One Piece - Der Weg zum Piratenkönig von Sirus0 (Eine eigene One Piece Geschichte) ================================================================================ Kapitel 11: Das zweite Mitglied: Nina, das rechte Bein der Götter ----------------------------------------------------------------- *In der Gegenwart* „Mein Vater… hat mich verraten…,“ schluchzte sie und verdeckte mit ihren Händen ihr von Trauer und Leid gezeichnetes Gesicht. Tyke sah zu Boden, während Aisuru die Decke anstarrte. Keiner von ihnen wagte es auch nur ein Wort zu sagen. Sie warteten geduldig was geschah. „Eigentlich, hättest du an jenem Tag vor zehn Jahren sterben müssen. Es wäre meine Pflicht gewesen dich zu töten. Aber auch ohne die Bitte deines Vaters, hätte ich es nie übers Herz gebracht, diese Aufgabe zu erfüllen. Er wollte nur das Beste für dich. Wieso also beharrst du so an dieser Ansicht?,“ fragte der Vizeadmiral schließlich. „Weil es so ist! Ich hasse Piraten! Ich hasse meinen Vater! I-Ich… bin… kein… Pirat!,“ kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, traf Tykes Faust ihre Wange. Die Marineköchin schlug hart auf den Boden auf, obwohl sie es noch in letzter Sekunde schaffte sich wenigstens ein wenig mit den Händen abzufangen. Sie setzte aber nicht zu einem Gegenschlag an. Stattdessen konnte man ihr leises Schluchzen vernehmen. Sich die schmerzende Wange haltend blickte sie anschließend, mit wutverzerrtem Gesicht, zu dem rothaarigen Piraten. „Was sollte das? Was fällt dir überhaupt ein?“ „Du kannst deinen Vater hassen,“ begann Tyke und Nina bemerkte, wie die Faust – mit der er sie geschlagen hatte – kaum merklich zitterte, „Du kannst ihn für seine Taten und seine Entscheidung verurteilen. Du kannst dich weigern in meine Bande einzutreten. Aber…“ Mit geweiteten Augen und fassungslosem Blick sah sie zu ihm. Er kämpfte mit sich. „Aber du kannst niemals deine Herkunft verleugnen!“ Die Worte des rothaarigen Piraten, die wie eine Explosion aus ihn herausplatzten und ihr voller Wut entgegen geschmettert wurden, trafen Nina schwerer als sein Faustschlag kurz zuvor. Sie waren wie ein spitzer Speer, der direkt durch ihr Herz gerammt wurde. Sie riss ihre Augen weit auf und sah ihn mit einem leeren Blick an. Tränen sammelten sich in ihren Augen. Er hatte Recht, aber das wollte sie nicht. Sie wollte nicht, dass er Recht behalten solle. Das der Chefkoch und Vizeadmiral Ne Lasag Recht hatten. Sie durften es einfach nicht. Ansonsten hätte sie doch all die Jahre umsonst gehasst. Ihre Wut wäre sinnlos gewesen. Ihr Leben. Leb für uns… Noch heute konnte sie die Stimmen der Crew hören. Ihre Rufe. Ihren Stolz spüren. Leb für uns… Den Stolz Piraten zu sein. Den Stolz wenigstens ihr Leben gerettet zu haben, wenn schon nicht das Eigene. Leb für uns… „Sag es!,“ schrie Tyke, während er Nina am Kragen packte und empor riss, „Los sag es noch einmal!