The Lovers von abgemeldet (My way back to your heart) ================================================================================ Kapitel 1: To have and to have not ---------------------------------- THE LOVERS My way back to your heart Genre: Romantik, Fantasy, Drama Anime: The Vision of Escaflowne Erscheinungsjahr: 2008 Autor: Nadia Vier Jahre waren ins Land gezogen, seit Hitomi, das Mädchen vom Mond der Illusionen, Gaia verlassen hatte. Sie war zurückgekehrt auf ihren Heimatplaneten, die Erde, um ihr normales Leben fortzuführen, das sie hatte, bevor sie in die geheimnissvolle Welt der Drachenkrieger und Ritter gezogen wurde. Das Mädchen mit den hellen, braunen Haaren knabberte nachdenklich an dem Radiergummikopf ihres Bleistiftes. Sie strich sich eine ihrer Strähnen aus dem Gesicht, die deutlich länger waren, als vor vier Jahren. Die Haare reichten Hitomi nun bis zum Kinn und umspielten ihr hübsches, zierliches Gesicht. Seit stunden saß sie nun schon in der Bibliothek und steckte die Nase in die zahlreichen Bücher, die vor ihr auf dem Buchenholztisch gestapelt waren. Titel wie "Die Welt der Psychologie", "Der Mensch und sein Inneres" und "Der Weg zum Ich", zierten die Einbände der dicken Schinken, die nun zu Hitomis Lektüren zählten. Doch all diesen Büchern schenkte sie zu diesem Zeitpunkt keine Aufmerksamkeit. Die Braunhaarige blätterte in einem kleinen, alten Buch, welches einen rotbraunen Einband mit einem goldenen Aufdruck hatte. Die alten, aber dennoch edel eingepressten Buchstaben ließen das Wort "Atlantis" auf dem Buchdeckel erscheinen. Das, was sie in ihrer Zeit auf Gaia erlebt hatte, ließ die junge Frau einfach nichtmehr los. So sehr sie es auch versucht hatte, es gelang ihr nicht, den König von Farnelia aus ihren Gedanken, ihrem Herzen zu vertreiben. Hitomi durchblätterte das alte Buch, strich über die schon leicht verwitterten Seiten und betrachtete die kunstvollen Bilder. Auf einer der Abbildungen, die sich doch deutlich von den anderen unterschied, war eine engelgleiche Figur mit riesigen, majestätischen Flügeln zu sehen. Die Braunhaarige schluckte hart. Da spürte sie ihn wieder, den schmerzhaften Verlust von Van. Natürlich, sie hatten sich damals ein Versprechen gegeben. So lange sie beide das Selbe fühlten, so hatte der König von Farnelia bei ihrer Abreise gesagt, würden sie sich sehen können, so oft sie wollten. In den ersten Monaten gelang es Hitomi tatsächlich, eine telephatische Verbindung zu dem Schwarzhaarigen aufzubauen und mit ihm zu kommunizieren. Doch irgendwann verstummte es zwischen ihnen. Hatte Van sie vergessen? Wollte er nicht mehr mit ihr sprechen? Es schmerzte. Wie sehr sehnte sie sich nach ihm. Zu oft stellte sie sich die junge Frau die Frage, was passiert wäre, wäre sie in Farnelia geblieben. Hätten sie eine gemeinsame Zukunft gehabt, oder hätten sie sich nur gestritten, einfach nicht zusammengepasst? Ob Van wohl schon eine Frau gefunden hatte? Eine Königin für sein Reich? Abwesend starrte sie auf das Engelsbild in dem Buch. Er allein war es, der Tag für Tag, Nacht für Nacht durch ihren Kopf kreiste. Es tat so furchtbar weh, ihn zu vermissen, die Ungewissheit, die Trauer. Es fühlte sich an, als würde ihr das Herz zerspringen, es brannte wie Feuer tief in ihrer Brust. Am liebsten hätte sie es sich herausgerissen, ihn endlich aus ihrer Gefühls und Gedankenwelt verbannt. Ihn, von dem sie glaubte, dass er sie vergessen hatte. "Hitomi? Ist alles in Ordnung?", fragte ein Mädchen mit schulterlangem, rotem Haar, die gerade dabei war einige Bücher in ein Regal zu stopfen. Die Angesprochene erwachte wie aus einer Art Trance. Aus ihren Gedanken gerissen, brauchte sie eine Zeit, bis sie realisierte, wer da vor ihr stand. "Oh.. Yukari.. Ist schon in Ordnung.. Ich war nur.." Sie blickte auf den Deckel des Buches, das sie aus Schreck zugeschlagen hatte und strich mit den Fingerkuppen über die Buchstaben. "Du denkst wieder an ihn, oder?", fragte die Rothaarige ihre Freundin. Diese schwieg. Nach ihrer Rückkehr von Gaia hatte sie Yukari erzählt, was passiert war. Da Yukari ihre beste Freundin war, vertrauten sie einander beinahe bedingungslos, so war es, trotz der doch recht märchenhaften Geschichte kein Problem für die Rothaarige, ihrer Freundin zu glauben. Yukari setzte sich neben die Braunhaarige und legte ihr eine Hand auf die Schuler. "Ach komm schon Hitomi.. Du musst endlich darüber