Ich und mein Magnum von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Uruha, Magnum und Ich -------------------------------- Hier eine Story, an deren Entstehung eine gewisse Userin hier sehr sehr mitschuldig ist xD Vorweg: Das ist alles wirklich wirklich nicht ernst! Uruha, Magnum und Ich Eigentlich war es ja ein ganz normaler Tag gewesen. Ich war morgens aufgestanden und zur Arbeit gefahren. Das kleine Eiscafé, in dem ich Tag für Tag hinter der Theke stand, war nicht weit von meiner Wohnung und mit meinem klapprigen Fahrrad brauchte ich gerade einmal zehn Minuten. Es sei denn, irgendeines der viele veralteten Teile fiel während der Fahr wieder einmal ab – so wie die Klingel heute Morgen. Mitten auf der Straße hatte sich die Schraube gelöst und der Klingel zu einem graziösen Sturz auf den Asphalt verholfen. Doch auch das war eigentlich nichts Besonderes, denn ich war es gewöhnt. Mein Kollege Uruha hatte dazu lediglich gemeint, er habe schon immer gewusst, dass bei mir eine Schraube locker sei, und sich anschließend lachend zum Tische abwischen verkrümelt. Ich mochte ihn – trotz seiner Witzchen, die er hin und wieder auf meine Kosten riss. Ich nahm es ihm auch nicht übel, denn er war eben so und er meinte es ja auch nicht böse. Grinsend begann ich also meine Schicht und räumte zuerst ein wenig auf, denn es war noch nicht viel los. Meistens kamen in der ersten Stunde der Schicht kaum Gäste. Dann ging es langsam los. So war es auch heute, nach einer guten Stunde trudelten nach und nach immer mehr Leute ein. Hier und da ein Grüppchen junger Frauen, die sich zum plaudern trafen. Dort ein Rentnerehepaar mit zwei Enkelkindern. Oder auch zwei junge Mütter mit ihren Kinderwagen, die sich sicherlich austauschten. Heute füllte es sich schnell und ich kam kaum noch hinterher. Erdbeereisbecher mit Sahne, gemischter Eisbecher ohne Sahne, dafür aber mit Schokosoße, Früchteteller mit allem Drum und Dran und zwischendurch nicht zu vergessen, die Kunden, die sich nur ein oder zwei Kugeln Eis in einer Waffel kauften. Uruha brachte mir die Bestellungen im Minutentakt und nahm die fertigen Becher und Getränke mit zu den Tischen. Es war ein wenig stressig heute, doch als alle versorgt waren und nicht mehr alle fünf Minuten neue Kunden das Café betraten, wurde es für mich etwas ruhiger. Endlich, um 17Uhr nachmittags, konnte ich meine Pause machen, denn mein Kollege Miya begann seine Schicht. Mit ihm kam Aoi, der Uruha zu Hilfe kam, so dass dieser ebenfalls in die Pause gehen konnte. „Ist das wieder voll heute,“ meinte Uruha, als wir uns im Pausenraum auf zwei Stühle fallen ließen. Ich nickte: „So voll war’s lange nicht mehr.. muss am Wetter liegen, ist ja endlich mal wieder richtig warm.“ „Hoffentlich bleibt’s auch so,“ lachte Uruha und stand schon wieder auf. „Das schlimme ist.. Je mehr Eis ich sehe, desto mehr Lust krieg’ ich drauf..