Sometimes in order to live you have to die von -juujun- (a little bit) ================================================================================ Kapitel 1: 1. the same procedure ... ------------------------------------ Jui Ein wenig steif erhob ich mich von dem Holzbrett auf dem ich lag - mein Bett. Wieder einmal sah ich mich in diesem mir so wohlbekannten Raum um. Kahle, ungeschickt verputzte Wände, ein kleines Fenster und eine verschlossene Tür. Das war mein Reich. Wie lange ich schon hier bin wusste ich nicht. Tage, Wochen und Jahre zogen an mir vorbei, ohne dass sie eine Veränderung mit sich brachten. Ich hatte schon längst aufgehört zu zählen. Doch wie ich nun hier saß, so ganz ohne Beschäftigung - wie immer - fragte ich mich warum Kaiser Daisuke schon so lange nicht mehr nach mir verlangt hatte. Liebte er mich nicht mehr? Wusste er dass ich ihn nicht liebte und wollte mich nun für alle Zeit von jedem und allem abschotten um mich dafür zu bestrafen? Daisuke "War's das?" Nach einem ganzen Tag der Diskussionen und Beschlüsse und Empfängen diverser Gesandter aus Orten, deren Namen ich in meinem Leben noch nie gehört hatte, bemühte ich mich nicht darum, den genervten Unterton aus meiner Stimme herauszuhalten. Die letzten Wochen waren mehr als anstrengend gewesen, jeder schien irgendein höchstwichtiges Problem zu haben, das nur ich als ihr höchster Kaiser lösen konnte... und pflichtbewusst wie ich bin, habe ich die meisten dieser Probleme selbst angehört. Wenn sie alle nur wüssten, wie sehr ich mich jedes Mal beherrschen muss, um nicht einfach aus der Haut zu fahren und meine Wut an ihnen auszulassen... Es gab nur eine Person, der gegenüber ich meine Gefühle nicht zu verstecken brauchte... "Holt Jui.", wies ich meinen Leibdiener an, ohne diesen auch nur eines Blickes zu würdigen. "Den Rest des Abends habt Ihr frei." Jui Hörte ich Schritte? Oder bildete ich sie mir aus Sehnsucht nach menschlicher Nähe nur ein? Ja, anfangs war es mir unangenehm von Daisuke berührt zu werden, doch inzwischen war ich lange genug in seiner Gefangenschaft gewesen um mich nach jeder Berührung, jedem Wort das er zu mir sprach zu verzehren. Er ist der einzige Mensch zu dem ich Kontakt habe, die Diener durften nicht mit mir reden. Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich behaupten dass ich Daisuke vermisste, doch meine Sehnsucht galt nicht ihm, sondern nur der Anwesenheit eines anderen Menschens. Daisuke Nach so langer Zeit ohne meinen Liebling, war ich nun fast schon nervös ihn endlich wieder bei mir zu haben. Wahrscheinlich war es aber eher ein Gefühl der freudigen Erwartung. Jui in meiner Nähe zu haben ließ mich oft alles andere vergessen, all die Sorgen und Probleme des Alltags, all den Stress und die Erwartungen eines ganzen Volkes, die auf meinen Schultern lagen. Ich konnte mich kaum an eine Zeit ohne Jui erinnern und wollte ihn auch in Zukunft nie wieder missen. Während ich auf ihn wartete, entledigte ich mich der schweren Kleider, die ich den ganzen Tag getragen hatte und tauschte sie gegen einen leichten, dunkelroten Kimono. Die Futons in meinen Gemächern waren bereits ausgerollt worden und ihr Anblick ließ mich erst spüren, wie müde ich eigentlich war. Nicht nur körperlich, sondern auch in tiefster Seele... Jui Die Tür wurde geöffnet. Wortlos stand ich auf und verließ den Raum. Ich senkte den Blick, mochte ich doch nicht, wie abwertend mich dieser Diener immer anstarrte. Er verabscheute mich, doch er war der einzige im Palast der neben Daisuke über mein Leben hier Bescheid wusste. Ich folgte ihm durch den langen, verbotenen Gang der direkt zu Daisukes Privatgemächern führte. Nur so konnten seine Neigungen und meine Existenz geheim gehalten werden. Wenn es heraus käme, wäre es für uns Beide das Ende