Zwei Ufer von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- ~Katy Perry - I kissed a girl~ Verdammt scheiße, es regnete! Es war Sommer. Es hatte gefälligst nicht zu regnen! Sakura rannte, die Jacke über den Kopf gezogen, die Straße entlang. Sie war heute mit Tenten und Temari verabredet. Sie bog um eine Ecke, und flüchtete sich unter das Häuschen der Bushaltestelle. >43, Tenten hat gesagt die 43.< rief sie sich in Erinnerung. Rasch blickte sie auf die Uhr. Fast halb. Der Bus kam um kurz nach. Hinter sich hörte sie ein Geräusch. Ein Mädchen in ihrem Alter, mit einem langen blonden Pferdeschwanz, trug hektisch ein paar Blumen ins Haus. Ein Blumenladen? Komisch, dass sie ihn nicht gesehen hatte, wo sie doch Blumen so liebte. „Warte, ich helfe dir!“ Rasch sprang Sakura wieder in den Regen und nahm der Blonden ein paar Töpfe ab. „Danke.“ das Mädchen lächelte. Nachdem alle Kübel verstaut waren, blickte Sakura wieder auf die Uhr. Kurz nach. Der Bus kam bald. „Wartest du auf wen?“ „Ja, mein Bus kommt gleich.“ lächelte Sakura sie an. „Die 43? Die kommt grade.“ Sakura drehte sich um, und richtig. Sie sah den blauen Bus um die Ecke biegen. „Ciao.“ „Tschüss. Und danke noch mal!“ Ino drehte sich um, und richtet die eben geretteten Blumen. >Nettes Mädchen.<, dachte sie. >Woher sie wohl kommt? Auf meine Schule geht sie jedenfalls nicht…< Noch einigermaßen trocken betrat Sakura den Bus. Sofort erblickte sie Tenten. „Sakura! Hast du keinen Schirm?“ „Doch… aber nicht mit.“ „Dann hoffen wir mal, dass meiner groß genug ist.“, lächelte die braunhaarige. Bis auf leise Filmgeräusche und ab und an ein Kichern des Mädchenchorus war es leise im Hause Sabakuno. Die drei Mädchen saßen in dem abgedunkelten Wohnzimmer auf der größten Couch, kuschelten sich unter eine Decke und zogen sich einen Schnulzenfilm nach dem anderen rein. Sakura saß links, mit einem mittlerweile schrägen Turban auf dem Kopf, in der Mitte giggelte Tenten an der Schulter Temaris, die den übrigen rechten Platz einnahm. „Gott… der Kerl kann aber so gar nicht küssen.“ kiekste Temari, den Blick auf das Zungenduell im Fernseher gerichtet. Während Tenten vor unterdrücktem Kichern kein Wort rausbrachte, konnte man, mit Mühe, unter Sakuras offener Amüsiertheit ein „Definitiv“ heraushören. This was never the way I planned Temari warf einen grinsenden Blick auf das braunhaarige Mädchen neben ihr, die sich nur so schüttelte vor Lachen. Tenten hatte sich an ihre Schulter geklammert und wischte hin und wieder ein paar Lachtränen aus dem Augenwinkel. Not my intention „Wir könnten das garantiert besser als das Sabbermonster!“ brachte Sakura zwischen ihren Lachern hervor. Lost my discretion „Das könnte man ja ausprobieren…“ Just wanna try out you Sakura war so in ihr Lachen vertieft, dass sie die anhaltende Stille zu ihrer rechten erst gar nicht bemerkte. Schließlich drehte sie sich aber – immer noch lachend – zu Tenten um. Schlagartig fror ihr Lächeln ein. Temari hatte sanft die Lippen auf die der Brünetten gepresst und die linke Hand in ihren Nacken geschoben. Tenten hatte vor Schreck die Augen aufgerissen, aber sie starrte durch Temari hindurch, und langsam, ganz langsam fielen ihre Lieder zu und sie erwiderte den Druck. Sakura konnte nicht anders, als sie einmal kurz zu räuspern, und sofort schreckten die beiden anderen auseinander. Sekundenlang herrschte Schweigen. „Ich denke, hier herrscht Redebedarf…“ warf Temari schließlich in den Raum. I kissed a girl and I liked it Die Rosahaarige nickte, den Blick nicht von ihren beiden Freundinnen lassend. I kissed a girl just to try it “… aber geht es denn nur darum, warum ich es getan habe?” fragte Temari leicht genervt. „Worum sonst? Ich meine, willst du jetzt wissen, ob du gut küssen kannst, oder was?“ warf Tenten ein. „Wieso nicht? Mir hat’s gefallen.“ It felt so wrong It felt so right „Ja, aber… Bist du jetzt lesbisch, oder was?” „Also wenn ich lesbisch wäre, hätte ich wohl kaum einen Freund gehabt...“ „Und warum hast du mich dann geküsst?!“ „Hey – ich hab nie gesagt, dass ich nicht auf Frauen stehe!“ „Aber du hast doch-…!“ „Dann bin ich halt bi, na und? Gib einfach zu, dass es dir auch gefallen hat!“ „Und ich habe nie gesagt, dass es mir nicht gefallen hat!“ keifte Tenten zurück. Sakura hatte dem Gespräch der beiden interessiert zugehört. Wie bei einem spannenden Tennismatch hatte sie die Bälle der Freundinnen verfolgt. Jetzt sah sie zur offensichtlich geschockten Tenten und wartete darauf, dass Madame registrierte, was sie gerade gesagt hatte. Temari grinste. „Also hat es dir gefallen.“ stellte sie nüchtern, aber mit einem gewissen Unterton fest. Tenten schnappte nach Luft „…. Das habe ich auch nie gesagt!“ „Aber gemeint…“ erhob jetzt erstmals Sakura das Wort. Tenten blickte sie sauer an. „Schlägst du dich jetzt etwa auf ihre Seite?!“ fragte sie hysterisch, und zeigte auf Temari, die sich mittlerweile auf dem Küchenstuhl zurückgelehnt hatte. „Das habe ICH nie gesagt!“ „Du findest es also vollkommen okay, plötzlich – mir nichts, dir nichts – von einer Frau geküsst zu werden?!“ ignorierte sie Sakuras Einwurf gekonnt. „Gott, Tenten, jetzt beruhig dich mal wieder…“ versuchte Temari sie monoton zu beschwichtigen. „Ich soll mich beruhigen?! Vielleicht möchte Fräulein Haruno ja mal eine Kostprobe haben?!“ Tenten war schlagartig aufgesprungen und hatte sich auf Sakura gestürzt, die jetzt lang auf der Eckbank lag und mit weit aufgerissenen Augen in Tentens Gesicht blickte – das ihr irgendwie so nah schien... zu nah. Erst jetzt registrierte sie, dass die Brünette sie küsste. Zaghaft versuchte sie, eben jene von sich zu drücken, und hatte damit Erfolg. „Hey! Bin ich ansteckend, oder was?“ grinste Temari fies zu den beiden Mädchen, die noch immer übereinander auf der Eckbank lagen, den Kuss aber gelöst hatten. „Ach, halt die Klappe!“ kam es im Duo zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)