Images of Forever von Indy (Eindrücke der Ewigkeit (Seifer / Squall)) ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Originaltitel: Images of Forever deutscher Titel: Eindrücke der Ewigkeit Autor: Chrissy Almasy Übersetzer: Indy-chan Disclaimer: Final Fantasy VIII, sowie alle Figuren und Charaktere gehören Square Enix oder weiß der Teufel, wem speziell - jedenfalls nicht mir. Die Story gehört Chrissy Almasy und leider auch nicht mir, aber sie hat mir erlaubt, sie zu übersetzen! ^^ Kapitel 2 Trotz all den Verbesserungen, um die ich mich in diesem Garden bemüht habe, schmeckt das Essen in der Cafeteria immer noch wie... Nunja, um ehrlich zu sein schmeckt es genau so, wie das Zeug, das man in Armeebaracken erwartet. Und sehen wir der Wahrheit ins Gesicht: Das ist alles, was der Garden eigentlich sein soll. Ich spieße meine Gabel in das, was von meinem Mittagessen übrig ist, aber ich kann nicht wirklich genervt sein. Eine passende Analogie für mein gesamtes Leben: Ein teilnahms- und formloses Etwas ohne jeden Sinn oder Zweck. Oder zumindest war es das, bis Seifer zurück kam. Es ist ein übles Klischee, zu sagen dass wir zwei Seiten der selben Medaille sind. Wie Tag und Nacht, wo das eine das andere bestimmt und das erste nichts ohne das andere ist. Aber Klischees werden nunmal zu Klischees weil sie so verdammt wahr sind. Und dieses ist keine Ausnahme. Ich habe gestern nacht nicht so gut geschlafen. Ich hatte mich wirklich darauf gefreut, mit ihm ein paar Computerspiele zu spielen. Und ich kann mir nicht helfen; ich bin ein bisschen sauer auf Rinoa, weil sie uns wegen dieser dummen Gläser gestört hat. Ich weiß, sie meinte es gut, aber manchmal brauchen wir einfach ein bisschen Zeit für uns alleine. So wie Mädchen shoppen gehen, brauchen Jungs Zeit um... ich weiß auch nicht... eben Männersachen zu tun! Und ich weiß, dass sie das weiß, denn sonst würde sie auch jedesmal ausflippen, wenn ich mit Xell oder Irvine rumhänge und nicht nur bei Seifer. ... Ich frage mich, ob das sowas wie ein unverzeihlicher Fehler ist... „Hi, was dagegen, wenn ich dir Gesellschaft leiste?” Erschrocken sehe ich von meinem Essen auf, um Rinoa zu entdecken, die mit einem Tablett in den Händen vor mir steht. Sie lächelt mich auf eine sehr zärtliche Art an und ich kann einfach nicht die Courage aufbringen, wütend auf sie zu sein. Also schiebe ich als Einladung einen Stuhl in ihre Richtung. Sie setzt sich bereitwillig und fängt sofort an, ihren Salat in Dressing zu tunken. „Also... Hattet ihr Spaß, gestern nacht?”, fragt sie zwischen dem Dressing und ihrem Kaffee. Ihre Stimme klingt etwas nervös, aber aufrichtig genug. Ich zuckte die Schultern zur Antwort. „Wir kamen nicht mehr zum Spielen. Er ist direkt nach unserer kleinen Unterredung gegangen”, bringe ich sie auf den neusten Stand. Sie sieht mich mit einer Mischung aus Wissen und Schuld an. „Ich wollte dich nicht aufregen. Ich habe mir nur Sorgen gemacht.” „Ich weiß”, sage ich und schenke ihr ein kurzes, unehrliches Lächeln. „Ich weiß, du meinst es gut. Aber du solltest dich nicht so verrückt machen. Du weißt, ich kann auf mich selbst aufpassen. Und dir solche Sorgen zu machen macht dich auch nicht glücklicher.” Sie seufzt. „Ich weiß, du hast ja recht. Du bist ein großer Junge und ich glaube, du weißt, was du tust. Es ist nur, dass...” „Nur dass was?” Sie hat in den letzten Tagen zu viele dieser Kommentare offen im Raum stehen lassen und sie fangen langsam an, mich wirklich anzupissen. Dann bedenkt sie mich mit diesem sehnsüchtigen Blick. „Weißt du, manchmal, wenn du so redest, glaube ich fast, alles ist wieder normal, wie früher.” Anscheinend war meine Geduld seit gestern Nacht kurz vorm Überkochen und ich habe bis jetzt nicht bemerkt, dass sie kurz vorm Siedepunkt steht. Und wenn ich innerlich koche, sagen die Leute, ich würde eiskalt. Daher sage ich für ein paar Momente nichts. Ich zwinge mich dazu, meinen inneren Ofen abzustellen und den Kessel meiner Geduld stattdessen an einen kälteren Platz zu stellen. Kälter heißt in meiner Welt rationaler. Und wenn man alle Dinge rational betrachtet, muss ich zugeben, dass das, was sie sagt, vielleicht