OneShot-Sammlung von _ayame (Meine Sammlung an OneShots [wie der Titel schon sagt]) ================================================================================ Kapitel 4: Denkarium -------------------- „Ich bin wieder zu Hause Schatz!“, ein total erschöpfter Frank Longbottom betrat die Küche, in der seine Frau, Alice Longbottom, hinter dem Herd stand und vor sich hersummte. Sie war gerade dabei das Essen vorzubereiten, da ihr Sohn, Neville, heute wieder kommen würde. Er war dieses Jahr nach Hogwarts gegangen um ein echter Zauberer zu werden und da nun die Weihnachtsferien begonnen hatten, kam er wieder nach Hause. Alice hatte ihn in der Zeit schrecklich vermisst und bereitete deswegen fast ein ganzes Festmahl zu. „Wie war die Arbeit?“, sie drehte sich um und gab ihrem Mann einen Kuss auf den Mund, und dabei zog er sie fest an sich. Er vermisste sie jede Sekunde, in der er sie nicht bei sich hatte. Noch immer liebte er sie wie am ersten Tag. Nie würde er diese Frau wieder gehen lassen, eher würde er sterben wollen. „So wie immer. Moody hat uns wieder trainieren lassen, wie die irren. Diese Ausbildung wird immer anstrengender. Doch James und ich konnten ihn davon überzeugen früher Schluss zu machen, da unsere Kinder ja wieder nach Hause kommen.“, er grinste, als er daran dachte, was sie ihm alles versprechen mussten, damit sie früher gehen konnte. Das bedeutete doppelt so hartes Training als sonst, doch damit konnten sie leben, solang ihre Söhne wieder kamen, war ihnen alles Recht. „James und du tun mir jetzt schon Leid.“, Alice wusste anscheinend was das bedeute und gab ihrem Mann noch mal einen Kuss auf die Wange bevor sie sich wieder dem Essen widmete. Heute würden ihre Eltern und Franks Mutter vorbeikommen um ihren Enkel willkommen zu heißen und deswegen musste sie automatisch für mehrere Personen kochen. Es machte ihr nichts aus, im Gegenteil, sie liebte es zu kochen. Manchmal hatte sie sich in ihrer Schulzeit einfach in die Küche geschlichen, um dort, zusammen mit den Hauselfen, zu kochen. „Wir werden das schon schaffen, wir sind schließlich richtige Männer.“, meinte er gespielt tapfer. „So, ich werde nun eben schnell unter die Dusche springen und dann unseren Sohnemann vom Bahnhof abholen.“, Frank sprintete die Treppe hoch und machte sich fertig. Summend schwang Alice den Zauberstab und zauberte einige Teller und das dazugehörige Besteck auf den Tisch. Sie blickte aus dem Fenster und bemerkte glücklich, dass es angefangen hatte zu schneien. Es war der erste Schnee in diesem Jahr und das machte die Sache noch schöner. „Ich bin dann los! Ach und ich hole dann noch meine Mutter ab! Bis gleich!“, rief Frank durch das Haus und sie hörte nur noch, wie die Haustür geschlossen wurde. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie ein wenig schneller machen musste, wenn sie mit dem Essen noch rechtzeitig fertig werden wollte. Wie vorher geplant, tauchten Alice’ Eltern durch den Kamin auf und Frank öffnete die Haustür, und das zur gleichen Zeit. Hinter Frank kamen seine Mutter und sein Sohn rein. Ohne auf ihre Eltern zu achten, lief Alice zu ihrem Sohn und drückte ihn fest an sich. „Mein Schatz.“, meinte sie und gab ihm tausende von Küssen auf seinem Gesicht verteilt. „Mum. Das ist doch peinlich.“, meinte der Junge verlegen, worauf seine Großeltern und sein Vater anfingen zu lachen. „Ich hab dich halt schrecklich vermisst mein Kleiner.“, meinte sie und wischte ihm den Lippenstift aus dem Gesicht. „Mum. Ich bin nicht mehr klein. Ich bin nun groß, wie die anderen.“, der junge wurde rot und kratzte sich an der Wange, die Alice anscheinend übersehen hatte. „Was ist denn aus meinem Liebling geworden, früher hättest du dich gefreut mich zu sehen.