Children of Ice von SilverReader (Teil 1 - Sephiroth x Cloud) ================================================================================ Kapitel 13: Ein Ausrutscher --------------------------- Kapitel 13 – Ein Ausrutscher Stumm lag der Blonde in einem der Zimmer und starrte die Decke an. Fast jeder von ihnen hatte ein eigenes Zimmer bekommen. Barret übernachtete freiwillig im Wohnzimmer zusammen mit Cait und Nanaki. Die drei Frauen schliefen ebenfalls zusammen, aber nur weil sie es gerne so wollten. Alle anderen hatten es sich in einem der vielen Zimmer des Hauses bequem gemacht und schliefen nun wahrscheinlich schon. Doch Cloud konnte nicht schlafen. Der Gedanke quälte ihn, was passieren würde, wenn Sephiroth morgen immer noch der Ansicht war, dass er nicht zurückkommen wollte. Leise erhob er sich und huschte durch das Zimmer um seine Kleidung zu suchen und anzulegen. Er brauchte etwas frische Luft um seine Gedanken zu klären. Innerlich fühlte er sich so aufgewühlt und unruhig. Etwas Bewegung würde ihm gut tun. Vorsichtig öffnete er seine Zimmertür, trat hinaus und schloss sie wieder hinter sich. So leise wie er konnte stahl er sich die Treppe nach unten. Plötzliches Scharchen aus dem Wohnzimmer ließ ihn zusammen zucken, doch es verebbte schnell wieder und beruhigte sein pochendes Herz. Cloud wollte gerade niemandem erklären warum er noch wach war. Zu atmen wagte er erst wieder, als die Eingangstür leise hinter ihm ins Schloss glitt. Tief durchatmend blickte er sich noch einmal zum Haus um, während er die Stufen hinunter schritt. Das Haus hier war wirklich schön und es wirkte so idyllisch. Der Blonde schritt um das Haus herum und ging in Richtung Wald. Aus dem Blickwinkel des Hauses gekommen, normalisierte er seine Schritte und musterte seine Umgebung. Die Umgebung kam ihm vertraut vor. Hatte er hier nicht sogar seine Ultima-Waffe gefunden? Wie vom Blitz getroffen erstarrte er. Natürlich! Hier in der Nähe hatte er wirklich seine Waffe gefunden. Es war der Ort wo eines der Ultima-Weapons abgestürzt war, nur wenige Meter lag, gut versteckt von allem, Sephiroths Haus. Ohne je einen Schaden zu nehmen oder von ihnen entdeckt worden zu sein. Die Erkenntnis darüber ließ ihn schmunzeln. Das Haus des Anderen war so nahe gewesen und doch wollte es das Schicksal so, dass er erst jetzt davon erfuhr. Auf einer Lichtung lehnte er sich gegen einen der großen Bäume und rutschte daran hinunter. Die Stille und die Ruhe die hier herrschten waren wirklich atemberaubend. Nie hatte er etwas Vergleichbares erlebt. Kleine Insekten schwirrten durch die abendliche Luft, die von durch das Blätterdach fallendem Mondlicht erhellt wurden. Immer wieder blitzen die kleinen Flügel auf. Grillen zirpten und das Moos unter Clouds Körper fühlte sich weich und behaglich an. Harmonie war alles womit man den Wald beschreiben konnte. Unerklärlicherweise fühlte sich Cloud wohl. Er genoss es, hier zu sein, so sehr, dass er seine Augen schloss. Dieser Platz beruhigte ihn, gab ihm Kraft und klärte seine Gedanken, so wie er es gewollt hatte, aber ebenso fiel es ihm nun schwer, zu glauben, dass Sephiroth hier fort wollte. Wer würde schon einen so wundervollen Ort aufgeben wollen? „Sind meine Betten dir nicht gut genug zum schlafen?“ Cloud zuckte zusammen und riss seine Augen auf. Unbemerkt von ihm stand Sephiroth nun genau vor ihm und betrachtete ihn ruhig. „Nein... Doch... ich...!