Time of Life von abgemeldet (Alles ist begrenzt) ================================================================================ Kapitel 10: Büroarbeit ---------------------- So, endlich auch mal wieder ein neues Kapitel von mir. Im Ausgleich für die lange Wartezeit ist es fast solang, wie das letzte Kapitel. Obwohl ich das Gefühl habe, dass nicht wirklich viel passiert. Aber bildet euch doch euer eigenes Urteil: Kapitel 10: Büroarbeit Schlaflos lag Al in seinem Bett. Seit Ynerias Schrei war er nicht wieder eingeschlafen. Es ließ ihn nicht los. ~Was mag sie geträumt haben, dass ihr solche Angst gemacht hat?~, fragte er sich vermutlich bereits zum hundertsten Mal. ~Hat es etwas mit den ganzen Geheimnissen zu tun, die sie umgeben?~ Schaudernd erinnerte er sich an den Schrei zurück. Er hatte bereits geschlafen, doch war sofort hellwach gewesen, als er ihre Stimme erkannte und seine Beine hatten ihn quasi wie von selbst zu ihrem Zimmer getragen. Es hatte ihn nicht gewundert, dort auch Ed anzutreffen. Als er die Tür geöffnet hatte, hatte er Yneria in ihrem Bett hocken gesehen. Sie war schweißdurchnässt gewesen und er hatte ihren lauten Atem hören können. Irgendetwas hatte sie bis ins Mark erschüttert. Leise seufzend drehte er den Kopf zur Seite und sah aus dem Fenster. Der Mond strahlte ihm groß und fast rund entgegen. Bald würde Vollmond sein. Er mochte den Anblick des Mondes. Es war beruhigend, in seinem bläulichen Licht die Stadt zu betrachten. Sie wirkte dann so friedlich, obwohl sie das definitiv nicht war. Doch es hatte jetzt keinen Sinn, über das Böse nachzudenken. Er sollte lieber schlafen. Morgen würde ein anstrengender Tag werden. Der Schlaf jedoch wollte einfach nicht kommen und so lag er lange Zeit mit hinter dem Kopf verschränkten Armen da und starrte die Decke an. Am nächsten Morgen wurde der Himmel von einer dichten Wolkendecke bedeckt und Ed war sich sicher, dass es ein Sommergewitter geben würde. Seufzend stand er auf und machte sich fertig. Nun, am Morgen, kam ihm das gestern Nacht erlebte eher wie ein Traum vor, als wie die Realität. Wie ein böser, böser Alptraum. Aber er wusste es besser. Der Schrei war real gewesen, ebenso wie das gesamte Ereignis. Und gerade deshalb drehten sich seine Gedanken immer noch um die vergangene Nacht. ~Vermutlich wäre es besser, wenn das alles nur ein Alptraum gewesen wäre. Dann müsste ich mir jetzt nicht den Kopf darüber zerbrechen. Obwohl... Ich würde mich dann vermutlich fragen, warum ich solche Situationen zusammen träume.~, überlegte Ed sich, als er die Tür zum Flur öffnete. Vor der Küche blieb er kurz erstaunt stehen. Darin befand sich nicht nur Al, sondern auch Yneria. Beide hoben kurz den Kopf um ihn zu begrüßen. Die Augenringe sprachen für sich: Er schien nicht der Einzige gewesen zu sein, zu dem der Schlaf nicht so schnell hatte wiederkehren wollen. Schnell ging er zum Kühlschrank und nahm sich dort etwas zu Essen, damit seine Überraschung nicht so stark auffiel. Yneria und Al jedoch hatten sich schon längst wieder ihrem Frühstück gewidmet. Es wurde ein sehr schweigsames Essen. Keiner sagte ein Wort, da niemand wusste, was er hätte sagen sollen. Yneria war ihr nächtlicher Schreckensanfall augenscheinlich unangenehm und sie wollte wahrscheinlich nicht darüber reden, während Ed und sicher auch Al vermutlich nur Fragen über die Lippen gekommen wären. Also so schwiegen sie lieber. Yneria hatte ihr Essen als Erste beendet und verabschiedete sich schnell in ihr Zimmer. Als sie den Raum verlassen hatte, seufzte Al. Ed konnte es ihm nicht verdenken. Die Stimmung im Zimmer war nicht gerade die Beste gewesen. Und obwohl Yneria nicht mehr da war, war immer noch eine gewisse Spannung vorhanden, so dass Ed nicht wusste, wie er die Stille brechen sollte. Zwanghaft versuchte er etwas zu finden, worüber man ohne tieferen Sinn reden konnte. Das einzige, was ihm einfiel, war das Wetter. Hm, vielleicht ließ sich daraus ja was machen. „Sieht nach einem Unwetter aus.