Of what we really are von alu (The worst part of you is me II) ================================================================================ Kapitel 3: Sometimes in the night --------------------------------- 3. Kapitel - Sometimes in the night “Du siehst Gespenster, Darkwing. Hier unten ist nichts.“ „Hier geht irgendetwas vor sich. Oder denkst du, die Straßenbeleuchtung des ganzen Viertels fällt einfach so aus?“, fragte Darkwing und schritt auf die Halle zu. „Vielleicht eine Überlastung des Stromkraftwerks? Nicht alle Geschehnisse deuten direkt auf Verbrechen hin!“, brummte Fiesoduck missmutig; sein nicht zu sich genommenes „Frühstück“ ließ seinen Magen mittlerweile gewaltig knurren. „Darkwing Duck, rechtschaffener Rächer des Rechts, spürt jegliche Art von unleidigen Überfällen und profaner Pflichtverletzung! Und ich sagte dir, hier ist etwas nicht stimmig!“ „Es könnte sich hierbei um dein Gespür für diese unstimmigen Dinge handeln“, entgegnete Fiesoduck spöttisch und ging hinter Darkwing her. Doch Darkwing öffnete bereits das große Tor der Lagerhalle. „Siehst du, da ist nichts, was auf…“ „Psst! Wir teilen uns auf, ich gehe hier lang und du dort“, befahl Darkwing und griff nach seiner Gaspistole. Fiesoduck seufzte lautstark auf. Die Paranoia dieses Erpels trieb ihn noch in den Wahnsinn. Darkwing jedoch hatte sich bereits seinen Weg durch die Gerüste gebahnt und verschwand im Zwielicht der Lagerhalle. „Dann werden wir eben in dieser staubigen Halle herumirren und nichts finden, wenn es ihn zufrieden stimmt“, sagte Fiesoduck und ging voran. Instinktiv griff er jedoch auch nach seinen Waffen und umschloss die kalten Griffe seiner Pistolen. Die Augen zusammenkneifend stierte er in die Dunkelheit, langsam voranschreitend. Ein lauter Knall schreckte ihn auf. „Alles in Ordnung?“, rief er aufgeschreckt und umfasste seine Knarren fester. „Ja, es war nur ein Karton“, rief Darkwing ihm aus dem anderen Ende der Halle zu. Dieser Tollpatsch… Doch kaum war er fünf weitere Meter gegangen hörte er erneuten Krach, diesmal jedoch wesentlich lauter als zuvor. Und er hörte Stimmen. Das Schlimmste jedoch war, dass sie ihm bekannt vorkamen. Fiesoduck rannte los, sämtliche ihm im Weg stehenden Kartons missachtend, und preschte vorwärts. Er rief ein paar Mal nach Darkwing, erhielt jedoch keine Antwort mehr. Fiesoduck rannte orientierungslos weiter durch die Lagerhalle; mittlerweile war er vollkommen von seinem Weg abgekommen. Schließlich hörte er keine Stimmen mehr. Endlich fand Fiesoduck eine der Wände und tastete sich an ihr entlang. Er hatte nicht so falsch gelegen mit seiner Vermutung, kam er doch an einem rissigen Karton vorbei, bei dem es sich wahrscheinlich um den von Darkwing demolierten handelte. Fiesoduck ging weiter in die Richtung, aus der er die Stimmen vernommen hatte. Sein rasselnder Atem störte die Stille, doch abgesehen von diesem nahm er nichts mehr wahr. Er war zu spät gekommen. Beinah ebenfalls über einen Behälter fallend erreichte er die Ecke der Halle und sah seinen Hut auf dem Boden liegen, den er Darkwing geliehen hatte. Von ihm selbst war keine Spur. Durcheinander nahm Fiesoduck den Hut in seine Hand und fuhr mit seinem Finger über den roten Stoff. Diese Stimmen… wem mochten sie wohl gehört haben? Er hatte sie zu leise gehört um sie identifizieren zu können, doch sie waren ihm wohlbekannt vorgekommen. Fiesoduck wollte sich gerade zum Gehen wenden, als sein Blick erneut über den Boden glitt. Er bückte sich und griff