One Piece - Der Weg zum Piratenkönig von Sirus0 (Eine eigene One Piece Geschichte) ================================================================================ Kapitel 30: Eine schwere Entscheidung ------------------------------------- „Und wer bin ich eigentlich?,“ fragend blickte Tyke an sich herab und blickte auf seine eigenen Hände. Anschließend auf das viele Eisen, welches ringförmig um ihn herum lag. Vorsichtig tastete er seine Gedanken ab. Doch lagen sie weiß, wie ein leeres Blatt vor ihm. Ohne Erinnerungen, ohne Aufzeichnungen seines Lebens. Wer er war. Wieso er hier war. Verwirrung machte sich in ihm breit und das Gefühl, etwas sehr wertvolles verloren zu haben. Schweigend streifte er mit den Augen über den Hafen. Die Blicke unzähliger Menschen lagen auf ihm. Die Einen wirkten aufgrund ihrer Kleidung wie Seemänner, die Anderen wie Hafenarbeiter. Und er war Mittelpunkt ihres Interesses. In welch seltsamer Szenerie befand er sich denn nur hier? Er versuchte erneut beinahe verzweifelt eine Erinnerung in seinem scheinbar leeren Kopf zu finden, die dies alles zu erklären vermochte, doch fand er weiterhin nichts außer eine gähnend leeren Landschaft der Einsamkeit, deren Zentrum er selbst bildete. Einsam und verlassen. Zurückgelassen ohne jegliche Erinnerung. Ein ganzes Leben einfach so ausgelöscht. * * * * * „Was ist mit ihm geschehen?,“ wollte Aisuru erschrocken wissen, während July zu ihrem Kapitän stürmte und begann ihn zu untersuchen, während dieser sie ansah, als habe er sie noch nie in seinem Leben gesehen. Diese gefühllosen Augen, taten ihr beinahe schon in der Brust weh, während sie sie vorsichtig besah. „Das was ihr gesehen habt, war die Macht der Gedanken Frucht. Derjenige, der ihre Kraft besitzt, ist in der Lage die Erinnerungen eines Menschen zu verändern oder zu manipulieren. Er kann sogar die Persönlichkeit einer Person nach belieben ändern, denn die Erinnerungen eines Menschen machen seinen Charakter aus. Falsche neue Erinnerungen können daher…,“ plötzlich stockte Omoide in seinem Redeschwall und sah zu Tsukahara, ehe er zu seinem Kapitän sah. „Falsche Erinnerungen. Kapitän, habt ihr etwa meine Erinnerungen manipuliert?“ Animo blickte schweigend zu Omoide, ehe er schwer seufzte und meinte: „Keine Sorge, ich werde dich, wenn alles bereinigt ist, wieder von diesen schlechten Gedanken und all diesen dunklen Zweifeln befreien, damit du wieder der sein kannst, der du sein solltest. Ein mächtiger Krieger, an der Seite eines mächtigen Piratenkapitäns.“ „Du hast ihn vergessen lassen, wer ich bin,“ zischte Tsukahara und hielt sein Schwert wieder vor sich. „Natürlich habe ich das. Nur so konnte er zu dem werden, was er sein musste. Ich habe sein Potential erkannt und seine Gedanken und Erinnerungen dementsprechend angepasst, so dass er dieses optimal ausnutzen konnte. Ist es nicht erstaunlich wie einige wenige Veränderungen und das ausradieren unwichtiger Wesen aus der eigenen Geschichte, einen soviel stärker machen können? Wie Omoide sagte, sind wir ein Produkt unserer Erinnerungen und Erfahrungen. Ändern wir einen Faktor, kann ein ganz neuer Mensch entstehen. Das heißt, dass meine Gabe nicht einfach nur eine Teufelskraft ist, sie ist eine göttliche Gabe. Ich kann neue Menschen, aus verdorbenen Alten machen. Ich kann