Shaman King von Misato-6 (Pleiten,Pech,Pannen und andere Probleme) ================================================================================ Prolog: Wie alles begann ------------------------ Erst mal hey an alle, die diese FF lesen. Dies ist meine zweite FF und ich hoffe, dass sie euch gefällt. Der Prolog ist nur der Auftakt und bringt jeden erst einmal auf den selben stand. Soviel von mir und jetzt viel Spaß beim lesen. --- Prolog: Wie alles begann Es war ein herrlicher Wintertag und überall auf der Straße liefen Kinder herum. Die Eltern sahen lächelnd zu wie die kleinen Schneemänner bauten, rodelten oder Schneeballschlachten veranstalteten. Unter den spielenden Kindern war auch ein 12 jähriger Chinese mit seiner 4 Jahre ältere Schwester. Während die 16 jährige sich blendend mit ihrem Freund Lee vergnügte, saß der 12 jährige nur gelangweilt im Schnee. Nach einigen Minuten jedoch, bekam er einen Schneeball mitten ins Gesicht. Noch bevor einer etwas sagen konnte sprang er urplötzlich auf, ging sofort auf den Jungen, der den Schneeball geworfen hatte, zu und packte ihn am Kragen. „Sag mal was sollte das denn? Willst du unbedingt ärger mit mir?“ Der blauhaarige sah nur geschockt auf den Jungen, der ihm immer noch am Kragen hielt. Es war nicht seine Absicht gewesen diesen Wütend zu machen. Im Gegenteil es sollte vielmehr eine Aufforderung zum mitmachen sein. Aus diesem Grund und aufgrund der Reaktion versuchte er sich deshalb eine Ausrede einfallen zu lassen. „T’schuldige, dass ich dich getroffen habe, war keine Absicht. Wenn ich gewusst hätte, was du für ein Spielverderber bist, wäre ich noch nicht mal in deine Nähe gekommen!“ Noch bevor der junge Chinese darauf etwas erwidern konnte, mischte sich ein braunhaariger Junge in das geschehen ein. „Was bist du so gereizt? Es schneit wir haben Schulfrei und das sollten wir feiern. Wer von euch hat Lust mit mir einen Schneemann zu bauen?“ Der blauhaarige riss sich bei diesen Worten los und ging auf den braunhaarigen zu. Er war mehr als begeistert nicht nur, da er so einen Grund hatte Abstand von dem schwarzhaarigen zu kriegen, sondern auch weil er die Idee genial fand. Was war ein Schneetag schon ohne einen selbstgemachten Schneemann. „Super Idee, sag mal wie heißt du eigentlich? Mein Name ist Horo Horo aber alle nennen mich Trey.“ „Mein Name ist Yo. Kommst du auch….“ Nach diesen Worten schien Yo zu überlegen was er sagen sollte, doch der schwarzhaarige Chinese kam ihm zuvor. „Mein Name ist Ren und ich bin für so etwas definitiv zu alt.“ „Wieso, wie alt bist du denn?“ Nun war Trey erst recht verwirrt. Wie konnte man bitte für einen Schneemann zu alt sein. Immerhin war das bei seinen Eltern eine Art Tradition. Um genau zu sein haben alle Einwohner des Dorfes, in dem er lebte, sich an dem Schneemannbau beteiligt. Meistens hatten sie am Ende sogar eine ganze Armee von den weißen Schneemenschen an den Wegen stehen. Und wenn er sich genau umblickte sah er auch hier viele Erwachsene, die sich an einem Schneemann versuchten. „Ich wüsste nicht was dich das angeht!“ Antwortete der Chinese schnippisch und wollte gerade gehen, als ihn der braunhaarige auch schon wieder zurückhielt. „Dann nicht, aber willst du dann nicht vielleicht doch mit machen? Mit mehreren macht es doch mehr spaß.“ Ren schüttelte daraufhin nur den Kopf und die anderen zuckten daraufhin mit den Schultern und fingen an einen großen Schneemann zu bauen. Der junge Chinese sah den beiden einfach nur gelangweilt zu, bis ein großer Junge mit Elvis-Tolle neben ihm stehen blieb und die Jungs ebenfalls beobachtete. Dieser schien Ren jedoch nicht zu beachten, da er nur Augen für den Schneemann hatte. Doch ohne jede Vorwarnung mischte sich dieser in den Bau des Schneemannes ein. „Hey, wenn der richtig gut werden soll, müsst ihr ihn auch rund und nicht eckig machen.“ „Versuchen wir doch, wir kommen nur nicht richtig dran.“ Der 16 jährige sah den blauhaarigen daraufhin kurz an, bis er sich zu ihnen kniete und ihnen half. Es war lange her dass er so etwas gemacht hatte, doch es dauerte nicht lange, da war auch er mit voller Begeisterung am Werk. „Ach übrigens mein Name ist Ryu und wer seid ihr?“ Die beiden beantworteten seine Frage und schon ging die Arbeit an dem Schneemann weiter. Einige Minuten später gesellten sich noch zwei Jungen dazu, die fleißig bei dem Aufbau des Schneemannes halfen. Während des Bauens stellte sich heraus, dass sie Manta und Joco hießen. (Fragt nicht wieso die alle in Japan sind. Ist nun mal der beste Startpunkt.) Es dauerte nicht lange, da hatten sie ihre Arbeit beendet und einigten sich darauf eine Schneeballschlacht zu veranstalten. Völlig ungehemmt liefen sie zuerst ans eine ende der Straße. Das Ziel war die anderen zu finden und dann abzuwerfen. Trey glaubte als erstes einen Volltreffer starten zu können, da er wenige Minuten später den braunhaarigen sah, der sich mit einem blonden Mädchen unterhielt. „Jetzt habe ich dich Yo.“ Bei diesen Worten drehten sich die beiden zu dem Schrei um und sahen sofort, was der blauhaarige vorhatte. Zu seinem Glück oder besser gesagt Pech, konnte das auserwählte Opfer gerade noch rechtzeitig ausweichen, weshalb der Schneeball das Mädchen, dass hinter ihm stand traf. Während der Schnee noch ihren von der Kälte geröteten Wangen hinunter lief, warf sie dem blauhaarigen einen geradezu tödlichen Blick zu. „Sag mal was fällt dir eigentlich ein? Schon mal gehört, dass man eine Private Unterhaltung nicht mit einem Schneeball unterbricht?“ Während der braunhaarige sich bei dem Geschrei die Ohren zu hielt, wusste der Junge, der Trey hieß, nicht was er sagen sollte. Erst hat ihn dieser Chinese angeschrien und jetzt das Mädchen. Heute war echt nicht sein Tag. „Tut mir Leid ich wollte…“ Doch bevor er weiter reden konnte, traf ihn ein Schneeball direkt am Kopf. Völlig verwirrt fasste er an die getroffene Stelle. Der Schnee lief derweil unbeirrt an seiner Schläfe herunter und er konnte nicht anders als sich die nassen Spuren vom Gesicht zu wischen. Erst danach blickte er sich zu dem Angreifer um und stellte mit Entsetzen fest, dass es ein breit grinsender Yo war. Doch wie konnte das sein immerhin stand dieser doch direkt vor ihm. Nun konnte Trey mit Bestimmtheit sagen, dass er absolut gar nichts mehr verstand. „Was? Wie bist du…was hast du…Seid ihr…?“ Trey sah bei den abgehackten Sätzen von dem einen zum anderen. Erst jetzt fiel ihm auf, dass der Junge, den er abwerfen wollte wesentlich längere Haare hatte und auch andere Sachen trug. Doch bevor einer auf seine nicht beendeten Fragen antwortete, wendete sich Yo an den langhaarige. „Sag mal wieso verwechseln uns immer alle miteinander?“ Der Angesprochene sah nur zu Yo, zuckte dann aber mit den Schultern. „Keine Ahnung, vielleicht weil wir Zwillinge sind?“ Der Langhaarige drehte sich bei diesen Worten kopfschüttelnd um, nur um beinah in vier Leute hinein zu laufen. „Sorry hab dich nicht gesehen Yo. Ähm…wieso hast du dich eigentlich umgezogen und wieso sind deine Haare jetzt auf einmal so lang?“ Ryu sah den langhaarigen fragend an, welcher langsam mit seinen Nerven am Ende war. „Erstens ich heiße nicht Yo. Zweitens lautet mein Name Hao und drittens verabschiede ich mich jetzt. Yo vergiss nicht, dass wir um elf zu Hause sein müssen!“ Bei diesen Worten richtete sich die Aufmerksamkeit auf Yo. Joco sah nur geschockt von Yo zu Hao und wieder zurück. „Ist ja irre. Wer von euch ist der Klone?“ „Wir sind Zwilling, du Idiot. Oder ist dir das Wort unbekannt?“ Alle Anwesenden außer das blonde Mädchen und Yo wichen bei diesen Worten einige Schritte zurück und hoben abwehrend die Hände. „Reg dich doch nicht so auf, ich wollte doch nur einen Scherz machen. Yo hat ihn doch auch verstanden!“ „Klar. Er ist auch derjenige, der in der Schule ständig einschläft und immer mit einem blauen Auge davon kommt, nur weil die Lehrer uns immer verwechseln! Nach ’ner Zeit nervt es einfach.“ Bei diesen Worten wollte der langhaarige sich gerade wieder zum gehen umwenden, als plötzlich zwei große Männer vor ihm standen. Die Männer hatten die kleine Gruppe seit einiger Zeit beobachtet und sind zu dem Schluss gekommen, dass sie mehr als nur perfekt für ihr vorhaben waren. „Hey Jungs, ich bin Regisseur für den neuen Film Shaman King und bräuchte noch ein paar Hauptdarsteller. Hättet ihr Lust so berühmt wie die großen Stars zu werden?“ Alle aus der Gruppe sahen den Sprecher, mit einigen Ausnahmen, strahlen an. Doch bevor einer der Anwesenden etwas sagen konnte mischte sich der Langhaarige ein. „Mein Bruder und ich müssen leider absagen. Yo, wir sollten langsam zurückgehen!“ Der braunhaarige sah seinen Bruder kurz an, folgte ihm aber mit gesenktem Kopf. „Sag nicht, dass du nicht wie dein Vorbild sein willst!“ Der langhaarige sah den Regisseur daraufhin nur kurz an. Insgeheim fragte er sich ob diese noch ganz bei Trost waren, denn soweit er zurückdenken konnten, gab es für jeden Film offene Castings, es sein denn die werten Regisseur hatten schon einen berühmten Schauspieler für die Rolle im Sinn. Aus diesem Grund äußerte er sich auch mit einer recht skeptischen Mine dazu. „Bedauerlicherweise sind meine Helden alle Märtyrer und sterben will ich jetzt noch nicht! Außerdem bräuchten wir die Einverständniserklärung unserer Eltern und die sind der Meinung, dass die Schule vorgeht.“ Die Männer sahen den langhaarigen kurz an. Wenn sie ehrlich waren, dann hätten sie nicht mit so viel Abgeklärtheit bei einem Jungen in diesem erwartet. Allerdings waren sie entschlossen genug um über diese Tatsache zu ignorieren und die Schwierigkeiten in Angriff zu nehmen. Aus diesem Grund holten sie auch sofort eine Visitenkarte heraus und übergaben sie dem Skeptiker. „Falls ihr es euch anders überlegt ruft mich an! Denn ich bin mir sicher, dass ich eure Eltern rumkriege.“ Yo fing bei diesen Worten an zu strahlen und sah seinen Bruder flehend an. „Ich werd’s erwähnen, versprechen kann ich nichts!“ Mit diesen Worten, ging jeder, nach dem er eine Visitenkarte bekommen hatte, seine eigenen Wege. Die meisten mit der Hoffnung im Herzen, dass sie demnächst selber zu den Teenie-Stars gehört. Während ein Großteil der Eltern auch schnell zu sagte, blieben die Eltern der Zwillinge hart. Hao hatte das Thema nur Kurz angeschnitten, doch schon bei der Antwort war zu erkennen, dass sie die Idee nicht gut hießen. Doch bevor Hao die Gelegenheit hatte seinem Bruder zu liebe noch einmal darauf zu sprechen zu kommen, hatte dieser ihm bereits die Visitenkarte abgenommen und den Regisseur angerufen. Dieser kam auch sofort mit seinem Kollegen vorbei und versuchte sofort mit den Eltern der Zwillinge zu verhandeln, doch genau diese Tatsache machte diese noch sturer in ihrer Entscheidung. Letzten Endes mischte Hao die Situation ein wenig auf, da er das herum Geschreie im Haus nicht mehr ertragen konnte. Kurzer Hand nahm er seine Decke und verließ das Haus. Sein Ziel war das altbewährte Baumhaus, auf das er immer verschwand, wenn seine Großeltern mal zu Besuch kamen und an allem rumzumeckern hatten und ihren Lärmpegel nicht untern halten konnten. Erst bei dieser Aktion sahen die Erwachsenen auf die Uhr und stellten entsetzt fest, dass es schon zwei Uhr morgens war. „Wie kann man sich so lange an einem Thema festbeißen? Wie auch immer ich beende diese Unterhaltung und hol den Jungen wieder rein!“ Mit diesen Worten stand ein braunhaariger Mann auf und wollte gerade nach draußen gehen, als er von dem schwarzhaarigen Regisseur zurückgerufen wurde. „Und was ist jetzt mit dem Ergebnis.“ „Das sage ich ihnen.“ Bei diesen Worten richteten sich alle Blicke auf die schwarzhaarige Frau, die vor kurzen noch besorgt nach draußen gesehen hatte. „Wenn die beiden bei diesem Film mitmachen wollen, dann erlauben wir es ihnen, aber nur wenn sie die Schule nicht vernachlässigen. Und sollte ich den Eindruck bekommen, dass die Jungs überfordert werden, war dass das letzte Mal, dass sie sie gesehen haben.“ Die beiden Regisseure nickten sofort eifrig und erhoben sich von ihren Stühlen. „Versprochen. Wir werden sie nicht von der Schule abhalten und auch nicht überfordern.“ Die Frau nickte nur und wendete sich dann zu ihrem Mann, der auch ohne dass sie ein Wort sagte verstand, was sie wollte. Sofort verließ er das Haus und holte Hao, der mittlerweile im Baumhaus eingeschlafen war wieder rein und legte ihn anschließend in dessen Bett. Erleichtert darüber, dass er nicht aufgewacht war, ging er wieder zu den anderen und verabschiedete sich von den Regisseuren. Sie wussten nicht, was aus dieser Entscheidung folgen würde, doch eines wussten sie und zwar, dass sie alles dafür tun würden um sicher zu stellen, dass es den Jungs gut geht. Immerhin gehört das zu den Aufgaben, wenn man Kinder hat, auch wenn sie selber solche Entscheidungen als Kind immer gehasst haben. Sie wussten nicht ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatten. Im Moment wollten sie die beiden Regisseure nur loswerden, doch im Nachhinein war diese Vereinbarung mehr als nur fair. Immerhin würden die beiden dann etwas mehr mit anderen unternehmen und nicht nur bei Gruppenarbeiten in der Schule oder Feiern mit anderen Kindern zu tun haben. Doch sie waren nicht die einzigen, die bedenken an ihrer Entscheidung hatten, auch die anderen Eltern sahen der Zukunft besorgt entgegen. Die einzigen, die sich auf den ersten Termin freuten waren die Kinder, die so groß wie ihre Idole werden wollten. Für sie war dieser Film der Schlüssel zum Erfolg und der erste Schritt zum Ruhm. --- So das war's erst einmal. Im Moment sind noch keine Pannen ect. enthalten, dies wird sich aber in den darauffolgenen Kapitel ändern. Wie gesagt, der Prolog ist nur der Auftakt, die Katastrophen, Quängeleien ect. beginnen im ersten Kapitel. Also bis dann. Eure Misato Kapitel 1: Einführung --------------------- So da bin ich wieder zurück am Start. Erst einmal richte ich meinen herzlichen Dank an Lady_AnnaKyoyama und KITE017 für die lieben Komis. Ich hoffe ich habe auch dieses Mal euren Geschmack getroffen. Jetzt wünsche ich aber viel Spaß beim lesen. --- Kapitel 1: Einführung Seid dem Tag, an dem die Regisseure einige Kinder auf der Straße aufgepickt und ihnen angeboten haben in einem Film mitzuspielen sind einige Tage vergangen. Die Auserwählten waren total aufgeregt über diese einmalige Chance und konnten kaum noch an etwas anderes Denken. Auch bei den Zwillingen sah es nicht anders aus. Jedenfalls bei einem von ihnen. Während die beiden der Sache mehr als locker entgegen ging, war immerhin Yo innerlich total begeistert. Der einzige Grund wieso er keine Luftsprünge machte war, weil er Angst hatte, dass seine Eltern es sich noch mal anders überlegen könnten. „Weißt du, vielleicht solltest du öfters mal ausziehen, dann erlauben sie uns demnächst alles was wir wollen.“ „Von wegen. Der einzige Grund wieso sie nachgegeben haben war, dass ihnen die Sache zu viel wurde und sie die Typen aus dem Haus kriegen wollten.“ Yo sah seinen Bruder daraufhin irritiert an. Für seinen Geschmack schien Hao genauso wenig von der Sache zu halten wie ihre Eltern. Doch wenn dem so war wieso machte er dann bei der Sache mit. Bevor er jedoch den Mut aufbringen konnte das Thema anzusprechen, wurde seine Aufmerksamkeit auf einen amerikanischer Junge gelenkt. „Hey du bist ja auch hier, Yo. Ähm wer von euch war noch mal Yo?“ Joco konnte sich daraufhin nicht mehr zurückhalten und fing an zu lachen. Hao hingegen verdrehte nur die Augen und wollte den Amerikaner gerade seine Meinung sagen, als sich der Chinese einmischt, der die Unterhaltung zufällig mitbekommen hatte. „Bist du so blind, oder tust du nur so? Jeder Idiot sieht, wer von ihnen Yo ist. Kleiner Tipp Yo hat kurze Haare, keine langen.“ Joco sah Ren daraufhin nur wütend an. Ihm war das ganze durchaus bewusst, doch diese Situation konnte er einfach nicht ungenutzt lassen. Immerhin war es ja nicht seine Schuld wenn seine Mitmenschen keinen Spaß verstehen. „Mensch, reg dich ab, das sollte doch nur ein Scherz sein.“ „War aber nicht komisch!“ Joco sah Hao und Ren verwundert an, da die beiden den Satz wie aus einem Mund gesagt haben. Doch bevor noch einer etwas zu diesem Thema sagen konnte, kamen die Regisseure und die anderen um die Ecke und hielten auf sie zu. Kurzerhand wurden alle von diesen freundlich begrüßt und auch die Entdeckten begrüßten sich gegenseitig. Wenigen Minuten später betraten sie eine große Halle und staunten nicht schlecht. Im Vorfeld hatten die beiden Männer einen Abholtermin mit den Eltern abgemacht, weshalb sie in gewisser Weise unter Zeitdruck standen. Es ging ihnen bei der Einhaltung darum den Eltern ihre Glaubwürdigkeit und Aufrichtigkeit zu beweisen, immerhin wollten sie die Besetzung bis zum Schluss des Films behalten. Aus diesem Grund versuchten sie auch schnell die Aufmerksamkeit der Versammelten auf sich zu lenken um so wenig Zeit wie möglich zu verlieren und den Tag möglichst Produktiv zu nutzen. „Gut Kinder, ich schlage vor, dass… Kinder….hört ihr mir eigentlich zu? Kinder!“ Erst als der Regisseur das letzte Wort förmlich schrie, wendeten sich alle zu dem Mann. „Gut, ich will euch erst einmal mit den Film vertraut machen, den wir hier drehen. Als der Film heißt ‚Shaman King’. Die Hauptpersonen, also in dem Fall ihr, sind Schamanen…“ Doch bevor er weiter reden konnte, mischte sich ein junges Mädchen mit pinken Haaren ein. „Schamanen? Was soll das denn sein?“ Bevor der Regisseur auf die Frage antworten konnte, mischte sich ein kleiner Junge mit braunen Haaren ein. „Schamanen sind so etwas wie Geisterbeschwörer, also Leute, die in Trance fallen und mit Geister reden…“ Als die meisten der anderen Manta etwas abschätzend von der Seite anguckten, verlor dieser die Kontrolle. „Was? Ich bin nicht nur in schulischen Sachen gut.“ Doch Keiner der Anwesenden schien den letzten Satz des kleinen wahrzunehmen. Viel mehr versuchten sie die Informationen zu verarbeiten und sich vorzustellen wie ihre Rolle aussehen könnte, doch so wirklich wollte sich kein atemberaubender Gedanke einstellen. „Geisterbeschwörung, Trance? Das heißt also wir müssen so rumlaufen als wären wir bekifft.“ Ryu wollte den unbekannten Film zuerst verteidigen, bis er sich die Sache noch mal überlegte und sich anschließend fragend an Trey richtete. „Ach Quatsch, ich denke nicht dass wir…meinst du wirklich, Trey.“ Dieser nickte nur und damit brach eine riesige Debatte aus. Mittendrin standen die Regisseure, die verzweifelt versuchten etwas zu sagen, doch keiner schien ihnen auch nur eines Blickes zu würdigen. Doch letztendlich wurde die Gruppe unerwartet zum Schweigen gebracht. „Könntet ihr einfach mal die Klappe halten?“ Die Gruppe sah sich nur nach dem Ursprung um, erwiderten jedoch nichts dazu, da sie zu geschockt waren. Auch die Regisseure brauchten einen Moment um sich von dem lauten Schrei des Mädchens zu erholen, bis sie die Gelegenheit nutzten um die Situation klar zu stellen. „Danke, Anna war dein Name richtig? Gut, also zurück zum Thema Schamanen. Ihr müsst nicht wie in Trance rumlaufen. Schamanen sind in diesem Film Leute, die mit Geister sprechen können und mit ihrer Hilfe gegen Feinde kämpfen.“ Der blonde Regisseur stoppte kurz, da die beiden jedoch keine weitere Unruhe riskieren wollten, sprach Shigeru der schwarzhaarige Regisseur sofort weiter. „Die Hauptpersonen nehmen an einem Turnier teil, das sie nur gewinnen können, wenn sie mit ihren Schutzgeistern zusammenarbeiten und so gegen ihre Feinde bestehen können.“ Nach dieser Ausführung herrscht ein kurzes Schweigen und die Gruppe schien zu überlegen. Einerseits war die Story hinter dem ganzen spannend, doch auch irgendwie vorhersehbar. Zu allem Überfluss brachte Hao darauffolgende Aussage diese Tatsache exakt auf den Punkt „Und das Hauptziel für den Auserwählten ist es die böse Macht die an dem Turnier teilnimmt zu vernichten? Diese Art von Filmen laufen doch immer gleich ab!“ Bei diesen Worten wendeten sich die Regisseure überrascht an den Langhaarigen. War ihr Film wirklich so berechenbar oder gab es einen anderen Grund für diese Äußerung. Noch ehe sie jedoch lange über diese Worte grübeln oder gar ihre Frage komplett aussprechen konnten, hatte sie den Grund schon vor Augen. „Woher weißt du…Ah verstehe. Aber wo zum Teufel hast du das Drehbuch her?