hinwegkommen.", versuchte sie die traurige junge Frau zu trösten, doch das bewirkte eher das Gegenteil. Hitomi spürte, wie sich Tränenwasser in ihren Augen sammelte und sich einen weg über ihre Wangen bahnte. Der salzige Geschmack der Flüssigkeit brannte auf ihren Lippen und schien ihre Haut förmlich zu verbrennen. Yukari umarmte die weinende Frau und strich ihr beruhigend über den Rücken. "Tut mir leid, das wollte ich nicht.. bitte.." Ein weiteres Mal versuchte Hitomi ihre Trauer, ihren Schmerz herunterzuschlucken und endgültig zu vergessen, was sie empfand, doch auch dieses Mal gelang es ihr nicht. "Kinder, die Bibliothek schließt gleich, bitte räumt die Bücher wieder weg.", sagte eine freundlich aussehende Frau mit schwarzem Haar. Die beiden nickten und nachdem Hitomis Tränen versiegt waren, stellte sie die zahlreichen Psychologiebücher zurück ins Regal, die sie sich herausgesucht hatte. Alle, bis auf eines. Das kleine rote Buch mit dem goldenen Aufdruck behielt sie. Gegen eine geringe Gebühr war es hier möglich, sich die Bücher über einige Zeit auszuborgen, um auch daheim damit arbeiten zu können. "Du interessierst dich für die versunkene Stadt Atlantis, hm? Ein wundervolles Buch." Hitomi nickte nur abwesend und legte der Bibliothekarin ihren Studentenausweis vor. Die Braunhaarige lag mit ausgestreckten Armen und Beinen auf ihrem großen, mit hellblauer Bettwäsche überzogenen Daunenbett. Ihre Schuluniform, die nun ebenfalls eine blaue Farbe hatte, hängte ordentlich zurechtgebügelt auf einem Kleiderhaken über dem großen Wandschrank, gegenüber des Bettes. Über Hitomis Nachtlager war ein großes, blank geputztes Dachflächenfenster, durch das das fahle Mondlicht schien. Hitomi wunderte sich, weshalb man Gaia von der Erde aus nicht sehen konnte, wo es doch umgekehrt möglich war un dder sogenannte Mond der Illusionen dort riesig über dem Himmel ragte. Der Mond, die Sterne, das alles schien der Studentin so weit entfernt, so unerreichbar. Sie drehte den Kopf zu ihrem Nachttisch, wo das rote Büchlein lag und seufzte. Hitomi zupfte sich ihr rosafarbiges Nachthemd zurecht, welches ihr bis kurz über die Knie ging und kuschelte sich in das Kopfkissen. "Ach Van.. wie es dir wohl geht..", murmelte sie müde und erschöpft, ehe ihr die Augen zufielen. Über all die Jahre, die vergangen waren, war auch auf Gaia Frieden eingekehrt. Die unterschiedlichen Großmächte hatten sich erneut geeinigt und einen Vertrag abgeschlossen, der ihr Verbündniss bestätigen sollte. Van hatte es mit Hilfe seines Volkes geschafft, seine zerstörte Heimat Farnelia wieder aufzubauen. Zwei Jahre hatte es gedauert, bis der Palast wieder in altem Glanz erstrahlte und fünf weitere Monate, bis die anderen Gebäude wieder standen. Das gelang nur dank dem Königreich Astoria in so kurzer Zeit, denn Prinzessin Milerna hatte nach Ende des Krieges versprochen, Van und seinem Volk als Dank beizustehen. Farnelia war ebenso wunderschön, wie es einst gewesen war, vor dem großen Krieg mit Zaibach. Van hatte, zu Vargas Ehren, einen großen Kendo Dojo errichten lassen, in dem Kinder und Jugendliche jeden Alters die Chance hatten, ihre Schwert und Kampfkünste zu trainieren, auch wenn jeder hoffte, dass der Frieden auf Gaia ewig anhalten würde. Der mit glänzenden, blauen Dachschindeln bedeckte Palast von Farnelia erstreckte sich im hinterern Teil der von riesigen Bergen geschützten Stadt. Ein reges Treiben herrschte in der Stadt. Auf den Straßen spielten die Kinder, der Markt war dicht besiedelt und das Geschäft lief gut. Endlich kamen wieder die Händer in das gaianische Königreich und boten Waren aus fernen Reichen an. Abwesend blickte Van aus dem Fenster seines großen Zimmers. Es lag, wie auch schon vor der Zerstörung des Palastes im Westflügel, der auf den Schlosshof ragte. Der Ostflügel lag an der Stadtseite des Palastes, vor dem noch eine Art Vorhof mit Ställen war, der von einer Mauer umgrenzt war. Alles sah so aus wie damals, abgesehen davon, dass der frische Verputz noch nahezu duftete. Es schien wie ein Traum, das die geliebte Heimat des Königs endlich wieder das war, was sie einst war. Doch dieser Traum war für Van Farnel ein Alptraum. Ein tiefes, dunkles Loch, in das er gestürzt war und aus dem er aus eigener Kraft nichtmehr herauskam. Seitdem Hitomi in ihre Welt zurückgekehrt war, hatte sich für ihn alles verändert. Sein Lachen zeigte er kaum noch, er wurde immer verschlossener. Van