“ Leb für uns… Die Tränen bahnten sich ihren Weg und tropften zu Boden. Sie hatte ein Versprechen einzulösen. Nicht ihr Vater hatte sie verraten, sondern sie hatte ihren Vater verraten. Leb für uns… Hatte die Crew ihres Vaters verraten. Leb für uns… Hatte ihre Herkunft vergessen. Leb für uns… Hatte ihren Stolz vergessen. Leb für uns… Sie hatte vergessen wer sie war. Leb für uns… Ja, wer war sie? Wer war sie wirklich? War sie diese rothaarige Köchin der Marine, die sie jetzt sehen würde, wenn sie in einen Spiegel blicke? Leb für uns… Nein. Das war nicht sie. Das war nicht ihr wahres Ich. Das war nicht ihr Ich, welches ihr Vater so geliebt hatte. Für das seine Crew ihr Leben hergegeben hatte. Das war nicht ihr wahres Ich. Leb für uns… „Nimm mich mit!,“ schrie sie letztendlich dem Rotschopf entgegen, „Nimm mich mit auf die See, denn ich gehöre dorthin. Aufs weite Meer gehöre ich. Das Meer, welches ich als Kind so geliebt habe. Welches ich als Kind eines Piraten befahren habe. Welches ich als Pirat befahren will. Denn ich bin ein Pirat! Ich war schon immer ein Pirat und ich werde es immer sein! Ich bin stolz ein Pirat zu sein. Ich bin stolz die Tochter von Rene ‚mit dem Stahlfuß’ zu sein. Und ich wäre stolz Mitglied deiner Bande sein zu dürfen! Bitte… Bitte nimm mich mit. Nimm mich dahin mit, wohin ich gehöre. Auf die hohe See!“ Tränen rannen ihre Wangen hinab, während sie all ihren Gefühlen, die sie so lange geleugnet und weggesperrt hatte, endlich freien Lauf ließ. Schluchzend und weinend krallte sie sich am Hemd ihres neuen Kapitäns fest. Sie hatte immer an die Gerechtigkeit der Marine geglaubt. Doch dieser Glaube war erschüttert worden. Vielleicht fand sie ja Gerechtigkeit im Leben eines Piraten wieder. Denn schließlich hatte Tyke ihr bewiesen, dass nicht alle Piraten böse Menschen waren. Stille kehrte in den Raum ein. Niemand wagte etwas zu sagen. Niemand wagte diesen Moment zu zerstören. Weder Aisuru, noch die Soldaten der Marine. Auch der Chefkoch und der Vizeadmiral nicht. Alle wartete sie auf die Antwort des Rothaarigen. Dieser nahm sie herzlich in den Arm. Drückte sie an sich. „Klar doch. Dein Wunsch sei dir gewährt,“ flüsterte Tyke und es kam Nina so vor als reiche sein Grinsen von einem Ohr bis zum Anderen. Da waren sie gewesen. Die befreienden Worte. Und plötzlich brauch es aus den anwesenden Soldaten heraus. Jubelschreie. Sie feierten regelrecht die Aufnahme von Nina, in dieser kleinen Bande. Auch Aisuru war erleichtert und streckte erneut seine Hand mit dem erhobenen Daumen aus. Sie hatten also ein weiteres Mitglied für ihre Bande gefunden. Ihre Köchin. Doch dann erinnerte sich der Blauhaarige daran, dass sie sich noch immer mitten in einer Marinebasis befanden – auch wenn diese gerade dabei war zu feiern, zu jubeln und zu lachen – und ein Vizeadmiral ihnen den Fluchtweg versperrte. „Ich will jetzt nicht die Stimmung trüben, aber wir sind aus der Geschichte noch nicht ganz raus,“ meldete er sich schließlich zu Wort und blickte besorgt zu Ne Lasag. Langsam richtete er sich auf und gesellte sich zu seinen beiden Freunden. Gemeinsam sahen sie zu dem Vizeadmiral. Es war unmöglich seinen Blick einzuschätzen. „Bursche, wie ist dein Name?