“, stammelte der andere und fühlte sich mit einem mal vollkommen nervös. Der Silberhaarige jedoch schüttelte seinen Kopf und setzte sich neben Cloud. „Schön hier... nicht wahr?“, fragte er und seine grünen Augen huschten über die Mooswiesen und das Gras. Stumm nickte der Blonde. Er wusste nicht genau, was er jetzt sagen sollte, oder was Sephiroth hören wollte, also schwieg er. Sephiroth schien es jedoch nichts auszumachen, dass sich kein Gespräch entwickelte, im Gegenteil. Er lehnte sich gelassen neben Cloud ebenfalls gegen den Baum und betrachtete seine Umgebung. Nach einigen Minuten des Schweigens nahm der Blonde jedoch all seinen Mut zusammen und wandte sich zu dem Anderen. „Seph... ... Warum... ... !“ Der Silberhaarige drehte den Kopf und sah ihn fragend an. „Warum... tut dir meine Gesellschaft weh?“, vollendete Cloud seinen Satz. Sephiroth lehnte den Kopf zurück und starrte zu dem Blätterdach. Es schien, als müsste er einige Momente überlegen bevor er antwortete. „Ich habe... so viel Schlimmes getan Cloud.... und... ich kann einfach nicht von dir erwarten... mich trotz allem zu mögen...!“ Verstehend nickte Cloud. „Als ich dir angeboten habe... dass ich gerne dein Freund wäre... da... da habe ich es wirklich ernst gemeint, Sephiroth... Ich wäre es wirklich gerne... Du hast dich geändert... wirklich geändert... Es ist nicht mehr so wie zu Jenovas Zeiten... und auch nicht wie davor... Du bist eine eigenständige Persönlichkeit...!“ Langsam schüttelte der Silberhaarige seinen Kopf. “Warum?... Warum bist du nur so... ... versessen darauf, dass ich wieder zu euch komme... Ist es, damit ihr mich besser überwachen könnt? Damit ich nichts anstelle?“, fragte er und Cloud glaubte, Prostest aus seiner Stimme heraus zu hören. „Nein...!“ Der Ex-Avalanche Kämpfer schüttelte den Kopf. „Es ist... weil ich dich gerne bei mir habe... weil ich... verstanden habe, wie wichtig du mir als Freund bist... Mir... Tifa... Marlene... aber... es ist deine Entscheidung, Sephiroth. Du kannst hier bleiben und hier leben... wenn du das möchtest... Es liegt wirklich ganz bei dir und ich kann dich auch nicht dazu zwingen... ich fände... es nur schade wenn es so enden würde...!“ Langsam erhob sich Cloud und sah Sephiroth an, doch dieser hatte den Kopf abgewandt und schwieg. Kurz nickte der Blonde und wandte sich zum Gehen um. Er hatte das Ende der Lichtung fast erreicht, als er Sephiroth Stimme hörte. “Cloud...?“ Er blieb stehen und drehte sich zu dem Silberhaarigen um. Dieser saß immer noch an dem Baum, doch er sah ihn nun mit seinen großen grünen Smaragden an. Immer dann wenn Sephiroth unsicher wurde vergrößerten sich seine Augen leicht und seine schlitzförmigen Pupillen weiteten sich. „Ja ... Sephiroth?“ „.... ...!“ Stumm senkte der Andere seinen Blick, doch Cloud wartete geduldig. Nach einigen Momenten hob Sephiroth seinen Blick wieder. „Wenn man... sich... verliebt... geht das... jemals wieder weg?“, fragte er leise. Nachdenklich musterte er den anderen, dann jedoch schüttelte er den Kopf. „Ich glaube nicht... Liebe... gehört zu den schönen Gefühlen im Leben...!“ „Und... was ist... wenn diese Liebe nicht normal ist?“, fragte Sephiroth weiter. Fragend blickte Cloud zu dem Mann, der einige Meter vor ihm auf dem Boden saß. „Keine Liebe ist unnormal... Liebe ist nicht logisch, das ist sie nie... und jede Liebe ist etwas Besonderes, aber... manchmal dauert es, bis man die richtige Frau gefunden hat!