mach das nicht noch einmal!“ Dann küsste er den Vampir, rau und ohne Rücksicht, selbst das Wimmern ignorierte er und erst als sein Hunger gestillt war, ließ er diesen los, zog sich zurück, um wütend zu zischen. „Was hast du dir dabei gedacht? Was wolltest du damit bezwecken? Dich in Gefahr bringen, obwohl du genau weißt, wie sehr mich das zerreißen würde? Warum bist du nicht zu Hause geblieben? Verdammt, du hast doch schon etwas geahnt! Kyo, Hyde... du wusstest doch, dass sie auf dich aufpassen! Warum konntest du das nicht einfach hinnehmen? Du sagst, ich darf dich nicht einsperren und ich halte mich daran - aber Gott verdammt! - dann bleib in Sicherheit, wenn es offensichtlich ist, dass es das ist, was sich will!“ Miyavi senkte den Blick. „Ich... wollte dich warnen.“ Er grollte erneut, schlug mit der flachen Hand auf den Tisch, fegte dann die Gläser herunter, die auf diesem gestanden hatten, uninteressiert, wo sie zerschmettern würden. „Warnen?! Warum sollte ich gewarnt werden müssen? Ich bin der Herr dieser Stadt, denkst du tatsächlich, ich wüsste nicht, was vor sich geht? Im Gegensatz zu dir stürze ich mich nicht Hals über Kopf in eine vollkommen unübersichtliche Situation! Ich wusste, was mich erwartet! Ich wusste es und ich wollte dich da raushalten, weil ich meinen Gefährten nicht im Kreuzfeuer einer Schlacht zwischen Drachen und Jägern sehen wollte! Aber stattdessen musste ich mich auf dich konzentrieren und konnte mich nicht ausreichend um die kümmern, denen ich meinen Schutz ausgesprochen habe! Miyavi, es hätte fatal enden können! Was, wenn Hizumi dich angegriffen hätte? Was, wenn wir nicht rechtzeitig da gewesen wären, was, wenn er einfach nicht mehr hätte auf dich achten können? Du sagst mir jedes Mal, dass ich auf mich achten soll, aber du tust gar nichts, um es selbst zu tun! Ich bin der Herr, ich habe die Verantwortung mich mit meinem Leben aufzuopfern, wenn es sein muss. Aber nicht du! Du musst zu jeder Sekunde auf dich achten, weil ich dich verdammt noch mal mehr liebe, als alles andere! Du kannst mir nicht dermaßen in den Rücken fallen!“ Er biss sich auf die Unterlippe, ließ es über sich ergehen, ja er wusste, dass das Ganze schief gegangen war und das der Ältere wütend war, doch er konnte doch nicht damit rechnen, was passieren würde, etwas was nicht beachtet wurde. Wütend schaute ihn Karyu an, doch was sollte er denn bitte sagen? Der Braunhaarige drehte sich um und ließ ihn einfach stehen, erst als er allein war sank er nach hinten gegen die Wand, keuchte leise, legte die Hand vor den Mund damit kein zu lauter Ton über seine Lippen kam. Nur kurz, dann setzten seine Instinkte ein, während er gegen die Tränen ankämpfte, er lief regelrecht zum Schrank, holte sich seine Tasche, packte blind einige Sachen ein, während er immer wieder schluchzte. Mit der Tasche, seinem Motorradschlüssel und ein paar anderen Sachen ging er, nur sein Handy ließ er auf dem Tisch liegen, dann musste er hier raus, nur eine Jacke hatte er noch angezogen, den Rucksack über die Schulter. Den Blick hielt er gesenkt, wollte niemanden ansehen, wollte die Tränen verbergen. »Miya?« Nur leicht schüttelte er den Kopf, wollte sich nicht nach Shinya umsehen, er wollte raus, weg hier, er hätte nicht zurück kommen sollen... Jemand hielt ihn fest, zog ihn mit sich neben den Eingang und er war zu überrascht, um sich dagegen zu wehren. „Wo willst du hin?“ „Lass mich los, Kyo.“ Sein Blick war wieder gesenkt, er bebte, versuchte ruhig zu bleiben. „Nein, erst will ich hören, was du vor hast.“ „Ich will weg...“ „Er wird sich wieder beruhigen und dann wird es ihm leid tun.“ „Und so lange darf er mich angreifen? Ich konnte doch nicht wissen was passiert.“ „Miya, lass ihn sich beruhigen.“ „Damit er mich wieder...“ Dieses mal biss er sich auf die Zunge, das ging Kyo nichts an, er sagte schon zuviel. „Lass mich los.“ „Damit er wieder was?“ Leicht schüttelte er den Kopf. „Schau mich an.“ „Lass mich.“ Kyo ließ sich davon nicht beirren hielt ihn, wobei es ihm langsam egal war, Tränen liefen über seine Wange und er war verzweifelt, legte die Hand auf die des Kleineren und schaute ihn an. „Ich hätte mich nie auf Karyu einlassen dürfen.