gewesen. Der für mich namenslose Diener führte mich in ein kleines Ankleidezimmer wo er mir einen blassen, weißen Unterkimono reichte, dessen Stoff sehr dünn und sehr wertvoll war. Nun konnte ich sein Zimmer betreten. Daisuke Durch die dünnen Wände konnte ich hören, dass Jui bereits im Nebenraum war. Am liebsten wäre ich ihm entgegengekommen, hätte ihn sofort in meine Arme geschlossen, doch mein Stolz verbot es mir. Besonders Hiroko, meinem Diener, gegenüber konnte ich mir keine Schwäche erlauben. Niemandem gegenüber. In dieser Welt war Schwäche gleichbedeutend mit Tod. Zu viele Feinde gab es, zu viele Kriminelle, Gesetzlose, Rebellen, die nur auf eine Chance warteten, die Regierung und damit mich zu stürzen. Als die Tür zur Seite geschoben wurde, konnte ich Jui bereits in den wertvollen Gewändern sehen, die ich für diesen Abend für ihn ausgesucht hatte. Wie immer sah er atemberaubend aus... eine Schönheit, mein ganzer Stolz... am liebsten hätte ich meine Liebe zu ihm in die Welt hinausgeschrieen... Jui Unsicher ging ich auf ihn zu. Er sah so traurig aus, traurig und einsam. Schnell hatte ich seine Laune anhand seines Blickes analysiert und setzte mich wortlos neben ihn. Er sah so fertig aus, dass ich gleich vorsichtig einen Arm um ihn legte. Irgendwie übertrug sich Daisukes Stimmung schnell auf meine und ich kuschelte mich hilflos an ihn, brauchte seine Nähe auf einmal mehr denn je. "Was habt Ihr, Herr?" fragte ich vorsichtig. Meine Stimme war brüchig, hatte ich sie doch schon viele Sonnenuntergänge lang nicht mehr benutzt. Daisuke Juis Nähe beruhigte mich sofort ungemein. Die Art wie er sich bewegte, wie er sich neben mich setzte, mich berührte, wie er sprach... ich bedauerte es ihn so lange nicht zu mir geholt zu haben. Sanft legte ich einen Arm um seinen zierlichen Körper, zog ihn näher zu mir. "Nur der ganz normale alltägliche Wahnsinn...", seufzte ich wahrheitsgemäß und vergrub das Gesicht in seinem weichen Haar. Jui Ich genoss es den warmen Körper an meinem zu spüren, legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab, waren diese ganzen lang ersehnten Empfindungen doch erstmal etwas viel für mich. Ich hauchte einen unschuldigen Kuss auf die erhitzte Haut an seinem Hals und drückte mich noch enger an ihn. Ich hätte in diesen Armen versinken können. Daisuke Dass Jui so zutraulich war, war mir in diesem Moment nur zu recht. Es bestätigte mich in dem Wissen, dass meine Gefühle erwidert wurden. Egal wie unbarmherzig und brutal ich häufig mit ihm umging, ich war mir sicher, dass es nicht nur mir Freude bereitete... war das laute, oft ungebändigte Stöhnen meines Liebsten nicht Bestätigung genug? Mit einer Hand zog ich Juis Gesicht näher zu mir, und verschloss seine weichen, unschuldigen Lippen mit den meinen. Jedes mal ums neue überwältigte mich dieses Gefühl. Ich zog Jui vor mich und zwischen meine Beine, wo er sich gehorsam hinkniete und den Kuss schüchtern erwiderte. Wie hatte ich es nur so lange ohne ihn ausgehalten? Jui Ein wohlbekanntes Kribbeln durchzog meinen Körper, als Daisuke mich zwischen seine Beine dirigierte. Ich wusste was folgen würde und freute mich darauf ihm wieder einmal so nah sein zu können. Gerade in der Vereinigung unserer Körper hatte ich oft mit starken Schmerzen zu kämpfen, doch auch sie ersehnte ich nun. Daisuke war so sanft heute, das es mir vorkam als würde ich auf Watte gebettet sein. Ich konnte gar nicht mehr unterscheiden ob ich nun lebte oder träumte. Der Schmerz würde mich ins Leben zurückrufen, schließlich war er das Extremste was ich spüren konnte und genau danach verlangte mein Körper nun. Daisuke Erfreut spürte ich, wie Jui sich an mich drückte und somit auch seine Härte, was meine Erregung noch viel mehr steigerte. Obwohl ich manchmal den rebellischen, widerspenstigen