Time of Life von abgemeldet (Alles ist begrenzt) ================================================================================ Kapitel 2: Informationenaustausch --------------------------------- Kapitel 2: Informationenaustausch Yneria war allein in dem Raum. Es war hell draußen, doch sie machte lieber keine Aussage darüber wie lange sie geschlafen hatte. ~Lang genug jedenfalls. Das Gift hat nachgelassen. Ich glaube, ich kann wieder aufstehen.~ Gedacht, getan. Langsam und vorsichtig bewegte sie erst ihren Arm, dann ihre Beine und schließlich setzte sie sich auf. Etwas misstrauisch begann sie vom Bett auf ihre Beine zu rutschen. Behutsam verlagerte sie ihr Gewicht auf diese und erwartete schon den Schmerz, doch der blieb aus. Also wurde sie mutiger und bald stand sie wieder auf den Beinen. Der erste Schritt jedoch war schwerer als erwartet. ~Mist, man merkt halt doch, dass ich länger als mir lieb war hier gelegen habe. Jetzt muss ich mich erst mal wieder ans Laufen gewöhnen.~ Mühsam machte sie den nächsten Schritt und dann noch einen. Langsam kam ein Rhythmus in die Schritte und nach kurzem Üben konnte sie einigermaßen gut im Zimmer hin und her laufen. ~Geht doch. Ist überhaupt jemand zu Hause?~, fragte sie sich still und machte sich auf den Weg zur Tür. Dort angelangt öffnete Yneria sie vorsichtig und spähte in den Flur hinaus. Niemand zu sehen. Sollte sie rufen? Sie entschied sich lieber dafür sich umzusehen. Bewegung konnte ja nicht schaden. Nach wenigen Schritten in den Flur hinaus, konnte sie aber immer noch kein Geräusch wahrnehmen. ~Müssen wohl alle unterwegs sein. Komisch... Warum lassen die mich hier allein...~, grübelte sie. Sie war so in Gedanken, dass sie gar nicht den Jungen bemerkte, der aus der letzten Tür getreten war und nun auf sie zukam. „Kannst du dich denn schon wieder so gut bewegen?“, fragte er verwundert. Aus ihren Gedanken gerissen erschreckte sie sich so sehr, dass sie natürlich erst mal prompt das Gleichgewicht verlor. Sie wurde von dem Jungen, der sie auch erschreckt hatte, aufgefangen. „Hupps, sieht ja nicht so aus. Ich glaube du solltest dich wieder hinlegen, Yneria.“, meinte er leicht schmunzelnd. Sie schüttelte den Kopf. „Geht schon. Du hast mich nur erschreckt, da habe ich die Balance verloren. Und gelegen hab ich meiner Meinung nach lang genug. Halt mal... Woher kennst du meinen Namen? Und wer bist du überhaupt?“, fragte sie ihn misstrauisch. Er lächelte. „Alles der Reihe nach. Tut mir Leid, dass ich dich erschreckt hab. Ich bring dich jetzt erst mal ins Wohnzimmer. Dort können wir bestimmt besser reden und du kannst sitzen.“ Yneria murrte ein wenig beleidigt: „Na gut, wenn es sein muss...“ „Aber ich geh alleine.“, warnte sie ihn. Er nickte. Im Wohnzimmer zeigte er auf das Sofa, woraufhin sich Yneria sich darauf setzte. Er selbst setzte sich in den Sessel, der neben dem Sofa stand. Sie wollte gerade den Mund aufmachen, als der Junge ihr zuvorkam: „Bevor du überhaupt fragen kannst, stell ich mich lieber mal vor. Mein Name ist Alphonse Elric, ich bin der kleine Bruder von Ed. Und deinen Namen kenn ich von ihm. Mehr als deinen Namen kenne ich allerdings nicht. Nii-san war nicht gerade gesprächig, was dich angeht.