Stimme des Blutes von Gezeitenmond (Wenn ein Vampir erwacht) ================================================================================ Kapitel 1: ICH WILL LEBEN ------------------------- Kapitel 1- Ich will leben! Es war ein wunderschöner lauer Sommerabend. Es brannte noch Licht in der Sporthalle des St. Helenas Instituts for Higher Education und neben dem Duft von wundervollen Blüten durchdrangen zarte leise Klänge den Abend. Wundervolles silberblondes Haar wogte, ein zarter Körper tanzte im Dämmerlicht einer einzelnen Deckenbeleuchtung der Sporthalle. Zartblaue Ballettschuhe, ein zartblauer Body, nur ein Zopf hielt das Haar zurück, gebunden mit einer türkisenen Schleife. Endroit, Piruette, Spagat, Drehung...dieser Moment hatte etwas Magisches. Am Rande lagen ein Ball, ein Band, ein Ring, Dinge aus der Rhythmischen Sportgymnastik. Ariel il Tamaron war noch nicht lange an dieser Schule, und außer ihrem Namen hatte sie auch keine Erinnerung. Und doch war es ihr egal...sie lebte.. sie tanzte, sie hatte Freunde, sie war ein normales Mädchen, zwar von Seichi und Kimuri Tahome adoptiert, aber es ging ihr gut. Ariel war ein stilles Wesen, doch sie lächelte sehr sanft. Dieses sanfte Lächeln umspielte auch jetzt ihre Lippen. Jetzt um diese Zeit hatte sie endlich die Ruhe die sie brauchte, denn sie war innerhalb von einem Monat zum Star der Schule geworden, ihr schönes Antlitz, ihre weiche Stimme, ihre Eleganz, ihre Leistungen, das alles machte sie zur Prinzessin dieser Schule und zum Traum schlafloser Nächte unzähliger Schüler. Dennoch, sie war niemals abgehoben, sie wollte ein ganz normales Mädchen sein. Und so tanzte sie weiter, versunken in ihrer eigenen Traumwelt von Mondlicht und Rosenduft. Versunken in der zarten Musik und der Bewegung...hier und jetzt war sie sie selbst Ariel.... Aus einem Busch in der Nähe der Sporthalle blinkten zwei rote Punkte auf. Wenig später schlich irgendetwas dunkles durch das Unterholz. Ariel bemerkte noch nichts davon. Erst als sie etwas knacken hörte, tauchte ihr Geist langsam wieder aus der eigenen Welt heraus auf. Sie war einen Moment verwirrt. Ariel schüttelte den Kopf, es war sicher nur der Hausmeister gewesen. Sie rieb sich über die schon leicht müden türkiesenen Augen und nahm wieder die Position ein. Doch eine Innere Unruhe ergriff das Mädchen Die letzten Sonnenstrahlen bildeten seltsame Schatten auf dem Fußboden - ab und an bewegte sich ein Schemen. "Takano-san? Sind Sie das?" Ariel brauch mitten in der Figur ab und lief zum Musikgerät, schaltete es ab und griff nach einem Handtuch. "Takano-san?" Mit einem plötzlichen lauten Knall zerspringt eines der großen Fenster in eine Wolke aus Glassplittern und etwas dunkles springt in die Halle. Zwei rotleuchtende Punkte blitzten sie an. Dann richtete sich das Ungetüm zu voller Größe auf und ließ ein markerschütterndes Brüllen erschallen. Aus Instinkt sprang Ariel zurück. Als sie das vor ihr erblickte erstarrte sie...was war das...welcher böse Geist war da der Unterwelt entstiegen? Angst beschlich das Herz des Mädchens, doch sie drängte es zurück. Ihr Geist war es gewohnt kühl und berechnend zu arbeiten. Sie zwang sich selbst dazu. -Es ist ein Tier...mit Sicherheit irgendein Tier...wenn ich Angst zeige wird es mich zerfleischen....ich darf keine Angst haben...es kann es riechen....nein....Ruhe.....in der Ruhe liegt Kraft...da hinten...die Hochsprungstange....ich brauch etwas in der Hand.....