What I've Done von Hisagi-Shuuhei ================================================================================ Kapitel 20: If I Can Remember ----------------------------- Kapitel XIX If I Can Remember Grollender Donnerschlag wie das bedrohliche Knurren einer gewaltigen Beste, die einem todbringenden Alptraum entsprungen war. In dem dunklen, dichten Wald leuchtete bei jedem Blitz ein rotes Augenpaar auf, das sich in den Gebüschen verborgen hielt „Seth!“ ertönte eine Stimme, die gegen das Brüllen des Sturmes anschrie. „Wir wissen genau, dass du hier bist, du brauchst dich nicht zu verstecken!“ Ein Rascheln in den Büschen. Bitte Herr, lass sie mich hier nicht finden, flehte der junge Seth gedanklich. Er hatte sich in den Büschen verborgen, denn die Menschen, die ihn suchten waren seine Brüder. Er fürchtete sich vor ihnen, denn er war kein normaler Junge. Jedesmal, wenn er Blut sah schlug ihm das Herz bis zum Hals und manchmal konnte er sich nicht zurückhalten, stürzte sich förmlich auf das Blut und trank es begierig. Er wurde gehasst, von Gott und der Welt, wie Seth das Gefühl hatte. Seine Eltern behandelten ihn als wäre er Luft, seine Brüder und die anderen Dorfjungen jedoch hackten auf ihm herum und nutzten jede Chance die sich ihnen bot um über den Jüngeren herzufallen. Nicht selten wurde er mit Steinen beworfen, wobei die Größe der Steine oft sehr variierte von klein bis ziemlich groß. Fast jedes Mal ging eine solche Begegnung für den jungen Vampir mit blutigen Wunden aus. Und jedes mal flüchtete er in den Wald, in den tiefsten Tiefen, in die sich die Dorfjungen nicht trauten, aus Angst vor wilden Bestien oder Wölfen. Doch dem Jungen war das egal. Sollten ihn doch die wilden Bestien holen, es war ihm gleich. So wie auch jetzt war er in den Wald geflüchtet, aus Angst vor seinen älteren Brüdern. Angsterfüllt blickte der Junge auf die Lichtung, auf der die beiden älteren und größeren Geschwister Seth’s standen und nach ihm suchten. Immer wieder wischte er sich dabei die Tränen weg und unterdrückte das Schniefen. Zu viel Angst hatte er davor, dass sie ihn hören könnten. ~~ Sensation washes over me i can't describe it pain i felt so long ago i don't remember tear a hole so i can see my devastation feelings from so long ago i don't remember holding on, to let them know what's given to me, given to me to hide behind the mask this time and try to relay ~~ Bitte, Gott, du warst nie für mich da, bitte, bitte sei es jetzt! Flehte der Vampir in Angst. Er wusste nicht, warum er so gehasst wurde. Er wusste nicht einmal, was mit ihm falsch war. Selbst hielt er sich für einen normalen Jungen und doch wurde er von allen anderen als ‚Teufelsjunge‘ bezeichnet, als ‚Ausgeburt der Hölle‘. Solche Worte verletzten den Jungen, sie taten weh, schlimmer als jeder Schlag seiner Brüder oder der Dorfjungen. Die grenzenlose Abneigung aller, sie war für den 11-jährigen Seth nur schwer zu ertragen. Wenn sie es überhaupt waren. Eltern- oder Geschwisterliebe, beides waren Fremdwörter für ihn. Jedenfalls als er angefangen hat, so extrem auf Blut zu reagieren. Ab da begann es auch, dass er für sich selbst Sorgen musste. Denn für seine Eltern existierte er nicht. Er hatte nicht einmal mehr ein Bett in dem elterlichen Haus. Nichts. Wenn er dort war schlief er auf dem nackten Boden vor der Feuerstelle. Ein Junge blickte direkt in die Richtung, in der sich Seth versteckt hielt. „Hey, ich glaube da ist er!