endless von Metal_Angel (a magic story) ================================================================================ Kapitel 7: Kapitel 7 -------------------- Kapitel 7 Es war Abend als sie in Eigel ankamen. Zen hatte während dem Rest ihrer Reise nur sehr wenig geredet und auf ihre Fragen hatte er auch nicht geantwortet. Kurz bevor sie in die Stadt gingen nahm Zen seinen Mantel ab und reichte ihn Cersia. “Leg ihn um. Du ziehst zuviel Aufmerksamkeit auf dich.” Ohne zu widersprechen legte sie an. “Verdecke deine Haare.”, sagte er ungeduldig. Sie tat wie ihr geheißen. Er sah sie prüfend an und als er festgestellt hatte, dass all ihre Haare verdeckt waren, gingen sie los. Obwohl es schon spät war, waren eine menge Menschen unterwegs. Ohne weiter auf sie zu achten, lief Zen stur geradeaus die Straße entlang. Vor einem großen Gasthaus blieb er stehen. Es trug den Namen Luckys Pub. Dort war es fast lauter, als auf der Straße. Er ging auf einen leeren Tisch zu und setzte Cersia dort ab. “Du bleibst hier sitzen und redest mit niemandem! Es ist zu gefährlich. Ich bin gleich wieder da…und setzte die Kapuze nicht ab.” Von ihrem Platz aus konnte sie sehen wie Zen mit einem Mann redete. Dieser war groß und außergewöhnlich hässlich. Was will Zen mit so einem Kerl? Und woher kennt er ihn? Fuhr es ihr durch den Kopf. Als Zen wieder am Tisch ankam, sah er ihren fragenden Blick. “Das war der Wirt. Sein Name ist Lucky. Ich habe uns ein Zimmer genommen und gleich kommt er mit Essen und etwas zu Trinken. Trink aber nicht zuviel davon. Das Zeug brennt dir fast die Zunge weg.” Sie saßen eine Weile schweigend da und hörten nur dem Lärmen der anderen Gäste zu. Dort gab es viele merkwürdige und unheimliche Gestallten. Kleine kantige, große hagere und runde buckelige. Es sah so aus als wären die meisten dieser Menschen Wasserbändiger. Sie erprobten ihre Fähigkeiten gegen einander. Es gab auch solche, die versuchten sich gegeneinander unter den Tisch zu trinken. Cersia wurde plötzlich bei ihren Beobachtungen gestört, als der Wirt ihnen ihr Essen brachte. Es bestand aus Brot, Fleisch und Früchten. Das Getränk, vor dem Zen sie gewarnt hatte, sah wirklich ein bisschen gefährlich aus. Man konnte die Farbe nicht genau bestimmen, es war eine Mischung aus violett und braun. Sie spürte, dass Zen sie beobachtete, als sie den Becher in die Hand nahm, ließ sich aber nichts anmerken. Bevor sie einen Schluck nahm, blinzelte sie zu Zen rüber und sah, dass er grinste. Da sie nicht wollte, dass er sie für feige hielt, nahm sie einen tiefen Schluck. Erst geschah gar nichts…dann fühlte sie ein leichtes kribbeln, das immer stärker wurde…dann begann es zu brennen. Cersia hustete und schaute in Zens grinsendes Gesicht: “Na? Geht schwer runter oder?” Als sie sich wieder beruhigt hatte, sah sie ihn herausfordernd an. Erneut streckte sie die Hand nach dem Glas aus und setzte es an. Sie schaute ihn abfällig an, während er sich belustigt zurücklehnte. Dann leerte sie den Humpen in einem Zug und setzte ihn polternd ab. Schlagartig wurde es Ruhig im Gasthaus. Alle Augen waren auf sie gerichtet. Sie verstand erst nicht warum…dann merkte sie, dass ihre Kapuze herunter gerutscht war. Bevor sie irgendetwas tun oder sagen konnte, fingen die Männer an zu grölen und zu klatschen. Einige der Männer prosteten ihr sogar zu. Cersia wandte sich fragend an Zen, der erwiderte: “Du hast ihren Respekt gewonnen. Es schaffen nur sehr wenige den Humpen in einem Zug zu leeren. Du solltest trotzdem besser aufpassen…nicht alle sind so wie ich. Es gibt auch solche, die hätten dich nicht in ruhe gelassen…” “Was mein…”, fragte sie ihn verwirrt, doch dann verstand sie, was er damit gemeint hatte. Mit einem Mal saß sie Blutübergossen da und stammelte: “Ich h-hätte schon auf mich aufgepasst…” Als er anfing zu lachen, blitzten ihre Augen ihn wütend an, was ihm natürlich nicht entging: “Bitte nicht wütend werden…wir wollen ja nicht das Haus in