Time of Life von abgemeldet (Alles ist begrenzt) ================================================================================ Kapitel 4: Unerfreulicher Behördenbesuch (Teil 2) ------------------------------------------------- Kapitel 4: Unerfreulicher Behördenbesuch (Teil 2) Doch dann war es endlich soweit. Die Prüfung begann. Roy saß auf seinem Platz. Von dort aus hatte er eine gute Sicht. Er wusste, dass sie erst an fünfter Stelle dran sein würde. Bei den Kandidaten vor ihr passte er gar nicht wirklich auf, da er in Gedanken versunken war. Doch plötzlich wurde er aus eben diesen herausgerissen, von einer Stimme, die den nächsten Namen aufrief. Ihren Namen. Er lehnte sich nach vorne, so, als könne er ihr dadurch allein schon helfen. Und da kam sie. Selbstbewusst schritt sie in die Mitte der Halle und verbeugte sich. „Guten Tag. Ich freue mich ihnen heute meine Fähigkeiten unter Beweis stellen zu dürfen.“ Der Prüfer nickte anerkennend und stellte die obligatorische Frage: „Hast du auch etwas zum Zeichnen des Transmutationskreises dabei?“ Sie schüttelte den Kopf. „Brauch ich nicht.“, meinte sie. Roy bemerkte, dass der Prüfer etwas aus der Fassung geworfen worden war, sich aber schnell wieder fing. „Gut, wenn du meinst. Fang bitte an.“ Roy kannte diesen Spruch schon so gut, hatte ihn schon so oft gehört, doch nie war er so aufgeregt gewesen wie jetzt. Das Mädchen hatte nach dem Satz des Prüfers genickt und begann nun mit ihrer Transmutation. Sie stellte sich aufrecht hin, schloss kurz die Augen und öffnete sie nach wenigen Sekunden wieder. Ihre Hände schlugen blitzschnell aneinander und wurden dann auf den Boden gelegt. Links und rechts von ihr begann sich plötzlich etwas zu bewegen. Zwei Statuen wuchsen regelrecht aus dem Boden. Auf ihrer linken eine vollkommen schwarze, auf der rechten hingegen ein komplett weiße. Die Weiße hatte ein Zepter in der Hand, die schwarze hingegen ein Schwert. Sie sahen aus wie die Herrscher der zwei Gebiete, des Himmels und der Hölle. Doch dem nicht genug, klatschte das Mädchen noch einmal mit den Händen und hielt sie diesmal über den Boden. Aus diesem schwebte ihrer Hand nun ein Speer oder so etwas Ähnliches entgegen. Als sie ihn fertig transmutiert hatte, konnte man genau erkennen, was es sein sollte. Ein Doppelspeer. Eine Seite war weiß, die andere schwarz. Um Beide rankte sich eine steinerne Pflanze. Eine Rose, um genau zu sein. Roy selbst war so gebannt von ihrer Show, dass er gar nicht mitbekam, was im Publikum passierte. Dort ging ein teils anerkennendes, teils verängstigtes Raunen um. Doch das merkte er nicht. Sie stand stolz inmitten ihrer geschaffenen Werke und hielt ihren Speer fest in der Hand. Der Fuhrer klatschte. „Gute Show.“, meinte er. Yneria verbeugte sich. „Soll ich den hier lassen?“, fragte sie, während sie auf den Speer zeigte. King Bradley schüttelte den Kopf. „Den kannst du als Trophäe behalten.“, antwortete er lächelnd. Ihr Gesicht hellte sich auf. „Vielen Dank.“, sagte sie noch, bevor sie sich umdrehte und den Saal verließ. Draußen wartete bereits Roy auf sie. Er klopfte ihr anerkennend auf den Rücken. „Gut gemacht.“, war sein einziger Kommentar. Sie lächelte ihn an. „Danke.“ Zwei Wochen später. Roy saß in seinem Büro, als er ein zaghaftes Anklopfen hörte. „Herein.“, rief er und sofort wurde die Tür geöffnet. Yneria stand darin. Ihre Haare waren wieder geflochten, allerdings nicht sehr gründlich. Sie guckte neugierig zur Tür hinein. „Was willst du von mir? Warum hat Riza mich geweckt?