“ rief er triumphierend und Seth verschwendete keine Sekunde sondern fuhr herum und rannte tiefer in den Wald. Dolch schon bald hatten ihn seine Geschwister eingeholt und stießen ihn zu Boden. „Gugg mal, das Monster heult wie ein Mädchen!“ Hämisches Gelächter der Beiden und immer wieder Schläge. Im Endeffekt wusste Seth über die Zeit, in dem ihn seine Brüder so misshandelten nichts mehr, denn wie jedes Mal verschloss er sich selbst so sehr, dass er nichts von seinem Umfeld wahrnahm, nur stets darauf hoffend, dass sie gingen. Nun, da sie weg waren setzte sich der Junge auf und wischte sich mit dem Handrücken das Blut von der Stirn. Leise schluchzte er und zog die Beine an den schmerzenden Leib. Er blieb so sitzen, völlig durchnässt in dem Regen, mitten im Wald umgeben von nichts außer Dunkelheit. Hieß es nicht immer das Gott immer da war? Dass er in der größten Not da war? Sein Licht aussendete? Doch wo war er jetzt? Wo war die helfende Hand, die ihm half? Wo war das warme, göttliche Licht? Er konnte es nicht finden, so sehr er auch danach suchte. War es vielleicht zu weit weg? Oder war der Junge einfach nur blind? Verdammt zur ewigen Finsternis? Jedes Mal verfolgten den Vampir diese Gedanken. Er verstand die Welt einfach nicht. Was hatte er getan, dass Gott ihn so strafte und ihm die Hilfe verwehrte? Er verstand es nicht. Er konnte es nicht verstehen und wenn es einen Grund hatte, dass er so bestraft wurde, dann wollte er es auch nicht verstehen. Nie hatte er etwas sündiges getan. Er war ein Kind! Der Donner übertönte die verzweifelten Rufe des Kindes. Er strafte sich selbst, in dem er kein Blut trank, trieb dies manchmal so weit, bis er völlig die Kontrolle über sich verlor und einen förmlichen Filmriss erlitt. Es war wieder ein solcher Tag. Selten war er in dem Dorf, doch jedes Mal, wenn er es war, hoffte er, dass ihn seine Eltern mit offenen Armen empfangen würden. Doch seine Hoffnungen wurden bis jetzt immer enttäuscht. So wie auch an diesem Tag. Vielleicht war das auch der Grund für seinen ‚Unfall‘. Völlig zersträut lief der junge Seth über das Feld, als er von dem Bauern angehalten und auf schlimme Weise beleidigt wurde. Und genau da geschah es. Der Vampir, der sich selbst seit Tagen am Trinken hinderte, verlor völlig die Kontrolle über sein Handeln. Seine Kräfte verstärkten sich derartig, dass er den Bauer zu Boden stieß und seine spitzen Eckzähne in die Arterie am Hals seines Opfers schlug. Begierig trank er die warme, rote Flüssigkeit und spürte wie eine noch nie dagewesene Stärke seinen Körper durchströmte. Er hörte nur noch die Bäuerin schreien und in Richtung des Dorfes rennen. Doch Seth bewegte sich nicht, ließ nicht von seinem ersten menschlichen Opfer ab sondern saugte es bis auf den letzten Tropfen aus. So schnell, wie diese Übermacht Kontrolle über Seth erlangt hatte, so schnell verschwand sie auch wieder und der Junge fand sich blutverschmiert neben dem toten Bauern wieder, der am Hals eine Verletzung aufwies, die Seth gut kannte. So sah es auch immer aus,wenn er ein Tier getötet hatte. Zitternd wich er zurück und versuchte sich panisch das Blut aus dem Gesicht zu wischen, da hörte er schon ein lautes „Seht, da ist die Bestie, die meinen Mann tötete!“ Panisch drehte sich Seth zu dem Mob um und erkannte an vorderster Front seine Eltern, die ihn nun mit geweiteten Augen anblickten. Er nahm nicht wahr, wie ihn seine Eltern anstarrten, für ihn zählte im Moment nur, dass er nach so vielen Jahren der Verachtung wieder von seinen Eltern wahrgenommen wurde. „Mutter, Vater...ich..“ – „Schweig!