Obscure von Luna ================================================================================ Kapitel 6: Rescue ----------------- Part VI - Rescue Mit einem genüsslichen Seufzen ließ er sich auf einen Sessel im VIP-Bereich sinken. Er fühlte sich wohl, war gerade von einer Jagd zurück gekommen und wartete nun auf seinen Gefährten, er hatte heute was für ihn geplant, zwar nicht ohne Grund, dennoch wollte er mit ihm einfach mal wieder eine schöne Nacht verbringen. „Hm, du riechst aber verlockend, was hast du denn nettes gefunden?“ Die Augen hatte er geschlossen, hatte aber bemerkt, wie der andere Vampir sich ihm genährt hatte, dessen Atem streifte über seinen Hals. „Einen jungen Mann, der mich versucht hat zu verführen, so leidenschaftlich und schön und dennoch war seine Seele so schwarz, was sein süßes Blut verraten hat.“ „Du hast ihn verführt.“ Er summte nur zustimmend. „Das habe ich mit dir allerdings nicht vor.“ Nun schnaubte der Andere, ließ sich auf das Sofa fallen, was er mit einem Schmunzeln erwiderte, den anderen Vampir ansah. „Du scheinst nicht ausgelastet.“ „Bei solchen Spielverderbern wie euch.“ Leise lachte er. „Der Club bietet doch immer viel.“ „Aber nicht das, was ich will.“ „Dein letzter Gespiele war schon länger nicht mehr da.“ Sein Gegenüber schnaubte wieder, während er den Kopf hob, zu seinem Gefährten aufsah der neben ihm am Sessel stand, sich zu ihm herunter beugte. Er begrüßte ihn mit einem Kuss, die Hand lag in seinem Nacken und er seufzte, als sie sich lösten, der Dämon zu dem anderen Vampir schaute. „Du solltest ihn anrufen.“ „Habe ich nicht vor.“ Auch Karyu lachte nun, half ihm dann auf. „Dann musst du wohl damit leben, wenn du uns nun entschuldigst, ich habe vor, mich heute Nacht ganz meinem Gefährten zu widmen.“ „Ja ja macht nur und lasst den armen Vampir hier.“ Dabei wedelte Kirito abwinkend mit der Hand. Sein Blick ging kurz über die Tanzenden, dann wieder zu dem Anderen. „Ich denke, Kaoru wird dir Gesellschaft leisten.“ Der Mensch trat zu ihnen, verbeugte sich leicht vor Karyu, doch verabschiedeten sie sich gleich. Carry wartete auf sie am Eingang und als der Wagen anfuhr lehnte er sich gegen den Älteren. „Sagst du mir, was du vor hast?“ Seicht schüttelte er den Kopf. „Dann ist es keine Überraschung mehr.“ Er verschränkte die Finger mit denen Karyus, sie waren etwa zwei Stunden unterwegs, ehe sie auf ein altes Gehöft fuhren. Tief atmete er durch, das Wetter war bestens für einen Ausritt, ein Arm legte sich um seine Taille. „Ich glaube, nun weiß ich, was du vor hast.“ Etwas drehte er den Kopf, schaute den Anderen an. „Und Lust drauf?“ „Natürlich.“ Sie wurden begrüßt, von einer älteren Dame, mit der er auch telefoniert hatte, sie führte sie in die Ställe, wo ihnen schon zwei Pferde bereit gestellt wurden, sogar schon gesattelt, manches mal war es gut, mit dem Herrn Englands zusammen zu sein. Am Anfang ritten sie an den Klippen entlang, ehe sie einen Weg am Strand suchten, an einigen Felsen stoppten sie, banden die Pferde an und gönnten sich eine Pause. Karyu saß auf einem Felsen, er hatte sich in den Sand neben ihm gesetzt, den Kopf auf dessen Schoß, Finger strichen über seinen Nacken. „Es war eine schöne Idee hier raus zu fahren.“ „Ja, und so kann ich dich auch mal wieder von der Arbeit fern halten.“ „Dabei halte ich mich schon zurück.“ „Es geht, einiges könntest du auch Andere machen lassen.“ „Hast du was von Shinya gehört.“ Etwas drehte er den Kopf, schaute zu dem leicht Größeren auf. „Du lenkst ab.“ Dann seufzte er leise. „Ich denke, das solltest du besser Kyo fragen, die Beiden haben mehr Kontakt, ich weiß nur, dass er gut in Irland angekommen ist und bald wieder her kommen möchte, wenn Kyo nicht vorher zu ihm fährt.“ Der Andere summte und beide schwiegen sie wieder, er haderte mit sich, schloss kurz die Augen. „Karyu, ich muss dir noch etwas sagen.“ „Und was wäre das?“ Er brauchte noch einen Moment, ehe er es wagte. „Ich möchte nach Japan.“ ~~~~~~ Einen Herzschlag lang verharrte der Dämon in seiner Bewegung, bevor er seiner Finger weiter in die Strähnen schob, mit dem Haar spielte, dabei aber geradeaus sah. „Wann möchtest du gehen?“ Neben ihm regte sich sich der Jüngere, legte eine unsichere Hand auf sein Knie, während er zu ihm aufsah, dass konnte er spüren, dennoch brauchte es einen Moment, bis er den Blick senkte und Miyavi mit einem schwachen Lächeln ansah. „Ich weiß es nicht... in ein paar Wochen.“ Leicht nickte er, blickte wieder geradeaus, beobachtete die Wellen, die sich gemütlich an den Strand schoben, dabei kleine Steine anspülten, die von dem immer wieder durchbrechenden Mondlicht reflektiert wurden, er wusste nicht einmal genau, was er empfand... es war irgendwo ein Gefühl der Taubheit, gekoppelt mit Furcht und einer Sehnsucht, die sich durch seine Adern brannte, obgleich der Vampir noch immer neben ihm saß. „Karyu?“ Er summte nur leise, blinzelte leicht, als sich Miyavis Gesicht in sein Blickfeld schob, beide Hände des Jüngeren streichelten liebevoll über seine Wangen, dann wurde er sanft geküsst. „Bist du mir böse deswegen?“ Nun lächelte er sanft, schüttelte den Kopf, legte seinerseits die Hand in den Nacken seines Geliebten, um über diesen zu streicheln. „Nein, das könnte ich doch gar nicht. Es ist deine Heimat, ich hätte niemals das Recht dir dort hinein zureden.“ „Du... könntest mitkommen?“ „Das könnte ich nicht, es wäre eine zu lange Zeit und ich habe hier noch so viel zu tun.“ Er schloss seine Augen, lehnte die Stirn gegen die des Anderen, streichelte sacht über den Rücken. „Wo möchtest du hingehen, wenn du dort bist?“ Ein sachtes Schulterzucken, als Miyavi den Kopf auf seine Schulter legte. „Ich weiß es nicht, Kyoto, Tokyo... ich möchte Mana besuchen.“ Der letzte Teil war sanft gesprochen, fast schon schüchtern und Karyu spannte sich an, Mana war kein Name, den er gerne hörte und noch weniger behagte ihm der Gedanke, dass sich sein Geliebter in der Nähe des älteren Vampirs aufhalten würde. „Er ist mein Vater...“ Karyu nickte leicht, zwang sich, ruhig aus zu atmen, um seine Gefühle weg zu drängen, er durfte einfach nichts dagegen sagen, es war Miyavis Heimat, Mana sein Erschaffer... es war nur natürlich, dass er diesen wiedersehen wollte, gerade nach dem, was sein Gefährte die letzten Monate gesehen hatte, was ihm widerfahren war... der Dämon verstand es, doch er würde ein bisschen brauchen, um es zu verarbeiten... Miyavi war doch gerade erst wiedergekommen und es erschien ihm viel zu wenig Zeit, die sie miteinander teilten, obwohl er wusste, dass bereits zwei Wochen vergangen waren, seit Miyavi zurückgekehrt war, trotzdem war so kurz. „Du bist nicht gerade glücklich deswegen, oder? Ich habe es mir gedacht.“ Ein Murmeln gegen seine Halsbeuge gesprochen, auf welches er leise seufzte, den Vampir anschließend dazu zwang sich ein wenig von ihm zu lösen, so dass er einen Kuss auf die kühlen Lippen legen konnte. „Ich muss mich damit anfreunden, ja... ich hätte einfach gehofft, dass ich mehr Zeit mit dir haben werde, aber das bedeutet nicht, dass ich mich dagegen stellen werde. Ruf mich nur einfach von dort an, okay? Verschwinde nicht wieder aus meinen Leben.“ ~~~~~~ Leicht lächelte er. „Jeden Tag.“ Nun beugte er sich vor, küsste seinen Dämon sanft, löste sich immer wieder, um die Lippen dann erneut zu erobern, bis sich ihr Kuss vertiefte, er die Arme dabei um die Schulter seines Geliebten legte, nun ganz auf dessen Schoß saß. „Ich würde dich am liebsten mitnehmen und dir alles zeigen.“ „Ich kenne Japan.“ „Aber nicht aus meiner Sicht.“ Den Kopf legte er wieder gegen Karyus Hals, er hatte gewusst, dass der Andere kämpfen würde, wenn er seinen Schaffer erwähnte, doch seit damals hatte er ihn nicht mehr gesehen, es war so gesehen nicht lange her, zumindest nicht für einen Vampir, dennoch hatte es ihm nicht gereicht, mit ihm zu telefonieren. Finger strichen über seinen Rücken. „Warne mich auch vor, wenn du gehst.“ Er lächelte. „Ich habe es versprochen und halte mich dran.“ „Gut, dann lassen wir das Thema jetzt und genießen unsere Nacht.“ „Genießen tue ich es jetzt schon.“ Leise konnte er den Anderen lachen hören. „Das habe ich schon vermutet.“ Eine Weile blieb er noch einfach so sitzen, hob dann den Kopf. „Meinst du, wir sind hier alleine?“ Die dunklen Augen seines Geliebten legten sich auf ihn, dann schaute sich der Ältere um. „Ich denke doch, weswegen?“ Er lächelte, küsste den Dämon, erhob sich, legte die Jacke ab und zog sein Oberteil aus. „Ich möchte baden.“ Dabei drehte er sich um, ging auf das Meer zu. „Miya.“ Bei einem Blick über die Schulter sah er das Karyu sich ebenfalls erhoben hatte, noch einmal drehte er sich ganz. „Begleitest du mich?“ Auf eine Antwort wartete er nicht, zog sich die Stiefel und Socken aus, öffnete die Hose, Arme legten sich um ihn. „Deine Idee gefällt mir.“ Er drehte sich in den Armen, wurde in einen Kuss gezogen, weswegen er lächelte. „Dann nicht reden, sondern ausziehen, oder willst du in Sachen ins Wasser?“ Er entwand sich den Armen, zog sich die Hose aus, dazu die Unterwäsche. Seine Finger schoben sich in sein Haar, er zog das Haarband heraus, grinste Karyu an, der ihn nur beobachtete. „Was ist, oder bist du schon zu alt für ein Bad im Meer?“ Oh, die Augen verrieten das er damit das Richtige getroffen hatte, es ging ihm gerade eh nur ums Ablenken und das gelang ihm wohl. „Ich muss es dir wohl zeigen, dass ich mit dir noch lange mithalten kann.“ Lachend lief er schon ins Wasser, der Mond spiegelte sich auf der Oberfläche und nur leichte Wellen. ~~~~~~ Seine Kleidung ließ er an den Felsen zurück, dann folgte er seinem Gefährten, watete in das Nass, bis es zu seiner Hüfte reichte, dann blieb er stehen, legte den Kopf auf die Seite, um Miyavi zu beobachten, der inzwischen untergetaucht war, nun geschmeidig durch das Wasser pflügte, sich dann auf den Rücken drehte, um ihm zu zuwinken. „Also noch sehe ich aber nichts, das mit mir mithalten kann.“ Mit einem kleinen Lächeln schüttelte er den Kopf, ließ sich weiter hinein sinken, um im mehreren, langen, eleganten Schwimmzügen an die Seite seines Vampirs zu kommen, dieser versuchte ihn abzulenken, dass wusste er und er wollte sich auch darauf einlassen, es würde sonst die Stimmung belasten, doch es war... schwer. „Wie wär's mit 'nem kleinen Wettschwimmen? Er nickte, fing den Kleineren aber ein, bevor dieser wirklich Abstand gewinnen konnte, haschte einmal kurz nach den Lippen, wisperte dann gegen diese. „Was ist der Preis?“ „Schon mal was von Spaß gehört?“ „Sicher, aber so hat es viel mehr Anreiz... oder?“ Miyavi rollte nur mit den Augen, gab ihm einen kleinen Stoß vor die Brust, auf welchen er gespielt stöhnte, sich die Stelle rieb, an welcher er getroffen wurde. „Manchmal seit ihr Dämonen wirklich unmöglich.“ „Du liebst mich trotzdem.“ Leicht wackelte Miyavi mit dem Kopf, schwamm ein Stück weit fort von ihm. „Das muss ich mir erst noch überlegen, aber vielleicht kannst du mich ja überzeugen, wenn du es schaffst, mich einzufangen.“ Ah, da war er sein Preis und Anreiz, weswegen er dem Jüngeren nach setzte, mit kraftvollen Zügen gegen die seichten Wellen zog, Gott, er liebte es zu schwimmen, vor allem wenn es so lohnenswert war. Der Vampir glitt geschmeidig durch das Nass, entwischte ihm immer dann, wenn er geglaubt hatte, ihn sicher zu haben, tauchte unter, neckte und spielte mit ihm, so lange, bis seine Gedanken vollkommen frei waren, die Gefühle über ein Gehen Miyavis nur noch entfernt gärten, warteten, bis die Zeit heran sein würde und letzten Endes erwischte er den Langhaarigen um die Hüfte, drehte sich so, dass er unter dessen Körper lag, die Arme um die Brust des dunklen Wesen schlingen konnte. So schwamm er mit diesem zurück, bis sie seichtes Wasser erreichten. „Ich hab dich.