- Kaum war der Gedanke geboren straffte sich der Körper und sie schlug einen Salto zurück in die Richtung in der diese Stange lag. Sie fiel auf ein Knie, griff die Holzstange und sprang sofort wieder zurück, hielt die Stange schützend vor sich. - Keine Angst...ich habe keine Angst vor dir...du bist ein Lebewesen das Schmerz empfindet...Schmerz ist Erkenntnis...komm näher und ich werde dir Erkenntnis einbläuen, was auch immer du bist...- Ariel war ebenfalls Kampfsportlerin...und so nahm sie eine geeignete Haltung ein. Ein heißeres Brüllen schlug ihr als Antwort entgegen. Mächtig und kraftvoll setzte sich der Körper in Bewegung und kam auf sie zu. Ariel begann den Stab wie eine Schutzschild zu schwingen. Auch sie bewegte sich und ließ nicht zu, dass sich das Wesen in ihre Flanke setzte. Sie nahm eine gebückte Haltung ein, um jeden Moment aus der Schusslinie springen zu können. Ohne Vorwarnung griff das Untier an und attackierte sie mit einer Reihe wütender Hiebe. Sein großes Maul öffnete sich weit und ließ eine Reihe langer dolchartiger Zähne hervorblitzen. Ariel versuchte mit dem Stab zu blocken, doch der zersplitterte nur. Sie wurde zurückgeschleudert und prallte schmerzhaft auf dem Boden auf. Dennoch gab sie nicht auf, sie kam wackelig auf die Beine und blieb in Bewegung. Sie hatte nichts mehr in der Hand, was sollte sie nun tun...Verzweiflung hüllte sie ein Sie hielt jedoch weiterhin die Kampfhaltung ein Das Ungeheuer schlug nach ihr, kräftig aber ungelenk. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie zwei Männer durch das Fenster stiegen und stehen blieben. Einer war in einen bodenlangen Umhang gehüllt und trug eine Art Fledermausmaske - seine langen schwarzen Haare umspielten sein Gesicht. Der andere war in einen weißen Anzug gekleidet und hatte kurze blonde Haare. Sie starrten auf die Szenerie und blieben ruhig. Diese kurze Unaufmerksamkeit kostete sie nach einem Hieb eine Haarsträhne, die zu Boden sank. Sie hatte sich gerade so noch ducken können. Ein Hechtsprung der in eine Rolle überging brachte sie aus der Schusslinie und zu ihrer Sporttasche, aus der sie ihren Trainingsrapier zog und die Kegel. Zuerst warf sie ihren Ball, dann prallten die Kegel gegen den Schädel des Ungeheuers, der Ring wurde zerfetzt...also nahm sie das seil Doppelt und in der rechten den Rapier. - ich hab keine Angst....ich hab keine Angst....ich hab keine Angst...- "...ich hab keine Angst!!! Wenn du mich fressen willst musst du schon etwas mehr bieten!" Sie brachte das Seil zum schwingen, ein Schutzschild, und den Rapier hielt sie auch wie einen Schild vor sich. Sie blieb in Bewegung und hielt sich das Vieh somit aus der Flanke heraus. Das Vieh schlug nach dem Seil und es wickelte sich um sein Handgelenk. Verärgert brüllte es auf und zog. Sie ließ nicht schnell genug los und wurde mitgeschleudert...dabei bohrte sich die Spitze des stumpfen Rapiers in das Monster, doch es blieb ohne Wirkung. Ein Schlag warf den zarten Körper gegen die nächste Wand und sie blieb liegen... Ariel kämpfte gegen die Schwärze an...es gelang ihr mit viel Mühe und sie blieb wach. Blut sickerte aus einer Wunde Der dunkelhaarige Mann wollte schon hinzuspringen, doch der andere hielt in zurück. "Warte noch" sagte er leise und beobachtete mit Interesse den ungleichen Kampf. Mühevoll rappelte sich das Mädchen auf. Sie fasste nach der verletzten linken Schulter und lehnte an der Wand. Auch ihre Lippe war aufgeplatzt und sie leckte sich das Blut von den Lippen. Ihr ganzer Körper schmerzte und immer wieder drohte sie zusammenzusacken. jeder Schritt war Flucht vor dem Monster. -So soll ich also