Drachenprinz von jancker ================================================================================ Kapitel 30: Fehlschlag um Fehlschlag ------------------------------------ Fehlschlag um Fehlschlag Ein weiterer Todesser flog durch die Luft und gesellte sich zu den 2 anderen, die bereits am anderen Ende des Raumes lagen. Er stöhnte bei dem Aufprall kurz auf, blieb dann aber ruhig liegen, um nicht weiter die Aufmerksamkeit des Lords auf sich zu ziehen. Dieser war in einer äußerst schlechten Laune, selbst seine Freunde unter seinem Untergebenen versuchten sich unsichtbar zu machen. Doch das blieb größtenteils vergebens. Tom war aufgebracht, denn nichts klappte. Zum einen blieb ihm Harry Potter nach wie vor ein Rätsel. Anscheinend wusste wirklich niemand etwas über dessen Vergangenheit oder über seine Adoptiveltern. Der dunkle Lord hatte bereits mehrere Teams seiner Todesser auf die Suche nach Informationen geschickt, doch entweder waren diese alle unfähig oder es gab nichts zu finden. Mittlerweile glaubte der Schwarzmagier an letzteres, denn er konnte sich nicht vorstellen, dass er nur Idioten befehligte. Das nächste Problem waren seine Eltern. Er mochte sie und, ja, er liebte sie auch. Aber im Augenblick war er sauer auf sie. Voldemort wusste, dass diese über den Goldjungen Bescheid wussten, jedenfalls schloss er das aus den Andeutungen, die sie gemacht hatten. Dennoch wollten sie ihm nicht helfen. Nein, im Gegenteil, sie versuchten ihn sogar davon abzubringen sich mit dem Jungen näher zu beschäftigen. Sie hatten ihm geraten, ihn in Ruhe zu lassen, sonst würde das schwere Folgen für ihn haben. Doch wer könnte ihm, dem dunklen Lord, gefährlich werden. Das war ja lachhaft. Und als wäre das noch nicht genug, kam er auch bei dem Buch nicht weiter. So gut wie keiner seiner Todesser, die er zu dem Haus geschickt hatte, war zurückgekehrt. Sie hatten die Fallen nicht überwinden können. Und die Rückkehrer konnten ihm genauso wenig weiterhelfen, denn diese waren meist als Wache vor dem Gebäude abgestellt. Doch erstaunlicherweise war der Orden des Phönixes nicht wieder aufgetaucht, obwohl Dumbledore anscheinend auch ein Interesse an diesem Buch hatte. Es barg ja schließlich viele Geheimnisse. Das alles war nicht dazu gedacht den Lord in eine gute Stimmung zu bringen. „Bellatrix, tritt vor“, befahl Tom. Er hoffte wenigstens einer seiner Aufträge war erfolgreich gelaufen, ansonsten würden heute noch Köpfe rollen, schließlich musste Unfähigkeit bestraft werden. Bellatrix Lestrange ging erhobenen Hauptes nach vorne, dabei trug sie ein selbstgefälliges Lächeln auf den Lippen. Sie machte ganz den Eindruck, als wollte sie sagen, ‚Mir kann gar nichts passieren!’ Sie war sich in dieser Sache sehr sicher, denn sie war ja die Favoritin des Lords, so dachte sie jedenfalls. Vor dem Thron blieb sie stehen, ging dann in die Knie und küsste kurz den Saum von Voldemorts Umhang. „Meine Liebe, erzähl mir, wie ist dein Auftrag gelaufen ist. Ich hatte dir befohlen, zwei Mitglieder des verhassten Ordens und ihre Familien auszulöschen. Hast du meinen Wunsch erfüllt?“, erkundigte sich Tom lauernd. Denn entgegen der Meinung der Schwarzhaarigen war sie im Grunde für den Älteren nur ein Todesser unter vielen. Jedoch die Jüngere bemerkte den Unterton in der Stimme ihres Herrn nicht. Und selbst wenn sie es doch getan hätte, dann wäre sie trotzdem überzeugt gewesen, dass ihr nichts passieren würde. „Nun ja, Mylord, ich hatte mir ein paar Todesser genommen und habe mich dann mit ihnen zu der ersten Familie begeben. Dort verlief alles glatt. Wie sie befohlen haben, war ihr Tod nicht schnell und schmerzlos. Außerdem hatten wir das Ordensmitglied bis zum Schluss aufgehoben, schließlich sollte er sehen, was mit Leuten passierte, die sich gegen euch stellen“, begann zu erzählen. Dann strafte sie die Schultern, jetzt kam der Teil, der Voldemort nicht gefallen würde, aber sie war sich keiner Schuld bewusst. „Bei der zweiten Familie lief jedoch nicht alles so einfach…“, berichtete sie. Die Augen von Tom begannen in einem intensiven Rot zu leuchten. Ein eindeutiges Indiz