“ //Ich fasse es nicht, worüber wir uns gerade unterhalten... .... Es ist so, als würde ich einem Kind das Wort Liebe erklären…// Sephiroth nickte und schwieg, woraufhin Cloud annahm, das Gespräch sei beendet und sich wieder umwandte. Er war wirklich müde. „... und was... ist mit gleichgeschlechtlicher Liebe?“ In diesem Moment zuckte Cloud zusammen, wandte sich jedoch nicht zu Sephiroth um. „Ist das auch... normal...?“ Der Blonde schüttelte seinen Kopf. „... Gleichgeschlechtliche Liebe... ist nach den Maßstäben der Anderen abnormal und unnatürlich!“ „Was ist... mit deinen Maßstäben...? Wofür... hältst du sie?“, fragte Sephiroth und Cloud hörte wie der Andere hinter ihm aufstand. Langsam wandte sich Cloud um und betrachtete den anderen ruhig. Sein Blick war kühl und dennoch fragend, so als wollte er noch so viele Antworten haben. //Wie ein Kind...// „Du denkst zu viel nach, Sephiroth... ... Meinungen sind verschieden... ebenso wie Geschmäcker... Für Pornografien wird diese Liebe teilweise schauspielerisch auch benutzt!“ Leicht schüttelte er den Kopf. „Aber ich könnte mir nicht vorstellen, einen Mann zu lieben... ich bin mit... ganz anderen Wertvorstellungen aufgewachsen...!“ Der Silberhaarige nickte stumm und für einige Sekunden glaubte Cloud etwas Trauriges in dessen Blick gesehen zu haben, doch er hatte sich das sicherlich nur eingebildet. „Jedem das seine...!“, sagte Cloud ruhig. „Aber bei dir ist das glaube ich etwas anderes...!“ Er hatte das nur so daher gesagt und nicht wirklich ernst gemeint. „Wie meinst du das?“, fragte der Ex-General und seine Stimme klang einen Ton schärfer als sonst. „Na ja ich... deine Statur und.. deine Haare...!“, stammelte der Kämpfer vor sich hin. Der Silberhaarige starrte den Blonden mit offenem Mund an. „Soll das heißen, ich sehe wie eine Frau für dich aus?“ Fassungslosigkeit machte sich in Sephiroth breit. „Nein ich... das... das meinte ich nicht damit, es... es... war nur so daher gesagt...!“, stieß Cloud hervor. „Barret... hat das mal gemeint... deswegen...!“ Nun wirkte der Andere mehr als verärgert. „Ach... jetzt teilst du schon Barrets Meinung von mir? Was bin ich denn für Barret? Eine Nutte? Soll ich mich seiner Meinung nach durch die Reihen meiner Solider gevögelt haben?!“ Die Augen des Silberhaarigen glühten wieder so, wie zu dem Zeitpunkt, als Zack gesagt hatte, dass er nicht wüsste, was gut für ihn war. Cloud wich vor dem anderen einige Schritte zurück. Die Wut, die ihm entgegenfunkelte riss ihn fast von den Füßen. „Das... das war nur dummes Geschwätz, Sephiroth... Barrets Meinung ist mir egal... Ich... weiß selbst nicht, wie ich darauf gekommen bin!“, versuchte er sich verzweifelt zu retten. „Vergiss es...!“ Sephiroth wandte sich um und wollte gehen, doch Cloud griff nach dem Arm des anderen und zog ihn zu sich. „Bitte, Sephir... ...!“ Diese Berührung traf den Silberhaarigen unvorbereitet und so wurde er von den Füßen gerissen und fiel gegen Cloud, der mit dem anderen umkippte und sich wenig später unter Sephiroth wiederfand. Einen Moment lang starrten sich die beiden an. Grüne Smaragde trafen blaue Saphire. Clouds Augen fielen auf Sephiroths Lippen, die leicht geöffnet waren. Dann, ohne zu wissen, was er tat, legte er seine Lippen auf die Sephiroths. Der Silberhaarige riss seine Augen auf. Er war wie erstarrt. Nach endlosen Minuten wie es schien, oder Stunden, der Silberhaarige konnte es nicht bestimmen, löste sich Cloud wieder von ihm. Von einem Moment zum anderen riss er seine Augen auf und ein Roter Schimmer legte sich über seine Wangen. Er strampelte sich unter Sephiroth frei, schaffte es auf die Beine und rannte. Der Silberhaarige aber blieb, starrte auf die Stelle, wo Cloud eben noch gelegen hatte und berührte seine Lippen. „...Cloud...!