nach dem Gegenstand, den er zunächst übersehen hatte. Fiesoduck hielt ihn vor seinen Schnabel und plötzlich wurde ihm klar, wem zumindest eine der Stimmen gehört haben musste. Er ließ das Stück Kabel durch seine Finger auf den Boden gleiten und lief nervös zurück zum Donnerquack. Sie haben Darkwing entführt!, hämmerte es immer noch in Fiesoducks Kopf, als er zurück im Darkwing Tower angekommen war. Doch wieso nur? Normalerweise hatte es diesen leichtgläubigen Idioten genügt ihren schlichten Gaunereien nachzugehen und sie waren immer darauf bedacht gewesen, sich schleunigst aus dem Staub zu machen, wenn Darkwing aufkreuzte. Was also hatte sie heute dazu getrieben ihn zu entführen? Fiesoduck kletterte die Leiter zur Plattform hinauf. Es wurde Zeit Darkwings Gerätschaften ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen. Vielleicht konnte er seine einstigen Gefolgsleute mit einem der Verbrechensbekämpfungsprogramme aufspüren. Fiesoduck drückte auf einen großen roten Knopf, von dem er vermutete, dass er den Computer in Gang setzen würde. In der Tat flackerte der Bildschirm auf und ein blaues Bild verkündete das Hochfahren des Programms. Er ließ sich auf den roten Sessel sinken. Hoffentlich konnte er Darkwing aufspüren. Der Bildschirm wurde schwarz, um kurz darauf wieder aufzuleuchten. „Bitte Passwort eingeben“, verkündete die weiße Schrift beinah höhnisch und Fiesoduck schrie wütend auf. Wie sollte er Darkwing nur ausfindig machen? Gereizt schlug er auf die Tasten ein, bis schließlich eine mechanische Stimme „unautorisierte Identifizierung, Programm wird heruntergefahren“, verkündete. Fiesoduck, mittlerweile am Rande des Wahnsinns angekommen, zog seine Knarre und wollte just auf den Bildschirm einschießen, überlegte es sich jedoch anders. Erschöpft ließ er sich in das Polster zurückfallen. Er schloss die Augen, immer noch verzweifelt nach einem Grund für das Vergehen seiner einstigen Komplizen suchend. Seinen Hut ausziehend, legte er ihn danach auf sein Knie und strich sich durch das Gefieder. Das Bild der Lagerhalle tauchte vor seinem inneren Auge auf, wie er in die Ecke gestolpert war und schließlich den Hut auf dem Boden entdeckt hatte… Der Hut! Fiesoduck schreckte auf. Natürlich, wie hatte er das nur übersehen können? Darkwing hatte nach Salpetras Putzwasser Debakel seine Kleidung getragen. Sie mussten Darkwing für ihn gehalten haben. Die Feststellung traf ihn wie ein Schlag. Seine einstigen Kumpane hatten ihn entführen wollen. Diese Erkenntnis beunruhigte Fiesoduck jedoch noch mehr. Ihn hatten sie haben wollen… sicherlich um Rache zu üben für seine Konversion. Was würden sie Darkwing anstelle seiner nur antun? Fiesoduck schüttelte den Kopf und rappelte sich auf. Er musste Darkwing so schnell wie möglich finden. Sein Kopf brummte, nur schwerlich konnte er die Augen öffnen. Das Zimmer um ihn begann sich zu drehen, als er den Kopf leicht anhob. Langsam stabilisierte sich das Bild und er versuchte sich zu rühren. Er bemerkte, dass er gefesselt war. Darkwings Augen öffneten sich nun ganz und er fand sich in einem grün tapezierten Zimmer wieder. Seine Arme, sowie seine Beine, waren mit grauem Kabel an einem Stuhl befestigt. „Er ist aufgewacht“, hörte er eine Stimme sagen und versuchte seinen Kopf nach hinten zu drehen um den Sprecher ausfindig zu machen, wurde jedoch hart zurückgestoßen. „Wurde aber auch Zeit.