eine perfekte Armee erschaffen. Ich kann das Beste aus einem Jeden holen, durch einfache Änderungen an seiner Geschichte. Ich kann aus einem Feind einen Freund machen oder ihn einfach den Grund des Kampfes vergessen lassen. Ich bestimme, was Wahrheit und was Lüge ist. Ich bestimme die Realität! Ich kann, wenn ich möchte die Freunde dieses rothaarigen Narrens gegeneinander antreten lassen. Und ihn habe ich alles vergessen lassen, was er jemals wusste. Er ist im wahrsten Sinne des Wortes ein ‚unbeschriebenes Blatt’. Wunderbar, nicht wahr?“ Nina sah zu Tyke und July umfasste sein Gesicht, drehte es zu ihr und fragte ihn weinerlich: „Sag mir wer ich bin. Bitte Tyke, sag mir dass du dich an mich erinnerst.“ „Ist dies mein Name…? Tyke?“ Tränen schossen in die Augen der Ärztin, als sie weinend ihr Gesicht in seine Brust vergrub und ihre Finger sich zu Fäusten ballten, die beinahe automatisch gegen seine Brust schlugen. Er wankte nicht einmal, als ihre zierlichen Hände seinen Oberleib und ab und an auch seine Schultern trafen. Schläge die er praktisch nicht spürte… bis einer seine Verletzung traf. * * * * * Keine Erinnerung. Weder an sich, noch an einen der anderen Personen, die hier am Hafen standen. Nichts war da in seinem Kopf. Nicht einmal bei der Nennung seines Namens – Tyke – regte sich etwas. Alles blieb still und verlassen. Kein Gefühl. Kein Wiedererkennen. Lediglich dieses kalte, herzlose Weiß, das seine gesamte Gedankenwelt in eine karge leblose Wüste verwandelte. Doch da. Was war das? Ein stechender Schmerz irgendwo in seinem Leib. Und mit einem Mal brauste der Schmerz, wie eine Welle durch seinen Körper. Breitete sich unaufhaltsam aus. Erreichte seinen Kopf. Seine Gedanken. Die Fluten des Schmerzes prasselten gegen die weiße Wand des Vergessens. Versuchte sie einzureißen. Immer wieder krachten ihre Wogen auf sie ein. Risse. Tatsächlich bildeten sich Risse. Ein Rinnsal presste sich durch eben diese. Ein Rinnsal bestehend aus Bildern und Emotionen. Erinnerungen. Gedanken. Wissen. Namen. Gefühle. Die Wand des Vergessens brach mit einem lauten Knall ein und wurde von dem Schmerz davon getragen. An ihre Stellen trat eine Persönlichkeit. Seine Persönlichkeit. Raven D. Tyke. * * * * * „Jetzt bist du dran, Schwertkämpfer,“ sprach Animo zornig, nachdem er sich gegen den eigenen Wunsch gestellt hatte den Blauhaarigen gegen seine rothaarige Gefährtin aufzuhetzen – dies würde er später zur Unterhaltung nachholen –, und streckte seinen Arm in dessen Richtung aus. Er wollte dem Mann mit den violetten Haaren das antun, was der Rotschopf bereits erlitten hatte. Doch da meldete sich eine Stimme hinter ihm zu Wort und hinderte ihn damit an seiner Tat: „Er ist nicht dein Gegner, sondern ich bin es. Schon vergessen?“ Langsam, so als sei er in einer Welt aus Honig gefangenen, die all seine Bewegungen erschwerte, drehte er sich um und seine Augen trafen auf den wütenden Blick Tykes. Die Eisenspäne flogen bereits wieder um ihn herum in der Luft. Ihr Flug erschuf ein Surren, dass dem von tausender Bienen gleich kam und äußerst aggressiv klang – sollte fliegendes Eisen überhaupt emotional klingen können. Die Ärztin war unterdessen einige Schritte zur Seite getreten, um ihrem Kapitän nicht im Weg zu stehen, und lächelte glücklich. Froh darüber Tyke