“ Hao sah die Regisseure bei diesen Worten nur kurz an, blätterte dann aber weiter im besagten Drehbuch. „Es lag auf dem Tisch, also für jeden frei zugänglich!“ Während der schwarzhaarige Regisseur sich resignierend auf den Stuhl setzte, nahm Hirota der zweite Regisseur Hao das Drehbuch aus der Hand. „Wie auch immer. Vielleicht sollte ich euch sagen wer welche Rolle bekommen soll.“ Doch bevor er noch etwas ergänzen konnte mischte sich ein großer Junge mit Elvistolle ein. Scheinbar hatte er sich die Sache anders vorgestellt. Doch sie hatten die Jungen vor ihnen nicht nach dem äußeren ausgewählt, wie manche vermuten würden. Nein es ging ihnen um deren Charakter, welche überraschend gut auf die Personen passten, welche im Drehbuch vorkamen. „Wie jetzt? Heißt dass sie haben schon entschieden wer welchen Charakter performt. Ich dachte das dürfen wir uns aussuchen!“ „Hab ich nie gesagt. Also wir haben gedacht dass…“ Nun mischte sich der Chinese ein, der bis eben nur gelangweilt zugehört hatte. Ihm wurde es hier langsam zu bunt und er hatte auch keine Lust sich in eine Rolle quetschen zu lassen, die nicht zu ihm passte. „So haben wir nicht gewettet. Ich sage es gleich, ich werde keine Verzweifelten Liebhaber spielen. Denn die sind in solchen Filmen auch immer dabei.“ Die anderen sahen den jungen Chinesen nur verwirrt an. Keiner von ihnen hatten an so eine Möglichkeit gedacht und insgeheim ließ sie der Gedanke erschaudern. Erst Haos Worte ließen sie kurz erleichtert durchatmen. „Liebhaber. Ich denke nicht, dass die Möglichkeit besteht. Soviel wie ich gelesen habe, geht es hauptsächlich um dieses Schamanenturnier!“ Die Regisseure sahen den langhaarigen Jungen bei diesen Worten nur kurz an, bis sie zu seiner Aussage was ergänzen. „Das ist nicht ganz richtig. Es gibt eine Beziehung, um genau zu sein, sind zwei der Hauptcharaktere verlobt. Aber die Gefühle werden nur angedeutet, wir wollen euch ja nicht zu viel zumuten.“ „Wie nett!“ Den Satz konnte Hao nun doch nicht zurückhalten. Selbst Anna konnte bei dessen Kommentar nicht anders als amüsiert zu lächeln. Um ehrlich zu sein wollte sie gar nicht daran denken was passiert wäre wenn es anders gewesen wäre. Bei ihrem Glück wäre sie noch diejenige gewesen, die einen anderen Küssen musste und darauf hatte sie um ehrlich zu sein keine Lust. Nur am Rande nahm sie bei diesen Gedanken war wie Hirota sich kurz räusperte bevor er mit ruhiger Stimme weiter sprach. „Wie auch immer. Ich habe meinen Assistenten angewiesen ein paar Drehbücher zu Drucken, in dem eure jeweiligen Passagen markiert worden sind. Lasst mal sehen.“ Bei diesen Worten kamen zwei zwanzig jährige Frauen und übergaben dem Regisseur mehrere Bücher in die Hand. Dieser blätterte nur kurz in ihnen herum, bevor er sie anschließend an die entsprechenden Personen übergab. Als alle das Drehbuch in der Hand hatten ließ der Regisseur sie erst einmal in Ruhe, damit sie sich mit ihren zukünftigen Rollen vertraut machen konnten. Doch da sie eine wirkliche Zusatzinformation vergessen hatten zu erwähnen, blieb es nicht lange Still. „Darf ich jetzt mal Fragen wer die Typen sind die wir spiele? Und was ist Len eigentlich für ein bescheuerte Name?“ „Da muss ich ihm Recht geben Boss, die Namen sind irgendwie…wie soll man sie aussprechen?“ Die Regisseure überlegten kurz, bis sie die Fragen der beiden Beantworteten. „Die Namen haben wir uns nicht ausgedacht, und zu dir Len…“ „Ich heiße Ren. Len klingt doch blöd!“ „Du hast wenigstens noch einen annehmbaren Namen im Gegensatz zu Boro Boro. Ich meine wer hat die Namen entwickelt? Konnte er sich keine besseren Namen einfallen lassen?“ Auch Trey sah jetzt wütend zu den Regisseuren. Doch bevor einer der anwesenden antworten konnte, mischte sich Joco ein, der genauso wenig mit seinem Namen einverstanden war wie die anderen. „Beschwert euch nicht, wollt ihr mal wissen wie meine Rolle heißt? Sie hießt Chocolove!“ Trey und Ren wendeten sich bei dieser Aussage gleichseitig an Joco und schrien wie aus einem Mund. „Lass die Witze!“ „Ich mach keine Witze.“ „Ach nein?“ „Nein!“ „Deine Rolle heißt nicht Chocolove.“ „Doch.“ „Zeig mir dieses verdammt Drehbuch…der Typ hat Recht.“ „Sag ich doch!“ Während Ren und Trey Joco nur verdutzt ansahen, hatte Hao sein Drehbuch bereits zugeschlagen und sah sich nach einer Charakterbeschreibung um. Nur einige Zeit später wurde er auf dem großen Tisch in der Mitte des Raumes fündig. Da keiner der Regisseure, die immer noch dabei waren die einzelnen Personen zu beruhigen, ihn beachtete, konnte er sie unbemerkt entwenden und las sie sich in Ruhe durch. Insgeheim zählte er jedoch von fünf runter. //fünf, vier, drei, zwei, eins… \\ „Ruhe. Müsst ihr euch wir Kleinkinder benehmen.“ Hao sah Anna nur kurz an. Sie hatte echt ein unübertreffliches Timing. Die Regisseure fühlten sich langsam veralbert. Ihnen wurde keine Beachtung geschenkt und dem Mädchen folgen sie aufs Wort, doch sie hatte den richtigen Charakter für die Verlobte der Hauptperson. Und das war ja schließlich das wichtigste. „Gut wo waren wir stehen geblieben. Ach ja Richtig. Die Namen. Hat noch jemand Beschwerden.“ „Fragen sie lieber wer keine Beschwerden hat, ich glaube das geht schneller!“ „Ok. Wer hat keine…“ Doch bevor Hirota seine Frage zu ende stellen konnten, schnellten alle Arme auf einmal wieder herunter. Innerlich seufzte er doch solange es nur an den Namen scheiterte konnte er damit leben. Namen wurden ja eh ständig geändert. „Schon gut, ändern wir die Namen. Immerhin machen das die Idioten in Amerika auch ständig. Wie wäre es, wenn ihr eure alten Namen nehmt, dann besteht jedenfalls nicht die Gefahr, dass ihr den Namen vergesst.“ Bei diesen Worten wischte sich der Regisseur mit einem Tuch den Schweiß von der Stirn und sprach weiter. „Dann gehen wir über zu Handlung und Bedeutung der einzelnen Personen….ähm…ja…also!“ Mit diesen Worten ging der Regisseur zum Tisch, nur um festzustellen, dass die Charakterbeschreibungen verschwunden waren. Kurzer Hand disponierte er das ganze um und wollte das erzählen, was er aus dem Kopf noch weiß. (Ziemlich verplant der Typ, kann das sein?) „Also gut, fangen wir mit dir an Hao…“ „Schon klar. Ich bin der Böse und darf versuchen meinen Bruder zu vernichten.“ Der Regisseur stutzte nur, bis er eins und eins zusammen zählen konnte. Eins stand nun definitiv fest, den Jungen musste er in Zukunft im Auge behalten oder zumindest seine eigenen Sachen in seiner unmittelbaren Nähe aufbewahren, damit dieser nicht dran kam. „Du hast die Charakterbeschreibungen, richtig, Ich glaube ich sollte aufpassen, was ich in Zukunft auf dem Tisch lege.“ Mit diesen Worten nahm er die Charakterbeschreibung wieder an sich und fuhr fort. Zu seinem Glück gab es dieses Mal keine Diskussion darüber. Alle schienen mit ihren Rollen zu frieden zu sein oder trauten sich einfach nicht etwas zu sagen. Doch letzten Endes mischte sich Joco doch ein. „Wieso werde ich als hoffnungsloser Komiker eingestuft? Bin ich so was wie ein Abreagierungsmaschine für die Gruppe oder was. Und außerdem wie soll das mit den Geistern gehen? Es gibt doch keine!“ Hirota wollte es gerade aufgeben, als sich Shigeru wieder aufsetzte und die Fragen des Jungen beantwortet. Es war an der Zeit dass er seinen Kollegen mal etwas unter die Arme griff bevor dieser noch einen Zusammenbruch erlitt. „Dafür gibt es Spezialeffekte und zu dem Komiker. Da musst du mit leben. Wir werden nicht die gesamte Geschichte umschreiben.“ Joco wollte gerade etwas sagen, als Ren und Trey ihm in die Seiten stießen. Nach dieser Gestik hielt er den Mund und schwieg für’s erste. „Wie genau läuft das eigentlich mit den Proben und den Filmen?“ Die Regisseure atmeten bei dieser Frage des langhaarigen erleichtert durch. Endlich ein Thema was sie weiter brachte. „An den Proben muss jeder Teilnehmen es sei denn er hat eine angemessenen Entschuldigung. Die Drehaufnahmen werden gemacht, wenn ihr die Stellen beherrscht, damit nicht zu viel Zeit und Material drauf geht.“ Doch bevor der Regisseur noch etwas ergänzen konnte, mischte sich das blonde Mädchen wieder ein. „Das heißt, dass einige hier herumsitzen werden, obwohl sie nichts zu tun haben richtig?“ „Nein, dass wird nicht passieren. Wir proben das Stück nicht nach der Reihenfolge, sondern unterteilen das Drehbuch in Acte. Ihr habt doch die Überschriften gesehen, oder. Genau das sind eure Richtlinien. Ich werde euch vorher sagen, welche Texte ihr lernen müsst und dann geht es mit den Proben los. Noch irgendwelche Fragen!“ Die einzelnen Jungen und Mädchen sahen sich kurz an, bis sich ein 16-jähriges Mädchen einmischte. „Ich frag ja nur ungern aber was kriegen wir für eine Gage?“ Die Männer überlegten bei diesen Worten nicht langen, sondern gaben ihr sofort eine entsprechende Antwort. „Das haben wir mit euren Eltern abgesprochen, da ihr noch nicht volljährig seid. Ich hab es mir aufgeschrieben, aber den Zettel gerade nicht dabei. Fragt am besten eure Eltern danach.“ Nach diesen Worten dachten die beide Regisseure nach, was sie eventuell vergessen hatten, doch ihnen viel so schnell nichts ein. Die Regisseure führten die Kinder noch etwas herum, bis sie sich dazu entschieden doch noch eine allgemeine Anmerkung zu machen. „Ach ja, was ich noch vergessen habe. Unsere Termine stehen hinten in den Drehbüchern. Ich habe sie so zusammengestellt, dass jeder Zeit hat. Pünktlichkeit ist das A und O in diesem Geschäft. Normalerweise probt ein Schauspieler sechs bis acht Stunden pro Tag, da ich euren Eltern jedoch versprochen haben, dass ihr die Schule nicht vernachlässigen dürft, habt ihr nicht so viel Zeit. Trotzdem wäre es Sinnvoll so lange und oft wie möglich an euren Texten zu sitzen.“ Mit diesen Worten verabschiedeten sich die Regisseure von den Kindern, welche mit ihren Eltern nach Hause fuhren. Vorher sagten sie ihnen jedoch noch die Passagen, die sie lernen sollten. Sie fragten sich insgeheim, was daraus werden sollte, da diese am selben Tag allein bis zwei in der Schule waren. Würden sie dann noch genug Leistung bringen, oder würde sie das Ganze überfordern? Doch auf diese Frage bekamen die drei keine Antwort noch nicht. Etwas erschöpf von der Ganze Diskutiererei ließen sich die beiden Regisseure auf die Stühle fallen. „Und ich dachte immer nur die großen Stars machen viel Wirbel um nichts. Wenn das jeden Tag so läuft, dreh ich noch durch.“ „So schlimm ist es auch wieder nicht immerhin haben wir Anna, die sorgt doch schnell für Ruhe. Lass uns nur hoffen, dass die Kinder nicht erst zehn Minuten vor Probebeginn anfangen sich mit den Texten auseinander zu setzen, sonst wird das noch chaotischer als vorhin.“ Shigeru sah seinen Partner nur kurz an, ließ sich dann jedoch weiter in den Stuhl sinken. Doch wenige Minuten später richtete er sich wieder auf, da ihre Assistentin mit einem Tablett Kaffee kam und es vor ihnen hinstellte. „Was soll’s. Nichts was ein Cappuccino mit viel Schaum nicht wieder gut machen könne.“ „Hast Recht. Außerdem passen die Streitigkeiten der drei Jungs super in die Szenen, schade, dass wir nicht gleich ’ne Kamera aufgestellt haben.“ Der schwarzhaarige nickte nur und trank in ruhe seinen Cappuccino. Die jungen Schauspieler hingegen waren noch nie so fröhlich in ihrem Leben. Jedenfalls konnten sie sich keinen schöneren Tag mehr vorstellen. Zwar lief der restliche Tag wie immer ab, doch dieses Mal fielen sie nicht sofort ins Bett, sondern lasen sich interessiert die gegebenen Textpassagen an, die die Regisseure ihnen gegeben hatten. Viele von ihnen hatten keine Lust einzuschlafen, da sie dachten, dass das alles nur ein Traum wäre und sie jeden Moment aufwachen würden. Deshalb klammerten diese sich auch im Schlaf um die besagten Drehbücher. Nur wenige der Auserwählten konnten ohne Mühe einschlafen. Das lag nicht daran, dass ihnen das ganze egal war, sondern daran, dass sie von Natur aus ruhig waren. Diese lasen sich das Drehbuch nur ein paar Mal durch und legten es anschließend zur Seite und schliefen ohne Mühe ein. Was anderes hatte für sie sowieso keinen Zweck, da sie dann ärger von ihren Eltern bekommen hätten, immerhin haben sie am nächsten Tag wieder Schule und da mussten sie ausgeschlafen sein. Doch andererseits spielte das bei bestimmten Leuten auch keine Rolle. Dennoch waren alle sich einig. Sie freuten sich riesig auf den nächsten Tag und die bevorstehenden Proben. --- Das war's wieder nicht sehr lang, aber man kann es nicht ändern. Jetzt liegt es aber an euch Lesern wie es weiter geht. Macht vorschläge welche Szenen aus den Serien ich genauer untersuchen soll. Wenn ihr mir nicht schreibt kann ich eure wünsche nicht berücksichtigen und habe keine Möglichkeit weiter zu schreiben. Ich hoffe ihr lasst die FF weiterlaufen. Ich freu mich schon auf eure Vorschläge. Bis dann eure Misato Kapitel 2: Schulstart und erste Proben Teil 1 --------------------------------------------- So nach einer schier unendlichen Zeit melde ich mich auch mit dieser Geschichte zurück. Ich hoffe es gefällt euch, auch wenn der Humor noch zu wünmschen lässt. Ich werde mich bemühen so schnell wie möglich weiter zu schreiben. --- Kapitel 2: Schulstart und erste Proben Teil 1 Schon am frühen morgen mussten die neuen zukünftigen Filmstars wieder aufstehen. Die Schule rief und für die meisten war dies mehr als nur öde. Doch sie beugten sich dieser Qual, weil sie schon ans Ende dachten und an die danach stattfindenden Ereignisse. Schon vor dem Eingang des besagten Horrorhauses lief sich die Gruppe in die Arme. „Hey Yo, Hao. Wie geht’s?“ Die beiden angesprochenen sahen den blauhaarigen nur kurz an, bis sich Yo mit einem ähnlich freudigen Ton äußerte. „Uns geht super…“ Doch bevor Yo weiter sprechen konnte, fiel ihm Hao ins Wort. „Das trifft aber nur auf dich zu.“ Die beiden wendeten sich daraufhin nur zu den langhaarigen und sahen ihn fragend an. „Komm schon Hao, sag nicht du freust dich nicht auch auf die Proben.“ Trey sah immer noch leicht ungläubig zu Hao, da er nicht verstehen konnte, wieso dieser so negativ gelaunt war. „Du kennst Anna nicht. Du hast sie doch beim Tokio Neujahrsfest erlebt. Gestellt oder nicht, früher oder später nimmt sie das zu ernst und dann heißt es laufen. Aber jetzt mal zu dir. Was machst du eigentlich auf dieser Schule? Ich dachte du wohnst in der Hokkaido Region?“ Nun hatte Trey erst Recht Fragezeichen über dem Kopf, da er sich nicht erinnern konnte den Zwillingen gesagt zu haben wo er herkam. „Ok, woher weißt du davon?“ „Ganz einfach du hast die Schuluniform der Hokkaidoschule an. Aber zurück zu meiner Frage!“ Trey sah bei diesen Worten kurz an sich runter. Hao hatte Recht, er hatte seine Schuluniform an doch das war noch lange keine Erklärung dafür woher der Langhaarige wusste wo genau er herkam. Immerhin konnte er sich nicht daran erinnern, dass es irgendwo ein Verzeichnis darüber gab, in dem Stand an welcher Schule welche Uniform getragen wurde. Doch er ignorierte das Thema gekonnt. „Oh, hab ich gar nicht gemerkt. Ich mache einen Austausch, damit ich mit euch Proben kann. Die Lehrer haben zugestimmt und ich komme jetzt in die Klasse 7c. (Ich weiß nicht wie die Klassen in Japan eingeteilt sind, deshalb bringe ich unser Schulsystem mit ein, also nicht wundern.) Könnt ihr mir vielleicht sagen wo ich hin muss!“ Auf diese Frage fing Yo breit an zu grinsen. „Das ist unsere Klasse, du kannst dich also anschließen!“ Bei diesen Satz fing Trey ebenfalls an breit zu Grinsen. Doch dieses Grinsen verließ ihn wieder, als er eine bekannte Stimme hinter sich hörte. „Na super, dann bin ich mit den ganzen Idioten in einer Klasse.“ Bei diesen Worten drehte sich Trey zu dem Sprecher rum. „Hey kein Streit, sonst bekommt ihr Anna auf den Hals und davon rate ich euch ab. Außerdem fängt die Stunde gleich an und Frau Streng heißt nicht nur zufällig so.“ Mit diesen Worten trennte sich Hao von der Gruppe und betrat die Schule. Die anderen sahen ihm nur kurz hinterher, bis sie wieder anfingen zu reden. „Was meint er denn damit? Ich meine wir haben doch Frau Klein, wieso redet er von Frau Streng.“ Yo überlegte kurz, kam jedoch zu keiner Antwort. Doch dann gab Ren seine Meinung zum Besten. „Wahrscheinlich hat er gedacht es ist Montag. Kann ja jedem Mal passieren.“ Die Gruppe stimmte ihm nur kurz zu, als ihnen noch zwei andere Jungs über den Weg liefen und sie von ihrem eigentlichen Ziel ablenkten. „Ah Gott sei dank, ich dachte echt ich bin zu spät. Also wo ist die 7c.“ „Ich denke mal, wenn alle hier herum stehen, dass ihr in dieselbe Klasse geht. Aber wo ist die 12a.“ Yo überlegte kurz, bis ihm die antwort einfiel. Mit den oberen Klassen kannte er sich nicht so gut aus, besonders da diese keine festen Klassenräume hatten. Viel mehr wanderten diese von einem Raum zu nächsten und da konnte man leicht den Überblick verlieren. „Ähm ja, also, die müsste irgendwo im O-Track sein. Im Eingangsbereich hängt ein Plan.“ „Danke.“ Mit diesen Worten beeilte sich Ryu, da er nicht wusste, wie lange er für den Weg brauchte. Auch die anderen beschlossen zu ihrer Klasse zugehen. Kurz bevor sie die Tür aufmachten, klingelte es und sie hörten, dass es urplötzlich ruhig in der Klasse wurde. Als Yo die Tür aufmachte, erblickte er eine Vorbildlich ruhige Klasse unter dem Auge einer gewissen Frau Streng. „Äh, Frau Streng, was machen sie denn hier, wir haben doch normalerweise Frau Klein.“ Bei diesen Worten war ein lautes Stöhnen von der Klasse zu hören und Hao holte intuitiv seinen Schülerausweis heraus. Er kannte seine Lehrerin mittlerweile gut genug um zu wissen wie es jetzt weitergehen würde und hatte nicht vor eine halbe Stunde mit dummen Streitereien zu vergolden. „Anscheinend sollten sie sich die Neuigkeiten, die sie vor den Ferien bekommen aufschreiben. Denn dann hätten sie gewusst, dass Frau Klein eine Fortbildung macht und ich die Klasse übernehme. Sie wissen, dass das für sie und ihre Freunde einen Eintrag ins Klassenbuch gibt, richtig Hao.“ Doch bevor sie auch nur mit dem Stift irgendetwas in das besagte Buch eintragen konnte, mischte sich Hao in das ganze ein. Dabei versuchte er mit ruhiger Stimme zu sprechen und sich nicht von seiner inneren Wut aus der Ruhe bringen zu lassen. „Frau Streng, ich bin Hao.“ Die Lehrerin sah nur kurz zu ihm hoch wendete sich jedoch sofort wieder zu dem Buch. Ihren anschließenden Worten nach zur Folge hatte sie nicht vor sich so leicht vom Gegenteil überzeugen zu lassen. Manchmal fragte Hao sich wirklich ob sie ihn und Yo wirklich nicht unterscheiden konnte, oder es einfach nur nicht wollte. „Natürlich, wieso auch nicht!“ In der Klasse ging ein leises Gekicher herum, da alle wussten, was diese mit dem Spruch meinte. Anschließend richteten alle die Aufmerksamkeit auf Hao um zu sehen wie dieser reagierte. Für die Klasse waren solche Situation Unterhaltung pure und keiner würde selbstständig eingreifen. „Wenn sie mir nicht glauben sehen sie doch auf meinen Schülerausweis.“ Bei diesen Worten hielt er den Schülerausweis hoch und die Lehrerin sah ihn nur missbilligt an. Für einen Moment betrachtete sie den Ausweis als würde sie nach einem Hinweis auf eine Fälschung suchen bevor sie sich wieder zu den Zuspätkommenden wendete. „Meinetwegen, also wen haben wir da Yo Asakura. Ach lassen sie mich raten, dass sind Ren Tao, Trey Racer und Joco Mc’Donald. Die neuen Austauschschüler, dass fängt ja gut für euch an. So das hätten wir, setzen Asakura und ihr drei stellt euch jetzt erstmal vor.