“ Aus dem Schatten des Raumes kamen zwei weitere Gestalten hervor, die sich vor ihm aufbauten. „Willkommen zurück“, begrüßte Megavolt ihn kalt und sah auf ihn herab. Darkwing erwiderte nichts, sein Umfeld hatte sich wieder zu drehen begonnen. „Du scheinst wohl schon so sehr von ihm eingenommen zu sein, dass du es vorziehst auch nicht mehr mit uns zu sprechen.“ „Nein…“, hauchte Darkwing und deutete ein Kopfschütteln an. Was auch immer sie von ihm wollten, diesmal schienen sie sich ihrer Sache sicher zu sein. Ein helles Klingeln ertönte, dessen Quelle Darkwing in Quackerjacks Glöckchen vermutete. „Spielen wir jetzt mit ihm, machen wir das?“, trällerte er aufgeregt und hopste um den Stuhl herum. „Meister Bananengrips will unbedingt unser neues Spielzeug testen.“ Megavolt schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn, wandte sich jedoch sofort wieder Darkwing zu. „Du hast uns verraten“, spie er ihn erzürnt an, „wie konntest du uns nur jemals verlassen und dich mit diesem maskiertem Idioten einlassen? Du weißt hoffentlich, was dir dafür blüht.“ „Blühen? Wir könnten ihn in eine bezaubernde Gartenhecke verwandeln!“, schlug Buxbaum vor und begann bereits vorfreudig einige Triebe aus seinen Armen sprießen zu lassen. „Seid ihr eigentlich nur hirnverbrannt?“, rang Megavolt mit der Fassung, „sind sie doch, oder nicht, mein süßes Glühbirnchen?“, fragte er eine seiner Birnen um Zustimmung suchend. Ich muss hier weg, dachte Darkwing verzweifelt und zerrte an den ihn gefangen haltenden Kabeln. Er schrie leicht auf, als diese sich ihm in die Handgelenke bohrten. „Gib es auf, Fiesoduck. Du entkommst uns nicht, dies wird deine letzte Nacht sein“, grinste Megavolt und schob seine ihn beratende Glühbirne zurück in die Tasche. Fiesoduck? Waren diese Irren denn nun vollkommen verrückt geworden? Wieso sprachen sie ihn mit… Doch jäh wurde Darkwing die Ironie des Schicksals klar. Er trug Fiesoducks Anzug und im Dunkeln der Lagerhalle hatten sie ihn sicherlich für diesen gehalten. Er schluckte. Sie wollten also Rache an Fiesoduck üben. Darkwing ließ den Kopf hängen. Die Angst saß in seinem Nacken und er schreckte zusammen, als Quackerjack ein riesenhaftes Messer hervorzog, das er den anderen stolz als sein neues „Spielzeug“ vorstellte. Das war also sein Ende; Darkwing Duck, ermordet, da er das Kostüm seines einstigen Erzfeindes trug. Seine Augen wurden wässrig, jedoch nicht im Angesicht seines nahen Todes. Er trauerte um Fiesoduck, der eigentlich an seiner Stelle hier hatte sitzen sollen. Fiesoduck, der nie jemandem in seinem Leben gehabt hatte und nun von seinen einstigen Spießgesellen, die noch am ehesten seine Freunde hätten sein können, getötet werden sollte. Welch tiefe Abgründe mochten sich in Fiesoducks dunkler Seele aufgetan haben, dass sie ein solches Dasein die ganzen Jahre lang hatte verkraften können? Darkwing schloss die Augen, als er Quackerjack mit dem Messer auf sich zukommen sah. Erst würden sie ihn nur quälen, büßen lassen für Fiesoducks angeblichen Verrat. Doch wie lange würde ihnen das genügen? Darkwing hoffte, dass Fiesoduck ihn ausmachen würde, bevor er dies herausfinden könnte. Fiesoduck hingegen tigerte weiter in Darkwings Geheimversteck umher, verzweifelnd nach einer Lösung suchend. Wohin konnten sie Darkwing nur verschleppt haben? Er kannte sämtliche verruchten Orte dieser Stadt, doch keiner erschien ihm passend genug. Fiesoduck raufte sich die Federn. Er musste Darkwing unbedingt finden! Auch um seines Willen… das Debakel des vergangenen Weihnachtsabends hatte gezeigt was passieren würde, wenn sie Darkwing töten würden. Auch er würde dann sterben. Wie konnten diese Flachbirnen überhaupt Darkwing trotz des Kostüms für ihn gehalten haben? Er hoffte nur es würde ihnen auffallen, was ihm eventuell eine kleine Frist verschaffen würde. Ein Rauschen ertönte und der Bildschirm flackerte erneut auf. Fiesoduck drehte sich überrascht um und sah im nächsten Moment das S.H.U.S.H Logo auf diesem aufleuchten, das kurz darauf Direktor Ganters Gesicht wich. „Darkwing Duck, bitte kommen!