wieder zu haben. „Wie kann das sein? Das ist doch nicht möglich,“ keuchte der Kapitän der Memory-Piraten überrascht. Animo eilte auf Tyke zu und schaffte es sich unter der Eisenfaust, die sich aus den Spänen bildete, hinweg zu ducken und seinen Gegner zu fassen zu bekommen. Erneut baute er die Wand des Vergessens in seinem Kopf aus, doch noch einmal fiel sein Gegner nicht darauf herein. Schnell fasste er sich selbst an seine Schulter und bohrte mit aller Macht seinen Daumen in die blutende Stichwunde, die Omoide ihm zugefügt hatte. Der Schmerz ebnete sich wieder ein Weg in seinen Kopf und stieß Animo förmlich daraus hinaus. „Der Schmerz?,“ keuchte er überrascht, „Aber das ist nicht möglich. Noch nie hatte sich jemand meinen Kräften widersetzen können oder meiner ‚Forgotten Realms’ zu entkommen!“ „Doch ist es,“ meldete sich July lächelnd zu Wort. Tränen traten ihre Augen. Freudentränen voller Erleichterung. „Deine Kraft ist einfach zu durchschauen. Sie erlaubt dir die Synapsen im menschlichen Gehirn zu beeinflussen. Du blockierst sie oder verbindest sie neu miteinander und generierst auf diese Weise falsche Erinnerungen oder kappst bereits vorhandene. Jedoch, wenn diese Änderungen noch sehr frisch sind, sind sie auch sehr instabil. Eine Reizüberschwemmung, wie etwa ein starker Schmerz, kappt sie und stellt den ursprünglichen Zustand wieder her. Die Erinnerungen kehren zurück. Bei Omoide funktioniert ein tiefer Schmerz jedoch nicht. Die Veränderungen in seinen Erinnerungen hatten sich bereits verfestigt. Doch mir scheint, dass sie selbst nach so vielen Jahren nicht im Ansatz soviel Festigkeit aufweisen, wie die wahren Erinnerungen seiner Kindheit.“ Entsetzen, Unverständnis, Überraschung und Wut. Diese Gefühle zeichneten sich tief in das Gesicht Animos, der kurzerhand den Klettverschluss seiner Weste aufriss hinein griff und… * * * * * Schwer getroffen von der Erkenntnis durch seinen Kapitän manipuliert worden zu sein, stammelte der Grünhaarige kaum hörbar: „Ich habe einen Bruder? Ich bin… kein Einzelkind. Ich hatte eine Familie. Einen Vater. Eine Mutter. Ich war nie einsam, nie verloren und verlassen. Ich hatte eine glückliche Kindheit.“ Tränen der Erleichterung begannen zu fließen. Ein Lächeln, das erste welches die Crew der Fata Morgana – Animos stolzes Schiff – jemals auf seinem Gesicht zu sehen bekamen, seit sie ihn damals entführt hatten. Glücklich und befreit von der Last seiner scheinbar unbekannten Vergangenheit, blickte er zu Tsukahara empor. „Bruder…,“ flüsternd überkamen die Worte seine Lippen und dennoch waren sie laut genug gewesen, dass der Schwertkämpfer sie hatte hören können. „Du erinnerst dich. Du erinnerst dich an mich.“ Der Fechter nickte und hauchte ein kurzes: „Ja.“ Mit aller Kraft stemmte sich der Einarmige gegen die Flut an Gefühlen an, welche sich wie bei einem Vulkanausbruch in seinem Innersten anstauten und immer mehr sich an dich Freiheit drängten. Er weigerte sich trotz aller Freude zu weinen. Er war ein Schwertkämpfer. Ein Mann. Seine Meisterin hatte ihn gelehrt, dass ein Samurai seine Gefühle für sich behielt und doch, war dies nicht vielleicht eine duldbare Ausnahme? Nein, ihm stand es nicht zu, zu weinen. Dennoch konnte und wollte er nichts gegen das Freudenlächeln, welches sein Gesicht in Beschlag