God of Cevilla von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 6: Bei Evon zu Gast --------------------------- Nachdem auch Lisaja ihre Kräfte vervollständigt hatte, verließen die Freunde den Tempel und die Berge. Sie ritten entlang der Küste, folgten dem Instinkt Rhevus’ der von der Macht Evons geleitet wird und dem Weg gezeigt bekommt. Schließlich kamen sie an der Hafenstadt Marinia an. „Lasst uns hier rasten. Wir nehmen von hier ein Boot und segeln zu den Inseln um Danera sicher dort hin zu bringen.“ Sagte Rhevus. „Okay, was meinst du. Wann finden wir unseren letzten Gefährten??“ fragte Talis nachdenklich. „Ich hoffe bald.“ Gab Rhevus als Antwort wieder. Lisaja sah ihren Gefährten fragend an, doch Rhevus beachtete sie nicht weiter. Die Freunde gingen weiter in die Stadt und hielten nach einem Gasthof oder ähnlichen Ausschau um sich dort für ihre nächste Reise vorzubereiten. „Was meint ihr, ob unser Windgefährte eine Junge oder ein Mädchen ist?“ fragte Danera. „Ein Junge!“ sagte plötzlich eine männliche Stimme hinter ihnen. Sie standen auf der Mitte des Marktplatzes. „Über so etwas, solltet ihr nicht in dieser Stadt reden. Kommt!“ Die Freunde drehten sich um sahen wer da sprach. Der junge Mann trug einen purpurnen Umhang, dazu schwarze Stiefel. Er hatte dunkelblonde Haare. Er drehte sich um und bedeutete den Freunden ihm zu folgen. Rhevus ergriff das Wort: „Ich bin neugierig, lass uns ihn folgen.“ Die Freunde folgten dem jungen Mann bis zu einem heruntergekommen Haus. „Dies ist mein Heim, aber ich denke nicht mehr lange. Ihr habt gerade über den Wind gesprochen. Was genau meintet ihr damit?“ fragte der Mann. „Wir verkörpern die Elemente, Feuer, Wasser, Erde, Finsternis und Licht.“ Erklärte Lisaja. „Darf ich eure Namen erfahren.“ Fragte der Mann vorsichtig. „Ich bin Rhevus. Das hier ist Lisaja, Aria, Talis und Danera.“ Stellte Rhevus sich und seine Freunde vor. „Man nennt mich Marus. Ich beherrsche den Wind und die Zeit vollständig, da ich vor kurzem den Säbel des Bora gefunden habe.“ Erklärte der junge Mann. „Du scheinst älter zu sein. Ich bin 18, Aria ist 16 und die anderen 3 sind 17. Du siehst älter aus, wie alt bist du?“ fragte Lisaja. „Dann bin ich wohl der älteste, aber mein Alter spielt in unserer Mission keine genaue Rolle.“ Rhevus sah Marus an, irgendwie mochte er die Art von ihm nicht. „Wir müssen zu den Inseln.“ Sagte er knapp. „Warum?“ „Dort befindet sich die Waffe von Danera. Wir müssen sie dorthin begleiten.“ Gab er als Antwort wieder. Danera nickte dem nur zustimmend. Plötzlich trat eine beunruhigende Stille ein. Talis durchbrach die Stille: „Marus, woher kommst du?“ „Das ist nicht wichtig. Jedenfalls war diese Stadt nicht immer mein zu Hause.“ Antwortete Marus. Lisaja fand es merkwürdig das sich die Stimmung, durch Danera und Marus so abrupt verändert hatte. „Hallo, Leute. Ihr seht aus als würdet ihr euch gleich gegeneinander an den Hals springen. Könnt ihr euch nicht vertragen.“ Mahnte sie. „Lisaja, wir streiten doch gar nicht.“ Sagte Rhevus, er kehrte Marus den Rücken und verließ das Haus. Lisaja sah Marus, doch er zuckte nur mit den Schultern. Dann rannte Lisaja Rhevus hinter her. „Rhevus!!“ Rief sie ihm hinterher. Rhevus hörte sie nicht und lief zu den Klippen. Er kletterte auf einem Stein und beobachtete wie die Wellen sich an den Steinen brachen und das Wasser aufschäumte. Rhevus schloss die Augen. „Rhevus, was ist los?“ Lisaja hatte ihren Freund erreicht, sie schaute nach hinten, die anderen waren ihnen gefolgt und standen abseits von Lisaja und Rhevus. „Ich hab kein gutes Gefühl, was Marus betrifft.