dafür, dass er zornig war. Da Bellatrix nicht in das Gesicht des anderen schaute, fiel ihr die Wut des dunklen Lords nicht auf und sie redete einfach weiter. „Wir gelangten in das Haus und hatten alle Familienmitglieder bereits gefesselt. Dolohow wollte sich gerade um die kleine Tochter kümmern, als plötzlich die Eingangstür aufgesprengt wurde und Ordensmitglieder das Haus stürmten. Sofort entstand ein Kampf! Wir wehrten uns mit allen Kräften, schafften sogar einige Gegner auszuschalten, doch der Übermacht hatten wir letztendlich nichts entgegenzusetzen, wir mussten fliehen“, erklärte sie. Sie sollte lieber nicht sagen, dass sie nur zwei Leute getötet hatten. Ihre Seite hingegen hatte größere Verluste gemacht, sie hatte die Hälfte des Teams verloren. Aber das waren sowieso nur Idioten gewesen. Niemand, um den man sich Gedanken machen musste. Was sie nicht bemerkte, war, dass Tom während ihres Berichtes bereits ihre Erinnerungen durchstöbert hatte und was er dort gefunden hatte, gefiel ihm nicht, um es gelinde zu sagen. Er hob seinen Zauberstab und richtete ihn auf Bellatrix. „Versagen wird bestraft, das weißt du!“ Und damit sprach er einen Crucios auf sie. Das daraufhin entstehende Bild einer sich windenden Lestrange steigerte seine Stimmung ungemein. „Aber, Mylord, ich kann nichts dafür. Die anderen waren zu beschränkt, um meine Anweisungen auszuführen. Bitte, Herr, ich hab doch immer alles für euch getan. Ich liebe euch!“, beteuerte sie. Die Schwarzhaarige konnte ihre momentane Lage nicht verstehen, denn sie war doch eigentlich Voldemorts ‚Liebling’, oder? „Ich hasse Leute, die für ihre Taten nicht einstehen können. Und du gehörst dazu, meine liebe Bella. Du als Anführerin deines Trupps hättest besser aufpassen, vor allem hättest du Wachen aufstellen müssen. Und dann schiebst du auch noch alles auf die anderen Todesser… Versagerin! Und so etwas wie dich dulde ich in meinen Reihen. Ich sollte mal gründlich darüber nachdenken, ob ich meine Untergebenen nicht von Individuen wie dich befreie“, spie er wütend aus. „Allerdings amüsierst du mich auch. Du glaubst doch tatsächlich, dass ich was für dich empfinde. Lachhaft! Als würde ich mich in eine meiner Todesser verlieben. So etwas wird nie geschehen. Außerdem bist du nicht mein Geschmack und deine Selbstverliebtheit ist einfach widerlich“, erklärte er ihr grinsend. Keiner der anderen Anwesenden gab auch nur ein Laut von sich. Sie wussten es besser, als sich jetzt da einzumischen. Vor allem weil sie selber Bellas Gehabe nicht leiden konnten. Die Frau konnte jedem den letzten Nerv rauben. Bellatrix war am Boden zerstört, ihr Lord hatte kein Interesse an ihr. Das konnte einfach nicht sein…! Ihre Glieder schmerzten von dem Crucio, der mittlerweile wieder aufgehoben war. Doch auch ihr Herz tat wegen der Worte weh. Nichtsdestoweniger kniete sie weiterhin ruhig auf dem Boden, denn sie wollte sich keine weitere Blöße geben. Diese Zurechtweisungen des dunklen Lord vor allen Todessern hatten ihrer Stellung stark geschadet, aber sie war sich sicher, dass sie das wieder hinbekommen würde. „Du kannst dich zurückziehen, bis ich dich wieder vor mich zitiere. Ich hoffe, dass du dann ein bisschen mehr Kompetenzen und Realitätssinn vorzuweisen hast. Nun geh!“, forderte Voldemort sie auf. Er wartete kurz, bis sie sich in die hinterste Reihe der Anwesenden zurückgezogen hatte, dann rief er Lucius vor sich. Der Blonde strafte innerlich die Schultern und schritt nach vorne, wo er sich genauso wie die anderen vor ihm hinkniete, den Saum vom Umhang des Lords küsste und abwartete. Dabei sah man ihm seine Angespanntheit nicht an, die in ihm aufgekommen war, denn er hatte keine Ahnung, was Tom von ihm wollte. „Mein Getreuer, ich will, dass du neue Todesser anwirbst. Unsere Reihen haben sich in letzter Zeit durch Kämpfe mit dem Orden und eigene Unfähigkeit deutlich gelichtet. Ich brauche aber mehr Männer, um meine Ziele auch weiterhin zu verwirklichen. Allerdings sollten die Neuen kompetenter sein und vor allem intelligenter. Ich will solche Desaster wie in letzter Zeit nicht noch mal erleben, hast du verstanden?