fühlte sich, als hätte mn ihm den Boden unter den Füßen weggezogen. Sein Herz zerbrach in tausend Stücke, die zu Asche verbrannten. Oder hatte das braunhaarige Mädchen es damals mit zurück auf den Mond der Illusionen genommen. Das wusste er nicht. Der Schwarzhaarige legte eine Hand auf seine Brust. Es tat weh, furchtbar weh. Scherzverzerrt krallte er sich in sein feuerrotes Oberteil. Jeden Tag, an dem Hitomi nicht da war, starb er ein Stückchen mehr. Es war, als würde ihn jemand innerlich zerreißen, in kleine Fetzchen schneiden und diese überall verstreuen. Er verlor sich selbst. In den letzten Monaten stand es besonders schlecht um den König. Nicht einmal seine beste Freundin Merle, der er alles anvertraut hatte, die ihm wie eine Schwester war, die einzige Familie die er noch hatte, kam mehr an ihn heran. Das nahm das rosahaarige Katzenmädchen sehr mit, denn ihr Van bedeutete ihr alles. Es klopfte an der Türe. Vans Zimmer war groß und mit dunklen Buchenholzmöbeln eingerichtet. An einer der Wände stand ein riesiges, doppeltes Himmelbett mit schwarzer Seidenbettwäsche und olvigrünen, durchsichtigen Vorhängen, die über das Bett gehängt waren. Das Schlafgemacht war edel, gewiss eines Königs würdig. Gegenüber dem Bett standen große Kästen, sowie eine Kommode mit einem Spiegel, zahlreiche Bücherregale und ein Wandgehänge für Vans Schwert. "Ja?" Die Türe öffnete sich und Merle flitzte durch den Spalt. Auch sie war um einiges älter geworden, ihr Haar ging ihr bis kurz über die Schultern. Doch von ihrer Übermütigkeit hatte sie nichts verloren. "Van! Mein Van! Wie geht es euch heute?", fragte sie und sprang ihm um den Hals. Der Schwarzhaarige umarmte seine Freundin für einen Moment und schwieg. Merle ließ ihre Örchen hängen. "Majestät..", murmelte sie und drückte ihren Kopf gegen seine Brust. Es schmerzte sie sehr, ihren Van so zu sehen, zumal sie den Grund seiner Trauer genau kannte. Der König schwieg weiterhin eisern. Eine Träne lief Merle über die Wange. Jetzt regte sich der Schwarzhaarige. "Ist schon in Ordnung Merle, mir geht es gut." Das Katzenmädchen wusste, das ihr geliebter Van sie anlog, doch sie nickte nur stumm. In den letzten drei Tagen hatte er überhaupt erst garnicht mit ihr gesprochen, da war das schon ein großer Fortschritt, den sie um keinen Preis kaputt machen wollte. Das einst so dicke Band, das sie einmal verbunden hatte, wurde immer dünner. Bedrohlich dünn. Natürlich, Van hätte ihr erzählen können, wie sehr Hitomi ihm fehlte, doch das war sein Problem, mit dem er fertig werden musste. Nicht Merle und niemand anderer sonst. Außerdem war er sich sicher, das die durchaus nicht auf den Mund gefallene Rosahaarige genaustens wusste, wie es derzeit um seine Gefühle bestellt war. "Prinzessin Milerna feiert nächste Woche ihren fünfundzwanzigsten Geburtstag und sie hat Euch eingeladen.", fuhr das Katzenmädchen nun fort und kratzte sich hinter einem ihrer beiden großen Ohren. "Mh.." Van überlegte. Natürlich, Astoria wr ein Königreich, mit dem der Schwarzhaarige seit dem Krieg eine tiefe Freundschaft pflegte, doch ob er wirklich in der Verfassung war, eine derartige Veranstaltung zu besuchen? "Kommt schon, Majestät. Das Wird euch auf andere Gedanken bringen.", versuchte Merle ihren Freund zu überreden. Erst zögerte der farnelanische König, doch dann willigte er doch ein. "Du hast Recht. Vielleicht wird es ja ganz lustig." Dann lächelte er etwas schief. Merles Herz machte einen Freudensprung. Da war es wieder. Das Lächeln, das sie so sehr an ihm liebte, auch wenn es nur ein sehr schwaches und nicht wirklich bedeutsames Lächeln war. Dennoch. Vielleicht würde er jetzt endlich wieder der Van werden, den Merle so sehr mochte, den sie schon so lange kannte. "Gib einem Botschafter bescheid, das ich kommen werde.", bat Van seine Freundin und blickte wieder aus dem Fenster. Diese nickte und huschte auf allen Vieren laufend aus dem Zimmer in Richtung Geställe. Der Schwarzhaarige atmete tief durch. Ein Ball in Astoria. Eine Veranstaltung, zu der er eingeladen war. Spaß. Freunde. Würde ihn das endlich wieder auf andere Gedanken bringen? Vielleicht konnte er Hitomi so vergessen? Aber wollte er das? Sie vergessen? Seine Hitomi, das Mädchen vom Mond der Illusionen, das Gaia einst gerettet hatte, die er so sehr vermisste, die er so sehr brauchte. Der König schloss seine Augen. Er konzentrierte sich auf das, was er damals von ihr