“ Miyavi summte leise, legte einen Arm um seinen Hals, während er sich mit seiner Hand auf dem Untergrund abstützte, so dass sie halb lagen, halb saßen, dann drehte sein Gefährte nach seinem Kopf, küsste seinen Kiefer, bis er übernahm, die Lippen einfing und langsam mit ihnen spielte, wobei er sich erneut drehte, sodass Miyavi am Ende in der flachen Brandung lag, er sich über den Jüngeren schieben konnte. ~~~~~~ Er spielte in ihren Kuss, hatte noch immer einen Arm um den Anderen gelegt. In dem kalten Wasser schien die Wärme, welche von Karyu ausging, noch intensiver zu sein, weswegen er ihn ganz zu sich herunter zog, er wollte es einfach nur genießen. „Wollen wir nicht aus dem Wasser gehen?“ Etwas hob der Ältere den Kopf, schaute ihn fragend an und er legte seine Hand an dessen Wange. „Noch nicht.“ Noch wollte er sich nicht bewegen, wollte weiter diese Wärme haben, seinen Geliebten so nah an sich, unter sich der weiche Sand, Wasser, was ihn kühl umspülte. Abermals verfielen sie in einen Kuss, seine Finger strichen durch das dunkle Haar, über den Nacken, bis sich sein Gefährte endgültig löste, er leise seufzte. „Langsam wird mir kalt.“ Er nickte, verstand es ja, auch wenn es er selber nicht fror, ließ er sich mit hoch ziehen und von dem Dämon zurück zu ihren Sachen führen. Er zog sich nur seien Retro an, mit den Nassen Haaren würde er seine Sachen nur zusätzlich nass machen und das wollte er nicht, deswegen setzte er sich wieder in den Sand, schaute auf das Wasser und den Mond. Arme legten sich um ihn und er wurde nach hinten gezogen, Lippen schlichen über seien Schulter und seinen Hals, weswegen er diesen noch etwas weiter offen legte. „Du wirst wieder nass.“ „Egal, ich habe meine Jacke die ich nachher anziehen kann, jetzt will ich dich erst mal nur bei mir wissen.“ Er legte seine Hand auf die seines Gefährten, verschränkte ihre Finger miteinander, lehnte sich ganz zurück. „Worüber denkst du nach?“ Kurz musste er über die Frage blinzeln. „Über nichts, ich genieße das hier einfach.“ „Es ist das erste Mal, das wir uns den Mond wieder gemeinsam ansehen.“ Leicht nickte er. „Hast du zu ihm geschaut?“ Der Hintere summte, hatte verstanden das er die Zeit meinte, als er weg war. „Vielleicht haben wir ihn zwischendurch auch zusammen gesehen.“ „Das kann sein.“ Er lachte leise, drehte den Kopf und verbarg das Gesicht gegen Karyus Hals, schloss die Augen und schnurrte leise. „Ein Wolf, der, wenn er sich wohl fühlt, schnurrt?“ „Ein Dämon der handzahm ist?“ Wenn der Ältere wollte, konnte er das ebenso zurück geben. Eine Weile blieben sie so sitzen, bis der Größere ihn zum aufstehen brachte, damit er sich anzog, ehe sie wieder auf die Pferde stiegen, sich allerdings Zeit ließen, um zum Gehöft zurück zu kommen. Kurz ließ er Karyu allein, um sich bei der Besitzerin zu bedanken, der Dämon wartete im Wagen auf ihn und Carry lächelte ihm entgegen, als sie ihm die Tür öffnete, wo sofort von seinem Geliebten empfangen wurde und sich gegen ihn lehnte. Irgendwann während der Fahrt hatte er den Kopf wieder auf dessen Schoß gelegt, die Augen geschlossen, während er es genoss, dass dessen Finger durch sein Haar und über seinen Nacken strichen. „Danke.“ Er schaute auf, lächelte und schüttelte leicht den Kopf. „Musst du nicht, war ja auch Eigennutz.“ ~~~~~~ Der Dämon beugte sich nach vorne, legte einen weichen Kuss auf die Schläfe seines Gefährten, strich anschließend mit den Fingerspitzen über die gleiche Stellte. „Ich möchte es dennoch.“ Wieder nur ein Lächeln und eine Hand, die sich hob, in seinen Nacken schob, sodass sie sich erneut küssen konnten, dann schloss Miyavi wieder die Augen, richtete sich sein Blick nach draußen, dorthin, wo die Schatten auf den Feldern verschwammen, mit den Sinnen spielten. Karyu fühlte sich besser, ausgeglichener, trotzdem kreisten seine Gedanken immer wieder um das, was der Jüngere gesagt hatten, überlegten, ob er nicht doch realisieren konnte, mit diesem zu gehen, nur um es dann wieder zu verwerfen – seine Tendenz alles für seinen Geliebten zu tun, durfte nicht mit seiner Verantwortung in Konflikt geraten, Miyavi war nicht der Einzige, der ihm vertraute und brauchte, unüberlegtes Handeln und Eigennutz in dieser schwierigen Zeit nach dem Kampf würde brechen, was ihn all diese Jahre als Herr ausgezeichnet hatte. Selbst wenn es augenscheinlich so wirkte, dass er viel Zeit in seinem Club verbrachte, die Nächte genoss, so war das nur ein Teil seiner Wahrheit, Wesen kamen in seinen Club, weil sie vergessen wollten und seine Präsenz erinnerte sie daran, dass sie immer zu ihm kommen konnten, dass er sich selbst aufgeben würde, sollte es dazu kommen, die Liebe zu seiner Stadt kannte kaum Grenzen. Seine Brust kribbelte und automatisch legte er eine Hand dorthin, genau in das Zentrum, wo er wusste, dass die Fäden der Banne sich trafen, er hatte seine Sinne unbewusst nach ihnen gestreckt und sie abgetastet, aber ein jeder von ihnen war in Ordnung, stark und erfüllt... Ka- Yu hatte mit den Seinen viel Zeit und Kraft aufgewendet, um die entstandenen Schäden zu reparieren, der Magier hatte ihn gefragt, ob er den Zauber brechen wollte, doch er hatte es verweigert... es war so sehr zu einem Teil von ihm geworden, dass ihm etwas fehlen würde. Der Mahό hatte auf seine Erklärung hin nur belächelt, konnte seine Empfindungen perfekt verstehen. Ein Vogel stieg aus den vereinzelt stehenden Bäumen und Karyu folgte dem eleganten Flug so lange er konnte, dann lächelte er weich, schloss seinerseits die Augen, er wollte den Moment genießen, bevor die Gedanken zu schwer wurden. Er war sich nicht sicher, ob er tatsächlich eingeschlafen war, aber eine sanfte Berührung seiner Lippen lockte ihn in die Realität zurück, der Wagen stand und sein Vampir lächelte ihm entgegen, eine Hand auf seinen Schoss abgestützt. „Soll ich dich rein tragen?“ Er schnaubte nur leise, weswegen sich das Lächeln auf den Zügen des Anderen nur ausweitete, soweit würde es noch kommen, der Herr der Stadt auf den Armen seines Gefährten, ohne dass er klaffende Wunden aufwies – das würde ihm ja jahrelang nachgetragen werden und so entstieg er der Limousine allein, fuhr sich durch die mittlerweile getrockneten Strähnen, hier draußen war es ihm zu kühl, weswegen er die Finger des leicht Kleineren mit den seinen verflocht, den Club betrat, einige Stunden würde dieser noch geöffnet sein, weswegen er sich umziehen und seinen Platz in der Lounge einnehmen würde, er musste auch noch ein paar Dinge aufarbeiten. In seinen Gemächern legte er einen kleinen Kuss auf die Wange Miyavis, welcher sich auf dem Bett ausgestreckt hatte, dort zufrieden schnurrte, während er sich umgezogen hatte. „Möchtest du hier oben bleiben, oder mit runter kommen?“ „Lohnt es sich denn für mich?“ „Ich weiß es nicht, ich muss noch ein bisschen was tun, ich habe aber Hyde und Kyo unten gesehen.“ ~~~~~~ Er war in der vergangenen Nacht noch unten gewesen, jedoch nicht für Lange. Kurz hatte er mit dem Elfen gesprochen, wollte erfahren, was es neues von Shinya gab, doch schien Kyo nicht gewillt zu sein, ihm etwas zu erzählen, selbst nicht als er versuchte es zu erzwingen, weswegen er am Ende doch aufgab. Eh er wieder hinauf gegangen war, hatte er sich mit Hyde für heute Nacht verabredet, Karyu hatte eh zu tun und er selber wollte einfach nicht im Club rumsitzen, auch wenn er mal wieder etwas Training vertragen könnte, doch das verschob er vorerst. Heute hatte er sich entschlossen, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt zu fahren, das Café welches Hyde vorgeschlagen hatte kannte er und dort in der Nähe würde er keinen Parkplatz bekommen. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm das er eigentlich ein bisschen zu früh war, doch er war sich sicher das der Engel schon anwesend war und er hatte Recht, der Kleinere lächelte ihm entgegen, erhob sich, um ihn zu begrüßen und nachdem er den Mantel abgelegt hatte, setzte er sich zu ihm. „Was möchtest du?“ Sein Blick ging auf Hydes Tasse. „Was ist das?“ „Chai, mit Milch.“ Er nickte, bestellte Dasselbe beim Kellner. „Und Karyu hat nichts gesagt?“ „Das ich mich mit dir treffe? Wieso sollte er, er arbeitet.“ „Das meinte ich nicht, sondern, dass du wieder seine Sachen trägst.“ Kurz blinzelnd schaute er an sich herunter, er trug ein ärmellosen Rollkragenpullover. „Wir haben uns beide dran gewöhnt, immerhin trägt er auch Sachen von mir.“ Seine Bestellung kam, auch er goss sich etwas Milch hinein, rührte etwas gedankenverloren darin herum. „Du hast es ihm gesagt, oder?“ Irritiert sah er auf. „Was gesagt?“ „Das du wieder weg möchtest.“ Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. „Woher weißt du das?“ „Schon vergessen, ich bin ein Engel, wir wissen alles.“ Er hob eine Augenbraue, das wäre ihm nun aber neu, doch Hyde begann zu lachen, verbarg es hinter einer Hand. „Ich habe mich mit Shinya unterhalten und er hatte so etwas angedeutet.“ Der Blick des Kleineren wurde wieder ernster. „Das war auch mit einer der Gründe, weswegen du wieder her gekommen bist.“ „Einer der kleinsten Gründe.“ „Weswegen bist du dann nicht einfach nach Japan gefahren?“ „Was meinst du, wäre geschähen, wenn ich plötzlich in Japan wieder aufgetaucht währe und dann auch noch bei Mana? Er wusste ebenfalls, dass ich verschwunden war und er hat auch nach mir gesucht, was denkst du, hätte er gemacht, wenn ich zuerst bei ihm wieder aufgetaucht wäre?“ Sein Gegenüber nickte. „Schwierig, wenn man mit zwei Herrn unterschiedlicher Städte verbunden ist.“ „Ich will da besser nicht drüber nachdenken, privat werden sie wohl nie in dem selben Raum stehen können, ohne das sich in diesem Eis bildet.“ Er nahm einen Schluck, wollte dieses schwierige Thema wechseln. „Was macht Gackt heute?“ „Er ist mit Aoi unterwegs, will ihm etwas beibringen.“ Der gedankenverlorene Blick zeigte ihm, dass Hyde noch über irgendetwas sinnierte. „Also ein Dämonenseminar.“ Verwundert schaute der Engel ihn an, lachte dann wieder. „Den Namen schlage ich ihm vor, ich denke, er wird ihm gefallen.“ „Das ist meine Idee, nur wenn du mir verrätst, was sie da machen.“ „Ich weiß es nicht genau, vielleicht, wie man groß und böse aussieht?“ Nun lachte auch er. „Ich denke das wird Aoi nie schaffen, mit seinem Aussehen löst er nur einen Beschützerinstinkt aus, vor allem bei Toshiya. Aber vielleicht zeigt Gackt ihm, wie man mit seinem Charme andere Wesen verführen kann.“ „Dabei braucht auch Aoi nicht mehr viel Unterricht, das Bisschen, was er in Gackts Nähe ist reicht doch eigentlich völlig aus...“ „... Stimmt eigentlich und den Rest erledigt Kirito.“ ~~~~~~~~ Karyu lächelte sanft, als neben ihm eine Tasse Tee abgestellt wurde, das Porzellan leise klirrte, als es mit dem dunklem Holz des Tisches in Berührung kam, Ni~ya erwiderte, strich mit den Finger sanft über seinen Handrücken, bevor er sich mit dem Buch auf die Fensterbank zurückzog, dort lautlos zu lesen begann. Sein Sohn war oft bei ihm, wenn er arbeitete, sie verbrachten so Zeit miteinander, selbst wenn das auf Außenstehende unbefriedigend wirken musste, denn sie sprachen ja nicht miteinander, aber sie beide erfüllte es, es stärkte die feinen Fäden die sie miteinander verbanden und es war schön in der Präsenz des Anderen zu verweilen – was Karyu von seinem Berg an ab zuarbeiteten Angelegenheiten nicht gerade sagen konnte. Die regelmäßigen Berichte des Aufbaus waren eingegangen, was für Karyu bedeutete, dass er die gesamten Informationen gedanklich sortieren musste, damit es ihm möglich war, Bitten und Anforderungen richtig aus zu balancieren, die Schäden nahmen jetzt - nach zwei Monaten – langsam ab, aber es verschlang immense Mächte und Summen, um den Menschen eine ewige Täuschung vor zu gaukeln. Stonehenge konnte gerettet werden – zu verdanken war das in erste Linie Kyo, die Felsen lebten, nur deswegen war es möglich gewesen, sie mit Energie aufzufüllen, andere Schäden waren irreperabel, mussten anderweitig getarnt werden. Auf einem anderen Stapel befanden sich die Listen der Verletzen, sie zehrte jedes Mal an ihm, so viele gute Kämpfer schwebten noch immer in der Gefahr ihr Leben zu verlieren, Magie war zum Teil unwiederbringlich verloren gegangen. Mit einem leisen Seufzen rieb er sich das Nasenbein, griff nach dem Telefon, um einige der anderen Fürsten zu kontaktieren, wenn er das erledigt hatte, würde er eine kleine Pause einlegen und ein wenig frische Luft schnappen. Vielleicht würde Ni~ya ihn auch dabei begleiten, das Dach war abgeschieden, niemand kam dort hinauf, es sei denn er betrat seine Gemächer und diejenigen, die das Recht dazu hatten, kannten auch den Blonden. Ein, zwei Freizeichen, dann wurde ihm geantwortet, klärte er die Belange des Anderen, es fehlten Magier um die alten Runen wieder zu beleben, die Tintagel umgaben und einige der ältesten Geheimnisse der Ihren hüteten, die Menschen durften unter keinen Umständen davon erfahren. Er nippte an seinem inzwischen lauwarmen Tee, wand sich dann zu dem Jüngeren herum, der ihn sacht anlächelte. »Möchtest du mich begleiten?