One Piece - Der Weg zum Piratenkönig von Sirus0 (Eine eigene One Piece Geschichte) ================================================================================ Kapitel 4: Tykes Piratenbande ----------------------------- „Was hast du mit ihm gemacht?“ „Ich habe meine Eisenspäne um seinen Körper gelegt und magnetisiert. So stark, dass selbst die kleinsten Eisenteilchen in seinem Körper davon angezogen wurden. Die im Blut beispielsweise. Von überall her. Dadurch fängt der Körper an verrückt zu spielen ohne dass man es will. Leider ist dies ein äußerst schmerzhafter Vorgang. Es endet meistens mit einem Kreislaufkollaps. Vielleicht könnte es sogar mit dem Tod enden, aber soweit lasse ich es nie kommen.“ „Also, als wir uns vor einem halben Jahr zuletzt sahen, hattest du diese Kräfte noch nicht.“ „Ja, ich weiß. Ich habe meine Teufelskraft erst danach erhalten. Kurz bevor ich aus der Bande meines Aniki austrat, um eine eigene zu gründen, fanden wir eine solche sagenumwobene Frucht. Er meinte, wer möchte darf sie verspeisen. Doch die, die bereits Teufelskräfte hatten, wagten sich nicht – da es ja heißt, dass man beim Verzehr einer zweiten sterbe – und die, die keine hatten, wollten auch nicht.“ „Und wie kam es, dass du sie gegessen hast.“ „Man könnte es… einen Unfall nennen. Ich bin in der Nacht schlafgewandelt und hab sie dabei gegessen.“ „Das nenn ich Pech.“ „Ich weiß, James. Danke das du es mir noch einmal unter die Nase reibst.“ „Bitte doch.“ Beide sahen zu dem bewusstlosen Piraten. Seine Tätowierungen hatten sich wieder normalisiert und waren nur noch zierende Bilder auf seiner Haut. Scheinbar bedurfte es immenser Konzentration und Kraft, um sie in ihrer anderen Form zu erhalten. „James, kannst du ihn bitte nicht verhaften?“ „Wieso?“ „Weil er nicht böse ist. Er ist ein guter Mann. Hat das alles nur für seinen Käpt’n auf sich genommen. Ich bin sicher, dass dieser stolz auf ihn sein wird. Und auch wenn er nicht gewonnen hat, seine Ehre und die seines Kapitäns sind wieder hergestellt. Ich will sehen, was aus Ikiteru wird. Und dann noch mal mit ihm kämpfen. Eines Tages. Ich erwarte, dass er dann viel stärker sein wird … und sogar meine Humanmagnet Attacke übersteht.“ „Du bist ein hoffnungsloser Fall. Er hätte dich beinahe besiegt, wenn du diese Attacke nicht hättest anwenden können. Beim nächsten Mal wirst du es also noch viel schwieriger mit diesem Verrückten da haben. Aber ich beuge mich deinem Wunsch. Der alten Zeiten Willen.“ „Beim nächsten Mal, werde auch ich stärker sein. Ich weiß ja jetzt, dass selbst hier im West Blue schon gefährliche Piraten hausen,“ meinte der Rotschopf grinsend voller Freude auf ihren nächsten Kampf. „Einer unter Hundert Weicheiern. Nun ja. Selbst das kann schon ausreichen,“ entgegnete James nur und schüttelte ungläubig den Kopf. „Tyke!,“ schrie plötzlich der kleine Jim und tauchte aus der Luke auf, in die Aisuru zuvor verschwunden war. Mit diesem. „Hey, da bist du ja.“ „Sie hatten ihn über eine Luke in der Geheimluke entführt, aber ich hab ihn schnell gefunden. Einfach meinen Trick versauen, was für eine Frechheit,“ beschwerte sich der Magier, als auch er endlich durch die Luke wieder an Deck gekommen war. Bevor Aisuru aber auch nur noch ein weiteres Wort sagen konnte, hörte er das Klicken zweier Handschellen und ehe er sich zudem versah, erkannte er diese an seinen und Tykes Händen. „Hey, was soll das,“ beschwerte sich Aisuru lautstark. „Ihr Beide seit wegen Piraterie verhaftet und weil ihr die Passagiere dieses Schiffes mit euren Kämpfen in Gefahr gebracht habt.