nahm, unternehmen. Dafür reichte seine Willenskraft nicht aus. Sein Schwert in den Boden rammend, reichte er seinem Bruder die linke Hand, um ihm auf zu helfen. Dieser nahm die Geste an und stand langsam auf. Seine Arme ausstreckend, wollte er seinen Bruder in diese schließen, als… PENG. Finster wie ein Dämon, der in Tsukaharas Kopf und Gedanken gehaust hatte, um den rechten Moment abzuwarten, drängelte sich die düstere Erinnerung an seine Kindheit ihm auf. Die Erinnerung an den Schmerz, als die Kugel seinen Arm getroffen hatte. Doch diesmal galt der Schuss nicht ihm. Zu spät erkannte er es. Einen, zwei Schritte schaffte Omoide auf ihn zu zukommen, ehe er auf die Knie sank. Das Blut spritzte aus seinem linken Arm und bedeckte den grau-weißen Boden. Entsetzt keuchte er auf. Unfähig etwas zu sagen oder zu tun. Der Schock hatte sich tief in sein Hirn gefressen und hinderte es Befehle an seinen Leib zu übermitteln. Als der Grünhaarige zu Boden gegangen war, hatte sich für Tsukahara der Blick auf Animo eröffnet, der mit einer Pistole – aus deren Lauf noch der seichte Qualm des verbrannten Schießpulvers drang – in seine Richtung zielte. Grausam lag das Lächeln auf seinen Lippen, ehe er die Pistole sinken ließ, nur um nach kurzem Überlegen sie erneut zu erheben und damit auf den Schwertkämpfer zu zielen. Dumpf drangen die Worte zu ihm durch, welche daraufhin ertönten: „Du Schwein! Was soll der Scheiß?! Das wirst du mit deinem Blut bezahlen! Magnetfeld – Iron Storm!“ Plötzlich breiteten sich Tykes Späne aus zu einem mächtigen Strudel, der nicht mehr nur ihn, sondern auch seinen Gegner einhüllte und damit verhindern sollte, dass dieser einen Fluchtversuch starten würde. Erneut ertönte ein Schuss, doch schaffte die Kugel es gerade einmal bis zu dem sich schnell drehenden Wirbel zu gelangen, wo sie augenblicklich von den anderen Spänen in Fetzen gerissen wurde und somit zu einem Teil des Strudels wurde. Unterdessen eilten die Rabenpiraten augenblicklich zu den beiden Brüdern heran. Während Aisuru sofort sein Hemd, das er im Lauf ausgezogen hatte, auf die blutende Wunde presste, überprüfte July hastig den Zustand des Fechters. „Er befindet sich in einer Art Schockstarre. Ich brauche Medikamente, sofort. Aisuru, hol mir schnell meinen Koffer aus meinem Krankenzimmer auf unserem Schiff. Onee-san, du presst weiterhin das Hemd auf die Schusswunde. Ich muss gleich, sobald Aisuru zurück ist, einen kurzen Blick auf sie werfen. Erst dann kann ich sagen, wie schlimm es um ihn wirklich steht.“ Erneut wirkte die Blondine wie ausgewechselt, doch scheinbar half ihr gerade das perfekt mit der Situation umgehen zu können und die richtigen Entscheidungen zu fällen. Nina und Aisuru stellten sie daher keinesfalls in Frage, sondern setzten jeden ihrer Befehle sofort in die Tat um. Tsukahara dagegen blickte mit Entsetzen und Besorgnis auf seinen Bruder herab und stieß mit krächzender Stimme hervor: „Ich konnte ihn nicht beschützen.“ „Du konntest nicht ahnen, dass so etwas geschehen würde,“ meinte Nina und drückte mit aller Kraft auf das Hemd, welches bereits völlig blutdurchtränkt war. „Bitte, er muss es schaffen.