gelernt hatte. Auf ihr Gesicht. Ihre Züge. Alles, was er noch wusste. Ihre Stimme, ihren Duft. Dann sah er sie, so deutlich, als würde sie vor ihm stehen. Es war schmerzhaft, ihre Nähe fehlte ihm. Nein. Vergessen konnte er nicht. Egal was er auch tat, denn er liebte sie mehr als alles andere auf der Welt. ________________________________________________________________________________ Aww.. Nachdem ich meine Kentnisse wieder aufgefrischt habe und mir alle Folgen reingezogen habe, habe ich mich entschieden: Das Ende geht garnicht! Romantisch hin oder her, es muss ein Wiedersehen geben! Doch wie wird das ablaufen? Und werden die beiden je wieder zueinander finden? Nun, diese Fragen werde ich hier klären.. auf meine eigene Art und Weise :) Ich hoffe dieses erste, anfängliche Kapitel hat euch gefallen und ihr werdet weiterlesen. Ich freue mich auf konstruktive Kritik, Tipps und Wünsche! Lg Eure Nadia Kapitel 2: Nightmares --------------------- Kapitel 2 Feuer. Endloses Feuer. Alles um Hitomi herum brannte lichterloh. Es war heiß, unerträglich heiß, als würde man in einem Ofen sitzen. Die Braunhaarige stand mitten in einem Dorf, das ihr seltsam fremd vorkam. Bei genauerem Hinsehen konnte sie die Erde am Himmel erkennen, oder auch den Mond der Illusionen genannt. Sie war auf Gaia. Kein Zweifel. Doch wo war sie? Das offensichtlich kleine Dorf war ihr nicht bekannt, wie auch. Sie kannte immerhin nur Farnelia, Zaibach und Astoria und eine dieser Riesenstädte war das hier definitiv nicht. Die Dächer der Häuser standen in Brand, die Fassade bröckelte überall herunter. Schreie. Endlos viele Schreie hallten durch Hitomis Kopf und krallten sich dort wie scharfe Reißzähne fest. Es schmerzte furchtbar, sie schien all die Hoffnungslosigkeit und das Leid zu spüren, die hier zugegen waren. Was war nur passiert? Plötzlich tat sich der Boden auf. Es war wie damals, als sie hier auf Gaia gewesen war. Die Braunhaarige fiel in einen tiefen, schwarzen Abgrund. Sie streckte die Hand hilfesuchend aus, schrie aus vollen Leibeskräften, doch niemand kam um ihr zu helfen. Schweißgebadet schreckte Hitomi hoch. Ihr Atem war schnell und ihr Puls raste. Die junge Frau fühlte sich, als hätte ihr jemand mit einem stählernen Hammer gegen den Kopf geschlagen. Was war nur passiert? Was war das für ein Traum, den sie da hatte? War es eine Vision? So etwas hatte sie doch schon seit so langer Zeit nichtmehr gehabt. Hitomis Hände zitterten wie Espenlaub. Sie musste hart schlucken. Dieses Dorf lag eindeutig auf Gaia, soviel wusste die Braunhaarige, dazu war sie lang genug auf dem erdähnlichen Planeten gewesen. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, das es erst vier Uhr morgens war. Es war noch dunkel draußen und der Mond verschwand langsam in Richtung Horizont. Hitomi legte eine Hand auf ihren brummenden Kopf und versuchte sich wieder zu beruhigen. Sie fühlte sich, als würde ihr jemand in den Magen treten. Ihre Gedärme schienen sich zu verkrampfen und ihr Magen drehte sich um. Reflexartig hielt sich die junge Frau eine Hand vor den Mund und sprang auf. Sie tappste eilend in das Badezimmer des Hauses, das ihren Eltern gehörte und verschloss die Türe hinter sich. Ihr einziger Weg führte sie zu der weißen Porzellantoilette, die gleich unter dem Fenster war. Sie spürte, wie ihr Abendessen langsam ihre Speiseröhre hochwanderte, ehe sie den Deckel hochklappte und sich übergab. Schon lange hatte sich die Braunhaarige nichtmehr so elendig gefühlt. Am liebsten hätte sie sich in Luft aufgelöst, als hätte sie nie existiet. Dieser Traum. Dieser furchtbare Traum. Er ließ sie einfach nichtmehr los. Was, wenn es wirklich eine Vision war? War Gaia etwa wieder in Gefahr? Und wieso hatte ihr niemand geholfen? Wieso war Van nicht da? So viele Fragen schossen ihr durch den Kopf, alles schien sich zu drehen. Hitomi ließ sich auf den kalten Fließenboden sinken und presste sich an die Wand. Ihr Atem hatte sich bereits wieder beruhigt und das Übelkeitsgefühl war verschwunden. Die Studentin fuhr mit ihren Fingern durch die Fugen der Fließen und schloss die Augen. Die Bilder ihres Traumes schossen ihr immer wieder durch den Kopf. Sie konnte sie einfach nicht vergessen. Hitomi fasste einen Entschluss. Sie musste zurück nach Gaia. Selbst wenn Van sie nichtmehr sehen wollen würde, selbst wenn Van eine anderen Frau gefunden haben sollte. Sie musste das Volk des Planeten einfach