Das Mädchen aus Kumo-Gakure von lythana (Kap 6 ist on) ================================================================================ Kapitel 3: Wer lauscht denn da... --------------------------------- Als sie nicht antwortete beugte er sich vor um ihr direkt ins Gesicht zu sehen. Sein warmer Atem plötzlich auf ihrer Haut riss sie aus ihrer Starre und erschrocken wich sie zurück. „Äh… ich….“, stotterte sie und versuchte krampfhaft ein erneutes Erröten zu unterdrücken. „Also, was ist“, hakte er nach. „Wie bitte?“ Fragend schaute sie ihn an. „Ich hab gefragt, wo man hier was essen kann.“ Er richtete sich auf und sie bemerkte, dass er nur einen Kopf größer war als sie. Eine Strähne blonden Haares fiel ihm ins Gesicht. „Verdammt“, vernahm sie plötzlich eine Stimme. Sie wandte sich um. Der andere, sehr viel größer als sie, war stehen geblieben und schaute seinen Gefährten ungeduldig an. Sein Anblick jagte ihr einen Schauer über ihren Rücken. Seine Augen waren schwarz und kalt wie eine Neumondnacht. Sie schienen direkt durch einen hindurch zu sehen. Seine Haltung drückte nicht durch Ungeduld aus, sondern auch etwas sehr Gefährliches. Abrupt wandte sie sich wieder dem Kleineren zu. Mit ausgestrecktem Arm zeigte sie die Straße hinunter. „In Nanake’s Restaurant gibt es die besten Fischspezialitäten“, meinte sie immer noch verwirrt. „Toll! Und wo kann man sich hier amüsieren gehen?“ „Hast du vergessen, dass wir noch was zu erledigen haben“, fragte der Größere kalt. „Wir sind hier nicht zum Vergnügen.“ Sein Blick richtete sich auf Sachii und sie versteifte sich. „Geh doch schon vor. Ich komm dann nach“, antwortete dieser gelassen und wandte seine Aufmerksamkeit wieder Sachii zu. „Und, wo kann mir hier Spaß haben?“ Erst verstand Sachii nicht, was er meinte, doch dann fielen ihr die alten Männer bei Nanake’s ein. „Ach, du meinst Glücksspiel und Frauen“, fragte sie plötzlich und erntete einen verblüfften Blick und schließlich ein begeistertes Nicken. „Wenn ihr das Dorf Richtung Osten verlässt kommt ihr direkt nach Tobaku. Es liegt direkt an der Küste“, erklärte sie. „Danke“, meinte er und lächelte. „Kommst du nun“, fragte der Andere. „Wir sehen uns, Kleine“, meinte der Kleinere und wandte sich seinem Gefährten zu. Als sie um die nächsten Ecke bogen wandte sich Sachii auch zum Gehen. Sie machte sich viele Gedanken um diese beiden Männer. Wer sie wohl gewesen waren? Sie hatte keine Stirnbänder gesehen. Das bedeutete, aber nicht, dass sie keine hatte. Sie hatten durchaus wie Shinobi gewirkt. Der Kleinere war nett gewesen. Aber der Größere hatte ihr Angst eingejagt. Mit Stolz konnte sie sich selbst eingestehen, dass sie eigentlich bisher noch nie richtig Angst gehabt hatte. Aber was sie bei ihm gefühlt hatte, hätte fast ihr Blut zu Gefrieren gebracht. Seufzend schob sie die düsteren Gedanken beiseite und machte sich auf den Heimweg. Im Haus war es merkwürdig still und sie lauschte nach Stimmen. Aber nur das Ticken der Uhr im Flur drang an ihr Ohr. Schnell verstaute sie die Sachen und machte sich auf den Weg ins Wohnzimmer. Dort war es um diese Jahreszeit am kühlsten. Doch als sie Tür aufzog stießen ihr Luftschlangen und laute Freudenrufe an den Kopf. Erschrocken wich sie zurück. „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Sachii“, riefen alle und Isa umarmte diese fest. Zögernd erwiderte sie die Umarmung. „Danke“, murmelte sie und dann etwas lauter zu allen. Die Feier war für Sachii etwas Besonderes. Seit dem Tod ihrer Eltern hatte sie keine einzige Geburtstagsfeier mehr gehabt. Isa hatte den Raum mit Blumen geschmückt und die Zwillinge hatten auf ein Banner „Herzlichen Glückwunsch“ geschrieben. Erst war sie etwas verlegen gewesen bei all