Drachenprinz von jancker ================================================================================ Kapitel 7: Todessertreffen -------------------------- Todessertreffen Mittlerweile war eine Woche vergangen und das Leben an der Schule hatte sich so einigermaßen eingepegelt. Die Schüler hatten sich an das neue Haus und dessen ungewöhnliche Bewohner gewöhnt. Harry Potter, seine Katze Raziel und der Hausgeist Soren Draconis wurden nicht mehr bei jedem Betreten eines Zimmers wie das siebte Weltwunder betrachtet und die meisten Kinder hatten es auch aufgegeben mit dem Retter der Zauberwelt in ein Gespräch zu kommen, denn so leicht gelang so etwas nicht. Der Held der Nation war in Sachen Gesprächspartner äußerst wählerisch und jene, die seiner Aufmerksamkeit nicht würdig waren, wurden freundlich abgewimmelt oder einfach ignoriert. Trotzdem war so gut wie niemand der Meinung, er wäre arrogant, denn meistens war er im Umgang mit anderen charmant und zuvorkommend. An diesem Abend war Severus Snape noch spät nachts unterwegs, denn er musste zu einem Treffen. Ein Treffen, auf dem das zurzeit gefährlichste Wesen in Groß Britannien auch anwesend sein würde. Als er nun durch die finstere Nacht, die ihm wegen seines Daseins als Vampir überhaupt nichts ausmachte, zur Grenze des Apparierschutzes marschierte, dachte er an den Jungen, der ihm nichts als Rätsel aufgab. ‚Potter gibt nichts über seine Vergangenheit preis! Selbst Albus regt sich auf, weil er nichts erfährt. Und dann diese Ruhe, die der Grünäugige ausstrahlt… Sie ist völlig untypisch für einen Erstklässler. Außerdem kommt er nicht so selbstherrlich wie sein Vater rüber, er ist eindeutig nicht wie dieser. Der hätte sich sofort in den Mittelpunkt gestellt und gesagt, ‚Seht alle her, ich bin der Größte, denn ich habe ein eigenes Haus nur für mich allein!’ Nein, so etwas hat dieser Junge nicht getan. Ganz im Gegenteil, jedem, der ihm zu nahe kommt, weil er sich irgendwas von einer Freundschaft mit ihm erhofft, sagt er seine Meinung… Potter ist ein Mysterium, eindeutig’, dachte er. Nachdem Severus die Appariergrenze überschritten hatte, apparierte er mit einem ‚Plopp’ und erschien in Slytherin Castle, einem Schloss, das es durchaus mit Hogwarts aufnehmen konnte. Aber daran waren wohl die Erbauer schuld, die niemand anderes als Salazar Slytherin und Godric Gryffindor waren. Nun musste sich der Tränkemeister sputen, denn ansonsten käme er zu spät und das würde Strafe nach sich ziehen. Die wollte der Schwarzäugige vermeiden, denn ein ‚Crucio’ war nicht so leicht wegzustecken, egal wie schwach er war oder wie oft man ihn schon erhalten hatte. Gerade betrat er einen riesigen Saal durch die Seitentür, als er auch schon angesprochen wurde. „Severus, du bist spät. Du kannst von Glück reden, dass ER noch nicht hier ist, so musst du keine Rechenschaft ablegen.“ Ein blonder Mann mit aristokratischen Zügen sah den Schwarzhaarigen ziemlich ernst an. „Lucius, du weißt, dass ich mich nicht so leicht aus Hogwarts entfernen kann. Außerdem muss ich dann auch immer erst eine Weile laufen, ehe eine Apparation möglich ist, also brauchst du mich nicht nerven. Ich weiß genau, was passiert, wenn ich nicht pünktlich bin. Da das aber nicht der Fall war, brauchen wir auch nicht weiter drüber reden!“, brummte der Vampir. Plötzlich wurde es still und alle schwarz gekleideten Anwesenden gingen in die Knie, so auch die beiden eben noch Diskutierenden. Niemand sprach, als sich eine Figur, die sich als Mann mit einem Schlangengesicht entpuppte, einen Weg durch die Menge bahnte. Er ging zielstrebig auf einen Thron am Ende des Raums zu. Erst als dieser sich auf diesen niederließ, wandte er sich den Anwesenden zu. Er sah jeden einzelnen an, ohne selbst eine Regung zu zeigen, bis er schließlich erlaubte, dass die Knienden sich erhoben. Danach schaute er zu einem seiner Untergebenen und zischte, „McNair, was ist bei dem letzten Auftrag schief gelaufen? Du solltest doch bloß ein simples Buch beschaffen… Ich hab dir 10 Männer mitgegeben, dir einen Lageplan des Aufenthaltsortes zukommen lassen und trotzdem habe ich weder das Werk, noch besitze ich meine 10 Todesser. Wie konnte das passieren? Du bist als einziger zurückgekehrt, mit leeren Händen. Ich hoffe für dich, dass du eine gute Erklärung hast!