“ ~ ~ ~ Gegen Morgen saß der Silberhaarige in der Küche und trank Kaffee. Er hatte es sich auf der Anrichte bequem gemacht und starrte in die schwarze Brühe in der Tasse in seinen Händen. Eine verschlafen wirkende Tifa wankte in die Küche und blickte Sephiroth für einen Moment irritiert an, ehe sie zu dem Kaffee sah, der einen herrlichen Duft verströmte. „Nimm dir nur!“, sagte er und nickte leicht. „Mhm... Danke...!“ Sie nahm sich eine der Tassen, die Sephiroth sehr wahrscheinlich bereitgestellt hatte, und goss sich etwas Kaffee ein. „Du... wirkst niedergeschlagen...!“, bemerkte Tifa nach dem ersten Schluck. „Alles... ok?“ „Mhmm...!“ Stumm nickte der Silberhaarige, doch die Brünette hob fragend eine Augenbraue. Er seufzte. „Es ist nichts Tifa... wirklich...!“ „Du bist gerade kein besonders guter Lügner...!“ „Ich weiß... Mir ist auch gerade... nicht danach... aber ich will einfach nicht darüber reden...!“ Der Silberhaarige rutschte über den Rand der Anrichte und stand wenige Augenblicke später auf dem Boden. Er schritt zu einem Radio in der Nähe und schaltete es ein. Musik drang aus den Boxen. Sephiroth setzte sich wieder auf die Anrichte und nahm einen Schluck seines Kaffees zu sich. „Ist... Cloud eigentlich mit dir zusammen?“, fragte er und warf Tifa einen kurzen Blick zu. Diese erstarrte, schüttelte aber den Kopf. „Nein... Ich... wir hatten einmal darüber gesprochen, aber... ... Ich weiß nicht vielleicht... liebt er auch immer noch Aeris... ... aber ich.. habe ihn nie gefragt... wir sind... nur gute Freunde und wohnen zusammen... mehr... ist da nicht!“ Aus ihren Worten sprach Bedauern, doch sie lächelte schwach um es zu verbergen. „Ich möchte nur, dass er glücklich ist...!“ „Mhm... Aeris.... Sie bleibt nicht mehr lange... Irgendwann wird sie wieder zum Lebensstrom zurück gehen!“, sagte der Silberhaarige ruhig. „Zusammen mit Zack... ... Aeris mag Zack sehr... die beiden waren früher schon ein Paar.... ... ich glaube… sie hat sich nur zu Cloud hingezogen gefühlt, weil er Zack so ähnlich ist...!“ Leicht seufzte Tifa. “Können wir... aufhören davon zu sprechen?“, bat sie den Anderen. Verständnisvoll nickte dieser. „Natürlich... tut mir Leid... Ich wollte dich damit nicht verletzen...!“ „Nein das... das hast du nicht... es ist nur...!“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich glaube... ich liebe ihn noch immer... Aber... er wird mich niemals lieben... das... das weiß ich... und... ich habe mich damit abgefunden...!“ „Morgen...!“ Cid betrat die Küche und warf dem Silberhaarigen einen kurzen Blick zu. Anders als Tifa bediente er sich direkt bei dem Kaffee und goss ihn sich in einem Zug hinunter. „Cid du...!“, begann Tifa und ihre Züge waren leicht verärgert. “Schon ok, Tifa!“, unterbrach Sephiroth sie. „Lass nur... dafür ist er ja da...!“ „Was´n?“ Cid blickte die beiden Anderen fragend an, doch diese schwiegen. „... Guten Morgen!“ Die zaghafte männliche Stimme erregte augenblicklich die Aufmerksamkeit des Silberhaarigen. Unsicher und vollkommen übermüdet betrat Cloud die Küche und blickte auf den Kaffee in der Kanne hinter Tifa. „Nimm dir ruhig!