“ murmelte er und ging zur Kühltruhe. Er hätte sich auf Eis von vorne holen können, aber wahrscheinlich war er wiedermal zu faul, die paar Meter zu gehen. Ich sah ihm zu, wie er die Kühltruhe öffnete, indem er eine der beiden Glasscheiben oben drauf zur Seite schob. Er beugte sich darüber – oder besser: er hing sich hinein. So sah es zumindest jedes Mal aus, wenn er mit dem Kopf in der Truhe steckte und darin herum kramte. Man fand ja nie etwas darin, denn keiner fühlte sich dafür zuständig, das Ding mal aufzuräumen. Wenn neues Eis gekauft wurde, wurden die einzeln verpackten Dinger nur aus der Pappschachtel in die Truhe hinein geschüttet. Ich wusste genau, wonach er suchte: Magnum. Magnum Mandel, um es genauer zu sagen. Solle ich zugeben, dass ich das letzte davon gestern Abend nach Ladenschluss heimlich gefuttert hatte? Und dass ich vergessen hatte, heute vor Schichtbeginn Neues zu kaufen? Nein, ich ließ es lieber bleiben. „Gackt?“ hörte ich wie zur Strafe seine Stimme, noch bevor ich den Gedanken zu Ende gedacht hatte. Ob er es ahnte? „Ja?“ erwiderte ich und verlieh meiner Stimme soviel Unschuld, wie nur möglich. „Hast du ne Ahnung, wer mein Magnum alle gemacht hat??“ Ein Hauch von Panik klang in seiner Stimme. Er brauchte das Zeug, wie Andere ihren morgendlichen Kaffee. „Ähm… nein, warum.. warum sollte ich denn?“ fragte ich und trank einen Schluck aus meiner Kaffeetasse. „Dachte, du hast vielleicht wen damit rumlaufen sehen.“ Uruha stellte sich wieder aufrecht hin und sah mich grinsend an. Er grinste. Das war doch ein gutes Zeichen. Oder war es ein teuflisches Grinsen? Nein, es war nicht teuflischer als sonst. „Nein, hab… ich nicht,“ grinste ich zurück und trank noch einen Schluck. „Naja..“ Er griff noch einmal in die Truhe. „Nehm ich heute eben mal Erdbeer.“ Dann schloss er die Truhe wieder und setzte sich mit seinem Eis mir gegenüber an den Tisch. Ich seufzte innerlich, so dass es niemand hören konnte. Denn ich wusste, was nun folgte. Es war doch jeden Tag das Gleiche! Uruha begann, das goldene Glitzerpapier mit seinen schlanken Fingern aufzureißen. Vorsichtig natürlich – man könnte dem Papier ja weh tun. Dann streifte er es langsam, wirklich wie in Zeitlupe langsam vom weißen Schokoladenkörper des Stileises, den er dabei fest im Auge behielt, und leckte sich über die Lippen. Und ich? Ich leckte mir ebenfalls über die Lippen, aber nicht, weil ich Lust auf Magnum hatte. Nein, keineswegs. Ich saß ja nur Tag für Tag zusammen mit ihm im Pausenraum und beobachtete, wie er es langsam auszog, wie er mit seiner spitzen Zunge über die Schokolade fuhr und somit die kleinen Wasserperlchen wegleckte, die sich durch die Wärme im Raum sofort auf der eiskalten Schokolade bildeten. Oh ja, wie gern wäre ich dieses Magnum. Wie gern würde ich zusehen, wie er diese Schweißperlen von meiner erhitzten Haut lecken würde. Ich konnte einfach nicht wegsehen. Es war wie ein Bann, ich musste ihn einfach dabei beobachten. Jetzt biss er, beinahe sanft, in die obere Spitze des Magnum und entfernte mit seinen weißen Zähnen ein Stück der Schokolade. Die rosa Füllung blitzte hervor und wurde sogleich von seiner Zunge in Beschlag genommen. Und zu allem Überfluss musste er nun auch noch seine Lippen um die Schokolade legen und, begleitet von leisen Geräuschen, an dem Eis saugen. Das war seine Art, es zu essen. Die Schokolade abessen, um sich anschließend über die Füllung herzumachen, war ihm anscheinend zu langweilig. Er musste die Füllung aus der Schokolade saugen, die dabei langsam an seinen Lippen zu schmelzen begann. Oh, wenn er doch wüsste, wie sehr er mich damit quälte! Jeden Tag aufs Neue und diesmal war es besonders schlimm. „Oh man..