warnen. Sonst waren sie dem Untergang geweiht. Das spürte sie. Die Sonne schien und ganz Asturia schien in regem Aufruhr zu sein. Alle waren damit beschäftigt, Vorkehrungen zum baldigen Geburtstagsfest der Prinzessin zu treffen. Die Häuser wurden geschmückt, Platz für zahlreiche Gäste geschaffen. Die meiste Hektik jedoch herrschte wohl im Schloss. Ein Bediensteter nach dem anderen wuselte über die frisch und blank geputzten Flurböden und trug Dekorationen und Blumen mit sich herum. Alles musste perfekt sein. Immerhin waren wichtige Leute aus sämtlichen Provinzen des Planeten eingeladen. Jeder fieberte nur diesem einen, großen Ereigniss, diesem prächtigen Fest entgegen. Seit Frieden auf dem kleinen Planeten herrschte, war überall Glück zu verspüren, die Menschen waren fröhlich und ausgelassen. Die Blumen schienen so schön, wie sie nie zuvor waren und die Sonne schien noch heller zu scheinen, als sie je schien. Natürlich, dieses Fest vorzubereiten war gewiss nicht einfach gewesen, immerhin musste alles stimmen. Die Blumen mussten zu den Tischdecken passen, genügend Tische und Stühle angeschafft werden, die Dekoration mit den Räumlichkeiten harmonieren. Doch dafür hatte Milernas Vater die angesehensten Designer und Floristen des ganzen asturianischen Reiches einführen lassen. Für seine geliebte Tochter sollte alles werden, wie im Märchen. Die blonde Prinzessin saß auf einem edlen Stuhl vor einer großen Buchenholzkommode. Ihr ganzes, mehr als geräumiges Zimmer war mit diesem hellen Buchenholz möbliert und hatte ein großes, weiches Himmelbett gleich neben dem begehbaren Wandschrank. Das warme Sonnenlicht drang durch die Balkontüren in das Zimmer und spendete eine angenehme Temperatur. Milerna blickte nachdenklich auf die vielen großen Kästchen, die vor ihr standen. Alle samt waren sie prall gefüllt mit wunderschönstem Schmuck und feinsten Edelsteinen. Was sollte sie nur tragen? Sie besaß so unglaublich viel. Doch diesmal wollte sie etwas besonderes. Keines dieser protzigen Stücke, die nur gemacht worden waren, um mit dem Reichtum des Besitzers zu prahlen, zu zeigen, welchen gesellschaftlichen Rang man hatte, nein. Etwas Feines, nicht zu Großes und dennoch Hübsches. Die Thronerbin seufzte. Sie stützte ihr schönes, schmales und edles Gesicht auf ihren Handrücken und spielte sich abwesend mit einer ihrer langen Haarsträhnen. Alles schien ihr, als würde es hinter einem nebeligen Dunstschleier liegen, durch den sie nicht blicken konnte. Die Blonde fühlte sich wie ein Vogel in einem goldenen Käfig. Seitdem Hitomi zurück auf den Mond der Illusionen gekehrt war, war auch in Asturia viel passiert. Dryden, der seine Milerna damals verlassen hatte, um ihr noch Zeit zu geben und selbst mehr heranzureifen, hatte beschlossen, zum Feste ihres fünfundzwanzigsten Geburtstages zu erscheinen und seinen Platz als König von Asturia einzunehmen. Er hatte über die Jahre einiges mehr an Geld gemacht und ferne Länder bereist, mit denen er mitlerweile gute Handelskontakte pflegte. Somit sah er sich endlich fähig, seine geliebte Prinzessin erneut zu ehelichen und diesmal bei ihr zu bleiben. Milerna mochte Dryden, da bestand kein Zweifel. Doch Liebe war es nicht. Ihr größter Traum war es stets, eines Tages den Mann zu heiraten, der ihr ihr Herz gestohlen hatte, den sie liebte, schon immer. Doch dieser Traum war schon längst zerplatzt. Im Leben einer Prinzessin gab es keine wahre Liebe. Geheiratet wurde, wer dem Volke gut tat und wer das Beste für das Land war. Ihr Land. Ihre geliebte Heimat. Wie gerne würde sie weglaufen, einfach frei sein. Frei von ihren Pflichten, frei das zu tun, was sie wollte. Frei, um den Mann zu heiraten, den sie wirklich liebte. Es klopfte an der Türe. "Prinzessin Milerna?", fragte eine leise, weibliche Stimme von außerhalb des Zimmers. "Ja?", entgegnete die Prinzessin und bat somit um Eintritt. Die schwere, wunderschön verzierte Türe öffnete sich langsam und gab den Blick auf eine eher ärmlich gekleidete, junge Frau frei, welche sich als eine Milernas Dienerinnen entpuppte. "Euer Vater möchte euch sprechen, Prinzessin.", sagte die junge Frau mit gesenktem Blick und unterwürfiger Stimme. Die blonde Frau setzte wie sie es gewohnt war, ihr freundliches Lächeln auf und nickte. "Ich danke dir, Adriana.", entgegnete sie höflich und legte einen warmherzigen Ton in ihre Stimme. Wie sehr Milerna es hasste, sich so verstellen zu