mehr Sinn ergibt, als mir lieb ist. Rinoa dreht total durch, wenn sie eifersüchtig ist. Ich weiß, dass sie das tut. Es ist schon früher vorgekommen. Ihre Eifersucht wird allein schon unerträglich, wenn ich spät abends noch ein oder zwei Stunden an meiner Arbeit sitze, statt mit ihr auszugehen. Also ist mehr Zeit mit Seifer - und damit weniger mit ihr - zu verbringen Grund genug für sie, eifersüchtig zu werden. Ohne es böse zu meinen. So ist sie eben. Und es stimmt auch, dass wir direkt nach dem Krieg, bevor Seifer zurückkam, mehr Zeit für einander hatten. „Erde an Squall?” Sie will, dass alles wieder so wird, wie vorher. Bevor Seifer zurückkam. Aber dann wieder.... „Squall, bist du da drin?” Ich sehe auf und meine Augen treffen ihre. Sie lächelt mich an. das macht es mir schwer, die Wahrheit zu sagen, aber noch schwerer, ihr irgendwelche Lügen aufzutischen. „Ich denke, ich verstehe, was du sagen willst, Rin. Aber... ohne Seifer sind die Dinge einfach nicht, wie sie sein sollten. Zumindest nicht für mich. Er war da, seit ich denken kann. Ich weiß, ich habe dich vernachlässigt, aber ich habe einfach das Gefühl, ich schulde ihm... Ach, ich weiß nicht... die verlorene Zeit wieder gut zu machen. Falls das irgend einen Sinn für dich macht.” Sie lässt ihr Mittagessen Mittagessen sein und ihre Arme umschlingen meinen Nacken. „Das macht es, Schatz, das macht es. Zwischen euch beiden wurde einfach alles total versaut. Und es ist nicht eure Schuld, dass andere euch nicht verstehen.” Sie lehnt sich zurück, um mir in die Augen zu sehen und da ist dieses Lächeln wieder. „Auch, wenn das heißt...” Sie wird unterbrochen, als Quistis und Xell zu unserem Tisch spazieren; beide mit einem Tablett voller Essen. So wie es aussieht, ist heute einer dieser seltenen Tage, an denen Xell wirklich einen Hotdog zu fassen gekriegt hat. „Hey, Leute!”, ruft er enthusiastisch. „Stört es euch, wenn wir uns zu euch setzen? Die anderen Tische sind alle besetzt.” Natürlich setzt er sich hin, ohne eine Antwort abzuwarten. Auch egal, da ich sowieso nicht vorhatte, ihm eine zu geben. Es ist ja allseits bekannt, dass Xell Meister der rhetorischen Fragen ist. Quistis ist ein bisschen höflicher, aber setzt sich ebenfalls, nachdem sie einen kurzen Blick mit Rinoa getauscht hat. Sobald sie sitzen macht Rinoa eine abfällige Bemerkung über Xells überladenen Teller und ich distanziere mich schnellst möglich von der Diskussion, die sofort daraus entsteht. Essen ist nicht unbedingt mein Lieblingsthema bei Gesprächen und neuerdings sind Quistis und Xell auch nicht irgendwo oben auf der Liste der Leute, mit denen ich mich gerne unterhalte, wenn man in Betracht zieht, dass die beiden die Anführer in dieser ganzen ‘Seifer ist böse’-Kampagne sind. Naja, eigentlich nur Quistis. Xell macht einfach nur, was sie sagt, wie er es immer schon getan hat. Das heißt, alles, was ich tun kann, ist gegen besseres Wissen zu hoffen, dass die Ereignisse der letzten Nacht nicht in die Konversation der dreien hereinplatzen. Und ich werde sie mir nicht bis zu Ende anhören, um es herauszufinden. Doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Diskussion in eine kurze, unangenehme Stille ausartet, nachdem Rinoa eine Bemerkung mit Seifers Namen herausrutscht. „Nein, ich habe nicht sehr viel geschlafen, bei all dem Radau in Squalls Zimmer. Anscheinend hat Seifer ein paar Gläser fallen lassen.” Wie eine tickende Zeitbombe. Du denkst, sie wäre auf deiner Seite, deine Freundin und all das. Natürlich breitet sich über Quistis schlagartig eine Totenstille aus, sie lässt jeden weiteren Gedanken links liegen, wie sie es in letzter Zeit immer tut, wenn sie irgendwo Seifers Namen hört. Ehrlich, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich fast sagen, sie hat sich in den Kerl verknallt. Oder in mich. Ich weiß nicht, was abartiger wäre. Wenn sie jetzt über Seifer herfallen will, bei jeder Gelegenheit, die sich ihr bietet, ist das ihr Problem. Aber wenn sie sich dann wieder mit diesem Ausdruck in den Augen an mich wendet, wird es sehr schnell auch mein Problem. „Wir haben das doch besprochen, Squall. Was du da tust, ist nicht