“, sie spielte gekränkt und drehte sich um. Ihr war klar, dass ihr kleiner Neville sich verändern würde in Hogwarts und nicht mehr als kleines Muttersöhnchen nach Hause kommen würde. Anscheinend merkte Neville aber nicht, dass seine Mutter nicht wirklich gekränkt war, und umarmte sie von hinten. „Ich hab dich vermisst Mum.“, meinte er und Alice drehte sich zu ihm um und ging in die Hocke. „Ich dich auch Schatz.“, und gab ihm noch einen Kuss auf die Wange. „Okay. Und sind wir nun vollkommen vergessen?“, Alice’ Vater meldete sich zu Wort und legte den Arm um seine Frau Cecilia, die gerührt da stand und man konnte Tränen in ihren Augen erkennen. Sie dachte daran, wie Alice damals in den ersten Weihnachtsferien wiederkam und sich auch so erwachsen gefühlt hatte, wie ihr einziger Enkel heute. „Tut mir Leid. Nur ich hab Neville so sehr vermisst.“, Alice stand auf und umarmte ihre Eltern zur Begrüßung, die dann direkt zu ihrem Enkel gingen und ihn auch fest drückten, während Alice Franks Mutter begrüßte. „Darf ich euch bitten mir zu folgen?“, fragte Alice fröhlich und führte sie ins Esszimmer, wo sie schon alles vorbereitet hatte. Mit einem wink ihres Zauberstabes ließ sie das fertig gekochte Essen aus der Küche zum Tisch schweben und setzte sich dann neben Frank, der seiner Frau einen Kuss auf die Schläfe gab. „Das hast du aber wieder hervorragend zubereitet Alice!“, meinte Augusta, Franks Mutter, als sie in den Braten biss und die anderen stimmten ihr zu. Das Essen verlief ruhig und gemütlich und als dann Alice den Nachtisch servierte, mussten ihr alle zu der gelungenen Sahnetorte gratulieren. „Du musst mir unbedingt das Rezept dazu geben!“, Augusta schwärmte förmlich von dem Kuchen und auch Albert, ihr Vater war hin und weg. „Wieso hast du das nie zu Hause bei uns gekocht Schätzchen?“, sie zuckte mit den Schultern und meinte: „Weil du mich nie darum gebeten hast Dad.“, alle lachten über das Gesicht, das er nun enttäuscht machte, doch stimmte er mit ein. „Hast ja Recht!“, Albert nahm sich ein weiteres Stück und aß es genüsslich. Draußen fiel immer noch der Schnee in großen Flocken. Das schöne daran war, dass der Schnee auch liegen blieb, da es kalt genug draußen war. „Ach Mum! Harry, Ron, Hermine, Parvati und Padma wollten nachher noch vorbei kommen und dann wollten wir draußen zusammen spielen.“, erzählte Neville und seine Mutter freute sich für ihren Sohn. Sie hatte gehofft, dass er Freunde finden würde und nun hatte er auch gleich so viele. „Das freut mich Schatz, dann werde ich euch einen schönen warmen Kakao machen und euch die selbstgebackenen Kekse hinstellen. Draußen ist es ja kalt, da braucht ihr das sicher.“, Neville freute sich und aß, wie sein Opa zuvor, sein nächstes Stück von der Sahnetorte. # Kaum eine Stunde später kamen die Erstklässler durch den Kamin der Longbottoms. Alle angeregt am unterhalten. „Und ich sag dir noch mal, es ist möglich!“, meinte Harry Potter zu Hermine Granger, die die Augen verdrehte und eine buschige Strähne hinters Ohr strich. „Was ist möglich?“, Neville und seine Eltern standen im Wohnzimmer mit ihren angekommenen Gästen. „Guten Tag, Mr. und Mrs. Longbottom.“, stellte sich Hermine erst einmal vor und die anderen taten es ihr gleich. Hermine wartete bis alle fertig waren, bis sie die Frage beantwortete. „Harry ist der festen Überzeugung, dass man eine Karte von Hogwarts anfertigen könnte, auf der alle Personen, die sich dort auch befinden, zu sehen sind. Das ist, meiner Meinung nach, nicht möglich. Von so etwas habe ich noch nie gelesen, und ich lese viel.“, Harry verdrehte die Augen und verbesserte sie. „Ich habe nicht gesagt, dass man so eine Karte anfertigen kann, sondern, dass es solch eine Karte von Hogwarts tatsächlich gibt. Mein Vater hatte es mir mal erzählt, jedoch nichts Näheres dazu, meine Mutter hat ihn böse angeguckt, als er mehr sagen wollte.