« Sein Sohn nickte, schloss das Buch, nachdem er ein schmales Band zwischen die Seiten geschoben hatte, trat dann an seine Seite, als er die Tür aufhielt, sie in den Tanzraum gingen, von dort würden sie das Dach erreichen. Es war angenehm an der frischem Luft und derweil er über seine Stadt blickte, ließ sich der Blonde in einen der Korbstühle sinken, die hier, legte den Kopf in den Nacken. »Es ist eine Weile her, seit wir so hier gesessen haben.« »Du hättest früher etwas sagen können.« Ni~ya lächelte, als sich der Dämon zu diesem herum drehte, schüttelte sacht seinen Kopf. »Es ist schon in Ordnung, ich wusste, dass du mich nicht vergessen würdest.« »Manchmal komme ich mir dennoch so vor, du sagst nie etwas, bist niemals böse.« »Warum sollte ich das? Du bist mein Vater... und die Eltern sind die Götter der Kinder.« Sein Sohn lächelte sanft, strich gedankenverloren über die Lehne des Stuhls, klopfte dann leicht auf das Polster des neben ihm stehenden Leeren. »Komm her, wenn du dir Sorgen darum machst, dass du nicht nah genug bei mir bist.« Nun lächelte er, trat zu dem Sitzeden hinüber, um diesen weich über die Wange zu streicheln, woraufhin dieser sich in die Berührung presste, dann ließ er sich in den Stuhl sinken, griff nach einer Hand des Emphaten, strich sanft mit dem Daumen über sie. »Bist du nicht einsam?“ »Wie sollte ich, es gibt so viele, die um mich herum sind, du, Miya, Kyo, Gackt und Hyde, sogar Kirito und Sugizo. Sie alle kümmern sich um mich und ich könnte mich nicht wohler unter ihrer Obhut fühlen.« Dabei lächelte der Jüngere wieder, strich sich einige der blonden Strähnen aus dem Gesicht, doch der Wind blies sie hartnäckig zurück. Karyu schüttelte sanft seinen Kopf, blickte eine Zeit lang zu den Gebäuden hinüber, die auf der anderen Seite der Straße zu sehen waren. »Das meine ich nicht... sehnst du dich nicht nach einem Partner?« Ni~yas Lächeln wurde ein wenig sehnsüchtig. >Manchmal schon... da frage ich mich, wie es wohl ist gehalten zu werden und wie es ist, wenn...« Die Worte seines Kindes verloren sich und einen Herzschlag später keuchte es tief und heiser auf, blickte mit Schmerz und Panik erfüllten Blick zu ihm. Karyus Lippen öffneten sich, der Name des Anderen perlte noch fragend von ihnen, aber nicht mehr, denn ihm wurde seine Luft geraubt, stand auf einmal in Flammen, alles um ihn herum war verschwommen und es schmerzte, bei Gott, es tat weh und dann fühlte er sich als ob man ihn weg riss, es war kalt und dunkel und er schrie, aber niemand hörte ihn nur oben auf der Terrasse brach sein Körper in sich zusammen, als ob man die Fäden durchtrennt hätte. ~~~~~~~~ Lachend widmeten sie sich ihren Getränken, sinnierten darüber, was sie machen sollten und kamen am Ende überein das sie etwas bummeln gehen wollten, Hyde wollte noch ein paar Bücher kaufen und er sich nach etwas Musik umsehen. Nachdem sie bezahlt hatten, verließen sie das Café, gingen weiter in die Innenstadt. Er hätte sich nicht wundern sollen, als der Engel ihn in ein Antiquariat zog, statt in einen normalen Buchladen, auch er schaute sich einfach mal um, fand einige Gedichtbände, von denen er zwei kaufte, eines für Karyu, eines für Ni~ya, in der Hinsicht nahmen sich die beiden nicht viel, da sie beide eine Vorliebe für soetwas hatten. „Ich möchte einmal erleben, dass du in einen Buchladen einen Roman kaufst.“ „Ich lese auch so etwas.“ Dabei schaute der Engel nicht einmal von seinem Buch auf, in dem er gerade blätterte, weswegen er sich über dessen Schulter beugte, eine Augenbraue hoch zog. „Wahrscheinlich findest du auch Bücher spannend, die kein Mensch mehr von der Sprache her versteht.“ „Wenn Menschen sie nicht mehr verstehen, heißt das noch lange nicht, das ich sie nicht lesen kann.“ Der Kleinere schaute ihn mit einem Lächeln an. „Sollte mich nicht wundern. Hast du das, was du suchst, wenigstens gefunden?“ Hyde nickte seicht. „Ich glaube schon, du auch, wie ich sehe.“ „Nur ein kleines Geschenk, ich hoffe sie haben sie noch nicht.“ Der Engel nahm ihm die Bücher aus der Hand, schaute sie kurz an. „Nein, haben sie beide nicht.“ „Woher willst du wissen, für wen sie sind?“ „Ich bezweifle, dass du Kirito oder Kyo Gedichtbände schenken würdest.“ Er schmunzelte. „Die Idee ist verlockend, der Blick würde wahrscheinlich unbezahlbar sein.“ Dunkle Augen schauten ihn an. „Dann sag mir vorher Bescheid, das möchte ich auch sehen.“ Er nickte, dann gingen sie beide bezahlen, wenn der Kleinere nun hatte was er wollte, dann konnten sie nun wegen Musik suchen gehen, weswegen er den Anderen in eine bestimmte Richtung lotste, er wusste genau, wo er hin wollte. Überrascht keuchte er auf, zuckte unter einem kurzen sengenden Schmerz zusammen, welcher seinen ganzen Körper erfasste, vor seinen zusammen gekniffenen Augen konnte er Karyu sehen, er lag am Boden, zusammengebrochen. Seine Hand lag gegen seine Kopf, als er versuchte zusammen zu ordnen was das war, wurde jedoch von dem Engel einfach mit gezogen. „Hyde, was war das?“ „Wir müssen sofort zurück.“ „Was...“ Weiter kam er nicht, er bemerkte noch, dass sie in einer leeren, dunklen Seitengasse standen. „Halt dich fest.“ „Hyde, ich will wissen, was los ist!“ Dieses Mal bekam er gar keine Antwort, doch kam er den Worten nach, als der Kleinere ihn ganz an sich zog, er das Rascheln von Federn hörte. Weswegen offenbarte der Andere seine Schwingen, gut im nächsten Moment wusste er das, der Griff des Engels war fest um ihn, es war für ihn immer wieder ein Rätsel, woher das eigentlich kleine Wesen soviel Kraft nehmen konnte, denn nun trug er ihn so gesehen mit sich. Die Augen hatte er geschlossen, merkte nur, wie der Wind schneidend an ihm riss, hörte das starke Schlagen der großen Schwingen, bis er abgesetzte wurde, erst da hob er seine Lider wieder. Sie standen im Innenhof des Clubs und wieder zog Hyde ihn mit sich, doch dieses Mal ließ er es nicht geschehen. „Ich will jetzt wissen was los ist!“ „Karyu wurde angegriffen.“ Es war wie ein schlag vor den Kopf. „Was?“ Das war doch sicher ein Scherz, wobei er die Antwort darauf selbst kannte, es fühlte sich an, als sei er weit entfernt, als er sich in Bewegung setzte, dem Engel in den Club folgte, durch die Tanzenden hindurch nach oben. Sicher redete der Kleinere schon längst mit seinem Gefährten, woher sollte er sonst wissen, wo sie hin mussten, vor der Tür zu ihrem Schlafzimmer standen Gackt und Kirito, der Dämon stellte sich ihn in den Weg, als er in das Zimmer wollte. „Du solltest besser noch nicht rein gehen, Yasu und Kyo sind gerade bei ihm.“ „Und du solltest mir besser aus dem Weg gehen.“ Seine Stimme war kalt, niemand sollte sich wagen, sich ihm in den Weg zu stellen, wenn es um Karyu ging, auch der Dämon wich zur Seite, so dass er das Zimmer betreten konnte. Die beiden Anderen schauten auf, sagten aber nichts weiter, als er ans Bett trat, während er keuchte, Karyu sah aus als sei er tot, er war so blass. Das Herz konnte er hören, doch so unglaublich schwach, er wagte sich noch nicht näher, da er weder Kyo noch Yasu in ihrem Tun stören wollte, doch der Elf sprach einfach, als wüsste er, was er fragen wollte. „Wir haben ihn so oben auf dem Dach gefunden, Ni~ya war bei ihm, ebenfalls bewusstlos.“ „Was ist mit ihm?“ Der Kleinere schüttelte den Kopf. „Wir wissen es noch nicht, noch lebt er.“ „Ich weiß.“ Seine Stimme war leise. „Was ist mit Ni~ya?“ »Mir geht es soweit gut.« ~~~~~~~ Der Emphat erhob sich von seinem Stuhl, der schräg hinter Kyo am Fenster stand, trat leise auf Miyavi zu, um diesen in die Arme zu nehmen, lautlos zu weinen, nur die bebenden Schultern verrieten, dass Tränen fielen. »Es tut mir so leid.« Miyavi strich sanft durch die blonden Strähnen, schüttelte sanft den Kopf. »Du kannst doch nichts dafür.« »Aber...« „Miyavi hat Recht, Ni~ya. Dich trifft keine Schuld. Ohne dein Zeichen wären wir vielleicht zu spät gekommen, hätten euch nicht gefunden.“ Yasu hatte leise gesprochen, ohne von der regungslosen Gestalt des Dämonen aufzublicken, eine der Hände hielt die Fee fest, strich zärtlich über das Gelenk, über den Puls, dann legten sich die Finger auf die Stirn, bevor sich die dunklen Augen auf den Elfen richteten, stumm mit ihm kommunizierten. Kyo schloss einen Moment lang die Augen, trat dann an das Fußende des Bettes, hielt die Hände über die Füße Karyus, rief seine Magie, die Brauen in tiefer Konzentration zusammengeschoben, als er suchte die Lebenströme seines Freundes sichtbar zu machen. Ihre ersten Untersuchungen hatten ergeben, dass der Dämon keine erkennbare Wunde aufwies, der Körper war unversehrt, doch das Herz verlangsamte sich stetig, ebenso die Atmung, inzwischen wirkte es, als würde der Braunhaarige nicht einmal mehr Luft holen, schlicht, weil sich der Brustkorb so minimal hob, dass man darauf starren musste, um es zu erkennen. Es alarmiere Kyo aus Höchste, versetzte ihn regelrecht in Panik, auch wenn er das nach außen hin nicht zeigte und seine Sorge war eskalierte, als er sah, das Yasu seiner Tasche eine Nadel und Blutröhrchen entnahm, die Fee vermutete eine Vergiftung, die sie noch nicht kannten. Ni~ya entwich ein kleiner, undefinierbarer Laut, als die Kanüle unter die Haut sank und Miyavi drehte sich mit dem Emphaten so, dass keiner von ihnen hinsehen musste, erst ob des leisen Summen hoben sie ihren Blick. Kyo schwebte ein paar Zentimeter über den Boden, umgeben von sanften, hell pulsierendem Licht, das ihn fragend umschmeichelte, immer wieder in Richtung des Bewusstlosen sank, dann wieder zurück wich, so als würde es Furcht vor diesem empfinden. Leise Worte in einer uralten Sprache mischten sich unter das Summen und Klingen und weit entfernt registrierte der Elf, dass sich die Tür öffnete, die Anderen den Raum betraten, ihre Präsenzen willkommen, denn er flocht sie in das Licht mit ein, suchte nach den losen Enden der Lebenströme Karyus, knüpfte sie in einem Zauber an das Licht. Yasu keuchte erschrocken, wimmerte dann gebrochen, weswegen der Blonde die Lider hob, die er im Ausklingen seiner Magie geschlossen hatte und für einen Moment herrschte nur Leere in seinem Kopf, kein Gedanke, kein Nichts, bis er von einem gellenden Schrei erfüllt wurde, von dem er sich sicher war, dass man ihn noch außerhalb seiner körperlichen Hülle hören konnte. In allen Gesichtern stand purer Schock geschrieben, Kiritos Kiefer war so eng zusammengepresst, dass er den Knochen sehen konnte, an Gackts Fingern tropfte Blut herunter, Sugizos Augen waren vernebelt, als dieser Halt an der Wand suchte, wirkte, als würde er sich gleich übergeben müssen. Hyde weinte, verborgen gegen die Schulter seines Gefährten und inmitten dieses Kummers wirkte der Vampir verloren und überfordert, richtete mit Verzweiflung gefüllte Augen auf seine Gestalt. „Kyo?“ Miyavi bebte am ganzen Körper, der Elf konnte es sehen, noch bevor er den Langhaarigen tatsächlich berührte, ihn dazu brachte Ni~ya in die Arme Sugizos zu übergeben, der den Anderen festhielt, als würde sein eigenes Leben davon abhängen, während er dem Jüngeren zu Karyu brachte, über dessen Körper eine feine Schicht an glänzendem Staub zu schweben schien. „Kyo, was ist mit ihm?“ „Setz dich zu ihm, nimm seine Hand. Ich werde es dir erklären.