“ Die Leute, die neben den Genannten standen, sahen, wie eben dieser anfing zu zittern. „Mylord, entschuldigt mein Versagen, aber der Ort des Buches war zu stark mit Zaubern geschützt. Wir hatten keine Chance diese Flüche zu brechen. Nachdem wir den 6. Mann verloren hatten, dachte ich, es wäre klüger abzubrechen und euch Bescheid zu geben. Doch als wir Verbliebenen das Haus verließen, war dort Dumbledore mit seinem Orden. Sie griffen uns an, nur mit letzter Not konnte ich entkommen. Verzeiht, Mylord, ich konnte nichts tun“, erklärte McNair unterwürfig. Doch so leicht war Voldemort, denn um den handelte es sich bei dem Lord, nicht zu besänftigen. „Schweig und wag es nicht dich weiter zu rechtfertigen. Für Versagen gibt es keine Entschuldigung. Du hättest bis zum Ende bei deinen Männern bleiben, mit ihnen sterben müssen. Außerdem hast du auch noch zugelassen, dass das Buch in die Hände von Dumbledore geraten kann. Das ist unverzeihlich und muss bestrafft werden. Crucio!“, sprach er zornig. Während seiner Erwiderung glühten seine roten Augen geradezu. Ein sicheres Zeichen, dass man ihm nun nicht zu nahe treten bzw. besser gute Nachrichten für ihn haben sollte. Nach ein paar Minuten löste er den Spruch und entließ McNair aus der Versammlung. Außerdem legte der dunkle Lord ihm nahe sich in nächster Zeit nicht bei ihm blicken zu lassen. Nun wandte er sich Severus zu, der auch etwas unruhig war, aber sich nichts anmerken ließ. „Snape, hat der Alte es geschafft das Buch in seine Hände zu bekommen?“, fragte er harsch. Der Tränkemeister antwortete sofort, „Nein, Mylord, auch er ist mit seinen Leuten gescheitert und hat ziemlich viele dabei verloren. Die Zauber auf dem Haus müssen äußerst stark sein, denn selbst er hat keine Ahnung, wie man sie durchbricht.“ „Nun gut, wenigstens eine erfreuliche Nachricht an diesem Abend…“ murmelte er zu sich selber, bevor er sich an die anderen Todesser wandte. In der nächsten Stunde befragte er noch ein paar weitere zu Aufträgen, die er ihnen erteilt hatte. Wenn er nicht zufrieden war, erfolgte ein ‚Crucio’ oder ein anderer Folterfluch. Doch letztendlich war das Treffen beendet, die meisten verließen den Raum und danach das Anwesen. Als nur noch der Innere Kreis anwesend war, löste Tom Riddle die Schlangenillusion und atmete auf. Er war ein schöner, junger 1,87m großer Schwarzhaariger mit blauen Augen. Niemand würde ihn so auf offener Straße als Voldemort erkennen. „So, jetzt können wir uns anderem zuwenden... Severus, die Schule hat angefangen und Potter müsste jetzt auch da sein. Wie ist er so, erzähl!“, forderte der nun Blauäugige auf. Er war wirklich interessiert, wie es dem Jungen, den er nicht töten konnte, ergangen war. „Nun, also…Tom, ich weiß gar nicht, was ich dir erzählen soll. Der Junge ist mir ein Rätsel… Anscheinend ist er nicht, wie der Alte angenommen hatte, bei seinen Verwandten aufgewachsen. Das regt diesen ganz schön auf, denn das muss irgendwie seine Pläne durchkreuzt haben. Ich weiß zwar nicht, was die Verwandten damit zu tun hatten, aber Dumbledore hat getobt. Tja, seine Eltern kenne ich nicht, auch der Direktor ist bis jetzt unwissend. Er hat zwar herausgefunden, dass es zwei Männer sind und diese Dillon und Kanan Dracien heißen, aber das war es auch schon. Es gibt keine weiteren