Wie lange noch...? von abgemeldet (Die Geschichte eines jungen Prostituierten) ================================================================================ Kapitel 38: Aus der Sicht von Jamie ----------------------------------- „Jamie, Hacken runter und die Hände direkt am Widerrist!" Jamie knurrte widerwillig, führte die Anweisungen aber aus. Luca registrierte diese Veränderung mit einem ungeduldigen Zucken der Ohren. „Zeig ihm, dass du der Herr bist und nicht Er!", rief Sir Lambert, ein ziemlich untersetzter, kleiner Mann, der die besten Jahre schon länger hinter sich gelassen hatte, quer über das Paddock, in dem Jamie und Luca gerade einander tyrannisierten. Ein ungeduldiges Schnauben von Luca und das muskulöse Hinterteil seines Hengstes ging ungeahnt schnell in die Höhe. „Halt dich fest! Nicht runterfa-... Hast du dir wehgetan?" Murrend und überall mit dem Staub und Schmutz ihres stundenlangen Trainings bedeckt, saß Jamie auf dem Boden und rieb sich seinen Allerwertesten. Sir Lambert reichte ihm die knubbelige, jedoch erstaunlich kräftige Hand, doch Jamie blieb bockig genau da sitzen, wo er sich gerade befand und blickte missmutig zu Boden. Seufzend stemmte sein Reitlehrer die Hände in die Hüften und zog die dichten, nah beieinanderliegenden Brauen zusammen. „Ich habe dir von Anfang an gesagt, dass es nicht leicht wird, aber wenn du jetzt aufgeben willst, kann ich das trotzdem verstehen." Wut begann in Jamies Brust zu brodeln und er stand mühsam auf. „Ich werde ganz bestimmt nicht aufgeben, Sir Lambert!", knurrte er und ging mit geballten Fäusten auf den am Zaun entlang tänzelnden Luca zu. „Du blöder Gaul, hätte ich gewusst, was für ein Teufel du bist, hätte ich dich garantiert nicht Luca genannt", murrte er so, dass Sir Lambert es nicht hörte und packte Lucas Zügel erneut. „Mein Hintern tut mir weh, als hätte ich heute schon an die zwanzig Freier erledigt! Und das ist deine Schuld!" Luca schnaubte scheinheilig und scharrte mit dem Vorderhuf. Mit zwei schnellen Handgriffen, packte Jamie den Sattel und stellte einen Fuß in den Steigbügel, doch gerade als er sein Gewicht verlagerte, um aufzusteigen, machte Luca einen Schritt nach hinten und Jamie verlor sein Gleichgewicht und fiel erneut auf den Hosenboden und mitten in einen dampfend frischen Haufen von Luca. Bebend vor Wut, saß er da, dann brüllte er: „DU BLÖDER, BLÖDER GAUL! ICH LASS DICH ZU WURST VERARBEITEN, WENN DU MIR NOCH EINMAL KRUMM KOMMST! VERSTANDEN?" Dann schrie er noch einmal frustriert auf, überhörte und übersah seinen unterdrückt grinsenden Lehrmeister und stapfte zornentbrannt auf das Gatter zu. Immer noch wütend stapfte er weiter auf das Cottage zu und beschwerte sich dabei murrend bei niemand bestimmten über dieses unmögliche Pferd. Seine zornigen Schritte führten ihn ehe er sich versah auf sein Zimmer und so bemerkte er das rothaarige, überaus hübsche Mädchen nicht, das an die gegenüberliegende Flurwand gelehnt dastand und ihn grinsend beobachtete. „Na, hat er dich getriezt?" Jamie fuhr herum und keuchte erschrocken auf. Dann funkelte er die Bedienstete böse an und knallte seine Zimmertür hinter sich zu. Im Zimmer atmete er erst einmal tief durch und versuchte sich zu beruhigen. Es war doch bloß ein Pferd, wollte er sich weis machen, doch Luca war nicht irgendein Pferd. „Blöder Gaul...", murrte er und zog sich das Hemd aus. Draußen vom Gang hörte er die Stimmen der Bediensteten und Ethan fröhlich miteinander lachen. „...vielleicht durchlebt er ja gerade seine Pubertät, ich weiß ja nicht, wie es da war, aber hattet ihr viel Zeit für euch?" Ethan prustete bei dem Wort „Pubertät" ungehalten los und Jamie stürmte zur Tür, riss sie auf und schrie: „Ich bin ganz bestimmt NICHT pubertär!" Sowohl Ethan, als auch die Bedienstete starrten ihn an, dann lachten sie beide los und das Mädchen wandte sich leicht errötend ab. Jetzt erst bemerkte Jamie, dass er mit bloßem Oberkörper und halb geöffneter Hose vor ihnen stand. Nach Luft ringend richtete Ethan sich auf und schob den erneut vor Wut bebenden Jamie zurück in das Zimmer, dann wandte er sich an die Bedienstete. „Emily, ich glaube wir sollten ihn nicht noch mehr ärgern. Wenn der erst einmal sauer ist, wird er so was von ungenießbar..." Emily drehte sich, eine Hand vor ihre Augen gehalten, zu Ethan um und grinste breit unter ihren Fingern hindurch. „Sag ich doch – pubertär!", dann brach sie in schallendes Gelächter aus und lief den Gang hinunter. Kaum war die Tür hinter Ethan und Jamie ins Schloss gefallen, nagelte Jamie seinen Freund gegen das Holz. „Sag. Dieser. Blöden. Kuh. Dass. Sie. Damit. Aufhören. Soll!", knurrte er und erdolchte Ethan mit seinem Blick geradezu. Mit einiger Mühe brachte Ethan seine allzu erheiterten Züge wieder unter Kontrolle und hob beschwichtigend die Hände. „Jaja... mach ich. Aber so ist sie nun mal. Sie hat's ja nicht nur auf dich abgesehen." „Das ist mir so was von egal, sie soll's einfach lassen! Und", fügte er verdrossen hinzu, „hat die eigentlich nichts zu tun? Ich meine, sie ist doch eine Angestellte, oder?" Jamie taxierte Ethan weiter und bemerkte erst spät, wie nah sie sich waren. Doch Ethan sah ihn ruhig an und entzog sich ihm nicht. Einige Momente standen sie so da, sahen sich an und schwiegen. „Jamie?" Ethans Stimme riss Jamie aus seinen Gedanken und die Spannung zwischen ihnen verrauchte. „Was?" „Du stinkst." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)