“ Fassungslos sah der Elf ihn an, es war das erste Mal das er ihn so sah, doch das nutze, er um dem Älteren zu entkommen, schaute kurz Gackt an - wann war dieser zu ihnen gekommen? - doch ließ er auch ihn stehen, rannte raus zu seiner Maschine, setzte auf, startete sie und fuhr los, ohne sich noch einmal umzusehen. Er zitterte, hatte immer mehr Schwierigkeiten, weswegen er zu einem Hotel einscherte, sich dort ein Zimmer nahm, unter falschem Namen. Sicher war der Rezeptionist etwas irritiert, doch er versuchte, ihn nicht direkt anzuschauen, nahm die Schlüsselkarte und teilte mit, dass Niemand zu ihm gelassen werden sollte und auch keine Telefonate. Das Apartment hatte zwei Zimmer, er schloss ab, zog alle Vorhänge zu und dann brach er einfach weinend zusammen. ~~~~~ Kyo war nicht von seiner Seite gewichen, doch das interessierte Karyu nicht. Er saß auf der Fensterbank, noch immer in der Kleidung, die er getragen hatte, als sie gekämpft hatten, nur das Blut hatte ihm sein Sohn von Gesicht und Händen gewaschen, denn auch dieses war ihm egal... er konnte seine Stadt auch führen, wenn er von Blut befleckt war. Oh, er hatte nach Miyavi suchen lassen und er wusste wo dieser war, doch er hatte nichts unternommen, saß einfach nur hier und starrte ins Leere, derweil er in den Fingern den Brief drehte, welchen er verfasst hatte, wieder und immer wieder. Direkt nach ihrem Streit war der Elf zu ihm gekommen, hatte verlangt zu wissen, was zur Hölle er getan hatte und Karyu hatte es ihm entgegen gespuckt, so wütend, dass das nächste Mobiliar unter seinen Zorn zu Bruch gegangen war. Sein Freund begegnete seiner Aufgebrachtheit mit einem Orkan und die Situation war noch weiter eskaliert, er konnte sich noch gut daran erinnern, wie er den Blonden an der Kehle gepackt gegen die nächste Wand gedrückt hielt, er konnte noch immer die heraus gepressten Worte hören, die tief in ihn schnitten und alles hinweg gerissen hatte, jedes noch so kleine Gefühl... nur die Leere war zurückgeblieben. 'Er sagte, er hätte sich niemals auf dich einlassen sollen!' Eine Hand legte sich auf seine Schultern, strich vorsichtig über sie. „Karyu?“ „Ich werde mich sofort darum kümmern. Einen Moment noch, sag ihnen, dass ich gleich da sein werde.“ Kyo schüttelte sanft den Kopf, er konnte es in der Reflektion des Glases sehen und er sah den Schmerz in den dunklen Augen, aber es gab nichts, dass er dagegen tun konnte. „Es hat nichts mit der Stadt zu tun... Karyu... willst du denn nicht versuchen, mit ihm zu reden?“ Seicht schüttelte er den Kopf. „Er würde mir nicht zuhören. Kyo... es... geht ihm doch gut?“ „Zumindest ist er nicht körperlich verletzt.“ Nun nickte er langsam, hob dann seine Finger, um sie auf die Hand auf seiner Schulter zu legen. „Danke... das ihr auf ihn achtet.“ Kyo seufzte leise, ging dann in die Knie, sah zu ihm hinauf. „Es wäre weit wichtiger, wenn du es wärst, der auf ihn achtet, Karyu. Er liebt dich und auch wenn er verletzt ist, er würde dich nicht im Stich lassen und das weißt du auch.“ Nun endlich löste er seine Augen, drehte leicht den Kopf, um zu dem Elfen zu blicken, aber stattdessen sein Blick an den Iriden des Blonden hängen blieb, wanderte er tiefer, zu der Kehle und selbst wenn da nichts war, er konnte noch immer die Schatten der Verletzung sehen und so wand er sich wieder ab. „Karyu, bitte.“ Er antwortete dem Älteren nicht und obgleich dieser noch eine Zeit lang bei ihm sitzen blieb, gab er es irgendwann auf, verließ ihn mit seinem tiefen Seufzen und einen Kuss gegen seine Schläfe. Er konnte riechen und sehen, dass sich ein Sturm zusammen zog, schwarze Wolkenberge schoben sich über London und der Wind peitschte unnachgiebig gegen Fassaden und Scheiben, derweil er sich von der Fensterbank erhob, mit dem Brief in der Hand seine Räume verließ, wie in Trance auf die Straße ging, verborgen in seine Schatten, so dass niemand ihn sah. Erst in einer sicheren Entfernung löste er sie, keuchte leise ob des kalten Regens, der auf ihm nieder prasselte und obwohl es auf seiner Haut weh tat, dass Wasser, ging er weiter, er kannte seinen Weg. Vor dem Hotel schließlich – dem Hotel in dem sich sein... Gefährte verbarg – blieb er stehen, starrte hilflos die unzähligen Fenster hinauf, bis er durch den Eingang trat, zu Rezeption ging, dort leise mit der jungen Dame sprach, die ihm entgegen lächelte, doch er konnte es nicht erwidern, legte nur behutsam das auf dass polierte Mamor, dass er mitgebracht hatte... eine einzelne, rote Rose, ein kleines Schmuckkästchen in dem sich das Pendant des Wolfes befand und der Brief... der Brief, der seine ganzen wirren und verzweifelten Gedanken hielt, sein Flehen um Vergebung, seine Versuche, zu erklären warum er so wütend gewesen war... er enthielt seinen Schmerz, seine Resignation und seine Akzeptanz... er teilte Miyavi mit, sollte dieser ihn denn überhaupt lesen, dass er nicht zu Hause sein würde, dass Miyavi jederzeit kommen konnte, um das zu holen, was er benötigte, wenn er denn wollte... dass niemand versuchen würde, ihn aufzuhalten...Karyu selbst würde so lange bei Kyo leben, seinen Pflichten nachgehen konnte er auch von dort. Alles andere... war ohnehin sinnlos, so lange Miyavi nicht bei ihm war. Nur einmal noch versicherte er sich, dass sie auf jeden Fall versuchen würde, es persönlich zu übergeben, dann drehte er sich herum, verließ das Hotel und begann durch die Straßen zu laufen, ohne dabei ein Ziel zu haben. »Vergib mir.« End Part X - Pain Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)