Jui vermisste, der er war, als er das erste Mal zu mir kam, erfreut ich mich genauso an dem Wissen, dass er genoss, was ich mit ihm tat. Langsam ließ ich mich zurück auf den weichen Futon sinken, löste dabei keinen Augenblick unseren Kuss - glitt stattdessen mit meiner Zunge zwischen seine Lippen - und zog ihn auf mich. Ich konnte mir ein leises Stöhnen nicht unterdrücken, als er dabei über meine Erektion streifte, die Empfindung durch den dünnen Stoff, den wir beide noch trugen, gedämpft. Jui Unsicherheit überkam mich, als ich bemerkte, dass ich nun auf meinem Herren lag. Gleichzeitig überkam mich der Zwang etwas zu tun - ihm in irgendeiner Weise etwas Gutes zu tun. Doch was ich mir auch vorstellte - ich konnte das nicht tun. Normalerweise lag er immer auf mir und nicht umgekehrt. Er konnte doch nicht wollen dass ich seine Rolle übernahm. Oder doch? Dachte ich schon wieder viel zu weit? Nein, in dieser Position fühlte ich mich alles andere als wohl. Während ich den Kuss erwiderte und meine Hände untätig auf seiner Brust ruhten, versuchte ich mein schlechtes Gewissen fieberhaft davon zu überzeugen endlich zu Handeln. Vorsichtig legte ich die Hände an seine Seite, drehte mich mit ihm, sodass ich endlich wieder unten auf dem weichen Untergrund lag. Daisuke Obwohl mir Juis Unsicherheit nicht entgangen war, wollte ich ihn heute nicht so passiv sehen wie sonst. Nicht, dass ich es nicht genoss, ihn unter mir zu sehen, hilflos und ergeben, sich vor Lust windend, doch so sehr wie er sich heute Nacht nach meinen Berührungen zu sehnen schien, wollte ich auch, dass eine kleine Gegenleistung für die Lust erbrachte, die ich ihm bereiten wollte. Also drehte ich uns wieder um, hielt ihn diesmal an den Hüften fest, sodass ihm nichts anderes übrig bleib, als seine jetzige Position zu akzeptieren. Streng sah ich ihn an, nachdem wir den Kuss lösten, um auch die letzt Gegenwehr sofort im Keim zu ersticken. Jui Unsicher blickte ich ihn an als ich mich schon wieder in dieser ungewollten Position befand. Doch als ich seinen strengen Blick sah, wandte ich den meinen ab. Wie konnte er das nur von mir verlangen? Schwach verbarg ich mein Gesicht in seiner Halsbeuge, musste erstmal tief durchatmen. Warum hatte ich mich noch mal so sehr danach gesehnt? Um mich jetzt so ärgern zu lassen bestimmt nicht. Aber wegrennen konnte ich auch nicht. Wenn man schon keine Entscheidungen mehr treffen konnte, konnte man auch keinen Widerstand leisten. Aus der Unsicherheit heraus tat ich das einzige, von dem ich überzeugt war das mein Herr es mochte: ich rutschte an ihm herunter und hob den Kimono an um ohne zu zögern meine Lippen um seine heiße Erregung zu schließen. Daisuke Ich versuchte gar nicht erst mein Stöhnen zu verhindern, zu sehr liebte ich dieses Gefühl von Juis weichen Lippen an meinem besten Stück. Noch versuchst wurde das ganze durch die Tatsache, das nicht der geringste Zwang dahinter stand und ich musste zugeben, dass mich das beinahe dazu brachte meinen Stolz zu vergessen und mich diesen Empfindungen einfach nur hinzugeben. Unbewusst krallte ich die Finger in sein weiches Haar und stieß tiefer in diese heiße Höhle. Für immer hätte ich das hier genießen können, nie wieder loslassen, nie wieder zurückkehren in die Realität... Jui Ich konnte den Stein, der mir vom Herzen fiel förmlich hören. Es gefiel ihm. Immer weiter trieb ich ihn mit meiner Zunge, saugte, wenn ich das Gefühl hatte das mein Herr leiser wurde. Gedanklich seufzte ich glücklich auf, als Daisuke seine Hände in meinem Haar versenkte. Diese kleinen Berührungen waren es doch Wert dass ich mein Leben dafür gegeben hatte. Ich wusste nicht was Geschehen würde wenn ich alt war und Daisuke mich nicht mehr wollen würde, aber ich wusste das mein Leben ihm gehörte und