gesund.” Geht das wieder los.... Ich verschränke meine Arme vor der Brust und sehe weg, ein unmissverständliches Zeichen, dass ich nicht wissen will, wie es weitergeht. Aber so leicht lässt sie mich nicht davonkommen. „Du kannst davonlaufen und dich verstecken, aber irgendwann musst selbst du einsehen, das in der Zwischenzeit etwas passiert ist.” „Whatever.” „Der Krieg war nicht bloß ein Traum, Squall. All die Kämpfe sind Wirklichkeit. Menschen wurden getötet. Und Seifer...” Das Geräusch, das mein fallender Stuhl macht, als ich auf meine Füße springe, schneidet ihr das Wort im Mund ab. Ich kann die Wut hinter meinen Augen spüren und die plötzlichen Ausdrücke des Schrecks auf ihren Gesichtern sagen mir, dass sie sie auch sehen. Der Kessel meiner Geduld ist wieder auf dem Feuer und hat die Siedegrenze weit überschritten. „Deine allseitsbekannte Meinung in diesem Fall interessiert mich nicht, Miss Trepe”, zische ich. „Ja, der Krieg ist real, wie auch all die Toten. Aber wenn es dich interessiert: Seifer war nicht allein für die verlorenen Leben verantwortlich. Wir und der Rest der SeeDs haben ebenfalls mehr Menschen getötet, als nötig. Der einzige Unterschied liegt darin, dass uns automatisch verziehen wurde, weil unsere Seite gewonnen hat. Es wäre vielleicht nicht schlecht, wenn du das auch mal in Betracht ziehst.” Als das gesagt war, stürme ich nach draußen, bevor noch irgend jemand von ihnen auf die Idee kommt, die Diskussion noch einmal von vorne zu beginnen. Raus aus der Cafeteria und dann... Richtung Schlafsäle. Während der Teppich des Korridors unter meinen Füßen vorbeifließt, spule ich in meinem Kopf noch einmal das gerade Geschehene ab. Ich habe die Nase voll, so unendlich voll von diesem Anti-Seifer-Kreuzzug! Seit er vor zwei Monaten zurückkam, ist alles, was ich höre Seifer hier, Seifer da. Und nichts davon ist positiv. Kein Wunder, dass er die ganze Zeit über lieber allein bleibt. Bin ich so blind, dass ich nicht sehe, wie er wirklich ist oder bin ich der einzige, der sieht, wie er ist? Diese Frage hallt in meinem Kopf wider und wider. Müde bis auf die Knochen lehne ich mich mit gegen den Türrahmen meiner Räumlichkeiten. Ich kriege es nicht einmal hin, meinen Eingangscode auf der kleinen Tastatur einzugeben. Ich reibe mir mit der Hand übers Gesicht in der Hoffnung, wieder klar denken zu können, jedoch ohne Erfolg. Die Geschichte meines Lebens ist von Unsicherheiten durchsiebt. Meine gewöhnliche Lösung ist, Abstand zu nehmen und die Situation entwickeln lassen. Aber in diesem Fall bin ich nicht sicher, ob ich das Risiko verantworten kann, einfach abzuwarten. Die Entwicklung könnte eine ganz schöne Katastrophe werden. Das heißt, ich muss eine Entscheidung treffen. Wem glaube ich? „Yo, Leonheart! Lust auf ein bisschen Sparring in der Trainingshalle?” Ich schrecke aus meinen Gedanken auf und kann mir nicht helfen; ich fühle mich erleichtert, als ich Seifer da so stehen sehe, Hyperion beiläufig über die Schulter geschwungen. Er legt den Kopf schief und sieht mich mit einem Stirnrunzeln an. „Du siehst scheiße aus.” Ich schnaube ein Lachen. „Ich fühle mich scheiße.” „Irgendwas, was ein guter Kampf nicht wieder einrenken kann?” „Nein, ich glaube nicht...” Er nickt, akzeptiert meine Entscheidung, sieht aber trotz allem ein wenig enttäuscht aus. „Dann gehe ich mal ein paar Gratts jagen”, verkündet er als Antwort. Irgend etwas in mir will nicht, dass er geht. Ich will jetzt nicht alleine sein. „Naja, das heißt...”, fange ich an. Fragend hebt sich eine seiner Augenbrauen. Ich zucke die Schultern. „Vielleicht nicht gerade Sparring, aber vielleicht könnten wir ein paar digitale Dämonen abschlachten, wenn dir immer noch danach ist.” Das Lächeln ist mehr in seinen Augen, als auf seinen Lippen. Ich fühle mich seltsam wiederbelebt und glücklich, während ich mich umdrehe, um die Tür zu meinem Zimmer zu öffnen. Als die Tür aufgleitet und wir eintreten, bemerke ich erst, dass ich mich gar nicht mehr zu entscheiden brauche, wem ich glaube. Diese Entscheidung habe ich längst getroffen. ~~~~~ Weiter gehts bei einem Kommentar~ xD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)