Informationen über sie, fast so als würden sie nicht existieren“, berichtete der Schwarzäugige. „Das ist ja merkwürdig… Lucius, versuch du auch mal, ob du nicht etwas mehr in Erfahrung bringen kannst“, befahl er jetzt dem blonde Mann, der neben einer ebenfalls blonden Frau, seiner Ehefrau Narzissa Malfoy, stand. Dieser nickte kurz und dann galt aller Aufmerksamkeit wieder dem Tränkemeister. „Was den Jungen selber angeht…er ist in ein eigenes Haus, dem Haus der Drachen, gekommen. Dort lebt er allein mit seiner Katze, die ihn nicht aus den Augen lässt, und dem Hausgeist Soren Draconis, der auch gleichzeitig der Hausvorstand ist. Ich bin am zweiten Tag schon mit ihm zusammengerasselt, denn ich wollte Potter Nachsitzen verpassen um ihn vielleicht ein wenig auszuhorchen, aber das hat nicht geklappt. Es ist nämlich so, dass ein Schüler dieses Hauses nur eine Strafe bekommt, wenn sie gerechtfertig ist und die Rechtfertigung muss vor dem Geist standhalten, Dumbledore hat kein Mitspracherecht. Tja, und Rennen auf dem Flur ist kein Grund, seiner Meinung nach“, brummte er in seinen nichtvorhandenen Bart. „Das ist ja interessant. Ich muss unbedingt meine Eltern mal fragen, schließlich müssen sie das Haus ja kennen. Immerhin haben sie Hogwarts erbaut. Und nach diesem Geist sollte ich mich auch erkundigen, denn von dem habe ich auch noch nichts gehört…“ überlegte der Lord. Die Anwesenden stimmten ihm mit einem Nicken zu. „Und wie ist der Junge selbst? Ist er vorlaut und arrogant, so wie du vermutet hast?“, hakte Tom nach. „Das ist auch so eine Sache… Er ist nicht so, wie ich erwartet habe. Er ist intelligent, hat, meiner Meinung nach, sogar mitbekommen, dass Dumbledore ein falsches Spiel spielt, denn er geht ihm aus dem Weg. Außerdem ist er keineswegs so selbstverliebt und eingebildet wie sein Vater. Er ist äußerst selbstbewusst und zeigt das auch. Was mich allerdings wundert, ist, dass er noch keine richtigen Freunde hat. Es ist schon merkwürdig genug, dass er mit allen redet, selbst mit den Slytherins. Aber so wirklich lässt er niemanden an sich ran. Da ich mitbekommen habe, dass er in den Fächer, die er mit den Schlangen hat, neben Draco sitzt, hab ich diesen mal deswegen gefragt. Er meinte, dass Potter keine Vorurteile hätte, egal gegen wen. Und er wolle die Leute erst kennen lernen, bevor er sich entschied sie als Freund oder Feind zu betrachten. Das sei auch der Grund, warum er noch keine Freunde hat. Er wolle sich nämlich erst gründlich mit den Interessierten unterhalten, bevor er eine Entscheidung träfe“, erzählte Severus weiter. Tom war beeindruckt von dem, was er über den Jungen erfuhr. Er hatte gedacht, dass dieser einfältig wäre und sich von jedem manipulieren ließe. Aber es schien das Gegenteil der Fall zu sein. So wie es klang, schien er sogar eine Chance zu haben, dass Harry sich mit Slytherins anfreundete und er ihm so näher kam. Vielleicht hätte er auch die Möglichkeit ihn auf seine Seite zu ziehen, mit den richtigen Argumenten wohlgemerkt. „Severus, behalt ihn weiter unter Beobachtung und teile mir jede Auffälligkeit mit. Ich will absolut alles wissen, auch wenn Dumbledore etwas bezüglich des Kleinen plant, verstanden?“ „Natürlich, Tom, wie du wünscht… Wenn nichts weiter ist, werde ich wieder nach Hogwarts zurückkehren“, erwiderte dieser. Nach einem Nicken von Tom, verabschiedete sich der Tränkemeister und machte sich wieder auf den Rückweg. Er war müde, denn die Uhr bewegte sich mittlerweile auf 3 zu. Außerdem war der Tag anstrengend gewesen, erst die Bälger, die einfach nicht hören wollten, die Lehrer und der Direktor, die ihm auf die Nerven gingen, und schließlich das Treffen. Er freute sich jetzt nur auf sein Bett und dann trotz der Kürze auf erholsamen Schlaf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)