“, versuchte Ed die Stille zu brechen. Al hob seinen Kopf und sah aus dem Fenster. „Stimmt.“ Und schon herrschte wieder Stille. ~Na das hat ja was gebracht.~, dachte Ed. Bevor er jedoch einen neuen Versuch starten musste, stand plötzlich Yneria wieder in der Tür. Beide Brüder drehten die Köpfe in ihre Richtung. Sie schaute beide ungläubig an. „Müssen wir nicht bald los?“, fragte sie unsicher. Sofort war Eds Blick auf die Uhr gerichtet. Sie hatte recht! Nachdem sowohl Ed, als auch Al ihr Essen im Eiltempo heruntergeschlungen hatten, sprangen sie auf, ohne ihre Teller weiter zu beachten, um noch ihre Sachen zu packen. Ed raste durch sein Arbeitszimmer und suchte aus allen Ecken seine Sachen zusammen. Plötzlich stockte er. Hatte Yneria eben wir gesagt? Hatte sie etwa vor, mitzukommen? ~Eigentlich geht es mich nichts an, aber ursprünglich hat sie es doch gehasst, ins Hauptquartier zu gehen. Warum kommt sie dann heute freiwillig mit?~ Ein Klirren riss ihn wieder aus seinen Gedanken. Er hatte keine Zeit, untätig in der Gegend umher zu stehen. An der Tür warteten Yneria und Al bereits auf ihn. Hastig verließen sie das Haus. Auf dem Weg sprach erst wieder niemand ein Wort. Ed war bereits abermals fieberhaft auf der Suche nach einem Gesprächsthema, doch diesmal war nicht er derjenige, der die Stille brach. „Sieht nach einem Unwetter aus.“, meinte Yneria mit einem prüfenden Blick zum Himmel. Keiner erwiderte etwas darauf, doch beide Brüder konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Was?“, fragte Yneria misstrauisch. „Nichts.“, antwortete Al. Mit dieser Antwort gab sich Yneria nicht zufrieden. „Und warum grinst ihr dann Beide?“, hakte sie nach. „Es ist nur, ich habe vorhin beim Essen genau das gleiche gesagt.“, klärte Ed sie auf. „Ah.“, war Ynerias kurzer Kommentar dazu. Daraufhin kehrte wieder Schweigen ein. ~Das kann ja ein lustiger Tag werden.~, dachte Ed sich und stieß einen leisen Seufzer aus. Yneria lief vor den beiden Brüdern. Sie war ziemlich genervt von der gesamten Stimmung. Sollte es jetzt die ganze Zeit so weiter gehen? Sie hatte einen Alptraum gehabt und war schreiend aufgewacht. Musste sich deshalb so eine peinliche Stille bilden? ~So geht das nicht weiter!~, beschloss sie und drehte sich ruckartig zu Ed und Al um. Diese waren von ihrer plötzlichen Bewegung so überrascht, dass auch sie stehen blieben. „Wir haben nicht viel Zeit, also mache ich es kurz. Ich hatte heute Nacht einen Alptraum. Nicht mehr und nicht weniger. Daher macht bitte nicht so ein Drama daraus. Ihr müsst nicht nach irgendwelchen geheimen Bedeutungen suchen und ihr müsst vor mir nicht das Thema verschweigen. Diese Stille ist ja nicht auszuhalten. Verstanden?“, machte Yneria ihrem Ärger Luft. Ed und Al brachten daraufhin vor Überraschung keinen Ton raus. Yneria sah ihnen an, dass sie nicht mit so einem Wutausbruch von ihr gerechnet hatten. Bisher war sie immerhin eher unauffällig und ruhig gewesen. Al war der Erste, der sich wieder fing. „Gut, dann sollten wir das Schweigen lieber beenden.“, meinte er, während er sich wieder in Bewegung setzte, „Daher stelle ich dir jetzt gleich sie erste Frage: Warum begleitest du uns zum Hauptquartier? Du musst doch eigentlich deine Wunde schonen.“ Ein Lächeln schlich sich auf Ynerias Gesicht. ~Endlich reden sie wieder.