Schutt und Asche legen!” Da konnte sie ihm nur Recht geben. Während des ganzen Abends versuchte sie ihn nicht zu beachten, aber es gelang ihr einfach nicht. Seine Anwesenheit war zu groß, als dass man sie hätte vergessen können. Er konnte sich nicht erklären, warum er plötzlich so gute Laune hatte. Das Mädchen, das da vor ihm saß, besaß die Magie, ihn innerhalb von Sekunden zum Lächeln zu bringen. Aber dann konnte sie so unausstehlich sein, dass er sie am liebsten erwürgen könnte. Doch das erstaunlichste war, dass sie ihn mit jeder Minute, die anbrach, neu verwirrte. Dieses Mädchen war voller Rätsel. Wer war sie? “Nein du darfst an so etwas nicht denken! Wenn du solche Gefühle zulässt, wirst du schwach und musst sterben. Genauso wie…” Er schlug mit der Faust auf den Tisch, was Cersia erschrak. Er zwang sich sie anzusehen und zu lächeln, was aber sehr unglaubwürdig aussah. “Was ist? Hab ich irgendwas falsch gemacht?”, fragte sie ihn. “Nein. Du hast nichts gemacht. Ich hab nur über etwas nachgedacht. Mach dir keine Gedanken.”, antwortete er, doch Cersias Blick blieb misstrauisch. Sie ließ ihn nicht einen Augenblick aus den Augen. Um die Stimmung zu lockern, fragte sie ihn alles Mögliche. Wie viele Clans es noch gäbe. Wie groß die Armee des Feuerclan ist. Über die Rebellenstadt und die Aufständischen. Und tatsächlich, nach einiger Zeit schaffte sie es ihm ein Lächeln abzuringen. Als er ihr eine lustige Geschichte von seinen Freunden erzählte musste er immer wieder aufhören zu erzählen, weil er sich vor Lachen schüttelte und als er sie endlich zu Ende erzählt hatte, konnte sie nicht anders und mitlachen, bis ihr die tränen liefen. Dieses Lachen, es hatte etwas an sich, dass sein Herz höher schlagen ließ. Der Abend verging friedlich und amüsant für Cersia. Als sie zu Bett gingen, schlief Cersia sofort ein, Zen jedoch fand keinen schlaf. Er musste dauernd an Cersia denken. Sie ging ihm einfach nicht aus dem Kopf. “Was hat sie an sich, was ihn so durcheinander bracht?” Er musste an ihr lächeln denken, an ihr wütendes und ihr angsterfülltes Gesicht, als sie bei ihm aufwachte. Er verstand sie nicht. Aber sie, so hatte er das Gefühl, verstand ihn. Das Mitgefühl, das er in ihren regenbogenfarbenen Augen gelesen hatte, war nicht geheuchelt, wie bei manch anderen. Ihre Augen…HALT woran dachte er da gerade. Denk nicht mehr dran und schlaf endlich!, befahl er sich selbst. Er durfte nicht zulassen, dass er solche Gefühle entwickelte. Freundschaft, platonische Freundschaft war O.K., aber nicht tieferes! Keine zärtlichen Gefühle und besonders keine Liebe! Liebe heißt sein Herz verlieren. Liebe heißt Schmerz. Wer liebt wird verlassen, allein gelassen. Egal wie sehr man auch liebt, man kann nichts dagegen tun, dass man eines Tages verlassen wird. Früher oder später. Es wird passieren. Aus Absicht oder durch Unachtsamkeit. Wer liebt, dessen Herz wird schwach. Was ist besser? Ein Leben voller Liebe aber dafür schwach zu sein oder ein Leben ohne Liebe aber dafür ohne diesen qualvollen Schmerz, zurückgelassen zu werden. Dann lieber ohne Liebe. Ich werde nie wieder Lieben! Und so schlief Zen ein. Er schlief zwar, aber mehr schlecht als recht. Es kam ihm vor als hätte er sich gerade erst hingelegt, während er aufstand. Er wusch sich schnell, zog sich an und ging dann zu Cersias Zimmer. Leise öffnete er die Tür. Sie schlief noch, doch diesmal hatte sie keine Alpträume. Sein Blick fiel auf ihre Kette. Sie hatte doch gesagt, dass sie die Kette bei sich hatte als sie ausgesetzt worden war. Sie war vielleicht der Schlüssel, für das Geheimnis, das sie umgab und er kannte genau die richtige Person, ihm dabei zu helfen. So schell und vorsichtig er konnte, nahm er ihr die Kette ab und floh aus dem Zimmer. Er würde früh genug wieder da sein. Sie merkt bestimmt gar nicht, dass sie weg ist. Mit diesen Gedanken versuchte er sich selbst zu beruhigen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)