endless von Metal_Angel (a magic story) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Prolog Schicksal…gibt es so was wie Schicksal und Vorsehung? Es gibt Menschen, die sich ihm einfach fügen. Sie lassen sich vom Strom des Lebens leiten und finden meist wie durch Zauberhand ihre Bestimmung und werden „glücklich“. Doch es gibt auch jene, die sich mit aller Kraft gegen das Schicksal wehren. Diese Menschen wählen einen beschwerlichen Lebensweg, denn sie kämpfen um alles, was ihnen das Leben eigentlich schenken könnte. Doch die Angst ihr eigenes Leben nicht unter Kontrolle zu haben, lässt sie weiter kämpfen. Schicksal…wenn es so etwas wie Schicksal wirklich gibt…kann man sich dann überhaupt gegen diese Vorbestimmung wehren…? Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Kapitel 1 …sie wuchs in einem Waisenhaus auf. Man hatte sie vor den Toren ausgesetzt, hieß es. Bei ihr lagen nur Dinge, ein Blatt Pergament, auf dem stand ihr Name sei Cersia und eine Halskette. Sie kannte keine Liebe, doch diese Kette gab ihr ein Gefühl, das an Liebe erinnerte. An der Kette hing ein Kristall. Er glänzte in verschiedenen Farben, je nachdem wie das Licht darauf fiel. Schon von klein auf musste sie lernen, dass man im Leben nichts geschenkt bekommt. Wegen ihrer unnormalen Haar- und Augenfarbe wurde sie von klein auf von den anderen Kindern gehänselt. Denn ihre Augen waren Regenbogenfarben und sie hatte weiße Haare, die schwarz durchzogen waren. Sie redeten nur mit ihr um sie zu beleidigen. Sie sagten sie wäre eine Hexe, da immer Merkwürdiges geschah wenn sie wütend war, meistens fing es irgendwo an zu brennen. Doch als sie an diesem Tag aufwachte, an dem ihre eigentliche Geschichte begann, dachte nicht, dass dieser Tag ihr ganzes Leben verändern sollte, ein Leben, das bisher nicht viel Freude mit sich gebracht hatte. Sie ging wie üblich in den nahe gelegenen Wald. Den Wald kannte sie in und auswendig, jeden Baum, jeden Strauch und jede Lichtung. Doch heute sah sie etwas Unerklärliches. Eine Steintafel. Ihr Gefühl sagte ihr, das es mehr war, als es zu sein schien. Tausend Fragen schossen ihr durch den Kopf. >Was ist das? Warum ist es hier? Seit wann ist es hier? Wer hat sie hier hingestellt?< Die Tafel hatte die Form eines Spiegels und an den Rändern, hatte jemand eine Innschrift eingemeißelt. Das Komische war, obwohl sie die Schrift vorher noch nie gesehen hatte, konnte sie sie Lesen: Zeit und Raum, vergessen. Reisen ohne Zeit. Welten die einander fremd, verbunden durch ein Tor. Spiegel der nicht spiegelt, leite mich. Um diesen steinernen Spiegel strömte eine eigenartige Aura. Gegen ihren Willen zog sie dieser steinerne Spiegel an. Als sie nur noch drei Schritte von ihm trennten, leuchtete ihr Kristall auf und die steinerne Oberfläche des Spiegels brach auf. Die Splitter flogen in alle Richtungen. Sie schnitten ihr in Gesicht und Arme. Die Oberfläche des Spiegels hatte nun eine merkwürdige Konsistenz angenommen. Nicht fest aber auch nicht flüssig. Sie konnte gegen den Drang, es zu Berühren, nichts tun. Sie streckte den Finger aus und tauchte ihn in diese eigenartige Flüssigkeit. Es fühlte sich merkwürdig kalt an. Eine angenehme Kühle. Doch mit einem Mal zog sie etwas nach vorn. Es riss sie regelrecht von den Füßen. Sie wurde in den Spiegel gezogen. Im Spiegel selbst herrschte keine konstante Temperatur. Sie schwankte zwischen unerträglich heiß und bitter kalt. Mit rasender Geschwindigkeit flog sie durch ihn hindurch. Dabei war es so, als bekäme sie einen Stromschlag nach dem anderen. Ihr ganzer Körper schmerzte und sie hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Und ganz plötzlich hörten sie auf. Sie lag auf dem Waldboden, doch sie war zu schwach um aufzustehen. Schreie und Getöse waren von weit weg zu hören, die immer leiser wurden. Alles um sie herum wurde schwarz… Es war noch Nacht, doch der silberne Streifen am Horizont kündigte schon den neuen Tag an. Die Ältesten und Oberhäupter der drei vereinigten Elemente hielten Rat. Zen, der eigentlich zu jung für den Rat war, saß mitten unter ihnen. Er war das letzte Mitglied des Mondstammes und somit das Oberhaupt. Es herrschte Krieg und da alle Anwesenden von dem Dunkeln Herrscher gesucht wurden, war es gefährlich den Rat einzuberufen. Dieser Krieg dauerte schon fast ein Jahrhundert. Und alles begann damit, dass ein mächtiger Magier nicht genug Macht haben konnte. Dieser Magier hatte sich das Ziel gesetzt ganz Pajiela zu beherrschen. Er griff eine Clan nach dem anderen an: Erst die Wasserbändiger. Die Wasserbändiger sind ein friedliches Volk das am Nord- und Südpol lebte. Eine besondere Eigenschaft der Wasserbändiger ist das Heilen durch Wasserbändigen. Bei einer Mondfinsternis verlieren Wasserbändiger allerdings ihre Bändigungskraft. Diese Schwäche machte sich der Magier zu nutzen. Dann die Erdbändiger, Sandbändiger und die Metallbändiger. Erdbändiger sind starke Krieger. Sie leben im Erdkönigreich. Die Hauptstädte des Erdkönigreichs heißen Okashu und Ming Sei. Die Sandbändiger sind eigentlich Erdbändiger, die in der Wüste zwischen Okashu und Ming Sei leben. Metallbändigen ist eine Art von Erdbändigen. Danach die Luftbändiger. Die Luftbändiger sind ein spiritueller Mönchsorden, der hoch in den Bergen lebt. Da sie von Natur aus das Kämpfen verabscheuten, war es leicht ihren Clan zu unterjochen. Diese Kämpfe waren jedoch nur der Anfang. Der Krieg eskalierte erst als sich die Feuernation dem Magier anschloss und alle verrieten. Die Feuerbändiger sind ein sehr aggressives und kriegerisches Volk. Die, die Kämpfe überlebten, wurden entweder gefangen genommen oder konnten sich verstecken. Drei der vier großen Bändigerstämme zerstreuten sich. Die meisten fanden aber im Untergrund wieder zu einander. Die, die überlebten und nicht gefangen waren, vereinigten sich und wurden zu Rebellen. Es gab auch noch die kleinen Stämme, die zwar große Krieger waren, aber über keinerlei Bändigungskräfte verfügten. Der Sonnen- und der Mondclan waren nach Jahren der Sklaverei und des Krieges, die ersten Stämme, die sich öffentlich gegen den Dunklen Herrscher wandten. Die Strafe kam hart und schnell, beide wurden komplett ausgelöscht. Zen war vier Jahre alt, als er mit ansehen musste, wie seine Eltern und seine Freunde starben. Seine Schwester hatte ihn gerettet. Sie wurde Jahre später vom Feuerlord ermordet. Der Bund nahm ihn auf. Sein einziger Lebensinhalt war Rache. Er hatte hart trainiert und vergessen was Angst ist. Auch das Gefühl zu Lieben hatte er verloren. Seine Schwester war aus liebe zu ihm gestorben. Sie hatte ihm das Leben gerettet und dafür gab er sich die Schuld. Alle die er geliebt hatte, waren verschwunden. Als er achtzehn Jahre alt wurde, gaben die Ratsmitglieder ihre Zustimmung und Zen wurde zum Oberhaupt des Mondclans ernannt. Diese Treffen langweilten ihn. Immer wurde das gleiche beredet. Wann erscheint der Avatar? Der Avatar ist der Herr der Elemente. Ein mächtiges Wesen dem alle elementarische Kräfte gehorchen. Die Aufgabe des Avatar ist es den Frieden in der Welt zu wahren. Er kann auch jederzeit in die Geisterwelt reisen da er die spirituelle Kraft des diesseits ist. Der Avatar wird immer wiedergeboren. Der Letzte erschien kurz bevor der Dunkle Herrscher die Macht an sich riss. Es gab Gerüchte der Avatar sie in einer anderen Welt gefangen und die einzige Prophezeiung über ihn, wurde in einer Sprache verfasst, die nur der Sonnenclan beherrschte. Die andere Welt konnte man durch ein Tor erreichen, durch einen steinernen Spiegel. Doch dieser Spiegel wurde versiegelt und niemandem war es gelungen den Bann zu heben. Es war mittlerweile morgen geworden und der Rat hielt immer noch. Doch mitten im Streit zwischen Dorian, den Oberhaupt der Luftbändiger und Meclaud, dem Oberhaupt der Wasserbändiger, wurden sie angegriffen. Die Stadt der Verborgenen und der Rebellen war entdeckt worden. Sie, die gerade noch friedlich geschlafen hatte, war nun ein Meer von Feuer. Um von den Soldaten der Feuernation nicht erkannt zu werden, mussten alle Stammesführer und Ratsmitglieder fliehen. Sie durften nicht wissen wer die Rebellen waren. Es gab zu viele Ausgestoßene unter den Rebellen. Ausgestoßene waren Mitglieder der Feuernation, die sich gegen den Dunklen Herrscher wandten. >Wie haben sie die Stadt nur gefunden? Jemand hat uns verraten! Doch wer?!<, dachte Zen als er aus der Stadt floh. Er war auf dem Weg zu seinem Versteck, als ihn etwas von seinen Gedanken ablenkte. Der Spiegel, das Portal zur anderen Welt, er leuchtete. Es gab nur eine logische Erklärung weshalb der Spiegel leuchtete, jemand war hindurch gegangen. Doch wie hatte es dieser jemand geschafft den Spiegel zu aktivieren? Aber was vor dem Spiegel auf dem Boden lag erstaunte ihn noch mehr. Ein Mädchen. Ein weiß haariges Mädchen lag bewusstlos vor dem Spiegel. Er stand nur da und starrte sie, wie lange wusste er nicht. Eine Explosion, die gefährlich nah war, riss ihn aus seiner Trance. Er wollte schon weiter, aber etwas hinderte ihn daran. Sie liegen zulassen, konnte er nicht, doch sie würde seine Flucht behindern. “Verdammt!”, rief er, hob sie hoch und lief. Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Kapitel 2 Er rannte so schnell er konnte. Und endlich sah er den Wasserfall, der Eingang zu seinem Versteck. Er sprang durch die harte und eisige Wasserwand und landete in eine Höhle. Sie war groß und dunkel, aber nicht feucht, wie es sonst üblich ist. Der diente als Küche, Stube und Schlafplatz. Er erinnerte sich wie er hier zusammen mit seiner Schwester gelebt hatte. Er schüttelte den kopf und sagte: “Hör auf! Denk nicht mehr daran! Diese Zeit ist vorbei und sie ist tot! Reiß dich zusammen und sei kein Schwächling!” Er ging zum Bett seiner toten Schwester und legte das Mädchen, das er im Wald gefunden hatte, darauf ab. Er sah sie an. Sie war klein und zierlich. Ihr Haar war nicht ganz weiß, es war mit schwarzen Strähnen durchzogen. Außerdem hatte sie ein hübsches Gesicht, hübsch war untertrieben, sie war die schönste Frau, die er jemals gesehen hatte. Er fragte sich, ob und wie sie es geschafft hatte durch den Spiegel zu kommen. Und wie sie es überlebt hatte. Sie sah nicht besonders kräftig aus. Alles sprach dafür, dass sie durch ihn durch gekommen war. Besonders die Kleidung. Er kannte alle Dörfer und Stämme in der Gegend, aber niemand trug solche wie sie. Sie wäre ihm bestimmt aufgefallen. Vielleicht war sie auch eine Spionin der Feuernation. Alle wussten, dass man vor ihren Spionen niemals sicher sein konnte. Doch irgendetwas sagte ihm, dass sei keine Spionin war. Er wusste nicht was, aber es war so. Es machte sowieso keinen Sinn sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Sie war bewusstlos und er konnte nichts dagegen tun. Er zog sich frische Kleidung an und machte sich daran ein Frühstück für sich und die kleine Spionin zu bereiten. Sie lief über eine Wiese voller Blumen. Sie musste unbedingt zum Palast gelangen, der genau vor ihr lag. Glück. Ein Gefühl von purem Glück durchströmte sie. Doch plötzlich wurde der Himmel schwarz und alles um sie herum brannte. Schreie ertönten, Furcht und Schmerzens Schreie. Und Gelächter. Ein kaltes freudloses lachen, das ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ. Ein Mann stand vor ihr. Er war groß und hatte ein grausames Gesicht. Seine kalten roten Augen blickten ihr direkt in die Seele. Sie flehte in an aufzuhören, doch er sagte irgendetwas und feuerte einen schwarzes Feuer auf sie. Kurz bevor sie es erreichte, wachte sie auf. Sie saß Kerzengerade auf einem Feldbett, war schweißgebadet und zitterte am ganzen Körper. “Ist alles Ok?”, hörte sie plötzlich jemanden fragen. Erst jetzt bemerkte sie, dass jemand neben sie kniete und sie im Arm hielt. Sie schaute in die dunkelsten Augen, die sie je gesehen hatte. Dunkel blau, fast schwarz. “W-Wer bist du?”, fragte sie ängstlich. >Was mache ich in den Armen eines fremden Mannes?< Fügte sie in Gedanken hinzu. Er fing an zu lachen und sagte: “Ich könnte dich dasselbe fragen.” Seine Stimme ließ sie erschaudern und die Tatsache, dass er sie immer noch im Arm hielt, machte die Sache auch nicht besser. Just in diesem Moment, fiel ihm dasselbe auf und er ließ sie los. “Sag mir wer du bist und was zum Teufel ich hier mache!”, fuhr sie ihn an, als sie ihren Mut wieder gefunden hatte. >Ganz ruhig Mädchen! Es nützt niemanden, etwas wenn du böse wirst! Du weißt was passiert, wenn du wütend wirst und das weiß er nicht.< Ermahnte sie sich. “Ich bin Zen. Zen Eros Lunar. Oberhaupt und letztes Lebendes Mitglied des Mondstammes aus dem Yumeiji-Tal. Und mit wem habe ich das vergnügen?”, fragte er übertrieben höflich und mit einem ironischen Lächeln im Gesicht. Jetzt da er stand, konnte sie ihn besser sehen. Er war groß, breitschulterig und hatte schwarzes, kurzes Haar, das ins blau überging. Einige Strähnen fielen ihm ins Gesicht. Sie ignorierte es ihn weiter mustern zu wollen und sagte: “Mein Name ist Cersia. Jedenfalls glaube ich, dass das mein Name ist.” Sie hatte es ausgesprochen ohne darüber nachzudenken. “Wie meinst du das?” Sie sah ihn kurz an und sagte dann: “Man hat mir gesagt, das sei mein Name.” “Also Cersia, wer hat dich geschickt? Und was willst du hier?” Die Veränderung seiner Stimme machte sie nervös. >Was hat er denn so plötzlich? Hab ich vielleicht irgendetwas falsch gemacht?< Fragte sie sich. Um sich ihre Angst nicht anmerken zu lassen, antwortete sie trotzig: “Erstens hab ich nicht die geringste Ahnung wo ich bin. Zweitens, schickt mich niemand und drittens, weiß ich nicht was dich das angeht. Reicht dir die Antwort?” Ihre Antwort erstaunte ihn nur milde. Er ließ sich nicht abbringen und fragte sie noch mal. Langsam wurde sie wütend. >Ist der Kerl schwer von Begriff?< Dachte sie. Anstelle zu antworten, sah sie sich um. Erst jetzt erkannte sie, dass sie sich in einer Höhle befand. “Wo bin ich hier eigentlich?”, fragte sie verwirrt. “In meinem Versteck.” Sie erkundete mit ihren Augen die Höhle, aber ihr kam der Ort nicht gerade wie eine Höhle vor. “Und wo ist dein Versteck?” “Glaubst du ernsthaft, dass ich dir das sage?! Für wie bescheuert hältst du mich?” “Hey! Was hab ich dir getan?! Ich möchte doch nur wissen, ob ich noch in Kyoto bin.” Er sah sie ungläubig an und fragte dann: “Was ist Kyoto?” “Du fragst allen ernstes, was Kyoto ist? Kyoto, die alte Kaiserstadt. Die Stadt der Tempel und Paläste Japans! Du fragst was Kyoto ist! Mein Gott, ich bin bei einem Verrückten gelandet! Womit habe ich das verdient”, rief sie. “Wo hat mich dieser verdammte Spiegel hingebracht?! Wieso muss ich auch so neugierig sein?” Auf einmal packte Zen sie am Handgelenk und zwang sie ihn anzusehen. “Was hast du da gerade gesagt?” Der Druck seiner Hand tat ihr weh. Nein du wirst jetzt keine Angst bekommen. Wenn du Angst hast oder wütend wirst, geschehen schlimme Dinge! “SAG DAS NOCHMAL!”, fuhr er sie an. Sie konnte ihre Angst unterdrücken, aber ihre Wut nicht. “Lass los! Du tust mir weh!”, schrie sie und riss ihre Hand los. In dem Moment, brach eine Stichflamme aus der Kerze, die neben dem Bett stand. Schützend sprang er zur Seite. Nachdem sich das Feuer wieder beruhigt hatte, sah er sie misstrauisch und wütend an. Langsam stand er auf und ging in eine dunkle Ecke der Höhle, ohne den Blick von ihr zu lassen. “Warst du das?”, fragte er sie. Der Klang seiner Stimme ließ sie erschaudern. Sie wusste nicht was er vorhatte und sie ahnte, dass es nicht gutes sein konnte. “Ja. Aber ich wollte es nicht. Wenn ich Angst habe oder wütend werde passiert das. Ich kann es nicht kontrollieren. Es tut mir Leid, ich wollte dich nicht erschrecken oder dich verletzten.”, verteidigte sie sich. “Und das soll ich dir glauben? Ich ahnte, dass du eine Spionin bist, aber ich hätte nicht gedacht, dass du deine Tarnung so schnell aufgibst, wenn ich dir ein bisschen Angst mache. Wo ist dein Stolz? Sonst lässt sich die Feuernation, doch auch nicht so leicht Erschrecken. Du musst für deine Eltern ja eine Schande sein.” Das Wort Eltern ließ sie zusammen zucken. Nicht einmal, die anderen Waisen aus dem Waisenhaus, hatten sie so beleidigt. Sie hatten sie zwar beschimpft, aber niemand hatte bis jetzt ihren Stolz in den Schmutz gezogen. “Was habe ich dir eigentlich getan? Mit leichtfertigen Beleidigungen kommst du bei mir auch nicht weiter. Was fällt dir eigentlich ein meinen Stolz in den Schmutz zu ziehen. Du kennst mich doch gar nicht! Ich sage ja auch nicht, dass du ein hirnloser Schwachkopf bist, der dazu noch wie ein eitler Gockel herumläuft! Und noch etwas, ich weiß zwar nicht wer meine Eltern sind, aber niemand hat das Recht, sie zu verhöhnen, nicht du, nicht ich und auch nicht sonst jemand! Hast du mich verstanden?”, obwohl ihre Stimme leise war, zitterte sie vor unterdrückter Wut. Er sah sie prüfend an. Es war schwierig für ihn sie einzuschätzen. Entweder sie war der beste Spion, den er je gesehen hatte oder sie war keiner. Egal was es war, er musste es herausfinden und es gab nur eine Möglichkeit, um das klarzustellen. Schnell