~, dachte sie sich zufrieden. Normalerweise machte sie aus den kleinsten Sachen ein Geheimnis, doch bei den Brüdern schien ihr das übertrieben. Sie hatten sie schließlich einfach so bei sich aufgenommen. „Wisst ihr, ich habe keine Lust, nur faul, alleine in der Wohnung rumzuliegen. Da hab ich mir gedacht, dann kann ich auch mit ins Hauptquartier kommen und dort irgendwelche Büroarbeit erledigen. Das ist sicher interessanter, als in der Wohnung zu bleiben.“, erklärte sie. „Vermutlich wird sich deine Meinung nach diesem Tag blitzschnell ändern.“, erwiderte Ed daraufhin. Yneria ließ sich davon jedoch nicht die gute Laune verderben, die sie plötzlich befallen hatte. „Wir werden ja sehen...“ Im Hauptquartier herrschte wie immer eine gesellige Stimmung. Überall huschten Leute umher. Schnell verabschiedete auch Al sich von ihnen. Die Gänge zum Büro des Flame Alchemist ließen Yneria und Ed schnell hinter sich. Auf Ynerias Klopfen hin drang Roys „Herein“ durch die Tür und beide traten ein. Im Raum sah Roy erst nicht auf, sondern konzentrierte sich weiterhin auf seine Arbeit. Als Yneria ihn jedoch begrüßte, hob er überrascht den Kopf. „Was machst du denn hier?“, fragte er sie ungläubig. Es war offensichtlich, dass er nicht mit ihr gerechnet hatte. Sie legte den Kopf schief. „Ich kann aufgrund meiner Verletzung noch nicht auf die Mission gehen, das weißt du doch. Und daher habe ich mich entschieden, hier ein bisschen bei der Büroarbeit zu helfen.“, erläuterte sie ihr Erscheinen. Roy brauchte kurz, um sich wieder zu sammeln. Natürlich war es logisch, was sie gesagt hatte, aber er hatte trotzdem nicht damit gerechnet. „Gut.“, kurz drehte er sich zu eine kleinen Beistelltisch um. Auf diesem lag ein riesiger Stapel Blätter. Schnell überflog Roy diese und teilte sie in zwei gleich hohe Türme auf. Einen drückte er Yneria, den Anderen Ed in die Hand, oder vielmehr auf die Arme. „Das sind die Formulare, die heute durchgearbeitet werden müssen.“, wies Roy sie an. Yneria folgte Ed in den Nebenraum. Er war recht klein, bot jedoch genug Platz für insgesamt drei Schreibtische und ein Bücherregal. Auch zwei Fenster waren in die Wände eingelassen. Zielstrebig begab Ed sich zu dem Schreibtisch, der direkt vor dem Fenster stand. Yneria wählte sich ebenfalls einen Tisch aus und ließ den Stapel Papier darauf fallen. Ein Blick auf Ed verriet ihr, dass dieser bereits mit der Arbeit begonnen hatte. Also tat sie es ihm gleich. Es war erst eine halbe Stunde vergangen, als sie ein genervtes Stöhnen ausstieß. Ed hob den Blick und sah sie an. „Was ist?“, fragte er neugierig, „Hast du jetzt schon genug?“ Yneria drehte den Kopf in seine Richtung. „Ja, ich hab bereits genug. Diese Arbeit ist ja zum einschlafen! Überall muss ich nur an irgendwelchen Stellen Stempel setzen.“ „Ach, das ist dein Problem? Hätte ich mir ja denken können. Dir gibt er die ganze einfache Arbeit und ich darf mich hier zu Tode schuften.“, erwiderte Ed daraufhin. Da wurde Yneria hellhörig. „Du musst nicht nur stempeln?“ „Nein muss ich nicht. Ich muss mir die Formulare erst durchlesen, irgendeine passende Antwort auf den Antrag finden, diese notieren und das ganze dann unterschreiben.“, erklärte Ed. Ohne zu zögern erhob Yneria sich von ihrem Stuhl und ging zu Eds Schreibtisch. „Hört sich auf jeden Fall interessanter an als meine Sachen.“, sagte sie, während sie sich eins von seinen Blättern durchlas. Plötzlich hatte sie eine Idee. „Was hältst du davon, wenn wir die Stapel tauschen.“, schlug sie vor. Ed sah sie misstrauisch an. „Tauschen?“ „Ja, ich langweile mich bei meiner Arbeit und du hasst deine. Warum tauschen wir nicht einfach? Wenn wir die Arbeit des Anderen dann auch nicht mögen, können wir immer noch wieder zurücktauschen.“ Ed dachte gründlich über ihren Vorschlag nach. „Gut, warum eigentlich nicht. Solange die Arbeit gemacht ist, kann auch der Major nichts dagegen sagen.