Of what we really are von alu (The worst part of you is me II) ================================================================================ Kapitel 13: Tomorrow has just begun ----------------------------------- 13. Kapitel – Tomorrow has just begun „…dann habe ich den Universalpfropfen herausgezogen“, beendete Fiesoduck seinen Satz und sah Eddie an. „Und der Sog hat dich mitgerissen?“, vermutete dieser. „Genau“, bestätigte Fiesoduck, „jedoch konnte ich mich mit Hilfe deiner Gaspistole am Griff des Portals festhaken. Ich habe versucht mich an dem Seil entlang zu hangeln, doch der Sog war stärker. Du kannst dir denken, dass ich mehr als nur einmal abgerutscht bin.“ Eddie nickte leicht. „Fakt ist, dass ich es letzten Endes doch geschafft habe, obwohl ich beinah aufgegeben hatte. Das Seil hat sich in meine Hände geschnitten“, sagte Fiesoduck und hielt zur Bekräftigung seine Handflächen vor Eddies Schnabel, „und ich wollte es loslassen… mich einfach dieser Strömung hingeben.“ Eddie schluckte ob Fiesoducks Ausführung und strich sich nervös durch die Federn. „Mein Problem dabei war allerdings, dass ich letztlich viel zu lange gebraucht habe, um dem Wirbel zu entkommen.“ „Deswegen hat sich die Torte begonnen aufzulösen?“, vergewisserte sich Eddie. „Ja“, bestätigte Fiesoduck, „ich war mir vorher dieser Beschaffenheit des Kontraversumtunnels nicht bewusst, doch ich weiß nun, wie dieser in die ewige Vergessenheit führt. Beziehungsweise in die Vergangenheit.“ „In die Vergangenheit?“ „Ja… die Vergessenheit führt in die Historie, bis an den Ursprung des Bestehens eines jeden Wesens zurück. Du existierst alleine, sobald der Sog dich vollkommen verschlungen hat. Und wenn du die einzig existierende Kreatur bist, wird sich nach deinem Tode niemand mehr an dich erinnern können. Das ist die wahre Vergessenheit, in die du gerätst. Du wirst vergessen, da niemand überhaupt Zeugnis von deiner einstigen Existenz ablegen kann“, erklärte Fiesoduck dem staunenden Darkwing. „Und da ich zu lange in dem Zeitstrom des Tunnels verweilt habe, bin auch ich bereits in die Vergangenheit geraten. So weit, dass in der Gegenwart, in der du auf mich gewartet hast, das Portal sich bereits aufzulösen begann.“ Eddie nickte eifrig und bat Fiesoduck weiter zu erzählen. „Ich konnte mich schließlich durch das Portal retten, bevor ich in die Öffnung des Storms und somit zu dem Ursprung aller Dinge gesogen wurde. Doch ich verweilte natürlich nicht mehr in der Gegenwart.“ „Wo warst du?“, fragte Darkwing vor Neugierde leicht bebend. „Glücklicherweise nicht allzu weit in der Vergangenheit“, antwortete Fiesoduck, „ich schätze, es waren an die sechs Jahre, die ich zurückgereist bin. Wir waren damals wirklich noch schmucke Erpel“, scherzte er. „Ich bin immer noch ein überaus adretter Erpel!“, empörte sich Eddie und stupste Fiesoduck an, der ihn Augen verdrehend angrinste. „Ich stand jedenfalls vor einem schwerwiegendem Problem“, fuhr er anschließend fort, „überlebt hatte ich zwar, aber du weißt ja, dass Reisen in die Vergangenheit riskant sind. Ich hätte dort nicht bleiben können, die ganze Zukunft wäre aus den Fugen geraten. Und dort bist du ins Spiel gekommen.“ „Ich?“, fragte Eddie verwundert. „Ja du, Darkwing Duck. Da ich ja glücklicherweise nun weiß, wo sich dein Geheimversteck befindet, habe ich mich dort eingeschlichen und…“ „Eingeschlichen?“, unterbrach ihn Eddie, „mein Geheimversteck ist mehrfach gesichert! Niemand kann sich dort einschleichen!“ Fiesoduck betrachtete ihn mit einem selbstgefälligen Blick und fuhr ungerührt fort: „Und rate mal, was mir dort von außerordentlichem Nutzen gewesen ist.“ „Meine Comicsammlung?“ „Nein, Quackerjacks Zeitkreisel“, grinste Fiesoduck und entlockte Darkwing ein anerkennendes Staunen, „wobei man diesen verrückten Irren für die Steuerung einsperren sollte. Aber es war meine einzige Möglichkeit, wieder hierhin zurückzukehren“, endete Fiesoduck seine Darstellung und erhob sich vom Sofa. Die Dunkelheit des Wohnzimmers hüllte die beiden nun schweigsamen Erpel ein, während Fiesoduck langsam durch den Raum schritt. „Und ich bin froh darüber“, flüsterte er leise, als er sich hinter den auf dem Sofa sitzenden Darkwing stellte und das Landschaftsgemälde an der gegenüberliegenden Wand betrachtete. Eddie spürte Fiesoducks warmen Atem auf seinen Nackenfedern und schloss die Augen. „Ich auch“, erwiderte er gedämpft und legte seinen Kopf in den Nacken, sodass er zu Fiesoduck aufsah. „Es schneit schon wieder“, bemerkte dieser schließlich, als sein Blick zum Fenster hinaus glitt. „Möchtest du diesmal keinen Schneemann bauen?“, scherzte Darkwing und schritt Fiesoduck folgend zum Fenster. Er legte seine Hand auf die kalte Scheibe und starrte in die dunkle Nacht hinaus. „Es ist genau wie vor einem Jahr“, sagte Fiesoduck besinnlich und fuhr mit seinem Finger den hölzernen Fensterrahmen entlang, „dort drüben habe ich gesessen und zu dir hineingeschaut. Und du hast hier gestanden mit einem Blech in der Hand und Scherben aufgekehrt.“ „Und dieses Jahr stehst du selbst in diesem Raum und schaust nach draußen in die weiße Nacht“, sagte Darkwing und betrachtete Fiesoducks Schultern. „Und ich möchte auch nie mehr dort in der Kälte verweilen müssen“, sprach Fiesoduck und wandte sich wieder zu Eddie um. „Ich habe es nie für möglich gehalten, aber hier in dieser Behausung habe ich mein Zuhause gefunden. Bei dir, Darkwing. Und ich möchte all dies nie wieder missen“, sagte er und schaute tief in Darkwings blaue Augen. „Das wirst du nicht müssen, Fiesoduck. Du wirst für immer hier bleiben, hier bei mir“, erwiderte Darkwing und berührte leicht die Schulter seines Ebenbildes. „Willkommen zu Hause, Fiesoduck“, lächelte er. ---- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)