“ Mit diesen Worten setzte sich die Lehrerin auf ihren Stuhl und die drei stellten sich vor. Anschließend wurden ihnen ihre Plätze zugewiesen. Zu ihrem Bedauern gab es nur dreier Tische, was bedeutet, dass die drei zusammen sitzen mussten. Yo hingegen saß mit Anna und Hao an einem Tisch, der sich genau vor dem der drei Streithähne befand. Dies verursachte, dass Yo dieses Mal nicht im Unterricht einschlief, sich dafür aber mit den Drein leise unterhielt. Hao und Anna warfen sich daraufhin nur einen kurzen Blick zu, bevor sie es aufgaben Yo dazu zu bewegen mit ihnen zusammen die Aufgabe zu lösen. Stattdessen wurden die zwei dreier Gruppen in eine vierer und eine zweier Gruppe auf gespalten. Frau Streng nahm die Diskussion der vier Zuspätkommer zur Kenntnis, sagte jedoch nichts. Normalerweise verließ sie den Raum in dieser Phase des Unterrichtet um einen Kaffee zu trinken und kam nur wieder um die Ergebnisse einzusammeln. Doch an diesem Tag hatte sie noch einige Klausuren zu berichtigen, die nicht mehr länger warten konnten. Für Frau Streng spielte es keine Rolle ob die Klasse laut war oder nicht, da sie sich meistens unauffällig Ohrstöpsel in die Ohren steckte und mit einer unheimlichen Stille arbeitet, dabei merkt sie auch nicht, wenn Schüler sie ansprachen, was um einiges entspannender war. Aus diesem Grund haben die Schüler schon früh gelernt sich selbst zu helfen. Beispielsweise hatte Manta immer einen Lebtop mit, der freien Zugang zum Internet hatte. Einige andere führten immer einen Duden, Fremdwörterbuch oder Wörterbücher mit sich herum, während Hao immer ein Buch mit Sprichwörtern parat hatte. Dadurch riefen einige Schüler immer durch die Klasse, wenn sie ein Wort einen Spruch oder sonst etwas wissen wollten und brachten die anderen dadurch auf nützliche Ideen. Das führte letzten Endes dazu, dass alle irgendetwas abgeben konnten und sich die Noten von 1+ bis 3- häuften. Normalerweise war die schlechteste Aufgabe eine 4 doch dieses Mal sah es nach einer 6 aus. „Hey Leute ich würde mal langsam anfangen die Aufgabe zu bearbeiten, die wird nämlich eingesammelt.“ Nach diesen Worten drehte sich Hao wieder zu seinem Arbeitsblatt und beredete mit Anna, was sie zur letzten Aufgabe schreiben konnten. Ren, Trey und Joco sahen sich nur kurz an und schauten dann auf das leere Stück Papier. Anschließend schnellte Ren zu dem Arbeitsblatt und las sich die Aufgaben durch. Die anderen beiden taten es ihm gleich, während Yo sich zu seinem Bruder und Anna wendete. Am Ende der Stunde hatten sie es endlich geschaffte und alle hatten etwas zum abgeben gehabt. Die restlichen Stunden verliefen recht schlicht, da der Lehrer ihnen nur mündliches Wissen zuteilte und sie sich die wichtigsten Sachen notieren mussten. Doch schon nach einer Viertelstunde wurde es Trey, Joco und Yo zuviel und sie schliefen ohne Vorwarnung ein. Erst als die drei angestoßen wurden, wachten sie wieder auf. Mittlerweile war die Stunde vorbei und die Pause hatte begonnen. Doch bevor die Gruppe auf den Pausenhof gehen konnte, gab es eine kurze Durchsage. „Anna Kyôyama und Hao Asakura bitte beim Schuldirektor melden. Danke!“ Von den beiden war nur ein leichtes Seufzen zu hören, bis sie sich zusammen auf den Weg machten. „Sag mal, Yo, was haben die beiden denn angestellt?“ Die Gruppe wirbelte bei diesen Worten herum. Ryu sah den beiden Aufgerufenen nur besorgt hinterher, da er nicht wusste, was hier los war. Nach seinen Erfahrungen war es nie ein gutes Zeichen zum Direktor zu müssen. Er selbst war nur einmal dort gewesen und zwar weil er die grauen Wände der Turnhalle mit Grafitti besprüht hatte. „Keine Ahnung, entweder sie haben wieder einen Preis für ihre besonderen Leistungen bekommen oder es geht um irgendwelche Schulgeschäfte.“ Nun wurde Yo von allen fragend angesehen, doch bevor er sie aufklären konnte, mischte sich Manta in das Gespräch ein. „Die beiden sind Schülersprecher, sie erfahren immer alles zuerst und klären uns bei einer mit dem Direktor abgesprochenen Versammlung auf. Und dass heißt, dass wir zu der Zeit keine Schule haben!“ Die vier Neuen nickten nur verständlich, bis Ryu etwas auffiel. „Momentmal. Schülersprecher? Sind die dafür nicht etwas zu jung.“ „Schon, aber die beiden sind halt ein super Team. Sie interessieren sich für die Angelegenheiten der Schüler und können sich auch gut durchsetzen. Besonders Anna.“ Tamara, die versucht hatte, dass ganze zu erklären, merkte, dass sich auf den Köpfen der anderen nur noch mehr Fragezeichen bildeten. „Also dass sich Anna durchsetzen kann, glaube ich, aber bei Hao. Ich meine, er ist doch mehr so wie Yo, nur, dass er bei den ständigen Verwechslungen die Nerven verliert.“ „Das ist einfach Ryu. Anna kann sich durch ihre autorisierte Persönlichkeit durchsetzen, Hao hingegen ist so geschickt im Reden, dass er sogar die Lehrer in einer Debatte schlagen kann. Aber mal zurück zu den Proben heute. Habt ihr die Stelle gelesen, wo Hao vorkommt. Ich bezweifle, dass das gut geht.“ Manta konnte nicht anders als diese Frage zu stellen. Insgeheim bedauerte er Hao, denn er kannte Anna mittlerweile gut genug um zu wissen wie sie auf bestimmte Situationen reagierte. Zudem hatte sie ein Talent dafür bei den Schulaufführungen immer eine Rolle zu bekommen, in der sie einer unliebsamen Person einen Schlag versetzen musste und eben jener Schlag traf immer ins Schwarze. Tamara, die das auch wusste, nickte nur, während die anderen ihn fragend musterten. Doch er sagte nichts weiter dazu, weil er nicht zu viel vorwegnehmen wollte. In der restlichen Unterrichtzeit, wurden Anna und Hao nicht mehr gesehen. Deshalb setzte sich Yo in der Zeit zu Tamara und Manta um nicht allein auf seinem Platzt zu sitzen. Das bewirte, dass es in diesen Stunden keine Gespräche gab und sich die einzelnen Schüler auf ihre Notizen konzentrierten. Am Ende der Stunde bekam Yo zwei zusammen getackerte Werke von dem Vortrag, die er an Hao und Anna weiter geben sollte. Die anderen Staunten nicht schlecht über den dicken Haufen. „Mensch, dass ist ja viel. Und dass sollen die beiden bis morgen durch haben? Ich bin echt froh, dass ich nicht Schülersprecher bin. Da hat man doch kaum Privatzeit. Und dann noch die Sache mit dem Drehbuch. Das ist ja die Hölle.“ Trey konnte diese Worte einfach nicht für sich behalten. Er war sich sicher, dass er an deren Stelle früher oder später verzweifeln würde. Yo, Manta und Tamara zuckten daraufhin nur mit den Schultern, da dass nichts Neues für sie war. „Das sind die beiden gewöhnt.“ Doch bevor sie noch etwas sagen konnten, kamen auch schon die beiden Schülersprecher auf sie zu. „Na, wie lief es dieses Mal bei Herr Schwoll? Hab ihr was für uns?“ Bei diesen Worten überreichte Yo den beiden den Vortrag. Während Hao die ersten drei Seiten nur überflog, sah Anna etwas missmutig auf das Werk. „Das schaff ich nie bis Morgen.“ „Ich schon, ich kann dir ja nach den Proben eine Zusammenfassung schicken.“ Bei diesen Worten hauchte Anna nur ein leises Danke. Die anderen wurden hellhörig, da sie ihren Ohren nicht trauen wollten. „Wie jetzt, ist das erlaubt? Und wieso bist du dir so sicher.“ Hao sah die Gruppe nur kurz an, bis er zur Antwort ansetzte. Besonders Ryu schien von den Worten des langhaarigen nicht überzeugt zu sein. „Ich hab halt meine Tricks und Kniffe, gewöhnt euch daran. Aber wir sollten jetzt gehen, sonst kommen wir noch zu spät zu den Proben.“ Die anderen nickten nur, während sich Ryu noch mal an Hao wendete. „Sag mal, was wollte der Direktor eigentlich von euch?“ „Das Übliche, wir sollen eine Vollversammlung organisieren und die neuen Beschlüsse verkünden. Mehr darf ich aber jetzt nicht sagen, erst bei der Versammlung und die ist in ’ner Woche oder so. Dass müssen Anna und ich aber noch richtig festlegen.“ Mit diesen Worten ging Hao zu Ausgang der Schule und die anderen folgten ihm. Am Set angekommen mussten sie sich erst einmal mit den Requisiten vertraut machen, die sie in den Szenen verwenden mussten. „So wenn ich das richtig verstanden habe proben wir als erstes die Anfangsszene. Also da wo Manta Yo und Ryu zum ersten Mal treffe und kommen dann zum mittleren Teil wo Anna und Hao sich gegenüberstehen. Richtig?“ Während Hirota nur nickte, beantwortete Shigeru die Frage direkt. „Genau, Ren. Außerdem werden wir auch noch Chocoloves, ähm, ich meine natürlich Jocos ersten Auftritt proben, damit ihr alle etwas zu tun habt.“ „Ihr habt Shigeru gehört. Ich hoffe ihr hattet Zeit euch etwas mit den Proben auseinander zu setzen. Also können wir ja anfangen. Ach ja, diejenigen, die erst einmal nichts zu tun haben können ihre Hausaufgaben machen oder noch mal ihre Rolle durchgehen.“ Mit diesem Satz stoppte Hirota kurz und sah sich kurz um. Die Räume, welche sie für den Dreh gemietet hatten, befanden sich in einem riesigen Lagerhaus. Aus diesem Grund konnten sie auch schon einen Großteil der Kulissen aufbauen, doch genau das erwies sich momentan als ziemliches Problem. „Sag mal Sigeru, in welchen Raum haben wir die Kulisse für die Friedhofszene aufgebaut?“ Bei diesen Worten konnte sich die Gruppe nicht zurückhalten und fing an zu lachen. Erst als die beiden auf den Raumplan gesehen hatte, führten sie die Anwesenden in den dementsprechenden Raum. „Oh verdammt, das sieht ja aus wie ein richtiger Friedhof, kann mal jemand das Licht anmachen?“ „Die Szene spielt im Dunkeln, also bleibt das Licht aus. So stellt euch auf eure Positionen, wir beginnen mit der Stelle an der Manta am Baum gefesselt ist und Yo auf die Deadenders wartet.“ Die Gruppe nickte nur und während sich Manta und Yo umzogen und sich anschließend auf ihre Position begaben, taten die anderen dass, was ihnen vorgeschlagen wurden. Nach weiteren 2 Minuten konnten sie endlich mit der Probe anfangen. Die Assistenten hatten Manta bereits an den Baum gefesselt und das Holzschwert in den Boden gesteckt. Yo hatte sich gerade hingesetzt, als die Regisseure schon das Startzeichen gaben. „Äh…hallo…Yo…“ Doch noch bevor Manta seinen Text zu Ende sprechen konnte, mischte sich Shigeru ein. „Manta, du müsstest etwas lauter sprechen, man versteht dich hier so schlecht. Manta nickte nur versuchte dann tief Luft zu holen. „Gut das gilt für alle, ihr müsst Laut und Deutlich sprechen. Ach ja, Manta, das Gestotterte hast du gut rübergebracht, also noch mal das ganze.“ Mit diesen Worten gab er ein erneutes Zeichen und die Szene startete erneut. „Äh…hallo…Yo…“ Mantas stimme wurde bei jedem Wort gequälter, was den blonden Regisseur veranlasste die Szene erneut zu unterbrechen. „Was ist denn mit dir los Manta?“ „Die Fesseln sind zu eng, ich krieg kaum Luft!“ Diese Aussage wurde von dem rot/blau angelaufenen Gesicht noch unterstützt und der Regisseur befahl sofort die Fesseln zu lockern. Nach einer kurzen Pause, wurde die Szene noch einmal wiederholt. „Äh…hallo…Yo…hey!“ Keine Reaktion. „YO!“ Wieder keine Reaktion. Manta sammelte kurz alle Luft, die er kriegen konnte und schrie ein weiteres mal los. Doch wieder war keine Reaktion von Yo zu sehen. Die anderen Mitglieder der Gruppe konnten sich daraufhin ein Kichern nicht verkneifen. Die Regisseure blätterten nur kurz im Drehbuch, konnten die gespielte Szene jedoch nicht finden. „Gut, bei welcher Szene sind sie jetzt.“ „Ich würde sagen bei der, ich schlaf jetzt mal Szene.“ Hao sah Anna bei diesem Kommentar nur mit einem leichten Lächeln an, da es Yo durchaus zuzutrauen wäre. „Ich glaube eher bei der ‚Ich hab den Musiksender gefunden Szene.“ Die Regisseure sahen nur von einem zum anderen, bis Tamara zu Yo ging und ihn kurz anstupste. „Was ist denn?“ „Du hast den Einsatz verpasst.“ Nun sah Yo sich kurz um bis er sich wieder zu Tamara wendete. „Oh, wann hat Manta denn seinen Text gesagt.“ Als Tamara ihm eine Antwort gab, entschuldigte er sich schnell. „Sorry, ich hatte die Kopfhörer wohl zu laut.“ Nach diesem Satz schalteten die Assistenten den Kopfhörer aus und die Szene begann ein drittes Mal. Kapitel 3: Erste Proben Teil 2 Nach einer schier unendlichen Zeit hatte es Yo und Manta endlich geschafft, die Szene ohne große Zwischenfälle durchzuspielen. Die Regisseure wischten sich daraufhin den Schweiß von der Stirn und atmeten erleichtert durch. „Gut, soweit hätten wir es. Die erste Minute ist geschafft. Jetzt kommt erst Ryus Auftritt, jedenfalls von unserem Standpunkt. Gut, Ryu, Deadenders auf eure Posten. Wir fangen an!“ Bei diesen Worten richtete Hirota noch ein kurzes Gebet an den Himmel, bevor er das Zeichen zum Anfang der Szene gab. Wenige Minuten später fing die Szene auch schon an. Ryu kam gerade mit seinen Deadender-Freunden zu der Stelle, an der Yo und Manta waren. Als Ryu sie erblickte schlich sich ein fieses Lächeln auf sein Gesicht, das er zuvor mit den Assistenten der Regisseure geprobt hatte. Doch wie bei der anderen Szene schlich sich sofort ein Missgeschick ein. Noch bevor Ryu seinen Text aufsagen konnte, passierte das unfassbare. Ungewollt stolperte er über ein falsch ausgelegtes Kabel und die Schwerkraft fing an zu wirken und forderte ihr Tribut. Er schaffte es noch einige Minuten die Balance zu halten und ein paar Schritte zu gehen, in dem er wild mit den Armen ruderte, doch letzten Endes verhinderte dass nicht, dass er mit dem harten Boden Bekanntschaft machte und nebenbei noch einen nahe stehenden Grabstein umstieß. Dies bewirkte eine katastrophale Kettenreaktion, woraufhin fünf weitere Grabsteine umfielen. Der letzte fiel genau auf ein am Rand liegendes Brett auf dem noch ein Wassereimer stand, den die Putzfrauen vergessen zuhaben schienen. Durch die darauf folgende Hebelwirkung wurde dieser in die Luft geschleudert. Während die jungen Schauspieler und der schwarzhaarige Regisseur Shigeru von Glück sagen konnten, dass sie nicht von dem Eimer erwischt wurden, geschweige denn von dessen Inhalt, konnte der blonde Regisseur den Tag nur noch verfluchen. Der Grund war, dass der Eimer, wie konnte es anders sein, genau auf dessen Kopf gefallen war und er sich deshalb wie die arme Ente Duffy Duck fühlte, die bei Bug Bunny immer die Schläge abbekam. Die anderen brachen daraufhin in schallendes Gelächter aus und der Regisseur nahm sich daraufhin vor nie wieder vor einer bevorstehenden Probe ein Gebet zu sprechen, da ihm Gott sowieso nicht helfen würde. „Gut Schluss mit Lustig. Bauen wir die Grabsteine wieder auf und dann sehen wir mal wie der zweite Versucht läuft. Ach ja Shigeru, nächstes mal sorgst du dafür, dass keine Aufbaufehler da sind, sonst sorge ich persönlich dafür, dass du auch einen Wassereimer auf den Kopf bekommst!“ Von Hirotas Worten angetrieben bauten die Assistenten die Kulisse wieder auf und die Proben konnten weiter gehen. Vorher sorgten sie natürlich auch dafür, dass alle Kabel von der Bühne aus dem Weg geräumt wurden. „Wir hätten ihn verfolgen sollen, dann hätten wir noch mehr Spaß gehabt.“ Wieder setzte Ryu sein geprobtes böses Lächeln auf, das jedoch schnell wieder verblasste, als er Yo und Manta sah. Kurz darauf sagte Ryu seinen geübten Spruch auf. „Na was haben wir denn hier? Eine kleine Pysama-party? Ist das nicht niedlich?“ Yo indes stand auf und klopfte sich den Staub von den Sachen. Anschließend wendete er sich mit einem breiten Grinsen zu den Neuankömmlingen, also Ryu und den Deadenders, und stellte sich vor. „Hi, wie geht’s euch denn so? Ich bin Yo und das ist mein Freund Manta aber ihr kennt euch ja schon.“ Manta konnte daraufhin einen kurzen Aufschrei nicht unterdrücken, welcher jedoch ebenfalls einstudiert war. Danach fügte er Kleinlaut noch etwas hinzu und versuchte ängstlich zu wirken. „Hey Leute, wie geht’s?“ Daraufhin sagte einer der Deadenders etwas zu Ryu und schließlich war Yo wieder an der Reihe, nachdem Ryu seinen Part beendet hatte. „Das weiß ich auch!“ „Manta hat mir erzählt, dass ihr letzte Nacht hier gewesen seid. Ich …ähm…ja…also…wie geht der Text noch mal weiter?“ Die Hände der Regisseure fassten sich bei dieser Frage gleichzeitig an den Kopf. „Da haben wir uns eine Menge aufgehalst. Dass kann noch Jahre dauern, bis wir den Film beenden können.“ „Ach beruhige dich, dass sind Anfängerfehler, dass kann doch sogar den Profis passieren. Die Nervosität ist immer vorhanden, ich meine sie sind erst zwölf. Das legt sich mit der Zeit, immerhin müssen sie sich erst an das ganze hier gewöhnen.“ „Du hast gut Reden, immerhin hast du den verdammten Eimer nicht abbekommen. Ich kann froh sein, dass das nur Wasser und keine Farbe war, sonst wären meine Sachen jetzt ruiniert gewesen.“ Während die Regisseure weiterhin diskutierten, sah Yo im Drehbuch nach, wie der Text weiter ging. Auch die anderen kümmerten sich nicht um den Streit der beiden Regisseure, da der Großteil damit beschäftigt war seinen Text zu lernen. Hao war nahezu der einzige, der sich den zwei stunden Vortrag seines Geschichtslehrers vornahm und die wichtigsten Fakten unterstrich. Anna schenkte ihm ab und zu ein paar Seitenblicke, wendete sich jedoch anschließend wieder an den Drehbuchtext. Sie war auch die einzige, die während der Proben über dem Drehbuch saß, während die anderen die Proben nur interessiert beobachteten. Doch nach einiger Zeit wendete sich auch Hao endlich von dem Werk, dass er gerade las ab und sprach Tamara darauf an. „Das Ding ist ja richtig ätzend! Sag mal, Tami, wie viele haben das Ende des Vortrages eigentlich mitbekommen. Ich meine so wie sich das ganze in die Länge zieht müsste die Hälfte der Klasse doch eigentlich ins Land der Träume abgerutscht sein.“ Tamara sah Hao nur kurz an, bis sie ihm antwortete. „Damit liegst du nicht mal falsch. Es sind mehr als die Hälfte eingeschlafen. Mir sind zwischendurch auch die Augen zugefallen. Ich meine, diese Monotone Stimme und das langweilige Thema, das war ‚ne höllische Doppelstunde.“ Hao nickte bei diesen Worten nur kurz, bis er sich wieder über den Geschichtsvortrag hermachte. Auch die Regisseure haben gemerkt, dass sie etwas übertrieben hatten. Bevor jedoch noch jemand etwas sagen konnte, lenkten sie die Anwesenden wieder zum Thema ‚Proben’. „So also noch mal von vorne. Und dieses Mal ohne Missgeschicke. Versucht euch zu konzentrieren, ich bitte euch. Also los der dritte Versuch. Die Fünf Minuten des Films, die diese Szene dauert, brauchen wir auf jeden Fall, dann könnt ihr Pause machen und es geht anschließend zum Dreh.“ Mit dieser Aussage versuchten die drei Hauptcharaktere die Szene noch mal ohne sich zu versprechen. Es war eine Zielsetzung welche sie auch einige Zeit lang durchhalten konnten, so dass sich die Regisseure entschlossen, die Szene noch mal zu unterbrechen und sie von Anfang an erneut durchspielen zu lassen. Da sie damit rechneten, dass die drei Hauptdarsteller nicht auf die Kamera achteten, schalteten sie diese ein und filmten das ganze unauffällig mit. Erst als die Szene zum eigentlichen Höhepunkt kam, blieben die Fehler nicht mehr aus. Den Anfang machte Manta, der Yo versuchen sollte zum abhauen zu bewegen. „Das wäre die Gelegenheit um abzuhauen!“ „So wie du es gestern Nacht gemacht hast, Manta!“ „Na ja, jedenfalls lebe ich noch!“ Doch Yo achtete, wie vereinbart, nicht auf Mantas Kommentar, sondern fuhr unbeirrt mit seinem Text fort, in dem er einen Nahmen rief. „Amidamaru!“ Ohne Vorwarnung kam auf einmal eine schallende Stimme zu Einsatz, die von einer unbekannten Hintergrundmusik begleitet wurde. Dieses Ereignis verschlug den jungen Schauspieler die Sprache und auch Anna und Hao sahen daraufhin von ihrer Arbeit hoch. „Ich danke für diese Gelegenheit die Schmach zu tilgen und hoffe ich kann ihnen wohl dienen.“ Erst nach einigen Minuten des stillen Umsehens, begann Ryu wieder zu sprechen an. „Ok, habe ich jetzt Halluzinationen oder wo kam die Stimme plötzlich her und was war das für eine geile Hintergrundmusik? Und sollte jetzt nicht noch etwas Spektakuläres passieren? Im Drehbuch steht, dass jetzt ein Geist hinter Yo auftaucht, also was ist jetzt, wie geht es weiter?“ Während der blonde Regisseur nur aufstand und sich und seinem Partner einen Cappuchino holte, klärte Shigeru die Anwesenden auf. „Die Aufnahme von der Stimme haben wir schon gemacht und auch für den Film vorbereitet, also lasst euch davon nicht ablenken. Wir dachten nur, dass es euch helfen wird den richtigen Einssatzpunkt zu finden. Die Spezialeffekts und somit die Geister kommen erst nach Beendigung des Filmes dazu. So noch irgendwelche Fragen? Wenn nicht, dann machen wir da weiter, wo Amidamaru zum ersten Mal gesprochen hat und los.“ Nach diesen Worten machten die drei so weiter, als wäre nichts gewesen. „Jetzt reich’s. Schnappt sie euch.“ Bei diesen Worten wurde der Dreh unterbrochen, da Ryu den falschen Satz gesagt hatte. Nach einer kurzen Besprechung jedoch wurden die Probe an derselben Stelle fortgesetzt. (Habt ihr euch schon mal über die offensichtliche Schnittstelle gewundert? Ich schon und dass ist meine Antwort darauf.) „Macht sie fertig.“ Bei diesen Worten stürmten die Akteure ein zweites Mal auf Yo zu und versuchten ihn anzugreifen. Manta während dessen schrie wie am spieß, worauf Yo dem Text nach etwas erwidern musste. „Ist ja schon gut. Fürchte dich nicht, wir sind nicht alleine Manta.