“ „Ich heiße Raven D. Tyke,“ antwortete der Rothaarige und blickte starr in die Augen seines Gegenübers. Der Vizeadmiral konnte keinen Funken Angst in ihnen erkennen. Nein, stattdessen brannte ein leidenschaftliches Feuer in ihnen. Dieser Junge würde einmal ganz groß werden. Er konnte jetzt diesen aufstrebenden Stern im Keim ersticken oder ihn ziehen lassen und sehen was aus ihm heranwachsen würde. „Einer der D’s? Erstaunlich. Aber dein Name ist mir nicht bekannt.“ „Ich bin erst seit kurzem alleine auf See unterwegs. Davor war ich nur Passagier… Nein… Mitglied auf einem anderen Piratenschiff,“ erklärte Tyke und verschränkte seine Arme vor der Brust. Nicht eine Sekunde lang wandte er seinen Blick ab. Wozu auch? Er hatte dazu keinen Grund. Er war sich seiner Sache sicher. Ein verschmitztes Lächeln erschien auf seinen Lippen. Er würde sich seinen Weg bahnen. Egal wie. „Auf wessen Schiff denn?“ „Der Eternal Jolly. Das Schiff des Samurai Monkey D. Loris!“ Sämtlichen Marinesoldaten im Raum, entgleisten ein weiteres Mal die Gesichtszüge, bei diesem Namen, während sie zu feiern und zu jubeln aufhörten. Was für Menschen hatten sich in diesem Raum eingefunden? Dieser Name war einer von denen, die einem Schlag ins Gesicht gleich kamen. Namen von lebenden Legenden. Jeder kannte Loris. Auch wenn er nicht der Samurai mit dem höchsten ehemaligen Kopfgeld war, wussten alle, dass er mitunter der Gefährlichste war. Und vielleicht sogar der Stärkste der momentanen sieben Samurai der Weltmeere. Schließlich war Loris der Enkel des zweiten Piratenkönigs. „Erstaunlich, erstaunlich,“ wiederholte Ne Lasag seine Worte anerkennend, „Dann kann man von dir Großes erwarten?“ „Natürlich! Schließlich will ich der nächste König der Piraten werden!,“ protzte Tyke lautstark herum. „Nun denn, nächster Piratenkönig. Ich überlasse dir einen Angriff. Zeig mir was du kannst! Vielleicht lasse ich sogar Gnade vor Recht walten,“ entschied Ne Lasag, was dazu führte, dass die Soldaten der Marinebasis Ironbase zu tuscheln begannen. Wie konnte ein Vizeadmiral nur ein solch unmoralisches Angebot einem Piraten unterbreiten? Tyke aber ließ sich nicht zweimal bitten und ergriff kurzerhand sein kleines Säckchen mit den Eisenspänen. Gelassen und ruhig, schüttete er den Inhalt aus und streckte anschließend seine Hände nach vorne aus. „Magnetisierung – Fists of Iron!“ „Du besitzt also Teufelskräfte?,“ stellte Ne Lasag fest, jedoch ohne ein Anzeichen von Überraschung, und wartete mit zur Seite gestreckten Armen auf Tykes Angriff. Kaum hatte der Rotschopf seine Worte zu Ende gesprochen, umhüllten die kleinen metallischen Eisenspäne seine beiden Fäuste und umgaben sie so mit einer harten Schicht aus Eisen. Dies würde seine Schlagkraft deutlich verstärken. Langsam ging er auf den Vizeadmiral zu. Als er ihm genau gegenüber stand blieb er schließlich stehen. Ein kurzer Blick in die Augen des Vizeadmirals. Mehr war nicht nötig. Es wirkte für alle Anwesenden wie in Zeitlupe, als der Rotschopf seinen Arm erhob und… Seine Hand auf die Brust des Vizeadmirals legte. „Ich habe es nicht nötig mich zu beweisen,“ flüsterte Tyke und ging einfach an dem stolzen Mann vorbei. Der rothaarige Piratenkapitän hatte wahre Größe bewiesen. Ja, er konnte es schaffen, da war sich der Vizeadmiral nun sicher. Mit weit geöffneten Augen stand