griff er nach seinem Schwert, dass er im Dunkeln versteckt hielt. Er sprang auf sie zu und drückte sie gegen die Wand, dabei hielt er ihr die Klinge an die Kehle. “Du sagst mir jetzt ganz genau woher du kommst, wie du hier her gekommen bist und warum du hier bist! Und wag es ja nicht mich anzulügen! Ich werde dich ohne mit der Wimper zu zucken umbringen.”, erklärte er ihr drohend. “Ich komme aus Kyoto. Beim spazieren in dem Wald, in der nähe des Heims, in dem ich aufwuchs, fand ich einen Spiegel, dessen Oberfläche aus Stein war. Als ich näher heran ging, zerbrach die Oberfläche des Spiegels und zog mich dann in ihn hinein. Das letzte an das ich mich erinnere, ist das ich hier bei dir aufgewacht bin. Ich weiß nicht warum ich hier bin, ich weiß ja noch nicht einmal wo ich hier bin. Bitte glaube mir doch!”, flehte sie ihn an. Er wusste zwar nicht warum, aber sie schien die Wahrheit zu sagen. Erst jetzt fiel ihm ihre ungewöhnliche Augenfarbe auf. Regenbogenfarben. Noch nie in seinem Leben hatte er so schöne Augen gesehen. Wegen ihrer Angst leuchteten sie und er hatte das Gefühl sie könne in seine Seele sehen. Da er nicht wusste wie lange er sie schon anstarrte, ließ er schnell von ihr ab und sagte dann: “Na gut. Fürs erste glaube ich dir, aber wehe du hast gelogen.” Sie rieb sich den schmerzenden Hals, während sie nickte. Eigentlich konnte sie Menschen ziemlich gut einschätzen, aber bei ihm war sie sich nicht sicher. Bei ihm schien sich alles zu widersprechen. “Beantworte mir eine Frage. Wo liegt dieses Kyoto?” Sie sah ihn nicht an, als sie antwortete: “Es ist die alte Kaiserstadt Japans.”, bei seinem verständnislosen Blick fügte sie noch hinzu. “Japan ist ein Land Asiens, der größte Kontinent der Erde. Dritter Planet im Sonnensystem.” “Ich weiß zwar nicht wovon du redest, aber du bist hier nicht in Kyoto. Dieses Land heißt Pajiela. Und du befindest dich in den Wäldern der Jinpachi-Ebene, die am Fuß des Tao-Xiou-Gebirges liegt. Dieses Gebiet gehört zum Erdstamm.” Sie wusste nicht was sie sagen sollte, aber eins wusste sie: sie war nicht mehr auf der Erde. “Kannst du mir erklären, was du mit Erdstamm meinst?” “Am besten, ich erkläre dir gleich alles. Es gibt neben vielen kleinen Stämmen, die vier großen: Die Feuernation, die Erdnation, die Wassernation und die Luftnation. Sie herrschten in Einklang, aber eines Tages, zerrte ein mächtiger Magier die Macht an sich. Er schaffte es, sich die Feuernation Untertan zu machen. Sie überfielen einen Stamm nach dem anderen und seit jeher herrscht Krieg. Das ist jetzt fast hundert Jahre her. Und seit damals warten wir auf den Avatar. Für manche ist er ein Gott, da er in die Geisterwelt reisen kann. Für andere ist er der Messias, der uns alle retten wird…” Es herrschte Stille. Sie wartete darauf, dass er weiter reden würde, aber er tat es nicht. “Und was ist er für dich?”, fragte sie leise. Er sah sie an und seine Augen waren voller Schmerz. “Früher dachte ich wie sie. Ich habe gehofft und gebetet, dass er endlich kommt. Aber ich habe meine Hoffnung verloren. Ich habe das Beten und das Hoffen aufgegeben. Beides starb mit meiner Schwester.” Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Kapitel 3 Er konnte sie nicht ansehen. Der Schmerz und die Erinnerung überfluteten ihn. “Was ist mit ihr geschehen?”, hörte er sie leise fragen. “Sie wurde von Soldaten der Feuernation ermordet. Sie konnte mich retten, aber sie sich nicht. Sie war drei Jahre älter als ich. Unser Stamm wurde von der Feuernation ausgelöscht. Nur wir beide konnten fliehen. Unsere Eltern, die Oberhäupter, starben bei dem Versuch den Stamm zu retten. Danach nahmen die Rebellen uns auf. Sie gaben uns dieses Versteck. Sie war zwölf und ich neun. Vier Jahre konnten wir unentdeckt leben, aber die Nation wusste, dass wir überlebt hatten. Dann fanden sie uns. Sie rettete mich und starb dann auch. Das ist jetzt sieben Jahre her. Sie sagte immer: der Avatar wird kommen und uns retten. Er wird uns den Frieden bringen. Aber er kam nicht und sie starb. Ich hasse den Avatar. Er hat uns im Stich gelassen, er hätte schon vor Jahren auftauchen müssen, aber er tat es nicht.” Er konnte nicht mehr weiter reden. “Weißt du, auch ich habe aufgehört zu hoffen. Irgendwo habe ich einmal gelesen, die Hoffnung stirb zuletzt, aber das stimmt nicht. Sie ist eine Illusion. Und ich glaube auch an keinen Gott. Niemand beschützt uns. Die Welt ist ein grausamer Ort. Aber du hattest Glück.”, sagte sie leise. Er sah sie ungläubig an. Ihre Augen waren voller Schmerz. Er konnte ihren Schmerz beinahe spüren. “Du weißt was Liebe ist. Deine Eltern haben dich geliebt und deine Schwester hat dich geliebt. Sie sind für dich gestorben, damit du leben kannst. Ich hingegen weiß nicht von Liebe. Meine Eltern haben mich ausgesetzt. Sie haben mich von Menschen aufziehen lassen, die Angst vor hatten, die glaubten ich wäre eine Missgeburt. Mein ganzes Leben kannte ich nur Schmerz. Man hat mir nur Hass entgegen gebracht. Du weißt zwar was Schmerz ist, aber auch was Liebe ist. Kannst du mir dieses Wort erklären? Wie kann man jemanden so lieben, dass man für ihn sterben würde?” Er konnte es nicht ertragen. Ihre stimme hatte einen bitteren Ton angenommen. Eine weile saßen sie schweigend beieinander. Dann sagte er: “Ich muss noch etwas nachschauen. Bitte warte hier, ich bin bald zurück. Wenn du Hunger hast, da ist etwas zu Essen und dort in der Truhe liegen ein Paar Kleider. Zieh die Bitte an. Deine ist zu auffällig. Bis später.” Bevor sie noch etwas erwidern konnte, war er auch schon verschwunden. Sie tat wie er ihr geheißen. Sie aß und zog sich um. Die Kleidung erinnerte sie an eine Amazone, aus den alten Sagen der Griechen. Sie bestand aus einem Zweiteiler, einem schwarzen Büstier, den man im Nacken zusammen band und einer sehr knappen Hose, ebenfalls in schwarz. Obwohl es sehr feiner und leichter Stoff war, wärmte er besser als die dickste Wolle. Darüber streifte sie ein langes Leinenhemd. Es hatte lange Ärmel und war auf einer Seite bis zur Taille aufgeschnitten. Zum Schluss legte sie eine Art Korsage an. Sie war aus einem sehr leichten und doch harten Metall. Die Kleidung passte ihr perfekt. Ihre weißen Stiefeletten behielt sie an. Nachdem sie alles erledigt hatte und zusätzlich auch noch aufgeräumt hatte, wusste sie nichts mit sich anzufangen. Sie setzte sich wieder aufs Bett und sah sich um. Diese Höhle hatte alles was man zum leben brauchte. Eine Kochstelle, einen Wohnbereich und Schlafmöglichkeiten. In einer Ecke stand sogar ein Waschgeschirr. Es fühlte sich komisch an, dort zu sitzen. Obwohl sie diesen Ort nicht kannte, fühlte sie sich trotzdem eigenartig geborgen. Da sie dieses Gefühl nicht kannte, war es ihr unbehaglich. Sie musste raus. Dieses Gefühl machte ihr Angst. Sie rannte auf die Wand aus Wasser zu und sprang in einem Bogen hindurch. Auf der anderen Seite landete sie an der Uferböschung, des Flusses, der sich durch den Wald schlängelte. Sie rannte und rannte, bis sie nicht mehr konnte. An einer Lichtung blieb sie stehen. Sie versuchte sich zu entspannen. Als sie es geschafft hatte, hörte sie wieder die vertrauten Stimmen des Waldes. Das Flüstern und das Rascheln. Die Bäume, das Gras, die Blumen und die Sträucher, alles redete mit ihr. Sie war so versunken in sich, dass sie nicht merkte, dass sie beobachtet wurde. Soron, der Lord der Feuernation, war gerade auf dem weg zurück zu seinem Lager, als er das schönste Geschöpf auf der Welt sah. Noch nie in seinem Leben, hatte er etwas Vergleichbares gesehen. Und er lebte immerhin schon fast hundert Jahre. Wie hypnotisiert ging er ihr nach. Er konnte nicht begreifen was mit ihm geschehen war, aber er wusste, dass dieses Geschöpf ihm gehören musste. Anscheinend merkte sie gar nicht, dass er sie verfolgte. Sie bewegte sich so anmutig wie eine Elfe und ihr Haar, ihr schneeweißes Haar, wehte leicht im Wind. Er war geblendet von ihrer Schönheit. “Wer bist du?”, fragte er. Sie drehte sich um und er konnte ihr in die Augen sehen. Er wusste nicht ob er ein Herz hatte, aber wenn er eins gehabt hätte, so wüsste er, er hätte es an sie und ihre Augen verloren. Sie sah ihn nur an. “Wer bist du?”, fragte er nochmals. “Cersia.”, sagte sie nur. “Was tust du hier? Woher kommst du?” Sie lächelte und antwortete: “Ich lausche.” Er sah sie verwirrt an. “Und wem?”, hakte er nach. “Dem Wald. Den Bäumen, den Sträuchern, dem Gras, den Blumen.”, antwortete sie schlicht. Daraufhin fing er zu lachen an. “Ja, natürlich! Du redest mit Bäumen und Unkraut! Klar! Du bist wirklich komisch! Aber jetzt spaß bei Seite, wem hörst du zu?” Sie sah ihn abfällig an und antwortete: “Das habe ich dir gerade gesagt! Wenn du mir nicht glauben willst ist das dein Ding. Aber lach nicht über mich!” Sie wagt es so mit mir zu reden!? Weiß sie denn nicht wer ich bin? Dachte er zornig. “Bist du lebensmüde oder mutig? Hast du eigentlich eine Ahnung wer ich bin?”, fuhr er sie an. Sie musterte ihn von oben bis unten uns sagte dann: “Du bist sehr von dir überzeugt! Aber ich habe weder Zeit noch Lust mich mit dir zu unterhalten. Also entschuldige mich.” Sie wollte gerade gehen, als er zu ihr lief, sie am Arm packte und sagte: “So spricht man nicht mit mir! Das wirst du noch früh genug lernen.” “Und wann sollte ich das lernen?”, fragte sie ohne sich von seiner Drohung beeindrucken zu lassen. “Du wirst mich auf meinen Stützpunkt begleiten und dort werde ich dir Respekt beibringen. Ich kenne da so ein Paar Mittel, jemanden wie dir etwas beizubringen.” Seine Stimme bekam einen unheilvollen Unterton, der ihr eine Gänsehaut über den Körper jagte. Auch der Ausdruck seiner Augen hatte sich verändert, es schien als wolle er sie mit ihnen entkleiden und der Griff seiner Hand lockerte sich, als er ihr die Wange streicheln wollte. Im letzten Moment konnte sie ihn wegstoßen. “Fass mich nicht an!”, schrie sie. “Du hast Feuer, aber auch das werde ich dir austreiben.”, drohte er ihr und erzeugte mit seiner Hand einen Feuerball. “Damit kannst du mir nichts anhaben!”, sagte sie. Er sah sie ungläubig an. Was ist das bloß für ein Mädchen. Kein Respekt! Keine Angst! Und auch noch größenwahnsinnig! “Ach ja? Du wirst sehen, dass mit mir keine Späße treiben!”, rief er und feuerte den Ball aus Feuer auf sie. Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Kapitel 4 Zur selben Zeit rannte Zen in Richtung der Geheimen Stadt der Rebellen. Noch immer stieg schwarzer Rauch gen Himmel, aber sonst war es ruhig. Als er ankam, fand er die Stadt in Trümmern vor, aber er konnte keine Leichen sehen. Wie es aussah wurde keiner getötet. Das hieß sie konnten fliehen oder wurden gefangen genommen. Nachdem er sich eine Weile umgesehen hatte, ging er zum Nachrichtenstamm. Das war ein Baum, der sich im Wald befand. Mitten im Stamm hatte er einen Riss, der Gerade groß genug war um dort Nachrichten und Mitteilungen zu hinterlassen. Bei ihm angekommen, steckte er sofort die Hand hinein und er hatte Recht, jemand hatte eine Nachricht hinterlassen. Es war ein Stück Pergament. In aller Eile war etwas darauf geschrieben worden. Die Nachricht lautete: Uns geht es gut. Wir treffen dich in Drei Tagen in Eigel. Bis dahin, Link, Drona und Sierath. Diese Nachricht überraschte ihn nicht sonderlich. Er kannte die drei gut genug. Auch ohne die Nachricht wäre er nach Eigel gegangen. Immer wenn sie sich trennen mussten, trafen sie sich dort. Es beruhigte ihn aber zu wissen, dass es seinen Freunden gut ging. Ihre kleine Gruppe war bekannt in der Rebellenstadt. Sie hatten schon so manchen Mistgebaut, kamen aber meist mit dem blauen Auge davon. Link war ein Wasserbändiger, Drona eine Windbändigerin und Sierath ein Erdbändiger, er, Zen, hatte zwar keine besonderen Kräfte, aber er hatte den größten Mut und stiftete die anderen immer an. Es gab da auch noch Ember. Sie war eine Feuerbändigerin. Ihre Eltern hatten sich gegen den Dunklenherrscher aufgelehnt und wurden deshalb hingerichtet, an diesem Tag wurde sie bei den Rebellen aufgenommen. Obwohl sie nicht viel redete und sehr aufbrausen war, wurde sie in der Gruppe sofort aufgenommen. Aber es wunderte ihn, dass sie nicht bei den anderen war. Darüber konnte er sich jetzt keine Gedanken machen, er musste zurück und Cersia abholen, denn man brauchte zwei Tage um nach Eigel zukommen. Er wollte früher da sein um sich Informationen über die Feuernation und deren Kämpfe der letzten Wochen zu beschaffen. So schnell er konnte lief er zurück. Er war schon fast am Ziel, als er eine Stimme hörte. Augenblicklich blieb er stehen. Er kannte die Stimme. Es war die Stimme des Oberhaupt der Feuernation: Soron. Aber mit wem redete er und warum war er so wütend. Er ging in die Richtung aus der die Stimme kam. Vor ihm tat sich eine Lichtung auf. Dort standen Soron und…nein…das konnte doch nicht war sein. Wie war sie hier hergekommen? Cersia stand dort mitten auf der Lichtung und redete mit Soron. Sie war seelenruhig und er brüllte sie an. Ihr Mut beeindruckte ihn. Doch sah er den Feuerball den Soron in der Hand hielt. Er wird sie angreifen. Es ist egal ob sie eine Feuerbändigerin ist oder nicht. Sie wird nicht gegen ihn ankommen. Im selben Moment feuerte Soron auch schon auf Cersia. Ohne weiter darüber nachzudenken, rannte er auf sie zu und stieß sie ur Seite. Knapp entgingen sie dem angriff. “Sag mal bist du bescheuert? Du kannst doch nicht einfach stehen bleiben, wenn du angegriffen wirst.”, schrie er sie an. Sie sah ihn nur verständnislos an und sagte: “Du hättest mich nicht wegstoßen müssen. Ich hätte seinen Angriff schon abgeblockt.” Er konnte nicht fassen, was sie da sagte. War ihr denn nicht klar, dass sie fast gestorben wäre? “Ich möchte euer kleines Pläuschchen ja nicht stören, aber hier spielt die Musik. Ahh…wenn das nicht Zen ist. Es wundert mich, dass du noch lebst. Dann hat der Angriff, letzte Nacht wohl versagt. Schade und ich dachte du wärst endlich tot. Tja, da meine Armeen es nicht schaffen dich zu töten, muss ich das wohl erledigen.”, sagte Soron. Zen sah ihn wutentbrannt an. Er wollte gerade aufstehen und sich auf ihn stürzen, als Cersia sich zwischen sie stellte. “Nicht! Dein Streit ist mit mir. Du wolltest mir nicht glauben. Deshalb kämpfe gegen mich. Aber es ist eh sinnlos. Du kannst mir nichts anhaben.” Beide Männer sahen sie entgeistert an. “So? Du willst also gegen mich kämpfen und du glaubst also, dass ich dich nicht besiegen kann?”, sagte Soron und lächelte dabei höhnisch. “Ich habe nichts von besiegen gesagt. Nur davon, dass du mich nicht verletzen kannst.”, entgegnete sie. Soron musterte sie einen Augenblick und erwiderte dann: “Es ist zwar schade so etwas Schönes wie dich zu verletzen, aber da du es nicht anders willst-” “NEIN! Sie weiß nicht was sie sagt. Sie kennt die Regeln unserer Welt nicht!”, fuhr Zen dazwischen. Gerade als Soron etwas sagen wollte, rief Cersia: “Etwas kommt auf uns zu. Etwas Großes und…sehr schnelles. Es sind mehrere…vier, vielleicht fünf…” Es herrschte augenblicklich Stille. Woher weiß sie das? , dachten sowohl Soron als auch Zen. Da erklag ein markdurchdringender Schrei. Cersia war die einzige die sich erschrak. “Crowns…”, flüsterte Zen. “Soron ich schlage vor wir vertagen den Kampf für heute, denn du willst genauso wie ich, nicht gegen die Crowns antreten.” “Ok. Ich bin einverstanden. Wir kämpfen, wenn wir das nächste Mal auf einander treffen. Und dich krieg ich auch noch.”, sagte er zu Cersia mit einem lüsternen Grinsen. Sie aber erwiderte nichts. Zen nahm sie bei der Hand und rannte los, als Soron etwas hinzufügen wollte. Cersia dachte sie würden in Richtung des Wasserfalls gehen, rannten aber an ihm vorbei und stürmten in Richtung eines Berges, der jetzt genau vor ihnen lag. Nachdem sie fast zehn Minuten gerannt waren, fragte Cersia wo er eigentlich hinwollte. Urplötzlich blieb er stehen. Zen sah sie nicht an und beantwortete auch nicht ihre Frage, er setzte sich einfach auf den Boden und lehnte sich gegen einen Baum. Er konnte ihren Blick auf sich spüren, widerstand aber dem Drang sie anzusehen. Als sie ihn eine Weile lang angestarrt hatte, verlor sie die Lust daran und setzte sich auch und schloss die Augen. Nachdem sich ihre Atmung beruhigt hatte, konnte sie wider das vertraute Flüstern hören. Dieses Geräusch beruhigte sie ungemein. “Warum hast du dich eigentlich mit Soron gestritten?”, fragte Zen nach einer Weile. Mit weiterhin geschlossenen Augen sagte sie: “Weil er mir nicht glauben wollte, dass der Wald mit mir spricht. Da ist er wütend geworden.” Und außerdem wollte ich nicht seine Sklavin werden! Fügte sie in Gedanken hinzu. Er sah sie ungläubig an. Wer zum Teufel ist sie? Sie hat die Eigenschaften der Feuer- und der Erdnation. Dachte er verwirrt. “Und woher wusstest du, dass die Crowns kommen?”, fragte er. “Der Wald hat es mir gesagt. Genauer gesagt, hat der Boden leicht vibriert. Daher wusste ich es.”, erwiderte sie leichtmütig. “Aber kannst du mir sagen was Crowns sind.” “Es sind blutrünstige Wesen, die keinem außer dem Dunklen Herrscher gehorchen. Sie töten alles was ihnen in