“ Sie war verwundert. Warum hatte Ed so wenig über sie erzählt? Konnte er nichts sagen oder wollte er nicht? Aber das mit den Automails war doch eine von vielen Sachen, die man hätte erzählen können. Oder das sie unglaublich warme Kleidung getragen hatte. Oder das sie vergiftet worden war. Oder das sie die beiden Typen augenscheinlich besser kannte. Oder, oder, oder.... Obwohl sie nicht viel von sich erzählt hatte, gab die Situation an sich doch schon genug Informationen bzw. Fragen. Yneria bekam gar nicht mit, wie sie immer mehr in ihren Gedanken versank. Al musste sich ein Grinsen verkneifen. Er hatte das Gefühl die Rauchwolken über ihrem Kopf förmlich sehen zu können. „Du musst mir nichts über dich erzählen, wenn du nicht willst. Ich bin aber trotzdem neugierig.“, holte er sie sanft aus ihren Gedanken zurück. Sie sah auf. Etwas verdattert schaute sie drein. „Na ja, wir können es ja versuchen. Was willst du wissen?“, antwortete sie. „Ich kann dir allerdings nicht versprechen, dass ich alle deine Fragen beantworte.“ Er nickte. Das hatte er sowieso nicht erwartet. „Okay, dann wollen wir mal anfangen: Erst mal, wie heißt du eigentlich mit vollem Namen?“ „Yneria Dazaraf. Ist allerdings nur der Nachname meiner Adoptivfamilie.“ „Du bist adoptiert?“ „Ja, weil meine Eltern im Ishbarkrieg gestorben sind. Deshalb habe ich ja auch zwei Automails.“ „Hmm, ist mir auch schon aufgefallen... wäre meine nächste Frage gewesen. Wie alt bist du?“ „Wie alt bist du?“, gab sie die Frage zurück. „17“ „Ebenfalls.“ „Interessant.“ „ Darf ich jetzt auch mal was fragen?“ „Natürlich, immer drauf los.“ „Wie alt ist Fullmetal?“ „Fullmetal? Nii-san ist 18, aber du kannst ihn ruhig Ed nennen. Sonst hört sich das so förmlich an.“ „Ok, werde ich mir merken. Eine Frage hab ich noch: Wo genau sind wir hier?“ „In einem Hotel in Central City. Das Hauptquartier ist direkt um die Ecke. Nii-san ist auch gerade dort.“ Yneria stöhnte auf: „Das Militär hat mir jetzt gerade noch gefehlt. Hilft wohl alles nichts.... Muss wohl auch bald dorthin. Ach ja, warum ist Ed dort? Doch nicht etwa um mich zu melden oder?“ „Nein, nein, keine Angst. Der hat nur ein bisschen Arbeit zu erledigen. Aber kannst du mich vielleicht aufklären, wieso du ins Central Hauptquartier musst?“ „Lange Geschichte.“ Er wollte gerade weiter nachhaken, als man einen Schlüssel in der Tür hörte. Beide sprangen auf und steckten ihre Köpfe aus dem Türrahmen des Wohnzimmers. Im Flur sahen sie einen vollkommen erschöpften Edward Elric. „Ed!“, „Nii-san!“, riefen sie wie aus einem Mund. Ed hob verwundert den Kopf und sah sie an. „Was machst du denn mit Al im Wohnzimmer? Solltest du nich eigentlich im Bett liegen?“, fragte er ziemlich verwirrt. Sie schüttelte nur kurz den Kopf. Dann meldet Al sich zu Wort: „Ich habe mich ein bisschen mit ihr unterhalten. Du hast mir ja nicht gerade viele Infos gegeben. Da habe ich es selbst in die Hand genommen.“ Ed fing sich schnell wieder. „Na dann hab ich mir das Reden ja gespart. Und dir, Yneria, scheint es ja auch schon besser zu gehen.“ Ein weiteres Nicken kam von Yneria. „Mir geht’s schon viel besser. Oh Mist!!! Ich wollte noch fragen wie lange ich diesmal geschlafen hab.“, fügte sie hinzu. Ed grinste. „Keine Angst, diesmal war es nur ein Tag.“ Al hörte sie erleichtert aufatmen. Kurz darauf verdunkelte sich ihre Miene jedoch wieder. „Was hast du denn?“, fragte Ed, der diese Veränderung in ihrem Gesicht auch mitbekommen hatte. Sie seufzte einmal kurz, dann antwortete sie: „Wann gehst du wieder ins Hauptquartier?“ „Morgen, warum?“ „Na ja, ich muss da wohl oder Übel mitkommen.“ Er sah sie verwundert an. „Warum musst du mitkommen?“ „Ist eine zu lange Geschichte. Wirst ja morgen sehen, wieso.