“, fragte sie. Er seufzte. „Tut mir Leid. Ich dachte nicht, dass du noch schläfst.“ „Ach nicht so schlimm. Sag mir lieber, was los ist.“, unterbrach sie ihn. „Hatte ich gerade vor.“, erwiderte er und fuhr dann fort: „Die Ergebnisse der Prüfung sind da.“ Das Mädchen sah ihn froh an. „Wirklich?“, fragte sie noch mal nach, während sie sich in den Sessel setzte, der seinem Schreibtisch direkt gegenüber stand. Er nickte. „Und? Spann mich nicht so auf die Folter.“ Er hörte ihre Aufregung. Doch er selbst bereute das Ergebnis. Obwohl ihm klar gewesen war, dass es so ausfallen würde. „Ok, ich sag es dir. Aber du darfst nicht gleich ausflippen.“, ermahnte er sie. Sie nickte eifrig mit dem Kopf und ihre Anspannung stieg ins Unerträgliche. „Du hast bestanden.“, meinte er kurz und bündig. Sie konnte den Impuls nicht unterdrücken, sprang auf und rief: „Ja!“ Dann bemerkte sie ihn und setzte sich peinlich berührt wieder hin. „Tut mir Leid.“, sagte sie, doch er lächelte sie nur an. Es war das erst mal, dass er sie so glücklich gesehen hatte. „Es gibt aber noch mehr. Hier, ließ dir das mal noch durch.“ Er reichte ihr die Papiere. Sie zog sie aus dem Umschlag und begann zu lesen. Schnell war sie damit fertig und sah ihn fragend an. „Equilibrium?“ Er nickte. Er wusste was auf dem Papier stand. „Ja, Yneria Dazaraf, Equilibrium Alchemist.“ ~Flashback Ende~ „Yneria!! Bist du das wirklich?“, fragte er überrascht. Sie nickte. Dann setzte sie wieder die Miene auf, die sie früher immer hatte und sagte in dem üblichen Tonfall: „Du musst dir keine Sorgen machen, ich komm schon klar.“ Sein Gesicht hellte sich auf und er drückte sie erst mal an sich. „Du bist es wirklich.“ Ed stand daneben und verstand die Welt nicht mehr. ~Was sollte dieser Satz bedeuten? Und wieso umarmt er sie plötzlich?~ Yneria hingegen wollte sich gerade aus der Umarmung winden, als Roy sie losließ. Er hielt sie so an den Schultern fest, dass er ihr in die Augen sehen konnte. In schon fast wütendem Ton sagte er: „Wo um alles in der Welt warst du in den letzten Jahren. Erst meinst du, du hättest eine Mission und dann verschwindest du und meldest dich nicht mehr. Für über vier Jahre. Du hast Glück, dass man dir deinen Titel nicht aberkannt hat. Und außerdem: Ich habe mir Sorgen gemacht.“ Bei den letzten Worten war seine Stimme sanfter geworden. Yneria wich seinem Blick aus. „Tut mir Leid...“, meinte sie. Sie fühlte sich nicht gerade gut. Ihr anfänglicher Enthusiasmus war verschwunden. Schuldgefühle stiegen in ihr auf und sie wusste nicht, was sie nun machen sollte. Sollte sie die Wahrheit sagen? Konnte sie die Wahrheit überhaupt sagen? Immerhin ging es dabei im auch ums Militär. Nein, das durfte er nicht erfahren. „Ich hatte einfach keine Möglichkeit zu schreiben. Tut mir wirklich Leid.“, entschuldigte sie sich abermals. Sie schickte einen flehenden Blick zu Ed herüber und hoffte, dass er diesen verstand. Anscheinend schon, denn er nickte. Roy hingegen schüttelte einmal den Kopf. „Du willst mir ja anscheinend nicht die ganze Wahrheit sagen, da kann ich nichts machen. Aber warum kommst du nach so langer Zeit mit dem Fullmetal Alchemist hier her?“ Sie senkte den Kopf und wollte gerade antworten, als Ed ihr zuvorkam: „Ich habe sie zufällig getroffen. Und weil sie auch ins Militär musste, sind wir zusammen gegangen.“ „Stimmt das?