“ „Dann lass mich meinen Job machen und steh nicht im Weg rum,“ baffte July mit erhobenem Finger. Doch kurz darauf sprach sie wesentlich freundlicher: „Mir ist und wird niemand wegsterben. Dafür ist ein Arzt da. Das Leben seiner Patienten geht über alles und der Tod fürchtet sich sogar vor den Besten von uns!“ „Bist du eine der Besten?“ „Ich bin die Allerbeste!“ Schnaufend kehrte der Aisuru bereits wieder zurück. Er war zwar noch einige Meter entfernt, doch überkam ihm eine Idee und so begann er seinen Arm, in dem er den Koffer hielt, wild im Kreis zu drehen und anschließend wie eine Bowlingkugel zur Ärztin der Rabenpiratenbande zu schleudern. Er bewies dabei ein unglaubliches Geschick und ein gutes Augenmaß, da die Arzttasche zwar nicht punkgenau bei July ankam, jedoch eine Armeslänge hinter ihr zum Stehen kam, so dass sie sich diese schnell schnappen konnte. Blitzschnell öffnete sie ihren Koffer, zog eine Ampulle und eine Spritze daraus heraus und als sie Tsukaharas fragenden Blick bemerkte, meinte sie kurz und knapp: „Ein starkes Schmerzmittel. Es wird die weitere Behandlung erleichtern. Ach und noch etwas. Könnten die Herren sich bitte um diese idiotischen Piraten kümmern, die uns zu attackieren wagen?“ Der Schwertkämpfer, so wie der Navigator – der die kleine Gruppe inzwischen erreicht hatte – blickten überrascht auf und bemerkten, dass ihre Ärztin Recht hatte. Sie waren derartig von der Szene ergriffen gewesen, dass ihnen, im Gegensatz zu July, nicht aufgefallen war, wie Animos Crew sie eingekesselt hatte und die vier noch kampffähigen Personen überwältigen wollten. Die Hafenarbeiter dagegen, die der Rabenbande zur Hilfe hatten eilen wollen, waren von den Rombardis aufgehalten worden. Sie wollten nicht, dass einer ihrer kostbaren Männer verletzt würde. Doch war dies nur im Interesse von dem Blauhaarigen und seinem schwertschwingenden Kampfpartner. So mussten sie nicht auf Zivilisten acht geben. „Ihr wagt es tatsächlich uns attackieren zu wollen? Grrr… unser Kapitän hat den Euren leider für sich beansprucht, also müsst ihr als Ersatz dienen, damit wir unseren Zorn auslassen können,“ meinte Aisuru grimmig und ließ demonstrativ seine Fingerknöchel knacken. Tsukahara begnügte sich damit, sein Schwert aus dem Boden zu ziehen und anschließend zu schultern. „Schnapp dir so viele du kannst. Ich nehme keine Rücksicht auf dich und lasse dir erst Recht keine von Ihnen zum Spielen übrig,“ knurrte Aisuru, ehe er langsamen Schrittes auf die Piraten losging. „Ditto,“ kam es von der anderen Seite, als Tsukahara sich in entgegen gesetzter Richtung aufmachte den Ring an Feinden zu sprängen. Wie auf ein geheimes Kommando hin, stürmten ihre Gegner los und versuchten die beiden Großmäuler endgültig zu erlegen. Diese verkündeten jedoch nur lautstark: „Dovemanship!“ „Rundumangriff!“ Täuschten die Piraten sich, oder leuchteten die Augen der beiden Kämpfer auf, wie die Augen zweier Dämonen die zu einem einseitigen Schlachtfest aufbrachen? * * * * * „Du Schwein.“ Langsam drehte sich Animo zu dem Rotschopf um und sprach eisig: „Er hat versagt und das ist seine Strafe. Er wird nun sterben, dank dir. So eine Schande. Wenn du nicht gewesen wärst, wäre die Welt noch in Ordnung.