den Weg kommt. Selbst die Soldaten der Feuernation können nichts gegen sie tun. Es gab sie früher nicht. Der Herrscher selbst hat sie erschaffen, deshalb gehorchen sie ihm. Sie sind eine verfluchte Existenz, ohne Seele und immer auf der Suche nach Nahrung.”, sagte er und sie fragte nicht weiter nach. “Komm. Es wird schon dunkel und im Freien können wir nicht bleiben. Das ist zu gefährlich. In der Nähe gib es einen Unterschlumpf.”, sagte er nach einer Weile. Der Unterschlumpf stellte sich als Baumhaus heraus. Für ein Baumhaus war es sehr geräumig. Es hatte drei Betten, einige Stühle und einen Tisch. Darauf standen ein paar Kerzen, die Zen sofort anzündete. “Bleib hier. Ich besorge etwas zu essen. Und diesmal bleib auch wirklich hier und hau nicht wieder ab!”, sagte er und sah sie abwartend an. “Ja ist ja gut. Ich bleib hier und laufe nicht wieder fort.”, erwiderte sie gelangweilt. “Aber vorher sagst du mir noch wer Soron ist.” “Er ist das Oberhaupt der Feuernation. Er hat seine Seele dem Dunklenherrscher verkauft und erhielt im Gegenzug Macht und Ewige Jugend. Sein Leben ist an das des Herrschers gebunden. Stirbt der Herrscher, so stirbt auch Soron. Außerdem hat er die Macht des Feuers perfektioniert. Niemand beherrscht das Feuer so gut wie er…Na ja, außer vielleicht der Avatar. Aber er ist das letzte Mal vor hundert aufgetaucht.”, sagte Zen mit einem bitteren Unterton in der Stimme. “Den Rest erzähle ich dir wenn ich zurück bin.” Als er gegangen war, wusste Cersia nichts mit anzufangen. Sie saß auf dem Bett, als sie bemerkte, dass sie nicht allein war. Sie sah zum Fenster, das mehr einer Luke glich und dort genau auf einem Ast vor dem Fenster saß eine kleine Gestalt. Sie ging langsam, fast schleichend auf sie zu. Die Gestalt war so klein, dass sie locker auf ihre Handfläche Platznehmen konnte. Außerdem wirkte sie so zerbrechlich, daher traute Cersia sich nicht sie zu berühren. Aber trotz ihrer kleinen feinen und zierlichen Gestalt, verströmte sie eine innere Kraft, die fast greifbar war. “Wer bist du?”, fragte Cersia das kleine Wesen. “Mein Name ist Lorem und ich bin ein Baumgeist. Wir Baumgeister sind die ältesten Wesen des Waldes. Ich wollte nur sehen wer sich hier auf meinem Baum niedergelassen hat. Und siehe da wen finde ich: ein Mädchen. Wisst ihr, dass ihr das anmutigste Wesen seid, das ich seit langem erblickt habe?”, sagte der kleine Baumgeist schmeichelnd. “Entschuldigt werter Baumgeist, dass wir hier so einfach eingedrungen sind. Wir wollten euch euren Besitz nicht streitig machen. Entschuldigt vielmals.”, entschuldigte sich Cersia. Ersah sie eine Weile prüfend an und sagte dann flüsternd: “Ihr seid es, auf den wir warten. Schon so lange warten. Aber wie kann es sein, das sich der nach dem wir uns sehnen, in einem Frauenkörper lebt.” Sie sah ihn fragend. “Ich sehe die Kraft, die in euch ruht und noch nicht voll erwacht ist. Es ist eine große Macht. Vielleicht größer als ich zu erkennen vermag.” “Was meint ihr? Was für eine Kraft soll in mir ruhen? Ich verstehe nicht.”, fragte sie verwirrt. “Ihr werdet es wissen, wenn die Zeit gekommen ist. Dann werdet ihr auch erfahren, warum man euch in die Welt hinter dem Spiegel schickte. Ihr steht unter dem Schutz der Sonne und ich stelle euch unter dem Schutz des Waldes. Erfüllt das Schicksal, das euch auferlegt wurde.”, mit diesen Worten verschwand er. “Wartet! Welches Schicksal? Was meint ihr mit dieser Rede? Ich verstehe euch nicht!”, rief sie in die Nacht hinein. Aber niemand antwortete ihr. Was hatte er damit gemeint? Ich unter dem Schutz der Sonne und des Waldes? Fragte sie sich. Sie ließ sich auf einem der Betten nieder und grübelte über das nach, was ihr der Baumgeist gesagt hatte. ********************************************************************************* ich weiß net besonders lang... sorry *tief verbeuf* Kapitel 5: Kapitel 5 -------------------- Kapitel 5 Er war auf dem Weg zurück zum Baumhaus, als er plötzlich eine Stimme hörte. Er sah sich um. Er fand auf einem niedrigen Ast fand er dann einen Baumgeist. “Lorem, was macht ihr hier? Ihr zeigt euch doch sonst erst zu späterer Stunde.”, rief er während er auf ihn zuging. “Guten Abend Zen. Ich habe nur die Dame begrüßt, die euch begleitet. Sie ist ein außergewöhnliches Geschöpf. Ein Geschöpf der Natur. Man sieht es ihr auf den ersten Blick an.”, antwortete Lorem. “Ja. Sie ist schon etwas seltsam.”, sagte Zen nachdenklich. “Verschließt eure Augen nicht vor der Wahrheit. Dieses Mädchen ist nicht das was sie zu sein scheint. Ich sage euch, passt auf sie auf, sie ist zerbrechlicher als sie aussieht. Ihr Schicksal betrifft uns alle.”, beschwörte Lorem Zen. Doch ehe Zen etwas darauf antworten konnte, war der Baumgeist auch schon verschwunden. Immer dasselbe mit diesen Schutzgeistern, wenn sie dir etwas sagen wollen, dann nur total verquer. Und außerdem, was soll das heißen >ihr Schicksal betrifft uns alle<. Dachte Zen wütend, während er die Leiter zum Baumhaus hinauf kletterte. Als er oben ankam, fiel sein Blick sofort auf Cersia, die gedankenverloren auf einem der Feldbetten saß. Sie schaute aus eines der Fenster und schien ihn nicht zu bemerken. Nichts regte sich um sie herum. Selbst eine Statue bewegt sich mehr! Dachte Zen und machte sich jetzt bemerkbar. “Ah, gut du bist also nicht weggelaufen wie ich sehe. Ich habe gehört, jemand hat dich besucht.” “Ja das stimmt. Ein kleiner Baumgeist kam her, aber was er zu mir sagte ist merkwürdig und ich verstehe es nicht…”, sagte sie mehr zu sich selbst, als zu ihm. “Halt. Du darfst es mir nicht sagen! Wenn ein Baumgeist dir etwas sagt, darfst und kannst du es nicht weitersagen.”, warnet er sie. Mit ihrem Blick schien sie sagen zu wollen: Na gut. Aber ich hatte eh nicht vor es dir zu sagen. Nachdem er die Früchte, dir er gesammelt hatte und den Wasserschlauch auf den kleinen Tisch gelegt hatte, nahm er sich eines der Früchte und setzte sich auf das andere Feldbett. Sie aber aß nichts, sondern lehnte sich nur mit dem Rücken zur Wand, schloss die Augen und lächelte vor sich hin. Nachdem sie so eine Weile schweigsam beieinander gesessen hatten, wurde Cersias Gesicht mit einem Mal kreidebleich. “Was ist? Hast du schmerzen?”, fragte Zen besorgt, während er auf sie zuging. Er stand dicht vor ihr, als sie die Augen zu ihm aufschlug. “Was während der letzten einhundert Jahre geschehen ist, ist schrecklich. Die ganzen Morde und Kriege. So viele kleine Stämme sind ausgelöscht worden.”, flüsterte sie. Verwirrt fragte er sie: “Woher weißt du was, seit damals geschehen ist?” “Sie haben es mir gesagt.”, sagte sie zeiget auf die Bäume, die man vom Fenster aus sehen konnte. “Sie sprechen zu dir?”, fragte er. “Ja das taten sie schon immer, deshalb wurde Soron auch so wütend. Er hat mir nicht geglaubt.”, antwortete Cersia. “Gib mir deine Hand und atme tief und ruhig.” “Was hast du vor?”, fragte er misstrauisch. Sie lächelte. “Ich lasse für dich die Bäume sprechen, wenn wir am Boden wären könntest du auch die anderen Pflanzen sprechen hören.” Er legte seine Hand in ihre und atmete wie sie es ihm aufgetragen hatte. Erst geschah nichts, es war nichts außer dem Wind und ihrer Atmung zuhören. Dann war eine sehr leises Flüstern zu hören. Es war schwer verständlich. Die Bäume erzählten von der alten Zeit, vor dem Krieg. Dann hörte er Cersias Stimme, die fragte was dann passierte. Sie ist wirklich außergewöhnlich. Ja, Lorem hatte recht, ein Geschöpf der Natur. “Was soll ich sein?”, fragte Cersia plötzlich. Erschrocken riss Zen die Augen auf. “Du hast mich gehört?”, fragte er überrascht. “Ja laut und deutlich. Die Pflanzen sprechen nur über ihre Gedanken, oder vielmehr über ihre Erinnerungen. Aber jetzt frage ich dich noch einmal: Was soll ich sein?” Er wusste nicht was er sagen sollte. Da er nicht wollte, dass sie wütend wurde und das Baumhaus anzündete, erklärte er ihr seine Gedanken: “Lorem, der Baumgeist, sagte du bist ein Geschöpf der Natur. Außergewöhnlich und zerbrechlich. Und das dein Schicksal uns alle betrifft. Dann sagte er noch ich solle auf dich aufpassen. Da hast du deine Antwort. ” Sie sah ihn einen Augenblick prüfend an und sagte schließlich: “Merkwürdig. Er hat fast dasselbe zu mir gesagt. “Ihr seid es, auf den wir warten. Schon so lange warten. Aber wie kann es sein, das sich der nach dem wir uns sehnen, in einem Frauenkörper lebt. Ich sehe die Kraft, die in euch ruht und noch nicht voll erwacht ist. Es ist eine große Macht. Vielleicht größer als ich zu erkennen vermag Ihr werdet es wissen, wenn die Zeit gekommen ist. Dann werdet ihr auch erfahren, warum man euch in die Welt hinter dem Spiegel schickte. Ihr steht unter dem Schutz der Sonne und ich stelle euch unter dem Schutz des Waldes. Erfüllt das Schicksal, das euch auferlegt wurde.” Und dann ist er einfach verschwunden. Aber ich verstehe seine Worte nicht. Weißt du was er damit meint?” Er fing an zu lachen und sagte: “Wahrscheinlich glaubt er, du seiest der Avatar. Aber das ist unmöglich, der Avatar wird immer nur in Männergestalt wiedergeboren.” Kopfschüttelnd wandte sie sich ab: “Du machst mich müde. Ich möchte jetzt schlafen, also wenn du jetzt so nett wärst und von diesem Bett runter gehen würdest.” Immer noch lachend ging er zu seinem Bett rüber und streckte sich darauf aus. Kurze Zeit später war er eingeschlafen, Cersia aber fand diese Nacht keinen Schlaf, sie war zu aufgewühlt von diesem Ereignisreichen Tag. Und immer wieder musste sie an die Worte des Baumgeistes denken. ********************************************************************************* ich weiß! nicht besonders lang! sorry! mir gehts net so gut. hab grad ne halsentzündung und darf nicht sprechen! ich verspreche besserung! Kapitel 6: Kapitel 6 -------------------- Kapitel 6 Es war Mittag als sie am Gipfel des Jokeigebirges ankamen. Dort herrschte ein eisiger Wind und der Schnee stand ihnen bis zum Knie. Sie kamen nur langsam voran und Cersia fragte sich die ganze Zeit wo Zen eigentlich hin wollte. Er hatte seit gestern nicht mit ihr geredet. Er musste die ganze Zeit an die Worte Lorems denken. Verschließt eure Augen nicht… Was hatte er damit gemeint. Glaubte er etwa sie sei der Avatar? Nein das konnte nicht sein, er hatte die alten Schriften über den Avatar gelesen und auf die Abbildungen studiert. Es waren immer Männer gewesen, vom ersten auftreten des Avatars, nur Männer. Er sah sie über seine Schulter an. Kraft hat sie. Sie kommt ohne große Mühe mit mir mit. Aber er hatte auch gesagt, sie sei zerbrechlicher als sie aussieht. “Hast du noch genug Kraft zum weitergehen?” Sie sah ihn verblüfft an und sagte: “J-Ja, warum fragst du?” “Nur so.” Und wieder hüllte er sich in Schweigen, bis er schließlich sagte: “Kennst du die Legende vom Avatar? Nein, du kannst sie gar nicht kennen, du kommst ja schließlich aus der anderen Welt. Willst du sie hören?” “Wieso nicht?!”, antwortete sie. “Es gibt ein altes Gebet über ihn. Denn immer, wenn die Frömmigkeit hinschwinden will, Ruchlosigkeit ihr Haupt erhebt, dann schaffe ich mich selber neu. Zum Schutz der guten Menschen hier und zu der Bösen Untergang. Er wird immer Wiedergeboren. Um das Gleichgewicht zu erhalten. So plötzlich wie er aufraucht, verschwindet er danach wieder. Nach dem letzten Avatar wurde eine Prophezeiung gemacht, aber die kann niemand lesen, da sie in der alten Sprache des Sonnenclans gemacht wurde.” “Aber warum ließt jemand aus dem Sonnenclan die Prophezeiung nicht vor?” Zen blieb unvermittelt stehen und zog etwas aus der Tasche, dann sagte der: “Tja, das geht leider nicht. Als der Dunkle Herrscher von der Prophezeiung hörte, vernichtete er den Sonnenclan. Moriel, der Stammvater, zwang er kurz vor seinem Tod, ihm die Prophezeiung vorzulesen. Als Moriel sich weigerte, drohte er seine einzige Tochter umzubringen. So sagte Moriel ihm den Inhalt und wurde anschließend umgebracht. Aber der Dunkle brachte danach auch die Tochter um. Und jetzt kennt niemand außer ihm die Prophezeiung…den Text der Prophezeiung habe ich zufällig in den Ruinen der Stadt des Sonnenclans gefunden, aber ich kann sie nicht lesen.” Er zeigte ihr ein Stück Pergament, auf dem ein Text in alter Schrift geschrieben stand. Sie nahm ihm den Zettel ab. Sie wusste nicht warum, aber für sie gaben die Zeichen einen Sinn. Sie verstand jedes einzelnes Wort. Sie verstand den Text aber nicht. Während sie weiter gingen, las sie den Text immer und immer wieder. Es hat keinen Sinn, du kannst ihn zwar lesen, aber nicht verstehen. Um den Text besser verstehen zu können, las sie ihn laut vor: Ich, der Bewahrer des Gleichgewichts aller Elemente, Verlasse für ein Zeitalter diese Welt Und Überlasse die Elemente sich selbst. Das Böse wird sich aus des Schattens Dunkelheit erheben und das Ungleichgewicht bringen. Die Menschen des Feuers und der Asche werden sich als erste einer Seite bekennen Und so das Unheil herauf beschwören. Geknechtet werden die, Die an das Licht glauben und sich der Dunkelheit stellen. Doch wenn ein Samen heranwächst zu einem Baum, Der selbst das Leben trägt, Kehre ich zurück. Doch niemand vermag mich zu erkennen. Ich komme zurück in Fremder Gestalt. Stärker als je zuvor, Mit einer Magie, die das Böse nicht zu erkennen vermag. Sie merkte gar nicht das Zen stehen geblieben war und lief somit direkt in ihn rein. Verwirrt sah sie ihn an, während er sich langsam zu ihr umdrehte. “Warum kannst du es lesen?”, fragte er mit einer Stimme so leise, dass sie schon sehr genau hinhören musste. “Keine Ahnung. Ist einfach so. Aber ich verstehe den Text nicht. Lesen und verstehen sind zwei paar Schuhe.” Sie las ihm den Text noch einmal vor. Er riss ihr das Papier aus der Hand und sagte: “Wir haben keine Zeit. Komm. Wir müssen weiter. Die anderen warten.” Fragend sah sie ihn an. Doch er achtete nicht auf sie. Jetzt hatte sie mühe mit ihm mitzukommen. Sie fragte sich wieder was er seit gestern hatte. Er hatte die ganze Zeit gewusst, dass sie mehr war, als sie zu sein schien. Er wollte es nicht glauben, aber tief in seinem Innern nagte ein leiser Verdacht, auf den er nicht hören wollte. ********************************************************************************* ich weiß! ziemlich kurz! sorry! als entschädigung, stelle ich heute noch das nächste kap on! Kapitel 7: Kapitel 7 -------------------- Kapitel 7 Es war Abend als sie in Eigel ankamen. Zen hatte während dem Rest ihrer Reise nur sehr wenig geredet und auf ihre Fragen hatte er auch nicht geantwortet. Kurz bevor sie in die Stadt gingen nahm Zen seinen Mantel ab und reichte ihn Cersia. “Leg ihn um. Du ziehst zuviel Aufmerksamkeit auf dich.” Ohne zu widersprechen legte sie an. “Verdecke deine Haare.”, sagte er ungeduldig. Sie tat wie ihr geheißen. Er sah sie prüfend an und als er festgestellt hatte, dass all ihre Haare verdeckt waren, gingen sie los. Obwohl es schon spät war, waren eine menge Menschen unterwegs. Ohne weiter auf sie zu achten, lief Zen stur geradeaus die Straße entlang. Vor einem großen Gasthaus blieb er stehen. Es trug den Namen Luckys Pub. Dort war es fast lauter, als auf der Straße. Er ging auf einen leeren Tisch zu und setzte Cersia dort ab. “Du bleibst hier sitzen und redest mit niemandem! Es ist zu gefährlich. Ich bin gleich wieder da…und setzte die Kapuze nicht ab.” Von ihrem Platz aus konnte sie sehen wie Zen mit einem Mann redete. Dieser war groß und außergewöhnlich hässlich. Was will Zen mit so einem Kerl? Und woher kennt er ihn? Fuhr es ihr durch den Kopf. Als Zen wieder am Tisch ankam, sah er ihren fragenden Blick. “Das war der Wirt. Sein Name ist Lucky. Ich habe uns ein Zimmer genommen und gleich kommt er mit Essen und etwas zu Trinken. Trink aber nicht zuviel davon. Das Zeug brennt dir fast die Zunge weg.” Sie saßen eine Weile schweigend da und hörten nur dem Lärmen der anderen Gäste zu. Dort gab es viele merkwürdige und unheimliche Gestallten. Kleine kantige, große hagere und runde buckelige. Es sah so aus als wären die meisten dieser Menschen Wasserbändiger. Sie erprobten ihre Fähigkeiten gegen einander. Es gab auch solche, die versuchten sich gegeneinander unter den Tisch zu trinken. Cersia wurde plötzlich bei ihren Beobachtungen gestört, als der Wirt ihnen ihr Essen brachte. Es bestand aus Brot, Fleisch und Früchten. Das Getränk, vor dem Zen sie gewarnt hatte, sah wirklich ein bisschen gefährlich aus. Man konnte die Farbe nicht genau bestimmen, es war eine Mischung aus violett und braun. Sie spürte, dass Zen sie beobachtete, als sie den Becher in die Hand nahm, ließ sich aber nichts anmerken. Bevor sie einen Schluck nahm, blinzelte sie zu Zen rüber und sah, dass er grinste. Da sie nicht wollte, dass er sie für feige hielt, nahm sie einen tiefen Schluck. Erst geschah gar nichts…dann fühlte sie ein leichtes kribbeln, das immer stärker wurde…dann begann es zu brennen. Cersia hustete und schaute in Zens grinsendes Gesicht: “Na? Geht schwer runter oder?” Als sie sich wieder beruhigt hatte, sah sie ihn herausfordernd an. Erneut streckte sie die Hand nach dem Glas aus und setzte es an. Sie schaute ihn abfällig