ich würde für immer bei ihm bleiben. Bis es ihm zu viel werden würde - was wahrscheinlich meinen Tod bedeuten würde. Doch diese düsteren Gedanken wurden schnell hinweggeschwemmt als mein Herr begann in meine Mundhöhle zu stoßen. Ich bekam kaum noch Luft und musste den Brechreiz mit all meiner Aufmerksamkeit kontrollieren, aber auf die Idee ihn zu stoppen würde ich nie kommen. Daisuke Kurz bevor ich kam, schob ich Jui ein Stück zurück und zog ihn wieder hoch zu mir. So verlockend das hier auch war, so war es doch nicht das, was ich eigentlich vorgehabt hatte. Also zog ich ihn wieder in einen leidenschaftlichen Kuss, konnte mich selbst auf seinen Lippen spüren, während ich ihn langsam auf meine Erregung runterdrückte um in ihn einzudringen... Jui Fast hätte ich enttäuscht aufgemurrt als mein Herr sich meiner Mundhöhle entzog. Hatte ich etwas falsch gemacht? Oder war mein Mund einfach nicht mehr gut genug für ihn um darin zu kommen? Selbstzweifel stiegen in mir auf. Hatten wir uns schon so lange nicht mehr gesehen das ich es geschafft hatte zu verlernen ihn glücklich zu machen? Warum vergaß ich nur immer alles? Schmerz durchfuhr meinen gesamten Körper als Daisuke ohne Vorwarnung in mich eindrang - oder besser gesagt mich auf ihn dirigierte. Dem Schmerz nach zu urteilen hatten wir uns wirklich ewig nicht mehr gesehen. Ich konnte meine Arme gar nicht mehr am zittern hindern, aber Daisuke hatte mich bestimmt nicht hier hingesetzt damit er die Ganze Arbeit am Ende doch wieder alleine machte. Trotz der Schmerzen und des unkontrollierbaren Zitterns bewegte ich mich auf ihm, versuchte das Becken in einem möglichst schnellen Rhythmus zu heben und zu senken - ihn somit zum Höhepunkt zu treiben. Denn nach dem Orgasmus kam das, wonach ich mich wirklich sehnte: das er mich in den Arm nahm, manchmal sogar streichelte und zart küsste. Ich liebte diese Momente über alles. Daisuke So sehr Jui sich auch anstrengte, seine Unsicherheit konnte er nicht verbergen. Seine Gedanken und Gefühle waren oft wie ein offenes Buch für mich, schon immer gewesen. Doch es gab nicht den geringsten Grund für seine Unsicherheit, sein Unwohlsein... vielmehr hätte es mich glücklicher gemacht als alles andere, wenn er sich einfach fallen gelassen hätte... er selbst wäre... Lange konnte und wollte ich mich jedoch nicht auf diese Gedanken konzentrieren; die Gefühle, die Jui in mir weckte, waren viel zu intensiv, zu überwältigend, sodass es auch nicht lange dauerte bis ich kam. Schwer atmend ergoss ich mich in ihm und zog ihn in eine sanfte Umarmung. Nach einigen Minuten zog ich mich aus ihm zurück, legte ihn vorsichtig neben mich, begann ihn zu streicheln, da ich wollte, dass auch er auf seine Kosten kam. Jui Ich hörte ihn kommen und sackte kraftlos auf seinem Oberkörper zusammen. Das Tempo, vermischt mit den unerträglichen Schmerzen - die geblieben waren da ich mir keine Pause gegönnt hatte, hatte mich vollkommen ausgelaugt. Vollkommen darauf konzentriert ihn kommen zu lassen war ich selbst nicht erlöst wurden. Inzwischen pochte meine Erregung schmerzhaft, sonst hätte ich sie wahrscheinlich immer noch nicht wahrgenommen. Ich lächelte als ich seine Arme um mich spürte, wollte ihm umbedingt zeigen wie sehr ich diese Geste genoss. Wie ein kleines Kätzchen schnurrte ich als seine Hände meinen Körper entlang strichen. Ich schloss die Augen und versuchte das Ziehen in meinem Unterleib zu ignorieren. Es war so schön, dieser Moment. Daisuke Ich ließ meine Hände über seinen makellosen Körper wandern, liebkoste jeden Zentimeter seiner weißen Haut, die seit Jahren schon so gut wie keine Sonne mehr gesehen hatte. Jedes leise Seufzen und Keuchen seinerseits war mir Ansporn genug um weiterzumachen, bis ich eine Hand um seine Erregung legte und begann sie fast