er da. Seine Arme noch immer ausgestreckt. An der Tür zur Marinebasis blieb Tyke stehen und wartete. Aisuru war der Nächste, der sich in Bewegung setzte. „Wir werden gut auf Nina acht geben. Darauf gebe ich ihnen mein Wort als Mann von Ehre,“ sprach Aisuru, als er an dem Vizeadmiral vorbei trat. Nachdem auch er den Eingang erreicht hatte, drehten sich die beiden Piraten um und warteten erneut. Auf das neuste und letzte Mitglied ihrer noch jungen Bande. Diese wischte sich über ihr Gesicht, um halbwegs ansehnlich auszusehen und trat dann vor den Vizeadmiral heran. „Vielen Dank, für alles. Ich werde ihnen nie vergessen, was sie für mich getan haben. Passen sie bitte für mich auf Allen und die Kinder auf, ja?“ „Natürlich.“ Nina wollte bereits weiter gehen, als sie plötzlich hinter ihm stehen blieb und sich gegen den Rücken ihres Mentors anlehnte. „Bevor ich es vergesse. Ich erwarte sie auf der Grand Line. Ich muss doch meinen Vater rächen. Keine Sorge, ich will sie nicht töten. Das würde ich nicht über mein Herz bringen. Nicht nach all den Jahren, die sie für mich da waren. Ich will sie nur besiegen. Und das werde ich,“ kaum hatte sie die Worte gesprochen begab sie sich zu ihren neuen Gefährten. Langsam drehte sich ihr Mentor um und rief ihr fröhlich entgegen: „Auf diese Worte habe ich seit zehn Jahren gewartet. Zehn lange Jahre.“ Gemeinsam verließen die drei Piraten die Basis und machten sich auf den Weg zum Hafen. Es war an der Zeit zur nächsten Insel zu fahren. Nur wenige Sekunden nachdem sie die Marinebasis verlassen hatten, wollten die Soldaten ihnen bereits hinterher stürmen, doch wurden sie aufgehalten. „Halt!,“ befahl der Vizeadmiral, „Ich könnte diesen Jungen zwar hier und jetzt besiegen. Doch würde es nichts an der Tatsache ändern, dass der Junge mich bereits übertroffen hat.“ * * * * * Genüsslich aßen Tyke und Aisuru die vielen Speisen, die der Chefkoch ihnen auftischte. Zwar hatten sie direkt zum Hafen gehen wollen, um von dort aus zur nächsten Insel zu gelangen, doch als er sie eingeholt und ihnen angeboten hatte, ihnen ein Festmahl zum Abschied zu zubereiten, konnten sie einfach nicht absagen. Außerdem hatten die Beiden noch immer nichts Vernünftiges zwischen die Kiefern bekommen. „Haha, ihr seid ja ganz schön ausgehungert,“ lachte Nina und half dem Chefkoch in der Küche. „Wenn ihr wollt, könnt ihr von mir auch ein wenig Proviant haben,“ bot dieser der kleinen Truppe an. „Vielen Dank. Aber wir wollen ihnen nicht zur Last fallen,“ meinte Tyke. „Keine Sorge. Ich tu das gerne. Ihr habt Nina fröhlich gemacht, so glücklich habe ich sie in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen.“ „Chefkoch!,“ protestierte diese und versuchte ihr leicht rotes Gesicht zu verstecken. „Kein Problem,“ meinte Aisuru und hoffte diesmal Erfolg zu haben, mit seinem erhobenen Daumen. „Geh sterben.“ „Wuhääää! Wieso ist sie die einzige Frau, die ich je erlebt habe, bei der mein Charme nicht funktioniert? Tyke, willst du nicht vielleicht eine andere Köchin?