an, während er sich belustigt zurücklehnte. Dann leerte sie den Humpen in einem Zug und setzte ihn polternd ab. Schlagartig wurde es Ruhig im Gasthaus. Alle Augen waren auf sie gerichtet. Sie verstand erst nicht warum…dann merkte sie, dass ihre Kapuze herunter gerutscht war. Bevor sie irgendetwas tun oder sagen konnte, fingen die Männer an zu grölen und zu klatschen. Einige der Männer prosteten ihr sogar zu. Cersia wandte sich fragend an Zen, der erwiderte: “Du hast ihren Respekt gewonnen. Es schaffen nur sehr wenige den Humpen in einem Zug zu leeren. Du solltest trotzdem besser aufpassen…nicht alle sind so wie ich. Es gibt auch solche, die hätten dich nicht in ruhe gelassen…” “Was mein…”, fragte sie ihn verwirrt, doch dann verstand sie, was er damit gemeint hatte. Mit einem Mal saß sie Blutübergossen da und stammelte: “Ich h-hätte schon auf mich aufgepasst…” Als er anfing zu lachen, blitzten ihre Augen ihn wütend an, was ihm natürlich nicht entging: “Bitte nicht wütend werden…wir wollen ja nicht das Haus in Schutt und Asche legen!” Da konnte sie ihm nur Recht geben. Während des ganzen Abends versuchte sie ihn nicht zu beachten, aber es gelang ihr einfach nicht. Seine Anwesenheit war zu groß, als dass man sie hätte vergessen können. Er konnte sich nicht erklären, warum er plötzlich so gute Laune hatte. Das Mädchen, das da vor ihm saß, besaß die Magie, ihn innerhalb von Sekunden zum Lächeln zu bringen. Aber dann konnte sie so unausstehlich sein, dass er sie am liebsten erwürgen könnte. Doch das erstaunlichste war, dass sie ihn mit jeder Minute, die anbrach, neu verwirrte. Dieses Mädchen war voller Rätsel. Wer war sie? “Nein du darfst an so etwas nicht denken! Wenn du solche Gefühle zulässt, wirst du schwach und musst sterben. Genauso wie…” Er schlug mit der Faust auf den Tisch, was Cersia erschrak. Er zwang sich sie anzusehen und zu lächeln, was aber sehr unglaubwürdig aussah. “Was ist? Hab ich irgendwas falsch gemacht?”, fragte sie ihn. “Nein. Du hast nichts gemacht. Ich hab nur über etwas nachgedacht. Mach dir keine Gedanken.”, antwortete er, doch Cersias Blick blieb misstrauisch. Sie ließ ihn nicht einen Augenblick aus den Augen. Um die Stimmung zu lockern, fragte sie ihn alles Mögliche. Wie viele Clans es noch gäbe. Wie groß die Armee des Feuerclan ist. Über die Rebellenstadt und die Aufständischen. Und tatsächlich, nach einiger Zeit schaffte sie es ihm ein Lächeln abzuringen. Als er ihr eine lustige Geschichte von seinen Freunden erzählte musste er immer wieder aufhören zu erzählen, weil er sich vor Lachen schüttelte und als er sie endlich zu Ende erzählt hatte, konnte sie nicht anders und mitlachen, bis ihr die tränen liefen. Dieses Lachen, es hatte etwas an sich, dass sein Herz höher schlagen ließ. Der Abend verging friedlich und amüsant für Cersia. Als sie zu Bett gingen, schlief Cersia sofort ein, Zen jedoch fand keinen schlaf. Er musste dauernd an Cersia denken. Sie ging ihm einfach nicht aus dem Kopf. “Was hat sie an sich, was ihn so durcheinander bracht?” Er musste an ihr lächeln denken, an ihr wütendes und ihr angsterfülltes Gesicht, als sie bei ihm aufwachte. Er verstand sie nicht. Aber sie, so hatte er das Gefühl, verstand ihn. Das Mitgefühl, das er in ihren regenbogenfarbenen Augen gelesen hatte, war nicht geheuchelt, wie bei manch anderen. Ihre Augen…HALT woran dachte er da gerade. Denk nicht mehr dran und schlaf endlich!, befahl er sich selbst. Er durfte nicht zulassen, dass er solche Gefühle entwickelte. Freundschaft, platonische Freundschaft war O.K., aber nicht tieferes! Keine zärtlichen Gefühle und besonders keine Liebe! Liebe heißt sein Herz verlieren. Liebe heißt Schmerz. Wer liebt wird verlassen, allein gelassen. Egal wie sehr man auch liebt, man kann nichts dagegen tun, dass man eines Tages verlassen wird. Früher oder später. Es wird passieren. Aus Absicht oder durch Unachtsamkeit. Wer liebt, dessen Herz wird schwach. Was ist besser? Ein Leben voller Liebe aber dafür schwach zu sein oder ein Leben ohne Liebe aber dafür ohne diesen qualvollen Schmerz, zurückgelassen zu werden. Dann lieber ohne Liebe. Ich werde nie wieder Lieben! Und so schlief Zen ein. Er schlief zwar, aber mehr schlecht als recht. Es kam ihm vor als hätte er sich gerade erst hingelegt, während er aufstand. Er wusch sich schnell, zog sich an und ging dann zu Cersias Zimmer. Leise öffnete er die Tür. Sie schlief noch, doch diesmal hatte sie keine Alpträume. Sein Blick fiel auf ihre Kette. Sie hatte doch gesagt, dass sie die Kette bei sich hatte als sie ausgesetzt worden war. Sie war vielleicht der Schlüssel, für das Geheimnis, das sie umgab und er kannte genau die richtige Person, ihm dabei zu helfen. So schell und vorsichtig er konnte, nahm er ihr die Kette ab und floh aus dem Zimmer. Er würde früh genug wieder da sein. Sie merkt bestimmt gar nicht, dass sie weg ist. Mit diesen Gedanken versuchte er sich selbst zu beruhigen. Kapitel 8: Kapitel 8 -------------------- so! endlich ein neues kap! ohne viele worte zu verlieren: VIEL SPAß!^^ PS: wenn ihr euch fragt, wie ich es schaffe SO geschwollen zu schreiben, ganz einfach: ich lese zu viele schundromane, die im mittelalter spielen^^ ********************************************************************************* Kapitel 8 Obwohl es erst früh am morgen war, bauten die Marktleute schon ihre Buden auf und einige waren schon unterwegs Essen für ihre Familien zu besorgen. Die Feuerstellen die Schmiede wurden neu entfacht und die Fischer stellten ihre Fässer mit den frisch gefangenen Fischen auf. Die Obsthändler platzierten ihr Obst, damit es für jeden gut zugänglich war und dir Töpfer stellten ihre Regale für ihre vielen Schüsseln, Teller und Tassen auf. Auch einige Trunkenbolde waren zu sehen, die jetzt erst torkelnd nach Hause gingen, wo bestimmt eine wütende Ehefrau auf sie wartete. Zen jedoch nahm von der ganzen Geschäftigkeit um ihn herum, kaum etwas war. Er war auf der Suche nach einem kleinen Geschäft für absurdes, wunderliches und magisches. Dort an diesem Ort, der Wunder, würde er bestimmt eine Antwort finden. Es dauerte nicht lange und er hatte es gefunden. Von außen schien es ganz unscheinbar, aber er wusste, dass sich darin, alles Mögliche abspielen konnte. Noch bevor er eintrat konnte er den schweren Geruch von Weihrauch war nehmen. Drinnen war es dunkel, da nur Kerzen Licht gaben und die Fenster mit schweren Tüchern abgedeckt waren. In den Regalen fand man Schrumpfköpfe, getrocknete Kräuter und Pflanzen, kleine Fläschchen mit Tränken und Giften. Auf einem Tisch lagen die verschiedensten Amulette und Schutzkettchen. Auf der anderen Seite des Raumes lagen in den Regalen alte Bücher, in denen Zauber und Verwünschungen zu lesen waren. Es sah so aus als wäre er allein, aber er wusste, dass es nicht so war. “Komm schon! Lass das versteck spielen ich weiß das du hier irgendwo bist.”, rief er in den scheinbar leeren Raum hinein. Und wie aus dem nichts tauchte eine Frau aus dem Schatten heraus in den Raum. Ihre Haut war schneeweiß und ihre Augen stechend lila mit einem Stich ins blaue. Sie hatte schwarzes langes Haar, dass mit Bändern und Perlen durch flochten war. Auch ihr Hals, ihre Hände und Handgelenke waren mit Ringen und Ketten verziert. Sie hatte ein rotes Tuch um ihren Oberkörper gewickelt und trug einen kunstvollen zerrissenen Rock in der gleichen Farbe. “Hallo Zen. Was führt dich zu mir? Und warum bist du allein?”, hauchte sie ihm zu. “Guten Morgen Fairy. Ich bin hier weil ich hoffe, dass du mir weiter helfen kannst. Ich bin allein, weil ich aus der Rebellenstadt fliehen musste, wie alle anderen auch. Die Feuernation hat uns angegriffen…” “Was?! Und was ist mit Sierath! Wie geht es ihm? Oh ich wusste es. Er wollte mein Amulett nicht annehmen. Oh, du elendiger Schwachkopf!”, rief Fairy. “Hey, kein Angst, es geht ihm gut! Er konnte mit den anderen fliehen. Und du kennst ihn genauso gut wie ich, wenn nicht noch besser. Er glaubt nicht an Schutzamulette. Das weißt du doch.” Bei seinen Worten atmete sie erleichtert auf und ließ sich auf einem der großen Sessel nieder. “Danke. Dieser Idiot ist noch mal Schuld, dass ich vor Angst sterbe. Wegen ihm bin ich schon um zig Jahre gealtert. Aber jetzt sag schon, wobei kann ich dir helfen?” “Ich habe hier ein Amulett. Vielleicht kannst du mir sagen woher es stammt und was es bewirkt.”, sagte er während er Cersias Kette aus seiner Tasche zog. Als er es ihr vors Gesicht hielt, blieb ihr vor erstaunen der Mund offen stehen. “Wer hat dir das gegeben?”, fragte sie nachdem sie ihre Stimme wieder gefunden hatte. “Weißt du was es für eine Kette ist?”, fragte er sie erneut. “Sag mir wo du sie her hast! Du hast ja keine Ahnung was du da in den Händen hältst. Das ist einer der größten Schutzsteine, der je von Menschenhand hergestellt wurde.” Natürlich! Das hatte sie damit gemeint. Darum hatte sie keine Angst, als Soron, sie angreifen wollte. “Kannst du mir sagen woher der Stein stammt?”, fragte Zen. Cersia wachte von einem dumpfen Geräusch auf. War jemand in ihrem Zimmer gewesen? Sie sah sich um, aber nichts ließ darauf schließen. Schlaftrunken streckte sie sich. So gut hatte sie schon lange nicht mehr geschlafen. Was hatte diese Welt bloß an sich, dass sie sich so wohl fühlte. Sie stand auf und ging zum Fenster. Draußen herrschte schon viel Geschäftigkeit. Sie beobachtete eine Weile das treiben, als ihr Blick auf eine Person fiel, die schnell die Straße runter lief. Das ist doch Zen. Was macht er denn so früh schon draußen. Er hätte doch auf sie warten können. Wütend zog sie sich an und ging nach unten in die Schenke. Sie begrüßte den Wirt mit einem Guten morgen und setzte sich an den Tisch, an dem sie gestern mit Zen gesessen hatte. Lucky brachte ihr sofort Frühstück und antwortete auf ihre fragenden Augen: “Zen trug mir auf, gleich wenn Ihr herunter kommt, Euch das Essen aufzutragen. Wenn Ihr noch etwas wünscht, fragt mich. Mein Name ist Lucky. Und wie lautet Euer Name?” “Mein Name ist Cersia. Ich danke Euch für Euer wohlwollen. Ich hätte eine Frage, könntet Ihr sie mir beantworten?”, fragte sie ihn höflich. Mit einem Lächeln antwortete er: “Alles was Ihr wollt. Ich bin Euer Diener.” Leicht errötend und geschmeichelt fragte sie, ob er wüsste wohin Zen so früh hinwollte. Er konnte ihr darauf aber keine Antwort geben. Da sie nicht wusste wen sie sonst noch fragen sollte, fing sie an zu essen. Schweigend ging sie ihren Gedanken nach, dass sie gar nicht bemerkte, dass sich jemand zu ihr gesetzt hatte. Erst als sie ein Räuspern hörte blickte sie auf. “Guten Morgen meine Taube. Was führt so ein liebliches Geschöpf wie Ihr es seid, in so eine düstere Spielunke?”, fragte der Fremde mit einem Blick, der ihr die Nackenhaare aufstellen ließ. Trotzig wies sie ihn zurecht: “Ich wüsste nicht was Euch das anginge, Herr. Und wenn es Euch nichts ausmacht, würde ich gern weiter essen.” Verblüfft über ihre Antwort, zog er die Brauen hoch, fing sich doch gleich wieder und lächelte sie schmierig an. “Mit dem Essen halte ich Euch nicht auf, tut was immer Euch beliebt. Mein bescheidenes Selbst möchte Euch nur Gesellschaft leisten.” “Nein Danke. Ich esse lieber allein.” Doch er blieb sitzen und grinste sie nur weiter an. “Habt Euch doch nicht so! Zeigt mir Euer Lächeln. Ihr könnt einen bescheidenen Mann, so eine kleine Bitte nicht abschlagen. Lasst mich Eure Gunst gewinnen, ich schwöre Euch, Ihr werdet es nicht bereuen.” Sie sah ihn einen kleinen Augenblick an und antwortete höflich aber bestimmt: “Ihr werdet meine Gunst nicht gewinnen.” “Aha, Ihr habt demnach also Eure Gunst schon jemand anderem geschenkt. Oder sollte es etwa sein, sie gehöre vielen und nicht nur einem?”, fragte er sie anzüglich. Da sie nicht wusste was sie antworten sollte, sagte sie: “Mein Herr, ich kann Euch meine Gunst nicht schenken, da sie jemand anderem gehört. Daher bitte ich Euch in aller Höflichkeit, von mir abzulassen.” Mit dem Kopf deutete sie eine Verbeugung an und wandte sich wieder ihrem Essen zu. Er jedoch hatte nicht vor von ihr abzulassen. “Du kleine schäbige Dirne! Hast du eigentlich eine Ahnung mit wem du sprichst?! Ich werde dir beibringen…” Plötzlich verstummte er. Seine Augen rollten und er fiel mit einem Stumpfen Klonk zu Boden. Verwundert sah sie auf. Vor ihr stand Lucky, der Wirt und hielt einen Prügel in der Hand. “Tut mir Leid, dass er Euch belästigt hat. Ich war hinten und habe es nicht gehört. Kommt lieber an die Theke, da kann ich Euch besser vor solchem Gesindel beschützen.” Sie tat was er ihr sagte und folgte ihm an die Theke. Zum Schutz hatte sie ihren Umhang angelegt. Sie redeten und lachten den ganzen Vormittag. Jedes Liedchen, das er ihr vorsang, brachte sie entweder zum Lachen oder lies sie vor Begeisterung jubeln. “Fräulein, ihr seid zu gütig.”, erwiderte er daraufhin. “Aber jetzt seid Ihr dran. Singt.” Sie lächelte ihn gewitzt an und sagte: “Nur wenn du aufhörst mich Fräulein zu nennen. Das ist lästig. Mein Name ist Cersia.” Er sah sie einen kurzen Augenblick an und fing gleich darauf an brüllend zu lachen: “OK. Einverstanden. Cersia, aber jetzt sing. Tu einem alten Greis einen Gefallen.” Über die Bemerkung er sei ein alter Greis lächelte sie nur, aber da er ihr geholfen hatte, tat sie ihm den Gefallen. Sie sang ihm die alte Weise der Bäume vor, die ihr eine alte knorrige Weide beigebracht hatte. Um sie herum wurde es still. Alle hörten gespannt dem fremden Mädchen zu, das auf eine Weise sang, die einem ans Herz ging. Als sie ihr Lied beendet hatte, brach alles in Jubel aus. Sie wurde von allen Seiten gedrängt weiter zu singen. Dies musste sie jedoch ablehnen, da sie Lucky einen Gefallen schuldig war. Es dauerte eine Weile bis sich alles wieder beruhigt hatte. Da es immer voller im Gasthaus wurde, konnte sich Lucky nicht mehr mit Cersia beschäftigen und so saß sie Gedankenverloren da und beobachtete die Menschen um sie herum. Drei Personen an der Tür erregten ihre Aufmerksamkeit. Sie trugen alle lange Umhänge, die auch ihre Gesichter verbargen. Mit den Augen verfolgte sie jeden Schritt der Drei. Es waren zwei Männer und eine Frau, dass konnte sie erkennen. Sie setzten sich an einem Tisch im Schatten weit weg von der Theke. Von dort aus konnte sie sie nicht mehr sehen. Wo bleibt Zen nur? Es ist gleich Mittag und er ist noch nicht wieder da! “Dieser Dummkopf, lässt mich einfach allein!” “Was habe ich jetzt wieder getan?”, sagte eine Stimme hinter ihr. Cersia drehte sich um und sah mitten in Zens Augen. Im ersten Moment wusste sie nicht was sie sagen sollte, doch dann legte sie auch schon los: “Kannst du mir verraten wo du warst? Du hättest mich doch wecken können, oder eine Nachricht hinterlassen können! Wenn sich Lucky nicht um mich gekümmert hätte, wäre ich jetzt vielleicht Tod. Ja! Ich wurde angegriffen…Oh, einen Moment…” Erst jetzt merkte sie, dass ihre Kette weg war. Mit einem Mal wurde sie Kreidebleich. “W-Wo ist sie? Sie kann doch nicht weg sein! Was mach…”, stotterte sie und stürzte dabei die Treppe hoch. Zen, der jetzt ein schlechtes Gewissen bekam, lief hinterher. “Cersia, warte doch…” Aber sie blieb nicht stehen. Sie konnte nur daran denken: Es darf nicht weg sein! Es darf nicht weg sein! ES DARF NICHT WEG SEIN! Als er in ihrem Zimmer ankam, hatte sie schon alles auf den Kopf gestellt. Ziemlich flott, muss man ihr lassen! Er wusste nicht wie er ihr es sagen sollte, also versuchte er es gerade heraus: “Cersia…ähm…i-ich habe dein Medallion…” Mitten in der Bewegung blieb sie stehen und drehte sich langsam um. Tatsächlich. Er hielt ihre Kette in der Hand. Sie war glücklich, dass sie wieder da war, aber sobald sie sie angelegt hatte, kam die Wut. “Du blöder Idiot! Erst lässt du mich allein und dann stielst du auch noch das wichtigste, das ich habe! Ich habe deine blöden Spielchen satt. Du lachst mich aus, du bestielst mich und wenn das nicht genug ist, redest du stundenlang nicht mit mir! Was hast du gegen mich? Was habe ich dir getan?!” Ihre Augen funkelten Rubin Rot. Zen konnte die Hitze ihrer Wut spüren. Er musste sie schnell beruhigen, sonst würde etwas Schlimmes passieren. “Tut mir Leid. Ich wollte dir bescheid sagen, aber du schliefst noch. Und deine Kette habe ich nur genommen um mehr über dich zu erfahren. Das ist die Wahrheit.”, entschuldigte er sich und dachte gleichzeitig Bitte spreng uns nicht in die Luft! Bitte! Bitte! Bitte! Sie musterte ihn einen Augenblick und ging dann an ihm vorbei zurück in die Schenke. “Cer…“, sagte Zen, verstummte jedoch sofort als Cersia ihm einen Hass erfüllten Blick zuwarf. Unten angekommen setzte sie sich sofort wieder an die Theke und würdigte Zen nicht eines Blickes. Er wollte gerade etwas zu ihr sagen, als er von einem Mann in einem langen Umhang unterbrochen wurde. “Hey! Was machst du hier so einen Krach? Willst du ne Abreibung oder was?” Kapitel 9: Kapitel 9 -------------------- als kleine entschädigung, dass ich so lang gebraucht habe, gibts gleich schon kap 9! Viel spaß^^ ********************************************************************************* Kapitel 