schon quälend langsam zum pumpen. Ja... manchmal hatte ich 'leicht' sadistische Anwandlungen... und ließ sie nur zu gerne an Jui aus. Man mag vielleicht meinen, dass er nur einer unter vielen war, ein Liebessklave, nur dazu bestimmt seinem Herrn Freude zu bereiten und zu befriedigen, aber so war es nicht; nie gewesen. "Aishiteru...", flüsterte ich ihm leise ins Ohr, streichelte ihn nun immer schneller. Jui Auf immer wieder neue Weise - auch durch schüchtere Laute - versuchte ich ihm zu sagen wie sehr ich es genoss. Die Erregung durchzog meinen Körper. Ganz langsam trieb mein Herr mich immer weiter. Ich wusste das er mich kommen lassen würde und wann das war nun mal seine Entscheidung. Immer mehr Luft durchströmte meine Lungen, immer tiefer atmete ich ein, ohne Kontrolle darüber zu haben. Ein weiteres Kribbeln durchzog meinen Körper als er mir sehr romantische Worte ins Ohr flüsterte. Mein Herz schlug so schnell das ich kaum reagieren konnte, doch ein einfaches "mo ..." brachte ich noch hervor, bevor Daisukes erhöhtes Tempo mich nun endlich zum Höhepunkt brachte. Daisuke Nachdem ich uns beide von den ohnehin schon halb entledigten Kimonos befreit und uns notdürftig sauber gemacht habe, ziehe ich meinen Liebling näher zu mir und drücke ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. Wenn er so erledigt ist, ist er richtig niedlich und am liebsten würde ich ihn gar nicht mehr loslassen. Draußen ist es längst stockfinster, nur die Palastwachen hier und da tragen kleine Lampen mit sich herum. Dies ist so ziemlich die einzige Zeit des Tages, wo man etwas Ruhe finden kann. "Tut mir leid, wenn ich dir wehgetan hab...", murmele ich und kann meine Erschöpfung kaum verbergen. Der Tag war lang und unser kleines Techtelmechtel hat mir endgültig den Rest gegeben. "Ist alles in Ordnung?" Jui Mir wird richtig warm ums Herz als ich seine Frage nach meinem Wohlbefinden hörte. Bedeutete ich ihm wirklich so viel? Schwach nickte ich. Ich war so fertig das es mich wundern würde wenn ich überhaupt aufstehen könnte. Ich vergrub mein Gesicht tiefer in Daisukes Schulter, wollte ihm ganz nah sein. "Daisuke? Bitte schickt mich heute Nacht nicht noch in den Kerker ... Bitte ... Darf ich heute Nacht hier bleiben?" es sprudelte einfach so aus mir heraus, die Bitte. Ich hatte nicht lange vorher darüber nachgedacht, wodurch ich den Mut hatte sie auszusprechen. Daisuke Mir war klar, wie ernst es Jui war, wenn er sogar den Mut zusammenbrachte, seine Frage laut zu äußern. Gleichzeitig musst ich keine Sekunde über meine Antwort nachdenken und ich hoffte, dass sie Jui genauso klar war. "Du weißt, dass das nicht geht.", versuche ich meine Stimme so hart und unnachgiebig wie möglich klingen zu lassen, obwohl ich dir am liebsten jeden Wunsch sofort erfüllt hätte. "Keiner darf dich hier finden." Jui Tränen stiegen in mir auf, doch ich schloss die Augen, er sollte mich nicht weinen sehen. Oder vielleicht hielt ich seine Gemächer auch nur für den falschen Ort dafür. Warum stößt er mich nun so kaltherzig von sich? Ach ja ich weiß es wieder: er hatte seinen Spaß gehabt und brauchte mich nicht mehr. Egal wie zärtlich er manchmal wirkte, er liebte mich nicht. Ihn interessierte nur mein Körper. Immer wieder hatte ich versucht dieses Wissen zu verdrängen, mich damit zu trösten das ich von ihm auch nicht mehr bekam als seinen Körper, doch es tat weh ... sehr weh. Ein schluchzen ertönte im Raum. Ich hatte mich nicht mehr beherrschen können. Daisuke Juis Schluchzen ging mir durch und durch. Neben all den Gräueln, die ich in meinen Leben bereits gesehen und selbst begangen hatte, waren seine Tränen das einzige, das mir das Herz zu zerreißen drohte. Sie machten mich hilflos. Mir fiel nichts anderes ein, als ihn festzuhalten... Wie tröstet man jemanden? Ich