“ „Das kannst du doch nicht machen, sie haben uns geholfen,“ jammerte Jim. „Außerdem bin ich kein Pirat! Und überhaupt, du warst doch der Einzige von uns, der das Schiff zu Kleinholz verarbeitet hat!,“ protestierte Aisuru weiter. Tyke sank unterdessen in sich zusammen und seine Gliedmaßen schienen nur noch schwach herunter zu baumeln, so als hätten sie keine Knochen in sich. Besorgt fragte Jim sofort den fremden Marinekapitän: „Was ist mit ihm?“ „Ihm habe ich Handschellen aus Seesteinen angelegt. Diese kann ich leider nur mit Handschuhen anfassen, ansonsten würde es mir wie ihm ergehen,“ demonstrativ zeigte er seine Hände, über die er, scheinbar während alle durcheinander geredet hatten, schwarze Lederhandschuhe gestreift hatte, „Damit er nicht seine Teufelskräfte nutzen kann um vor mir zu fliehen. Gut, dass er mir von ihnen berichtet hat. Und außerdem Herr Casanova, waren sie doch jahrelang Mitglied auf diesem Piratenschiff, oder nicht?“ „Ich wusste doch nicht, dass sie welche waren.“ „Laut dem Gesetzt der Marine ist jeder, der mehr als ein Jahr auf einem Piratenschiff verbringt – egal ob als Gefangener oder auf freiwilliger Basis – offiziell als Pirat zu vermerken,“ erklärte James ruhig „Was?!,“ brüllte der Magier entsetzt. „Dann kannst du… ja in meiner Bande… eintreten. Bist ja… nun eh schon… ein Pirat,“ nuschelte Tyke in einer Art Delirium und zwang sich zu einem wenigstens schiefen Grinsen. „Du spinnst doch wohl,“ schrie Aisuru zornig und trat auf Tykes Gesicht ein. „Herr Aisuru Casanova, sie sind wegen Piraterie festgenommen und werden einem Marinegericht vorgestellt, welches über ihre Zukunft entscheiden wird,“ erinnerte und erklärte James dem Blauhaarigen seine Situation, „Ich bitte sie Folge und keinen Widerstand zu leisten. Tyke, du ebenfalls.“ „Ich bin kein Pirat. Verdammt.“ „Tyke, gehört dieser Mann zu dir?“ „Auf jeden Fall.“ Aisuru sah zu dem Angesprochenen mit der scheinbar in Flammen stehenden Frisur. Sah ihn genauestens an und sah dabei sein breites Grinsen. Und da verstand er endlich was Sinn und Zweck dieser Scharade war. „So ist das also. Ein Marinekapitän spielt ein falsches Spiel. Ich glaub es einfach nicht. Verpetzen sollte ich dich! Nun gut, dann gehöre ich wohl zu diesem Kerl ab sofort, auch wenn es mir alles andere als geheuer ist.“ Aisuru warf seine Handschellen James zu, der mehr als verblüfft diese ansah. Das hatte er nun wirklich nicht erwartet. Hätte er aber vielleicht sollen, bei einem Magier. Ehe er noch etwas tun konnte, warf dieser zusätzlich eine Rauchbombe auf den Boden und als der Qualm sich verzogen hatte, waren er, Tyke und Jim verschwunden. Das einzige Überbleibsel ihrer Anwesenheit waren die Seesteinhandschellen, welche vor wenigen Sekunden noch an Tykes Händen befestigt gewesen waren. * * * * * Mit kräftigen Ruderschlägen entfernte sich das zweite Rettungsboot von der Valdarim. Zwei der Insassen grinsten so breit, dass ihre Mundwinkel von einem Ohr bis zum Anderen reichten. „Was ist?,“ fragte der blauhaarige Ex-Magier die beiden Grinsekatzen in einem mehr als zornigen Tonfall. Doch das störte diese nicht und so grinsten sie feuchtfröhlich weiter. „Du bist nun ein Pirat. Ich will auch einer werden,“ meinte Jim lachend, „Tyke, nimmst du mich auch auf?“ „Dafür bist du noch zu jung,“ antwortete der Angesprochene und lehnte sich ein wenig zurück. „Bin ich gar nicht! In einem halben Jahr werde ich dreizehn!,“ beschwerte sich Jim und schlug auf Tykes Brust ein, der nur laut loslachte. Es dauerte nicht lange, bis die Drei das Festland erreichten. Sie konnten dabei bereits aus der Ferne das besorgte Gesicht von Jims Mutter sehen, welches sich jedoch nun ihn ein glückliches wandelte. Als sie Jim und Tyke wohlbehalten erblickte, lösten sich auch einige Tränen der Freunde und kullerten über ihre rußbedeckten Wangen. „Mama, wie kommst du hierher?