9 Zen sah den Fremden einen Augenblick an und sagte dann: “Wenn du es unbedingt willst! Cersia halt meinen Umhang.” Er warf ihr seinen Umhang zu, sie sah ihn ungläubig und verwirrt an. Dann schweifte ihr Blick zu Lucky, der nur grinste und nichts weiter unternahm. “Zen, lass…”, begann sie aber er unterbrach sie mit den Worten: “Ich weiß was ich tue! Halt dich daraus und sei nur weiter wütend auf mich. Oder machst du dir sorgen?” Hochnäsig wandte sie den Kopf zur Seite, konnte aber nichts gegen den Klos in ihrem Hals tun, den sie dabei hatte. Die beiden kämpften mit den Fäusten. Der Fremde hatte eine gute Deckung, aber Zen hatte mehr Kraft hinter den Schlägen. Der Kampf dauerte nicht lange. Der Fremde lag auf dem Boden und keuchte. “Hast du genug?”, fragte Zen höhnisch. Der andere fing plötzlich an zu lachen und sagte dann schnaufend: “Sag mal, seid wann schlägst du denn wie ein Mädchen zu?” Zen, der nur kopfschüttelnd lachte, half dem Fremden auf die Beine und gab ihm dann einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter. Cersia verstand gar nichts mehr, hatten die beiden nicht gerade erst gekämpft und jetzt sind sie die besten Freunde. Was war hier los? Jetzt stimmten auch die andern beiden in das Lachen ein und begrüßten einander. Nach einer Weile drehte sich Zen zu ihr um und winkte sie her. Sie ging nur zögernd auf die kleine Gruppe zu, denn sie hatte noch immer nicht begriffen was hier gerade geschehen war. Sie blickte Zen misstrauisch an, als er ihr die drei fremden vorstellte: “Cersia, das sind Link Ju-Mei und Drona Ling Noung und Sierath Jin Kashima, meine Freunde. Wir kennen uns schon ewig. Link ist ein Wasserbändiger vom Nordpol. Drona ist eine Luftbändigerin vom Kun-Pachji Orden aus dem Lu Mei Zun Gebirge. Sie kommt aus einem alten Spirituellen Orden, aber das merkt man ihr nicht eine Sekunde an. Und Sierath ist ein Erdbändiger aus der Hauptstadt Ming Sei. Das ist Cersia.” Link war hoch gewachsen, sein Haar war kurz und eisblau und er hatte tief blaue Augen. Drona war etwas kleiner als Cersia. Sie hatte kurzes aschblondes Haar und obwohl sie sportlich wirkte, war sie nicht unnormal muskulös. Sierath war groß, schlank und sah schon fast verboten gut aus. Er hatte schulterlanges grünes Haar und smaragdgrüne Augen. Sie setzten sich an einen Tisch und bestellten zu essen und zu trinken. Nach einer Weile fragte Cersia: “Dann sind wir wegen deinen Freunden hierher gekommen. Das hättest du mir auch gleich sagen können, als mich die ganze Zeit anzuschweigen!” “Moment! Wie? Soll das etwa heißen, ihr seid zusammen gereist? Du reist nie mit anderen! Mein Gott!”, sagte der der Link hieß. “Jetzt sei doch nicht so melodramatisch. Hör nicht auf Link, er liebt es zu übertreiben.”, sagte sie und verdrehte die Augen. “Aber jetzt mal ehrlich, wie hast du es geschafft mit ihm zusammen hier her zukommen, ohne dass er dich vorher umbringt?” Cersia warf einen Blick auf Zen, der sie amüsiert beobachtete. “Tja, das wundert mich allerdings auch. Aber ich stehe in seiner Schuld, da er mir das Leben gerettet hat. Das mit dem Umbringen war anders. Ich hab ihn nämlich zuerst angegriffen und danach hätte er mir beinahe die Kehle durchgeschnitten…”, erzählte sie und den andern klappten vor erstaunen die Münder auf. “Tja du hättest eben nicht mit dem Feuer auf mich losgehen sollen. Aber was anderes…bist gar nicht mehr sauer auf mich, weil ich dir den Kristall gestohlen habe?”, sagte Zen und sah sie herausfordernd an. Cersia machte nur eine wegwerfende Handbewegung und beachtete ihn nicht weiter. “Du bist also noch wütend. Mann bist du zimperlich! Ich wollte doch nur wissen woher du kommst, da du das anscheinend nicht weißt!” Zornig blitze sie ihn an: “Du eingebildeter Fatzke! Wenn ich wüsste wie ich hier wieder weg komme, würde ich sofort verschwinden!” “Tja, aber da du nicht einmal weißt, wie du hergekommen bist, musst du wohl oder übel noch bleiben! Aber nur damit du es weißt, ich hatte nicht vor dich mit zu nehmen! Wenn du nicht abgehauen wärst und dich mit Soron angelegt hättest, hätte ich dich auch nicht mitnehmen müssen. Aber du musstest ja unbedingt wegrennen!” “Na und! In den paar Minuten unserer Bekanntschaft, hast du versucht mich umzubringen! Woher sollte ich wissen, dass du nicht ein verrückter Mörder bist? Und außerdem wäre ich mit Soron auch allein klar gekommen, das habe ich schon einmal gesagt! Aber du musstest dich ja einmischen!” “Du verrücktes Biest! Du hast ja nicht einmal versucht Sorons Angriff aus dem Weg zu gehen! Wenn ich dich nicht beiseite gestoßen hätte, würdest du jetzt nicht hier sitzen! Wie wäre es mit einem bisschen Dankbarkeit?!” “Oh ja, ich bin dir sehr Dankbar, dass du mich allein gelassen hast! Ich bin Dankbar, dass du zwei Tage lang nicht mit mir geredet hast! Und am Dankbarsten, bin ich dir dafür, dass du mich bestohlen hast!”, schrie Cersia und wandte sich dann an die anderen, die bis jetzt nur verwirrt dem heftigen Wortwechsel gelauscht hatten. “Ich freue mich euch kennen gelernt zu haben. Aber ich muss gehen, da ich diesen Idioten nicht mehr ertragen kann!” Ohne Zen auch nur noch eines Blickes zu würdigen, nahm sie ihren Umhang und verschwand durch die Tür. Link, Drona und Sierath wandten ihre Blicke auf Zen. Sierath fand als Erster seine Stimme wieder: “Ich weiß zwar nicht was da eben passiert ist, aber versuch es doch bitte zu erklären. Erstens ihr habt Soron getroffen, zweitens warum hast du sie bestohlen und drittens wer ist sie überhaupt?” “Wir haben Soron im Wald bei der Rebellenstadt getroffen. Bestohlen habe ich sie, um herauszufinden wer sie ist und warum sie hier ist. Ich habe sie in der Nacht aufgelesen als die Stadt zerstört worden ist. Sie lag bewusstlos im Wald. Später erzählte sie mir, dass sie durch den Spiegel gekommen ist. Damit wären wohl deine Fragen beantwortet.” Jetzt meldete sich Drona: “Halt! Soll das etwa heißen, sie kommt aus einer anderen Dimension? Sie ist nicht aus unserer Welt…”, fragte sie ungläubig. “Und jetzt lässt du sie hier allein herum laufen? Sag mal wie bescheuert bist du eigentlich? Sie kennt unsere Gesetze doch überhaupt nicht! Sie wird schnurstracks im Kerker landen!” Zen schnaubte nur und antwortete: “Du hast nicht gesehen was sie kann. Hast du nicht gesehen wie wütend sie war? Mich wundert es, dass die Schenke noch steht. Ich habe vorhin doch gesagt, sie sei mit dem Feuer auf mich losgegangen. Wenn sie wütend wird, steckt sie alles in Brandt!” Drona schaute Zen ungläubig an. “Meinst du damit, dass sie eine Feuerbändigerin ist?” Zen schüttelte den Kopf und sagte: “Nein. Zu Anfang habe ich das auch gedacht. Aber dann ist sie die verrückteste Feuerbändigerin der Welt…” Jetzt meldete sich Sierath: “Was meinst du damit?” Zen schaute seinen Freund eine Weile an, schüttelte dann den Kopf und sagte: “Ihr werdet mich vielleicht für verrückt halten, aber ich habe es selbst miterlebt. Sie kann mit Bäumen sprechen…” “WAS?!”, fuhr es aus Sierath heraus. “Wer oder was ist sie bitteschön?” “Um das herauszufinden habe ich ihre Kette genommen. Fairy sagte mir, das dieser Kristall der stärkste Schutzstein ist, der je hergestellt wurde. Außerdem sagte sie noch, dass nur der Sonnenclan fähig war ihn herzustellen und dass alle in die Hände der Feuernation fielen, als der Clan vernichtet worden ist.” “Langsam…heißt das, dass sie die letzte Überlebende ist? Die einzige, die dieses Gemetzel überlebt hat? Und sie weiß es nicht einmal?” “Das würde zumindest erklären warum sie die Prophezeiung über den Avatar lesen konnte…”, erklärte Zen. Als er diesen Gedanken aussprach, sahen seine drei Freunde richtig geschockt aus. “Sag das noch mal!”, riefen alle drei gleichzeitig. “Sie kann es lesen?! Und du schickst sie weg?! Hast du den Verstand verloren? D-Du gehst ihr jetzt sofort hinterher! Du entschuldigst dich bei ihr! Und dann holst du sie zurück!”, rief Drona. Jetzt war es an Zen verwirrt zu schauen: “A-Aber…” Drona sprang auf, zog Zen auf seine Beine und sagte: “Nix aber! Du bist schuld, dass sie weggegangen ist und bist derjenige der sie wiederholt! Wehe du kommst ohne sie wieder! Du hast zwar keine Angst vor Soron oder dem Herrscher, aber vor mir wirst du Angst haben!” Zen wollte noch etwas sagen, aber Drona schob ihn zur Tür und warf ihn einfach raus. Als sie sich umdrehte sah sie, dass Link und Sierath sich krümmten vor Lachen. “Könnt ihr mir sagen warum ihr lacht?”, wollte sie wissen. Die beiden sahen sich an und prusteten gleich wieder los. Link versuchte zu antworten, was ihm aber nur schwer gelang: “Haha…es ist…prfft…nur, als du…oh man das ist einfach klasse…als du ihm gedroht hast…hahaha…sein Gesicht…er hatte echt Angst…hahaha…!” Sie sah die beiden an, schüttelte dann den Kopf und sagte: “Männer!” Dann ging sie zur Theke und redete mit Lucky. Als sich die beiden beruhigt hatten, sagte Sierath: “Ich weiß zwar nicht was du machst, aber ich geh jetzt zu Fairy. Bis später.” Link hob seinen Humpen zum abschied und ging dann zu Drona und Lucky an die Theke. Kapitel 10: Kapitel 10 ---------------------- so endlich ein neues kap! sorry fürs warten! so und jetzt ohne lange vorrede: kapitel 10! viel spaß^^ ********************************************************************************* Kapitel 10 Cersia ging kopflos durch die Gassen der Stadt. Sie hatte eine so unbändige Wut in sich, dass sie alle mühe hatte die Selbstbeherrschung nicht zu verlieren. Irgendwann blieb sie stehen und sah sich um. Wo war sie? Sie war blindlings los gelaufen und nun wusste sie nicht mehr wo sie war. Ihr erster Gedanke war, zurück zur Schenke zu laufen, doch ihr stolz ließ es nicht zu. Sie wollte gerade weiter gehen, als etwas ihr Aufmerksamkeit auf sich zog. Gar nicht soweit entfernt sah sie über den Dächern hinweg eine Baumkrone. Wie aus Reflex lief sie darauf zu. Sie rannte durch enge und breite Gassen, die Augen immer auf das satt grüne Blattwerk gerichtet. Nach nicht ganz zehn Minuten, stand sie vor ihm. Der Baum stand vor einem Schrein, der zum Wasserclan gehörte. Aus seinem Innern erklang Mönchgesang. Der Baum war mit dichten Büschen umpflanzt. Hier kann ich mich ausruhen und überlegen was ich als nächstes mache. Dachte sie und ließ sich nieder. Mit dem Rücken am Stamm gelehnt, lauschte sie dem Gesang der Mönche. Es war eine traurige Melodie, die einem beinahe das Herz zerriss. Und ohne einen Grund zu haben, begann sie an zu weinen. Sie konnte gar nicht aufhören und es auch nicht erklären. Ihr Körper wurde von heftigen Schluchzern geschüttelt. Fast Zeitgleich mit der ihre Tränen gekommen waren, setzte Regen ein. So wie der Regen floss, flossen ihre Tränen. Seit Jahren hatte sie nicht mehr so geweint. Beim letzten Mal war sie sechs Jahre alt gewesen. Die Kinder im Heim hatten die Spitze der Hänseleien gefunden. Cersias größte Angst war die Dunkelheit und das hatten die Kinder herausgefunden. Sie hatten sie in einen alten Speiseschacht eingesperrt. Man hatte sie erst zwei Tage später gefunden, in Tränen aufgelöst. Damals hatte sie vor Angst geweint, doch warum sie dort auf dem Kirchplatz weinte, konnte sie nicht sagen. War es wegen dem Streit mit Zen gewesen? Oder war sie nervlich am Ende? Oder…? Zen lief schon eine geschlagene Stunde durch die Stadt. Er konnte aber keine Spur von Cersia finden. Und wenn es sichtbare Spuren gegeben hätte, hatte der plötzliche Regen sie weggespült. Wie war das möglich, gerade war noch strahlend blauer Himmel und Sekunden später gießt es wie aus Kübeln. Er hatte einige Leute gefragt, ob jemand ein weißhaariges Mädchen gesehen hatte, doch niemand ist sie aufgefallen. Wie hatte sie es nur geschafft nicht aufzufallen. Sie?! Schneeweiße Haare und Regenbogenfarbene Augen! Diese Kombination war doch dermaßen Auffallend, jemand musste sie gesehen haben. Los Zen denk nach! Hatte sie irgendetwas gesagt? Seine Gedanken rasten. Immer wieder dachte er an die Worte des Baumgeistes …sie ist zerbrechlicher, als sie aussieht… Er bekam sogar Gewissensbisse, weil er sie verletzt hatte. Sein Blicke irrte über die Dächer der Stadt, las er plötzlich innehielt. Am anderen Ende der Stadt entdeckte er etwas Grünes. Er konnte nicht genau erkennen was es war, aber ihm hatte jemand erzählt, dass sich in dieser Richtung der Schrein des Wasserclans befand. Mit der Hand schlug er sich vor die Stirn. Natürlich! Am Schrein befand sich ein Baum! Instinktiv wusste er, dass sie dort war. Während er zum Schrein lief, konnte er nur an ihre Augen denken. Er versuchte, er zwang sich nicht an sie zu denken, konnte es aber nicht. Die Welt um ihn herum nahm er nicht mehr war. Außer Atem blieb er vor dem Tor des Schreins stehen und sah sich um. Cersia war nirgends zu sehen. Sie musste dort sein. Keuchend ging er auf den Baum zu. Doch dort war sie auch nicht. Gerade als er beschlossen hatte im Schrein nach ihr zu fragen, hörte er etwas. Wieder drehte er sich zum Baum, aber diesmal sah er genauer hin. Mehrmals lief er um ihn herum, konnte aber nichts finden. Da hörte er es wieder. Jemand weinte. Den Gedanken, dass es Cersia war versuchte er zu unterdrücken. Jetzt sah er sich die Büsche genauer an und da saß sie, vollkommen in sich gekehrt. Das Geraschel der Sträucher ließ sie aufsehen. Sie war völlig durchnässt und ihre Augen voller Tränen. Dieses Bild gab seinem Herzen einen Stich. Ohne jede Vorwarnung riss er sie in seine Arme und drückte sie an sich. Sie versuchte sich zu wehren, aber er sagte ihr, dass alles Ok sei und sie sich nicht zu schämen brauchte. Nachdem er das gesagt hatte, klammerte sie sich an ihn. Er zog sie auf seinen Schoß und legte seinen Umhang um sie, da sie am ganzen Leib zitterte. Es dauerte lange bis sie sich beruhigt hatte. Da er sie immer noch an sich drückte, traute sie sich nicht, etwas zu sagen. Nach einiger Zeit sagte er: “Es tut mir Leid. Alles. Das ich dich allein gelassen hab, dass ich nicht mit dir geredet hab und dass ich dich bestohlen hab. Verzeih mir, ich wollte nicht, dass du weinst…” Als er ihr Nicken sah, war er ungemein erleichtert. Sie hatte wegen ihm geweint und dieses Gefühl hatte ihn halb wahnsinnig gemacht. Er wusste, tief in seinem Innern wusste er, dass sie ihn verzaubert hatte und wie er sie im Arm hielt, gab ihm ein unglaublich gutes Gefühl. Er hätte ewig so mit ihr sitzen können, aber da er nicht wollte, dass sie krank wurde, fragte er sie: “Kommst du mit? Zurück zur Schenke?” Ohne ihn anzublicken, sagte sie ja. Er zog sie mit sich hoch und als er sie ansah, konnte er ein kleines Lächeln erkennen. Gerade als sie los wollten, hörte der Regen auf und der Himmel strahlte über ihnen. Sie sahen einander an und fingen an zu lachen. Sie nahm all ihren Mut zusammen und fragte: “Zen? Ich hätte eine Bitte…” Da sie sich gerade verstanden, wollte er es nicht kaputt machen: “Lass mich raten…du willst noch nicht zur Schenke, sondern erst noch spazieren gehen oder du willst zum Marktplatz und dich umschauen.” Überrascht, dass er wusste was sie hatte fragen wollen, antwortete sie: “Ähm, das erste. Wenn es dir nichts ausmacht, könntest du mir dann die Stadt zeigen? Ich hätte mich beinahe verlaufen…” Er hatte alle mühe ein Lachen zu unterdrücken, als er sah das sie leicht rosa anlief. Nach einem Räuspern antwortete er: “Natürlich. Milady, wenn Ihr so nett wärt und Euch meinen Arm reichen darf, dann werde ich Euch den Reiseführer spielen.” Jetzt hatte sie alle mühe ein Lachen zu unterdrücken, aber genauso höflich erwiderte sei: “Milord, Eure Einladung nehme ich dankend an.” Sie nahm seinen Arm und die beiden schlenderten durch die Stadt. Er zeigte ihr den Marktplatz, kleine und größere Geschäfte, alle Schenken, von denen es ausgesprochen viele gab und zu guter Letzt, den Park. Von der ganzen Stadt, war dieser Ort der schönste. Es gab viele kleine Teiche, Wiesen mit Blumen und eine Vielzahl von Vögeln. An einem besonders schönen Teich ließen sie sich nieder. Es war bereits Abend geworden und die Abendsonne tauchte die ganze Landschaft in ein sanftes rot. Glücklich Lächelnd streckte sie sich aus und legte sich in ein Meer von Blumen. Zen beobachtete sie schmunzelnd. Auch ihm hatte dieser Nachmittag spaß gemacht. Er hatte schon seit Ewigkeiten nicht mehr so gelacht. Es war schön, einmal nicht an den Krieg zu denken und nicht an all das Leid. Er schloss die Augen und genoss die Abendsonne. Cersia hatte noch nie soviel Spaß gehabt, wie an diesem Tag. Zen war schon merkwürdig. Er treibt mich zur Weißglut und gleichzeitig machte er mich glücklich. Wie nannte man dieses Gefühl? Es war so anders, als das was sie bisher gefühlt hatte…Sie hätte ihn gern schon früher kennen gelernt. Sie drehte sich auf den Bauch um ihn besser sehen zu können. Lange sah sie ihn an. Seit sie in dieser Welt war, waren ihr so viele unbegreifliche Dinge geschehen. Ihr ganzes Leben lang hatte sie gewünscht, ihr würde etwas Besonderes geschehen und jetzt hatte sich ihr Wunsch erfüllt. Vielleicht würde sich hier die Frage nach ihrer Herkunft klären. Warum sie so war, wie sie war. “Zen? Du hast doch gesagt, du hättest meinen Kristall genommen, um