den Geschenken und Glückwünschen, doch als die Torte serviert wurde, mit leuchtend roten Erdbeeren und einer Fünfzehn aus Zuckerguss, war jegliche Zurückhaltung von ihr abgefallen. Genüsslich hatte sie das erste Stück gegessen und anerkennend Isa gelobt. „Du hast aber lange für den Einkauf gebraucht“, meinte Tachi, Isa’s ältester Sohn, neugierig. Er streckte einen Finger aus und mauste einen Tupfer Sahne von Sachiis Kuchenstück. „He“, meinte sie und brachte ihr Stück in Sicherheit. Er lachte und leckte sich die Sahne vom Finger. „Da waren zwei merkwürdige Typen, die mich nach dem Weg gefragt hatten“, erklärte sie schließlich und schob den leeren Teller von sich. „Haben die dich angemacht“, fragte er ernst. Zögernd schüttelte sie den Kopf. Wenn er so beschützerisch tat, dann wurde sie immer verlegen. „Die trugen schwarze Umhänge. Bei der Hitze müssen die doch geschwitzt haben….“ „Was hast du eben gesagt?“ Erschrocken starrte Sachii ihren Onkel an. Alle im Raum sahen die beiden an und es war so ruhig, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören. „Wie sahen sie aus?“ Sie ernst hatte sie ihren Onkel noch nie erlebt. „Wie gesagt trugen sie schwarze Umhänge mit stilisierten roten Wolken“, erzählte sie und versuchte sich an Einzelheiten zu erinnern. „Außerdem Strohhüte.“ „Und weiter?“ „Sattoshi“, rief Isa leise. Doch er hörte sie nicht. Er starrte Sachii immer noch an. „Der eine hatte dunkle Augen“, sagte sie und ein Schauer lief ihr über den Rücken als sie an seinen Blick dachte. „Er war mindestens zwei Köpfe größer als ich und ich glaube, er hatte schwarze Haare. Der Andere war etwas kleiner und hatte blaue Augen und blonde Haare.“ „Verdammt“, fluchte der Rai-Kage, sprang auf und stürmte aus dem Zimmer. „Sattoshi!“ „Vater!“ Draußen hörte man wie er nach Oroi brüllte. Dann folgten mehrere Stimmen und dann das Schlagen von Türen. Sachii wusste nicht genau, was gerade abgelaufen war, aber ihre Worte mussten den Onkel in höchste Alarmbereitschaft versetzt haben. Hastig stand sie auf und wollte den Raum verlassen. „Wo willst du hin“, fragte Isa Sie versuchte Endo und Ido zu beruhigen, die sich ängstlich an sie klammerten. „Ins Bad“, log sie und es war ihr egal, ob man ihr glaubte. Akane und Tachi sahen sie zweifelnd an. Dann war sie auch schon weg. Schnell zog sie ihre Schuhe an und rannte zum Ratshaus. Dämmerung hatte sich über das Dorf gelegt und nur noch wenige Menschen waren unterwegs. Eifrig umschwirrten einige letzte Junikäfer eine Laterne und aus einem Baum erklang der melancholische Gesang einer Nachtigall. Aus dem Büro des Rai-Kage klangen laute Stimmen als sich Sachii der Tür näherte. Rasch schaute sie nach rechts und links, ob auch niemand kam, dann hielt sie ihr Ohr an die Tür. Deutlich vernahm sie die Stimme des Onkels. Einige Stimmen gehörten Ratsmitglieder und andere konnte sie gar nicht zuordnen. „Wir sollten eine Einheit losschicken, die sie aufspürt.“ „Sind Sie von Sinnen? Die letzte Einheit ist nicht wieder gekommen. Sie gilt immer noch als vermisst.“ „Scheint so, als hätten sie sie aufgespürt“, sprach der Rai-Kage und brachte die anderen somit zum Schweigen. Von wem er wohl sprach? „Wo hält sie sich gerade auf?“ „Sie ist mit einem Team auf einer Mission“, antwortete Oroi. „Gut.“ „Wir müssen sie warnen“, sprach einer der Ratsmitglieder. „Und sie somit direkt zu ihr führen“, meinte der Rai-Kage. Sachii verstand nur sehr wenig, von dem was gesprochen wurde. Eigentlich verstand sie gar nichts. Waren die beiden Männer etwa gefährlich gewesen? Der Eine vielleicht schon, aber der Blonde hatte recht harmlos gewirkt. Plötzlich legte sich eine Hand auf ihre Schulter… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)