“, sagte Sephiroth betont beiläufig und versuchte einen gewissen Grad an Normalität zu wahren. Tifa und Cid blendete er dabei vollkommen aus. Der Blonde gab sich kühl und abwesend und das machte es schwerer für Sephiroth diesen Kuss von gestern zu verstehen. Stumm nickte Cloud und goss sich eine Tasse ein. „Wir... gehen dann mal!“, sagte Tifa und griff nach Cids Arm. „Was warum?“, fragte dieser verwirrt. „Ich wollte aber noch...!“ „Nichts da... WIR gehen!“, sagte die Kämpferin eindringlich und schob den Piloten aus der Küche, ehe sie die Tür hinter ihnen schloss. Sephiroth schluckte. Sein Puls beschleunigte sich, während er den Anderen musterte, der seinen Freunden verwirrt hinterher sah und sich schließlich an den Küchentisch setzte. „Hör mal Cloud... das... von gestern...“, begann Sephiroth. Er wusste nicht genau, wie er es dem anderen sagen sollte, aber es musste jetzt sein. „... das... war ein Versehen... ok... es kommt... niemals wieder vor...!“ Die Worte des Blonden ließen Sephiroth inne halten. „Was?“, fragte er, so als hätte Cloud nicht deutlich genug gesprochen. Cloud jedoch hob den Kopf und sah zu dem Silberhaarigen. „Ich war halb müde...es war ein anstrengender Tag... Ich wusste nicht was ich da tue... ... Es war nur ein Ausrutscher!“ „Ein... Ausrutscher...!“, wiederholte der Silberhaarige, als sei er begriffsstutzig. „Natürlich... was auch sonst!“, setzte er leise hinzu und stellte seien Tasse auf der Spüle ab. „Hast du... dich schon entschieden...?“, fragte Cloud schließlich, als sei nun alles wieder beim besten. „Entschieden?“ Sephiroth schien etwas länger zu brauchen um Clouds Worte zu verstehen. “Ob du mitkommen möchtest oder hier bleiben!“, half der Blonde ihm auf die Sprünge. „Weißt du Cloud...!“ Ein bitteres Lächeln huschte über die Lippen des Ex-Generals. „Jede Sekunde... die ich bei dir verbringe... ... wäre Verschwendung... also... nimm deine Freunde... und geh wieder!“ Mit einem Ruck und wallendem langen silbrig glänzendem Haar schritt Sephiroth zur Tür, riss diese auf und schlug sie hinter sich wieder zu. Perplex starrte der Blonde ihm nach, ehe sich ein Kopf in die Küche schob. „Was hat der den?“, fragte Barret. „... ...Keine Ahnung...!“, erwiderte der Blonde ehrlich. ~ ~ ~ Er schaffte es bis in sein Zimmer. Als sich die Tür hinter ihm schloss sackte er an dieser zu Boden. Seine Arme schlangen sich um seine Beine und er vergrub den Kopf in den Knien. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Hatte er wirklich geglaubt, Cloud hätte bei dem Kuss etwas empfunden? Heiße Tränen rannen über seine Wangen und er musste an sich halten um nicht laut zu schluchzen. Der Andere würde niemals verstehen, nicht begreifen. Das konnte er nicht. Er wollte doch nur jemanden, der ihn mochte, der ihn liebte, war das zu viel verlangt? „Sephiroth?“ Die Tür hinter ihm vibrierte, als jemand dagegen klopfte. „Ihr sollt verschwinden...! Hab ich mich nicht klar genug ausgedrückt!?“, stieß der Silberhaarige hervor und zog seine Beine noch näher an sich. “Geht einfach alle weg!“ Zack legte eine Hand auf die Tür und schloss seine Augen. “Seph... ich bin’s... bitte mach auf... lass mich rein!“, sagte er. So hatte er den Silberhaarigen schon lange nicht mehr erlebt. Wenn der Andere sich zurückzog, war etwas Schlimmes passiert, was Sephiroth nur sehr schwer verarbeiten konnte. „Seph!“ Erneut schlug Zack gegen die Tür, so dass auch Aeris aus dem Zimmer kam und zu ihrem Freund trat. “Was ist los?