Galley-La & CP9 One-Shots von Dorra (~~~) ================================================================================ Kapitel 1: Built To Last? ------------------------- Als Eisberg leise die Tür ins Schloss fallen lässt, fühlt er sich irgendwie sicher… Doch das Geräusch erschreckt ihn für einen Moment, der aber genauso schnell vergeht, wie er gekommen ist. Beängstigend sind die letzten Wochen gewesen. Eisberg konnte sich noch ganz genau daran erinnern, wie es war, als die unvermeidlichen CP9 Agenten, die wie er und die anderen dachten Freunde waren, vor ihm standen und sich offenbarten. Verraten und enttäuscht ist er gewesen und ist es immer noch. Er erinnert sich daran zurück, wie es war, als noch alles in Ordnung schien… Zugegeben, Lucci war schon immer ein komischer und auch von seinem Blick her Furcht einflößender Kauz gewesen. Doch als Geschäftsführer sollte man ja nicht nach dem Äußeren entscheiden, sonst hätte er bestimmt schon ein Drittel seiner Männer feuern müssen, weil sie nicht die passende Nase haben oder so etwas in der Art. Trotzdem hätte er mal ab und zu auf sein Bauchgefühl hören sollen. Von Ecki war er besonders enttäuscht. Er hat immer 110% bei seiner Arbeit gegeben, war höflich, nett und eine Bereicherung für Dock Nr. 1. Dass er aber ein geheimer Killer war, damit hatte Eisberg wirklich nicht gerechnet. Bruno kannte er nur flüchtig, von ein paar Nachmittagen mit seinen engsten Mitarbeitern. Am meisten ernüchterte ihn Kalifa. Sie war immer bei ihm gewesen, wusste immer was er denkt, war auf dem neuesten Stand der Dinge… Sie war die perfekte Sekretärin für ihn. Fünf lange, bittere Jahre lang, gefangen in einer Gesellschaft voller Lügen und Intrigen. Nein… In Gedanken vertieft streicht er einmal über seinen aus Adam-Holz gefertigten Schreibtisch. Pauli hatte ihn nicht verraten. Zum Glück. Irgendwie beruhigend, wie er so vor sich hin träumt. Wenigstens eine Person, auf die er sich verlassen kann. Deswegen machte er ihn auch zum Vorsitzenden der Galeera, obwohl er wohl eine Menge Schulden zum abbezahlen hatte. Na ja, vielleicht soll er ihm etwas unter die Arme greifen, denn immerhin arbeitet Pauli immer sehr gut. Plötzlich klingelt die Teleschneke, die direkt neben Eisberg steht. „Hallo?“ – „Spreche ich mit Herrn Eisberg? Ich möchte mich als Sekretärin bewerben…!“ – „Erscheinen Sie nächste Woche Dienstag am Schleusenaufzug. Schönen Tag noch.“ Als er den Hörer wieder auf die Teleschneke legt, merkt er, dass er sehr abweisend zu der Dame war. Er ist so etwas nicht gewohnt. Normalerweise erledigte Kalifa immer solche Telefongespräche, doch der Gedanke an sie peinigt ihn nur noch mehr. Er sollte mit den fünf Jahren endlich abschließen, überlegt er. Nicht mehr darüber nachdenken. Pauli hat das ganze auch ziemlich mitgenommen. Er dachte sie wären seine Freunde, waren es aber nicht. Unerwartet klopft es an der Tür: „Herr Eisberg, wir haben ein Problem beim Aufstellen des Mastes! Könnten Sie vielleicht, wenn Sie Zeit haben, sich das gleich mal anschauen?“, fragt Pauli vorsichtig. Ein Lächeln breitet sich auf den Lippen des Geschäftsführers aus. „Natürlich, lass mich nur noch ein paar Minuten allein. Ich komme sofort.“ Nach diesen Worten schließt sich die Tür wieder. Eisbergs Finger wandern über seine Ablage, über Bücher und Ordner, über „wichtige“ Papiere und ein Foto. Er nimmt es an sich, begutachtet es kurz – Ein Gruppenfoto. Ein Foto auf dem alles in Ordnung scheint. Bevor Eisberg endgültig aus seinem Büro geht, lässt er das Foto fallen. Als Symbol dafür, dass er sich nicht mehr quälen will. In den Mülleimer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)