“ „Ich habe mir Sorgen um euch gemacht. Außerdem wurden wir von einigen Marinesoldaten evakuiert. Hinter die Hügel dort drüben,“ dabei deutete sie hinter sich, zu einigen größeren Hügeln, die einen Teil der Stadt eingrenzten. „Mama, diese beiden Kerle sind unglaublich stark. Sie haben die Piraten auf dem Zirkusschiff besiegt. Und Tyke hat den Magier hier überredet in seiner Bande mitzumachen,“ berichtete Jim fröhlich und wirkte dabei wie ein Kind dessen Geburtstag mit Weihnachten und vielleicht auch Ostern auf ein Datum fiel. „Ich wurde gezwungen. Nur um das kurz richtig zu stellen. Aber nun gut, da kann man wohl nichts machen,“ beschwerte sich Aisuru immer noch leicht angesäuert. „Auf dem Schiff waren Piraten? Kein Wunder, dass sie die Stadt angegriffen haben. Wir waren alle verwirrt warum auf uns geschossen wurde,“ meinte Jims Mutter. „Hmm, wenn die Marine in der Nähe ist, müssen wir wohl schnellstens wieder abhauen,“ meinte Tyke grinsend und ging an Land. „Aber nicht in dieser Nussschale,“ antwortete Aisuru und verließ ebenfalls das Rettungsboot. Er hatte genug vom Rudern und bis zur nächsten Insel dieser Tätigkeit nachzugehen, lag nun wahrlich nicht in seinem Interesse. „Wir werden uns hier verabschieden müssen. Denn ihr könnt nicht mit uns in das Innere der Stadt mitkommen. Dort ist es sicher noch sehr gefährlich durch die Brände und ähnlichem. Außerdem ist es besser, wenn ihr nicht mit Piraten gesehen werdet,“ sagte Tyke und das Grinsen schien schon gar nicht mehr aus seinem Gesicht weichen zu wollen. Dabei zerwuschelte er Jims Haare und ging an ihm und seiner Mutter vorbei. „Also ist es an der Zeit auf Wiedersehen zu sagen?,“ fragte Jim ganz bedrückt, woraufhin Tyke kurz über seine Schulter blickte. „Japp,“ ohne ein weiteres Wort des Abschiedes, drehte er sich wieder nach vorne und zusammen mit seinem blauhaarigen Begleiter machte sich der Rotschopf auf den Weg. Sie hatten sich einige Meter von ihren beiden neuen Freunden entfernt, als sie diese plötzlich rufen hörten: „Tyke, auf welchen Namen sollen wir achten, wenn die neusten Steckbriefe kommen werden? Wir müssen doch den Werdegang des nächsten Piratenkönigs verfolgen.“ „Aisuru Casanova,“ schrie der ehemalige Magier den Beiden zu. „Raven D. Tyke!,“ war Tykes Antwort. Und sowohl Jim mit seiner Mutter, als auch Aisuru rissen ihre Augen auf und sahen mit weit geöffneten Mündern den grinsenden Piraten an, welcher gemütlich ins Zentrum der brennenden Stadt Los Birt ging. * * * * * „Aaaaaah! Musstest du denn unbedingt einen Marinesoldaten nach dem Weg fragen?!,“ schrie Aisuru aufgebracht, während er und Tyke vor den gut zwei Dutzend Marinesoldaten hinter ihnen quer durch die brennende Stadt flohen. „Hab halt nicht drauf geachtet!,“ versuchte sich dieser zu verteidigen. „Aber wieso sprichst du ihn auch mit ‚Hallo, ich bin der nächste Piratenkönig Raven D. Tyke. Könnten sie mir den Weg zum Hafen erklären?’ an?!,“ fügte Aisuru hinzu, doch Tyke kratzte sich nur beschämt am Hinterkopf, anstatt zu antworten. „Stehen bleiben, ihr elendigen Piraten,“ rief dafür aber die Marinemeute hinter ihnen. „Was willst du überhaupt hier? Eben hast du noch nach dem Weg zum Hafen gefragt und dahin sollten wir auch lieber hingehen und uns ein Schiff… nun ja… ‚ausleihen‘?