“, fragte sie besorgt. “Seph hat sich eingeschlossen... Er macht nicht auf... sagt nur, dass wir ihn allein lassen sollen...!“ Hilfesuchend blickte er die Braunhaarige an. „Ich rede mit Cloud!“, sagte sie. Und schritt zur Treppe. Der Schwarzhaarige wandte sich wieder der Tür zu. “Hey Kumpel... lass mich rein... bitte... Seph... wir sind doch Freunde... und Freunde helfen sich... ... ... bitte Seph... ich mach mir Sorgen....!“ Hinter der Tür hörte er ein Schaben, so als ob jemand schwerfällig aufstand. Im Schloss knackte der Schlüssel und die Tür öffnete sich einen Spalt. Vorsichtig drückte Zack gegen das Holz, ließ sie halb aufschwingen und betrat das Zimmer, die Tür wieder hinter sich abschließend. ~ ~ ~ „Ich weiß es nicht, verdammt!“, stieß Cloud hervor, als Aeris ein drittes Mal fragte was geschehen war. „Wir haben nur geredet und dann hab ich ihn gefragt ob er sich schon entschieden hat... dann hat er plötzlich gemeint, dass jede Minute mit mir eine Verschwendung wäre... ... und dass wir alle verschwinden sollten und dann... war er weg...!“ Um keinen Preis wollte er den Anderen von dem Vorfall letzte Nacht sagen. Für ihn war es absurd, dass Sephiroth deswegen so abweisend gewesen war. Immerhin schien es dem anderen doch auch unangenehm gewesen zu sein. Reeve schüttelte den Kopf. „Sephiroth hat doch schon gestern klar gemacht, dass er nicht mit wollte... Er hat es sich erst gar nicht überlegt, sondern hat uns einfach nur hier schlafen lassen...!“ Yuffie verschränkte ihre Arme. “Ich weiß nicht... er sah wirklich so aus, als hätte er es sich noch einmal überlegen wollen!“, bemerkte sie. „Er ist ein verdammt guter Lügner... und das weiß hier jeder... Er hat nur eine Show gemacht… ich sage euch... er will hier bleiben weil er irgendwas plant! Wir können und dürfen ihm nicht vertrauen!“ Barrets Worte brachten einige Sekunden Schweigen über die Gruppe. Alle Neun ehemaligen Avalancher-Kämpfer, wenn man Reeve und Cait als eine Person sah, waren hier versammelt und hielten in Sephiroths Küche, mit Sephiroths Kaffee Krisensitzung. (IRONIE XD) ~ ~ ~ Sanft strich Zack durch das silberne Haar seines Freundes. Er zog den anderen enger an sich. Seit über zehn Minuten weinte der andere stumme Tränen an seiner Brust. Als er das Zimmer des Anderen betretenen hatte, hätte ihn fast der Schlag getroffen. Der Silberhaarige sah furchtbar aus, nicht nur dass sein Haar vollkommen zerzaust war, so als hätte er die Finger hineingekrallt, nein seine Augen waren rot und sein Gesicht nass von Tränen. „Shhhh... Es ist ok, Seph...!“, hatte er gesagt und seinen Freund in den Arm genommen, ihn mit sanfter Gewalt auf das Bett gezogen, wo sie nun zusammen lagen. „Willst du mir sagen, was passiert ist?“, fragte Zack nun endlich und zog den Silberhaarigen in eine für ihn bequeme Position. „......... Cloud... hat...!“, begann Sephiroth, doch er schüttelte den Kopf und vergrub diesen wieder an der Brust des anderen. „Shhhh... ganz ruhig, Seph... tief durchatmen?“, fragte der Schwarzhaarige und strich durch das Haar des anderen. „Komm erst einmal runter, Seph... ... und dann ganz von vorne...“ Zitternd hob Sephiroth seinen Kopf und setzte sich neben Zack. Er rieb sich über die Augen und versuchte sich so weit es ging zu beruhigen. Beruhigend strich der Schwarzhaarige seinem Freund über den Rücken und schaffte es so, dass Sephiroth wirklich ruhiger wurde. „Also... was ist genau passiert? Was hat Cloud gemacht?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)