wurde selbst nie getröstet, nicht als Kind und erst recht nicht als Erwachsener. Ein Gefühl der Bitterkeit stieg in mir auf, als ich an meine Kindheit zurückdachte und ich verdrängte den Gedanken schnell wieder. Stattdessen versuchte ich Jui irgendwie zu beruhigen. Doch war das überhaupt meine Pflicht? Ich war Kaiser, der wichtigste Mann im Land, eine lebende Gottheit. Die Welt hatte vor mir niederzuknien und Respekt zu zeigen. Ich war niemand von dem am Aufmunterungen und Ermutigungen erwarten durfte! Hin und her gerissen zwischen meinen Gefühlen, fiel mir schließlich nichts anderes ein, als Hiroko zu rufen, damit er Jui wieder zurückbrachte. Ich konnte mit diesem Gefühl der... Hilflosigkeit nicht anders umgehen. Jui Die Tränen liefen schneller als er seinen Diener rief. Mich endlich loswerden, das wollte er jetzt. Ich hatte zu viele Fehler gemacht, nun wollte er mich nicht mehr. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Warum konnten die süßen Worte, die er mir beim Sex zuflüsterte nicht wahr sein? Wie sehr wünschte ich mir manchmal dass sie wahr wären? Das nur damit er mich besser behandelte. Der Diener kam und ich musste auf meine zitternden Beine. Sie waren so kraftlos, ich wusste nicht ob ich den Rückweg schaffen würde ... schaffen wollte. Hiroko Natürlich hatte ich schon geahnt, dass mein freier Abend nicht lange frei bleiben würde. Pflichtbewusst betrat ich mit gesenktem Blick den Raum, hatte schon von draußen das Schluchzen des kleinen Nichtsnutzes hören können. Aus den Augenwinkeln konnte ich schnell erkennen, dass mein Herr sehr mitgenommen wirkte. Wie konnte der kleine Sklave es überhaupt wagen, so eine Wirkung auf diesen starken, mächtigen Mann zu haben? Ihn so zu schwächen? Ich zwang mich meine Wut herunterzuschlucken und packte Jui nicht sanft am Oberarm, als er sich endlich dazu bequemt hatte aufzustehen, zog ihn hinter mit her zurück in das kleine Ankleidezimmer nebenan. Während der Junge sich mit etwas steifen Bewegungen umzog, konnte ich nicht anders in Gedanken schon wieder zu meinem Herrn zurückzukehren. Was er wohl an diesem Gesindel fand? Jui war es nicht einmal Wert mit ihm in einem Raum zu sein, geschweige denn das Bett zu teilen... "Beeil dich, Sklave." Mit einem kräftigen Stoß in den Rücken, brachte ich Jui dazu endlich den Raum zu verlassen und sich in Richtung seiner wohlverdienten 'Unterkunft' zu bewegen. Jui Das Verhalten des grausamen Dieners waren jetzt nur noch Salz in der Wunde. Erst zerriss Daisuke mir das Herz - immer wieder - und dann streute dieser Mann noch einmal mit wachsender Begeisterung das ätzende Salz. Im Moment wäre ich wirklich am liebsten gestorben. Wozu tat ich das ganze auch? Die paar Minuten die Daisuke mir schenkte waren nichts gegen diese Tagelangen Schmerzen, die er mir immer zufügte. Da ich aber ein Sklave bin darf ich mich nicht beschweren. Wie war ich nur hier gelandet? Meine Eltern waren arm gewesen und mussten mich und meine Schwester Asami verkaufen. mehr um mich abzulenken fragte ich mich was aus ihr wohl geworden ist. Bestimmt hatte sie es besser als ich. Oft stellte ich mir vor wie sie jetzt lebte. Es war unrealistisch, aber ich stellte mir vor wie sie einen Mann gefunden hatte und mit diesem nun glücklich in einem Dorf lebte, indem immer die Sonne schien. Der Wind wehte durch ihr langes schwarzes Haar und sie war frei - ganz anders als ich. Inzwischen war ich in dem kleinen Kerker angekommen in den ich unsanft geschubst wurde, Diese Geste holte mich zurück in die Realität. Dieses Zimmer. Mein Leben. Ich lies mich gegen die Wand fallen. So wertlos kam ich mir selten vor. Ich schlug meinen Hinterkopf gegen die Wand. Immer wieder, bis heißes Blut meinen Nacken entlang floss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)