“ Der Blonde sprach leise, sehr, sehr sanft als er sich vor den Vampir hockte, eine Hand auf dessen Knie legte. „Das was ich getan habe nennt man eine 'Offenbarung'. Es ist ein sehr alter Zauber, der es möglich macht, auch Wesen die keine Elfen oder Engel sind, die Seele eines Anderen zu zeigen. Als Seele bezeichne ich in diesem Fall die Ströme, die jeden von uns umgeben und die für alles verantwortlich sind, was mit uns passiert. Egal was wir empfinden oder was und körperlich widerfährt, es würde in jedem dieser Ströme widergespiegelt werden.“, sein Blick wanderte zu Karyu hinüber, den blau unterlaufenden Lippen, dem aschfahlen Gesicht... der Dämon sah so furchtbar aus. , „Bei Karyu jedoch... fehlen die Ströme. Es gibt da einfach nichts mehr... es ist, als wenn er nur noch der Körper ist, den du da liegen siehst. Seine Seele ist verschwunden, Miya.“ ~~~~~~ Er schaute in die dunklen Augen des Kleineren, doch seine Gedanken überschlugen sich, mit dem Daumen strich er über den Handrücken in seinen Fingern. „Das heißt, er stirbt.“ Soviel konnte er sich alleine zusammen reimen und somit klangen seine Worte auch sehr trocken, während Kyo seufzte, dann leicht nickte. „Wenn wir nicht heraus finden, was passiert ist und wie wir ihm helfen können, dann ja.“ Nun war es an ihm zu nicken, er nahm die Hand des Bewusstlosen in die andere Hand, strich mit den nun freien Fingern, über dessen Schläfe, die Haut war so weiß, etwas, was nicht im geringsten zu seinem Dämon passte. „Was können wir tun?“ „Ich werde meine Lebenskraft mit ihm teilen, so kann ich ihn erst einmal stabilisieren.“ „Ist es eine Gefahr für dich?“ „Nein.“ Erst dann nickte er zustimmend, innerlich war er über sich selbst erstaunt, dass er so gefasst war, doch nun zusammen zu brechen, das würde nichts bringen. „Wir müssen dennoch heraus bekommen was passiert ist, Kyo wird ihn auch nicht ewig so halten können.“ Sein Blick legte sich auf Yasu. „Und wie soll das gehen? Nicht einmal Ni~ya weiß, was geschehen ist.“ Schweigend ging sein Blick zu Sugizo, welcher den Blonden noch immer hielt, der vorsichtig zu ihm schaute, weswegen er die Hand wieder wechselte, sie dann dem Empathen entgegen hielt, dieser flüchtete sich fast zu ihm, neben ihm kniend und sich an ihn lehnend. Er schaffte es irgendwie, ihn anzulächeln, als er einen Arm um ihn legte. »Es ist wirklich nicht deine Schuld.« »Ich hätte es verhindern müssen.« »Und wie hättest du es tun sollen? Wenn es in deiner Möglichkeit gewesen wäre, hättest du es getan.« Dabei strich er durch das Haar, Ni~ya legte seine Hand auf seine und somit auch auf die Karyus. „Wir sollten Zeitmagie anwenden.“ Er hatte sich ganz auf den Empathen konzentriert, weswegen er dem Gespräch nicht weiter folgen konnte, doch die Worte Kyos ließen ihn aufsehen. „Es gibt sie nicht und das weißt du genauso gut, wie jeder andere.“ „So, was meinst du sollen wir dann machen?“ „Erst einmal muss die Stadt geschützt werden.“ So sehr es ihm jetzt eigentlich zuwider war, er wusste das Karyu genau das erst einmal würde wollen, weswegen er es auch aussprach. „Was soll das, es geht hier um deinen Gefährten.“ Dunkel funkelten ihn die Augen des Dämons an. „Meinst du, das ist mir entgangen, meine Seele ist mit ihm verbunden. Wenn ich könnte, würde ich Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um ihn zu helfen, doch wir wissen nicht einmal was passiert ist, für ihn ist das Wichtigste die Stadt.“ „Nicht, er hat recht.“ Dabei legte Hyde einen Finger auf die Lippen des Dämons, unterband somit eine Antwort. „Ka-Yu kann die Bänne nicht übernehmen, es würde ihn töten und Karyu sicher auch.“ „Also würde es heißen, er kann sie erst übernehmen wenn Karyu sie aus der Hand gibt, oder er...“ „Stirbt.“ Was Kyo nicht aussprechen wollte, sprach er aus und er spannte sich dabei mindestens ebenso an, wie es der Blonde an seiner Seite tat. „Um heraus zu bekommen was passiert ist würde nur ein Zeitzauber bleiben.“ „Und wie willst du das machen? Es gibt es dazu keine Bücher, kein Wissen.“ „Das glaube ich nicht.“ Kirito schaute ihn bei seiner Antwort an und er war nicht der Einzige, doch er wand den Kopf nur ab, schaute seinen Geliebten an. „Was meinst du damit, Miya?“ Erst dann schaute er wieder auf, schaute zu dem Sugizo, welcher nun neben dem anderen Vampir stand. „Wenn Kyo es vorschlägt, muss es doch möglich sein.“ „Nicht wirklich, wir müssten zum hohen Rat, wenn es möglich ist, dann wissen nur sie es, dann verstehen nur sie das alte Wissen und die Bücher.“ Yasu hatte geantwortet, weswegen er wieder den Kopf schüttelte, erst Kyo ansah dann Hyde. „Kyo würde nichts vorschlagen, was utopisch ist und vielleicht nicht existiert, dafür ist er zu bodenständig und was Wissen und Sprachen betrifft, ich denke, Hyde weiß, was Kyo meint, oder irre ich mich da?“ ~~~~~~ Die dunklen Augen des Engels legten sich auf den Blonden, hielten den Blick einige, schwere Sekunden lang. „Nein. Ich weiß, was Kyo tun möchte.“ Stille, keiner schien so recht zu wissen, was sie sagen sollten, hatten vielleicht vergessen, dass der Elf selbst ein Alter hatte, welches an das der Ältesten des hohen Rates heran reichte, er einen Platz unter diesen bereits einmal ausgeschlagen hatte und sie hatten vergessen, das Hyde mehr Sprachen las, verstand und sprach, als je ein anderes helles Wesen zuvor. Zeitmagie war nicht möglich, kein Wesen beherrschte sie. Dies entsprach der Wahrheit, aber das bedeutete nicht, dass man sie nicht dennoch wirken konnte, nicht einer allein, aber Individuen mit einen Level an hoher, reiner Macht und davon – Kyos Lippen hoben sich in einem humorlosen Grinsen - hatten sie allein in diesem Raum mehr als den Beobachtern manches Mal lieb war. „Erkläre es mir.“ Wieder Miyavi, in diesem ruhigen Tonfall mit dem der Vampir bereits die ganze Zeit gesprochen hatte und der Elf setzte sich auf das Bett, strich langsam über das Gesicht seines Freundes - er würde Karyu nicht einfach so sterben lassen, verdammt! „Es ist wahr, dass kein Wesen Zeitmagie beherrscht, aber das bedeutet nicht, dass wir sie nicht anwenden könnten.“ Yasu, Sugizo und Kirito blinzelten verwundert und als sich die Lippen des Vampirs öffneten, brachte er diesen mit einem kleinen Kopfschütteln zu Schweigen. „Der Grund, weswegen in einem solchen Fall der hohe Rat befragt werden muss und den ihr alle kennt ist absoluter Schwachsinn, es geht nicht um das Wissen, dass nur SIE haben. Es geht darum, dieses Wissen zu kontrollieren, wenn jeder damit anfangen würde, an der Vergangenheit oder Gegenwart herum zu manipulieren würde unsere Welt bald auseinander brechen. Jede Handlung zieht eine nächste nach sich, es ist gefährlich, es ist riskant und es ist mit Sicherheit gegen den Willen der Wächter, aber ich will es dennoch tun. Es ist die einzige Chance, die ich sehe. Wenn wir nicht heraus finden, was mit Karyu geschah, wo seine gottvderdammte Seele ist, dann wird er hier sterben.“ Sein Blick hob sich, traf jeden einzeln der Anderen. „Wir würden nicht nur den Herr dieser Stadt verlieren, sondern einen Gefährten, Vater, Sohn, Lebenretter und sehr, sehr wertvollen Freund. Könnte einer von euch dieses Wissen auf den Schultern tragen? Ich nicht.“ Gackt schloss einen Moment die Augen. „Was brauchst du?“ „Zuallererst die Erlaubnis des hohen Rates. Wir haben zwei primäre Gründe, die Stadt und auch der Angreifer. Niemand kann Karyu hier vertreten, die Banne können nur von ihm oder dem Mahό getragen werden, eine Umleitung auf eine gänzliche fremde Person würde ein aufwendiges Ritual nach sich ziehen, dass Ka-Yu in seinem geschwächten Zustand nicht durchführen kann, nicht mal ein anderer hoher Magier könnte es tun, denn es sind Verknüpfungen, die bis in die letzte Zelle von Ka-Yu und auch Karyu reichen. So etwas Komplexes als Außenstehender zu versuchen, würde Wochen der Vorbereitung kosten, Zeit die wir nicht haben und wenn wir die Vergangenheit bereisen, ist es vielleicht möglich den Angriff zurückzuverfolgen und den denjenigen zu finden, der ihn auslöste. Karyu hatte offenbar keinerlei Chance sich zu schützen... was, wenn ihm noch weitere folgen? Mit einer solchen Macht kann man jedes Wesen, egal wie alt und wie mächtig innerhalb weniger Tage auslöschen.“ Kyos Blick legte sich wieder auf den Bewusstlosen, das fahle Gesicht. „Hyde kann uns die Bücher übersetzen, wenn der hohe Rat sein Einverständnis gibt und ich bin sicher das sie es machen werden. Alles, was wir dann benötigen, haben wir. Ich brauche reine Kraft, schwarze, weiße und neutrale. Ich brauche ein Medium und Jemanden, der den Zauber empfängt. Wenn all dies hier in diesem Raum ist, kann ich die Mächte zusammen winden und die Magie auslösen.“ Seine Finger strichen weich über die kalte Haut des Dämonen hinterließen einen silbrigen Schwimmer, als sich seine Lebenskraft teilte, in den Leib des Liegenden floss, eine Empfindung, die mit nichts gleichzusetzen war, inniger noch als die Bindung einer Mutter zu ihrem Kind und mit einem Mal hob sich der Schattendämon mit einem tiefen Atemzug halb aus den Laken, der Kopf in den Nacken gesunken. Sofort schnellte Miyavi nach vorne, umfing den schlanken Körper, als dieser wieder herunter sackte, drehte den Kopf zu ihm herum, doch er sprach, bevor sich ein laut von den Lippen des Langhaarigen lösen konnte. „Es ist alles okay, Miya. Er hat nur auf meine Kraft reagiert. Sieh, seine Atmung wird stärker und ich bin sicher, dass du sein Herz deutlicher hören kannst.“ Miyavis Finger schoben sich über den Platz unter welchem das Herz des Dämonen ruhte, während sich Kyo erhob. „Ich werde die Ältesten aufsuchen. Hyde, Gackt und Aoi werden mich begleiten, der Rest sollte sich um die Stadt kümmern, es gibt mit Sicherheit erste Turbulenzen.“ Er trat um das Bett herum, umarmte den Vampir, küsste diesen auf die Stirn, bevor er zu der Tür hinüber ging, wie auch alle Anderen den Raum verließ. »Wir retten ihn.« ~~~~~~ Er hatte sich von Karyu wieder gelöst als Ni~Ya sich ebenfalls erhoben hatte, ihn noch einmal richtig umarmt hatte. Der Empath hatte gesagt, er solle nur rufen, wenn etwas sei, sicher würde der Andere ihn auch so beobachten. Auf Kyos Worte nickte er, was konnte er auch sonst tun, erst einmal nichts. Der Einzige, der sitzen geblieben war, war er, wahrscheinlich hatten sie das mit Absicht getan, so war er nun mit seinem Gefährten alleine. Einige Momente starte er auf die geschlossene Tür, dann erhob er sich, ging zu einem der Fenster, zog die Vorhänge auf und öffnete es weit, eh er zum Bett zurück ging, sich zu Karyu auf das Bett setzte, eine der Hände in seine nahm. Sein Blick schweifte über das Gesicht seines Geliebten, die Atmung war wieder tiefer und Kyo hatte recht, da Herz schlug kräftiger, dennoch, er war so blass, die Lippen waren noch immer blau. „Was ist passiert?“ Auf eine Antwort brauchte er nicht warten, womit er nicht rechnete, doch er hoffte darauf. Eine Seele konnte nicht einfach verschwinden, irgendwo musste sie sein und er wollte eine Antwort, ein Hinweis würde reichen, doch nichts geschah. Vorsichtig hob er die Hand des Älteren, legte die Innenfläche gegen seine Wange, hielt sie dort. Nur leicht drehte er den Kopf, platzierte einen Kuss auf die Innenseite. „Noch einmal wollte ich dich nicht so hilflos sehen und dieses Mal können wir dir nicht einfach mal helfen.“ Seine Maske, die er die ganze Zeit gehalten hatte, vor den Anderen, sie zerbrach, mit jeder Sekunde die er länger hier allein war, mit seinem Geliebten. Langsam ließ er sich nach vorne sinken, lehnte mit der Stirn gegen die des Bewusstlosen, schaute ihn weiter an, eine Hand an dessen Wange, die Andere noch immer an seiner haltend. „Sag mir was ich tun soll? Was, wenn es nicht klappt was sie vorhaben, ich weiß nicht, wie lange ich hier ohne dich sein kann.“ Er küsste die so ungewohnt kalten Lippen, seufzte dann und schloss die Augen, er fühlte sich so hilflos und es war unerträglich, gab es denn nichts, was er tun konnte? „Karyu.“ Leicht zitterte er, so viele Sachen gingen ihm durch den Kopf, doch verwarf er sie, sie waren Unsinn, er konnte nur drauf hoffen, dass Kyo wusste was er tat und das der Rat zustimmen würde, wenn nicht... Er rutschte ganz zu dem Älteren auf das Bett, legte den Kopf auf dessen Schulter, seien Hand über dessen Herz, so das er das sanfte Schlagen fühlen konnte, dennoch konnte er sich auf nichts konzentrieren, sein Kopf war einfach leer, so sehr er auch versuchte einen Weg zu finden. „Miya?