“ donnerte die herrische Stimme seines Vaters und Seth zuckte unwillkürlich zusammen. „Ich habe dich in meinem Haus ertragen und geduldet und nun?! Du Monster tötest einen Menschen?!“ schrie er und die Augen des Jungen füllten sich wieder mit Tränen. Wieder solche verletzende Worte. „Vater, ich...ich kann das erklären!“ rief der Junge panisch, doch sein Vater hörte ihm nicht zu. „Du bist wirklich eine Ausgeburt der Hölle! So etwas wie dich sollte es nicht geben! Und ich werde diese Welt von deiner Anwesenheit befreien!“ Mit geweiteten Augen nahm der wehrlose Junge wahr, wie sein Vater auf ihn zuging und sein Schwert zog. „Vater!“ rief Seth panisch und rutschte auf dem Boden immer wieter von seinem Vater weg. „Nenn mich nicht so, Bestie der Hölle!“ Sein Vater stand vor ihm und holte aus, ließ das Schwert niedersaußen und der Junge schloss seine Augen voller Angst. Ein Geräusch, Metall auf Metall. Der Schmerz, auf den der Junge gewartet hatte, blieb aus. Als Seth vorsichtig die Auen wieder öffnete stand er vor ihm. Sein Retter. Der Engel, der ihn vor dem Tod bewahrte. Dabei sah er nicht aus wie ein Engel: kurzes schwarzes Haar, Kleidung eines Ritters, sogar den Brustharnisch trug er, ein wundervoll gearbeitetes Schwert und die edlen Gesichtszüge. Und dennohc kalte, stechende Augen, die Seth’s Vater musterten. Den Angriff hatte der Retter mit seinem eigenen Schwert abgewehrt. Die Klingen waren noch gekreuzt, so gab der Retter Seth’s Vater einen Impuls, der diesen zurücktaumeln ließ. Es musste ein Engel sein. Gott hatte seine Gebete doch erhört, dachte Seth, auch wenn er noch immer voller Angst war und am ganzen Leib zitterte. „Wer seid Ihr?!“ zischte der Vater des Vampirs und funkelte den Mann vor ihm an. „Das hat Euch nichts anzugehen.“ War die ruhige Antwort. „Doch wie ich sehe wollt Ihr Euren eigenen Sohn töten u-„ - „Er ist ein Monster!“ Ein ärgerliches Aufblitzen in den Augen des Retters. „Wag es nicht, mich noch einmal zu unterbrechen, sonst verlierst du deinen Kopf!“ kam die bedrohliche Antwort und Seth’s Vater wich einige Schritte zurück. „Hütet Eure Zunge in Gegenwart eines Edelmannes!“ Die Augen der Menge und Seth’s Vater wurden groß. Anscheinend hatten sie selbst aufgrund der Kleidung und das Auftreten des Retters nicht damit gerechnet. „Herr, bitte verzeiht mir, wir sind nur einfache Bauern...“ begann nun der Vater demütig zu erklären. „Ja, einfache Bauern ohne Sinn und Verstand! Euer Sohn ist kein Monster sondern das edelste Geschenk auf Gottes Erde!“ Stille. Niemand wagte dem Fremden zu widersprechen aus Angst vor dessen Macht. Dieser drehte sich nun um und blickte zu Seth, der noch immer auf dem Boden hockte und erbärmlich zitterte in seinen Lumpen. Und dieses Mal lächelte der Fremde sanft und ging in die Hocke, zog seinen Umhang aus und legte ihn um Seth’s Schultern. „Hab keine Angst.“ Sprach er sanft und strich dem jungen Vampir die Tränen von der Wange. „B-bist du ein Engel?“ fragte der Junge nun ängstlich und musterte den Fremden, der daraufhin erneut sanft lächelte. „Wenn du das willst.“ Sprach er ruhig. „n-nimmst du mich mit? In den Himmel? Bitte, i-ich will hier nicht mehr leben!“ rief der Junge nun und erneut liefen ihm Tränen über die Wange und er fiel dem Fremden um den Hals, der daraufhin etwas verdutzt schien. Doch dann legte auch er die Arme um den Jungen. „Ich kann dich nicht mit in den Himmel nehmen, doch wenn du willst, dann kannst du mit mir.“ Ein empörtes Schnauben von Seth’s Vater, der jedoch mit einem einzigen, eisigen Blick von dem Fremden zum Schweigen gebracht wurde. Seth hingegen starrte den Fremden nur ungläubig an. .Er würde ihn mitnehmen? Weg von diesem grausamen Ort? „Also, junger Mann, willst du mit mir reisen?