“, rief dieser unruhig. Das fehlte mir jetzt noch, murrte Fiesoduck und sah sich wild um, schließlich entdeckend, wonach er gesucht hatte. Hastig sprang er hinter Darkwings Umkleidefaltwand und zog sich eins dessen Kostüme über. Wenn Direktor Ganter Darkwing Duck haben wollte, dann sollte er Darkwing Duck auch bekommen. Fiesoduck hastete die Plattform hinauf. „Darkwing Duck zur Stelle“, rief er und sprang in den Sessel vor Julius Ganters Nase. „Ah, Darkwing!“, begrüßte er ihn, „ich bin erfreut, sie anzutreffen. Wir haben von Informanten Auskünfte über eine angebliche Entführung ihrer selbst erhalten.“ „In der Tat stimmt…“, biss Fiesoduck sich auf die Zunge. „Nein, wie sie sehen bin ich wohlbehalten in meinem Versteck“, korrigierte er sich eilig. Wie hatte S.H.U.S.H nur derartig schnell Informationen über Darkwings Verschwinden erhalten können? Kein Wunder, dass Darkwing früher immer fähig gewesen war, seine Verbrechen zu vereiteln. Fiesoduck schmunzelte. Ohne S.H.U.S.Hs Informationsbeschaffung hätte er seine brillanten Pläne sicherlich niemals durchkreuzt. „So so, ich bin also entführt worden… aber seien sie versichert Direktor Ganter, niemand entführt den verwegenen Darkwing Duck, den verlässlichen Vergelter des Verbrechens!“, deklamierte Fiesoduck Darkwings Phrasen. „Sicherlich Darkwing, ich wollte mich nur vergewissern, dass sie wohlauf sind“, antworte Ganter ihm. Er schien anscheinend kein so schlechtes Darkwing Double anzugeben. „Nun, Direktor Ganter…“, sagte Fiesoduck nonchalant und legte gemäß Darkwings Gehabe seine Füße auf dem Kontrollpult nieder, „nur rein Interessens halber: Welche Informationen haben ihre Kontaktpersonen ihnen zukommen lassen? Ich meine, selbstverständlich werde ich nach dem Rechten sehen müssen, denn höchstwahrscheinlich wurde statt mir ein unschuldiger Bürger verschleppt.“ „Nun ja, Darkwing“, sprach Ganter nun schon ein wenig kritischer, „Berichten zufolgen seien sie, oder wer auch immer, in der Nähe des St. Erpelsburger Towers gesehen worden.“ Fiesoduck stockte. Natürlich! Das sah diesen miesen Gaunern ähnlich; hatten sie doch geplant ihn in ihr ehemaliges Versteck zu verschleppen, von dem aus sie damals als die „Fürchterlichen Fünf“ über die Stadt geboten hatten. Fiesoduck feixte leicht anerkennend. Anscheinend hatte seine Abwendung die Niedertracht der Anderen gefördert. „Ich werde mir die Sache zweifelsohne genauer ansehen, Direktor Ganter. Darkwing Ende und Over!“, sprach Fiesoduck nun kurz angebunden und schaltete den Bildschirm aus. Der St. Erpelsburger Tower also… Er sprang das Podium herunter und rannte zu Darkwings geliebtem Motorrad, dem Rattenfänger. Während Darkwing als Fiesoduck sein Dasein in Gefangenschaft seiner alten Gaunergefährten fristete, würde Fiesoduck als Darkwing Duck durch die Straßen St. Erpelsburgs streifen. Fiesoduck ließ den Motor aufheulen. „Das werdet ihr mir bitter büßen, Kumpanen… Zwo, Eins, Risiko!“, spie er Darkwing gemäß aus und gab dröhnend Gas. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)