“ Mit diesen Worten hörte Manta auf zu schreien und sah Yo verwirrt an. Dieser streckte seinen Arm nur gen Himmel. „Geistform.“ Mit diesen Worten zeigte seine Hand wieder zu seinen Gegnern. „Ich bin ein Schamane eine Verbindung zwischen den Welten.“ „Du bist…du bist…was bitte?“ Manta sollte diesen Satz zwar im Stück sagen, doch das stottern konnte er im Moment nicht unterdrücken. Hirota wollte die Probe durch diese Tatsache wieder unterbrechen, doch Shigeru hielt ihn zurück. Während dessen lief die Szene weiter. „Vereinigung.“ Yo hatte gar nicht mitbekommen, dass Manta seinen Text nicht so aufgesagt hatte wie es geplant war, weshalb, er sich auch nichts dabei dachte seinen Text einfach weiter durchzuziehen. Die Akteure, ihrerseits waren schon Halbprofis. Aus diesem Grund störte sie der Versprecher nicht und sie zogen ihre Nummer durch. Doch wie bei einem echten Film taten diese nur so, als würden sie Yo angreifen. Bevor sie ihn jedoch treffen konnten, taten sie so, als ob er sie besiegt hatte und schmissen sich ohne Fremde Hilfe auf dem Boden. Yo sah nur kurz besorgt zu den beiden, da er nicht wusste, ob er sie vielleicht doch verletzt hatte, doch dann beendeten sie den Kampf Ryu gegen Yo. Das Ergebnis war, dass Yo zu spät auswich und Ryu das Holzschwert direkt unter die Nase bekam. „Verdammt ich glaub meine Nase ist gebrochen…Stopp warte Mal. Nein, nein, ist sie doch nicht, tut nur verdammt weh. Vielleicht sollten wir das noch mal üben!“ Ryu rieb sich bei diesen Worten nur die schmerzende Nase, während Yo versuchte sich zu entschuldigen. „Tut mir Leid Ryu, dass war keine Absicht, ich…“ Doch bevor Yo zu Ende sprechen konnte, griff Shigeru ein. „Also, das war eigentlich ganz gut. Bis auf das letzte lief es fast Fehlerfrei, aber das kann jedem Mal passieren. So da wir die Kamera nebenbei laufen hatten, brauchen wir nur die letzte Teilszene noch einmal durchspielen und nicht die ganzen 5 Minuten. Wir haben nämlich alles schon im Kasten. Den Kampf müsst ihr allerdings noch mal wiederholen, damit wir zum letzten Teil kommen können.“ Die jungen Schauspieler nickten nur kurz und versuchten sich weiter zu konzentrieren und ihre Sache gut zu machen. Nach dem sechsten oder siebten Mal, haben die beiden es endlich geschafft die Szene ohne Verletzungen hinter sich zu bringen. Der Grund war, dass sich die Regisseure dazu entschieden hatten die Szene in Zeitlupe zu filmen und sie dann anschließend im Film im Schnellverfahren ablaufen zu lassen. Da dies Fehlerfrei ablief, konnten sie nach etwa zwei Stunden endlich zur Endszene des fünfminütigen Akts auf dem Friedhof kommen. In dieser Szene saßen Manta und Yo vor einem Grabstein, den sie vor wenigen Minuten zusammen geklebt hatten. „Danke, dass du mir geholfen hast das Ding zu reparieren.“ „Hä, machst du Witze? Nach dem was du kannst war das ja wohl das mindeste.“ „Das war doch gar nichts!“ „Ach tatsächlich? Dann kannst du mir ja zeigen, dass ich auch so kämpfen kann.“ „Liebend gern aber meine Geisterfreunde machen gerade Urlaub…ähm nein , das war es nicht…picknick, auch nicht…ha ich hab’s. Sie machen gerade Pause…Ich glaub ich hab’s vermasselt, oder?“ Die restlichen mussten sich dabei fast totlachen, da Yos verhalten einfach unbezahlbar war. Allerdings konnten die meisten sich noch rechtzeitig zurückhalten. Stattdessen verließ Shigeru fluchtartig den Raum, nur um sich hinter der Tür auf den Boden sinken zu lassen und lauthals loszulachen. Erst als er wieder rein kam flüsterte er seinem blonden Partner etwas ins Ohr, was die anderen jedoch nicht mitbekamen. „Gut der Satz kommt auf jeden Fall zu den verpatzten Szenen, die wir noch auf der zukünftigen DVD unseres Filmes hinzufügen werden, meinst du nicht?“ Hirota nickte nur und wendete sich anschließend an die Gruppe. „Gut Pause ist vorbei. Noch Mal die letzte Szene und dieses Mal bitte keine Patzer. Gesagt, getan und wie durch ein wunder verlief es dieses Mal fehlerfrei, was andererseits an der Kurzen Zeit lang, die diese Szene dauerte oder daran, dass sich Yo und Manta langsam an die Schauspielerei gewöhnt hatten. Was auch immer der Grund war es war eigentlich unwichtig, Hauptsache es lief gut ab. Wieder einmal wischten sich die Regisseure den Schweiß von der Stirn. Keiner wusste ob es jetzt die Hitze in dem Raum oder die Anspannung durch die Proben war, jedenfalls waren sie sich sicher, dass sie hiernach erst einmal in die Dusche gehen mussten. Am liebsten wäre ihnen eine Eiskalte Dusche. „So das war es. Jetzt versuchen wir mal eine andere Szene, immerhin seid ihr alle heute gefordert etwas zu Proben. Hao, Anna ich hoffe ihr kennt eure Rollen und wisst was ihr zu tun habt. Ach ja und Anna. Zu deinem Part, denk bitte daran, dass du die Ohrfeige nur antäuscht, wie unsere Assistenten es dir beigebracht haben. Wir möchten nicht für eine zerrüttete Freundschaft verantwortlich sein. Außerdem könnten wir dann ärger mit euren Eltern bekommen und der Film ist gestorben.“ Anna nickte nur und folgte den Regisseuren, genauso wie die anderen, zum nächsten Raum. „Gut den ersten Teil zwischen Anna und Manta, also den mit den kurzen Beinen lassen wir erst einmal weg. Stattdessen kommen wir gleich zu der Stelle an der Hao das erste Mal etwas sagt. Ach ja, Hao. Annas ersten Schlag musst du abfangen, also müsst ihr ein gutes Timing haben.“ „Kein Problem, diese Aktion klappt bei mir seid der 5. nicht mehr.“ „Ach ja und wieso nicht. Soviel ich weiß, habe ich die Technik nie bei dir angewandt.“ „Aber bei Yo. Aus diesem Grund habe ich auch immer ein Auge auf deine Hand. Sie zuckt nämlich bevor du jemanden eine Ohrfeige verpasst.“ Bei den Worten mussten beide anfangen zu Kichern, bis sich Hirota einmischt. „Gut da ihr beide das jetzt geklärt habt können wir ja anfangen. Also auf die Plätze…“ Bei diesen Worten trennten sich Hao und Anna und gingen an ihren Ausgangspunkt. „…fertig…“ Da sie jetzt auf das Startzeichen warteten atmeten sie noch einmal kurz durch, und machten sich mental auf die bevorstehende Probe bereit. „…Und los!“ Das war das Stichwort und mit diesem Satz durften die beiden Anfangen ihre Rolle zu spielen. Die anderen sahen nur begeistert zu, da sie unbedingt wissen wollten, was die beiden für Fehler machten und um einen vergleich zu ziehen, wie gut sie selber werden mussten. Insgeheim war die Hälfte der Meinung, dass Hao die meisten Patzer machen würde, da sie von Yo erfahren haben, dass dieser sich die Drehbuchstelle nur kurz durchgelesen hat und auch hier war deutlich zu sehen, dass er anderes als die Probe im Kopf hatte. Doch sollte es wirklich so ablaufen oder sollte hier wieder ein Paradoxprozess wirken, den keiner verstehen konnte? Sie würden es mit Sicherheit in den nächsten Minuten erfahren. --- So das war's. Die Fortsetzung zu diesem Kapitel kommt auch noch und dann kommen sowohl Ryu als auch Hao und Anna zum Zuge. Bis dahin wünsche ich euch noch ein paar schöne Tage. Eure Misato Kapitel 3: Erste Proben Teil 2 ------------------------------ So da bin ich wieder, ich hoffe, dass euch dieses Kapitel gefällt. --- Kapitel 3: Erste Proben Teil 2 Nach einer schier unendlichen Zeit hatte es Yo und Manta endlich geschafft, die Szene ohne große Zwischenfälle durchzuspielen. Die Regisseure wischten sich daraufhin den Schweiß von der Stirn und atmeten erleichtert durch. „Gut, soweit hätten wir es. Die erste Minute ist geschafft. Jetzt kommt erst Ryus Auftritt, jedenfalls von unserem Standpunkt. Gut, Ryu, Deadenders auf eure Posten. Wir fangen an!“ Bei diesen Worten richtete Hirota noch ein kurzes Gebet an den Himmel, bevor er das Zeichen zum Anfang der Szene gab. Wenige Minuten später fing die Szene auch schon an. Ryu kam gerade mit seinen Deadender-Freunden zu der Stelle, an der Yo und Manta waren. Als Ryu sie erblickte schlich sich ein fieses Lächeln auf sein Gesicht, das er zuvor mit den Assistenten der Regisseure geprobt hatte. Doch wie bei der anderen Szene schlich sich sofort ein Missgeschick ein. Noch bevor Ryu seinen Text aufsagen konnte, passierte das unfassbare. Ungewollt stolperte er über ein falsch ausgelegtes Kabel und die Schwerkraft fing an zu wirken und forderte ihr Tribut. Er schaffte es noch einige Minuten die Balance zu halten und ein paar Schritte zu gehen, in dem er wild mit den Armen ruderte, doch letzten Endes verhinderte dass nicht, dass er mit dem harten Boden Bekanntschaft machte und nebenbei noch einen nahe stehenden Grabstein umstieß. Dies bewirkte eine katastrophale Kettenreaktion, woraufhin fünf weitere Grabsteine umfielen. Der letzte fiel genau auf ein am Rand liegendes Brett auf dem noch ein Wassereimer stand, den die Putzfrauen vergessen zuhaben schienen. Durch die darauf folgende Hebelwirkung wurde dieser in die Luft geschleudert. Während die jungen Schauspieler und der schwarzhaarige Regisseur Shigeru von Glück sagen konnten, dass sie nicht von dem Eimer erwischt wurden, geschweige denn von dessen Inhalt, konnte der blonde Regisseur den Tag nur noch verfluchen. Der Grund war, dass der Eimer, wie konnte es anders sein, genau auf dessen Kopf gefallen war und er sich deshalb wie die arme Ente Duffy Duck fühlte, die bei Bug Bunny immer die Schläge abbekam. Die anderen brachen daraufhin in schallendes Gelächter aus und der Regisseur nahm sich daraufhin vor nie wieder vor einer bevorstehenden Probe ein Gebet zu sprechen, da ihm Gott sowieso nicht helfen würde. „Gut Schluss mit Lustig. Bauen wir die Grabsteine wieder auf und dann sehen wir mal wie der zweite Versucht läuft. Ach ja Shigeru, nächstes mal sorgst du dafür, dass keine Aufbaufehler da sind, sonst sorge ich persönlich dafür, dass du auch einen Wassereimer auf den Kopf bekommst!“ Von Hirotas Worten angetrieben bauten die Assistenten die Kulisse wieder auf und die Proben konnten weiter gehen. Vorher sorgten sie natürlich auch dafür, dass alle Kabel von der Bühne aus dem Weg geräumt wurden. „Wir hätten ihn verfolgen sollen, dann hätten wir noch mehr Spaß gehabt.“ Wieder setzte Ryu sein geprobtes böses Lächeln auf, das jedoch schnell wieder verblasste, als er Yo und Manta sah. Kurz darauf sagte Ryu seinen geübten Spruch auf. „Na was haben wir denn hier? Eine kleine Pyjama-party? Ist das nicht niedlich?“ Yo indes stand auf und klopfte sich den Staub von den Sachen. Anschließend wendete er sich mit einem breiten Grinsen zu den Neuankömmlingen, also Ryu und den Deadenders, und stellte sich vor. „Hi, wie geht’s euch denn so? Ich bin Yo und das ist mein Freund Manta aber ihr kennt euch ja schon.“ Manta konnte daraufhin einen kurzen Aufschrei nicht unterdrücken, welcher jedoch ebenfalls einstudiert war. Danach fügte er Kleinlaut noch etwas hinzu und versuchte ängstlich zu wirken. „Hey Leute, wie geht’s?“ Daraufhin sagte einer der Deadenders etwas zu Ryu und schließlich war Yo wieder an der Reihe, nachdem Ryu seinen Part beendet hatte. „Das weiß ich auch!“ „Manta hat mir erzählt, dass ihr letzte Nacht hier gewesen seid. Ich …ähm…ja…also…wie geht der Text noch mal weiter?“ Die Hände der Regisseure fassten sich bei dieser Frage gleichzeitig an den Kopf. „Da haben wir uns eine Menge aufgehalst. Dass kann noch Jahre dauern, bis wir den Film beenden können.“ „Ach beruhige dich, dass sind Anfängerfehler, dass kann doch sogar den Profis passieren. Die Nervosität ist immer vorhanden, ich meine sie sind erst zwölf. Das legt sich mit der Zeit, immerhin müssen sie sich erst an das ganze hier gewöhnen.“ „Du hast gut Reden, immerhin hast du den verdammten Eimer nicht abbekommen. Ich kann froh sein, dass das nur Wasser und keine Farbe war, sonst wären meine Sachen jetzt ruiniert gewesen.“ Während die Regisseure weiterhin diskutierten, sah Yo im Drehbuch nach, wie der Text weiter ging. Auch die anderen kümmerten sich nicht um den Streit der beiden Regisseure, da der Großteil damit beschäftigt war seinen Text zu lernen. Hao war nahezu der einzige, der sich den zwei stunden Vortrag seines Geschichtslehrers vornahm und die wichtigsten Fakten unterstrich. Anna schenkte ihm ab und zu ein paar Seitenblicke, wendete sich jedoch anschließend wieder an den Drehbuchtext. Sie war auch die einzige, die während der Proben über dem Drehbuch saß, während die anderen die Proben nur interessiert beobachteten. Doch nach einiger Zeit wendete sich auch Hao endlich von dem Werk, dass er gerade las ab und sprach Tamara darauf an. „Das Ding ist ja richtig ätzend! Sag mal, Tami, wie viele haben das Ende des Vortrages eigentlich mitbekommen. Ich meine so wie sich das ganze in die Länge zieht müsste die Hälfte der Klasse doch eigentlich ins Land der Träume abgerutscht sein.“ Tamara sah Hao nur kurz an, bis sie ihm antwortete. „Damit liegst du nicht mal falsch. Es sind mehr als die Hälfte eingeschlafen. Mir sind zwischendurch auch die Augen zugefallen. Ich meine, diese Monotone Stimme und das langweilige Thema, das war ‚ne höllische Doppelstunde.“ Hao nickte bei diesen Worten nur kurz, bis er sich wieder über den Geschichtsvortrag hermachte. Auch die Regisseure haben gemerkt, dass sie etwas übertrieben hatten. Bevor jedoch noch jemand etwas sagen konnte, lenkten sie die Anwesenden wieder zum Thema ‚Proben’. „So also noch mal von vorne. Und dieses Mal ohne Missgeschicke. Versucht euch zu konzentrieren, ich bitte euch. Also los der dritte Versuch. Die Fünf Minuten des Films, die diese Szene dauert, brauchen wir auf jeden Fall, dann könnt ihr Pause machen und es geht anschließend zum Dreh.“ Mit dieser Aussage versuchten die drei Hauptcharaktere die Szene noch mal ohne sich zu versprechen. Es war eine Zielsetzung welche sie auch einige Zeit lang durchhalten konnten, so dass sich die Regisseure entschlossen, die Szene noch mal zu unterbrechen und sie von Anfang an erneut durchspielen zu lassen. Da sie damit rechneten, dass die drei Hauptdarsteller nicht auf die Kamera achteten, schalteten sie diese ein und filmten das ganze unauffällig mit. Erst als die Szene zum eigentlichen Höhepunkt kam, blieben die Fehler nicht mehr aus. Den Anfang machte Manta, der Yo versuchen sollte zum abhauen zu bewegen. „Das wäre die Gelegenheit um abzuhauen!“ „So wie du es gestern Nacht gemacht hast, Manta!“ „Na ja, jedenfalls lebe ich noch!“ Doch Yo achtete, wie vereinbart, nicht auf Mantas Kommentar, sondern fuhr unbeirrt mit seinem Text fort, in dem er einen Nahmen rief. „Amidamaru!“ Ohne Vorwarnung kam auf einmal eine schallende Stimme zu Einsatz, die von einer unbekannten Hintergrundmusik begleitet wurde. Dieses Ereignis verschlug den jungen Schauspielern die Sprache und auch Anna und Hao sahen daraufhin von ihrer Arbeit hoch. „Ich danke für diese Gelegenheit die Schmach zu tilgen und hoffe ich kann ihnen wohl dienen.“ Erst nach einigen Minuten des stillen Umsehens, begann Ryu wieder zu sprechen an. „Ok, habe ich jetzt Halluzinationen oder wo kam die Stimme plötzlich her und was war das für eine geile Hintergrundmusik? Und sollte jetzt nicht noch etwas Spektakuläres passieren? Im Drehbuch steht, dass jetzt ein Geist hinter Yo auftaucht, also was ist jetzt, wie geht es weiter?“ Während der blonde Regisseur nur aufstand und sich und seinem Partner einen Cappuccino holte, klärte Shigeru die Anwesenden auf. „Die Aufnahme von der Stimme haben wir schon gemacht und auch für den Film vorbereitet, also lasst euch davon nicht ablenken. Wir dachten nur, dass es euch helfen wird den richtigen Einsatzpunkt zu finden. Die Spezialeffekts und somit die Geister kommen erst nach Beendigung des Filmes dazu. So noch irgendwelche Fragen? Wenn nicht, dann machen wir da weiter, wo Amidamaru zum ersten Mal gesprochen hat und los.“ Nach diesen Worten machten die drei so weiter, als wäre nichts gewesen. „Jetzt reicht’s. Schnappt sie euch.“ Bei diesen Worten wurde der Dreh unterbrochen, da Ryu den falschen Satz gesagt hatte. Nach einer kurzen Besprechung jedoch wurde die Probe an derselben Stelle fortgesetzt. (Habt ihr euch schon mal über die offensichtliche Schnittstelle gewundert? Ich schon und dass ist meine Antwort darauf.) „Macht sie fertig.“ Bei diesen Worten stürmten die Akteure ein zweites Mal auf Yo zu und versuchten ihn anzugreifen. Manta während dessen schrie wie am spieß, worauf Yo dem Text nach etwas erwidern musste. „Ist ja schon gut. Fürchte dich nicht, wir sind nicht alleine Manta.“ Mit diesen Worten hörte Manta auf zu schreien und sah Yo verwirrt an. Dieser streckte seinen Arm nur gen Himmel. „Geistform.“ Mit diesen Worten zeigte seine Hand wieder zu seinen Gegnern. „Ich bin ein Schamane eine Verbindung zwischen den Welten.“ „Du bist…du bist…was bitte?“ Manta sollte diesen Satz zwar im Stück sagen, doch das stottern konnte er im Moment nicht unterdrücken. Hirota wollte die Probe durch diese Tatsache wieder unterbrechen, doch Shigeru hielt ihn zurück. Während dessen lief die Szene weiter. „Vereinigung.“ Yo hatte gar nicht mitbekommen, dass Manta seinen Text nicht so aufgesagt hatte wie es geplant war, weshalb, er sich auch nichts dabei dachte seinen Text einfach weiter durchzuziehen. Die Akteure, ihrerseits waren schon Halbprofis. Aus diesem Grund störte sie der Versprecher nicht und sie zogen ihre Nummer durch. Doch wie bei einem echten Film taten diese nur so, als würden sie Yo angreifen. Bevor sie ihn jedoch treffen konnten, taten sie so, als ob er sie besiegt hatte und schmissen sich ohne Fremde Hilfe auf dem Boden. Yo sah nur kurz besorgt zu den beiden, da er nicht wusste, ob er sie vielleicht doch verletzt hatte, doch dann beendeten sie den Kampf Ryu gegen Yo. Das Ergebnis war, dass Yo zu spät auswich und Ryu das Holzschwert direkt unter die Nase bekam. „Verdammt ich glaub meine Nase ist gebrochen…Stopp warte Mal. Nein, nein, ist sie doch nicht, tut nur verdammt weh. Vielleicht sollten wir das noch mal üben!“ Ryu rieb sich bei diesen Worten nur die schmerzende Nase, während Yo versuchte sich zu entschuldigen. „Tut mir Leid Ryu, dass war keine Absicht, ich…“ Doch bevor Yo zu Ende sprechen konnte, griff Shigeru ein. „Also, das war eigentlich ganz gut. Bis auf das letzte lief es fast Fehlerfrei, aber das kann jedem Mal passieren. So da wir die Kamera nebenbei laufen hatten, brauchen wir nur die letzte Teilszene noch einmal durchspielen und nicht die ganzen 5 Minuten. Wir haben nämlich alles schon im Kasten. Den Kampf müsst ihr allerdings noch mal wiederholen, damit wir zum letzten Teil kommen können.“ Die jungen Schauspieler nickten nur kurz und versuchten sich weiter zu konzentrieren und ihre Sache gut zu machen. Nach dem sechsten oder siebten Mal, haben die beiden es endlich geschafft die Szene ohne Verletzungen hinter sich zu bringen. Der Grund war, dass sich die Regisseure dazu entschieden hatten die Szene in Zeitlupe zu filmen und sie dann anschließend im Film im Schnellverfahren ablaufen zu lassen. Da dies Fehlerfrei ablief, konnten sie nach etwa zwei Stunden endlich zur Endszene des fünfminütigen Akts auf dem Friedhof kommen. In dieser Szene saßen Manta und Yo vor einem Grabstein, den sie vor wenigen Minuten zusammen geklebt hatten. „Danke, dass du mir geholfen hast das Ding zu reparieren.“ „Hä, machst du Witze? Nach dem was du kannst war das ja wohl das mindeste.“ „Das war doch gar nichts!“ „Ach tatsächlich? Dann kannst du mir ja zeigen, dass ich auch so kämpfen kann.“ „Liebend gern aber meine Geisterfreunde machen gerade Urlaub…ähm nein, das war es nicht…picknick, auch nicht…ha ich hab’s. Sie machen gerade Pause…Ich glaub ich hab’s vermasselt, oder?“ Die restlichen mussten sich dabei fast totlachen, da Yos verhalten einfach unbezahlbar war. Allerdings konnten die meisten sich noch rechtzeitig zurückhalten. Stattdessen verließ Shigeru fluchtartig den Raum, nur um sich hinter der Tür auf den Boden sinken zu lassen und lauthals loszulachen. Erst als er wieder rein kam flüsterte er seinem blonden Partner etwas ins Ohr, was die anderen jedoch nicht mitbekamen. „Gut der Satz kommt auf jeden Fall zu den verpatzten Szenen, die wir noch auf der zukünftigen DVD unseres Filmes hinzufügen werden, meinst du nicht?