“ fragte der Fremde. Der junge Vampir warf seinen Eltern einen letzten, langen Blick zu, doch dann blickte er wieder in die Augen des Retters und nickte. „Ja, bitte, nehmt mich mit.“ Flüsterte er leise, kaum hörbar, doch dem Fremden reichte dies aus, nahm er den Jungen auf die Arme und schwang sich mit ihm auf sein Pferd, richtete sich ein letztes Mal an die Dorfbewohner. „Und wenn Ihr noch einmal eine derart schändliche Tat vor habt werde ich Euer Dorf ohne Gnade ausmerzen!“ drohte er und ritt mit Seth davon, ließ eine völlig perplexe Menschenmenge zurück. „Ich bin froh, dass ich dich noch rechtzeitig gefunden habe.“ Sprach Seth’s Retter, sah den jungen Vampir dann an. „Na mein Junge, wie heißt du?“ fragte der Fremde nun sanft, als sie einige Meilen von dem Dorf entfernt waren. „Verzeiht, mein Name ist Seth. Aber was meint Ihr damit, dass ihr mich noch rechtzeitig gefunden habt?“ flüsterte der Junge beschämt, der sich noch immer an die Brust des unbekannten Retters drückte. „Seth, hum? Ein guter, starker Name. Mein Name ist Ashriel Delaney.“ Stellte sich der Unbekannte nun selbst vor, überging dabei jedoch die Frage des Jüngeren.. „Verzeiht, aber...warum habt Ihr mich gerettet?“ fragte Seth nun leise, vorsichtig um seinen Retter nicht zu verärgern. „Weil du genauso bist wie ich.“ Sprach Ashriel nun ernst und vermied es Seth anzusehen. „Wie ich? Was meint Ihr?“ – „Der Durst nach Blut, die unbekannte dunkle Kraft tief in uns.“ Fuhr Ashriel mit seiner Erklärung fort. „Dann...!“ Ashriel nickte. „Ich kenne deine Ängste, aber mach dir keine Sorgen, bei mir wird es dir besser gehen. Ich kann dich vieles lehren, wenn du möchtest. Über dich und die Gabe der Finsternis.“ Die Augen des Jungen wurden groß, doch sein Retter lächelte nur geheimnisvoll. „Du solltest schlafen, wir haben einen langen Ritt vor uns.“ Und kaum hatte er diese Worte ausgesprochen vielem dem Jungen schon die Augen zu und er fiel in einen tiefen Schlaf. Exakt zwanzig Jahre vergingen, in denen Seth zu einem starken Vampir heranwuchs, erzogen von Ashriel, der ihm die Familie und besten Freund ersetzte. Sie waren fast schon wie Brüder. Seitdem Seth bei Ashriel aufgenommen waren hatte ihm der ältere Vampir viele Dinge beigebracht über Magie, seine Gabe der Finsternis, die von Vampir zu Vampir unterschiedlich war, seine wahre Stärke und alles, was es sonst noch über Vampire zu wissen gab. Sie lebten in dem großen Schloss Ashriels und verbrachten oft Stunden vor dem großen Kamin, wobei sie sich nur unterhielten, manchmal sogar Stunden lang schwiegen und die Zweisamkeit genossen. Zusammen gingen sie nachts hinaus in die nicht weit entfernte Stadt und stillten ihren Durst nach Blut. In diesen Jahren war Seth glücklich. Glücklich darüber, dass er noch lebte und den besten Freund, Bruder und Vater in seinem damaligen Retter gefunden hatte. Oft dachte er über ihre erste Begegnung nach und musste oft darüber lächeln. Ja, Ashriel war wirklich der Engel gewesen, auf den er so lange gewartet hatte. Aber dann kam erneut die Zeit des Horrors und des Grauens. Seth war alleine im Wald spazieren und genoss die kühle winterliche Luft. Die Gegend war mit Schnee bedeckt sodass er einen völligen Kontrast dazu bildete: In schwarz gekleidet, schwarze Harre, doch er genoss es. Es war jedes Mal so still hier. So ruhig und friedlich. Aber dann nahm sein außerordentlich feines Gehör ein Knacksen aus den Büschen wahr. Sofort drehte er sich in diese Richtung und wich gerade noch dem Pfeil aus, der auf ihn geschossen wurde. „Wer wagt es?!