“ „Mir ist eingefallen, dass wir erst ein wenig Proviant brauchen. Ich habe nämlich nichts mehr und Geld habe ich auch keines.“ „Du willst also stehlen?“ „Wir sind eh schon Verbrecher, dadurch dass wir Piraten sind. Und wie sagtest du so schön. Ich möchte es mir nur ‚ausleihen’.“ „Essen ausleihen? Du hast einen Knall. Kannst du sie ein wenig weiter aufhalten? Ich schlage mich solange zum Hafen durch und suche ein geeignetes Boot zur Flucht,“ ignorierte der Blauhaarige die Erklärung seines Kapitäns. „Und was ist mit dem Proviant?“ „Herr Gott noch eins! Die nächste Insel ist nicht so weit entfernt von hier. Bis dahin kommen wir auch ohne klar. Und dort kaufen wir uns dann etwas zu essen,“ brüllte Aisuru wütend, „Also, kannst du sie beschäftigen?“ „Ich habe meine Eisenspäne auf dem Zirkusschiff zurück gelassen. Wie soll ich sie also aufhalten?“ „Hier gibt es genug Eisen für dich. Gib mir etwa fünfzehn Minuten, das reicht absolut.“ „Argh! Na gut. Ich versuche es.“ Tyke blieb abrupt stehen und drehte sich zu seinen Verfolgern um, die vor Schreck ebenfalls stoppten und mit erhobenen Schwertern ihren Gegenüber ansahen. Aisuru dagegen rannte weiter und nutzte die Gunst der Stunde, um zum Hafen zu gelangen. „Auf ihn, Soldaten!,“ rief der Leutnant, der zuvor Aisuru von der Valdarim abgeführt hatte und sich irgendwann während der Flucht der Beiden zu seinen Mannen hinzugesellt hatte. „Wah! Können wir das nicht ausdiskutieren?,“ fragte Tyke und wich geschickt einigen Attacken aus. Die Schwerter der Soldaten verfehlten ihn meist nur um Haaresbreite. Irgendwann wurde es ihm dann doch zu bunt. Zwar wollte er sich ungern auf einen Kampf einlassen, doch gab es für ihn auch andere Wege seine Gegner kampfunfähig zu machen. Mit Hilfe seiner Teufelskraft magnetisierte er sämtliche Schwerter, so dass diese sich gegenseitig anzogen und die Marinesoldaten sie nicht mehr voneinander trennen konnten. „W-Was ist hier los?!“ „S-Sind das Teufelskräfte?!“ „Männer, ihr sollt ihn ergreifen und nicht herum hampeln!,“ brüllpiepste – anders konnte man diese Tonlage nicht beschreiben – der Leutnant. „Aber wir versuchen es doch, Leutnant.“ „Ich muss nun weg. Hehe, war nett mit euch gespielt zu haben,“ rief Tyke und rannte – winkend –, um die nächste Ecke. Schließlich wollte er den Marinetrupp endlich loswerden. So schnell er konnte rannte er durch die vielen Straßen und nach einer längeren Suche fand er auch den Hafen der zerstörten Stadt. Aisuru stand bereits an einem Boot, welches einer der vielen Markthändler vom Morgen in seiner Panik zurückgelassen haben musste. Heftig gestikulierend versuchte er Tykes Aufmerksamkeit zu erlangen, was ihm letztendlich auch gelang. Mit einem letzten Spurt und einen kräftigen Sprung gelangte der Käpt’n der kleinen Piratenbande in das Boot und sofort setzte der Blauhaarige das Segel. Und so ließen sie Los Birt hinter sich. Sie waren sich sicher, dass die Marinesoldaten sie nicht weiter verfolgen würden. Für die war die höchste Priorität die Stadt nicht gänzlich auf ihre Grundmauern niederbrennen zu lassen. Außerdem war da noch James auf dem Zirkusschiff. Er würde mit Sicherheit die Brände löschen können. „Sag mal. Weißt du überhaupt wo wir hinfahren?!,“ fragte Tyke mit großen Augen und aus einer Position heraus, die bereits beim Betrachten weh tat. Er war nicht gerade glücklich gelandet, als er auf das Boot gesprungen war. „Ja. Ich war auf Käpt’n Tichs Schiff der Navigator. Ich bin nämlich früher viel alleine herumgereist und habe mir daher selbst beigebracht, wie man ein Schiff navigiert und sicher ans Ziel bringt. Meine Fähigkeiten sind zwar bescheiden, werden aber schon ausreichen. Fürs Erste.