“ seufzte er leise und leckte wieder über die Schokolade. „Schmeckt das gut!“ Wieder ein leises Seufzen. Er wirkte beinahe erregt. Und ich… war erregt! Mit entsetztem Blick sah ich auf die Beule in meiner Hose. Was nun? Ich schielte zur Tür, die zu einem zweiten Aufenthaltsraum führte. Oder auch zu den Toiletten, doch die erste Variante schien mir bequemer. Es waren ungefähr drei Meter. Wenn ich mich im Aufstehen gekonnt drehen würde, würde Uruha die Beule sicher nicht entdecken! Ich musste es versuchen, denn jetzt begann er wieder mit einem genüsslichen Seufzen am Eis zu Saugen und das war eindeutig zu viel für mich! Ich holte tief Luft und nahm allen Mut zusammen. Dann sprang ich förmlich vom Stuhl, blieb mit dem Fuß an dessen Bein hängen und brachte ihn somit lautstark zu Fall. Uruha ließ von seinem Eis ab und sah mich erschrocken an, während ich versuchte, mich nicht zu ihm zu drehen und den Stuhl aufhob. „Ich… muss mal eben… weg!“ murmelte ich und sprintete aus dem Raum. Seine Blicke brannten förmlich auf meinem Rücken und ich schloss die Tür, so schnell es mir möglich war. Hektisch rannte ich zur Tür gegenüber und schloss mich im zweiten Aufenthaltsraum ein. Dann sah ich wieder auf meine Hose. Was nun? ‚Ganz ruhig, Gackt… es ist nur ein Eis…’ dachte ich mir und ließ mich auf das kleine Sofa fallen. Doch meine Gedanken kreisten permanent um Uruhas Zunge und wie diese sich einen Weg über meine Haut bahnte. Ich brauchte eine Abkühlung! Schnell tapste ich zum Kühlschrank und nahm mir eine Flasche Wasser heraus. Das prickelnde kalte Zeug tat gut in meiner Kehle und ich fühlte, wie die Kälte langsam auch in meine Blutbahn überging. Die Enge in meiner Hose verabschiedete sich langsam und ich atmete erleichtert auf, als die sichtbare Beule endlich verschwunden war. „Gackt?“ Schon hörte ich Miyas Stimme vor der Tür, gefolgt von einem energischen Klopfen. „Ja?“ murmelte ich und ging zur Tür. Ich öffnete sie und sah meinen Kollegen fragend an: „Was ist los?“ „Deine Pause ist seit zehn Minuten vorbei und Uruha meinte, du wärst plötzlich aufgesprungen und panisch weggelaufen. Nun traut er sich nicht mehr, dich anzusprechen, hat er gesagt.“ Miya sah mich verwirrt an. „Ich… ähm, nein, das.. hatte nichts mit ihm zu tun!“ versicherte ich und versuchte dabei glaubwürdig zu klingen. Miya nickte: „Dann sag ihm das mal. Der Arme ist schon vollkommen verwirrt und bringt die falschen Eisbecher an die richtigen Tische.. oder umgekehrt, je nachdem, wie man’s sieht.“ Er grinste und nickte in Richtung Café. „Lass uns dann mal weiter arbeiten, nicht dass du noch Ärger mit dem Chefchen bekommst.“ Der Chef? Der war doch selbst im Urlaub, dieser faule… Nun ja, Miya hatte Recht, wir sollten uns wirklich wieder an die Arbeit machen. Noch immer etwas wirr im Kopf folgte ich ihm also wieder ins Café und hinter die Theke. Uruha sah mich nur kurz und vorsichtig an und schaute dann sofort wieder weg. Ich musste ihm wohl wirklich erklären, dass es nicht an ihm gelegen hatte. Oh man, so etwas durfte mir aber auch nicht noch mal passieren! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)