“ knurrte Seth und schon blitzte es magisch um seinen rechten Arm auf. Doch anstatt einer Antwort kamen immer mehr Menschen aus dem Gebüsch, sah sich der Vampir, der trotz seiner 31 Jahre noch zu einem kind unter den Vampiren zählte, eingekreist. Schnell erkannte er, dass es sich um Gesandte der Kirche handelte, da überall Kreuze auf den Rüstungen waren. Moment mal, Rüstungen? Der Vampir wurde nervös, egal was das hier sollte, es gefiel ihm nicht. Und dann trat ein Mann hervor, dessen Gesicht durch ein Helm verdeckt war. „Vampir, dein Weg endet hier!“ sagte er und zog sein Schwert. Woher wussten diese Menschen, was er war? Deutlich nervös blitzten immer wieder magische Blitze um Seth herum auf. „Gott hat uns gesandt um deiner Existenz ein Ende zu bereiten! Deiner wie auch der deines Meisters!“ Meisters? Meinten sie etwa Ashriel? „Verschwindet von hier!“ knurrte Seth und formte einen Feuerball, schleuderte ihn auf den Hauptmann, doch dieser hob blitzschnell sein Schild und so wurde er nicht verletzt. Das waren doch keine Menschen! „Damit hättest du wohl nicht gerechnet, Vampir, oder?“ Genau konnte Seth den amüsierten Unterton in der Stimme des Hauptmannes erkennen. „Wir sind von der heiligen Inquisition, hier um das Leben der ungläubigen Ausgeburten der Hölle auszumerzen!“ Diese Worte kannte der Vampir nur zu gut, doch er wusste irgendwie, dass er nicht gegen diese Menschen ankam. Nicht alleine. „Sieh an, sieh an.“ ertönte dann die ruhige Stimme Ashriels, der sich nun dem Kreis näherte und diesen betrat. Er baute sich vor dem Hauptmann auf und funkelte ihn bedrohlich an. „So sieht man sich also wieder.“ Sprach er ruhig. „Nimm den Helm ab, Allen, du hast doch nicht etwa Angst, oder?“ Ein verächtliches Schnauben von Allen und er nahm den Helm ab, kam darunter die schwarzen leicht gewellten Haare hervor und die dunkelbraune Augen, die Seth’s Meister ebenso gefährlich anfunkelte. „Tss, mach dich bereit zu sterben! Du und dein Schüler! Es ist kein Platz für euch hier auf der Erde!“ Mit diesen Worten griff er und die anderen kirchlichen Angreifer an. Der junge Vampir war gerade mit zwei Angreifern beschäftigt, als ein gleißender Blitz vom Himmel zuckte und er förmlich spürte, wie es Ashriel traf. Kurz fuhr er herum, doch dann spürte er schon, wie sich eines der Schwerter in seine Seite bohrte. Doch das, was wichtiger war war das, dass Ashriel verletzt war. Der Blitz war von diesem Allen erschaffen worden. Ein Mensch der Magie benutzte? So etwas gab es nicht! Aber bevor der Vampir weiter seinen Gedanken nachhängen konnte musste er sich um die Angreifer vor ihm kümmern. Immer wieder tötete er die Angreifer, doch immer wieder kamen mehr. Panisch blickte sich Seth um, blickte zu seinem Meister, der sich einen erbitterten Kampf mit Allen leistete. Sie konnten nicht an Kraft gleich sein! Ashriel war ein mächtiger Vampir, er musste siegen! Es konnte gar nicht sein, dass er verlieren würde! Doch das Duell der beiden wurde gestört, denn der junge Vampir sah, wie sich zwei Angreifer von hinten an Ashriel anschlichen, ihre Schwerter erhoben. Nein, das konnte Seth nicht zulassen! Er benutzte seine Gabe der Finsternis und erschien hinter seinem Meister. Er hatte zwar schon einige, magische Fähigkeiten, doch sie zu benutzten strengten den jungen Vampir noch immer sehr an. So war er für einen kurzen Moment auch nicht fähig, sich zu verteidigen und sah noch, wie die beiden Lanzen auf ihn zu rasten. „Seth!