“, erklärte er. Er hasste Niederlagen. Der Malfoy schluckte einmal. Er wusste, wenn die neuen Todesser, die er anwarb, versagten, würde das auf ihn zurückfallen. Doch er konnte es nicht ändern. „Natürlich, Mylord, ich werde mich umgehend darum kümmern“, versicherte er sofort… Er machte sich Sorgen um Tom, denn dieser war in letzter Zeit immer aufbrausender geworden. Lucius schätzte, dass es daran lag, dass im Augenblick die Erfolgserlebnisse fehlten. Er hoffte, dass sich das bessern würde, denn sonst wären wohl selbst Voldemorts Freunde nicht mehr vor extremen Strafen gefeit. „Sehr gut, dann kümmere dich darum. Und nun verschwindet! Alle! Das Treffen ist beendet“, erklärte er. Jetzt wollte er Ruhe haben, um nachdenken zu können. Der Blonde verbeugte sich, zog sich schleunigst zurück und verschwand mit den anderen Todessern aus dem Saal. Tom blieb alleine im Raum und setzte sich seufzend in seinen Thron zurück. Irgendwie lief bei ihm in letzter Zeit einfach alles schief. Und das regte ihn auf. Er schaffte doch sonst alles, warum hatte er jetzt anscheinend eine Pechsträhne? Er konnte es einfach nicht verstehen. Während die Zeit verging und er eine Lösung für seine Probleme suchte, klopfte es plötzlich an der Tür. Tom sprach nicht gerade erfreut ein „Herein!“ aus. Daraufhin öffnete sich die Tür und Severus kam herein. Er entschuldigte sich erstmal, da er den Lord gestört hatte. „Es ist dringend, Tom!“, erklärte er und hoffte mit der Anrede nicht zu weit gegangen zu sein. Der Tränkeprofessor war zwar einer, den Voldemort zu seinen Freunden zählte, aber im Augenblick wusste man nicht, wie man sich ihm gegenüber verhalten sollte. Der Ältere war unberechenbar geworden. „Was ist los, Severus, ich wollte meine Ruhe und nun unterbrichst du diese. Was kann so wichtig sein?“, wollte der dunkle Lord wissen. Er hatte jetzt keine Lust sich mit jemand zu unterhalten, erst recht nicht mit dem Tränkemeister, den er zurzeit auch zu seinen Schwierigkeiten zählte, schließlich wusste er etwas über Potter, war aber nicht fähig dem Älteren etwas zu sagen aufgrund einer Blockade, die dieser nicht lösen konnte. „Nun, im Grunde will ich dich nur etwas fragen und dann bin ich auch schon weg. Okay?“, erklärte der Schwarzäugige. Er wartete, bis er ein zustimmendes Nicken bekam, bevor er fortfuhr. „Ich habe erfahren, dass Potter bereits ein paar Anschlägen zum Opfer gefallen ist. Er kam bis jetzt ohne Verletzungen davon. Ich weiß, dass Dumbledore nicht der Täter war, denn ich habe ihn unauffällig ausgefragt. Nun möchte ich von dir wissen, ob du etwas mit der Sache zu tun hast? Hast du noch einen weiteren Spion in Hogwarts, der den Bengel töten soll?“, erkundigte er sich. Diese Information war neu für Tom, jemand wollte also den Jungen- der- lebt töten. Doch wer war so kühn dem dunklen Lord seine Beute stehlen zu wollen, denn der Goldjunge gehörte ihm. Nur er würde dieses Kind für die Schmach, die er erlitten hatte, töten... Er wandte sich wieder an sein Gegenüber. „Ich habe keine weitere Person in das Schloss eingeschleust, das wäre auch zu auffällig. Und ich habe auch keine Ahnung, wer so dreist wäre den Jungen zu ermorden. Dennoch danke ich dir für deinen Hinweis. Ich will, dass du das weiter beobachtest und wenn nötig, Potter beschützt, denn er ist meine Angelegenheit und niemand sonst darf sich einmischen! Jetzt geh, ich will endlich meine Ruhe“, befahl Voldemort ernst. Severus war überrascht, weil er nun keine Idee mehr hatte, wer sonst noch für die Anschläge verantwortlich sein könnte. Er hatte Harry versprochen den Lord diesbezüglich zu fragen, aber jetzt schien es, als bliebe der Attentäter auch weiter anonym. „Danke für die Antwort, Tom“, erwiderte der Tränkemeister. Er seufzte noch einmal, drehte sich um und verließ den Raum. Wenigstens hatte er die Erlaubnis bekommen den Erstklässler zu beschützen, ohne dadurch vielleicht aufzufallen. Der Zurückgebliebene hingegen hatte soeben noch einen weiteren Punkt auf seiner Liste von Problemen hinzugefügt. Er stöhnte auf, es konnte doch nur noch besser werden, oder? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)