“, wandte sich Roy fragend wieder an Yneria. Sie nickte mit dem Kopf. Ihr schlechtes Gewissen wollte nicht weichen. Schließlich belog sie hier gerade den Mann, der ihr so geholfen hatte. Doch hatte sie nicht erwartet ihn hier anzutreffen. Er war doch eigentlich in East City stationiert gewesen, oder? Dass er versetzt worden sein könnte, daran hatte sie überhaupt nicht gedacht, und so fiel ihr auch keine weitere Ausrede ein. Roy seufzte: „Ok, ich frage nicht mehr weiter nach. Zumindest nicht hier. Kommst ihr beide mit in mein Büro?“ Yneria und Ed sahen sich an. „Ich muss sowieso dahin.“, meinte Ed. „Ich meiner Meinung nach ja auch.“, erklärte Yneria. Also drehten sie sich wieder zu Roy um und folgten ihm durch die Gänge. I m Büro angekommen, trug Roy Ed gleich seine Arbeit auf. Ed stöhnte, als er hörte, was er alles machen musste. Wiederrede war zwecklos und so machte er sich murrend an die Arbeit. Dazu ging er ins Nebenzimmer, wo sein Schreibtisch stand. Yneria und Roy blieben alleine im Raum zurück. Sie saß auf dem alten Sessel. Alles hier erinnerte sie an sein altes Büro. Es sah ziemlich gleich eingerichtet ein. Er schien diesen Stil einfach zu mögen. „Yneria.“ Roys Stimme ließ sie aufschrecken. “Was ist?”, fragte sie überrascht. „Erzählst du mir jetzt bitte die wahre Geschichte?“, bat er. Sie sah in seinen Augen, dass er keine Lügen oder Verweigerungen dulden würde. „Aber du darfst das, was ich dir jetzt erzähle, niemandem sagen. Nicht Ed und schon gar nicht dem Militär.“, lenkte sie ein. „Ich habe verstanden. Du hast mein Wort.“, versprach er. Sie seufzte. „Gut. Also....“, begann sie ihre lange Geschichte zu erzählen. Die Geschichte der letzten Jahre. Ed schloss die Tür hinter sich. Hatte der Major einen Knall? Wie um alles in der Welt sollte er all diese Arbeit erledigen? Konnte er nicht ein bisschen netter zu ihm sein? Immerhin kannten sie sich jetzt schon seit sechs Jahren. Ok, Freunde konnte man sie wirklich nicht nennen. Aber trotzdem. Insgeheim konnte er sich ja denken, warum er ihn rausgeschmissen hatte, mit so viel Arbeit, dass er damit nicht vor dem Abend fertig sein würde. Er wollte allein mit Yneria reden. Aber warum durfte er nicht dabei sein? Woher und warum kannten sie sich? Wie lange schon? Warum hatte er sie nie gesehen, wenn sie doch so oft bei ihm gewesen sein sollte? Sie schienen ja eine ziemlich gute Beziehung zu haben. Was hatte sie von einem Besuch abgehalten? Hatte es etwas mit den Typen zu tun gehabt, die sie gejagt hatten? Fragen, Fragen, nichts als Fragen. Nicht etwa Antworten, sondern immer nur Fragen. Obwohl ihm immer noch der Kopf rauchte machte er sich an die Arbeit. Stunde um Stunde verging und der Stapel an Arbeit wurde immer kleiner und kleiner, bis er schließlich beim letzten Blatt angelangt war. Die ganze Zeit waren seine Gedanken bei Roy und Yneria gewesen. Ab und zu waren sie abgeschweift, aber immer nur kurz. Bei diesem letzten Blatt achtete er eigentlich gar nicht mehr auf das, was er machte. Er wollte einfach nur schnell fertig werden. Und dann war es endlich geschafft. Er war fertig. ~Endlich~, dachte er sich und streckte erst mal seine steifen Glieder. Dann stand er auf und ging auf die Tür zu und öffnete diese vorsichtig. Doch zu seiner Verwunderung hörte er keine Stimmen. Das Einzige, was er hörte, war das Kratzen einer Feder auf Papier. Er öffnete die Tür ganz und blieb verwundert im Türrahmen stehen. Wo war sie hin? So, das war Kapitel 4. Hätte nicht erwartet, dass ich jemals dazu kommen würde. Ich hoffe, ich bekomm für dieses Kapitel ein bisschen Rückmeldung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)