herauszufinden wer ich bin. Ich würde gerne wissen, ob du etwas über mich erfahren hast.”, fragte sie ihn. Er öffnete die Augen und sah sie an. “Nun…ich habe etwas herausgefunden…”, begann er. “Und was ist es?”, fragte sie. Wieder sah er sie lange an und antwortete nach einiger Zeit: “Das verrate ich nicht! Das ist die Strafe dafür, dass du schon wieder abgehauen bist.” Sie sah ihn fassungslos an, doch dann sah sie sein Grinsen. “Das gibt Rache!”, rief sie und warf sich auf ihn. Mit einem Frontalangriff hatte er nicht gerechnet und konnte sich somit nicht wehren. Sie saß rittlings auf ihm und hatte seine Arme umklammert. “Sag es mir oder du wirst es bereuen.”, drohte sie ihm mit einem hinterlistigen Grinsen. Jetzt war es ihm zu lächeln. Flink packte er ihre Handgelenke und drehte sie auf den Rücken. “Was hast du gerade gesagt?”, fragte er schadenfreudig. Sie versuchte sich zu wehren, konnte aber nichts gegen ihn ausrichten. Plötzlich fiel ihr ein Weg ein, sich von ihm zu befreien. “Ich kann mich leicht von dir befreien.”, sagte sie und lächelte überheblich. “So? Ach wie denn?” Schnell befreite sie eine ihrer Hände, legte sie ihn seinen Nacken und zog ihn zu sich runter. Bevor er wusste was sie vorhatte, legten sich ihre Lippen auf die seinen. Obwohl sie sich hatte von ihm befreien wollen, wurde dieser Kuss, der flüchtig begann, immer tiefer. Sie versank in ihm. Er hatte nicht erwartet von ihr geküsst zu werden. Im letzten Moment hatte er ihren Angriff erkannt, aber er hatte sich nicht wehren können. Ihre Lippen hatten sich sanft auf die seinen gelegt, doch er hatte sich ihm nicht entziehen können. Sie küssten sich, bis sie keine Luft mehr bekamen. Als sie sich von einander lösten, ließ Zen von ihr ab. Er räusperte sich und sagte: “Ich muss dir damit recht geben. Damit konntest du dich befreien.” Da sie nicht wusste was sie sagen sollte, lächelte sie bloß. Eine Weile saßen sie schweigend beieinander. Dann fragte er: “Wollen wir zurück zur Schenke? Die anderen machen sich bestimmt Sorgen.” Sie warf nur einen kurzen Blick auf ihn und antwortete dann: “Ja, lass uns zurückgehen.” Sie sagten auf ihrem Rückweg nicht ein Wort. Zens Gedanken jedoch rasten. Wieso hat sie das gemacht? Warum habe ich es zugelassen. Es war zwar nur ein Kuss, aber…Warum sagen wir denn nichts, es war doch nur ein Kuss, aber…Warum sagt sie denn nichts? Der Kuss ging doch von ihr aus, aber hab ich sie nicht zurückgeküsst? Es hat sich zwar nicht falsch angefühlt, aber ich kenne sie doch gar nicht, doch… Seine Gedanken wurden plötzlich unterbrochen: “Du hast mir immer noch nicht gesagt, was du herausgefunden hast. Wirst du es mir irgendwann sagen?” “Irgendwann. Aber jetzt noch nicht…”, sagte er und sah sie dabei an, sie jedoch hatte ihren Blick abgewandt. Anstatt zu antworten, nickte sie nur. Als sie aufsah, wurde sie von einem Mann angerempelt und geriet ins stolpern. Zen packte sie blitzschnell an der Hand und zog sie hoch. Sie wurde an seine Brust gedrückt und schaute erschrocken zur Seite. Wie viele Menschen plötzlich unterwegs waren. Sie versuchte zu erkennen wohin alle wollten und bemerkte gar nicht, dass Zen sie noch immer im Arm hielt. Plötzlich fiel es ihr wieder ein, sie sah ihn an und stotterte: “Danke. Ohne dich wäre ich zertrampelt worden.” Erst jetzt bemerkte sie, dass er sie umklammert hielt. Sie lief knallrot an. Er hielt ihre Augen gefangen und erwiderte: “Du brauchst mir nicht zu danken. Aber du solltest vorsichtiger sein.” “Ja…”, antwortete sie heiser. Während des ganzen Restlichen Weges ließ er ihre Hand nicht los und sie versuchte auch nicht sie loszulassen. Als sie in Luckys eintraten, wurden sie von den drei Freunden begrüßt. Man hatte Essen und Trinken auftragen lassen. Zen und Cersia setzten sich zu ihnen. “Und habt ihr euch wieder versöhnt?”, wollte Drona von Cersia wissen. Sie warf einen Blick auf Zen und versuchte dabei nicht rot zu werden. Dann sagte sie: “Nun ja, dass kann man als versöhnen bezeichnen…” Dronas Blicke schwankten zwischen Cersia und Zen hin und her. Im ersten Moment sah sie verwirrt aus, doch dann umspielte ein wissendes Lächeln ihre Lippen. Um die beiden nicht noch befangener zu machen, zog sie Zen ein wenig auf: “Auf Zen brauchst du nicht böse sein! Er hat einen riesigen Dickschädel und ein loses Mundwerk. Er denkt nicht nach, wenn er ihn auf macht. Auch wenn er über jemanden herfällt, macht er es blindlings.” Zen und Cersia sahen sich bei diesen Worten kurz an, doch als sich ihre Blicke trafen, sahen sie sofort weg und beide liefen purpurn an. Dronas Grinsen wurde immer breiter, doch Link und Sierath verstanden das Benehmen der beiden nicht. “Cersia, kann ich dich kurz sprechen?”, fragte Drona ganz beiläufig. “Natürlich…”, antwortete Cersia. Die beiden Frauen gingen zur Theke und ließen sich nieder. Zen sah den Beiden hinterher und wandte sich dann an seine Freunde. “Ähm, und was habt ihr den ganzen Tag getrieben?” Link antwortete für sich und Sierath: “Sierath hat Fairy einen Besuch abgestattet und Drona und ich haben stundenlang mit Lucky gequatscht. Aber das interessiert hier keinen, warum führt ihr euch so komisch auf. Schlagt euch lieber die Köpfe ein, das ist wesentlich unterhaltsamer.” Zen versuchte auszuweichen: “Wir führen uns nicht komisch auf…ich hab mich entschuldigt und sie hat sie angenommen. Weil sie noch nicht zurückwollte, habe ich ihr die Stadt gezeigt. Im Park haben wir uns ausgeruht, uns wieder gestritten und wieder versöhnt. Das ist alles…” Seine beiden Freunde sahen ihn misstrauisch an. “Wie habt ihr euch versöhnt?”, fragte Sierath hinterlistig. “Wie man sich halt versöhnt.”, erwiderte Zen. Link erkannte was Sierath vorhatte und spielte mit, um Zen aus der Reserve zu locken: “So wie Drona und ich uns versöhnen oder wie sich Bruder und Schwester versöhnen. “Ich habe keine Ahnung was du meinst.”, fragte Zen ausweichend. Er funkelte die beiden zornig an. Link und Sierath wussten wann sie den Mund zu halten hatten und wechselten lieber das Thema. ********************************************************************************* so das wars mal wieder! hoffe euch hats gefallen^^ bitte kommis hinterlassen! *jap kommisüchtig*^^ bis zum nächsten mal! lg *knuddel* sista Kapitel 11: Kapitel 11 ---------------------- so jetzt kommt endlich das neue kap! sorry das ihr so lange warten musstet...hatte meinen kopf grad mit anderen dingen voll! aber schluss mit den langen worten...hier hab ihr kapitel 11! viel spaß^^ knuddel eure sista ********************************************************************************* Kapitel 11 Cersia und Drona setzen sich an die Theke. Cersia hatte keine Ahnung worüber Drona mit ihr sprechen wollte. Sie kannten sich doch erst seid heute und wussten nichts über einander. Drona hatte gerade etwas zu Trinken bestellt, als sie sich zu Cersia wandte und loslegte: “Jetzt sag schon! Was ist zwischen euch gelaufen, dass ihr beide, unbedingt nicht darüber reden wollt.” Cersia wurde Zusehens nervöser. “Ähm, also…ich weiß nicht ob…nun ja…ich…ich…”, begann sie und wurde schon wieder Tomatenrot. Drona bekam langsam Mitleid mit ihr: “Cersia…du kannst es mir sagen. Wir Frauen müssen doch zusammenhalten. Wenn nicht wir, wer dann?! Also, sag es mir schon, dann geht es dir besser. Vertrau mir.” “Na gut! Also, ich…ich habe etwas unendlich Dummes gemacht…ähm…wir saßen im Park und er wollte mir nicht sagen, was er über mich erfahren hat. Da hab ich ihn aus Jux angegriffen, aber hat mich abgewehrt…er hat über mich gelacht und da hab ich gesagt, dass ich einen Weg kenne mich von ihm zu befreien…und…und…oh man, warum hab ich getan?” Drona hatte zwar eine Ahnung was dann geschehen ist, doch sie wollte es aus ihrem Mund hören. Also sagte sie: “Sag jetzt nicht du hast die Waffen einer Frau angewandt und ihn einfach geküsst?!” Dabei ließ sie ein falsches Lachen hören, was die Männer aufschreckte. Doch sie ließ sich nicht stören. Cersia erschrak als sie diese Worte hörte. “Ähm, so ungefähr…aber…”, sagte sie leise mit einem verlegenen Lächeln. “Was?”, fragte Drona ungerührt. Sie hatte also Recht gehabt, sie hatten sich geküsst. Zen vielleicht zeigst du jetzt endlich einmal Gefühle., dachte sie. Sie blinzelte zu ihm rüber und sah, dass sie von ihm beobachtet wurden, das nutzte sie aus und grinste viel sagend zu ihm rüber. Als er dieses Grinsen sah, ließ er den Kopf hängen. “Komm schon! Was ist dann passiert?” “Es ist nicht so wie du denkst. Er hat mich nicht weggestoßen oder so…er hat mich zurückgeküsst und…und es war…”, wieder brach sie ab. “Gut?”, fragte sie leise und triumphierend. “Ja…aber es passiert nie wieder!” Drona blinzelte verwirrt. “Wie? Warum? Aber du magst ihn und bestreite das nicht…und er mag dich, dass sieht man an seinen Augen!” “Das bestreite ich auch gar nicht, ich mag ihn…aber…mein ganzes Leben lang, hat man mir nur Verachtung zuteil werden lassen. Ich weiß weder was Freundschaft und noch Liebe ist. Ich mag euch, alle. Aber jemandem vertrauen…ich weiß nicht wie das geht und darum passiert es nicht wieder.” Obwohl Drona nicht in ihre Augen sehen konnte, war der Schmerz spürbar, den Cersias Aura verströmte. Tröstend nahm Drona sie in die Arme und sprach: “Ich weiß zwar nicht was dir wieder fahren ist, aber das ist vorbei. Wir kennen uns zwar noch nicht lange, aber wir sind trotzdem deine Freunde. Uns kannst du vertrauen. Und weißt du, Zen geht es nicht anders als dir. Er sagt uns zwar nichts von seinen Gefühlen, aber er hat Angst vor der Liebe. Sein Vertrauen in die Liebe ist mit seiner Schwester gestorben. Sein wahres Lächeln zeigt er nur manchmal. Aber er sucht, auch wenn er nicht weiß wonach, er sucht nach der Liebe, die sein Lächeln heraus lockt. Er sucht seinen Wind, genau wie wir alle…” “Was meinst du mit Wind?”, fragte Cersia. “Ach, das ist eine Windbändiger Weisheit.” Sie saßen noch eine Weile schweigend nebeneinander, beschlossen aber bald wider zu den Männern zu gehen. Obwohl Zen und Cersia die meiste Zeit nicht miteinander redeten und versuchten sich nicht anzusehen, war es ein vergnüglicher Abend für alle. Als Cersia am nächsten morgen aufwachte, hatte sie einen Entschluss gefasst. Sie würde nicht wieder in ihre Welt zurückkehren, nein, sie würde hier bleiben und auch eine Rebellin werden. Sie hatte nichts zu verlieren. Auf der Erde erwartete sie nur Leid. Hier jedoch hatte sie Freunde gefunden. Und sie hatte Zen gefunden. Sie wusste nicht was er ihr bedeutete, aber es war mehr als Freundschaft. War er vielleicht ihr Wind? Drona hatte ihr gestern Abend erklärt was sie mit Wind gemeint hatte. Ein Wind kann dich langsam und sanft mitziehen oder er reist dich mit und verleiht dir Flügel. Er lässt dich deine Sorgen vergessen und kann dich trotzdem auf den richtigen Weg führen. Er hatte sie mit sich gerissen und sie langsam und sanft geführt, beides stimmte. Aber sie konnte es sich nicht eingestehen, Gefühle machten sie verletzlich und das war sie nicht mehr. Sie war stark geworden. Nachdem sie sich angezogen und gewaschen hatte, ging sie nach unten. Es war noch früh, daher waren nur wenige in der Schenke. Weder Zen noch die anderen waren anwesend. Sie zuckte mit den Schultern und setzte sich zu Lucky. Er stellte ihr ein kleines Frühstück hin, doch sie beachtete es nicht. “Hey kleine, was ist mit dir los? Du musst essen, sonst wirst du krank.” Sie schaute Lucky eine Weile an, seufzte und fragte: “Lucky, kannst du mir sagen warum Menschen sich verlieben? Ich verstehe es nicht. Jemanden so zu vertrauen…ich könnte so etwas nicht.” “Hast du dich etwa verliebt?”, fragte er schelmisch. “Nein. Ich meine, ich weiß es nicht. Ich war noch nie verliebt…wie fühlt sich so etwas an?” “Mmh.”, machte der dicke Wirt. “Bei mir ist das schon zu lange her. Da musst du jemanden anderen fragen. Tut mir Leid…aber wer ist denn der glückliche?” Sie lief sofort rot an. “Ähm…ich…weißt du, ich weiß ja nicht ob ich ihn liebe, also…ich…”, stammelt sie und blickte sich nervös um. “Ich…glaub, ich…bin in Z…Zen…ich will nicht sagen verliebt, aber das ist mehr, als nur Freundschaft. Aber sag Zen bloß nichts!” “Was soll er mir nicht sagen?”, rief Zen und sah abwechselnd Cersia und Lucky an. Cersia flehte Lucky mit ihren blicken an. “Ich sollte dir nicht sagen, dass…ähm…sie draußen spazieren gehen wollte.” Obwohl sein Blick noch misstrauisch war, schien er Lucky zu glauben. “Warum willst du nach draußen, ich habe dir doch gestern die Stadt gezeigt, bevor wir im Park uns ge…ausgeruht haben.”, sagte Zen, der sich noch schnell verbessern konnte, da ihm fast das Wort geküsst herausgerutscht war. Cersia, die wieder blutrot anlief, sagte: “Na und. Jetzt möchte ich sie eben noch einmal erkunden, allein! Ich brauche keinen Beschützer, auch wenn du mir nicht sagen willst warum, du mich so verhätschelst!” “Ich sagte dir doch, dass ich es dir bald erzählen werde wenn die Zeit gekommen ist, vorher müssen wir an einem bestimmten Ort reisen, bevor du es verstehen kannst. Du musst dich noch gedulden. Morgen reisen wir ab und in einer Woche sind wir da. Bist du jetzt zufrieden?!” Sie wollte gerade ja sagen, besann sich dann eines besseren und sagte einfach: “Ich werde jetzt spazieren gehen und du wirst mir nicht folgen. Ich werde gegen Mittag zurück sein…und ja ich werde den Umhang mitnehmen.”, fügte sie noch hinzu, da sie wusste, dass er es verlangen würde. Bevor er noch etwas erwidern konnte, hatte sie ihren Umhang gepackt und war durch die Tür verschwunden. Seufzend ließ er sich auf einen Hocker an der Theke nieder. “Und warum verhätschelst du sie?”, fragte Lucky. Zen sah seinen alten Freund lange an. Wieder seufzte er und begann dann zu erzählen: “Sie ist die letzte Überlebende des ausgerotteten Sonnenclans. Sie hat unglaubliche Kräfte und Fähigkeiten. Aber an ihr ist auch etwas Ungeklärtes. Ein Baumgeist sagte mir, dass ich sie beschützen soll, da sie nicht so stark ist wie sie vorgibt. Und…ach ich weiß nicht warum noch!” “Und weil du sie liebst?”, fragte Lucky, der sich an Cersias Worte erinnerte. Zen sah aus als hätte er einen Schlag ins Gesicht bekommen. Es dauerte einen Moment, bis er sich wieder gefangen hatte, dann sagte er: “Lieben?! Sag mal, bis du jetzt vollkommen durcheinander? Ich werde mich nie verlieben!” “Und was wäre wenn sie dich lieben würde? Rein Hypothetisch, versteht sich.”, fragte Lucky, der sich von Zens Worten nicht einschüchtern ließ. Obwohl Zen sein ganzes Leben seine wahren Gefühle, niemandem gezeigt hatte und vorhatte sie nie zu zeigen, musste er zugeben, dass Luckys Worte ihn glücklich machten. Sie Gesicht blieb versteinert, als er Lucky fragte: “Woher willst du wissen, dass sie mich liebt? Willst du mich verarschen oder was hast du nun wieder vor?” “Beruhig dich. Du machst mit deinem Geschrei nicht mal meiner Oma Angst. Und außerdem, was regst du dich so auf. Ich hab das doch nur Hypothetisch gemeint. Was willst du eigentlich: sie ist umwerfend hübsch, freundlich, höflich, sanftmütig und außergewöhnlich. So jemanden gibt es nur einmal der Welt.” “Das mag ja alles stimmen, aber…” “Was aber. Um deine besten Freunde machst du dir nicht solche Sorgen. Sie aber bemutterst du ja richtig. Wenn du sie nicht liebst, was dann?”, wollte Lucky wissen, der von Zens Ausreden langsam genug hatte. “Ich mach mir sorgen, weil sie unsere Welt nicht kennt. Sie hat keine Ahnung von den Gefahren, die hier überall lauern. Sie weiß nicht, dass man ständig auf der Hut sein muss. Ich mach mir sorgen, aber verwechsle das nicht mit Liebe.” “Verwechsle du es lieber nicht. Liebe passiert aus heiterem Himmel. Ohne Vorwahrnung kommt sie und lässt dich nicht mehr los. Vergiss meine Worte nicht!”, beschwörte er und ließ Zen allein mit seinen Gedanken. Zen wusste nicht was er davon halten sollte. Er hatte sich sein ganzes Leben gegen Gefühle gewehrt. Er ließ niemanden unnötig nah an sich heran. Seine Geheimnisse blieben seine. Er hätte seine besten Freunde ins Vertrauen zeihen können, aber er hatte es nie getan. Nie hatte er jemand seine Schwächen gezeigt und hatte auch nicht vor. Gefühle zu zeigen, hieß Schwäche zu zeigen. Diesen Satz hatte er verinnerlicht, er hatte sich so in seinen Kopf eingebrannt, dass er nicht mehr anders konnte als sich vor andere Gefühlsmäßig zu verschließen. Luckys Worte ließen ihn nicht mehr los. Ja, Cersia ist anders als alle anderen und sie ist hübsch und freundlich und sanft, wenn sie nicht gerade einen ausraster kriegt. Aber warum sollte er sich in sie verlieben oder anders, warum sollte sie sich in ihn verlieben. Sie kannten einander nicht. Er hatte ihr zwar sofort von seiner Schwester erzählt, aber das hieß doch nicht gleich, dass er sie liebte. Der Kuss allerdings, war anders als alles andere was er zuvor erlebt hatte. Dieser eine Kuss hatte ihn tiefer berührt, als der Hass auf den Dunklen Herrscher und die Freundschaft zu Drona, Link und Sierath. Er war vorher schon mit Frauen zusammen gewesen, aber es hatte ihm nie etwas bedeutet. Er hatte nur das gestillt, was gestillt werde wollte. Was hatte sie an sich, was sein Herz so durcheinander