müssen. An jedem neuen Morgen, jedem neuen Tag legte sie eine Maskerade auf, die niemand zu durchschauen schien. Eine Maskerade des Glückes und der Heiterkeit. Sie alle dachten, sie wäre die hübsche, glückliche Prinzessin Asturias, die sich auf nichts mehr freute, als auf das herannähernde Fest und die Tatsache, das sie bald die Königin dieses wunderbaren Landes sein würde. Doch dem war nicht so. Milerna hasste ihr Schicksal. Sie hasste es, die zu sein, die sie war. Lieber wäre sie eine einfache Bäuerin gewesen, die mit dem Mann glücklich sein könnte, den sie liebte. Aber das stand hier nicht zur Diskussion. Sie konnte sich nicht aussuchen wer sie war, geschweigeden ändern, wessen Blut durch ihre Adern floss. Milerna legte den Schmuck behutsam zurück in die Schatullen und verschloss diese sachte. Ein letzter prüfender Blick in den Spiegel verriet ihr, das sie gepflegt genug aussah, um ihrem Vater unter die Augen zu treten. Dann erhob sie sich und ging erhobenen Hauptes in den Thronsaal des prächtigen Schlosses. "Mein König, Eure Tochter ist nun hier.", berichtete einer der Angestellten seinem König. Durch ein kurzes Nicken bestätigte er, die Nachricht erhalten zu haben und blickte zum gigantischen Torbogen des Thronsaales. Der Saal war weiß gestrichen und einer der größten Räume des Schlosses von Asturia. Er war mit wunderschönen, roten Wandteppichen verziert, die kunstvoll Gold bestickt waren. Außerdem zierten etliche Bilder vergangener Herrscher die Wände, sowie anmutige Statuen und Landschaftsgemälde. Der Thron, auf dem der König saß, war groß und golden, bepolstert mit feinstem Satinstoff. Neben dem großen Thron stand ein kleinerer, der üblicher weise für die Königin des Landes gedacht war. Milerna zupfte ihr Kleid zurecht und trat vor zu ihrem Vater. "Ihr wolltet mit mir sprechen?", fragte sie, machte einen kurzen Knicks und blickte ihrem Gegenüber in die Augen. Der König lächelte. Er liebte seine Tochter über alles. Sie erinnerte ihn so sehr an seine verstorbene Frau, ihre Ähnlichkeit war erschreckend. "In wenigen Tagen ist das große Fest, wie du weißt. Der König von Farnelia hat zugestimmt zu kommen, ich dachte, das würde dich erfreuen." Milernas Herz machte einen Freudensprung. In der Zeit des Krieges hatte sie eine gute Freundschaft zu dem Farnelianer aufgebaut und ihn gut leiden gelernt. Oft hatte sie in den letzten Jahren Kontakt mit ihm gehabt, doch die letzten Monate war dieser Kontakt abgebrochen. Viele Geschichten hatte sie gehört, von seinen Veränderungen, seiner Zurückgezogenheit und seiner Stille. "Ich danke Euch, Vater.", entgegnete sie lächelnd und faltete die Hände behutsam übereinander. Gerade wollte sie ihrem Gesprächspartner den Rücken zudrehen, als dieser einen weiteren, letzten Satz begann. "Du weißt, das Dryden ebenfalls kommen wird. Ihr habt euch lange nicht gesehen, doch ich bin mir sicher, das ihr euch gut vertragen werdet. Immerhin ist er dein Mann und ihr werdet euch bestimtm viel zu sagen haben." Milernas Gesichtszüge entglitten. Sie schwieg. Dann nickte sie. "Ja Vater." Mit diesen Worten verließ sie den Thronsaal Asturias. "Ach Van, mein Van. Wie gerne würde ich dir helfen.", murmelte Merle und blickte betrübt aus dem Fenster ihres Zimmers. Das Wetter in Farnelia war bei weitem nicht so gut wie das in Asturia. Der Himmel war mit grauen, düsteren Wolken bedeckt die alles Licht zu verschlucken schienen. Dicke Regentropfen prasselten gegen die vom Kältedunst beschlagenen Fensterschreiben der Häuser und klopften in unregelmäßigem Takt. Ihre tiefblauen Augen suchten verzweifelt nach einem vermeindlichen Sonnenstrahl, der sich doch noch durch die dicke Wolkendecke kämpfen würde, doch es war sinnlos. Genauso sinnlos, wie zu hoffen, das Van endlich über Hitomi hinweg kommen würde und wieder anfangen würde zu leben. Ein schweres Seufzen machte sich in dem nicht allzu großen Zimmer breit, denn die Finsterniss die draußen herrschte, schien sich auch in der Seele des Königs breitgemacht zu haben. Er wurde von Tag zu Tag immer zurückgezogener und stiller, einsamer und unnahbarer. Sein Volk war im stets das Wichtigste, um seine eigene Gesundheit scherte er sich kaum noch. Merles Herz drohte zu zerspringen. Vor Sorge, vor Mitleid, vor Angst. Van war doch ihre einzige Familie, ihn durfte sie nicht verlieren. Doch was konnte sie tun? Er ließ ja nun nicht mal mehr sie an sich heran. Vorsichtig wischte die