“, meinte sie und fügte schnell noch ein „Fragt lieber nicht noch weiter nach, ich sag heute sowieso nichts mehr“ hinzu, weil die Brüder gerade im Begriff waren, weiter nachzufragen. Al nickte, zum Zeichen das er verstanden hatte. ~Ich frage mich zwar immer noch, was es mit dem Militär auf sich hat, aber ich glaube nicht, dass ich noch mehr aus Yneria rausbekomme. Da heißt es wohl abwarten und Tee trinken~ „Sollten wir jetzt nicht langsam essen? Es ist immerhin schon dunkel.“, fiel Al plötzlich auf. „Gerne“, antwortete Ed, „Ich habe einen riesigen Hunger“ Auch Yneria stimmte zu und so machten sie sich alle drei auf in die Küche. ~Yneria wirft doch immer mehr Fragen auf. Was hat sie Al erzählt? Hoffentlich ist er nicht beleidigt, weil ich ihm so wenig gesagt habe. Obwohl, das ist nicht seine Art. Awww, das macht mich alles noch wahnsinnig!~, dachte Ed sich, während sie in die Küche gingen. ~Ach egal. Erst mal auf das hier und jetzt konzentrieren. Alles Weitere klärt sich hoffentlich morgen~ „Was willst du eigentlich essen, Yneria?“, hörte er sich selbst fragen. „Weiß noch nicht.“, antwortete die Angesprochene, welche sich gerade den Inhalt des Kühlschrankes ansah. „Ich glaube ich esse einfach ein Brot.“, meinte sie nachdem sie ihre Inspektion abgeschlossen hatte. „Wir können auch nach unten ins Restaurant gehen.“, bemerkte Al. „Nein, nein, ich will lieber hier essen.“, antwortete sie. Nach dem Essen räumten sie ihre Sachen weg und Yneria entschied sich nun doch dafür, schlafen zu gehen, mit dem Argument, dass der nächste Tag bestimmt anstrengend werden würde. Ed und Al wünschten ihr eine gute Nacht und gingen selbst noch ins Wohnzimmer. „Was hast du eigentlich mit ihr besprochen?“, fragte Ed neugierig. Al grinste. „Ach nur dies und jenes. Ich habe versucht ein bisschen mehr über sie in Erfahrung zu bringen.“ „Und, ist dir das auch gelungen?“, fragte Ed weiter nach. „Na ja, wie man’s nimmt. Aber ich würde sagen eigentlich schon.“, antwortete Al. Ed musste ein weiteres mal mit „Und?“ nachhaken, bevor Al zu erzählen begann: „Also, ich habe erfahren, dass sie wie ich 17 ist und mit ganzem Namen Yneria Darazaf heißt. Das ist allerdings nur der Nachname ihrer Adoptivfamilie. Das mit den Automails weißt du ja bestimmt schon, so wie ich dich kenne. Und sie hat gefragt wo wir sind und auf die Antwort mit dem HQ sah sie nicht gerade begeistert aus, wie du ja bereits mitbekommen hast.“ „Ja, das mit den Automails wusste ich wirklich schon. Aber den Rest wusste ich nicht. Wie hast du so viele Informationen bekommen?“, fragte er nach, überrascht, dass sein Bruder so viel herausgefunden hatte. Al grinste. „Einfach nur nachgefragt.“ ~War ja klar.~, dachte Ed sich. Al schaffte es mit einfachem Reden jede Menge Informationen zu bekommen. „Ok, über das mit dem HQ zerbrechen wir uns lieber nicht weiter den Kopf. Was es damit auf sich hat erfahre ich ja hoffentlich morgen.“, wiederholte Ed seine Gedanken von vorhin laut. Al nickte. „Vielleicht sollten wir jetzt auch schlafen gehen, nicht?“ Ed stimmte zu und so machten sie sich beide auf ins Bett. Ed schlief an diesem Abend schneller ein als sonst, obwohl sein Kopf einmal mehr keine Ruhe geben wollte. Doch sein Schlaf war unruhig und so brachte diese Nacht nicht sehr viel Erholung. Als er am nächsten Morgen aufwachte, fühlte er sich nicht gerade blendend. ~Na ja, sehen wir was der Tag bringt~, mit diesem Gedanken stand er auf. In einen neuen Tag. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)