“ Gesagt, getan. Schnell hatten sie die Stapel getauscht. Ynerias Vermutung bewahrheitete sich, Eds Arbeit machte ihr eindeutig mehr Spaß. Sie merkte kaum, wie die Zeit verging, so versunken war sie in die Arbeit. Schlichte, einfache Büroarbeit. Etwas ganz alltägliches. Und gerade deshalb bereitete es Yneria so eine große Freude. Als sie das letzte Blatt bearbeitet hatte, lehnte sie sich zufrieden zurück. Sie schaute zur Seite und bemerkte, dass auch Ed seine Arbeit schon beendet hatte. Nun saß er da und sah aus dem Fenster. „Fertig?“, holte Yneria ihn aus seinen Gedanken zurück. Er wandte ihr den Kopf zu. „Ja, und du?“ „Ebenfalls.“ „Dann können wir die Blätter ja jetzt abgeben gehen.“, meinte er. Er erhob sich und streckte sich erstmal. So ein Tag am Schreibtisch war ganz schön anstrengend. Auch Yneria stand auf. Mit den Blättern in den Armen gingen sie zurück in Roys Büro. Als sie eintraten, hob Roy überrascht den Kopf. „Schon fertig?“, fragte er ungläubig. Yneria nickte. „Gut, dann legt die Blätter hier hin. Mehr Arbeit habe ich nicht für euch, also könnt ihr jetzt gehen.“, meinte er schlicht Nachdem beide ihre Akten abgelegt hatten, wandten sie sich zum gehen. „Bis Morgen.“, verabschiedete Yneria sich. Roys Abschiedsworte murmelte dieser bereits wieder über seine Arbeit gebeugt. Auf dem Flur blieb Yneria unentschlossen stehen. „Was sollen wir jetzt machen?“, fragte sie Ed. „Wir können entweder gehen, oder auf Al warten. Der müsste auch bald fertig mit seiner Arbeit sein.“ Yneria wollte gerade antworten, als ein Donnerschlag ihr das Wort abschnitt. Erschreckt zuckte sie zusammen und sah dann zum Himmel hinauf. Dort hatten sich die Wolken inzwischen zu einem tiefen schwarz verfärbt. Auch begann es innerhalb von wenigen Sekunden zu gießen. Immer wieder zuckten Blitze über den Himmel. „Ich glaube das erleichtert uns die Entscheidung. Oder hast du gerade Lust, durch dieses Unwetter zu laufen?“, stellte Yneria fest. Also beschlossen sie, in der Eingangshalle auf Al zu warten. Von dort aus hatte man zudem einen atemberaubenden Blick nach draußen. Fasziniert starrte Yneria auf die dunkle Wand aus Regen, die nur ab und zu von den grellen, weißen Blitzen erleuchtet wurde. Das ein ums andere Mal zuckte sie aufgrund der Lautstärke des Donners zusammen, doch trotzdem gefiel ihr das Gewitter. Sie war sich des prüfenden Blickes von Edward vollauf bewusst, dennoch konnte sie nichts gegen das Lächeln auf ihren Lippen tun. Ein richtiges Sommergewitter. Wie lange hatte sie schon kein solches mehr sehen können? Zu lange auf jeden Fall. Sie hatte bereits während ihrer Kindheit Gewitter geliebt. Vielleicht lag es an dem ganzen Wasser, das es mit sich brachte. Vielleicht auch nur einfach an seiner unbestrittenen Urgewalt. Und genau wie damals wäre sie nun am liebsten aufgesprungen und hinaus in den Regen gelaufen. Dass das allerdings keine gute Idee war, wusste sie selber. Vielleicht würde sie auch so noch in den Regen kommen, denn das Gewitter machte keine Anstalten, schwächer zu werden. Wie erwartet tobte es immer noch mit ungemilderter Intensität, als Al endlich in der Eingangshalle erschien. Yneria stand auf und reckte ihre Glieder. „Wollen wir?“, fragte sie in die Runde. Al warf einen misstrauischen Blick nach draußen und meinte schließlich mit einem Seufzer: „Es bleibt uns wohl nichts anders übrig.