brachte? Nein, er war nicht in sie verliebt, er war besorgt. Er wollte, dass sie schnell wieder nach Hause kam. Dort war sie sicher, hier zu leben ist gefährlich. Außerdem hatte er sich lang genug ablenken lassen. Er hatte schließlich einen Krieg zu führen. Er wollte sie so schnell wie möglich zurück bringen in ihre Dimension, er musste bloß noch herausfinden wie. “Guten Morgen Zen.”, rief jemand so plötzlich, dass er zusammen zuckte. Als er auf sah, erkannte er Drona und Link, die auf ihn zukamen. “Man. Musst du einen so erschrecken?”, fragte Zen und sie finster musterte. Drona machte nur eine wegwerfende Handbewegung und sagte dann: “Reg dich nicht so künstlich auf, du tust ja so als hätte ich dich angegriffen…apropos angreifen, wo ist Cersia?” “Draußen.” “Und, hat sie dich heut schon angegriffen?”, fragte Link und grinste. Na toll, Cersia hat es Drona erzählt und Drona Link. Dachte er, versuchte aber sich nichts an merken zu lassen. “Was meinst du damit?” “Jetzt tu doch nicht so. Wir meinen, das was zwischen dir und Cersia im Park passiert ist.” Er setzte das unwissenste Gesicht auf, dass er konnte und sagte: “Ich weiß nicht, was du meinst.” “O man, du verdammter Idiot! Jetzt tu bloß nicht so, als wüsstest du nicht wovon wir reden. Gibt endlich zu, dass ihr euch geküsst habt und wir alle, werden etwa noch zwei Tage davon reden und es dann vergessen. Aber dafür musst du es aussprechen, oder wir werden dich bis an dein Lebensende damit nerven.”, fuhr Drona ihn an, da ihr es langsam reichte, dass er sich so kindisch benahm und nie etwas von sich preisgab. Zen hingegen schaute Drona verwundert an, stand dann auf um zur Tür zu gehen, ohne die beiden anzusehen sagte er: “Ja wir haben uns geküsst und es wird nie wieder geschehen. Jetzt könnt ihr euch das Maul zerreißen.” Als er durch dir Tür verschwand, warfen sich Drona und Link einen Blick zu und fingen dann an zu Lachen. ********************************************************************************* so das wars schon wieder! und ich verspreche, dass ihr bis zum nächsten kap, nicht so lange warten müsst! *tief verbeug* bis denne knuddel eure sista Kapitel 12: Kapitel 12 ---------------------- Kapitel 12 Sie schlenderte ziellos durch die Straßen. Obwohl sie noch nicht lange in dieser Welt war, fühlte sie sich Zuhause. Es war ein warmer Tag und sie beschloss, ihren Umhang abzunehmen, obwohl Zen ihr immer wieder gepredigt hatte, dass es zu gefährlich war. Da sie nichts mit sich anzufangen wusste, ging sie zum Park. Dort wollte sie sich ausruhen und über die Dinge der letzten Tage nachdenken und über die die noch kommen würden. Sie war nicht sicher was noch kommen würde, aber sie wusste, dass sie nicht zurück wollte. Nicht in diese graue Welt jenseits des Spiegels, nein, diese Welt, war farbenfroh und fröhlich, auch wenn ein permanenter Schatten über diese Welt zu schweben schien. Sie war so versunken in ihren Gedanken, dass sie gar nicht bemerkte, dass sie verfolgt wurde… Sorons Männer hatten ihm gesagt, dass sich Zen und dieses Mädchen in dieser Stadt versteckten. Doch er hatte sie noch nicht entdeckt. Die Kapuze seines Mantels hatte er tief ins Gesicht gezogen, um nicht erkannt zu werden. Gerade als er in eine Schenke gehen wollte, entdeckte er einen Schopf langer weißer Haare. Da ist sie! Und diesmal entwischt du mir nicht und dein kleiner Freund wird blutend zu Boden gehen! Dachte er und lief Cersia langsam hinterher. Er verfolgte sie quer durch die Stadt, ohne zu wissen wo sie hinlief. Als sie den Park erreichten, ließ sich Cersia an einem kleinen Teich nieder, der von dichten Büschen geschützt wurde. Er beobachtete sie eine ganze Weile. Er verstand einfach nicht, warum er sie nicht angreifen konnte. Er wollte sie nicht töten, er wollte, dass sie ihm gehörte und nur ihm. Aber das würde schwierig werden, da er wusste, dass der Dunkle Lord auch sein gefallen an ihr finden würde. Aber darüber konnte er auch später noch nachdenken. Sollte er sie einfach mit roher Gewalt entführen? Freiwillig würde sie bestimmt nicht mit ihm gehen. Nein. “Hallo meine kleine Taube. So sieht man sich wieder.”, sagte er während er auf sie zuging. Sie zuckte kurz zusammen, über die plötzliche Störung, aber als sie erkannte, wer sie angesprochen hatte, hatte sie keine Angst. Er konnte nicht ein kleines bisschen Furcht in ihren Augen sehen und das gefiel ihm. Sie musterte ihn kurz und sagte dann: “Mein Name ist nicht Taube.” “Und wie lautet dein Name?”, fragte er während sie förmlich mit seinen Blicken auszog. “Warum sollte ich Euch meinen Namen nennen. Ihr seid der Feind meiner Freunde. Da wäre es doch besser für mich, dass Ihr diesen nicht kennt.” “Na, na. Ich bin doch nicht dein Feind. Du kannst ihn mir ruhig nennen.”, beharrte er. Anstelle zu antworten drehte sie sich einfach weg. “So du willst mich also unbedingt wütend machen?” Ohne ihn anzusehen, antwortete sie: “Ich habe kein Interesse Euch zu verärgern. Wie ich beim letzten Mal schon sagte: Ihr könnt mir nichts anhaben.” Er sah sie verwirrt an. War sie sich ihrer Stärke so sehr bewusst oder war sie einfach nur leichtfertig mit ihren Ausführungen? Er wollte sie testen, aber nicht verletzten. Beide Hände ballte er zu Fäusten, holte tief Luft und schoss einen kleinen Feuerball auf Cersia. Sie sprang zur Seite und wehrte den Ball nur mit ihren Händen ab. “Bist du eine Feuerbändigerin? Nein, dann würdest du nicht mit diesem Bastard von einem Krieger reisen. Also sag mir was ist dein Element?” Sie hatte nicht die geringste Ahnung was er mit Element meinte, aber sie konnte es nicht zulassen, dass Zen beleidigt wurde. “Nenn Zen nicht Bastard!” Er begriff zwar nicht, wie sie es geschafft hatte seinen Angriff so leicht abzuwehren, aber er würde es herausfinden. “Du wirst mich begleiten”, flüsterte er fast unhörbar. Noch bevor sie wusste was ihr geschah, war sie bewusstlos. Er hatte sie mit einem Blitz betäubt. Feuerbändiger können neben dem Beherrschen des Feuers, auch Blitze erzeugen. Schwache Blitze betäuben den Gegner nur, Starke können ihn umbringen. Er lächelte arrogant, während er langsam auf sie zuging. Zen wollte Cersia zur Rede stellen. Da er aber nicht wusste, wohin sie gegangen war, fragte er einige Marktleute. Einer sagte ihm, sie sei in Richtung Osten gegangen. Der Park. Sie liebte Bäume. Du Idiot, natürlich ist sie zum Park gegangen, wohin auch sonst?! Dachte er. Als er am Park ankam, ging er zu allererst, zu der Stelle, an der sie sich ausgeruht hatten. Bevor er die Stelle überhaupt erreicht hatte, sah er sie. Sie kniete auf dem Boden. Gerade als er etwas sagen wollte, blitzte es auf und sie ging zu Boden. Er blieb wie angewurzelt stehen. Was war das? Schoss es ihm durch den Kopf. Er wollte gerade zu ihr, als er Soron entdeckte. Er wusste, dass Feuerbändiger, die Kraft hatten Blitze zu erzeugen. Schwache Blitze betäubten den Gegner nur, Starke konnten ihn umbringen, wenn man nicht wusste, wie sie abgewehrt wurden. Selbst das Abwehren, hatte mächtige Bändiger schon umgebracht. Blitze wurden durch den eigenen Körper geleitet und dann weggestoßen. Verlor man nur für einen kleinen Augenblick die Konzentration, konnte die Elektrizität zum Herzen gelangen und einen umbringen. Er sah, dass er sie fesselte. Ohne weiter nachzudenken, zog er sein Schwert und rannte los. Soron hatte ihn gesehen, noch bevor er seinen Angriff zu ende führen konnte. “Hallo Zen. Das muss Heute mein Glückstag sein. Erst treffe ich meine zukünftige Braut und jetzt habe ich auch noch die Gelegenheit dich zu Asche zu verbrennen.”, sagte er hochmütig. Zen jedoch war zu wütend um auch nur ein Wort zu sprechen. Beruhig dich! Niemals Hals über Kopf in den Kampf rennen. Sie ist nicht verletzt! Ihr geht es gut! Aber was meint er mit Braut?! Das werde ich nicht zulassen!, dachte er. Er wollte zu einem neuen Angriff ansetzten, als er hinter sich Cersias Stöhnen hörte. Ohne den Blick von Soron zu wenden, der immer noch hochmütig grinste, ging er auf Cersia zu und kniete sich neben sie. “Cersia, ist alles OK? Keine Angst Soron hat dich betäubt.”, fragte er sie besorgt. Cersia sah furchtbar blass aus. “Ja. Ich hab nur etwas Kopfschmerzen, sonst geht es.” “Cersia, du musst mir jetzt gut zuhören. Allein können wir nicht gegen Soron kämpfen. Du musst die anderen holen. Konzentrier dich auf die Erde und schick Sierath eine Nachricht, wo wir sind und dass sie kommen müssen. Sieh mich nicht so verwirrt an, du kannst das. Es ist das gleiche Prinzip, wie mit den Bäumen. Konzentrier dich.”, flüsterte er, damit Soron es nicht hörte. Sie wusste zwar immer noch nicht was genau er meinte, aber sie würde es versuche. Als er sah, dass sie nickte, sagte er ihr nochmals, dass sie sich konzentrieren müsse und zwar auf die Erde und auf Sierath. Sie tat es. Sie schloss die Augen und stellte sich Sierath vor. Es dauerte nicht lange und sie spürte seine Anwesenheit, als würde er neben ihr stehen. Sierath…Sierath…hörst du mich…? Sierath erschrak als jemand seinen Namen sprach. Er sah sich verwirrt um, konnte aber niemanden entdecken. Sierath…Sierath…antworte bitte! Hier…spricht Cersia…! Zen und ich werden…von Soron…angegriffen! Bitte…kommt in den…Park. Helft uns…! Er hörte tatsächlich Cersias Stimme. Sie war zwar schwach gewesen, aber er hatte die Nachricht verstanden. Er musste Hilfe holen, bevor es zu spät war… ****************************************************************************** ich weiß schon wieder etwas kurz! sorry, aber nächste kap kommt bald! bis denne sista Kapitel 13: Kapitel 13 ---------------------- Kapitel 13 Der Kampf zwischen Zen und Soron war hart. Soron feuerte einen Feuerball nach dem anderen auf Zen ab, der sie gekonnt abblocken konnte. Während Cersia den Kampf der beiden Männer beobachtete, versuchte sie sich krampfhaft zu befreien. Jedes Mal wenn Zen nur knapp verfehlt wurde, hielt sie geschockt den Atem an. Sie hatte Angst. Nicht um sich selbst, sondern um Zen. Sie wusste nicht woher diese Angst kam, aber sie wollte nicht, das Zen etwas zustieß. >Er wird nicht verletzt werden. Er wird schon gar nicht sterben. Ich werde ihn nicht verlieren.< Diese und mehr Gedanken schossen ihr durch den Kopf. Da die Fesseln zu stramm gebunden waren, stand sie mit auf den Rücken gebundenen Händen auf. In diesem Moment wurde Zen, von der Wucht eines explodierenden Feuerballs, zurück geschleudert. Noch bevor er sich aufraffen konnte, feuerte Soron schon den nächsten ab. Blindlings warf sich Cersia dazwischen. “Nein Cersia!”, rief Zen. Auch sie wurde zurückgeworfen, stand aber sofort wieder auf. Es schien, als hätte sie keine Verletzungen davongetragen. Doch dann sank sie auf die Knie. Blut lief ihr den Arm hinunter und tropfte dann auf den Boden. Ihr ganzer Ärmel war zerrissen und verbrannt. Doch was sich darunter verborgen hielt, hatten weder Soron noch Zen erwartet. Es war ein Tattoo. Aber nicht irgendeines, es war das Zeichen des Avatars, das "Gleichgewicht" bedeutete. Dieses sah aus wie ein Kreuz, das aus mehreren geschwungenen Lienen bestandt. Jetzt wollte Soron sie erst recht haben. “Ich wusste von Anfang an, dass du etwas Besonderes bist. Aber das hätte ich nicht für Möglich gehalten!” Sie verstand nicht was sie meinten und es war ihr egal. Wo bleiben die anderen bloß? Ich habe Sierath die Nachricht doch vor einer Ewigkeit geschickt. Bitte beeilt euch! Wir schaffen es nicht allein. Dachte sie verzweifelt. Ohne auf Soron zu achten, beobachtete Zen Cersia. Er verstand nicht, was sich hier abspielte. >Sie ist der Avatar?! Das ist doch nicht möglich…< Wie in Trance erhob er sich und ging auf sie zu. Cersia sah ihn fragend an, auch Soron lies ihn nicht aus den Augen. Zen versuchte krampfhaft sich zusammen zu reißen. “Wie geht es dir. Tut es sehr weh?”, fragte er gepresst. Cersia konnte sehen, dass mit ihm etwas nicht stimmte. “Das ist nur eine Schramme. Es tut kaum weh, aber hat er dich schlimm verletzt?”, versuchte sie ihn abzulenken. Irgendetwas quälte ihn, sie konnte es in seinen Augen sehen, doch sie verstand nicht was. Zen wollte gerade ihre Schulter genauer untersuchen, als Soron schrie: “Fass sie nicht an! Du bist dessen nicht würdig!” Zen beachtete ihn gar nicht. “Du hättest dich nicht dazwischen werfen sollen. Jetzt bist du meinetwegen verletzt.”, flüsterte er. Er sah ihr nicht in die Augen. Sie musterte ihn ängstlich. >Was ist mit ihm los? Warum sieht er mich nicht an? Habe ich irgendetwas getan oder gesagt?< Sie wollte ihn gerade fragen, als sie die Stimmen von Drona, Sierath und Link hörte. >Endlich!<, dachte sie. Dann sah sie zu Soron rüber und erstarrte. Sie sah den blanken Hass in seinen Augen. Bevor sie irgendetwas sagen oder tun konnte, griff er Zen an. Der Blitz traf ihn in dem Moment als die drei Gefährten auf die Lichtung traten. Der Schlag traf ihn in Höhe des Herzens und ließ ihn zusammen zucken, mit fragenden Augen sah er sie an. Sie konnte sehen wie seinen dunkel blauen Augen langsam leer wurden. Er brach ohne ein einziges Wort zu sagen in sich zusammen. Tot. Cersia war wie gelähmt. Sie fühlte zuerst gar nichts. Wie versteinert saß sie neben dem Leblosen Körper. Sie achtete nicht auf die Schreie der anderen oder auf das Lachen Sorons. Auch dass sich Link, Drona und Sierath auf Soron stürzten, um den Tod Zens zu rächen, hörte sie nicht. Doch plötzlich brach der ganze Schmerz auf sie ein. Tränen füllten ihre Augen und sie brach in heftige Schluchzer aus. >Nein! Du kannst nicht sterben. Warum? Du wolltest mich doch beschützen! Bitte wach wieder auf und streite dich mit mir! Bitte! Ich-Ich brauch dich doch! Zen, ich liebe dich.< Der Hass der sie dann durchströmte, ließ ihre Tränen versiegen. Dieser nahm von ihr besitz. Cersia konnte weder denken noch etwas anderes fühlen als diesen abgrundtiefen Hass. Sie verbrannte ihre Fesseln und richtete sich auf. Die weißhaarige nahm ihren ganzen Hass zusammen und schleuderte ihn auf Soron. Link, der gerade zum Angriff ansetzen wollte, konnte gerade noch dem Feuerball ausweichen, der auf ihn zugeschossen kam. Verwirrt sah er sich um, um zu sehen, von wo er gekommen war. Doch er konnte nur Cersia entdecken. Sie stand aufrecht und er wusste, dass sie trauerte, er suchte fast den Schmerz in ihren Augen, doch sie waren leer und ohne Emotionen. Irgendetwas an dieser Situation jagte ihm einen Schauer über dem Rücken. >Was ist mit ihr los?<, dachte er. “Cersia?”, sagte er, doch sie zeigte keine Reaktion. Jetzt sahen auch die anderen zu ihr, der Kampf schien vergessen. “Cersia, hörst du mich?”, fragte Link erneut. “Aus dem Weg! Euch wird nichts geschehen, wenn ihr euch nicht dazwischen stellt.”, sagte sie mit einer Stimme, die nicht ihre war. Unwillkürlich traten die anderen zurück. Ohne Vorwarnung schleuderte sie einen Feuerball auf Soron. Dieser war so überrascht, dass er nicht ausweichen konnte. Er prallte zurück und stieß an einen Baum, der hinter ihm stand. Verwirrt sah er sie an. Doch sie lies ihm keine Zeit sich zu fangen und bombardierte ihn. Die anderen wussten nicht, was tun sollten. Als Soron begann die Feuerbälle abzuwehren, änderte Cersia ihre Taktik und griff ihn mit Hilfe des Windes und der Erde an. Sie schleuderte Kugeln aus Wind auf ihn und lies es Felsbrocken förmlich auf ihn regnen. “Mein Gott! Das ist doch nicht möglich?!”, flüsterte Drona. “Woher weiß sie, wie man die Erde, den Wind und das Feuer bändigt?” Sierath antwortete ohne den Blick von Cersia zu lassen: “Du ahnst es, aber traust dich nicht es auszusprechen, oder? Diese Person, die hier vor unseren Augen kämpft, ist nicht Cersia. Nicht mehr. Niemand hat ihr gezeigt, was sie gerade tut, sie wusste es die ganze Zeit…” Link lies ein unsicheres Lachen hören und sagte dann: “Das kannst du doch nicht ernst meinen! Meinst du etwa, sie ist es?” “Sieh sie dir doch an! Sie ist nicht mehr sie selbst. Schau doch wie sie auf Zens…Zens…t-tot…reagiert hat. Sie ist ausgerastet und ihr Zorn hat das geweckt, was geweckt werden sollte. Du hast doch ihre Stimme gehört, dass war nicht ihre. Und sieh dir das Zeichen an, das sie trägt. Außerdem befindet sie sich in einem Zustand, der sowohl faszinierend, als auch gefährlich ist. Für sie selbst und für uns. Sie ist es!” Er lächelte triumphierend als er verkündete: “Sie ist der Avatar!” Sie kämpfte verbissen, wurde jedoch von Zeit zu Zeit auch getroffen. Überall hatte sie Brandwunden. Obwohl sie schlimme Verletzungen hatte, dachte sie nicht daran aufzuhören. Auch auf die Rufe der drei hörte sie nicht. “Cersia, du musst wieder zu dir kommen! Hörst du uns?! Wenn du so weiter machst, wirst du zwar Soron besiegen und somit seinen Tod rächen, aber du wirst dann auch nicht mehr lange leben. Hörst du? Setzt dein eigenes Leben nicht aufs Spiel.”, rief Drona, aber Cersia hörte es nicht. Cersia holte zu einem gewaltigen Schlag aus. Sie sprang kurz, aber kräftig auf und stampfte auf den Boden. Ein großer Fels tat sich heraus. Diesen hielt sie mittels Luftbändigen in der Luft. Eine ruckartige Bewegung ihres ganzen Körpers und der Fels schoss in Sorons Richtung. Es sah so aus, als wolle sie ihn damit