15 Jahre von SweeneyLestrange (..träumte ich, zu Frau und Kind zurückzukehren) ================================================================================ Kapitel 1: Albtraum ------------------- Ein neuer Tag war eingebrochen. Die aufgehende Sonne tauchte die tristen, grauen Fassaden der Fleet Street in ein warmes Morgenlicht und trotz der frühen Stunde herrschte ein dichtes Treiben. Benjamin Barker indessen bekam nichts von all dem mit, was vor seiner Haustür geschah. Geplagt von schlimmen Träumen, wälzte er sich im Bett hin und her, bis er schließlich ruckartig die Augen aufriss. Vor Entsetzen keuchend, blieb Benjamin liegen und wischte sich den kalten Angstschweiß von der Stirn, wobei er sich zu entsinnen versuchte, was ihn so in Schrecken versetzt hatte. Doch sein Albtraum war bereits nur noch eine dunkle Ahnung, die von Sekunde zu Sekunde verblasste, um am Ende als eine leichte Unruhe zurückzubleiben. Als Benjamin sich auf die Seite legte und seine friedlich schlafende Frau neben sich sah, beruhigte er sich langsam und auch die Unruhe verschwand wieder. Stattdessen betrachtete er verträumt Lucys wunderschönes Gesicht. Das Licht, welches durch das große Fenster in der Dachschräge fiel, verlieh ihr etwas nahezu Überirdisches und ließ ihr blondes Haar golden Schimmern. Der Barbier musste sich zurückhalten, um nicht seiner Frau durchs Haar zu streichen, was sie höchstwahrscheinlich geweckt hätte. Jedoch war es bereits zu spät. Ein Zucken glitt über Lucys entspanntes Gesicht und anschließend erschien ein Lächeln. „Oh Ben“, murmelte sie mit geschlossenen Augen noch halb im Schlaf, „du weißt doch genau, dass du mich damit weckst, wenn du mich so betrachtest.“ „Verzeihung Lucy, doch es ist mir unmöglich, deiner Schönheit keine Beachtung zu schenken“, erklärte Benjamin ernst und gab schließlich seinem Impuls nach, ihr mit seiner Hand durchs seidige Haar zu streichen. Jetzt schlug Lucy doch ihre Augen auf. Als sie aber in das Gesicht ihres Mannes sah, blieben ihr die Spuren des Albtraums nicht verborgen. „Du hattest einen Albtraum gehabt“, stellte sie besorgt fest. Benjamin zögerte, ehe er antwortete. Er wollte die friedliche Atmosphäre damit nicht zerstören. „Ja, das hatte ich. Aber ich habe ihn längst wieder vergessen und ich bin mir sehr sicher, dass der Traum von keiner großen Bedeutung war“, erklärte er schnell. „Ach Benjamin“, seufzte Lucy und schmiegte sich eng an ihn. Seine Worte hatten sie beruhigt und ihre aufkommende Sorge wieder beiseite gewischt, weshalb sie es bei diesem Thema beruhen ließ und die restlichen Minuten des Morgens genoss. Schließlich kündigte das Läuten der Kirchenglocke an, dass Benjamins Arbeit bald begann und es Zeit zum Aufstehen war. Widerwillig verließ er die wohlige Wärme des Bettes, reckte sich mit einem herzhaften Gähnen und zog sich frische Kleidung an. Lucy tat es ihm gleich, um sich anschließend um Johanna zu kümmern. Währenddessen bereitete Benjamin alles für seinen ersten Kunden vor. Als er die Rasiermesser hervorholte, es waren insgesamt sieben Stück an der Zahl, konnte er gar nicht anders und nahm eins der Messer in die Hand. Sanft fuhr mit dem Daumen über den silbernen Griff und bewunderte die feinen Verzierungen, die in diesen eingearbeitet waren. Die Rasiermesser gehörten wohl zu seinen wertvollsten Besitztümern. Er wusste noch genau, wie lange er für sie gespart hatte, da er der Meinung war, dass man für eine gute Rasur ebenso gute Messer benutzen sollte. Ein lautes Klopfen an der Tür riss Benjamin schließlich aus seinen Gedanken. Verwirrt sah er auf und öffnete sie. Vor ihm stand Mr Brooks einer seiner Stammkunden. Er war ein kleiner, runder Mann, meist mit geröteten Backen und immer einem breiten Lächeln im Gesicht. „Guten Morgen, Mr Barker!