“ „Echt?! Das ist ja cool,“ freute sich Tyke und setzte sich in eine weitaus angenehmere Haltung hin. Da hatte er ja einen richtigen Glücksgriff gelandet bei seinem ersten Mitglied. „Sag mal, Tyke. Gehörst du tatsächlich zu denen, die das berühmte ‚D’ im Namen tragen?,“ kam Aisuru auf den Namen seines Kapitäns zu sprechen. Dieser drehte seinen Kopf wie in Zeitlupe zu seinem ersten Piratenmitglied und offenbarte erneut sein gigantisch breites Grinsen. „Nö.“ Verdutzt und erschrocken kippte Aisuru um. Er hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit dieser kurzen Antwort, die zudem völlig überraschend kam. „Was?!,“ entkam es ihm dabei, nachdem er sich wieder aufgerichtet hatte, „Aber du sagtest doch vorhin, du heißt Raven D. Tyke?!“ „Tu ich auch.“ „Dann bist du ja doch einer von den berühmten ‚D’s!“ „Nein.“ „Willst du mich verarschen?!,“ brüllte Aisuru zornig und verpasste Tyke mehrere Faustschläge ins Gesicht, so dass dieser anschließend von Beulen und blauen Flecken überseht war. „Aufa… daff tuf fee!“ „Selbst schuld, du Knalltüte! Und jetzt erklär mal, warum du dieses legendäre Zeichen hast, wenn du keiner von ihnen bist.“ „Nun ja, ich bin nicht in die Familie hineingeboren worden. Aber ich wurde aufgenommen. Ich bin ein Waisenkind, seit sechs Jahren… und damals wurde ich von einem der ihren gerettet. Er war es auch, der mich in seine Familie aufnahm. Du musst wissen, eigentlich haben James und ich unsere einstigen Träume über Bord geworfen, an dem Tag an dem wir alles verloren, was uns einmal lieb und teuer gewesen war und sind einen neuen Lebensweg gegangen.“ „Wie meinst du das?“ „James und ich wuchsen auf einer Insel hier im West Blue auf. Es ist… war eine kleine Fischerinsel. Die einzigen Attraktionen waren James Familie und die meine. Denn James war der Sohn eines einst sehr berühmten Piraten und ich der Sohn eines hochrangigen Marineoffiziers, der aus dem Dienst ausgetreten war. Schon unsere Großväter waren Piraten, beziehungsweise Marinemitglieder gewesen. So wollten natürlich auch er und ich in die Fußstapfen unserer Vorfahren eintreten. Er wollte einer der größten Piraten werden, die die Weltmeere je gesehen haben und ich wollte den Rang eines Admirals erlangen, um alle beschützen zu können, die mir wichtig waren. Na ja, manchmal hat das Schicksal andere Wege für einen vorgesehen. Nun ist es genau umgekehrt. Ich bin ein Pirat und James ein Mitglied der Marine. Unsere Väter würden uns umbringen, wenn sie davon wüssten… uns es überhaupt könnten.“ „Wie kam es dazu?,“ fragte Aisuru vorsichtig und überprüfte schnell den Kurs ihres Schiffes, um danach seine Aufmerksamkeit auf Tyke richten zu können. „Wir hatten zwei verschiedene, aber dennoch prägende, Erlebnisse. Erlebnisse die man nicht einmal seinem Feind wünscht. Zumindest zum Teil. Vielleicht kann man es auch Glück im Unglück nennen. Jedenfalls haben wir damals sozusagen unsere Plätze in der Welt getauscht.“ Plötzlich wirkte Tyke völlig ausgewechselt. Sein ewiges Grinsen war zum ersten Mal komplett aus seinem Gesicht verschwunden. Stattdessen blickte er mit einem gezwungenen Lächeln hinauf zu den Wolken. Aisuru hatte erst fragen wollen, was ihm widerfahren war, doch kam der Rotschopf ihm stattdessen zuvor. „Weißt du, ich glaube jeder hat so seine kleine ‚Geschichte seines Lebens’ zu erzählen. Willst du vielleicht die Meine hören?“ Still nickte Aisuru nur und Tyke begann mit zittriger Stimme zu erzählen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)