“, Frank und Alice mussten schmunzeln, als sie Harrys Blick gegenüber Hermine sahen und ihn so reden hörten. Es war, als würde Lily Evans vor ihnen stehen, doch in James Potters Körper. „Entschuldige wenn ich dich enttäuschen muss Hermine, doch es gibt tatsächlich solch eine Karte von der Harry da erzählt.“, Alice fing an zu lachen, als sie den Siegerblick von James Potter auf Harrys Gesicht sah. Die Kinder schauten sie entgeistert an, denn mit so was hatten sie nun wirklich nicht gerechnet. „Du musst wissen, dass du deinen Eltern ähnlicher bist als du dir vorstellen kannst Harry!“, erklärte Frank grinsend das Verhalten seiner Frau, die immer noch lachte. „Ich weiß, außer den Augen seh ich genau so aus wie mein Vater.“, meinte Harry und er klang ein wenig genervt. Anscheinend hatte er so was schon öfters gehört. „Nein, du hast noch viel, viel mehr als nur das Aussehen von ihnen, Harry.“, Alice hatte sich wieder beruhigt und lehnte sich gegen ihren Mann, der den Arm um sie legte. „So, nun haben wir genug Zeit verschwendet. Raus mit euch nach draußen! Es schneit und man muss das ausnutzen Kinder! Ach und Harry, frag mal deinen Patenonkel nach dieser Karte von Hogwarts, der kann dir sicher mehr darüber erzählen.“, zwinkerte Frank ihm zu und der Junge hob als Antwort bloß eine Augenbraue und verschwand mit den anderen in den Garten. Alice’ Eltern und auch ihre Schwiegermutter waren bereits gegangen, da sie selber noch zur Arbeit mussten und noch Weihnachtsgeschenke vorher kaufen wollten. Nicht nur Frank arbeitete im Ministerium seine Schwiegereltern und Mutter auch. Alle waren sie Auroren und wollten, dass die Menschen sicherer leben konnten. Alice arbeitete in der Winkelgasse und war dort eine bekannte Köchin. Mit einem Schwung seines Zauberstabes ließ Frank das dreckige Geschirr in die Küche schweben, wo es sich von alleine in der Spüle reinigte und dann auch selbst in den richtigen Schränken verstaute. „Weißt du noch, als wir in unserem ersten Schuljahr waren?“, Alice lehnte am Fenster und beobachtete die Kinder, wie sie im Schnee spielten. Die Zwillinge und Hermine bauten einen Schneemann, während Ron, Harry und Neville eine wilde Schneeballschlacht veranstalteten. „Das war damals auch so ein Winter wie dieses Jahr. Das gute, alte Hogwarts.“, Frank legte seine beiden Arme um die Hüfte seiner Frau und lehnte den Kopf gegen ihren. # „Achtung!“, die beiden jungen Mädchen warfen sich zur Seite, gerade noch rechtzeitig bevor sie zwei faustgroße Schneebälle trafen. Lachend lagen sie nun im Schnee, während die Jungs sich weiter mit dem Schnee abwarfen. „Alles okay bei euch beiden?“, Remus hatte ihnen jeweils eine Hand gereicht um ihnen hoch zu helfen. Dankend nahmen sie die seine Hilfe an und standen auf. Mit geröteten Wangen und immer noch lachend, klopften sie sich den Schnee von den Roben. „Remus, du Verräter! Hilfst auch noch unseren Feinden!“, Sirius hockte hinter einem großen Schneehaufen und formte ein paar Schneebälle mit seinen Händen. Er holte mit seinem rechten Arm aus und warf einen dieser Bälle auf den gegenüberliegenden Hügel, wo sich zwei weitere Jungen versteckten. „Lern doch endlich mal treffen Black!“, schrie James hinter der angegriffenen Kuppel hervor und bekam prompt einen Schneeball ins Gesicht geworfen, jedoch nicht von Sirius. „Genau Sirius, lern endlich treffen, wie ich!“, Lily warf ihre feuerroten Haare nach hinten und grinste siegessicher zu James rüber, der verdutzt durch die Gegend starrte. Sein Partner, Frank, lachte lauthals und bekam ebenfalls eine Ladung Schnee ins Gesicht, aber dieses Mal von Alice, die nun so lauthals lachte, wie Frank zuvor. „Wolltest du noch was sagen Frank?“, Sirius schaute herausfordernd zu Frank, der sich, genau wie James auch, den Schnee aus dem Gesicht wischte, und lehnte sich dann lachend gegen seinen Schneehügel. „RACHE!