“ Hirota nickte nur und wendete sich anschließend an die Gruppe. „Gut Pause ist vorbei. Noch Mal die letzte Szene und dieses Mal bitte keine Patzer. Gesagt, getan und wie durch ein wunder verlief es dieses Mal fehlerfrei, was andererseits an der Kurzen Zeit lang, die diese Szene dauerte oder daran, dass sich Yo und Manta langsam an die Schauspielerei gewöhnt hatten. Was auch immer der Grund war es war eigentlich unwichtig, Hauptsache es lief gut ab. Wieder einmal wischten sich die Regisseure den Schweiß von der Stirn. Keiner wusste ob es jetzt die Hitze in dem Raum oder die Anspannung durch die Proben war, jedenfalls waren sie sich sicher, dass sie hiernach erst einmal in die Dusche gehen mussten. Am liebsten wäre ihnen eine Eiskalte Dusche. „So das war es. Jetzt versuchen wir mal eine andere Szene, immerhin seid ihr alle heute gefordert etwas zu Proben. Hao, Anna ich hoffe ihr kennt eure Rollen und wisst was ihr zu tun habt. Ach ja und Anna. Zu deinem Part, denk bitte daran, dass du die Ohrfeige nur antäuscht, wie unsere Assistenten es dir beigebracht haben. Wir möchten nicht für eine zerrüttete Freundschaft verantwortlich sein. Außerdem könnten wir dann ärger mit euren Eltern bekommen und der Film ist gestorben.“ Anna nickte nur und folgte den Regisseuren, genauso wie die anderen, zum nächsten Raum. „Gut den ersten Teil zwischen Anna und Manta, also den mit den kurzen Beinen lassen wir erst einmal weg. Stattdessen kommen wir gleich zu der Stelle an der Hao das erste Mal etwas sagt. Ach ja, Hao. Annas ersten Schlag musst du abfangen, also müsst ihr ein gutes Timing haben.“ „Kein Problem, diese Aktion klappt bei mir seid der 5. nicht mehr.“ „Ach ja und wieso nicht. Soviel ich weiß, habe ich die Technik nie bei dir angewandt.“ „Aber bei Yo. Aus diesem Grund habe ich auch immer ein Auge auf deine Hand. Sie zuckt nämlich bevor du jemanden eine Ohrfeige verpasst.“ Bei den Worten mussten beide anfangen zu Kichern, bis sich Hirota einmischt. „Gut da ihr beide das jetzt geklärt habt können wir ja anfangen. Also auf die Plätze…“ Bei diesen Worten trennten sich Hao und Anna und gingen an ihren Ausgangspunkt. „…fertig…“ Da sie jetzt auf das Startzeichen warteten atmeten sie noch einmal kurz durch, und machten sich mental auf die bevorstehende Probe bereit. „…Und los!“ Das war das Stichwort und mit diesem Satz durften die beiden Anfangen ihre Rolle zu spielen. Die anderen sahen nur begeistert zu, da sie unbedingt wissen wollten, was die beiden für Fehler machten und um einen vergleich zu ziehen, wie gut sie selber werden mussten. Insgeheim war die Hälfte der Meinung, dass Hao die meisten Patzer machen würde, da sie von Yo erfahren haben, dass dieser sich die Drehbuchstelle nur kurz durchgelesen hat und auch hier war deutlich zu sehen, dass er anderes als die Probe im Kopf hatte. Doch sollte es wirklich so ablaufen oder sollte hier wieder ein Paradoxprozess wirken, den keiner verstehen konnte? Sie würden es mit Sicherheit in den nächsten Minuten erfahren. --- So das war's mal wieder. Also bis dann, man sieht schreibt oder spricht sich. Misato Kapitel 4: Erste Proben Teil 3 ------------------------------ Nach fast einem Jahr das nächste Kapitel von SkPPP. Ich weiß zwar nicht, ob es jemand ließ, dennoch werde ich weiter schreiben. ______________________________________________________________________________ ------------------------------------------------------------------------------ Kapitel 4: Erste Proben Teil 3 Anna ging einfach den Weg entlang, den sie entlang gehen sollte, bis sie stehen blieb und sich kurz zu den Regisseuren umdrehte. „T’schuldigung. Aber im Drehbuch steht ja, dass wir eine paar Pausen einhalten müssen. Wie lange sind die denn?“ Die Regisseure sahen sich bei dieser Frage verwirrt an, holten dann jedoch das Drehbuch heraus und blätterten darin herum. Doch dann sah Shigeru kurz zu der Gruppe und gab etwas bekannt, bevor er weiter durch das Drehbuch blätterte. „Pause, pause, pause. Wie lang sind die. Wie wär’s wenn ihr erst einmal mal eine kurze Pause macht und dann sagen wir es euch.“ Sein schwarzhaariger Partner nickte nur schnell zustimmend und steckte seine Nase auch wieder über das Drehbuch. „Ich glaube mit der Frage haben sie nicht gerechnet.“ „Damit könntest du Recht haben Trey. Aber so hat Hao noch mal die Gelegenheit etwas ins Drehbuch zu gucken, nötig hätte er es.“ „A pro pos Hao. Wo ist der eigentlich hin?“ Bei dieser Frage sahen sich alle um, konnte aber weder ihn noch Anna entdecken. „Vielleicht hat er die Kurve gekratzt, da er genau weiß, dass er schlechter als Yo abschneidet.“ „Was soll’s? Das beste am Film sind immer noch die Ausschnitte der Pleiten Pech und Pannen.“ Die anderen zeigten Ryu bei diesen Worten nur einen hoch gestreckten Daumen, der soviel hieß wie ‚Genau meine Meinung’. Doch bevor sie sich weiter unterhalten konnten fanden die Regisseure die richtige Stelle im Drehbuch. Nach einigen Minuten Pause konnten die Dreharbeiten endlich weiter gehen. Doch bevor der Spaß losgehen konnte ließ Hao es sich nicht nehmen ein kleines Privatgespräch zu führen. „Hey Anna, warte mal. Ich glaube wir müssten vorher noch mal was besprechen!“ „Keine Chance. Ich habe schon hundert mal gesagt bekommen, dass ich nicht zuschlagen soll und das werde ich nicht, es sei denn du fängst den ersten Schlag nicht ab.“ „Im Abfangen bin ich mittlerweile recht gut, das müsstest du eigentlich wissen. Aber ich erinnere nur mal an die Sache mit dem Theaterstück vor zwei Jahren.“ „Ach komm schon, wie gesagt, das war vor zwei Jahren. Jetzt bin ich älter und reifer. Außerdem hat der Typ mich total genervt.“ „Ja und genau das ist die Aufgabe, die ich erfüllen muss. Ich meine allein diese Sprüche grenzen schon an billige Anmachsprüche.“ „Warte mal, haben die mir etwa die Rolle einer schlagenden Schlampe gegeben, die mit ihrem Verlobten und dessen Bruder rummacht.“ Hao schüttelte bei diesen Worten nur den Kopf. Es vertraute Anna zwar mehr als seinen restlichen Freunden, aber in Sachen Schlagszene war sie eine echte Niete. Es gab in jeder Schulaufführung, in der Anna einen Schlag vortäuschen musste Verletzte. Und Hao konnte sich noch lebhaft an das letzte Mal erinnern, da er damals dasselbe Gespräch mit ihr hatte. Älter und Reifer, das waren damals auch ihre Ausflüchte, mit denen sie versichert hatte, dass so etwas nicht noch einmal passiert. Diese Worte allein lösten bei ihm ein zusätzliches Alarmsignal aus. Anna hingegen war sich mehr als sicher, dass sie sich beherrschen konnte. Normalerweise wäre es ihr egal gewesen, wenn sie doch traf, doch dieses Mal durfte es ihr nicht passieren. Immerhin war sie bis morgen von ihm abhängig. Sie musste mit allen Mitteln vermeiden, dass Hao sein Angebot zurückzog und sie den blöden Text von Herr Schwoll selbst durchlesen musste. Doch diesen Gedanken schüttelte sie schnell aus den Kopf und wendete sich wieder an Hao. „Also was ist jetzt. Was haben die mir wirklich für eine Rolle gegeben.“ „Die von Yos Verlobten, ich wollte dich nur mal vorwarnen, dass die gesamte Diskussion zweideutig ist.“ „Danke für den Tipp und keine Sorge ich halt mich zurück.“ Hao nickte daraufhin nur, sagte jedoch nichts weiter dazu. Er traute ihr nicht wirklich, aber was sollte er machen einfach abbrechen. Nein das war nun wirklich nicht seine Art. Doch bevor noch einer der beiden etwas sagen oder ergänzen konnte, wurden sie von den Regisseuren schon empfangen. „So wir haben die Stelle. Da wir aber sowieso schneiden Zählt einfach nach jeder Strophe bis fünf, dann klappt das schon. Und jetzt zurück auf eure Positionen. „Hey, kommen wir zu spät?“ „Oh verdammt, ich wusste das ich was vergessen hatte. Ihr beide stellt euch hinter Anna. Gut jetzt aber zur Probe.“ Mit diesen Worten ging Shigeru zu seinem Partner und hoffte, dass sich dieses Mal nicht so viele Fehler einschlichen, doch insgeheim bezweifelte er es. Immerhin schien der langhaarige nicht viel am Drehbuch zu hängen. Die jungen Schauspieler bekamen von den Zweifeln der Regisseure nichts mit. Sonder spielten einfach ihre Rolle „Ich habe euch erwartet!“ Anna sah Hao daraufhin nur überrascht an. Dabei und zählte wie von ihr verlangt gedanklich bis fünf. Die beiden Neuankömmlinge, die hinter Anna standen machten sich kampfbereit. Doch als Anna ihre Hand ausstreckt um die beiden daran zu hindern anzugreifen, vergas sie den Mittelteil und setzte erst wieder bei der Zweiten Strophe an. „Du musst Hao sein. Und was willst du?“ „Nichts für ungut Anna, aber du bist gerade von 1 auf 3 gesprungen!“ „Wie von eins auf drei. Ich sage doch nur meinen Text auf.“ „Ja aber du hast den Mittelteil vergessen.“ „Hey ich habe diesen blöden Text mindestens hundert Mal durchgelesen und wie oft hast du dich mit dem Text beschäftigt. Fünf Mal oder noch weniger. Erzähl mir ja nicht, dass ich meinen Text nicht beherrsche…“ Noch bevor die Diskussion eskalieren konnte mischte sich Hirota, der schwarzhaarige Regisseur, ein. „Beruhigt euch mal. Hao hat Recht. Du hast das Halt vergessen und dadurch hast du bei deinem zweiten Satz weitergemacht und Haos Einsatz somit übersprungen.“ „Ach echt. War keine Absicht. Tut mir Leid. Aber mal ernsthaft, dass ganze ist doch eher unwahrscheinlich.“ „Ist es etwa wahrscheinlich Geister zu sehen?“ Auf diesen Kommentar antwortete keiner mehr, weil ihnen die Argumente fehlten und so begannen die Schauspieler die Szene noch einmal von vorne. „Seht ihr Leute, das meine ich mit geschicktem Reden. Er findet immer die passenden Argumente um seine Gegner auszustechen.“ Die anderen aus der Gruppe nah dieses nur zu Kenntnis, bevor sie sich wieder der Probe von Hao und Anna widmeten, die Verhältnismäßig gut lief. Aus diesem Grund lief die Szene bis zur 28. Minute fehlerfrei. Doch dann kam Manta ins Spiel und stellte sozusagen den Wendepunkt da. „Wartet doch auf mich.“ Mit diesen Laufen kam er angerannt und musste so tun, als ob er außer Atem wäre. Das Problem an der Sache war nur, dass Manta völlig vergessen hatte, dass er ebenfalls einen Einsatz hatte und biss daher genüsslich in sein leckeres Brötchen, bis ihn einer der Regisseure darauf ansprach. Die Tatsache, dass die Szene schon lief, veranlasste ihn dazu loszusprinten. Zu seinem Glück sagte er seinen Spruch noch rechtzeitig. Durch das gespielte außer Atem sein kam eines der Brötchenkrümel, die er noch im Mund hatte in seine Luftröhre, wodurch er einen nicht stoppenden Hustanfall bekam. Nach dem Manta eine halbe Minute verzweifelt versucht hatte den Krümel durch Husten aus seiner Lunge zu entfernen, mischte sich Anna ein, die zu dem mittlerweile schon blau angelaufenen kleinen Jungen und schlug ihm heftig auf den Rücken. Damit hatte sich der Hustanfall erledigt, Manta allerdings lag mit dem Gesicht auf dem und nuschelte etwas vor sich hin was sich wie ‚Danke für die Rettung,, aber es hätte nicht so hart sein müssen.’ anhörte. „Du änderst dich auch nicht mehr, was Anna!“ „Du hättest ja auch mal von da oben herunter kommen können.“ „Schon aber irgendwie muss ich dann ja wieder rauf kommen und hier bin ich erstmal sicher vor deinen unkontrollierten Handlungen.“ „Unkontrollierten Handlungen. Das meinst du jetzt nicht ernst, oder. Das bekommst du zurück.“ Mit diesen Worten ging Anna zu dem Felsen auf dem Hao die ganze Zeit saß. Noch ehe dieser reagieren konnte, hatte Anna ihn schon ab Fuß herunter gezogen. Hao kam zu seinem Glück auf den Füßen auf, stand aber zu seinem Pech genau auf einer Linie mit Anna. „So. Wie war das jetzt mit unkontrollierten Handlungen.“ „Komm schon Anna beruhig dich wieder. War doch nicht ernst gemeint.“ Doch dieser Kommentar ließ Anna nicht minder wütender werden. Im Gegenteil, sie sah ihn nur mit einem bösen funkeln in den Augen an. Das schlimmste war nur, dass ihre Hand bedrohlich anfing zu zittern. „Komm schon Anna, heb dir das mit dem Schlag bitte für die Szene auf, das bringt doch jetzt nichts.“ Bei diesen Worten umschlossen Haos Hände Annas Handgelenke, womit er verhinderte, dass diese zum Schlag ausholte. Anna versuchte daraufhin seinem Griff zu entkommen, doch so wirklich wollte es ihr nicht gelingen. „Lass los!“ „Kay. Vorher nehme ich aber meinen Spruch zurück. Immerhin sind wir alt genug das ohne Gewalt zu regeln.“ Mit diesen Worten ließ Hao ihre Handgelenke los, achtete jedoch weiterhin auf ein mögliches Zucken, welches jedoch ausblieb. „Gut, können wir weitermachen oder was ist los?“ Annas plötzlicher Sinneswandel verschlug jedem die Sprache, besonders Hao, der nicht mit so einer Reaktion gerechnet hatte. Doch insgeheim hatte er das Gefühl, dass er sich warm Anziehen konnte. Er hätte mit diesem Spruch warten sollen bis die Probe vorbei war, doch dafür war es jetzt zu spät. Doch zu seiner Überraschung war Anna mehr als nur in der Thematik drinnen. Auch die restliche Probezeit verlief ohne Probleme. Doch dann kam die Szene mit dem Schlag. Doch Hao hatte keine Zeit groß darüber nachzudenken, da er sich auf seinen Text und auf sein Verhalten konzentrieren musste. Eingebildet und arrogant war die Devise. Dies war eigentlich nicht seine Art, jedenfalls nicht bewusst, denn was andere von ihm dachten wusste er nicht. Andererseits interessierte es ihn auch nicht. Und im Moment interessierte ihn nur noch das Thema Text und Gestik bzw. Mimik. „Jetzt hör mal gut zu. Ich glaub dir kein Wort. Yo wird niemals für dich kämpfen.“ „Hey bleib ruhig Anna.“ Während Manta das sagte fing Hao an zu lachen, was natürlich geplant war, bis er zu seinem eigenen Kommentar kam. „Ich finde dich äußerst charmant. Wenn du wirklich Schamanenkönigen sein willst…“ Hao stoppte. Das war die Stelle an der er von dem Felsen runter springen und hinter Anna landen sollte. Da dies aber unmöglich war, und das wussten auch die Regisseure, drehte Anna sich um. Die Kamera, die die Regisseure mal wieder ohne Absprache geschweige denn mit Erlaubnis angeschaltet hatten nahm das Geschehen so auf, dass es nicht auffiel. Auch die jungen Schauspieler störte der kurze Stellungswechsel nicht besonders da es vorher abgesprochen war und sie spielten ihre Rollen daher unbeirrt weiter. „Solltest du besser mich heiraten.“ „Hä, vergiss es du Widerling!“ Hao hatte wirklich ein gutes Timing, da er Annas Schlag ohne große Mühe abfing. „Ihr Lieblingsschlag der Drehschwung…“ „…zum ersten Mal abgeblockt.“ Von diesem Moment an hatte Hao sein schlechtes Gefühle einfach ignoriert und machte so weiter, wie es von ihm verlangt war. Deshalb beugte er sich weiter zu ihr und sagte seine, für seinen Geschmack etwas merkwürdigen Spruch auf. „Na schön, wie ich sehe hast du keine Angst den ersten Schlag zu landen. Das ist mutig. Ich bin beeindruckt.“ „Oh, was du nicht sagst, normalerweise ist es mein zweiter Schlag, der die Menschen beeindruckt.“ Mit diesen Worten schlug Anna zu. Hao hatte ihre Hand zwar leicht zucken sehen, konnte aber beim besten willen nicht schnell genug reagieren und so war es geschehen. Sie traf. An dieser Stelle dachte keiner mehr an die Szene, obwohl Anna es doch irgendwie schaffte ihren letzten Spruch aufzusagen. „Ich warne dich. Leg dich nicht mit mir an.“ „Ihr berühmter Linksschlag ein Volltreffer.“ Auch Tamara und Manta bekamen nicht mit, dass diese richtig getroffen hatte, weshalb auch sie fähig waren ihren Spruch aufzusagen. Erst danach bemerkten sie es, da Hao mehr als nur geschockt aussah. Doch dann schlich sich ein leichtes Lächeln auf sein Gesicht. „Ich hätte meinen Wetteinsatz wirklich erhöhen sollen, dann hätte ich jetzt Vierfache Taschengeld für einen Monat.“ Bei dieser Aussage fingen alle an zu Lachen. Selbst die Regisseure, Hirota und Shigeru, konnten ihr breites Grinsen nicht zurückhalten. „Wie wette. Mit wem hast du ’ne Wette abgeschlossen.“ „T’schuldige Anna. Die vier Austauschschüler wollten unbedingt eine Wette abschließen. Die wollten echt 30 Jen darauf verwetten, dass ich die Sache einfach zu ernst nehme. Ich hab es leider auf 20 herunter gehandel. Was soll’s. Besser als gar nichts.“ „Schön für dich. Aber ich krieg die hälfte ab, verstanden.“ „Was passier sonst?“ Mit diesen Worten flüsterte Anna ihm etwas ins Ohr. Was auch immer sie gesagt hatte, es bewirkte, dass der langhaarige defensiv seine Hände in die Luft schmiss. „Schon gut, schon gut. Hälfte Hälft!“ „So gefällst du mir. OK Jungs her mit der Kohle.“ Bei diesen Worten überreichte jeder der vier Jungs, Ren, Trey, Joco und Ryu, Anna einen zwanzig Jen-Schein. „So schnell wird man also um vierzig Jen reicher.“ „Japp. Immer noch das doppelte. Reicht doch.“ Daraufhin konnten die beiden nicht mehr und fingen an zu kichern. „Leute erinnert misch daran, dass ich nie wieder eine Wette mit Hao mache, der zieht mich total ab.“ „Er zieht jeden ab, Ryu. Soviel ich weiß hat er noch nie eine Wette verloren. Ihr seid also nicht die ersten.“ „Und wieso hast du uns dann nicht vor deinem Bruder gewarnt?“ „Ich wusste doch noch nicht mal, dass ihr mit ihm wetten wollt, Ren. Wie soll ich euch denn warnen.“ Die vier um ihr Geld betrogenen überlegten kurz, sahen dann aber ein, dass es allein ihre Schuld war. Doch bevor sich die Anwesenden noch weiter freuen oder ärgern konnte, mischte sich Hirota ein. „Ich unterbreche euch ja ungern, aber der letzte Teil der Szene fehlt. Das Problem ist nur, dass der letzte Teil super zum Film passt, deswegen brauchen wir eigentlich nur die Szene in der Hao mit seinem Schutzgeist verschwindet.“ „Also die mit dem Spruch. Es hat mich sehr gefreut dich kennen zu lernen, Anna. Jetzt bring das Buch zu Yo und enttäusche mich nicht! Das nächste Mal bin ich vielleicht nicht mehr so freundlich.“ „Ist drin. Wir können hier abbrechen Hirota. Auf zu Joco und Co. Was?“ Bevor er zu Ende sprechen konnte kam ein Assistent auf ihn zu und flüsterte ihm etwas ins Ohr. „…Ist es schon so spät? Sieht so aus, als müssten wir für heute Schluss machen. Eure Eltern wollen euch abholen. Wir sehen uns dann morgen Nachmittag wieder.“ Mit diesen Worten verabschiedeten sich die einzelnen jungen Schauspieler von einander und fuhren mit ihren Eltern nach Hause. Dort angekommen setzten sich sofort alle an ihre Hausaufgaben. Auch die Zwillinge saßen noch bis Abends um acht an ihren Schularbeiten. „Sag mal Hao, was heißt eigentlich noch mal Feudalismus?“ Hao konnte sich daraufhin ein Kichern nicht verkneifen. „Hast mal wieder nicht aufgepasst, was? Sie mal auf der ersten Buchseite nach, dann weißt du es.“ Mit diesen Worten stand Hao von seinem Stuhl auf und ging zu dem Faxgerät, das auf einem kleinen Tisch neben den Schreibtisch stand. „Was machst du?“ „Anna eine Kopie meiner Zusammenfassung schicken. Was dagegen?“ „Nein. Krieg ich auch eine?“ Hao schüttelte bei dieser nur den Kopf und tippte Annas Faxnummer ein. Kurz darauf fing das Gerät an zu arbeiten und Hao wendete sich wieder zu Yo. „Was willst du eigentlich machen, wenn wir nicht mehr in einer Klasse sind? Du musst mal lernen die wichtigsten Punkte aus Herr Schwolls Vorträgen herauszufiltern und nicht immer bei ihnen einzuschlafen.“ „Yapp und du solltest dich ganze Schulsache nicht so ernst nehmen. Immerhin verpasst du so den ganzen Spaß. Also kriege ich die Zusammenfassung? Bitte. Ich weiß echt nur, dass es um Feudalismus ging. Mehr nicht.“ Hao zuckte daraufhin mit den Schultern. In dem Moment hörte auch das Fax auch zu arbeiten, was bedeutete, dass er seine Pflichten erledigt hatte. Da er seinen Bruder jedoch nicht im Stich lassen wollte, reichte er ihm trotz allem die Zusammenfassung und legte sich mit einem Buch auf sein Bett. „Sag mal Hao, wieso hast du dich eigentlich nie versprochen. Immerhin hast du dir das Drehbuch nur einmal flüchtig durchgelesen.“ „Ja, also…da musst du wohl gerade wieder geschlafen haben. Ich habe mich durchaus mit dem Drehbuch beschäftigt. Und wie gesagt ich habe meine Tricks und Kniffe. Weißt du doch.“ „Ich weiß, aber auch dieser Vortrag. Du hast ihn dir einmal durchgelesen und als wir hier waren einfach drauf los geschrieben, ohne auch nur einen flüchtigen Blick hinein zu werfen. Wie machst du das. Immerhin läuft das bei dir jedes Mal so. Kannst du mir das nicht mal beibringen?“ „Der Vortrag liegt doch auf den Tisch und außerdem reichen mir die Stichpunkte, die ich mir aufgeschrieben habe, völlig um den Inhalt wieder zu geben.