“ „Willst du Ärger, Blaubeere? Dich blöden Zauberfutzi, hau ich doch locker KO!,“ schrie Nina sofort und warf mit einem feuchten Küchenlappen, auf den Navigator der kleinen Bande. Zielsicher traf sie dabei sein Gesicht und bewirkte somit, dass dieser vor Schreck von seinem Stuhl fiel. „Was soll das, du dummes Mannsweib?!“ „Sag das noch einmal!“ „Dummes Mannsweib!“ „Argh, komm her! Renn nicht davon, Angsthase.“ „Mit denen, wirst du keine Ruhe mehr haben,“ meinte der Chefkoch an Tyke gewand. „Iff vinfe zie luzfig,“ entgegnete der Rotschopf mit vollem Mund und war bereits dabei auch Aisurus Portion wegzuessen. „Ja, da hast du Recht. Was habt ihr als nächstes vor?“ Tyke kaute ein wenig schneller und versuchte alles auf einmal herunter zu schlucken, jedoch war der Speisebrocken zu groß und so drohte der junge Kapitän auch noch daran zu ersticken. Schnell eilte Nina herbei und drückte immer wieder gegen seinen Brustkorb, um ihm zu helfen das Essen wieder auszuspucken. Doch schnell zeigte Tyke, dass er das Essen lieber runterschlucken wollte, indem er die Hände so fest er konnte vor den Mund hielt. Daraufhin begann Aisuru ihn zu würgen und dabei den Essensklops seinen Hals hinab zu drücken. „Uaaaah! Ich dachte schon ich sterbe! Danke ihr Beiden. Also erst einmal brauche ich eine volle Mannschaft. Das heißt ich will vor der Grand Line noch einen Schiffsarzt haben und einen Zimmermann, der unser Schiff reparieren kann.“ „Wir brauchen erst einmal ein vernünftiges Schiff,“ entgegnete Aisuru bei dem Gedanken an ihre kleine Nussschale, die auch noch geklaut war. „Einen guten Zimmermann findet ihr im West Blue nicht. Ihr solltet euch lieber einen auf der Grand Line suchen. Da gibt es ganz Berühmte. Vor allem die Männer aus Water 7 sind legendär. Und dann auch noch die Zimmermänner aus Kilmandscho. Dort soll ein ganz begabter Junge leben, habe ich gehört,“ meinte der Chefkoch. „Weißt du auch, wo wir gute Ärzte finden?“ „Ihr könntet es auf einer Insel ganz hier in der Nähe versuchen. Sie heißt Acidem und dort soll vor Jahren ein berühmter Arzt hingezogen sein. Es heißt er lebe dort als alter Eremit.“ „Dann ist unser nächstes Ziel Acidem!,“ entschied Tyke sofort, „Und bring uns sicher dorthin, Aisuru. Ansonsten kannst du gleich da bleiben. Ich brauch keinen miesen Navigator der nicht einmal zaubern kann.“ „Schnauze!“ „Aber du willst doch nicht nur zwei weitere Mitglieder finden, oder?,“ fragte der Chefkoch. „Nein, ich habe mich bereits entschieden, dass ich elf weitere Personen um mich versammeln will.“ „Nur elf?“ „Ja.“ „Wieso nur elf?“ „Weil wir dann insgesamt ein Dutzend Mann wären. Eine schöne Zahl, wie ich finde.“ „So etwas kannst du doch nicht anhand deiner Sympathie zu einer Zahl festmachen,“ meinte Nina geschockt. „Wieso nicht? Elf starke Männer und Frauen an meiner Seite. Mehr brauch ich nicht um König der Piraten zu werden. Zwei habe ich schon, fehlen mir nur noch neun.“ „Nun ja, auch der berühmte Monkey D. Ruffy hatte keine tausend Mann gebraucht, um sein Ziel zu erreichen. Wenn du sagst, dass elf reichen, dann werden sie auch reichen,“ verteidigte der Chefkoch die Position des Rothaarigen. „Wir können ja eh seine Meinung nicht ändern,“ meinte Aisuru resignierend und trank einen kräftigen Zug seines Bieres. „Ich wünsch euch Dreien auf jeden Fall alles Gute. Ich werde alles verfolgen, was ich über euch finden kann. Vor allem freue ich mich schon auf eure ersten Steckbriefe. Insbesondere auf deinen, Nina.