“ Die Stimme hörte er, doch es war nicht die, welche er hören wollte, weswegen er nicht reagierte. Die Tür wurde geschlossen, Jemand setzte sich hinter ihn. „Miya?“ Finger strichen durch sein Haar, über seine Schläfe, er blinzelte, starrte jedoch weiter vor sich hin, noch einmal die Berührung, wieder an seiner Schläfe, weswegen er abermals blinzelte, den Kopf etwas drehte, um die Person anzusehen. Einige Momente brauchte er, um den Anderen zu erkennen, fiel ihm dann regelrecht in die Arme, verbarg sich gegen den Kleineren. „Shinya, wie...?“ Beruhigend summte der Andere. „Kyo hat nicht gesagt, dass ich heute wiederkomme, oder?“ Er schüttelte nur den Kopf. „Er war am Flughafen, hat mir alles erzählt, als wir her gekommen sind, sie sind nun auf dem Weg zum Rat.“ „Er stirbt.“ „Das wird er nicht.“ „Was, wenn ihm keiner helfen kann, dann...“ „Dann kannst du immer noch entscheiden, was passieren soll, doch noch haben wir es nicht einmal versucht.“ Shinya strich beruhigend über seinen Rücken, hielt ihn einfach fest und in ihm brach das letzte bisschen seiner Beherrschung, er verlor sich, auch wenn er seine Verzweiflung verbergen wollte, die Tränen liefen. „Lass dich fallen, nachher kannst du wieder stark sein, doch dazu muss dein Kopf frei sein.“ Irgendwie schaffte er es zu nicken, klammerte sich einfach an den Rothaarigen. ~~~~~~ In den Räumen der Ältesten zu ein, brachte jedes Mal etwas erdrückendes mit sich und Kyo hasste es, dies beklemmende Gefühl eines kleinen Kindes, dass sich vor seiner Mutter rechtfertigen musste. Der Rat hatte seinem Anliegen schweigend gelauscht, dabei auf ihn herab gestarrt, als würde er das Ende der Welt prophezeien und in gewisser Weise tat er das auch, wiederholt hatte er auf die Gefahr des Angreifers gepocht, obwohl ihm dieser eigentlich vollkommen egal war, aber er wusste, die Alten würden es gar nicht mögen, wenn es da Jemanden gab, der sie vielleicht von ihren unantastbaren Thron hinunter schubsen konnte und es war ihm bewusst, dass dies im Endeffekt die Zustimmung bewirkte – Karyu war dem Rat egal, konnte ersetzt werden. Nun liefen sie durch die Bibliothek des hohen Rats, ein Ort der alles Wissen der Wesen zusammentrug, es gab nichts, dass man hier nicht finden konnte, Wissen und Magie von unzähligen Zaubern und Fallen geschützt und dennoch ein immer währendes Ziel für die Gegner, diejenigen, die die Hoffnung der Welt in einer Diktatur sahen, in welcher sich die Wesen einen einzelnen unterzuordnen hatten, wenn sie leben wollten. Kyo hatte dies schon einmal erlebt, eine Narbe auf seinem Rücken erinnerte ihn jeden Tag daran, doch nun war nur eines wichtig, er brauchte die Bücher, keiner wusste wie viel Zeit ihnen blieb. Gackt war zurückgeblieben, hatte gemeint, dass Bücher nicht seine Welt waren und er ohnehin nicht gebraucht werden würde, aber der Blonde wusste, dass dies nur eine Ausrede war, der Dämon wollte nur für sich sein, um in Ruhe zusammenbrechen zu können – Karyu hatte Gackt das Leben gerettet, nicht nur damals, als der Beschwingte bereits auf dem Scheiterhaufen gestanden hatte. In einer gewissen Form sah Gackt seinen Freund als seinen Herrn und Fürsten an, nicht nur als Herr der Stadt, sondern, als denjenigen, dem Gackt ohne zu Zögern in den Tod folgen würde, eine Macht, über welcher nur Hyde als Gefährte stand. Das der Engel sich so gut hielt, lag an der Hoffnung, dass sie durch die Zeitmagie etwas bewirken könnten und dem Fokus auf die alten Schriften, sie kosteten Kraft, waren nicht selten mit Bann und Siegel versehen, das es erst einmal zu lösen galt. Leser dieser uralten Zauber wurden konstant auf Macht, Wissen und Alter geprüft, es war kräftezehrend, zum Teil schmerzhaft, doch Hyde hielt den Kopf stolz erhoben. Mehrere Stunden verbrachten sie in den Hallen, es war ihnen nicht erlaubt, die Schriften mitzunehmen, oder Aufzeichnungen darüber zu verfassen, aber niemand sah das Symbol auf der Stirn des Engels, eine Magie Kyos, der es dem hellen Wesen erlaubte, alles zu erhalten, was er las und sah. „Kyo?“ Der Elf summte, sah von seinem Platz an den Fenster zu dem Langhaarigen hinüber. „Wer soll dir die neutrale Macht schenken?“ „Shinya.“ „Hat er zugestimmt?“ „Ja. Für Miya würde er sein Leben riskieren, sagte er. Sie kennen sich nicht lange, aber offenbar herrscht eine innige Verbindung zwischen ihnen, Shinya zögerte nicht einen Moment zu helfen und da hatte ich noch nicht einmal gesagt, was ich von ihm brauche.“ „Sorgt es dich, dass dein möglicher Gefährte an diesem Ritual teilnimmt?“ „Es sorgt mich, dass ein Jeder von euch daran beteiligt ist, Doiha[1]. Es ist riskant und wird euch immense Kraft kosten. Würde es einen Weg geben, wie ich es allein schaffen könnte, ich würde es tun.“ Der Engel lächelte sanft. „Es ist lange her, dass man mich so genannt hat.“ „Ich weiß.“ Wieder herrschte Stille, nur unterbrochen von den leise gemurmelten Worten ihrerseits, wenn sie eine neue Schrift öffneten, Symbole und Runen miteinander verbanden, bis der Blick des Engels erneut den seinen suchte. „Kyo... wer wird derjenige sein, der in die Vergangenheit reist?“ „Miyavi.“ „Denkst du, dass er das schaffen wird?“ Kyo schüttelte sacht den Kopf, trat auf den Engel zu, als dieser sich erhob, nahm ihn einen langen Moment in den Arm, einerseits, weil er ihm Trost spenden wollte, andererseits um das Symbol verschwinden zu lassen. „Es geht nicht um das, was ich vielleicht denke, sondern darum wer am engsten mit Karyu verbunden ist. Und das ist er, das weißt du. Keiner von uns würde an die Tiefe dieser Liebe heran reichen, es bleibt gar keine andere Möglichkeit.“ „Weiß er davon?“ „Nein. Aber ich bin sicher, dass er es machen wird.“ ~~~~~ Eine ganze Weile hatte ihn der Kleinere gehalten, auch als er sich wieder beruhigt hatte und nach Ewigkeiten, wie er meinte, hatte er sich gelöst, war kurz ins Bad gegangen, um alle Spuren zu beseitigen und auch tief durchzuatmen, ehe er wieder in das Zimmer ging. Seicht lächelte er. „Danke.“ Shinya schüttelte nur den Kopf. „Solange es dir etwas geholfen hat.“ Der Rothaarige hatte sich vom Bett erhoben, ging zum Fenster, um es wieder zu schließen, während er sich neben Karyu ans Kopfende setzte. „Du weißt, was Kyo vor hat?“ „Ja, kurz hat er es erklärt.“ »Miya?« Leise summte er, zeigte Ni~ya, dass er ihn hörte. »Kann ich zu euch kommen?« »Du weißt, das du nicht fragen musst.« Ob Shinya das Gespräch hörte oder nur bemerkt hatte, dass er mit jemand sprach, wusste er nicht, doch der Andere wartete, schaute wie er zur Tür, als diese sich öffnete. »Ich wusste nicht, ob ich störe.« Leicht schüttelte er den Kopf. „Ni~ya.“ Dabei lächelte er, hielt ihm wieder die Hand hin, da sich der Empath nicht zu ihnen heran zu trauen schien, kurz zu Shinya sah. „Ihr kennt euch doch.“ „Hallo, schön dich wieder zu sehen.“ Ob der Blonde mental antwortete wusste er nicht, doch er kam zu ihm, schaute ihn fragend an, dabei einen Blick zu Karyu werfend. »Du weißt, dass ich mich nie zwischen euch stellen würde.« Dabei zog er den Zierlicheren zu sich herunter, so das er sich auch auf das Bett setzte, Ni~ya schien wegen dem allen mehr als nur verunsichert, er verstand ihn nur zu gut und Shinya ließ ihnen die Zeit, war zwar da, aber mischte sich nicht weiter ein, hatte sich auf einen Stuhl gesetzt und beobachtete schweigend. Er war ganz an das Kopfende gerutscht, lehnte mit dem Rücken dagegen, der Blonde lag nun richtig auf dem Bett, den Kopf auf seinen Schoß, eine Hand Karyus in seiner, während er leicht durch die blonden Strähnen spielte. »Ob er weiß, das wir da sind?« »Ich weiß nicht, vielleicht.« »Was ist, wenn er es nicht schafft?« Dabei spannte sich der Kleinere deutlich an. »Lass uns darüber jetzt nicht nachdenken.« Ni~ya drehte etwas den Kopf, um zu ihm aufzuschauen. »Du würdest ihm folgen.« Schweigend, strich er über die Stirn des Anderen, schaute in dessen Augen. „Ja.“ » Weswegen?« Leise seufzte er, es hätte ihm klar sein müssen, dass der Empath sich schon genauso gehängt an ihn hatte, dazu war der Kleinere einfach ebenso nah an Karyu, wie auch er selbst. »Du kannst dir diese Frage allein beantworten und weißt auch, dass Karyu genau dasselbe tun würde, wenn es um mich ginge, egal, was mein Wunsch dazu wäre.« Der Kleinere nickte, schaute wieder zu dem Dämon. „Kyo und die Anderen sind wieder da.“ Er schaute zu Shinya, welcher sich erhoben hatte, während er sprach. „Sie haben die Erlaubnis.“ Kurz schloss er erleichtert die Augen, atmete tief durch, denn nun konnte er nur hoffen, dass es ihnen gelang. ~~~~~~ Sie betraten das Schlafgemach des Herrn von London, als würden sie diesem erzählen müssen, das die Welt morgen vor ihren Augen zu Staub zerfallen würde, ihre Gesichter waren ernst, angespannt in tiefster Konzentration. Unterwegs waren ihnen Yasu, Ka-Yu, Kirito und Sugizo begegnet, Aoi würde später wieder zu ihnen stoßen, er wollte zuvor mit Toshiya sprechen, diesen noch einmal sehen, Zeit, die Kyo dafür nutzen würde, die Vorbereitungen zu treffen. Miyavi und Ni~ya saßen auf dem Bett, blickten zu ihnen herüber, Shinya hingegen befand sich ganz in seiner Nähe, dennoch streckte er nur kurz seine Hand aus, drückte die des Zierlicheren zärtlich, zu mehr war er einfach nicht in der Lage, seine Kontrolle bröckelte auch so schon genug. Behutsam trat er auf den Vampir zu, setzte sich ebenfalls auf das Bett, doch wand er sich zuallererst Karyu zu, beobachtete den Dämon einige lange Sekunden, suchte nach Veränderungen, die er aufgrund ihrer Distanz und vor allem der Zauber um die Hallen des Rates herum vielleicht nicht gefühlt hatte, doch nichts, der Braunhaarige lag reglos inmitten der dunklen Laken, noch immer blass und viel zu kalt. Seine Augen richteten sich auf Miyavi, nachdem er Karyu sanft über eine Schulter gestreichelt hatte. „Shinya hat dir sicherlich gesagt, dass wir die Erlaubnis des hohen Rates haben.“ Ein sanftes Nicken. „Ich werde dir erklären, was ich tun möchte, wie ich dir gesagt habe, brauche ich drei Arten der Magie, um den Zeitzauber bewirken zu können, das wird Gackt sein, er ist das Negative, Hyde repräsentiert das Positive und ich werde Shinyas Macht benötigen, das er beides beherrscht.“, für einen Moment glitten die Augen des Vampirs zu dem schlanken, rothaarigen Mann hinüber, welcher in Erwiderung leicht nickte, dann sah Miyavi wieder ihn an.. „Wenn ich diese Kräfte gekoppelt habe, werde ich sie auf Aoi übertragen, der sie als Medium lenken und beeinflussen kann. Und dann brauchen wir jemanden, der in die Vergangenheit geht, dass würde auf deinen Schultern liegen, es können nur Personen reisen, die eng mit ihm verbunden sind und du weißt, dass keine unserer Verbindungen an das heran reicht, was du in dir trägst, der Bund zu einen Gefährten ist ultimativ. Ich denke, es würde dir auch gelingen, ihn aus der Hölle zurück zu holen und dennoch will ich dir nichts vormachen, dieser Zauber ist riskant und extrem kräftezehrend, ein jedes Wesen, dass an ihm beteiligt ist, nimmt in Kauf, dass es seine Magie für immer verlieren kann, wenn etwas schief geht. Dieser Zauber ist in der Lage, aus jedem einen einfachen Menschen zu machen, sollte er außer Kontrolle geraten. Tust du es dennoch?“ „Ja.“ Ein sanft gesprochenes Wort voll von Sicherheit, auf welches Kyo leicht den Kopf senkte, wieder zu Karyu blickte, dass Gesicht gegen die eigene Schulter gepresst, seine Augen brannten, doch er verweigerte, dass die Tränen fielen, sie stellten Schwäche da, die er sich nun absolut nicht erlauben durfte. „Wenn Aoi dich zurück schickt, wirst du nicht sofort an dem Ort sein, an dem Karyu angeriffen wurde, dessen musst du dir bewusst sein. Es wird mehrere Versuche brauchen und du wirst Dinge aus seinem Leben sehen, von denen er dir nie erzählt hat, die dir vielleicht seltsam und erschreckend vorkommen. Vielleicht wirst du sehen, wie er Schmerzen hat oder verletzt wird, du wirst mit ansehen, wie er Kummer und auch Liebe erträgt, dennoch darfst du dich niemals einmischen, oder offenbaren. Hast du das verstanden?