sterben? Vater...Mutter..." "...Nein! Nicht so!" Sie nahm Kampfhaltung ein und nahm ihr langes Seidenband. Sie entfaltete es, es war so eisblau wie ihre Augen plötzlich leuchteten, und sie schaffte es, letzte Kraftreserven zu mobilisieren und einen gewaltigen Salto über das Monster zu schlagen. Das Band schlang sich um den Hals und zog sich zu. Ariel landete auf den Knien, stand auf und legte alle Kraft hinein, und schnürte dem Biest die Luft ab. Es war ein Akt der Verzweiflung, doch was blieb ihr übrig.... Der Kopf des Untiers kam nun gefährlich nahe. Seine aufgeblähten Nüstern sogen ihren Duft ein - oder vielmehr der Duft ihres Blutes. Sie packte das Band in der Mitte, so das der Metallene Griff frei schwang, und sie schmetterte ihn dem Untier auf die empfindlichen Nüstern. Das Untier warf den Kopf hoch und brüllte. Dann schoß das Gebiß auf sie zu. Eine kurze schnelle Bewegung und das Gebiß blieb kaum zehn Zentimeter vor ihr stehen. Ein langer brauner Gegenstand hatte sich zwischen Unter- und Oberkiefer gebohrt und hielt das Gebiß fest. Purer Instinkt ließ sie das Band loslasen und rennen...doch nach wenigen Metern drehte sie sich um, sie durfte dem Wesen niemals den Rücken zuwenden. Ihr war schwindelig, ihr war übel, dennoch arbeitete ihr Kopf einwandfrei, Adrenalin schoss durch ihre Adern. -Nicht davonrennen wie Kopflose Schafe....- Sie sah den dunkelhaarigen Mann, aus dessen rechter Arm die seltsame Spitze ragte - die jetzt eher einer Lanze glich. Eine kurze Bewegung und das Untier flog quer durch die Halle und krachte gegen die Wand. Der Mann setzte nach und hieb wie wild darauf ein. Ariel merkte plötzlich, wie jemand hinter hier stand, ohne geringste Vorwarnung. Ohne nachzudenken sprang sie, rollte sich ab und blieb geduckt und abwartend stehen. Sie atmete schwer, ihre Kräfte verließen sie langsam. dennoch hob sie die Arme zum Kampf. Sie unterdrückte das Taumeln, nahm einen festeren Stand ein. Seid dem ihre Augen begannen hatten zu leuchten, wirkten ihre Haare wie feingesponnenes Silber, die Haarschleife hatte sich gelöst und lag zusammen mit ihrer Strähne weiter hinten am Boden. Es war als würde das Mondlicht selbst ihre Haare küssen. Sie bemerkte nichts, nur Angst stand in ihre Augen Mit einem Krachen landet der verletzte Körper des Monsters direkt vor ihr auf dem Boden. In den Gesichtszügen des dunkelhaarigen Mannes lag so etwas wie ein wahnsinniges Grinsen. Das Mädchen war entsetzt. Schritt um Schritt wich sie zurück, ihre Augen wurden wieder dunkler, auch ihr Haar wieder blonder. Sie zitterte am ganzen Leib, alles in ihr schrie nach Flucht. Ihre Augen suchten die Tür und man erahnte schon, das sie gleich ausbrechen würde und versuchen würde zu fliehen "Beende es..." sagte der Mann hinter ihr leise. umfasste ihre Oberarme und hielt sie. Der andere Mann holte aus seinem Umhang eine Spritze und schleuderte diese wie einen Pfeil auf die Kreatur. Ein letzter Schrei des Ungeheuers und der Körper wurde dunkler und verwandelte sich. Er sah nun aus wie aus dunklem Stein. Sie schrie...all das entsetzen brach sich bahn und sie begann sich zu wehren, sie versuchte den Man hinter sich über die Schulter zu schleudern. Grauen und Entsetzen, bei diesem Schrei dachte man eher an ein verwundetes Tier denn einem Menschen. Doch ihr fehlte die Kraft und frisches blut lief über die hellen Hände, die sie hielten. Der dunkelhaarige Mann tritt hinzu und grinst sie an. Sie spürt nur einen kurzen Schlag an ihrem Hals - dann wird es entgültig Nacht um sie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)