“ ertönte die Stimme seines Meisters hinter ihm, der herumfuhr und Seth beiseite stieß. Doch nun wurde Ashriel von den zwei Lanzen durchbohrt. Die Augen des jungen Vampirs weiteten sich, doch Ashriel fuhr herum, blockte den Angriff Allens und blickte zu Seth. „Verschwinde von hier!“ rief er dem jungen Vampir entgegen. „Sofort!“ – „Nein, ich kann dich hier nicht all-„ – „Keine Widerrede, verschwinde von hier!“ schrie er und nun zögerte der junge Vampir keine Sekunde mehr, hatte er gelernt seinem Meister zu gehorchen und so rannte er in den Wald, immer tiefer. Er hielt erst inne, als er eine gewaltige Druckwelle wahrnahm. „Ashriel!“ rief Seth und benutzte erneut eine seiner Fähigkeiten und erschien kurz vor dem Schlachtfeld. Stille. Totenstille. „A-ashriel?“ fragte Seth zögernd und betrat nun die Lichtung. Gute fünfzehn Leichen der Angreifer lagen hier. „Ashriel?“ rief Seth erneut, dieses Mal lauter. Und dann sah er ihn. Etwas abseits. Er lag verwundet auf dem Boden. „Ashriel!“ sofort war der junge bei seinem Freund und blickte ihn panisch an. „Hey Kleiner.“ Keuchte der angesprochene und lächelte sanft. Ein Schwert ragte noch aus der Brust des älteren Vampirs. „Nein, Ashriel! Warte, ich helf dir!“ sprach Seth mit zitternder Stimme und griff nach dem Schwert, wurde dann jedoch von dem Verwundeten aufgehalten. „Nein, lass es.“ Flüsterte Ashriel leise. „Aber Ashriel, wenn ich nichts tue, dann wirst du sterben!“ Ein leise Lachen von dem Älteren. „Nein, ich lebe schon zu lange. Meine Zeit ist gekommen.“ Über Seth’s Wange lief eine Träne. „Nein, sag so etwas nicht, ich brauche dich! Du drafst mich nicht verlassen!“ rief der Junge. „Nein, du brauchst mich nicht. Ich habe dich alles gelehrt, was ich weiß. Nun bist du auf dich alleine gestellt.“ – „Ich will nicht auf mich alleine gestellt sein!“ schrie Seth. „Ich will dass du bei mir bleibst! Du kannst mich nicht alleine lassen, was soll denn aus mir werden?!“ – „Weißt du noch, als wir das erste Mal aufeinander trafen? Damals hast du mich gefragt, weshalb ich gesagt habe, dass ich es rechtzeitig geschafft habe.“ Ein leichtes Nicken von Seth der Ashriel nun sanft in seine Arme zog. „Ich habe von dir geträumt. Ich habe das alles in meinem Traum gesehen, deswegen bin ich gekommen um dich zu retten.“ Mit einer zitternden Hand strich Ashriel über die Wange seines Schülers. „Ich bin wirklich froh, dass ich es damals rechtzeitig geschafft habe.“ Langsam schloss der ältere Vampir seine Augen und die Hand fiel leblos herab. „Ashriel?“ Keine Reaktion. „Ashriel, mach die Augen auf! Du kannst mich nicht alleine lassen! Verdammt, ich brauche dich doch!“ schrie Seth, doch nichts geschah. Das Herz Ashriels hatte aufgehört zu schlagen. Rotes Blut auf dem Weiß des Schnees Lange blieb Seth mit Ashriel in den Armen in dem Wald sitzen, bis er den Älteren begrub und das Schwert stellvertretend für einen Grabstein in die gefrorene Erde rammte. Drei Tage und Nächte blieb der Vampir an dem Grab seines geliebten Freundes, der ihm das Leben gerettet hatte, unzählige Male und nun für immer fort war. Langsam lief Seth zurück zu dem Schloss, setzte sich vor den Kamin und starrte mit leeren Augen vor sich hin. Nun war er alleine. Erneut. Er hatte niemanden mehr. Keinen Freund, keinen Bruder und keinen Vater, der für ihn da war und ihn tröstete. Nach diesem Ereignis ging es förmlich bergab mit Seth. Er zog sich völlig vom Leben zurück und führte ein einsames Leben auf dem Schloss seines Meisters, an dem so viele Erinnerungen hingen. Er konnte