zerquetschen. Soron, der ängstlich an einem Baumstamm gekauert saß, schloss erschrocken die Augen und erwartete die Strafe, die ihm nun zuteil werden sollte. Doch es passierte nichts. Cersia hatte den Felsen kurz vor ihm zum halten gebracht. Er stand regungslos in der Luft. “Wenn dir dein Leben lieb ist, gehst du besser. Das hier ist nicht meine Rache. Aber sei sicher, jemand wird, wenn die Zeit reif ist, an dir Rache üben. Und jetzt lauf oder ich vergesse mich.”, sagte sie. Er nickte und lief schnell davon. Cersia ließ den Stein sinken, drehte sich um und ging auf den leblosen Körper zu, der vor ihr auf dem Boden lag. Erst jetzt trauten die anderen sich näher an sie heran. Cersia kniete sich neben Zen und sah zu den anderen auf. “Seine Zeit ist noch nicht gekommen. Er starb zu früh. Ihr müsst nicht trauern. Bald werdet ihr ihn sehen. Er starb um dieses Mädchen zu beschützen, weil er lange schon ahnte, dass sie mehr sei, als nur ein Mensch. Da er sie beschützte und somit auch uns, werden wir uns als Dankbar erweisen. Sagt dem Mädchen, sie braucht keine Angst mehr zu haben, sie ist nicht mehr allein. Beschützt sie.”, sagte Cersia. Dann beugte sie sich über ihn und legte ihre Lippen auf die seinen. Sein Körper zuckte, als sein Herz an fing zu schlagen. Die drei erschraken heftig. “Was tut sie da?”, fragte Drona verwirrt. “Sie reanimiert sein Herz. Aber sie muss auch seine Seele beschaffen und dazu ist nur sie in der Lage. Sie hat Zugang zur Geisterwelt.”, antwortete Sierath. Nachdem sie sein Herz zum schlagen gebracht hatte, änderte sie ihre Sitzposition, atmete tief und versetzte sich in Trance. Es vergingen einige Minuten. Plötzlich veränderte sich ihre Ausstrahlung vollkommen… (Zen)...wo bin ich hier?...Alles ist so verschwommen...Ich hielt Cersia im Arm und dann...dann war alles schwarz...aber wie bin ich hier her gekommen...alles ist hier so schummrig und leicht...i-ich höre Stimmen...nein...es ist Geflüster...leise Stimmen...die ich das letzte mal vor Jahren gehört habn...von Menschen...die gestorben sind...das heißt...ich bin tot...aber...warum macht es mir nichts aus...ich müsste doch eigentlich wütend sein...aber da ist nichts...keinen Hass...keine Wut...Frieden...ich spüre nur Frieden...Cersia...es tut mir Leid...ich wollte dich beschützen...und jetzt...ich konnte dir nicht sagen was ich... (Avatar)Zen...hörst du mich...du bist zu früh gestorben...ich bin gekommen…um dir das Leben zurück zugeben... (Zen)...Cersia...bist du das...ich habe versagt...nun bist du auch... (Avatar)Nein...Cersia lebt...als du starbst...konnte sie ihre Empfindungen nicht kontrollieren...so konnte ich wieder erscheinen...na so langer Zeit...ich gebe dir das Leben zurück...du musst sie beschützen...sie weiß nicht...dass dieser Zustand sie sehr Mächtig macht...aber wenn sie stirbt...während sie sich in ihm befindet...wird der Kreislauf gebrochen...und somit stirbt er endgültig...beschütze sie... (Zen)...warte... “Warte!”, schrie Zen. Im ersten Moment wusste er nicht wo er war, als er sich jedoch umsah, konnte er Drona, Link und Sierath erkennen. Alle knieten sie neben ihm und sahen in bang an. Dann erkannte er Cersia. Sie lag bewusstlos in Sierath Armen. Erschrocken fuhr er hoch und fragte: “Was ist mit ihr? Warum ist sie so schwer verletzt?” “Zen, du musst dich ausruhen. Reg dich nicht auf. Es geht ihr soweit gut.”, versuchte Drona ihn zu beruhigen. “Mir geht es gut! Ich will wissen warum sie so viele Verletzungen hat!” Die Drei sahen sich kurz an. Dann sagte Sierath: “Als dich Soron getötet hatte, stürzten wir uns sofort auf ihn um dich zu rächen. Wir haben nicht aufgepasst, Cersia…konnte ihren Schmerz nicht zügeln. Sie rastete total aus und erweckte so den Avatar in ihr. Sie, oder besser gesagt der Avatar in ihr, drohte uns, wenn wir uns in den Kampf zwischen ihr und Soron einmischten, würde sie nicht zögern und uns ebenfalls richten. Sie sprach mit einer völlig fremden Stimme, als wäre plötzlich eine andere Person in ihr. Ohne Unterlass griff sie Soron an. Aber sie ließ ihn gehen, es sei nicht an ihr dich zu rächen. Aber sie schwor ihm, dass jemand kommen würde, der dies an ihrer statt tun würde…und ich glaube sie meint dich. Denn nachdem sie Soron entkommen ließ, ging sie zu dir und holte dich ins Leben zurück…kurz bevor du wach würdest sagte sie, dass es getan sei und wurde bewusstlos…” Zen sah sie lange schweigend an. Dann richtete er sich auf, doch seine Beine trugen ihn noch nicht, sodass er sich an Link festhalten musste. “Lasst uns schnell gehen. Soron wird bestimmt zurückkehren.” “Wo sollen wir denn hin? Das "Luckys" ist zu gefährlich. Für ihn und für uns.”, fragte Drona. “Gehen wir zu Fayri.”, sagte Sierath. Auf Zens nicken hin, setzten sie sich in Bewegung. Es dauerte lange bis sie ankamen. Sie mussten durch Seitengassen und Schleichwege gehen, da sie zuviel Aufmerksamkeit auf sich zogen. Zen konnte nur an eins denken: >Sie ist zu schwach…ich habe versprochen sie zu beschützen…ich habe versagt…wie konnte sie sich nur so in Gefahr bringen…< ******************************************************************************** so das wars mal wieder! sorry, dass ihr so lang warten musstet. *tief verbeug* so, jetzt ist es raus(auch wenn man sichs denken konnte). bis zum nächsten mal knuddel sista Kapitel 14: Kapitel 14 ---------------------- so hier ist es also! endlich ein neues kapitel! hoffe es gefällt euch! ********************************************************************************* Kapitel 14 Sie gingen zur Hintertür. Es dauerte nicht lange, bis diese geöffnet wurde. Fayri erschrak, als sie sah wer vor ihrer Tür stand. “Was ist denn mit euch passiert?!” “Erklären wir dir später. Könntest du uns vielleicht reinlassen?”, fragte Zen. Seine Stimme klang schwach als er antwortete. Fayri trat zur Seite um sie ein zu lassen. “Wo können wir sie hinlegen?”, fragte Sierath. “Oben ist ein Zimmer frei. Neben meinem.”, antwortete Fayri. Sierath brachte sie in das freie Zimmer und legte sie auf das Bett, das darin stand. Zen wollte sie begleiten, aber Drona hinderte ihn daran: “Du setzt dich. Jemand der gerade erst von den Toten auferstanden ist, sollte sich nicht überanstrengen.” “Mir geht es gut.”, doch seine zittrige Stimme strafte ihn lügen. “Kann mir bitte jemand erklären was mit euch passiert ist? Eine schwer verletzt, die anderen haben kaum einen Kratzer und du bist von Toten aufgestanden?”, fragte Fayri. Drona und Link erklärten ihr, was sich zugetragen hatte. Sie unterbrach die beiden nicht, aber ihr Gesicht wurde immer bleicher, während des Berichts. “Und dieses Mädchen, das gerade oben liegt, ist der Avatar?! Diese zerbrechliche Gestalt?! Tut mir Leid, aber das kann ich nicht glauben.”, sagte sie, nach der Erzählung des Ereignisses, “Und außerdem, Avatare waren immer männlich!” “Woher willst du das wissen? Wir haben nur die Berichte von alten gebrechlichen Männern, die auch noch aus der alten Zeit stammen. Es gibt keine Zeitzeugen, die sind längst alle unter der Erde.”, antwortete Drona. “Außerdem warst du nicht dabei! Du hast nicht gesehen, was sie getan hat. Es war unbeschreiblich.”, fügte Link hinzu. Einen Moment herrschte Stille. Als Fayri wieder zu einem Gegenargument ansetzten wollte, sagte Zen: “Wir können uns ewig darüber streiten. Lasst es für heute gut sein.” Drona sah, wie schwach er in Wirklichkeit war und sagte: “Fayri, könntest du mir zeigen, wo die Küche ist. Wir sind erschöpft und hungrig. Ich würde gerne etwas zubereiten. Nur wenn du nichts dagegen hast, natürlich.” “Ja, ja natürlich. Komm ich zeige dir den Weg.” Link und Zen saßen eine Weile schweigend beieinander. Zen war zu Müde zum reden und Link wusste nicht was er sagen sollte. Link war froh, dass Sierath gerade die Treppe hinunter kam. Zen fragte sofort: “Wie geht es ihr?” “Den Umständen entsprechend. Link, kannst du sie nicht heilen. Ich meine mit dem Wasser? Die meisten Verletzungen, sind zwar nur Kratzer, aber einige machen mir doch sorgen.” “Ich kann es versuchen. Du weist meine Fähigkeiten in der Kunst des Heilens sind nur begrenzt. Ich will sehen was ich tun kann.”, sagte er und ging nach oben. Sierath beobachtete Zen eine Weile und sagte dann: “Willst du dich nicht ausruhen. Ich weiß zwar nicht, wie du dich fühlst, aber ich denke, es ist nicht gerade erholsam, zu sterben und wieder aufzuerstehen.” “Haha. Sehr witzig. Mach dir um mich keine Sorgen, mir geht’s gut.”, sagte er, aber seine schwache Stimme sagte etwas anderes. “Dann erzähl mir wie es in der nächsten Welt ist. Oder gibt es keine?”, fragte Sierath. Zen überlegte einen Augenblick und antwortete: “Es ist nicht leicht zu beschreiben. Du fühlst weder Hass noch Schmerz, aber auch keine Freude oder Liebe. Du fühlst dich leicht, aber gleichzeitig unendlich schwer. Und die ganze Zeit hörst du so ein merkwürdiges Flüstern, aber du kannst niemanden erkennen, doch du weist wer dort zu dir spricht. Man kann es nicht erklären, du weist es einfach…” “Und wen hast du gehört?”, fragte Sierath vorsichtig. Eine Weile sagte Zen gar nichts, doch dann antwortete er: “Meine Eltern…aber was merkwürdig ist…ich habe meine Schwester nicht gehört.” “Eleen?” “Ja. Ihre Stimme habe ich nicht gehört. Na vielleicht war ich nicht lange genug dort…” “Hey, du hättest dort gar nicht dort sein sollen! Cersia hat dich deswegen zurückgeholt. Also hör auf so etwas zu sagen!” Bei diesen Worten musste Zen lächeln. Sie saßen noch eine Weile schweigend beieinander, bis Link zurückkehrte. “Und wie stets?”, fragte Sierath. “Ich habe ihre Wunden so gut es ging geheilt. Also Narben wird sie nicht davon behalten…”, antwortete Link, doch sein Gesicht verriet, das etwas nicht stimmte. Zen fragte unsicher:“ Was willst du uns nicht sagen? Was versuchst du zu verschweigen?” Link traute sich nicht Zen anzusehen und Zen dachte nur: >Sie wird sterben. Die Anstrengung war zu groß für sie. Ich habe versagt. Ich hätte sie beschützen sollen…< “Ähm…ihr Puls und Herzschlag sind normal…aber ihre Körpertemperatur ist viel zu niedrig…es ist, als wäre sie schon lange tot, aber sie atmet…”, antwortete er. Obwohl er eigentlich zu schwach war, stand er auf und ging die Treppe hinauf. Link und Sierath versuchten ihn davon abzuhalten, aber er ließ nicht mit sich reden. Jede Stufe kostete ihn große Mühe, aber er schaffte es. Sierath und Link waren ihm gefolgt, damit, falls er zusammenbrach, sie ihm sofort helfen konnten. “Welches Zimmer?”, fragte er, ohne sich umzudrehen. “Das hinten rechst. Aber du solltest in deinem Zustand nicht hinein gehen. Es regt dich zu sehr auf, du musst erst zu Kräften kommen.”, erwiderte Sierath. Zen tat, als hätte er nichts gehört und ging auf die Tür zu. “Zen komm schon. Leg dich erst einmal hin und ruh dich aus. Du kannst in deinem Zustand nichts für sie tun. Du…”, versuchte Sierath ihm begreiflich zu machen. Abrupt blieb Zen stehen. “Ihr versteht das nicht…ich konnte es nicht…sie hat…ich…habe versagt!” Sierath und Link sahen sich an. Keiner von beiden verstand was er damit meinte. “Was konntest du nicht?”, fragte Link. “Sie beschützen! Mir wurde aufgetragen sie zu beschützen…jemand sagte mir, sie sei zerbrechlicher, als es scheint…aber ich glaubte demjenigen nicht. Sie verbarg ihre Schwächen hinter einer Maske. Erst als ich sie ihm Regen fand, nach dem Streit in der Schenke, verstand ich. Aber trotzdem…als ich das Mal sah, das sie auf der Schulter trägt, wusste ich was sie ist. Ich ahnte es schon lange, aber ich wollte es nicht wahrhaben. Meinen Glauben habe ich vorlanger Zeit verloren. Meine ganze Familie ist wegen diesem Glauben gestorben. Und nun wo das Wesen da ist, weswegen ich so litt…so lange schon…konnte ich sie nicht retten. Sie konnte es…sie hat es getan…aber schaffte es nicht. Nein ich starb, aber was noch schlimmer ist, dass ich sie nicht ansehen konnte. Ich wollte nicht das…”, er brach ab. Seine Stimme war voller Schmerz. Sierath und Link hatten sich nicht getraut ihn zu unterbrechen, nie hatten sie ihn so reden hören. Sie wussten, dass er wegen seiner Familie und dem Avatar litt, aber dass er so offen darüber sprach, schockierte sie regelrecht. Sie wussten nicht was sie tun sollten, deshalb legte Sierath ihm die Hand auf die Schulter und gab ihm einen kleinen Schubser. “Los geh und beschütz sie.” Ohne sich umzudrehen oder etwas zu erwidern, ging er ins das Zimmer. Es war dunkel, dennoch konnte er ihr weißes Haar schimmern sehen. So leise er konnte, ging er auf das Bett zu und setzte sich auf den Stuhl der daneben stand. Eine Weile blieb er im Dunkeln sitzen, entschied sich dann anders und entzündete die Kerze, die auf dem kleinen Tisch neben ihm stand. Da er sich nicht traute sie anzusehen, sah er sich im Zimmer um. Es war eingeräumt, wie er es erwartet hatte. Überall hingen Voodoo-Masken und Amulette und es roch nach Weihrauch, wie im ganzen Haus. Irgendwann konnte er nichts mehr entdecken, das interessant erschien, also musste er Cersia ansehen. Er schreckte zusammen. Sie war kreidebleich und hatte tiefe Ringe unter den Augen. Link hatte die Wunden so gut er konnte geheilt, es waren nur noch wenige Kratzer übrig. Vorsichtig griff er nach ihrer Hand. Sein Freund hatte nicht gelogen, sie war kalt wie Eis. Wenn er nicht sehen würde, wie sich ihre Brust hob und senkte, würde er denken sie wäre tot. Zen fühlte sich schrecklich schuldig und sie so zu sehen, quälte ihn. “Wie konnte das nur passieren? Wie hast du es geschafft, dich in so kurzer Zeit in mein Herz zu schleichen?”, flüsterte er, mehr zu sich selbst als zu ihr. “Und das, obwohl ich fast niemandem vertraue. Dir habe ich es blind geschenkt. Cersia ich liebe dich. Aber weil es so ist, kann ich nicht bei dir sein. Es würde uns beide umbringen. Erst mich und dann dich. Ich sage es dir jetzt, damit du dich nicht quälen musst. Es reicht wenn ich es tue. Für uns beide. Aber eins muss ich dir sagen. Es tut mir leid. Es tut mir leid, dass ich dich damals im Versteck angegriffen habe und dass ich nicht mit dir geredet habe auf unserer Reise und dass ich deinen Stein gestohlen habe. Aber was mich am meisten quält ist, dass ich dich nicht schützen konnte.” Während dieses Geständnisses hielt er seinen Kopf gesenkt. So konnte er nicht sehen, dass sich bei Cersia eine Träne löste und ihr die Wange hinunter lief. *zur gleichen Zeit unten bei den anderen* “Zen ist schon lange bei ihr. Meint ihr wir sollten nach ihm sehen?”, fragte Drona besorgt. Sie saßen seit weit über einer Stunde beieinander und warteten darauf, dass Zen zu ihnen kam. “Nein. Du hast nicht gehört was er gesagt hat. Er fühlt sich schuldig.” “Eine Frage habe ich noch. Dieses Mädchen, das der Avatar sein soll, ist es das gleiche Mädchen, das einen Stein um den Hals trägt?”, fragte Fayri, um die anderen abzulenken. “Ja, sie trägt einen Stein um den Hals. Einen Schutzstein. Warum fragst du?”, wollte Link wissen. Anstatt zu antworten, zuckte sie mit den Schultern. “Wartet! Als wir zu ihnen stießen, war Cersia bereits schwer an der Schulter verletzt. Aber sie trug den Stein, er hätte sie beschützen müssen!”, sagte Link. Einen Moment schwiegen sie, dann antwortete Fayri: “Lass mich erklären. Ein schwacher Schutzstein hätte sie nicht schützen können, nicht vor Soron. Sie trug jedoch einen starken und seltenen Stein. Ich wage sogar zu behaupten, dass es der stärkste ist der je gefertigt worden ist.” “Ja das wissen wir. Aber trotzdem hat er versagt!”, fuhr Drona dazwischen. ”Nein hat er nicht. Ein Schutzstein, egal wie mächtig er auch sein mag, kann seinen Besitzer nicht schützen wenn er sich freiwillig verletzen lässt.”, fuhr Fayri fort. Die anderen schienen für einen Moment verwirrt. Dann sagte Drona: “Mit anderen Worten, wollte sich Cersia opfern?!” “Ich glaube sie wollte Zen beschützen. Vielleicht hat sie sich dazwischen geworfen, als Soron Zen angriff?”, sagte Sierath. “Das würde erklären, weshalb er sich so fühlt. Er sagte auch etwas davon, dass sie etwas konnte was er nicht geschafft hat. Zen meint wahrscheinlich, dass sie ihn beschützen konnte, er jedoch nicht. Vielleicht denkt er, dass wenn er vorsichtiger gewesen wäre, er nicht gestorben wäre und dass sie dann nicht gegen Soron gekämpft hätte.”, fuhr Link fort. “Dieser Idiot! Er gibt sich auch für alles die Schuld!”, rief Drona. “Jetzt lasst es gut sein. Ihr seid müde. Ich habe genug Platz für euch. Sierath, du weißt wo du hin kannst. Und für euch habe ich dort noch ein freies Zimmer, es ist zwar nicht besonders groß, aber das Lager ist ausreichend und es ist warm.” “Du hast Recht. Kommt gehen wir uns ausruhen.”, sagte Drona und zog Link mit sich. Während Sierath Fayri die Treppe hinauf folgte, dachte er an die Zeit, als sie alle noch Kinder waren. An die Zeit als für sie Krieg nur ein Wort ohne Bedeutung war. Und als er daran dachte, merkte er wie müde er doch war… ********************************************************************************* So das wars schon wieder... Ich versuche, das nächste Kap so schnell wie möglich hochzuladen! HEL eure sista Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)