“ Murmelte Rhevus. „Ich auch nicht, aber du weißt das wir seine Kraft brauchen werden.“ „Ich wünschte, wir könnten auf ihn verzichten. Was auch immer passieren wird, ich könnte das auch alleine hinbiegen.“ „Rhevus, was sagst du da??“ „Ist doch wahr. Marus und Danera, alle beide haben etwas Komisches an sich. Mit Talis und Aria haben wir uns von Anfang an gut verstanden.“ Lisaja sah ihren Freund an, dann erinnerte sie sich zurück. Als Evon verschwand drang eine schwarze Kugel in Rhevus Körper ein. Hatte sie etwa Einfluss auf sein Verhalten, auf seien Entscheidungen?? Doch dann geschah etwas Merkwürdiges. Rhevus stand auf und dreht abrupt um. Er ballte die Fäuste. Doch man sah sie nicht, stattdessen pechschwarze Kugeln. Lisaja wankte zurück. Sie sah ihrem Freund in die Augen. Etwas stimmt mit Rhevus nicht. Seine Augen waren hasserfüllt. Aria und Talis zogen ihre Waffen. Marus kam aus dem Hintergrund und stellte sich vor den beiden. „Wir haben keine Chance gegen ihn, ich nehme an, Evon wird Rhevus all seine Macht geben. Rhevus wird sie gnadenlos akzeptieren und annehmen. Selbst wenn Sirio, Gaja, Fiur, Rispo und Puris uns ihre Macht geben würden, so haben wir jetzt noch keine Chance, weil wir unsere Kräfte erst richtig beherrschen müssen. Ich schlage vor, wir verlassen Rhevus und reisen alleine zu den Inseln, ich denke nicht, dass wir auf Rhevus im Moment zählen können.“ Sagte Marus. Er hob seinen Stab, der purpurne Stein an der Spitze fing an zu leuchten. „Mächte des Windes. Macht der Zeit, gewähr uns Aufschub diesen Ort zu verlassen.“ Talis griff noch rechtzeitig Lisajas Arm, damit auch sie mit den dreien im Zeitstrom reisen konnte. Rhevus lächelte, er löste die Magie die ihn umzirkelte auf. „Es war richtig, dich auszuwählen nicht wahr?“ Rhevus wusste wer da sprach, daher nickte er. „Dieses Mal hatte ich keinen Einfluss auf dich. Aber ich stell keine dummen Fragen. Marus hat die Situation schnell begriffen, unterschätz ihn nicht. Er hat die Kontrolle über den Wind, dem Chaos und der Zeit.“ „Kannst du mich lehren??“ fragte Rhevus plötzlich „Du meinst die Magie der Finsternis?? Natürlich, ich werde dich zu mir holen. Denn auf irdischem Boden kannst du einige Fähigkeiten nicht richtig aufnehmen.“ Rhevus Körper wurde plötzlich pechschwarz, dann sah es so aus als würde sein Körper explodieren. Die schwarzen Kugeln sprangen auseinander und fanden sich schließlich wieder zusammen. Sie wurden weniger, bis schließlich keine schwarze Kugel mehr aufzufinden war. In einer ganz anderen Welt fanden sich die schwarzen Kugeln wieder zusammen. Rhevus Körper war immer mehr wieder zu erkennen. Rhevus sah sich um. Das war nicht die Welt, wie er sie kannte. Rhevus schaute in den Himmel. Den Himmel konnte man nicht wirklich Himmel nennen, den tief schwarze nie enden wollende Wolken bedeckten diesen. Die gesamte Welt war finster. Aber Rhevus konnte in dieser Welt sehen. Er sah lilafarbene Konturen von Lebewesen. Umrisse von Höhlen, Felsen und Stalagmiten konnte er ebenfalls erkennen. „Finde den Weg zu mir!!“ Ertönte plötzlich eine Stimme in Rhevus Ohren. Rhevus gehorchte, er streifte vorsichtig durch die Wege. Sah sich ständig von neuem um. Er sah wie die Lebewesen ihm folgten. Rhevus ließ eine dunkle Kugel in seiner Hand aufflammen, in der Hoffnung die Lebewesen würden von ihm weichen. Es schien als seien sie aber von der Kugel angezogen und verfolgten den Jungen weiter. Rhevus sah weiter nach vorn und ließ die Kugel wieder verschwinden. Dann sah er die Konturen eines mächtigen Throns. Bisher hatten Rhevus und seine Freunde die Götter nur in schemenhafter Gestalt begegnet. Rhevus hatte jetzt die Chance Evon richtig zu sehen. Das setzte allerdings voraus, dass Rhevus richtig in der Dunkelheit sehen kann. „Glückwunsch, du hast mich gefunden.