“ Mit diesen Worten hielt Hao eine Liste mit Stichworten hoch. Doch bevor Yo richtig erkennen konnte, was drauf stand, ließ er diesen wieder in seine Tasche gleiten und wendete sich anschließend mit einem Stift wieder seinem Buch zu. Yo sah seinen Zwilling nur kurz an, schrieb dann jedoch die Zusammenfassung in veränderter Form ab. Kurz darauf gingen beide Zwillinge ins Bett und freuten sich mehr oder weniger auf den nächsten Tag. ______________________________________________________________________________ ------------------------------------------------------------------------------ So hier mach ich erst mal wieder schluss. Würde mich freuen. An alle die es lesen. ich hoffe es hat euch gefallen. Misato Kapitel 5: Jocos großer Auftritt -------------------------------- So da bin ich wieder. Ich hoffe das kapitel wir euch gefallen um euch aber nicht weiter auf die Folter zu spannen, halt ich einfach die Klappe und lass euch lesen. ______________________________________________________________________________ ------------------------------------------------------------------------------ Kapitel 5: Jocos großer Auftritt Am nächsten gab es nicht viel Interessantes in der Schule. Die Stunden verliefen mehr als langsam und die jungen Schauspieler zählten schon die Minuten, bis sie endlich aus dieser Hölle entkommen können. Doch dann endlich klingelte es zur Pause und die Qual hatte für einige Minuten eine ende. Jedenfalls für die meisten der zukünftigen Weltstars. „Endlich Pause, ich dachte schon ich sterbe.“ Ryu ließ sich bei diesen Worten auf eine Sitzbank fallen und sah seine anderen Leidensgenossen nur völlig erschöpft an. „Das sterben hebe ich mir für zu Hause auf, weißt du eigentlich wie viel Hausaufgaben wir aufbekommen haben? Die schafft man doch nie bis morgen.“ „Jetzt reg dich ab, Trey. Die Hälfte musst du erst bis zur nächsten Woche haben. Das heißt, dass du so gut wie das ganze Wochenende dafür hast.“ „Schon, aber mein Wochenende verbringe ich meistens mir abhängen. Sag mal, wo wir gerade bei abhängen sind. Wo ist Hao eigentlich wieder hin, der war doch vor wenigen Minuten noch hinter uns oder habe ich mir das eingebildet.“ Anna sah sich bei Treys Worten überrascht um, doch dann sah sie auf ihren Kalender wurde eine Spur blasser. Kurz darauf nahm sie die Beine in die Hand und verschwand in der Menge. „Äh, ok. Was hab ich verpasst?“ Bei dieser Frage zuckten alle Anwesenden mit den Schultern. Keiner wusste was los war, sogar die, die schon seit einigen Jahren hier waren, konnten nicht anders reagieren. „Sag mal Yo, hat dein Bruder überhaupt ein Privatleben? Ich meine, ich kenne ihn noch nicht so lange, aber nach dem was ich gesehen habe, zweifle ich daran.“ Yo sah Ren bei dieser Frage kurz an, bis er die Frage einfach ausschwieg. Doch Manta war nicht zu verschwiegen darüber was der langhaarige in seiner Freizeit tat. „Hao gehört zu denjenigen, die kaum etwas für die Schule tun. Ich kann mich noch an eine Situation mit Frau Streng erinnern. Sie hat uns damals in Gruppen aufgeteilt und uns einen super schweren Text gegeben. Wir hatten genau zwei Stunden zeit und durften so bald wir fertig waren nach Hause. Jedenfalls hatte Hao den Text sofort verstanden und uns damit eine menge Arbeit erspart. Als wir nach ungefähr einer Stunde abgegeben hatte, hat Frau Streng einen totalen Terror gemacht.“ „Ah ich erinnere mich. Die Sache mit dem ‚Ihr könnt noch nicht fertig sein, setzt euch gefälligst wieder hin’ und so, nicht wahr. Man das war vielleicht eine Diskussion.“ Bei diesen Worten sahen alle zu Yo, der mehr als breit grinste. Die anderen konnten sich vorstellen, dass das eine lustige Situation gewesen sein musste. „Und wie ist das ganze ausgegangen?“ „Sie hat uns dank Haos Überzeugungskunst doch nach zwanzig Minuten gehen lassen. Unser Test war eine 1+, aber seid dem versucht sie Hao immer etwas anzuhängen.“ „Wer versucht mir etwas anzuhängen?“ Bei diesen Worten konnte Manta einen kleinen Aufschrei nicht unterdrücken und drehte sich total geschockt um. Hao und Anna waren gerade um die Ecke gebogen und sahen sich die geschockten Blicke nur amüsiert an. Erst als Ryu sich wieder von seinem Schreck erholt hatte, brach er das Schweigen, das nach dem Auftauchen der beiden entstanden war. „Wo kommt ihr her?“ Die beiden sahen sich nur kurz an. Doch dann wendeten sie sich wieder an Ryu, der mehr als nur neugierig zu sein schien. Aus diesem Grund wählten die beiden Neuankömmlinge eine neue Methode zu antworten. Denn in Wahrheit ging es sie eigentlich nichts an. „Privatveranstaltung.“ „Genau und das nächste Mal lässt du mich nicht in die falsche Richtung laufen. Ich hätte die Veranstaltung beinah verpasst.“ „Ich dachte du bräuchtest mal eine Auszeit.“ Anna schüttelte daraufhin den Kopf. Die anderen sahen die beiden nur verwundert an, bis Yo sich wieder einmischte. „Also, was war genau los? Uns könnt ihr doch aufklären.“ „Du kennst die Regeln. Aber bitte. Wir hatten einen Termin bei unserem Direktor. Wir sollten den Tag für die Veranstaltung festlegen.“ „Und welchen habt ihr?“ „Kommenden Dienstag. Da hat Frau Streng den längsten Tag in der Schule. Das heißt, dass sie sich schwarz ärgern wird. Aber genug von dem Thema sie kommt gerade.“ Nach diesen Worten verstummte Hao, da Frau Streng hinter ihnen stehen geblieben war und gerade einen Schüler zu Recht wies, der gerade an ihr vorbeigelaufen war. Hao und Anna sahen sich die Szene nur kurz an, bis sie sich dazu entschlossen dem ganzen weiterhin den Rücken zu zudrehen und sich in Richtung ihrer Klasse begaben. Die anderen folgten nur ohne sich über das wieso zu erkundigen. „Ach verdammt ich bin ja nicht in eurer Klasse, wo muss ich hin. Ah Physik. Wie ich das Fach doch hasse. Auch wie ich das Fach liebe.“ Mit diesen Worten ging Ryu mies gelaunt in Richtung Physik- Trakt. Die anderen bereiteten sich auf die nächsten Stunden vor. Sie hatten Geschichte und Religion. Die langweiligsten Fächer überhaupt. Umso erleichterter war die Gruppe, als die Horrorstunden endlich vorbei waren und die Schule endlich verlassen konnten. Doch ihr Weg führte sie keines Wegs nach Hause, sondern zu einem großen Gebäude, das sich etwas außerhalb der Stadt befand. Ihr nächster Drehort für den zukünftigen Film. „Wow und ich fand die anderen Kulissen schon cool, aber das hier. Einfach unglaublich. Leute seht euch das doch nur mal an.“ „Ist ja gut Joco, wie sehen es ja.“ Bei diesen Worten wurden Anna und Hao abwechselnd angesehen, bis sich Trey zu Yo wendete und ihm etwas zuflüsterte. „Sag mal ist es sicher, dass du und Yo Zwillinge seid? Irgendwie macht es den Anschein, als gäbe es mehr parallelen zwischen Anna und Hao als bei euch beiden.“ „Du bist nicht der erste, der das sagt.“ Während Yo sich daraufhin nicht zurück halten konnte und breit zu grinsen anfing, sahen Trey und die restlichen, die das Gespräch mitbekommen hatten, Yo nur verwundert an. Auf diese Antwort waren sie beim besten Willen nicht gefasst. „Ich unterbreche euch ja nur ungern, aber können wir anfangen, wie haben nicht den ganzen Tag Zeit.“ „Klar, ich bin mehr als bereit für meine Rolle.“ Joco trat völlig selbstbewusst vor die beiden Regisseure und wartet nur noch auf Anweisungen, damit er endlich zeigen konnte, was er drauf hatte. „Na gut, wir fangen mit der Stelle vor der Titelmusik an. Die ist ziemlich kurz und gut für den Einstieg. Also ihr wisst was ihr zu tun habt, richtig?“ Als alle nickten, stellten die Assistenten der Regisseure die Schauspieler auf ihre Plätze. Die restlichen saßen wieder am Rand und sahen sich das ganze an. Nach dem alle auf ihrer Position saßen bzw. standen, konnte die Szene endlich starten. Doch so kurz die Szene auch war. Es ging immer etwas schief. So war jedenfalls die Regel, die jeder Regisseure als aller erstes lernt und berücksichtigen musste. „Vielen Dank fürs mitnehmen und wie Ryu sagen würde, lass die Räder rollen Kumpel.“ „Meine Güte Ryu, wie lange willst du eigentlich noch trauern.“ „Mein Schützling, Lyserg.“ Bei diesen Worten umarmte Ryu Ren, der gerade seinen Spruch aufsagen wollte, dann jedoch wegen Ryus Gewicht zu Boden krachte. „Lass mich…ah…verdammt Ryu du bist schwer, geh runter von mir. Und zwar sofort.“ „Tut mir Leid, Ren. Hab das Gleichgewicht verloren. Aber jetzt mal ernsthaft. Wer ist Lyserg? Muss ich den kennen und wieso muss ich heulen, dass ist doch unnatürlich!“ Bei diesen Worten flüsterte Hao seiner Sitznachbarin etwas zu, woraufhin diese nur leicht lächelte und ihren Kommentar nicht zurückhalten konnte. „Was du denkst. Ich glaube kaum, dass Ryu es mit einem jungen Treibt, der mehr als 4 Jahre jünger ist als er selber. Oder ist das so eine versteckte Anspielung, wie sie in jedem Film vorkommen?“ „Er hält Lyserg für ein Mädchen. Muss man da noch mehr andeuten?“ Doch bevor noch einer etwas sagen konnte, mischte sich Ryu in das Gespräch der beiden ein. Sein entsetzter Gesichtausdruck, ließ sie fast los lachen. „Wie jetzt. Ich habe eine Affäre mit einem Jungen?“ Jetzt war es soweit, die beiden Außenstehenden konnten nicht mehr anders und fingen laut an zu lachen und auch die anderen stimmten mit ein. „So ist die Szene nicht gemeint. Könnt ihr euch wieder beruhigen und euch auf eure Rollen konzentrieren und ihr beide, bitte etwas mehr Diskretion.“ „Logisch!“ Die beiden angesprochenen grinsten die Regisseure nur kurz an, bis sie sich wieder lässig zurück lehnten und den Proben lauschten. Nach einer weiteren Minute, war die Kurzszene aufgenommen und im Kasten. Und es ging an die eigentliche Szene, die jedoch mehr als schwierig wurde. Besonders für Joco, da er die meiste Zeit reden musste. Der erste Teil ging, überraschenderweise, erstaunlich gut und die jungen Schauspieler versprachen sich kein einziges Mal, doch dann kam es Knüppel dick. „Ruhe ich hab schwere Depressionen, Klar“ „Könntest du also den Abgang machen?“ „Ja, du nervst. Verzieh dich kleiner“ „Ihr meint ich soll abhauen. Was würdet ihr sagen, wenn ich ein süßes Mädchen mit ’ner Eiswaffel wäre.“ „Na ja ich weiß nicht.“ „Nein danke.“ „Nö.“ „Gehen wir.“ „Hey hört euch mal ein Witz an…“ Bei diesen Worten schnelle Ren mit dem Guandao herum. Joco der seine Hände nicht Rechzeitig wegziehen konnte, bekam diesen gegen die Finger und sprang erst einmal wie von der Tarantel gestochen herum. Sein Glück war nur, dass der Guandao nicht scharf war, sondern nur aus gestrichenem Holz bestand. „Au, au, au…sag mal spinnst du, das tu doch weh.“ Bei diesen Worten wedelte er unbeholfen mit den Händen herum und suchte verzweifelt nach einem Eimer mit kaltem Wasser. Die anderen standen nur herum und begutachteten die Szene, doch keiner wagte es zu lachen, obwohl sie mehr als kurz davor waren. Erst nach geschlagenen zehn Minuten konnte die Gruppe endlich weiter proben. „Warum bist du so dickköpfig Ren. Glaub mir ich ziehe das Glück an.“ „Aber mich ziehst du aber nicht an.“ „Ich zieh dich nicht an? Und ob ich das kann.“ Bei diesen orten schnappte sich Joco etwas aus der Kostümtonne und hielt es vor Ren. Dann herrschte eine Zeit lang Stille. Keiner sagte ein Wort und sah sich Ren genau an. Auch dieser war mehr als verwirrt. Aber es war Yo der als erstes etwas dazu sagte. „Mal ’ne Frage. Müsste das nicht eigentlich ein blaues Kleid und eine blonde Perücke sein?“ „Irgendwie schon. Aber die ist violett und außerdem mit rosa Schleifchen und das rosa Kleid ist auch mehr als kitschig.“ Noch bevor einer Reagieren konnte, hatte Hao auch schon seinen Fotoapparat raus geholt und ein Foto geschossen. Das Bild war einfach zu herrlich um es verloren gehen zu lassen. Das bewirkte allerdings, dass er von Ren einen Todesblick zugeworfen bekam. Die Regisseure derweil hatten mit einem anderen Thema zu kämpfen, wovon die jungen Schauspieler jedoch nichts mitbekamen. Jedenfalls hofften sie das, das das Thema mehr als unangenehm war. „Sag mal, Hirota. Hast du die violette Perücke nicht getragen, nach dem du gestern Morgen die Wette verloren hast? Oder war das ’ne andere.“ „Doch, der Junge hat in den falschen Korb gegriffen und die Sachen erwischt, die ich gestern beim Treffen mit Samuel getragen hatte. Erinnere mich daran, dass ich nie wieder eine wette abschließe. Mich als Frau verkleiden zu müssen war so erniedrigend.“ Doch das Gespräch wurde schnell von Anna unterbrochen, die alles mitbekommen hatte und die beiden nur fies angrinste. „Noch erniedrigender ist es aber es laut zu sagen. Übrigens wo sind die richtigen Sachen, das ist doch etwas zu kitschig, nicht wahr.“ Bei Annas Worten zeigten die beiden Regisseuren nur auf den Nebenraum. Anna wartete nicht lange und suchte dort nach den verschollenen Sachen. Als sie jedoch nach zwei Minuten nicht zurück kam, entschloss sich Hao ihr bei der Suche zu helfen und weiter drei Minuten später waren beide wieder aus dem Raum draußen und hatten die Sachen in den Händen. Damit konnte es endlich weitergehen und auch dieses Mal lief es eine kurze Zeitperiode ziemlich gut. „Eins versteh ich nicht. Wenn du echt so ein Teufelskerl bist, wieso bist du dann nicht schon in einem Team?“ „Na das ist doch ganz einfach. Er ist bereits aus jedem anständigen Schamanenteam rausgeflogen, weil seine Witze so schlecht waren.“ „Und es ist ein ganz mieser Witz wenn du glaubst du wärst in der Lage Lyserg zu ersetzen.“ „Da bin ich anderer Meinung ich finde Joco klasse.“ „Ganz Ehrlich?“ „Na klar, ich könnt’ mich tot lachen. Ich kenne keinen der so lausige Witze auf Lager hast wie du.“ „An lausige Witze habe ich mich fast schon gewöhnt, seit ich mit dir zusammen bin, Yo. Aber…hey Leute können wir mal ernst bleiben?“ Doch es war schon zu spät die gesamte Gruppe konnte nicht mehr anders als laut zu lachen. Der letzte Satz von Ren war einfach zu viel für die Gruppe und auch Ren bemerkte jetzt erst, was er wirklich gesagt hatte. Das bewirkte, dass ihm die Stimme entschwand und er sich nur stumm seinen Text noch einmal durchlas, doch den Text hatte er richtig aufgesagt. Nach weiteren zwei Minuten schüttelte Ren nur den Kopf und auch die anderen hatten sich wieder beruhigt. Auch die Regisseure versicherten sich kurz, dass sich keiner versprochen hatte, bevor sie die Anwesenden weiter proben ließen. Genau als die Gruppe richtig drin war, tauchten plötzlich zwei andere Personen auf, die einfach nur lächerlich aussahen. „Wie wär’s wenn wir ein bisschen abrocken?“ „Was sind denn das für Idioten?“ Ren sagte den text zwar Richtig auf, doch das eher an der Situation und nicht an dem Drehbuch. Deshalb wendete er sich auch kurze Zeit später fragend zu den Regisseuren, welche die Gruppe auch sofort aufklärte und ihnen neue Anweisungen gab. „Das sind eure Gegner. Die fliegenden Zen-Brüder. Ihr habt den Teil doch auch gelesen oder?“ Shigeru sah etwas besorgt zu der Gruppe, die nur nickte. Daraufhin atmete der Regisseur kurz durch, doch ließ es sie erst einmal nicht weiter proben. „Gut, trotzdem machen wir jetzt erst einmal eine kurze Pause.“ Das ließen sich die jungen Schauspieler nicht zwei Mal sagen und um ihnen zu zeigen, dass das ganze auch was brachte, ließen sie auf einer Leinwand die bereits gedrehten Proben ablaufen. Die beiden Regisseure hatten ihrem Team Beine gemacht, um die Szenen bis heute fertig zu kriegen. Diese hatten sich auch sofort drangesetzt, nach dem ihnen mit Lohnabzug gedroht wurde. „Wow, das sieht ja richtig professionell aus. Man das ist echtes Kino Erlebnis.“ „Woher kennst du Kino?“ Bei diesem gleichzeitigen Kommentar von Anna, Tamara, Yo und Hao sahen sich die anderen verwirrt an, bis sie laut anfingen zu lachen. „Was war das denn eben? Wer kennt das Kino nicht?“ Ryu war mehr als verwirrt über die Reaktion und sah die vier nur verwirrt an. Die sich auch sofort gleichzeitig mit der flachen Hand gegen den Kopf schlugen. „Kino ist die Großmutter von Yo und Hao und ein echter Teufel, wenn ich das mal sagen darf. Kaum kommt eine Freundin der beiden zu Besuch, wird diese sofort inspiziert. Schrecklich. Zum Glück sind sie nur fünf Mal im Jahr da. Weihnachten, Geburtstage, Sommerferien und ab und an auch mal zwischen durch. Besonders dann muss man sich in Acht nehmen.“ Nach Annas Ausführung meldete sich Hirota zu Wort, der die Beschreibung mehr als aufmerksam verfolgt hatte und nun die Initiative ergreift. „Cool. Habt ihr die Nummer. Wir brauchen noch einen alten Drachen.“ Die beiden Zwillinge sahen den Regisseur daraufhin nur geschockt an, doch dann konnte sich Hao ein amüsiertes Kichern nicht verkneifen. „Gerne, doch dann heißt es schrubben statt faulenzen und sie sind ihren Job los.“ „Dann besser nicht. So jetzt aber zurück zu den Proben. Fertig. Die jungen Schauspieler nickten nur und gingen zurück auf ihre Plätze. Und zur Überraschung ging es bis auf das Ende relativ reibungslos. „Ich gehöre zum Team, einer für alle und alle für einen.“ „Ich fang jetzt schon an es zu bereuen.“ „Wir auch!“ „Sag mal wo genau willst du eigentlich hin Joco.“ „Na ja nach Dummie Village, da vollen wir doch alle hin?“ „Hä, nein wir wollen nach Dobbie Village nicht Dummie Village.“ „Ach echt?“ „Echt.“ „Dann bin ich wohl doch an die falsche Gruppe geraten.“ „Scheint so!“ Nach diesen Worten fingen wieder alle an zu lachen. Sogar die Regisseure konnten nicht anders als mitlachen. Das Wort Dummie Village war einfach zu genial, auch die Tatsache, wie die anderen weiter gemacht haben, doch dann lenkten sie die einzelnen Schauspieler zurück auf ihre Posten und ließen sie die Szene noch mal durchspielen. „Und du kennst den Weg?“ „Na also ich hab gleich gesagt, dass er hervorragend in unsere Team passt.“ „Jetzt spuck’s endlich aus, Kumpel. Wo liegt es denn.“ „Es ist ganz einfach. Es liegt am Leuchter.“ „Am Leuchter?“ „Ich wollte nur, dass du Armleuchter sagst.“ Nach diesen Worten rannten alle hinter Joco her nur Yo und Ren hatten ihre eigene Diskussion. „Du wolltest ihn aufnehmen.“ „Mein Fehler tut mir Leid.“ Genau in diesem Moment blieb Joco stehen. Doch die anderen konnten nicht schnell genug bremsen, deshalb liefen sie ihn einfach um und landeten alle samt auf dem harten Boden. Somit kam Joco nicht erst dazu den Witz mit den Dinosauriern aufzusagen. Anna und Hao sahen sich die Jungs nur amüsiert an, bis sie von Manta abgelenkt wurde, der sich an die Regisseure gewendet hatte. „So und wie sieht das Programm von jetzt an aus? Welche Szenen nehmen wir heute noch durch.“ „Das wird sich Zeigen wie schnell die drei wieder auf die beiden kommen. Immerhin ist es schwachsinnig jetzt aufzuhören, da maximal nur noch eine Minute fehlt. Was meinst du dazu, Shigeru?“ „Ich stimme dir voll und ganz zu. Sobald die Szene vorbei ist, reden wir über das weitere Programm. Ich hab nämlich ernsthaft nicht damit gerechnet, dass wir nach dieser Szene noch Zeit haben. Mein Fehler, aber viel wird es nicht mehr sein.“ Nach diesen Worten hatten sich die am Boden liegenden auch wieder aufgerappelt und sagten die letzten Zeilen ihres Textes auch noch auf. Anschließend erfuhren sie von den Regisseuren, dass es mittlerweile zu spät ist um noch eine Szene anzufangen. Das hatte die Folge, dass die Gruppe jetzt nur noch auf ihre Eltern warten musste. Diese zeit nutzte jeder um sich an seine Hausaufgaben zu machen, da sie hier auf die Hilfe der intelligenten Schüler zurückgreifen konnten. ______________________________________________________________________________ ------------------------------------------------------------------------------ So ab hier ist wieder Sense. Ich hoffe es hat euch gefallen und ich bedanke mich bei allen, die mir für das letzte ein Kommentar hinterlassen haben. Ich verspreche, dass ich versuche so schnell wie möglich weiter zu schreiben. P.S. es wäre super wenn ihr mir ein paar Szenen nennen könntet, die ich mit einbringen soll. Danke. Misato Kapitel 6: Der Neuzugang ------------------------ So langsam aber sicher pendelt sich alles auf Ferien ein. Die gute Nachricht ich habe 10 Wochen ferien, die schlechte 8 davon verbringe ich beim Praktikum. Aber wenigstens habe ich dann was zu tun. Und auf Grund meiner Vorfreude gibt es erst mal ein neues kapitel von meiner FF. Viel Spaß beim lesen. __________________________________________________________________________ -------------------------------------------------------------------------- Kapitel 6: Der Neuzugang Der nächste Tag war einer der schönsten Tage, den ein Schüler haben konnte. Es war ein Freitag und dass hieß, dass das Wochenende nah war. Doch zum Leidwesen unserer angehenden Schauspieler auch der Tag an dem sie die wenigen Stunden mit Frau Streng verbringen mussten. „Drei Stunden überstanden fehlt noch eine. Das halt noch nicht mal ich aus!