“, rief er überschwänglich und trat ein. „Guten Morgen, Mr Brooks“, erwiderte Benjamin noch etwas zerstreut und schloss die Tür wieder. „Ich nehme an, Sie wünschen die übliche Rasur, Mr Brooks.“ „Ja, ja genau wie immer“, nickte der Mann eifrig und setzte sich unaufgefordert auf den Stuhl, welcher in einem etwas größeren Abstand vor der Kommode mit dem Spiegel stand. „Wissen Sie, Sie sind der anständigste und noch dazu beste Barbier in dieser Stadt, der mir bekannt ist. Ich war bloß einmal bei einem anderen, welcher mich jedoch sehr enttäuscht hatte. Die Rasur war unsauber und nachlässig…“, plapperte Mr Brooks munter drauf los, während Benjamin konzentriert seiner Arbeit nachging. Er hörte nur mit halbem Ohr zu, da er Mr Brooks Klatsch und Tratsch gewöhnt war und dieser nur selten etwas wirklich Interessantes zu berichten wusste. Als Benjamin schließlich mit der Rasur begann, musste sein Kunde für eine gewisse Weile aufhören zu reden, da es sonst gefährlich werden könnte. Ja, es war wirklich gefährlich, dachte der Barbier bei sich. Wie leicht war es doch, jemandem die Kehle mit einer schnellen, flüssigen Bewegung durchzuschneiden oder vielleicht auch die Halsschlagader… Unbemerkt schüttelt Benjamin den Kopf. Was war nur los mit ihm, dass ihm solche Gedanken durch den Kopf gingen? Er könnte sich nie vorstellen jemanden absichtlich bei seiner Arbeit zu verletzen geschweige denn, die Absicht dazu zu hegen. Vielleicht war sein Albtraum doch nicht ohne Spuren an ihm vorbeigegangen. Wenn er sich nur erinnern könnte, was er geträumt hatte! Auf einmal hielt Benjamin mitten in der Bewegung inne und starrte auf sein Rasiermesser, ohne es wirklich wahrzunehmen. Er steht in einem dunklen, verlassenen Zimmer. Schwaches Licht fällt durch ein großes Fenster in einer Dachschräge und beleuchtet den heruntergekommenen Raum. Die Tapete, welche sich an manchen Stellen von der Wand löst, hat ihre einst so schöne Farbe verloren und ist nun vor Schmutz ergraut. Eine plötzliche Erkenntnis durchzuckt ihn. Es ist sein, Benjamins, Zimmer! Und da erst sieht er die Lachen dunkler Flüssigkeit auf dem Boden. Vorsichtig geht er in die Hocke und wünscht sich, dies nicht getan zu haben. Es ist Blut! Alles ist voller Blut! Und mit Schrecken muss er feststellen, dass er selbst über und über mit Blut besudelt ist, seine Kleidung, seine Hände, sein ... Rasiermesser….Aber es ist nicht sein eigenes Blut, was da an ihm klebt, es ist fremdes Blut. Was bedeutete all dies? Woher kam das Blut? Und wo waren Lucy und Johanna!? Ehe ihm weitere Fragen durch den Kopf gehen können, erhellt ein Blitz das Zimmer. Dieses verschwindet, als der Blitz die finstere Nacht durchzuckt und das Zimmer in helles Licht taucht. Anstelle des Zimmers befindet er sich nun an einem dunklen Ort, wo es keine Fenster mehr gibt. Mit dem restlichen Licht des erlöschenden Blitzes muss er jedoch ein schreckliches Szenario sehen: Überall liegen tote, leblose Körper und genau vor ihm befindet sich der seiner Frau Lucy, blutüberströmt, mit weitaufgerissenen ins Leere starrenden Augen, aus denen alles Leben verschwunden ist. _______________________________________________________________________________ So ich hab's endlich geschafft hier ist Kapitel 1. Na ja so wahnsinnig zufrieden bin ich irgendwie nicht, aber egal. Das Kapitel muss sein, als Einleitung sozusagen^^' Vielleicht gefällt es ja einigen hier. Einen Albtraum hatte ich auch gar nicht vor, in die Geschichte mit einzubauen, der war auf einmal da. Was soll's jetzt ist der drin und wird noch eine große Rolle spielen... Dann würde mich noch interessieren, ob es besser wäre, wenn ich kurze Kapitel (wie dieses) hochladen soll und das zwar eben etwas schneller oder liebere längere, die demnach auch etwas länger brauchen. lg -Hakura Hosted by Animexx e.V. 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