sich nicht von diesem Ort trennen. So sehr es ihm auch schmerzte, alleine an dem großen Kamin zu sitzen und in Erinnerungen sein Dasein zu fristen. Wenn der Schmerz über den Verlust Ashriels zu groß wurde griff er nach einem Dolch, der immer auf dem Tisch in greifbarer Nähe stand und ertränkte seinen Schmerz in dem er sich selbst Verletzungen zufügte. Tagein Tagaus schnitt er sich den Arm blutig, manchmal derart schwer, dass er aufgrund des Blutverlusts das Bewusstsein zeitweilig verlor. Doch er konnte nicht sterben. Er konnte sich nicht einmal selbst das Leben nehmen, so sehr er es auch wollte. Irgendetwas hinderte ihn daran. Vielleicht war es der Gedanke daran, dass Ashriel sein Leben für ihn gegeben hatte und er ihn nicht enttäuschen wurde, doch vielleicht hatte er auch zu große Angst. Er wusste es nicht. Doch er schwor sich Rache. Rache an Allen, der nicht unter den Leichen gewesen war. Er würde ihn vernichten. Egal was ihn dies kosten würde und egal was dieser Jäger überhaupt war. Allen würde sterben. Soviel war sicher. „Naja, mehr gibt es da eigentlich nicht zu sagen.“ Endete der Vampir seine Erzählung und blickte Yuu nun das erste Mal wieder in die Augen, stellte mit Schrecken fest, dass er weinte. „Hey, Yuu. Was ist denn los?“ sprach er sanft und wischte ihm vorsichtig die Tränen von der Wange. „D-das...d-du-....!“ Weinend drückte sich der Junge an den Oberkörper des Vampirs. Eine derart tragische Geschichte hatte er noch nie gehört. Er hatte förmlich den Schmerz seines Geliebten gefühlt. All der Hass, all die Finsternis und die Einsamkeit. „Ich werde immer für dich da sein.“ Flüsterte Yuu nun leise, wollte dem Älteren so Trost spenden. Denn trotz der Fassade des Vampirs sah yuu wie schwer es ihm fiel, selbst jetzt noch, darüber zu reden. Ein leichtes, trauriges Lächeln des Dunklen. „Danke Yuu.“ Sprach er sanft und küsste ihn, sanft und zärtlich. „Aber sag mal. Dieser Allen. Ist das etwa der Allen von..?“ fragte Yuu nun leise und Seth nickte. „Ja, es ist der Allen, der mich verletzt hat.“ – „A-aber das würde bedeuten, dass er mehrere hundert Jahre alt ist!“ Wieder nickte der Dunkle leicht. „Ich weiß noch immer nicht, wie es eigentlich möglich ist, aber wir sind noch des öfteren aufeinander getroffen.“ Erklärte der Vampir. Deswegen hatten sie so vertraut miteinander geredet, dachte der Junge und strich Seth sanft über den Rücken, schließlich hielt er den Älteren noch immer in den Armen. „Seth?“ flüsterte er leise. „hmm~?“ kam die leise Antwort von dem Angesprochenen. Er schien müde zu sein. „Ich liebe dich.“ Hauchte Yuu und küsste ihn sanft auf die Wange. „Ich dich auch~“ schnurrte Seth leise was den Jungen lächeln ließ. „Mein kleiner Kater“ „mhm~“ Weiterhin strich Yuu dem Dunklen über den Rücken und blickte auf die Uhr, blickte ziemlich verdutzt auf die Uhr. Die Erzählung hatte fast vier stunden in Anspruch genommen, kein Wunder, dass der Vampir so erschöpft war. Schließlich war er noch immer schwer verletzt. „Schlaf gut.“ Hauchte Yuu noch leise, bevor er die Augen schloss und ebenfalls leicht eindöste. ~~~ Soooo, mal wieder ien längeres Kapi, muss bei der Gelegenheit sagen, dass ich die Steckbriefe mal um eine person erweitert habe. Dreimal dürft ihr raten, welche Chara jetzt dabei ist xDDDDD Jaa, das Lied, das ich oben mal erwähnt habe ist von Distrubed und heißt 'Remember'. Ich fand es ziemlich passend^^ Ach ja und ihr wisst anscheinend, dass ich auf Kekse steh xD Vielen Dank °___°~ *alle knuffz* lG Hisa Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)