“ „Ich darf ihn nur beobachten.“ „Ja und auch alle anderen, denen du dort begegnest, selbst wenn du sie erkennst. Sie werden dich wahrnehmen, mit dir sprechen und dich berühren, dennoch darfst du nichts tun, dass in das Geschehen eingreift, es würde das Jetzt, das wir alle kennen verändern, wohl möglich zerstören. Selbst wenn man dich angreift, darfst du nichts tun, Aoi wird dich in einem solchen Fall der Gefahr zu uns zurückholen. Wenn der Zauber gelingt, dann wirst du soweit kommen, bis du sehen kannst, was mit Karyu auf dem Dach geschah, du wirst sehen können, was ihn angriff und wohin seine Seele verschwunden ist... wir können ihn retten, Miyavi.“ Leicht drückte er die Hand, während sich die Tür öffnete, Aoi leise herein kam und zu dem Bett trat, Miyavi in die Arme schloss, aber nichts weiter sagte, stumm versuchte Trost zu spenden, weswegen der Vampir wacklig lächelte. „Sind alle bereit?“ Ein Nicken der Anwesenden, als Kyo Ni~ya von dem Bett fort zog, diesem sanft über die Wange strich, bevor er sich am Ende des Bettes positionierte, den Kopf einen Moment lang in den Nacken fallen ließ, die Augen schloss. „Nimm ihn so in die Arme, wie du es gerne möchtest.“ Sie warteten, bis der Langhaarig den Worten nachgekommen war, Karyu mit dem Kopf auf dessen Schoß gebetet lag, dann streckte Kyo seine Arme zu den Seiten aus. „Gackt, Hyde.“ Die beiden Angesprochenen kamen näher, während der Rest an den Rand des Raumes zurückwich, mit dem Zauber würde eine Barriere entstehen und keiner wollte dieser zu nahe sein, es schmerzte und würde den Betreffenden mit Sicherheit in eine tiefe Ohnmacht befördern. Engel und Dämon streckten ihren Arm so aus, dass die Fingerspitzen gegen die des Elfen lagen, als nächstes folgte Shinya, der einen sanften Kuss in den Nacken des Elfen legte, bevor er diesen in die Arme schloss, die Stirn gegen den Kopf des Kleineren lehnte. Aoi war der letzte, der zu ihnen kam, er kniete sich hinter Miyavi, brachte diesen dazu sich gegen seinen Bauch zu lehnen, dann streckte auch er die Hände aus, spiegelte, was Kyo tat und mit dieser fast Berührung begann der Elf, schloss die Augen um seine magische Seele vollständig zu öffnen, was sich in einem sanften, dunkelgrün pulsierendem Licht äußerte, welches sich vor der Brust des Blonden sammelte, dort zu einem kleinen Ball wurde. Gackt und Hyde folgten, ihre beiden Farben erkannten einander, verschmolzen für einen Augenblick zärtlich, bevor sie sich zu den Kugeln formten, eine von ihnen violett, die andere blau-grün. Shinyas Magie war in einem warmen gelb-orange, legte sich einem Sommerregen gleich auf sie, bevor sie sich zurückzog, hinter der Macht Kyos schwebte, welcher die Lippen öffnete, erst zu summen und dann zu singen begann... Worte einer Sprache die niemand von ihnen verstand und die sich doch in ihren Herzen reflektierte. Um sie herum begannen sich die Wände zu biegen, überall verschwammen Konturen und Schatten, derweil Kyo die Mächte zu sich rief, sie sanft lockte, sich mit der seinen zu einen. Shinyas Magie war die mutigste, stürzte sich in das Grün, badete darin, ihr folgte das Blau-Grün, doch es sank weicher in den Ball aus wirbelnden Farben, das Violett zögerte am längsten, es wusste, dass es vergehen würde und dennoch ließ es sich näher ziehen, soweit, bis es vollständig umschlungen war. Durch die Erde jagte ein Donner ohne Hall, Risse zogen sich an den Wänden entlang, doch der Wind, welcher außerhalb der Barriere herrschte berührte sie nicht, als sich Kyos Augen auf Aoi legten. „Bereit?“ Das Medium nickte und einen Herzschlag später keuchte der Beschwingte heiser, kippte dessen Kopf in Nacken, als eine silberne Brücke zwischen Medium und Elf entstand, um welche sich die Triangel der Mächte schlang, in den Körper Aois drang, welcher sich nach vorne lehnte, einen Kuss auf dem Haar des Vampirs legte. »Viel Glück, Miya.« ~~~~~~ Zu einer Antwort kam er nicht, eine schier beklemmende Enge legte sich um ihn, er konnte verhindern, dass sich seine Hände zusammen ballten oder er die Augen schloss, denn sein Blick lag auf dem Bewusstlosen. Er betete, dass das was sie vor hatten gelang. Licht umfing ihn, ließ alle Andere verschwimmen und er verlor es vollständig, hörte nichts mehr, sah nichts mehr, fühlte weder das Gewicht auf seinen Schoss, noch den Dämon hinter sich, als würde er frei in einem Raum schweben, mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit prasselte dann wieder alles auf ihn ein und er brauchte einen Moment, um sich zu fangen und damit klar zu kommen. Er lag auf dem Boden, drehte sich leicht und starrte über sich, Sterne, das hieß, er war unter freiem Himmel, Wiehern von Pferden, weswegen er sich aufsetzte, sich umsah. Unweit von ihm war eine Straße, zumindest hatte man, dass was er, sah früher so genannt, in seiner Zeit würde er das nicht mal wirklich als Trampelpfad bezeichnen. Langsam stand er auf, klopfte sich die Kleidung ab und stellte nun erst fest, das er etwas anders trug. Es war japanisch und er kannte es aus alten Geschichtsbüchern, es war einfache Landkleidung, wie von Reisenden und in einfachem Schwarz gehalten, zudem trug er ein Katana, also ein reisender Soldat, somit würde er also weitestgehend unbehelligt sein. Die Straße hinab führte zu einem Dorf in den Bergen, wie er bemerkte, während er den Weg hinab ging, sich dabei umsah. War nur die Frage, wo genau Aoi ihn hier abgesetzt hatte, dass es die falsche Zeit war hatte er schon festgestellt und bis er weiter reiste konnte er sich ja umschauen. Er konnte fühlen, dass er nicht der einzige Vampir hier war und das Dorf vor ihm, kein Menschendorf, Dämonen. Es interessierte niemanden, als er es betrat, sie lebten wie Menschen, der Clan sagte ihm nichts, doch das verwunderte ihn nicht, er wusste ja nicht einmal, in welcher Gegend Japans er war, von der Zeit nicht zu reden, vielleicht existierten sie nicht einmal mehr in seiner Zeit. Sein Weg führte ihn auf einen größeren Platz, wie ein Marktplatz, einige Sachen wurden dort angeboten, doch deswegen war nicht sehr viele Wesen da, auch wenn der Platz voll war. Ihre Blicke waren auf einen Mann gerichtet, welcher wohl der Clanführer war, der, etwas erhoben, am anderen Ende des Platzes saß, ein Zeichen gab, woraufhin einige Wesen auf den freien Raum getrieben wurden, Jugendliche und Frauen, in Fesseln. Seine Augen zogen sich zusammen, Sklaven und wie er feststellen musste, war er in einen Sklavenmarkt geraten, er drängte vorwärts, wollte seitlich von dem Platz, nah dem Sklavenhändler vorbei, blieb dann aber plötzlich stehen. Ein Jugendlicher, vielleicht 15 Jahre, völlig zerschlissene Kleidung und in Ketten trat zu dem Dämon, trug ein Kelch. Das Haar war lang, verfilzt und nach hinten zusammengebunden, er übergab das Getränk, welches der Mann vollkommen desinteressiert abnahm, trank und es wieder ausspuckte. „Das widerliche Zeug willst du mir als Bier verkaufen?“ Er goss den Kelch aus, holte zur selben Zeit aus und schlug den Jungen, was diesen zur Seite schleuderte. Dieser hielt sich die Wange, erhob sich wieder, dabei sah er ihm kurz ins Gesicht, die Augen und im letzten Augenblick konnte er sich zurück halten, er durfte nicht eingreifen, auch nicht, wenn der Junge Karyu war. Der Dämon wurde hoch gerissen, von einem Soldaten. „Peitscht ihn, vielleicht lernt er so besser.“ Seine Hände ballten sich, als er sah, wie der Junge an einen Pfosten gebunden, die Kleidung von den Schultern gerissen wurde, weggehen konnte er nicht, doch zusehen genauso wenig, weswegen er die Augen schloss, das Geräusch der knallenden Peitsche tönte laut über den Platz und das Lachen der anderen Wesen mischte sich darunter, sie feuerten den Mann mit der Peitsche an. Er betete das Aoi ihn weiter sandte, sonst würde er dennoch eingreifen. ~~~~~~ Karyus Blick lag auf den Dorf vor ihnen, es war still, die Feuer tief herunter gebrannt, in der kommenden Dämmerung, eine perfekte Zeit um anzugreifen – er hatte diesem Bastard seine Familie lang genug überlassen, nun war es an der Zeit sie zu befreien und seinen rechtmäßigen Platz einzunehmen, es interessierte ihn nicht, dass er keine Armee hinter sich hielt, sein Freund und er würden ausreichend sein. Sein Pferd tänzelte leicht, als er sich regte, zu dem Schwarzhaarigen an seiner Seite sah, dessen Augen noch auf dem Lager ruhten. „Bist du bereit?“ „Was fragst du mich das, du bist derjenige der ein paar Jahre gebraucht hat, um zu dem zu werden, was neben mir sitzt.“ „Ich habe dir nie dafür gedankt, Kyo.“ Die Lippen des Elfen hoben sich in einem gefährlichen Grinsen, als dieser sein Schwert aus der Scheide zog, die Zügel seines schwarzen Tieres straffte. „Und ich würde dir auch raten, es nie zu tun!“ Mit diesen Worten preschte der Kleinere den Hügel hinunter und er folgte ihm, stieß dabei einen tiefen, dämonischen Laut aus, sollten sie ruhig wissen, dass sie kamen. Innerhalb von Sekunden war das Dorf in Aufruhr, sie hatten sie überrascht, doch Dämonen passten sich unglaublich schnell an, Schwingen wurden offenbart, Angriffe ohne Worte aufeinander abgestimmt. Der Elf schleuderte mächtige Magie in Abständen von Herzschlägen, egal wohin dieser blickte, zog sich vernichtendes Feuer, Blitze und Energiebälle krachten in Bauten, verwandelten diese in Staub. Karyu war von Blut besudelt, seine beiden Dolche eine schnelle und behände Waffe, mit denen er mühelos Kehlen teilte, er war weder auf Gnade noch auf Gefangene aus, dieser Clan hatte die seinen erniedrigt und zusammengepfercht, er selbst war ein Sklave unter ihnen gewesen, nein, Leben schenken, war das Letzte, was in seinen Gedanken herrschte. Der kleine Platz auf den er kämpfte war vollkommen zerstört, Tote lagen zu seinen Füßen, doch sie interessierten ihn nicht, während er auf sein nächstes Ziel zu stürmte, sich halb vor diesem drehend, um eine größere Wucht hinter seinen Stoß zu haben, doch bremste er in der letzten Sekunde aus, das Schild, welches dieser dreckige Barbar vor sich hielt war ein Wesen, nicht dem Clan zugehörig und somit unschuldig. Er schnarrte, wich kurz zurück, um erneut anzugreifen. „Feigling!“ Sein Gegenüber grinste nur überheblich, unterschätzte aber ihn und seine Geschwindigkeit und mit einer geschmeidigen Bewegung trennte er den Arm ab, welcher den Dunkelhaarigen gefangen hielt, fing diesen dann ab. Braune Augen legten sich auf ihn und für einen langen donnernden Moment schien die Zeit stehen zu bleiben, dann schubste er den Anderen von sich und in Richtung eines Unterschlupfs. „Bleib dort, bis das hier erledigt ist.“ Mit diesem Worten stürmte er weiter, rief mental nach Kyo, welcher sich gerade königlich mit drei Dämonen zu amüsieren schien, diese aber auf sein Wort hin tötete, an seine Seite stürmte, wo er den Kleineren kurz intensiv ansah, nach Wunden suchte, aber bei all dem Blut auf der Rüstung war nichts auszumachen, selbst Kyos Gesicht war voll davon, machten den Kleineren mehr zu einem Teufel als einem hellen Wesen. Viele des Clans standen nicht mehr, die, die versuchten zu fliehen wurden von Kyo nieder gestreckt, er selbst tötete den Fürsten, seinen ehemaligen Herrn, der die Kraft aufbrachte, eine Hand in einem eisernen Griff um seine Kehle zu legen, ihm die Luft ab zuschnüren. „Vergiss niemals, Karyu... ich war der Erste der dich nahm!“ Ein widerwärtiges, überhebliches Grinsen, dann durchtrennte Karyu die Kehle des wuchtigen Mannes, wischte die Klinge seines Messer an dessen Kleidung, bevor er sie sicher verwahrte. „Such nach ihnen.“ Kyo nickte, begann damit Türen der noch stehenden Häuser einfach einzutreten, im Inneren herum zu wühlen, offenbar uninteressiert, ob etwas zu Bruch ging, während er zu der Stelle zurück ging, an welcher er das Wesen befreit hatte, nach diesen sehen wollte, es war in ihren Kampf einfach hineingeraten, dafür wollte er sich entschuldigen. Ein paar der Holzbretter musste er zur Seite wuchten bis er den jungen Mann fand, der alles in allem wesentlich gefasster wirkte, als er angenommen hätte, die dunklen Augen waren stolz und lagen fest auf seiner Gestalt, etwas das ihm gefiel. „Verzeih, wenn ich zu rau mit dir umgesprungen bin.