junge Katzendame den Beschlag vom Fenster, der ihr die Sicht nach draußen versperrte und spähte auf den Schlosshof, den sie von ihrem Gemach, das im vorderen Teil des Schlosses lag, gut sehen konnte. Da stand er. Sein nicht allzu langes, schwarzes Haar klebte ihm im Gesicht, die durchnässte Kleidung lag an seiner Haut an. Sein rotes Oberteil triefte bereits vor Wasser und auch seine Hose glich eher einem Waschlappen als einem Kleidungsstück. In seinen Händen hielt er sein geliebtes Schwert, das Schwert Farnelias, mit welchem er bereits im großen Krieg mit Zaibach gekämpft hatte, insofern ihm Escaflowne nicht zur Verfügung stand. Geschickt schwang er die scharfe Klinge und führte seine täglichen Übungen aus, von denen ihn kein noch so schlechtes Wetter hätten abhalten können. Sie waren sein Mittel um zu vergessen, oder besser gesagt zu verdrängen. Denn vergessen konnte er seine Hitomi nicht. Niemals. Das wusste er. Jeder Hieb seines Schwertes drückte seinen Schmerz, seine Verzweiflung aus. Es war, als würde er gegen seinen inneren Dämonen kämpfen. Das Monster in ihm, das sein Herz zerfraß, das seine Seele zu Asche verbrannte. Merle liefen Tränen über die Wangen. Es tat so furchtbar weh, ihren geliebten Van so zu sehen. I'm looking at you through the glass Don't know how much time has passed Oh God it feels like forever But no one ever tells you that forever feels like home Sitting all alone inside your head Ihr warmer Atem erzeugte einen erneuten Dunstschleier auf den Scheiben und ihr Blick auf den Schwarzhaarigen wurde getrübt. Merle fühlte sich so nutzlos. Da stand er. In all seiner Trauer. Seiner Wut. Seiner Einsamkeit. Und sie konnte ihm nicht helfen. How do you feel? That is the question But I forget you don't expect an easy answer When something like a soul becomes initialized And folded up like paper dolls and little notes You can't expect a bit of hope So while you're outside looking in Describing what you see Remember what you're staring at is me Sie kannte ihren Van. Wusste, wie er fühlte. Wusste, wie furchtbar es ihm gehen musste. Auch wenn sie es sich damals nie eingestanden hätte, mochte sie Hitomi furchtbar. Die Braunhaarige hatte einen Weg in das Herz des Katzenmädchens gefunden und war ein Teil von ihr geworden. Eine gute Freundin. Eine Mitstreiterin. Außerdem machte sie ihren Van glücklich. Zumindestens damals. Alles was Hitomi hinterlassen war, war eine schwarze Wolke, die sich wie eine Krankheit in Van ausbreitete. How much is real? So much to question An epidemic of the mannequins contaminating everything We thought came from the heart But never did right from the start Just listen to the noises (Null and void instead of voices) Before you tell yourself It's just a different scene Remember it's just different from what you've seen Van hatte längst aufgehört, die Stunden, die Tage, die Wochen und Monate zu zählen, die Hitomi nun schon fort war. Er hatte die Zeit vergessen. Sie war belanglos geworden. Alles was er tat, war zu Essen, zu Schlafen und für sein Volk da zu sein. Das Training spielte dabei auch noch eine wichtige Rolle, ebenso wie wöchentliche Ausritte in den etwas weiter entfernten Wald und einige Staatsbesuche um die Friedensverträge zu sichern. Doch das alles schien Van schon lange nicht mehr zu interessieren. Ohne die Braunhaarige war alle Farbe aus seiner Welt gewichen, die war seltsam grau und wüst. And it's the stars The stars that shine for you And it's the stars The stars that lie to you, yeah ah And it's the stars The stars that shine for you And it's the stars The stars that lie to you, yeah ah Oh when the stars Oh when the stars they lie. Hitomi kam gerade von einer ihrer Vorlesungen nach Hause und warf ihre Tasche ins Eck. Sie schlüpfte aus ihren braunen Schuhen und stellte sie ordentlich neben die Eingangstüre. Ihre Eltern waren an diesem Abend nicht daheim, bei guten Freunden eingeladen. Die Braunhaarige störte sich nicht wirklich daran, dass sie alleine war, im Gegenteil. Sie brauchte ihre Ruhe, vorallem da sie jetzt so viel zu lernen und vorzubereiten hatte. Nahezu jede freie Minute wurde in ihr Studium verpulvert, geschrieben und gelesen. Das war ihre Methode gewesen, zu verdrängen, was sie schon so lange quälte. Van. Wie oft hatte sie sich gewünscht, damals einfach in Farnelia geblieben zu sein. Bei ihm. Mit ihm zusammen. Doch wäre sie wirklich schon reif gewesen, für eine