“ Sagte Evon. Rhevus nickte kurz: „Warum verfolgen mich diese Wesen?“ „Sie sind neugierig, bisher war noch kein Mensch hier. Du bist der Erste, außerdem spüren sie, dass du mit ihnen verbunden bist.“ „Wie verbunden?“ „Ebenso wie du Haures rufen kannst, kannst du auch die anderen Kreaturen der Finsternis rufen.“ Wie aufs Wort, kroch Haures aus seiner Höhle. Rhevus streichelte die Höllenbestie. „Als erstes musst du lernen, wie eine Kreatur der Finsternis zu sehen. Bis jetzt siehst du nur die Konturen von dem, was sich hier unten und oben bei euch bei Nacht abspielt. Aber ich hoffe sehr, dass du das während deines Trainings lernst.“ Fuhr Evon fort. „Wie soll ich denn trainieren, wenn ich nicht alles ganz klar sehen kann?“ Evon lachte: „Spüre!“ Evon sprang auf und griff seinen Schüler mit seinem Bastardschwert an. Rhevus sprang mit einem Rückwärtssalto nach hinten. Auch er zog seine Klingen. „Hier wird Haures dir nicht helfen, er spürt den Stärkeren von uns und das ist bis jetzt noch meine Wenigkeit. Aber keine Angst, ich bin fair und Haures schaut nur zu.“ Rhevus ging in Kampfstellung. Er schloss die Augen, tat das was Evon sagte. Er versuchte zu spüren. Rhevus lauschte, er hörte wie Evon und Haures sich bewegten. Er fühlte wie die anderen Wesen die Spannung in diesem Kampf sahen. Schließlich machte er die Augen wieder auf. Er sah in die Dunkelheit, die Umrisse sah er jetzt nicht mehr. Nicht weit von ihm entfernt stand Haures. Rhevus drehte sich und sah Evon ins Gesicht. In dieser Welt sah Evon nicht aus wie ein Gott, eher glich er einem Krieger. Evon trug eine dunkle Stoffhose, sowie ein dunkles Hemd. Rhevus vermutete das diese schwarz waren. Er hatte ein makaberes Gesicht, es war von Narben geziert. Evon hatte Augenringe und seine Augen waren schwarz. Auch hatte Evon schwarzes Haar. Er war zwei Köpfe größer als Rhevus. „Wie ich erkennen kann, hat mein Schüler auf mich gehört. Wenigstens einer der hier tut was ich sage.“ Sagte Evon, er wandte sich den Lebewesen zu. „Verschwindet!“ brüllte er dann. Rhevus war erstaunt darüber, dass die Lebewesen ohne zu murren verschwanden. „Muss ich noch viel lernen??“ fragte er neugierig. „Eins nach dem anderen. Du wirst die schwarze Magie komplett beherrschen, wenn du wieder zurück kehrst. Deine Freunde werden dich wohl kaum wieder erkennen. Doch musst du wissen, dass das Licht, was Sirio dir gab, dich an einiges hindern wird. Es sei denn du versuchst es wieder los zu werden. Natürlich mit meiner Hilfe, denn ich habe nicht umsonst einige Fähigkeiten in die eingenistet.“ Evon lachte. Rhevus sah den Gott fragend an. Irgendwie kam er sich vor wie ein Kind, neben Evon. Evon legte seinen Zeigefinger und Mittelfinger auf die Stirn von Rhevus. Kleine schwarze Kugeln bildeten sich um Rhevus Kopf. Sie tanzten ganz verrückt durch die Luft um Rhevus Kopf herum, bis sie schließlich still in der Luft schwebten. Evon nahm seine Finger von der Stirn Rhevus. Die dunklen Kugeln schwirrten sofort auf die Stelle, wo Evon seine Finger hatte, zu. Sie drangen in den Kopf Rhevus ein. Der Junge schrie auf. Er sank auf die Knie und blieb regungslos auf dem Boden liegen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)