“ „Ich bin es gewohnt.“ Der Sitzende ergriff seine ausgestreckte Hand, ließ sich von ihm auf die Füße ziehen, schwarze schlichte Kleidung und ein Katana, demnach ein reisender Soldat und keine Bedrohung, die anderen Wesen hielten sich von den Dämonen und deren Auseinandersetzungen fern. „Mein Name ist Karyu, wie heißt du?“ „Asagi.“ Noch bevor er etwas darauf erwidern konnte, kehrte Kyo zu ihnen zurück, warf ihm einen schweren Bund an Schlüsseln zu. „Sie sind nicht hier, wahrscheinlich sind die in den unterirdischen Gefängnis der Felsen.“ Karyu nickte. „Gehen wir sie suchen.“ ~~~~~~~ Abermals hatte er das Gefühl zu schweben, weswegen er die Augen wieder schloss, Karyu war in seinen Kämpfen also schon immer so rigoros gewesen, was ihn genauso erstaunte, das er Kyo schon so lange kannte, was ihn nun aber einiges erklärte. Langsam gewöhnte er sich an das Gefühl, zudem war er erleichtert gewesen, seinen Dämon nun frei gesehen zu haben. Er saß, das war das Erste, dessen er sich bewusst wurde, seine Hände verschränkt, der Kopf gesenkt, Musik, Stimmen und langsam öffnete er seine Augen. Gut, er war noch nicht in der richtigen Zeit, das sagte ihm schon allein das Kleid das er trug, grob geschätzt, Renaissance würde er sagen. Was er sich jedoch Gedanklich notierte, das er Aoi fragen würde, ob er ihm etwas sagen wollte, mit dem Kleid, denn selber meinte, dass Beige ihm nicht sonderlich stand, auch wenn ihm das dunkle Blau, welches das Überkleid hatte und auch die langen Ärmel durchaus gefielen. Er sah sich um, wenn er sich recht erinnerte, würde er sagen Italien, langsam erhob er sich, ging den Gang entlang, Diener kamen ihm mit leeren Tabletts entgegen. Als er an einem Spiegel vorbei ging beschloss er Aoi auf jeden Fall anzusprechen, denn auch wenn es wieder das dunkle Blau war, ein Haube mit Schleier hinten dran über seinen Haaren, war dann doch zuviel des Guten. Durch eine große Flügeltür, trat er in einen weitläufigen Saal, Menschen und auch andere Wesen, ein Fest. Männer neigten den Kopf, grüßten ihn, weswegen er lächelnd erwiderte, hoffte, sich nicht durch einen Fehler zu verraten, dabei schaute er sich aber weiter suchend um, denn sicher war auch Karyu hier irgendwo. Diesen fand er nicht, dafür jemand Anderes, weswegen er sanft Lächelte. Hyde, er kam gerade eine große Treppe herunter, entweder gehörte ihm dieses Haus, oder er war Gast des Hausherrn, denn die oberen Bereiche wurden bewacht. „Verzeiht, kennen wir uns?“ Im ersten Moment schreckte ihn die Stimme auf, doch zeigte er es nicht nach außen, schaute den Anderen kurz an, senkte dann aber den Blick. „Ich denke nicht.“ Dabei schaute er Karyu wieder in die Augen, sonst würde ihm dieser wohl nicht glauben. „Ihr seid nicht aus Florenz.“ „Nein, ich bin nur auf Besuch von Verwandten hier.“ „Darf ich dann Euren Namen erfahren, das ich weiß, bei wem ich mich bedanken muss, das sie euch in diese Stadt geführt haben?“ Nun hatte der Andere ihn, wahrscheinlich kannte er jede Familie, weswegen er Gedanklich alles versuchte zusammen zu bekommen, was er über die Stadt, Florenz, wusste. „Vielleicht sollte sich zuerst der Herr vorstellen, da ich um Eure Absichten nicht weiß.“ Das Lächeln auf den Lippen des Dämons war sanft. „Natürlich, wie unhöflich von mir. Lorenzo Karyu Salviati.” Dabei verbeugte sich der Andere leicht. „Lorenzo, da seid Ihr ja, ich möchte Euch jemand vorstellen.“ Ein älterer Mann rief den Dämon, der sich in die Richtung wandte, was er nutzte, um zwischen den Menschen zu verschwinden, sonst würde ihm wohl nichts mehr einfallen und er sich wahrscheinlich doch noch verraten. Aus der Entfernung verborgen hinter einer Säule, konnte er sehen wie Karyu sich nach ihm umschaute, sich dann allerdings dem Fremden zuwand, in dessen Begleitung Hyde war. Anscheinend war das hier das erste Treffen der beiden, der Engel hatte ihm mal erzählt, das es eine Prophezeiung gab, nach dem der Beschwingte an der Seite, des, zu dieser Zeit noch zukünftigen, Herrn Londons bleiben würde. Noch einmal schaute er zu den Beiden, lächelte und hoffte das er nicht entdeckt wurde, als er durch die Anwesenden schob, zu einer der großen Türen welche zu einem Balkon führten. Draußen holte er erst einmal tief Luft, stand an der Balustrade und schaute in einen von Fackeln beleuchteten Garten. „Hier draußen ist es durchaus angenehmer, als zwischen den ganzen Menschen da drinnen, vor allem für Wesen wie uns.“ Überrascht drehte er sich um, Kyo saß neben den Türen auf der Balustrade. „Verzeiht, ich wollte Euch nicht erschrecken, aber es ist schon überraschend einen Vampir hier anzutreffen.“ Er lächelte. „Ich bin sicher nicht der einzige Vampir in der Stadt, also weswegen sind Sie so überrascht?“ „Nur das ein solch edles Wesen nun auch zwischen den Oberen dieser Stadt wandelt.“ „Ihr braucht Euch nicht sorgen, ich kenne die Regeln durchaus.“ „Das denke ich, sonst währt Ihr nicht hier, doch nun verzeiht bitte, ich werde mich nun wieder nach meinem Freund umschauen, sicher werden wir uns noch einmal sehen.“ „Sicher.“ Kyo hatte sich erhoben, verbeugte sich leicht vor ihm, ging dann hinein. ~~~~~~~~ Der Platz der kleinen Stadt war mit Schaulustigen überfüllt, viele von ihnen waren aufgeregter als bei einer Hochzeit, schimpften auf das Pack der Hexen, die schwarze, teuflische Magie und die Vorkommnisse, die alle hier verfluchen würden, wenn sie nicht handelten und sie hatten es getan, nicht wahr? Sie hatten den Weibern aufgelauert, die sich ihrer fleischlichen Lust so wollüstig hingaben und mit ihren geheimen Ritualen die Männer verzauberten und sogar Männer hatten sie gefunden, Hexer, die Söhne der dunklen Brut und heute würde Gott über sie richten, wenn sie auf dem Scheiterhaufen brennen würden. Kyo knurrte ein Kind an, welches in unverhohlener Faszination zu ihm aufstarrte, an dem Zipfel seines Capes hing und wahrscheinlich auch nicht so schnell loslasssen würde, weswegen der Schattendämon amüsiert grinste, ja, der Elf und kleine Kinder, das war wahrlich ein Kapitel für sich. »Es stört dich wohl nicht, mir zu sagen, was wir hier nochmal wollten?« »Wir retten Hexen.« »Oh, tatsächlich? Darauf wär' ich ja gar nicht gekommen, aber warum müssen wir dann hier herum stehen und können das nicht, wie sonst, von weiter weg machen? Hat deine Magie etwas nachgelassen, hm?« Karyu antwortete ihm nicht, den Blick konzentriert in der Menge der Menschen, die sich, so nah es ging, um die Scheriterhaufen herum scharrten, das Feuer wohl am liebsten jetzt schon entzünden wollten. »Er wartet auf eine bestimmte 'Hexe', Kyo.« Der Engel lehnte sich mit einem sachten Lächeln nach vorne, um an Karyu vorbei zu Kyo schauen zu können, der noch immer versuchte sein Anhängsel loszuwerden, ohne Aufsehen zu erregen. »Es geht los.« Ihre Augen richteten sich wieder nach vorne und zu dem Tor, welches sich in diesem Moment öffnete, Wagen fuhren durch dieses, auf welchen die bemitleidenswerten Frauen und Männer zusammengepfercht waren, in ihrer aller Gesichter stand Angst und nacktes Entsetzen geschrieben, aber der Gesuchte Karuys war nicht unter ihnen, weswegen er leise fluchte, es war ohnehin extrem unübersichtlich und oben auf seine Macht so offen anzuweden... aber ihm blieb keine Wahl. Eine Hand schob sich in seine. »Karyu. Dort.« Hyde nickte in Richtung des zweiten Wagen, auf welcher nur ein einzelner Gefangener stand, Hände, Füße und Hals in schwere Ketten gelegt, dreckig und mit zerschlissener Kleidung, doch die Haut wies keinerlei Wunden auf, der Blick war intensiv und stolz erhoben. Er war es, nach dem Karyu gesucht hatte, der Teufel, von dem ihn die Gerüchte erzählt hatten, der Mann, der ohne Besen fliegen konnte und nicht einmal einen Sabbat brauchte, um schwarze Magie anzuwenden... man hatte ihm erzählt, dass er während seiner Gefangennahme ein Erdbeben und feuspeierne Geschöpfe herbei gezaubert hatte, für Karyu klang all dies weniger nach einer Untergebenheit des Teufels, sondern viel mehr nach einem beschwingten Dämon, der aller Wahrscheinlichkeit in einen Sog von Intrigen geraten war, kein Wesen spazierte herum und offenbarte sich. »So du Samariter, setz' dich in Bewegung, sonst bruzelt er, bevor du bei ihm bist.« Der Dämon schnaubte leise, rief aber dennoch die Schatten, behutsam, so dass sie keinen auffallen würden, sie wisperten zwischen den Füßen der Menschen entlang, bevor sie ihn umschlangen und gerade war er dabei, sich in ihnen zu verlieren, da spürte er einen intensiven Blick auf sich, welcher nicht von dem Dämon kam, der gerade an den Pfahl festgebunden wurde. Kurz zögerte er, suchte nach der Quelle und fand sie wenig später in den dunklen Augen eines jungen Mannes, der auf der anderen Seite der Scheiterhaufen stand, ebenfalls in ein schwarzes Cape gehüllt und ohne einen Zweifel handelte es sich auch hierbei um ein Wesen, welches, konnte er auf diese Entfernung nicht bestimmen. Eine ganze Zeit lang blickten sich sich an, irgendetwas regte sich in ihm, als er das Gesicht studierte, eine Erinnerung, doch er konnte sie nicht greifen, wurde abgelenkt, als Kyo neben ihm zischte. „Los jetzt!“ Einmal noch blickte er zu dem Fremden hinüber, sah wie dieser ihm ein sanftes Lächeln schenkte, dann verlor er sich in seinen Schatten. ~~~~~~~~ Dieses Mal war etwas anders, Hitze sammelte sich um ihn, riss an ihm und gab ihm das Gefühl erdrückt zu werden. Ein Rucken, so plötzlich, so stark, dass es ihm das Bewusstsein raubte und er in die Schwärze fiel. Etwas stieß ihn an, doch so wirklich kam er nicht aus der Dunkelheit heraus, etwas lag über seinem Gesicht. „Was hast du denn gefunden?“ Neben sich hörte er ein Schnauben, doch dann verlor sich wieder alles. Seufzend regte er sich, griff sich an den Kopf. „Na, wieder bei Bewusstsein?“ Er blinzelte, über sich schob sich ein Gesicht, was er nur zu gut kannte und fast hätte er aus Gewohnheit geantwortet, währe ihm nicht bewusst geworden, dass über Kirito ein Zeltdach war, welches ihn an ein Beduinenzelt aus der Wüste erinnerte. „Wo bin ich?“ „In meinem Zelt, du kannst froh sein, dass Sugizo dich gefunden hat, in wenigen Stunden geht die Sonne auf und dann würdest du nicht lange überleben.“ Langsam setzte er sich auf, schaute sich um, dabei traf er auf eine dunkle Katze, lächelte leicht, denn der Shifter hob nicht einmal den Kopf, selbst wenn er ihn ansah. „Das ist Sugizo, seine Gastfreundschaft lässt manchmal zu wünschen übrig, aber er hat dich gefunden.“ „Danke.“ Dabei neigte er leicht den Kopf, eine Hand legte sich unter sein Kinn, so dass er den anderen Vampir wieder ansah. „Mein Name ist Kirito.“ „Tetsu.“ „Also bist du doch Japaner. Was führt dich her und vor allem so allein in die Wüste?“ „Ich war in einer Karawane unterwegs, doch irgendwie habe ich sie verloren.“ „Dann kannst du dich ja uns anschließen, hier hast du sicher auch deinen Spaß.“ Er hörte die Katze schnauben und zwang sich selbst, nicht darauf zu antworten, den meisten Spaß würde nämlich sicher der andere Vampir haben. „Darf ich erfahren, weswegen Ihr durch die Wüste reist?“ „Wir sind auf der Suche, aber das ist nicht so wichtig, du solltest dich erst mal erholen.“ Dabei beugte sich der Ältere vor, küsste ihn einfach und er war zu überrumpelt, um ihm zu entkommen. Mit einem zufriedenen Grinsen, leckte ich der Vampir über die Lippen. „Ich komme später noch einmal nach dir schauen.“ Er sah ihm nach, als der Andere raus ging, legte dann die Finger an seine Lippen, murrte. „Er ändert sich echt nie.