“ „Wieso das denn?“ „Nun ja. Ich will sehen, ob du deinen Vater übertrumpfen kannst. Ob du es vielleicht sogar so weit bringst wie dein Großvater,“ meinte der Bärtige grinsend. „Ich gebe mein Bestes.“ „Das ist die richtige Einstellung. Chefkoch, haben sie eigentlich auch einen richtigen Namen? Nicht nur dieses ‚Chefkoch’?,“ fragte Tyke plötzlich in die Runde und wechselte damit schlagartig das Thema. „Ja, habe ich. Aber ich habe ihn schon lange abgelegt. Und da ich der älteste innerhalb der Reihen der Marinebasis bin, kennt dort keiner meinen richtigen Namen mehr.“ „Wieso haben sie ihn abgelegt?,“ fragte Tyke weiter. „Vielleicht erzähle ich es dir, wenn du wieder kommst. Als Piratenkönig natürlich. Außerdem dachte ich, ihr wolltet ein wenig feiern vor eurer Abreise?!“ „Stimmt ja! Na dann: Auf unsere Abenteuer!,“ schrie Tyke glücklich und so stießen sie fröhlich lachend ihre Bierkrüge aneinander. * * * * * „Mein Schädel dröhnt wie verrückt,“ jammerte die attraktive Köchin. „Kein Wunder, du hast mehr gesoffen als wir Beide zusammen,“ behauptete Aisuru und deutete dabei auf sich und ihren Kapitän, „Typisch Mannsweib eben.“ „Geh sterben,“ stieß sie schwach hervor und als eine weitere Welle das kleine Boot traf, übergab sich die Rothaarige augenblicklich in das klare Meerwasser. „Wie lange brauchen wir bis nach Acidem?,“ fragte Tyke und machte es sich auf ihrem Boot so gemütlich wie nur irgend möglich. „Ungefähr eine Woche. Wenn der Wind gut steht,“ meinte Aisuru und legte sich ebenfalls hin. „Wieso geht es euch nicht so schlecht wie mir? Ihr habt auch jeder mindestens ein Fass leer getrunken.“ „Wir vertragen den Alkohol besser,“ antworteten sie gleichzeitig und bekamen noch mit, wie Nina erneut das leckere Essen, welches sie auf der Marinebasis verspeist hatten, den Hals emporstieg. * * * * * „Kapitän, ganz ruhig. Halten sie bitte noch aus. Wir sind bald da! Dort wird man sie behandeln. Der alte Eremit soll ein ausgezeichneter Arzt sein,“ meinte der dunkelhäutige Mann zu seinem bleichen Kapitän. Auch die anderen Crewmitglieder sahen besorgt zu ihrem einst so stolzen Anführer, der nun als gebrochener Mann in seinem Bett lag. Das Fieber war zwar ein wenig zurückgegangen, doch wirkten seine Augen bereits leblos und vollkommen leer. Er hatte schon vor Tagen aufgegeben sich gegen die Krankheit zu wehren. Obwohl er es auf die Grand Line geschafft hatte und stets dadurch auffiel nie aufzugeben. Doch scheinbar war das alles umsonst gewesen, wenn er nun von irgendeiner Krankheit dahin gerafft wurde, deren Namen er nicht einmal kannte. So weit war es also mit dem berühmten Schrecken aus dem West Blue gekommen. Dem berühmt-berüchtigten Kapitän Arsen. Nie hatte er Gnade walten lassen und nun schien das Schicksal ihm gegenüber ebenfalls keine zeigen zu wollen. Also wozu noch kämpfen? „Kapitän, wir sind bald da. Bitte halten sie durch!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)