“ „Ich stopf dir dein Schandmaul und wenn du dabei drauf gehst, mir egal. Ich werde dich bluten lassen, für all das Leid, welches Tsukahara wegen dir durchleiden musste. Wegen dem Schmerz. Und weil du ihm seinen Bruder nahmst und diesen auch noch gegen ihn in den Kampf geschickt hast. Ich werde Tsukaharas Rache für ihn ausführen. Das schwöre ich, bei dieser Wunde,“ mit diesen Worten legte er seine flache Hand auf die Stelle, wo Omoides Florett, seinen Leib durchbohrt hatte. „Du willst im Namen dieses törichten Mannes kämpfen, der lieber sein Leben aufgab, als seinen Bruder zu bekämpfen, um nicht sterben zu müssen? Im Namen eines Mannes, dessen Leben ihm bereits egal war?! Dann musst du ein noch größerer Tor sein, als er. Und so einer will Piratenkönig werden. Du überlebst doch nicht einmal die erste Insel auf der Grand Line.“ „Das wollen wir doch einmal sehen…“ * * * * * „Tsukahara,“ hallten Julys Worte über den Hafen, woraufhin der Schwertkämpfer den Piraten vor sich wegtrat und sich fragend zur Ärztin umwand. „Was?!“ „Komm schnell her.“ Ihre Stimme lies ihn zusammen zucken. Irgendwas stimmte ganz und gar nicht, woraufhin er seine Gegner stehen ließ und sofort zu der blonden Ärztin eilen wollte. Er beachtete nicht einmal mehr den Piraten hinter sich, der gerade mit seinem Säbel zustechen wollte. „Bas Côtes,“ ertönte es auf einmal hinter ihm. Als der Schwertkämpfer kurz über seine Schulter sah, erblickte er Nina, die dem Störenfried einen kräftigen Tritt gegen seine Brustpartie verpasste und ihn damit sogar gut zwei Meter nach hinten wegschleuderte. Als sie merkte, dass er stehen geblieben war, schimpfte sie erbost: „Ich kümmere mich schon um die, jetzt geh endlich zu July. Dein Bruder ist wichtiger!“ Ihr kurz zunickend, machte er sich wieder auf den Weg und erreichte bereits nach kurzer Zeit July und seinen verletzten Bruder, der scheinbar wieder zu sich gekommen war, da er zu lächeln versuchte als er Tsukahara erblickte. „Hallo Bruder. Tut mir Leid, ich habe Mist gebaut. Ich glaube das war’s mit mir.“ „Hör auf, Omoide. Spar dir lieber deine Kraft.“ „Er übertreibt ein wenig. Natürlich ist die Wunde schwer, aber er wird es überstehen, solange…“ Fragend sah der Mann mit den violetten Haaren zu der Ärztin, diese sah kurz weg und meinte dann leise: „Diese Kugeln sind keine normalen Kugeln. Sie haben scheinbar so etwas wie ‚Flügel‘, so dass sie im Flug anfangen um ihre eigene Achse zu rotieren. Dadurch erzeugen sie einen seltsamen Strudel um sich selbst, der die Effektivität der Kugeln steigert. Sie bohren sich ins Fleisch und zerfetzen dabei auch noch das ganze Gewebe um sich herum, während sie die betroffene Zone durchstoßen. Im Fall von Omoides Arm sind wichtige Arterien durchtrennt…“ sie wollte nicht erneut das Wort ‚zerfetzt‘ verwenden, da sie sah wie betroffen Tsukahara auf die Nachricht reagierte, „…worden. Wir können sein Leben nur auf eine Weise retten. Wir müssen seinen Arm amputieren.“ „Omoide…“ „Er ist nicht in der Lage die Entscheidung zu fällen. Du musst es für ihn übernehmen.“ „Was passiert danach?“ „Wir müssen die Schnittstelle ausbrennen, damit die Blutung dann gestoppt wird und das Gewebe an der Stelle sich nicht infizieren kann. Seine Überlebenschancen würden dadurch rapide steigen.“ „Ich weiß, wie es ist einen Arm zu verlieren,“ nuschelte Tsukahara, ehe er die entscheidenden Worte sprach: „Verzeih mir Bruder.“ Entschlossen erhob er sein Katana und ließ die Klinge ohne zu zögern nieder sausen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)