“ Also machten sie sich auf ins Unwetter. Draußen peitschte ihnen der Regen ins Gesicht und es war nicht ganz einfach, die Augen offen zu halten. Doch nichtsdestotrotz genoss Yneria das Gefühl des Regens auf ihrer Haut. Bereits nach nur zwei Metern waren sie bis auf die Knochen durchnässt. Als sie das Hotel endlich erreicht hatten, seufzte Yneria enttäuscht. Sie wäre liebend gern noch weiter durch den Regen gelaufen. Sofort, als die Drei die Hotellobby betraten, wurden ihnen von überall mitleidige Blicke zugeworfen. Tropfend gingen sie zum Fahrstuhl. In der Wohnung angekommen wurden erstmal Handtücher verteilt und dann gingen sie sich nacheinander unter der Dusche wieder aufwärmen. Yneria war als Erste dran gewesen, auch wenn sie es ihrer Meinung nach am wenigsten gebraucht hatte. Nun stand sie bereits in der Küche und kochte frischen, heißen Tee. Diesen brachte sie ins Wohnzimmer. Als Ed und Al auch fertig waren, nahmen sie jeder einen Becher. Zusammen saßen sie im Wohnzimmer und betrachteten das Gewitter, welches weiterhin vor der Fensterscheibe tobte. Es war eine sehr gemütliche Stimmung. Einige Zeit blieben sie so sitzen, doch dann verlangte Ynerias Magen lautstark nach Nahrung. Sie hatte seit heute Mittag in der Kantine nichts mehr gegessen. Das machte sich nun bemerkbar. Also beschlossen die Drei in dem Hotelrestaurant essen zu gehen. Das Restaurant war regelrecht überfüllt mit Gästen, die aufgrund des Regens das Hotel nicht verlassen wollten. Mit etwas Glück fanden sie trotzdem noch einen freien Tisch. Als sie nach dem Essen wieder in ihrer Wohnung waren, verabschiedete Yneria sich sofort in ihr Zimmer. Sie war müde und wollte eigentlich schlafen gehen, doch nachdem sie sich umgezogen hatte, blieb sie wie hypnotisiert vor dem Fenster stehen. Der Regen prasselte unaufhörlich dagegen und verschleierte die Sicht nach draußen. ~Ich frage mich, wann dieses Gewitter wieder aufhört...~, dachte sie sich nachdenklich, während sie vor den Scheiben stand und das unaufhaltsame Unwetter betrachtete. Lange starrte sie hinaus und ließ ihren Gedanken freien Lauf. Erst als das Donnern langsam leiser wurde, konnte sie sich losreißen. In ihrem Bett hörte sie immer noch die Regentropfen an die Fensterscheiben schlagen, als sie schließlich ins Traumreich absank. Am nächsten Morgen schien strahlend die Sonne zum Fenster hinein, doch die Luft roch noch nach dem Gewitter der vergangenen Nacht. Yneria liebte diesen Geruch. Es war, als würde der Regen die Luft rein waschen und von allem Schmutz befreien. Beim Frühstück war die Stimmung gut, als hätte das Gewitter auch diese rein gewaschen. Keiner der beiden Elrics hatte mehr etwas über ihren Alptraum gesagt und daher ging sie davon aus, dass beide die Sache mehr oder weniger vergessen hatten. Nach dem Essen ging sie zusammen mit den Beiden zum Hauptquartier, erledigte mit Ed die Büroarbeit und ging dann wieder gemeinsam mit beiden Brüdern zurück zum Hotel. So vergingen die nächsten Tage alle gleich friedlich und ereignislos. Ihre Wunde verheilte jedoch zusehends und so hatten auch diese friedlichen Tage ein, wie Yneria fand, viel zu schnelles Ende. Es war der fünfte Tag ihres „Urlaubs“. Heute würde sie die genaueren Informationen über ihren Auftrag erhalten, ihre Sachen packen und morgen musste sie dann losfahren. Bereits als sie im Bett lag wünschte sie sich, sie müsste keinen Auftrag erledigen. Normalerweise hatte sie kein Problem mit Aufträgen gehabt, aber sie musste sich eingestehen, dass sie diesen normalen, friedlichen Lebensstil innerhalb weniger Tage lieb gewonnen hatte. Doch es half alles nichts, sie hatte den Auftrag und musste ihn erledigen. Also stand sie widerwillig auf, machte sich fertig und ergab sich ihrem Schicksal. So, das war's. Ich würde mich wahnsinnig freuen wenn diejenigen, die sich ein Urteil gebildet haben, mir dieses auch mitteilen würden. Ach ja, ich weiß nicht genau, wann das nächste Kapitel kommt. Ich habe es zwar schon angefangen, aber ich arbeite derzeit auch noch an einer anderen Geschichte, die mir momentan wichtiger ist. Ich hoffe, ihr bleibt mir trotzdem treu. Dann bis zum nächsten Kapitel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)