“ Sofort biss er sich auf die Lippen, den Shifter hatte er vollkommen vergessen, dieser stand im Eingang, schaute ihn einfach an, in dieser Form konnte er noch nie einschätzen, was der Andere dachte, doch der drehte sich dann um, ging ebenfalls. Seufzend schaute er sich um, erhob sich dann von den Kissen, er trug Beduinenkleidung, Stiefel aus Leder, also eigentlich ein Reiter. Das Tuch was neben ihm gelegen hatte nahm er, band es sich um, sodass sein Gesicht halb verdeckt war, ehe er nach draußen ging. Vorsichtig bewegte er sich zwischen den Zelten, es hielt ihn Niemand auf, vor allem nicht, als laute Rufe ertönten, Reiter, welche auf das Lager zukamen. Kirito, der Shifter an dessen Seite, begrüßte die vier Männer, ein Lächeln schlich auf seine Lippen, denn schon ehe der augenscheinliche Anführer das Tuch vom Gesicht nahm, erkannte er diesen, doch dieses Mal hielt er sich mit Absicht soweit hinten und versteckt. ~~~~~~~ Die Finger, welche in den seinen lagen drückten fester zu, zeugten von Kraft und Willen, weswegen er mit seiner freien Hand über das feuchte, dunkle Haar strich, es sacht aus der Stirn heraus kämmte, während die Dämonen sich erneut anspannte, gepresst die Luft aus ihren Lungen presste. Nur einen kurzen Blick warf er in Richtung ihrer Beine, die gespreizt und angewinkelt von einem Tuch verdeckt wurden, davor eine Gruppe an Frauen, die ihrer Herrin Mut zusprachen, sie sanft aufforderten, zu pressen, der Kopf war bereits zu sehen, es würde nur noch eine kleine Kraftanstrengung bedeuteten, dann würde der Sohn geboren sein. Sie lehnte den Kopf gegen den seinen, trieb die Nägel in seinen Handrücken, als sie ein letztes Mal keuchte, dann erschöpft in sich zusammensackte, derweil sich die Hebamme um das Geborene kümmerte, die Nabelschnur trennte und es auf ihren Bauch legte. Aruna lächelte, Tränen schimmerten in ihren Augen, als sie zitternde Finger ausstreckte, um den kleinen Wesen über eine der Schläfen zu streicheln, Koushiro hatte nur kurz geschrien, schien nun vollkommen zufrieden und unbeeindruckt davon, dass man ihn einen Moment später fort nahm um ihn zu waschen und in Tücher zu wickeln. Die Königen verfolgte das Geschehen, wandte sich dann Karyu zu, drückte sanft deine Hand. „Danke, dass du gekommen bist.“ Er erwiderte das Lächeln, beugte sich vor um einen sanften Kuss auf ihre Stirn zu legen. „Ich hätte es um nichts in der Welt verpassen wollen.“ Aruna nickte sanft, schloss die Augen, als er über ihr Haar strich, an ihrer Seite blieb, obwohl er nichts lieber tun würde, als sich seinen Sohn anzusehen, die kleinen Finger und Füße zu erkunden und offenbar blickte er einmal zu oft in Richtung der Hebammen, denn er fühlte einen kleinen Schlag gegen seine Schulter. „Nun geh ihn dir schon ansehen.“ Ein weiterer leichter Kuss, dann löste er sich, trat zu der kleinen Gruppe an Frauen, die ihm sofort Platz machten, den Kopf vor seinem höheren Rang senkten, doch das bemerkte er gar nicht, er hatte nur Augen für das kleine Wesen in dem Körbchen. Sanft strich er mit einem Finger über die winzige Wange, lächelte unter Tränen. „Da bist du ja endlich.“ Das Baby gähnte in Erwiderung, griff nach dem Finger, hielt ihn fest umklammert, als es einschlief und Karyu wusste gar nicht wie lange er so stand, dass Wunder betrachtete, dass da vor ihm lag, es war so unglaublich und schwer zu begreifen. Aruna nahm Koushiro in Empfang, nachdem sie sich gewaschen und umgezogen hatte und er lächelte die Beiden an, bevor er das Zelt verließ, die Anhöhe hinauf wanderte, um über die Ebene zu blicken, welche dahinter lag, doch seine Einsamkeit wurde einen Moment später gestört, weswegen er sich herum drehte, einen jungen Mann in seiner Bewegung verharren ließ. „Verzeiht, ich bin nur ausgerutscht.“ „Habt Ihr Euch verletzt?“ Ein Kopfschütteln, als sich die Augen wieder auf ihn legten, ihre Farbe in einem klaren Braun, voll von Stolz und etwas, das Karyu als Vertrautheit bezeichnen wollte, aber das war doch nicht möglich oder? Einige Momente noch studierte er das ebenmäßige Gesicht, durchforschte seinen Geist nach Erinnerungen, ohne ein klares Bild zu erhalten. „Es scheint ein Fest ausgerichtet zu werden.“ Die sanfte Stimme schreckte ihn auf, doch legte sich ein mildes Lächeln auf seine Züge. „Ja. Ein Sohn wurde geboren, das Blut der Königen weitergegeben.“ „Das ist wahrlich ein erfreuliches Ereignis.“ Karyu schloss zu dem anderen Mann auf, nickte leicht – jetzt wo er noch näher an diesem stand, war er sich sicher ihn zu kennen. „Ja, fürwahr. Wollt Ihr nicht mit uns feiern?“ Die braunen Tiefen legten sich wieder für einige Momente auf ihn. „Ich gehöre nicht einmal diesem Dorf an.“ „Ich lade Euch ein. Bitte, Ihr würdet mir damit eine Freude machen.“ ~~~~~~~~ Er hatte wieder die Augen geschlossen bei dem Sprung, langsam nährten sie sich doch an. Hinter sich fühlte er etwas Kühles, gegen das er lehnte, zögerlich öffnete er die Augen, schaute sich um, das war der Raum in dem er seine Tanzübungen machte, er lehnte gegen den Spiegel, also war er im Club. Leise konnte er die Musik hören, schaute an sich herunter, wie es schien war er endlich richtig, es war die Kleidung, die er sich selber an dem Abend aus dem Schrank genommen hatte. Kurz schloss er die Augen, versuchte sich dran zu erinnern, wo Kyo sagte das er Karyu und Ni~Ya gefunden hatte, auf dem Dach. Zudem wurde ihm nun etwas anders bewusst... Ni~Ya, dieser würde seine Anwesenheit sofort bemerken, leicht schüttelte er den Kopf, er musste nun erst einmal hinauf, sonst würde er den Moment wohlmöglich verpassen. Er durchquerte den Raum, ging die Treppe hinauf, die Tür war nicht verschlossen, also waren sie beide schon oben. Etwas öffnete er die Tür, der Empath saß in einem der Korbstühle, Karyu drehte sich zu ihm herum, trat zu dem Kleineren und in seinem Kopf merkte er, wie der Empath ihn berührte. »Egal was jetzt passiert, du darfst mir nicht erzählen das du mich hier gesehen hast.« Sicher lagen dem Blonden verschiedene Fragen auf der Seele, doch hörte er ihn nur keuchen, weswegen er die Tür nun ganz öffnete, auf das Dach kam. Der Dämon lehnte sich zu dem Anderen, die Hand an dessen Wange und ein fragender Blick, welcher leerer wurde. Er keuchte, wollte eigentlich gar nicht wissen, was passieren würde, doch er musste, anders würden sie ihm nicht helfen können. Den Älteren umfing blaues Licht, es hüllte ihn ein, begann zu pulsieren und wurde intensiver und löste sich mit einem schnellen aufleuchten von seinem Dämon, selbst er erzitterte in diesem Moment. Der Körper des Größeren brach zusammen, auch Ni~ya, kippte nach vorne weg, schien Karyu so noch schützen zu wollen, doch sein Blick lag auf dem Licht, welches unförmig über den Beiden schwebte. „Karyu...“ Er konnte nicht schweigen, wenn es ihm möglich gewesen wäre, er hätte jetzt alles verhindert, oder es einfach beendet. Wenn er es glauben konnte, hörte er ein seichtes Wispern, doch das konnte er nur als Täuschung abtun, kurz konnte er hinter dem Licht einen Schatten sehen, ein Mensch, oder zumindest ein Wesen, doch es war nicht deutlich genug. Alles in ihm zog sich zusammen, als sich ein Riss in der Realität öffnete, das Licht, Karyu, hinein riss und sich wieder schloss. Schwer schluckte er, er wusste es, er wusste, wo die Seele seines Geliebten war und dann verlor er sich wieder, nicht lange, dann fühlte er das Gewicht auf seinem Schoß, jemand lehnte in seinem Rücken. Schwer hörte er Wesen atmen, seine Augen waren noch immer geschlossen. „Miya.“ Sanftes Wispern in sein Ohr, er nickte leicht, hob seinen Blick und traf auf Kyo, der den Arm um Shinya hatte, welcher gegen ihn lehnte. „Die Unterwelt, dort ist er nach dem Angriff hingebracht worden.“ Der Elf nickte, er schaute auf seinen Gefährten hinab, strich über dessen Wange, Aoi saß noch immer hinter ihm, lehnte sich gegen ihn, weswegen er hinter sich griff. „Ich danke dir.“ „Wenn ich helfen konnte.“ „Du brauchst Ruhe.“ Der Dämon nickte. „Toshiya wartet sicher draußen auf mich.“ Etwas schwerfällig erhob sich der Jüngere, schaute noch einmal zu Kyo, welcher nickte, dann ging Aoi langsam raus. Gackt stand noch immer neben dem Bett, trat um dieses aber herum, um sich zu dem Engel zu bewegen, welcher auf den Boden gesunken war, sich sofort gegen dessen Gefährten lehnte. In diesem Moment schien auch der Rothaarige fast zusammen zu sinken. „Shin.“ Der Angesprochen fing sich, drehte sich etwas zu ihm, lächelte. „Es geht, es ist alles okay.“ „Ich danke euch, das ihr das... das ihr das Risiko eingegangen seit.“ „Du musst uns nicht danken, jetzt müssen wir erst einmal in die Unterwelt und ihn dort heraus holen.“ Seicht nickte er auf die Worte Gackts, schaute wieder zu seinem Geliebten, strich mit den Fingern leicht über dessen Schläfe. „Wir brauchen einen Traumwandler, nur zur Zeit ist keiner in der Stadt.“ Sein Blick hob sich, er schaute zu Kyo, welcher Shinya zu einem der Sessel dirigierte, ihn dort setzte, dann sah er zu Hyde, welcher seicht nickte. „Als wir bei Gara waren, er kennt einen, der in seiner Gegend lebt.“ „Gut.“ Der Elf schaute über seine Schulter, Kirito nickte leicht, was er nur aus dem Augenwinkel sah. „Ich kümmere mich darum.“ Damit verließ der Vampir den Raum. „Ihr solltet euch ausruhen, es kann etwas dauern bis Hitsugi hier ist.“ Dabei schaute er die Anderen an, vor allem Gackt, Hyde, Kyo und Shinya.“ „Er hat recht, Engelchen.“ Mit einem Grinsen hob Gackt seinen Gefährten einfach hoch, mit dem Spruch wollte er den Kleineren einfach necken und dieser schnaubte auch leise, lehnte sich dennoch gegen den Anderen. „Sagt Bescheid, wenn er da ist.“ Kyo nickte nur, damit gingen auch die Beiden, Sugizio folgte ihnen, zog den Empathen einfach mit sich, seine Gedanken waren längst wieder woanders. „Miya, wir können nachher nicht alle da sein, das könnte zuviel für Karyu sein.“ Seufzend schaute er zu dem Elf. „Gut.“ „Du wirst sicher bei ihm sein wollen.“ Etwas legte er den Kopf schräg, sah wie der Rothaarige dem Kleineren eine Hand an die Wange legte, dieser sich dagegen schmiegte, weswegen er lächelte, er hatte ein Vermutung, weswegen er den Kopf schüttelte. „Sei du bei ihm.“ Überrascht blinzelte der Ältere ihn an, auf Shinyas Lippen erblühte ein Lächeln in seine Richtung. „Es ist mir nun einiges klarer, deswegen möchte ich, dass du bei ihm bist.“ „Was ist mit dir?“ „Ich werde die Anderen davon abhalten, sich hier zu stapeln.“ „Danke.“ Leicht schüttelte er den Kopf, saß die nächsten zwei Stunden bei seinem Dämon, allein, da auch die anderen irgendwann gegangen waren, Shinya wollte sich ein bisschen hinlegen. Kyo holte ihn, als der Traumwandler ankam und mit ihm zusammen ging er runter, während Ni~ya bei dem Bewusstlosen geblieben war. „Es freut mich, dich wieder zu sehen.“ „Mich ebenfalls, Fürst Gara meinte, man braucht mich hier.“ Er nickte, stellte dem Anderen Kyo und auch die restlichen Anwesenden vor, darunter Kirito, Gackt und Hyde. Sie setzten sich, der Elf erklärte, was vorgefallen war und was von dem Taumwandler verlangt wurde, dieser hörte schweigend zu, nickte immer wieder . „Gut, ich werde versuchen, was in meiner Macht liegt.“ „Ich werde dich hoch bringen.“ Während Kyo sich mit ihrem Gast erhob, blieb er sitzen. „Ihr braucht ihnen nicht folgen.“ „Miya?“ Hyde schaute ihn fragend an. „Niemand außer Kyo wird bei Hitsugi sein, wenn Karyu erwacht.“ „Was soll das?“ „Es könnte für ihn zuviel auf einmal werden, deswegen wird niemand weiter dort sein.“ „Was ist mit dir?“ Er schaute Gackt ruhig an. „Auch ich werde erst hin gehen, wenn er mich ruft, oder Kyo es erlaubt.“ »Miya?« Als Antwort summte er gedanklich. »Ich möchte nicht allein sein.« »Soll ich zu dir kommen.« »Bitte...« Leise lachte er, stand dann auf, mit fragendem Blicken, schaute der andere Dämon ihn an. „Ich bin oben bei Ni~ya.“ »Ob Shinya auch kommen möchte?« »Weswegen fragst du ihn nicht einfach?« Er ging die Stufen hinauf, klopfte an der Tür zum Reich des Blonden, ehe er eintrat, der Empath saß auf dem Sofa, hatte sich so klein gemacht, wie möglich und sah regelrecht verloren aus. Den Jüngeren zog er einfach an sich heran, legte die Arme um ihn, als er neben ihm saß. „Was ist?“ »Wird er es schaffen?« „Hitsugi?“ In seinen Armen nickte der Andere. „Er wird alles versuchen, was in seiner Macht steht, es wird auch an Karyu liegen.“ „Er hat genügend Gründe zu leben.“ Sanft lächelte er, während Shinya sich auf einem Sessel ihnen gegenüber niedergelassen hatte. »Du magst ihn.« »Er ist so sanft und unergründlich wie das Meer.« Mit den Fingern strich er durch das blonde Haar, nun konnten sie nur warten und hoffen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)