Bindung? Immerhin war sie damals erst zarte fünfzehn Jahre alt gewesen. Der erste Weg führte Hitomi in den oberen Stock des Hauses, wo das große Badezimmer gelegen war. Sie entledigte sich ihrer Kleidung, welche aus einer Uniform, sowie Unterwäsche bestand und warf sie in den blauen Wäschekorb. Danach öffnete sie die Türen der Duschkabine und stellte sich unter die heiße Dusche. Das warme Wasser prasselte angenehm über ihre zarte Haut und ronn ihren Körper hinab. Es war furchtbar entspannend gewesen, nach diesem anstrengenden Tag. So sehr sie sich versucht hatte zu konzentrieren, immer wieder kamen ihr die Bilder von dem Traum, den sie letzte Nacht hatte. Sie wollten sie einfach nicht loslassen. Feuer. Farnelia. Van. Die nackte Angst hatte sich in ihr breit gemacht. Was, wenn sie wirklich wieder ihre Visionen hatte? Wenn er in Gefahr war und ihre Hilfe brauchte? Die Braunhaarige lehnte den Kopf gegen die gekachelte Wand und schloss die Augen einen Moment lang. "Ach Van..", murmelte sie kaum hörbar, ehe sie das Wasser abdrehte und zu einem weißen Frotteehandtuch griff, welches sie sich um dem Körper wickelte.Das kurze Haar rubbelte sie nur einen Moment lang ab, dann ließ sie es ihrem Schicksal über. Wild standen ihre Haarsträhnen in alle Richtungen und verdeckten teilweise ihr hübsches Gesicht. Hitomi lehnte sich an das Waschbecken und stützte sich mit beiden Händen ab. Ihr Griff wurde immer fester, je mehr sie über den Traum nachzudenken schien. Ein unangenehmes Gefühl machte sich in ihr breit. Sie musste helfen. Aber wie? Hitomi schmeckte eine salzige Flüssigkeit auf ihren Lippen. Tränen bahnten sich den Weg über ihre Wangen und ronnen ihr schmales Kinn hinab. Die Verzweiflung in ihr wurde immer größer und größer, schien sie förmlich aufzufressen. Dann wurde alles schwarz. Da stand sie. Alleine. In der Dunkelheit. Überall hörte sie Schreie. Todesschreie. Schreie, die darum bettelten, zu leben. Die Braunhaarige hielt sich den Kopf, er drohte zu zerspringen. Dann erschien er vor ihr. Er hatte sich äuerßlich nicht viel verändert, außer das er gewachsen war und nun zu einem Mann herangereift. "Van..", murmelte sie, doch dann war es bereits zu spät. Ein scharfes, langes Schwert durchbohrte den König von hinten, mitten durch sein Herz. Hitomis Augen weiteten sich. Ihre Haut wurde bleich. Dann verknoteten sich ihre Gedärme förmlich. "VAN!", schrie sie verzweifelt, beinahe hysterisch und versuchte nach ihm zu greifen. Eine grelle Lichtsäule erhellte das Badezimmer im Hause der Kanzakis. Sie schien alles in ihre Wärme und ihren Glanz zu tauchen und füllte das Zimmer fast gänzlich aus. Hitomi, die sich nicht ganz bewusst war, was da gerade geschah, wurde in die Säule gezogen und spürte, wie sie langsam den Boden unter den Füße verlor. Dann wurde es erneut schwarz. Als die Braunhaarige die Augen öffnete, fühlte sie sich, als hätte ihr jemand ein schweres Gewicht übergezogen. Sie hielt sich den Hinterkopf und richtete sich vorsichtig auf. Sie frohr, denn alles was sie trug, war immernoch nur das Handtuch, das sie sich nach dem Duschen umgewickelt hatte, sowie ihre Unterwäsche, in die sie geschlüpft war. Als sie saß, bemerkte sie, das der Untergrund, auf dem sie sich da befand, nicht die Fließen ihres Badezimmers waren. Es war Gras. Weiches, feuchtes Gras. Eine Ahnung machte sich in ihr breit. Die Vision. Die Lichtsäule. Das alles konnte nur eine Bedeutung haben. Sie schluckte, hatte Angst. Doch dann konnte sie sich durchringen, gen Himmel zu blicken. Hitomi stockte. Es war, als hätte man ihr die Luft abgeschnürt, denn das was sie da am wunderschönen, leicht geröteten Abendhimmel erkannte, war die Erde, ihr Heimatplanet. __________________________________________________________________________ Nun! Das wars auch schon wieder! Ist nicht besonders lang, aber ich verspreche, das nächste wird umso länger werden :) Ich weiß, es hat sehr lange gedauert, bis ein neues Kapitel gekommen ist, doch ich hoffe, ihr seid mir nicht allzu böse! Das Lied, welches in diesem Kapitel vorkommt ist übrigens "Through Glass" von Stone Sour. Vielleicht werf ihr ja mal einen kleinen Blick zu Youtube und hört es euch an, es passt finde ich sehr gut zu der Stelle mit Merle und Van :) Ich hoffe, das nächste Kapitel wird diesmal schneller kommen. Danke fürs Lesen, hoffentlich bleibt ihr mir treu ;) Lg Nadia Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)