“ „Erzähl mir mal was neues Hao.“ „Wie wär’s mit der Information, dass Aisha in zehn Minuten durch die Tür kommt und sich mit Frau Streng anlegt?“ Nach diesen Worten wurde nicht nur Anna, sondern auch die anderen sechs Auserwählten, hellhörig. „Woher weißt du dass denn?“ „Hab ich so mitbekommen. So laut wie er es durch die Gänge geschrieen hat, war es ja kaum zu überhören. Und ganz in Ernst, dass ist ein weiterer Grund, wieso ich heute am liebsten einen auf Krank gemacht hätte.“ Noch bevor Hao noch etwas ergänzen konnte, mischte sich Trey in das Gespräch ein, sah dabei jedoch immer wieder mit einem flüchtigen zu seiner Lehrerin. „Der scheint ja ziemlich Lebensmüde zu sein.“ „Ist er auch!“ Noch bevor einer etwas ergänzen konnte, sprang die Tür zum Klassenzimmer auf. Nun war die gesamte Aufmerksamkeit auf einem Jungen mit schwarzen Haaren, dessen Sachen mindestens zwei Nummern zu groß war. Die Lehrerin hingegen bekam vom ganzen nichts mit, da sie mal wieder Ohrenstöpsel benutzte und zusätzlich noch in eines ihrer Bücher vertieft war. Für jeden anderen war es ein gutes Ohmen, da sie sich so, ohne bemerkt zu werden, aus dem Staub machen konnten. Allerdings hatte dieser junge Schüler genau das Gegenteil vor. Provokant stellte er sich hinter die unwissende Lehrerin und richtete sich an die Klasse. „Gut, meine lieben Mitleidenden. Es liegt an euch. Welche Streiche soll ich durchführten. Klassisch, kreativ oder beides. Ihr dürft wählen um dieser Frau die Hölle auf Erden zuzubereiten. Oder darf es doch lieber etwas überraschendes sein?“ Noch bevor einer etwas sagen konnte, blickte die Lehrerin auf und zock sich die Ohrstöpsel heraus. Als sie merkte, dass keiner ihrer Schüler mehr zu arbeiten schien stand sie auf und ließ ihren gefährlichen Blick durch die Runde schweifen. „Wieso arbeitet ihr nicht mehr.“ „Das ist meine Schuld, mein Lehrer hat mich los geschickt um Kreide zu besorgen.“ Daraufhin zog Frau Streng eine Schachtel Kreide aus ihrer Tasche und übergab diese an dem nun neben ihr stehenden Schüler. Was sie jedoch nicht beachtete, war das Ei, das jetzt auf ihrem Stuhl lag und prompt hatte sie sich drauf gesetzt. Sofort stand sie wieder auf und griff den Jungen, der gerade durch die Tür fliehen wollte, am Kragen. Nach einigen wenigen Sekunden war nur noch das Knallen der Tür zu hören und beide, sowohl Lehrerin als Schüler waren verschwunden. Die im Raum verbliebenen Schüler sahen sich nur verunsichert an. Als sie dann noch einen lauten verärgerten Schrei von ihrer Lehrerin hörten, sahen diese nur entgeistert auf die Tür und hofften inständig, dass diese heute nicht mehr zurückkam. „Das gibt ärger. Aber war ein einfaches Ei wirklich die Schwierigkeiten wert?“ „Soviel ich mitbekommen habe, war das erst der Auftakt.“ „Was haben die denn noch vor?“ „Keine Ahnung. Die haben nur etwas von dem größten Streich aller Zeiten geredet. Und dass ein Klassiker den Anstoß gibt.“ Mit diesen Worten beendete die Gruppe das Thema, da sie es früher oder später sowieso erfahren würden. Stattdessen schwenkten sie auf ein neues Thema um. „Was meint ihr, was wir heute bei den Proben machen?“ „Irgendwas von dem was wir lernen sollten.“ „Ja schon, aber da spielt dieser Lyserg und noch einige andere mit.“ „Vielleicht wieder irgendwelche Profischauspieler.“ „Wahrscheinlich. A pro pos, ich glaube ich sollte noch mal meinen geringen Text durchgehen. Schaden kann’s nicht, immerhin sind wir sowieso mit unserer Aufgabe fertig.“ „Wem du das wohl zu verdanken hast!“ Anna schenkte Hao daraufhin nur ein leichtes Lächeln, bevor sie sich wieder dem Drehbuch zuwendete. Doch bevor sie sich richtig damit befassen konnte, schlug die Klassenzimmertür auf und eine völlig bunt gefärbte und durchnässte Frau Streng kam zum Vorschein. Hinter ihr stand der Direktor der Schule, der wohl die ganze Zeit einige beschriebene Blätter durchlas. „Hao Asakura, in mein Büro, sofort.“ „Dürfte ich erfahren, was los ist?“ Hao der bei diesen Worten aufgestanden war, konnte sich nicht im geringsten Vorstellen, was los war. Auch die Reaktion des Direktors war nicht normal. „Nicht hier, Asakura.“ Nach diesen Worten sah der ältere der Asakurazwillinge kurz zu seinen Freunden, bevor er der Aufforderung des Direktors nachkam und die Klasse verließ. Frau Streng hingegen, sammelte kurz die Aufgaben ein und beendete die Stunde, bevor sie ebenfalls die Klasse wieder verließ. Erst nach drei weiteren Minuten realisierten die Schüler, was gerade passiert war und einer nach dem anderen verließ nach und nach den Raum. Yo, Manta, Tamara, Anna, Joco Trey und Ren waren die letzten, die im Klassenzimmer blieben und die Welt nicht mehr verstanden. „Was hat dass denn jetzt zu bedeuten?“ „Auf jeden Fall nichts Gutes. Ich hab unseren Direktor noch nie so schlecht gelaunt gesehen.“ Als Anna dies sagte, schien es so, als wäre sie wirklich etwas besorgt, doch dass änderte sich schnell wieder, nachdem Tamara sie aus ihren Gedanken riss. „Und was jetzt?“ „Wie was jetzt? Wir haben Schluss und gehen ganz normal zur Probe. Was sonst. Hao kommt schon allein zurecht.“ „Soll das heißen, dass du nicht mal versuchen willst ihm zu helfen?“ „Was sollen wir denn tun? Wir wissen ja noch nicht mal worum es geht. Wir warten jetzt erst mal auf Ryu und dann sehen wir weiter.“ Mit diesen Worten war das Thema beendet. Keiner wollte sich wirklich mit Anna anlegen und so taten sie, was diese von ihnen verlangte. „Hey Ryu, da bist du ja endlich.“ „Entschuldigt die Verspätung, aber da war so ne große Schüleransammlung, die den Gang versperrt haben. Keine Ahnung was los war. Hab nur etwas von einem Aisha gehört und dass der jemanden reingelegt hat. Wo ist eigentlich Hao?“ „Beim Direktor, aber keine Sorge. Er kommt nach!“ „Hä“ Ryu wusste nicht, was Anna mit dieser Andeutung aussagen wollte, zuckte dann jedoch mit den Schultern und folgte der Gruppe ohne irgendwelche Widerworte. Immerhin blieb ihm nichts anderes übrig. Nach weiteren zwanzig Minuten war die Gruppe bei den Regisseuren angekommen, die sie schon sehnsüchtig erwartet hatten. „Ah da seit ihr ja, wir dachten schon, ihr hättet den Termin vergessen…Moment mal, fehlt nicht noch einer von euch.“ „Ähm…ja, Hao kommt noch, er hat nur noch etwas mit unserem Direktor zu besprechen...“ „Nichts Schlimmes. Nur die tägliche Routine.“ „Dann fangen wir mal an…“ Noch bevor Shigeru weitere Anweisungen geben konnten, hörte die Gruppe einen lauten Schrei. „Au, sag mal kannst du nicht besser Aufpassen Marco? Und jetzt komm mir nicht mit dem Drehbuch. Also wenn du diese verdammte Szene noch mal mit mir probst, dann pass besser auf. Das grenzt ja an Körperverletzung.“ Kurz darauf fiel der Blick der Schüler auf einen blonden Mann, der versuchte eine metallische Statur wieder aufzurichten. Jedenfalls hielten die sieben dies für eine Statur, bis dieser es letzten Endes doch geschafft hatte und die ‚Eiserne Jungfrau’ öffnete. Zum Vorschein kam ein junges Mädchen, der etwas Rotes von der Stirn lief. Sofort läuteten bei allen die Alarmglocken. „Alles in Ordnung mit dir?“ „Bist du schwer verletzt?“ „Können wir dir irgendetwas bringen?“ Das Mädchen sah die Anwesenden nur verwundert an, da sie nicht wusste, wieso alle so besorgt waren. Plötzlich entließen die Ranken in dem metallischen Gefängnis das Mädchen und schoben sie fast mechanisch heraus. Daraufhin wichen Yo und die anderen erschrocken zurück. Aus Verlegenheit und Unsicherheit strich sich das Mädchen eine Strähne aus dem Auge und bemerkte erst jetzt die rote Flüssigkeit. „Ach ihr meint das, richtig?“ Nach diesem Satz schlich sich ein Lächeln auf ihr Gesicht. Die merkwürdigen Ranken verschwanden wieder in der Eisernen Jungfrau und wie durch Zauberhand schlug diese zu. Bevor jedoch einer zum Sprechen kam, klärte sie die Sache auf. „Keine Sorge, dass ist nur Theaterblut. Mir ist, außer vielleicht ein paar Prellungen, nichts passiert.“ Bei dem mittleren Teil ihres Satzes sah sie ihren Probekollegen wütend an, der sofort eine defensive Haltung annahm. „Ach übrigens, mein Name ist Jeanne. Ich bin in dem Film, den die beiden Herren neben euch drehen, die Anführerin der X-Laws und dieses Kleinhirn neben mir ist Marco, mein treuster Verteidiger.“ „Sehr freundlich!“ Daraufhin konnte das Mädchen nicht anders als Anfangen zu lachen. Sie hatte diesen Lachkrampf versucht zurückzuhalten, doch nun konnte sie es nicht mehr verhindern. Doch bevor sie sich wieder beruhigen konnte, wendete sich Hirota an die nun größere Gruppe. „Ok, jetzt wo Jeanne sich vor gestellt hat, können wir ja weitermachen. Wir, Shigeru und ich, haben uns gedacht, dass wir heute die Szene mit den Söhnen des Nils und die Geschichte mit Yos Familiengeschichte machen.“ „Cool. Genau dass ist was ich mir gewünscht habe. Ich hab mir schon das ganze Drehbuch durchgelesen und die Stelle mit der Geschichte war die beste.“ „Ja, danke Jeanne. Also ich schätze mal, dass wir mit der Stelle beginnen, wo Yos Vater zum Einsatz kommt.“ „Wieso nicht mit der Beichte? Das fand ich am witzigsten.“ „Dafür ist bedauerlicherweise eine Person zu wenig da. Jedenfalls vorerst.“ „Ach so, schade.“ Mit diesen Worten verließ Jeanne den Raum und alle sahen ihr verwirrt nach. „Was war das denn eben?“ „Sie redet schon den ganzen Flug über diesen Hao. Das ist mal wieder so ein Mädchen, die auf die bösen Jungs steht.“ Nun schalteten sich auch die Regisseure wieder ein, die nicht glauben konnten, was sie eben aus dem Mund des blonden Schauspielers gehört haben. „Wie jetzt? Der Film ist noch nicht mal fertig gestellt und wir haben schon die ersten Fans. Das hält man doch im Kopf nicht aus. Sie weiß aber schon, dass sie gegen ihn kämpft, oder.“ „Denke schon. Aber mit dem Jungen will ich nicht tauschen. A pro pos, wer ist eigentlich der glückliche?“ „Unwichtig. Jetzt geht ihr aber auf eure Plätze, wir fangen an.“ „Jawohl!“ Nach diesen Worten nahmen alle ihre Plätze ein und warteten auf das Startsignal. „Hat er das eben gesagt, was ich gehört hab, oder sollte das so was wie ein Witz sein?“ „Ich fürchte es war kein Witz, obwohl ich es wünschte.“ „Hä“ „Ja Zeke und Yo sind Zwillingsbrüder!“ „Nichts für ungut, Maskengesicht, aber dass wissen wir schon.“ „Wieso wisst ihr dass schon? Das wurde doch vorher nie erwähnt.“ „Doch, wir hören das jeden Tag!“ Noch bevor einer etwas sagen konnte, kam ein grünhaariger Junge in den Raum gerannt, stolperte und warf ungewollt das Pendel, welches er in der Hand hielt, in die Luft. Dieses blieb an einem Balken stecken und egal wie sehr er daran zog, es wollte sich einfach nicht mehr lösen. „SCHNITT!!!“ Nach diesen Worten stürmte der blonde Regisseur zu dem grünhaarigen und zog selber an der Pendelschnur. Das bewirkte, dass diese riss, er das Gleichgewicht verlor und auf dem Boden krachte. „Verdammt noch mal.“ „Beruhig dich doch Hirota. Kein Grund so laut zu schreien.“ „Ich beruhige mich jetzt nicht. Wir haben in einer Woche wahrscheinlich mehr Material für das Pleiten Pech und Pannen Video, als für den eigentlichen Film.“ Die restlichen Anwesenden wichen einige Schritte zurück, selbst Anna, die sich sonst nicht so einfach einschüchtern ließ. Doch Hirota beachtete sie nicht mehr, sondern wendete sich stattdessen an seine Assistenten und schickte sie an die Arbeit. „Ich brauch erst einmal einen Cappuccino und zwar extra stark mit 50 % Schaum bitte. So wieder zu euch, bevor wir jetzt weiter machen, will ich, dass ihr kurz in euch geht und noch mal überlegt, was die Szene aussagt…Ah der Cappuccino, perfekt…Ihr könnt weiter machen.“ Mit diesen Worten setzte sich der Regisseur in eine Ecke und genoss sein heißes Getränk. Die anderen mussten sich ein lachen verkneifen, da das Bild einfach genial aussah. „Ok, ignoriert sein Geschwätzt fürs erste, er ist mit dem falschen Fuß aufgestanden. Lyserg, richtig? Könntest du ein neues Pendel besorgen, die liegen in einer Kiste vor der Eingangstür.“ „Bin schon unterwegs.“ Mit diesen Worten war der grünhaarige schon verschwunden und ließ die Proben hinter sich zurück. Lyserg musste nicht lange suchen, da nur eine große Kiste an der Eingangstür stand. „So das müsste als Ersatz gehen. Hoffe ich jedenfalls. Ich frag mich sowieso, wie das ablaufen soll. Soll ich etwa mit dem Ding herum wedeln und ständig schreien: Hao ich werde dich dafür vernichten, dass du meine Eltern umgebracht hast.“ Denn letzten Satz schrie Lyserg gerade so heraus. Dabei drehte er sich auf der Stelle und warf das Pendel in die Luft. Was dieser jedoch nicht bemerkt hatte war, dass in dem Moment jemand durch die Tür kam, der dem spitzen Teil nur knapp ausweichen konnte. „Das nenne ich mal ne nette Begrüßung.“ „Tut mir Leid, ich hab nur geprobt. Ich ähm…“ Lyserg zog die Pendelschnur, bei diesen Worten, intuitiv zurück. Zu seinem bedauern hatte sich diese aus unerklärlichen Gründen in einem über den beiden hängenden Netz verfangen, welches bei dieser Aktion herunter viel. Lyserg, der das bemerkte, konnte noch rechtzeitig ausweichen, was bei dem Neuzugang jedoch anders aussah. „Was soll denn das jetzt schon wieder.“ Mit diesen Worten versuchte sich der Junge verzweifelt aus dem Netz zu befreien, doch irgendwie gelang es ihm nicht wirklich. Lyserg stand nur geschockt an der Wand und war unfähig etwas zu tun. Erst als ein Mädchen um die Ecke kam, bewegte er sich wieder. „Was ist denn hier passiert.“ „Bevor wir das klären, könnte mir mal jemand hier raus helfen?“ „Äh klar, warte nen Moment…wie bist du überhaupt in das Netz geraten, hing das nicht über der Tür?“ „Da war es in der Tat, solange, bis es jemand für nötig hielt es runter zu reißen.“ Das Mädchen sah den Jungen nur verwirrt an, bevor sie zu dem Grünhaarigen blickte, der schuldbewusst zu Boden sah. Das Mädchen schüttelte daraufhin nur den Kopf, bevor sie sich sofort darauf wieder dem Netz zuwendete. Nach einigen Minuten war der Junge wieder frei. „Danke, ich denke ich schulde dir was.“ „Nicht der rede wert.“ Noch bevor einer der beiden etwas sagen konnte, mischte sich Lyserg ein, der immer noch ein schlechtes Gewissen hatte. „Hey, wegen dem Pendel und dem Netz. Tut mir wirklich Leid. Ich hab nur überlegt, wie ich meine Rolle in Zukunft spielen muss, da ich bis jetzt nur ein Stück des Drehbuches und die Charakterbeschreibung gelesen habe. Na ja und irgendwie war dieses Desaster das Resultat.“ „Was soll’s. Ändern kann man es sowieso nicht mehr.“ Mit diesen Worten verließ Hao die beiden, welche sich nur verwirrt ansahen, bevor sie ihm folgten. „Du bist irgendwie schlecht gelaunt, oder.“ „Kann man so sagen, ja.“ Hao machte anschließend keine Anstalten etwas zu ergänzen. Aus diesem Grund beließen die beiden anderen es dabei und gingen wieder ihre eigenen Gedanken nach. Erst als sie wieder bei den anderen Schauspielern angekommen waren, wurden sie von den Regisseuren aus den Gedanken gerissen. „Gut jetzt scheinen wohl alle da zu sein, wunderbar. Doch erst einmal zurück zu Jeanne und den Söhnen des Nils!“ „Platz da Leute. Jetzt kommen die Stars!“ „Oh mein Gott, dass sind doch…“ Manta konnte nicht anders als die drei Männer mit offenen Mund anzusehen. Es waren nicht irgendwelche Schauspieler sondern drei der berühmtesten überhaupt. Und dass obwohl sie seit über drei Jahren schon keinen Film mehr gedreht haben. „Ganz genau, das sind wir, als geh aus dem Weg Knirps.“ Nach diesen Worten lief Manta knallrot an. Er hasste es, wenn ihn jemand so nannte und das nur weil er Kleinwüchsig war. Es war einfach nur ungerecht. Doch er war nicht der einzige, der diese Personen als Idol abgeschrieben hatte. Auch Jeanne, die eine eigene Collage über alle wichtigen Schauspieler dabei hatte und so manchen von denen selbst bewunderte, hatte die Seiten dieser vor dem Auftritt kurzer Hand umgeknickt, da sie ihr unsympathisch waren. Rausreißen konnte Jeanne diese jedoch vorerst nicht, da sie erst sehen wollte, wie diese sich bei den Proben verhielten. Doch schon beim Beginn der ersten Szene merkte sie, dass diese Schauspieler auf sie herabsahen und so etwas verurteilte sie. __________________________________________________________________________ -------------------------------------------------------------------------- Das war's auch schon wieder. Nicht besonders lang, aber es reicht um etwas Abwechslung zu kriegen. Nicht? Ich hoffe es jedenfalls. Doch bis zum nächsten Kapitel verabschiede ich mich ersteinmal wieder. eure Misato Kapitel 7: Die Auseinandersetzung --------------------------------- Kapitel 7: Die Auseinandersetzung Wenn sich Stars für was besseres Halten war das eine Sache, es aber noch in aller Öffentlichkeit zu zeigen war unverzeihlich. Und dass sahen alle Anwesenden so, nicht nur Jeanne und Manta. „Man die Typen sind vielleicht eingebildet. Und ich dachte immer die wären so cool.“ „Kannst du laut sagen, die benehmen sich ja so, als würden wir nur ein paar billige Randfiguren sein, dabei geht es in dem Film um uns!“ „Genau, falls ich aber trotzdem mal so werden sollte erschlagt mich sofort, in Ordnung?“ „Mit dem größten Vergnügen Ryu.“ „Dass ich in der Hinsicht auf dich zählen kann hab ich irgendwie gewusst Spitzkopf.“ „Was hast du zu mir gesagt du Elvisverschnitt?“ Bei diesem Satz meldete sich auch Trey zu Wort, dem der Filmdreh zu langweilig geworden war. Immerhin machten die ‚Profischauspieler’ einen auf allein Unterhalter, während Jeanne und Marco sie die ganze Zeit dazu bringen wollte, sich doch an den Text zu halten. Allerdings schienen diese die beiden anderen gar nicht erst zu beachten und auch die Regisseure schienen sich verdrückt zu haben. Selbst die Kamera war in der Zwischenzeit auf Stand by. „Warum sollte er?“ „Weil ich es so sage!“ „Ach und dann müssen wir spuren? Vergiss den Gedanken schnell wieder, sonst bring ich dich auf die Erde zurück.“ „Und wie willst du das anstellen? Willst du etwa mit dem künstlichen Guandastock um dich herumschlagen, oder was hast du jetzt vor?“ „Erstens heißt es Guandao, du Schwachkopf und zweitens brauch ich keine Waffe um dich fertig zu machen. Im Gegenteil, du wirst der jenige sein, der eine Waffe zum Schutz brauchen wird.“ „Ach ja!?“ „Ach ja.“ „Gut dann beweis es doch, komm her Stachelkopf!“ „Wer von uns die meisten Stacheln hat, steht ja wohl außer Frage, also fass dich an die eigene Nase.“ „Das bekommst du zurück…du…“ Trey fiel in dem Moment keine richtige Beleidigung ein, weshalb er sich auf seinen Streitpartner war und eine kleine Prügelei startet. Nun war die gesamt Aufmerksamkeit bei den beiden und auch die Profis hatten aufgehört sich zu streiten und beobachtete die Gruppe nur missbilligend. Wenige Zeit später sahen sie sich jedoch suchend um. Die jüngeren hingegen warteten darauf, dass Anna die beiden Streithähne auseinander brachte, doch zu ihrer Verwunderung war es Hao, der die beiden zum Zweigen brachte. „Das reicht jetzt. Könnt ihr nicht mal einen Tag überstehen ohne euch in die Haare zu kriegen.“ „Mensch Hao, was ist denn mit dir los. So schlecht bist du doch nur drauf, wenn dich jemand mit deinem Bruder verwechselt.“ Hao erwiderte darauf nichts sondern setzte sich wieder auf seinen Platz und kümmerte sich wieder um seine Sachen, was die Anwesenden, jedenfalls die die ihn mittlerweile kannten, nicht verstehen konnte. „Ok Hao, raus mit der Sprache, was genau ist passiert?“ Bei dieser Frage atmete Hao kurz durch, bevor er der Gruppe berichtete, was in der Schule genau passiert war und wieso ihr Direktor so schlecht gelaunt war. „Erinnert ihr euch noch an diesen Aufsatz über den perfekten Streich, den wir bei Herrn Akugi schreiben mussten?“ „Ja, dass war mal eine coole Klausur, da hat fast jeder ne 1 oder 2 bekommen!“ Hao sah Yo daraufhin nur mit einem undefinierten Blick an, bevor er weiter erzählte. Mittlerweile waren alle hellhörig geworden und schienen ihm zuzuhören. „Lasst es mich einfach so sagen. Aisha ist irgendwie an meine Klausur gekommen und hat sie sozusagen als Anleitung dafür benutzt den perfekten Streich zu publikisieren.“ „Augenblick mal. Die haben doch nicht wirklich geglaubt, dass du damit etwas zu tun hast, oder? Sind die noch ganz dicht.