“, wie vom Hippogreif gestochen, liefen die beiden los und bewarfen die anderen mit Schnee. # „Mum? Dad?“, Neville stand hinter seinen Eltern und versuchte sie aus ihren Tagträumen zu holen. Das Paar stand immer noch am Fenster und beobachtete ihren weißen Garten verträumt. „Was ist denn mein Schatz?“, Alice lächelte ihren Sohn an, dessen Gesicht rot glühte. „Uns ist doch ein wenig kalt geworden. Könnten wir nun einen schönen warmen Kakao und Kekse haben?“, Frank stellte sich zu seinen Sohn und musterte ihn, was ihm nicht verborgen blieb und eine Augenbraue hob. „Dad? Ist was, oder warum guckst du mich so an?“, fragte der Junge vorsichtig und Frank lehnte sich vor. „Hast du denn wenigstens gewonnen bei der Schneeballschlacht?“, Neville nickte schüchtern und Frank setzte ein breites Grinsen auf. „Wie der Vater so der Sohn!“, er klopfte ihm auf die Schulter und Alice hob spöttisch die Augenbrauen und meinte. „Ihr habt gewonnen? Waren nicht Lily und ich es, die euch ganz schön eingeseift haben, Liebling?“, ein, ein wenig rot gewordener Frank Longbottom, kratzte sich an der Wange und wich dem Blick seines Sohnes und seiner Frau aus. „Ehm. Eigentlich war es ja unentschieden bei uns Dad.“, meinte Neville und wandte dann seinen Blick zu seiner Mutter, die immer noch zu triumphieren schien, denn sie grinste fies. „Könnten wir jetzt vielleicht die Kekse und den Kakao haben, Mum?“, Alice’ Gesichtausdruck wurde wieder freundlich und sie nickte. „Selbstverständlich mein Liebling. Komm einfach mit.“, zusammen gingen sie in die Küche, wo die anderen schon saßen. Alle hatten sie gerötete Wangen und sahen aus als würden sie ein bisschen frieren, doch sie sahen glücklich aus. „So, wer von euch möchte nun meinen Spezialkakao und meine Spezialkekse haben?“, fragte sie und bekam auch Antworten auf ihre Frage. „Ich“, einstimmig hoben alle die Hand, wie in der Schule, wenn sie etwas sagen wollten oder auf sich aufmerksam machen wollten. Sanft lächelnd zauberte Alice Tassen und Teller herbei, die sich vor den Kindern verteilten und füllte aus einer vorbereiteten Kanne jedem warmen Kakao ein. Wieder kam ein einstimmiges „Danke Mrs. Longbottom“, von den Erstklässlern und fast schon gierig machten sie sich über die selbst gebackenen Kekse her. Neville stand auf und gab seiner Mutter einen Kuss auf die Wange und flüsterte ihr ins Ohr: „Du bist die Beste!“ # Das Bild verschwamm und es erschien ein gemütlich eingerichtetes Schlafzimmer, wo eine Alice Longbottom auf dem Bett saß und sich den Zauberstab an die Schläfen hielt. Vor sich hatte sie ein durchsichtiges Glas stehen. Sie zog den Zauberstab vorsichtig von der Schläfe und ein silberner Faden zog sie sich aus der Schläfe zum Glas hin. Als sie die Erinnerung sorgfältig verstaut war, packte sie sie zu unzähligen anderen in einen Karton. ‚Hoffentlich wirst du dich immer an uns erinnern Neville.’, dachte sie sich und schloss den Karton mit einem Deckel. Danach schob sie ihn unter das große Bett. Genau in dem Moment klopfte es an der Tür und Frank trat ein. „Und bist du fertig?“, fragte er sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Ja bin ich. Meinst du er wird sich freuen?“, fragte sie ihn zaghaft, doch er nickte bloß und setzte sich zur ihr. „Natürlich wird er sich freuen. Du hattest doch die Idee dafür und warst Feuer und Flamme bei dem Weihnachtsgeschenk.“, baute Frank sie auf und es half ein wenig, denn sie nickte lächelnd. „Neville wird sich freuen, wenn er so viele Kindheitserinnerungen zu Weihnachten bekommt! Obwohl er schon Siebzehn ist, wird das ein passendes Geschenk sein. So wird er nie seine Kindheit und uns vergessen!“, meinte Frank und schlang seine Arme um Alice, die sich gegen ihn lehnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)