“ Bei Annas Worten sprang die Gruppe unwillkürlich zurück und hielt Abstand von den beiden. Selbst die Regisseure, die gerade wieder den Raum betreten und das gesagte mitbekommen hatten, hielten es für klüger sich aus der Sache erst einmal raus zuhalten. „Du kennst doch Frau Streng, seit dieser blöden Zweistundenaufgabe lässt sie keine ungenutzte Minute verstreichen. Also hätte ich damit in gewisser Weise rechnen müssen. Immerhin weiß doch jeder das Aisha ohne Hilfe nicht zu so etwas im Stande wäre.“ „Und wenn schon, dass hätte auch nichts am Endergebnis geändert, aber…“ „Hör mal Anna, kannst du das Thema wieder fallen lassen? Ich will diesen Tag einfach nur aus meinen Kopf kriegen und zwar so schnell wie möglich!“ „Meinetwegen, aber eine Frage hätte ich noch.“ „Und die wäre?“ „Was ist jetzt mit der Sache?“ „Ich hab absolut keine Ahnung. Nach ca. einer Stunde haben sie es aufgegeben. Wer kann schon sagen, was da noch alles nachkommen wird.“ Anna sah Hao daraufhin fassungslos an. Auch die anderen, die den langhaarigen schon länger kannten, konnten nicht glauben, wie resignierend er im Moment klang. Doch bevor noch einer etwas sagen konnte, mischten sich die Regisseure ein. „So ich hoffe jetzt hattet ihr genug Zeit eure Streitigkeiten zu bereinigen und Probleme zu klären. Können wir jetzt bitte mit dem Dreh weiter machen. Wir fangen an mit der Stelle, an der zwei von Zekes Handlanger geschnappt wurde.“ Während die jüngeren nur nickten, sahen sich die Profis kurz an, bevor sie sich etwas widerwillig auf ihre Positionen stellten. „Ihr Strolche habt euch den falschen Laden ausgesucht.“ Nach diesen Worten sagte Anna ihren Text aus. Obwohl sie die Augen ihrer Mitschauspieler nicht sehen konnte, hatte sie das Gefühl, als wollten diese sie mit ihren Blicken aus dem Konzept bringen. Auch die anderen versuchten sich zu konzentrieren, was Angesicht der Verkleidung mehr als schwierig war. „Das sind Haos Leute, nicht wahr.“ „Ja, es sind die Zen-Brüder.“ „Hört mir zu ihr Schamanen, die Söhne des Nils haben zwei von Hao Handlangern gefangen genommen. Diese Ratten sind die Todfeinde aller Schamanen und wir sollten sie dazu benutzen den Herrscher aller Ratten in die Falle zu locken, den erbärmlichen Hao. Und wir, die Söhne des Nils werden ihn vor euren Augen zerstören.“ Nach diesen Satz kam Jeanne kurz zu der Gruppe auf die Bühne und flüsterte ihnen etwas zu. „Jetzt weiß ich, wieso diese Typen die Rolle bekommen haben. Die sind genauso neumalklug und unwissend wie im wahren Leben. Als wenn sie Hao zerstören könnten.“ „Auf keinen Fall. Ich meine die sind richtig schwach, verlieren gegen ein Mädchen! Meinst du die haben so weit gelesen!“ „Können die überhaupt lesen.“ Die Gruppe konnte sich daraufhin hin nicht zurückhalten und fing lautstark an zu lachen. Doch dann meldete sich Shigeru zu Wort. „Danke schnitt. Uns fehlen für diese Szene zwei Hauptdarsteller, aus diesem Grund springen wir nach vorne. Deswegen ist dein kleiner Auftritt nicht so gravierend Jeanne, die Kamera war eh aus.“ „Ach schade.“ Mit diesen Worten verschwand Jeanne wieder zu der Eisernen Jungfrau, die sich sofort automatisch öffnete. Hao der das zum ersten Mal sah, konnte seine Frage daraufhin einfach nicht mehr zurückhalten. „Sag mal tut das nicht weh, wenn du da drinnen bist?“ „Nur wenn mich dann jemand durch die Gegend wirft, so wie in dieser Szene, wo ich Lyserg rammen muss. Das hab ich vorher schon zehnmal oder so geprobt. Ich hoffe die blauen Flecken kann man hinterher kaschieren. Äh ja, also ich muss.“ Mit diesen Worten stieg sie in das Folterinstrument, welches sich sofort danach automatisch wieder schloss. Die anderen hatten sich in der Zwischenzeit abgesprochen. In dem Text stand, dass sie die Ausführungen des einen zweimal unterbrechen sollte und sich daraufhin ihre Aufmerksamkeit nur den X-Laws zuwenden sollten. Allerdings hatten sie darauf keine Lust. Stattdessen hatten sie den Plan gefasst die drei aus Rache aus dem Konzept zu bringen. Der schwarzhaarige Regisseur wendete sich daraufhin zu den drei Profischauspielern und flüsterte ihnen etwas zu. Diese nickten nur und stellten sich anschließend auf ihre Positionen. „Ihr Pyramidenschädel glaubt doch nicht im Ernst, dass ihr es mit Zeke aufnehmen könnt.“ „Doch das glauben wir.“ „Es ist uns vorbestimmt. Wir sind die Söhne des Nils. Und damit die mächtigsten Schamanen die es gibt. Unsere Magie ist so wundersam wie der Sand von Gisel. Unsere Macht so gewaltig wie die alten Pyramiden. Wir sind die Nachkommen einer alten Ahnen Reihe von Königen und Pharaos wie Rahmses den großen und Tut-ench-amun.“ „Wir sind unsterbliche Schamanen.“ „Ja unsterblich, dämliche Schamanen!“ Manta konnte diesen Spruch einfach nicht mehr zurück halten, doch die Gruppe konnte sich gerade noch ein Kichern verkneifen. Auch die Profis spielten einfach so weiter, als wäre nicht gewesen. „Vor Jahrhunderten wurden wir Mumifiziert und Beigesetzt um zu einer vorbestimmten Zeit wieder aufzuerstehen und der Welt die Macht das alte Ägypten zu zeigen. Wir sind gekommen…“ Nun war es Ryus Part die Söhne vom Nils zum ersten Mal zu unterbrechen. „ Moment mal hast du gesagt ihr wurdet Mumifiziert.“ „Ja ganz richtig, also wie ich schon sagte…“ Obwohl nach dem Drehbuch dies die einzige Stelle war, wo Ryu die Lange Rede unterbrach, konnte er nicht anders als einen drauf zu setzen. „Das muss furchtbar gewesen sein.“ „Du ahnst nicht wie. Sie haben uns das Gehirn durch die Nasenlöchern hergezogen.“ Nach dieser Beschreibung konnten sich die andern nicht mehr zurück halten und gaben ihre momentanen Gedanken in Form von Sprechlauten bekannt. Nur Manta konnte anschließend in einem Satz zusammenfassen, was er davon hielt. „Argh. Ist ja widerlich.“ „Wie ich schon sagte…“ Da Anna ihn am weiter sprechen hindern wollte, fiel sie ihm dieses Mal ins Wort und die gesamte Gruppe musste sich zusammenreißen um nicht laut loszulachen. Doch auch Ryu, konnte nicht anders als auf Annas Kommentar etwas zu ergänzen. „Ich wette dass sich hinter deiner goldenen Maske ein ziemlich hässliches Gesicht verbirgt.“ „Ja das muss vollkommen verschrumpelt sein.“ Langsam schien der Profischauspieler mit seiner Geduld am Ende zu sein. Nach dem Drehbuch, hätte er jetzt noch mindestens drei Sätze ergänzen sollen, aus diesem Grund atmete er erschöpft und auch etwas genervt durch bis er es noch einmal versuchte. „Hah, wie ich schon sagte…“ „Platz da…“ Mit diesen Worten kam Marco zum Vorschein, der die Eiserne Jungfrau vor sich her schob. Dabei achtete er jedoch darauf, dass er den Typen mitten über den Fuß fuhr. Dank der albernen Masken sah keiner die schmerz verzehrten Gesichter und die jüngeren machten so weiter, als wäre nichts gewesen. Die Profis versuchten den Schmerz zu ignoriern und wendeten sich daraufhin an Marco. „Hey…Augenblick mal…“ „Wir haben keine Zeit um uns mit niederen Schamanen abzugeben.“ „Ach ja…Und was habt ihr X-Laws hier verloren.“ Nun waren die Profischauspieler erst recht verwirrt. Das ganze stand so überhaupt nicht im Drehbuch. Doch andererseits hatte Shigeru ihm gesagt, dass wenn es nicht so richtig nach dem Drehbuch ging, sie einfach improvisieren sollten. „X-Laws? Hat er uns gemeint als er niederen Schamanen gesagt hat.“ „Ja ich glaube, er hat uns gemeint.“ Doch keiner der Gruppe beachtete die drei Söhne des Nils sondern waren voll und ganz auf ihr eigenes Gespräch fixiert. „Ich dachte wir wären miteinander fertig, Marco.“ „Jeanne die Eiserne Jungfrau möchte mit dir persönlich sprechen.“ „Ich habe ihr nichts zu sagen.“ „Hör sie an Yo.“ Nach Lysergs Aufschrei konnten sich die beiden Regisseure nicht anders als breit zu grinsen und dass wollte was heißen. Anders ging es den drei Profis, da diese sich total veralbert vorkamen. „Hey X-Laws, wie könnt ihr es wagen die Macht der Söhne des Nils zu verspotten...“ „Ich bitte dich nochmals Yo…“ „Unterschätz uns nicht, wir fordern dich und diese rollende Blechbückse zu einem Kampf heraus. Und wenn ihr zu Feige seid, entschuldigt euch.“ Das hatte gesessen. Auch wenn man Jeanne nicht sehen konnte, so konnte man an ihrem Spruch hören, dass sie das ganze nicht amüsant fand und anstatt ihren Spruch richtig aufzusagen, dramatisierte sie den Spruch etwas. „Marco wir müssen an diesen Respektlosen ein Exempel statuieren. Nimm seine Herausforderung an.“ „Ja, Milady.“ Marco sagte dies ohne nachzudenken, da er zu geschockt war. Denn eigentlich hatte er den Spruch ‚Marco, wir können diese Respektlosen nicht so über uns reden lassen. Nimm ihre Herausforderung an.’ Insgeheim fragte er sich, wo sie diesen Spruch her hatte. Doch er war nicht der einzige, der sich darüber gewundert hatte. Sofort nach seinem Spruch sahen sich die Profis einige lange Minuten verwirrt an und fingen dann lauthals an zudiskutieren. "Das ist doch nicht der Text den wir bekommen haben." "Hundertprozentig nicht. Wollen die uns veralbern." "Unprofessionell genug wären die jedenfalls." "Die ruinieren den ganzen Film. Ich weiß nicht was Hirota und Shigeru dabei gedacht haben, dieses Kids herzuschleppen. Man kann von denen keine Profiarbeit erwarten." "das stimmt. Aber vielleicht haben sich die beiden verzockt und müssen Geld sparren. Das mit dem Text werden wir jedenfalls gleich herausfinden." Mit diesen Worten stürmten sie von der Bühne und durchblätterten ihr Drehbuch nach den richtigen Passagen. Allerdings war alles was auf der Bühne passiert war, so in ihrem Drehbuch aufgeschrieben. Doch nicht in der eigentlichen Form sondern als Änderung. Die drei brummelten noch etwas vor sich hin, bevor sie sich für die Kampfszene bereit machten. Erst als sie außer Sichtweite waren, nahm Hao seine eigene Kamera wieder aus dem Versteckt und sah sich den Film noch einmal an. Im Nachhinein war der Gesichtausdruck noch besser. „Cooles Video. Erinnere mich, dass ich auf deiner Guten Seite bleibe.“ „Yapp, wäre besser. Oder sorge zu mindestens dafür, dass du deine Sachen, für den Fall, dass ich dir eine reinwürgen wollte, nie in meiner Nähe lässt.“ „Das werde ich mir auf jeden Fall merken. Danke für den Tipp. A pro pos, wie fandest du unsere Improvisation. Meiner Meinung nach war es einfach super.“ „Da gebe ich dir Recht Ryu. Besonders Jeanne war klasse. Aber echt mal, was für Filme siehst du dir an.“ „Das war kein Film, dass war in einem Buch. Ich werde aber nicht sagen welches.“ „Aber zu dir, wie zur Hölle konntest du die Sachen so schnell in deren Drehbuch schreiben?“ „Na ja, die Schrift der beiden Regisseure ist nicht gerade deutlich und deswegen konnte ich endlich mal im doppeltem Tempo schreiben. Trotzdem war das mehr als knapp. Ich dachte echt die erwischen mich.“ „Nein, deine Pechsträhne ist ab jetzt wieder vorbei.“ „Also was ist jetzt mit der nächsten Szene.“ „Die werdet ihr schön nach Plan machen. Sonst kriegen wir mit den beiden noch Schwierigkeiten, oder wollt ihr dass unbedingt.“ Als Hao auf die beiden Regisseure zeigte, sah sich die Gruppe gegenseitig an, bevor alle einstimmig den Kopf schüttelten. „Gut dann auf in die Schlacht.“ Mit diesen Worten stellten sich alle wieder auf ihre Position und warteten auf den Regisseur, der ihnen das Zeichen dafür geben sollte, dass sie anfangen konnten. Nach diesem Zeichen konzentrierte sich die Gruppe so gut wie sie konnte und schaffte es wirklich keine Fehler zu begehen. Zu guter letzt kamen sie bei Jeannes letzten Worten an. „Ihr macht mich traurig.“ Mit diesen Worten verschwand sie wieder in der Eisernen Jungfrau. Und kurz darauf floss etwas aus den Augen des eisernen Gefängnisses. „Mein Herz weint um all diejenigen, die nicht gerettet werden können. Shamash. Tu was getan werden muss. Richte sie und befreie die Welt von ihrem bösartigen gewaltätigen Geist.“ „Tu das nicht.“ Nach Yos Schrei warteten alle ein paar Minuten bis sie weiter sprachen und die Szene beendete. Doch nach der Szene waren die drei Profis mehr als aufgebracht. „Hirota und Shigeru, wir haben wirklich Respekt vor eurem Projekt, aber mit diesen Kindern kann man nicht arbeiten.“ „Keine Sorge, ihr seit die Gruppe seit heute los. Immerhin seit ihr in dem Film Tod.“ „Du kannst dass nicht wirklich Ernst meinen, Shigeru. Wir sind hier die Profis, das sind Kinder. Die sollten die Nebenrollen spielen und nicht wir.“ „Genau, ich erzähl euch mal etwas über Teenager. Die denken früher oder später nur noch an ihre Beziehung zueinander und dann ist der Rest Nebensache. Oder sie fangen an Kompromisse zu stellen. Zum Beispiel, wenn mein Freund nicht auch mitmachen darf, können sie sich jemanden anderes suchen.“ „Ganz ehrlich ihr drei. Ich persönlich gebe mich eher mit chaotischen Teenagern ab, als mit größenwahnsinnigen Schauspielprofis. Ihr dürft gehen!“ Mit diesen Worten verließen die drei nur schnaufend den Raum, doch schon kurze Zeit später hörte man ein lautes Krachen. Die drei waren mit dem Füßen in dem Netzt stecken geblieben, dass seit Lysergs kleinem Missgeschicks immer noch am Boden lag. Damit war es offiziell, diese Typen musste die Gruppe nie wieder ertragen. Jeanne setzte bei dem Gedanken ein breites Grinsen auf, das schon fast an das gefährlichen psychisch gestörte Grinsen eines Horrorfilm erinnert und ging zurück zu ihrer Schauspieler Collage. Ohne groß darüber nachzudenken nahm sie sich einen dicken roten Stift und schrieb ein großes ‚Vollidiot’ auf drei umgeknickte Seiten. Anschließend wechselte sie mit den anderen einen kurzen Blick, bevor sie ihr langes aufgestautes Lachen endlich frei gaben und erst eine Minuten später erschöpft nach Luft schnappten. „Das war klasse. Was kommt als nächstes?“ „Der Heimflug. Ihr werdet abgeholt. Oh und kleine Warnung, die eine sieht nicht gerade erfreut aus.“ Hao konnte sich schon denken wen der blonde Regisseur damit meinte. An dieser Stelle hätte sich Hao gewünscht, dass er wirklich einen auf Krank gemacht hätte. Immerhin hätte er dann nur ein schlechtes Gewissen und keinen Ärger mit seinen Eltern und Lehrern. „Das mit dem vergessen geht wohl nicht so einfach, wie ich dachte.“ „Ein kleiner Tipp meinerseits Junge, vor Eltern sollte man nicht erst versuchen etwas zu verbergen. Das geht nur schief und kommt doppelt zurück.“ „Das ist nicht besonders Hilfreich aber trotzdem Danke. Komm Yo. Sonst gibt noch zusätzlichen Ärger fürs zu spät kommen und dass fehlte noch.“ „Klar, also bis nächstes Mal, Leute.“ Mit diesen Worten verschwanden die beiden Zwillinge. Die restlichen blieben noch einige Minuten an Ort und Stelle stehen, bevor auch sie sich auf den Heimweg machten. --- Ich weiß. Mal wieder eine blöde Stelle zum aufhören, aber was soll's. Ging nicht anders. Kurz wie eh und je, trotzdem hoffe ich, dass ihr Spaß hattet. Also dann bis zum nächsten Kap. eure Misato Kapitel 8: Das Leben geht weiter -------------------------------- So nach einer schier endlosen Zeit bin ich wieder zurück. Diese FF war ursprünglich als Lückenfüller gedacht, für den Fall dass ich einfach mal etwas Abwechslung von meinen anderen FFs brauche, damit ich nicht die Lust am Schreiben verliere. Aus diesem Grund hatte sie bis vor einigen Monaten noch kein wirkliches Konzept und vor allem keine hohe Priorität. Da ich aber mittlerweile meine vorige FF's komplett abgeschlossen habe, konnte ich mir die Zeit nehmen und mich intensiv mit dieser FF beschäftigt. Wer sich die Mühe macht und sie sich komplett noch mal durchliest bemerkt, dass ich einige wenige Änderungen durchgeführt habe. Die Überarbeitung läuft auch weiterhin und wer wissen möchte wie es nun genau um diese FF stehe kann sich bei der "Kurzbeschreibung" dieser FF informieren. Die grobe Handlung bleibt bestehen, doch werde ich mich nicht nur mit den Pannen am Dreh beschäftigen, sondern auch mit den Problemen der jungen Schauspielern an sich. Hierzu muss ich sagen, dass das Ende in groben Zügen mal wieder als erstes steht. Wer mich kennt weiß, dass ich meine Kapitel recht kontant hoch lade, dass wird leider nicht mehr der Fall sein, da ich nicht weiß wann ich zum Schreiben komme. Nur eines kann ich versichern und zwar dass auch diese FF einen Abschluss bekommen wird. Gut, genug von mit jetzt entlasse ich euch und wünsche euch viel Spaß mit dem Kapitel. ---- Kapitel 8: Das Leben geht weiter Es hatte einige Minuten gedauert, bis Hao seine Eltern von seiner Sichtweise überzeugt hatte. Da beide wussten, dass die Lehrerin nicht besonders gut auf Hao zu sprechen war, glaubten sie ihm. Dennoch hielten sie das ganze Geschehen einfach nur für verrückt. Die Wahrscheinlichkeit einer solchen Situation war einfach viel zu gering und dennoch war sie eingetreten. Kopfschüttelnd entschlossen sich die Eltern das Thema zu den Akten zu legen. Heute konnten sie sowieso nichts mehr tun, doch sie würden die erstbeste Möglichkeit nutzen um dem Direktor dieser Schule den Kopf zu waschen, damit dieser mal ein ernstes Wort mit seiner Angestellten sprach. „Gut, Schluss mit dem Thema. Es gibt noch andere Sachen zu besprechen.“ „Ach und welche? Wir dürfen doch weiterhin zu den Proben gehen oder?“ Yos Vater seufzte kurz. Ihm gefiel es gar nicht, dass das Yos erster Gedanke war, allerdings war er sich mittlerweile nicht mehr so sicher ob es wirklich der Film war, dem dieser hinterher trauern würde oder den vielen neuen Freunden die er dadurch gewonnen hatte. „Darum geht es nicht, sondern um eure Großeltern.“ „Die beiden kommen wieder zu Besuch?!“ Haos Worte waren Frage und Feststellung zugleich und Keiko konnte sofort sagen, dass dieser nicht besonders begeistert über die Aussicht war. Yo dagegen wusste nicht ob er sich freuen sollte oder nicht. Er kam mit seinen Großeltern sehr gut aus. Zumindest meistens, doch auch ihm war bewusst, dass es früher oder später zum Streit kommen würde. Prinzipiell lief es immer gleich ab. Erst kam die freudige Begrüßung, dann die kritischen Blicke und zu guter Letzt die Einmischungen. Die beiden waren einfach noch von der alten Schule und hatten nichts für das fortschrittliche Leben übrig. Zudem waren sie der Meinung dass Hao seine Haare um einige Meter kürzen sollte, doch dieser hatte sich an ihrem Vater ein Vorbild genommen. „Sie werden Morgen um die Mittagszeit ankommen und ich möchte, dass ihr euch vorbildlich verhaltet und das gilt besonders für dich Hao.“ „Tu ich das nicht immer?“ Noch bevor Keiko etwas dazu sagen konnte mischte sich ihr Mann ein, welcher Hao nur einen amüsierten Blick zuwarf. „Bis auf das eine Mal wo du deinen Großeltern an Kopf geschmissen hast, dass sie sich gefälligst um ihre eigenen Sachen kümmern sollen und dich den restlichen Tag ins Baumhaus verschanzt hast!“ Hao zuckte darauf hin nur mit den Schultern. In diesem Punkt fühlte er sich im Recht und auch Mikihisas Aussage war nicht als Strafpredigt zu verstehen. An diesem besagten Tag hat dieser kurz nach seinem Sohn den Raum verlassen, da er das amüsierte Grinsen nicht mehr länger zurückhalten konnte. „Das ist nicht witzig." „Doch wenn man bedenkt, dass deine Eltern mehrere Minuten gebraucht habe um die Worte zu registrieren und anschließend einen einstündigen Vortrag darüber gehalten haben, wie es ihnen früher bei so einem ungebührlichen Verhalten ergangen wäre.“ „Ja und wenn Hao nicht schnell genug verschwunden gewesen wäre, hätte er wahrscheinlich auch eine solche Behandlung abbekommen.“ Keiko fand die Situation überhaupt nicht zum Lachen. Es stimmte ihre Eltern waren anstrengend, doch sie waren Teil der Familie und ihres Erachtens sollte es in einer Familie harmonisch von statten gehen. „Ich werde versuchen ihre Sticheleien zu überhören. Mehr kann ich aber nicht versprechen!“ „Hao!“ „Lass gut sein, Liebes. Was wir eigentlich damit sagen wollen war, dass wir euch nach der Schule hier erwarten.“ „Und was ist mit der Probe?“ Yo sah seine Eltern nur verwirrt an, während Hao nur mit der Schulter zuckte und einfach das aussprach was er sich aus den gefallenden Worten zusammengereimt hatte. „Die fällt aus, ist doch logisch.“ Noch bevor Yo protestieren konnte ergriff Keiko das Wort um eine aufkommende Diskussion schon im Keim ersticken zu können. „Das Stimmt. Es ist bereits abgesprochen. Ihr werdet wohl oder übel ein paar Stunden mit euren Großeltern aushalten, zumal ihr am Wochenende mit Sicherheit sowieso mit euren Freunden verabredet seid und so gut wie nie hier seid.“ Für einen sah Hao seine Mutter daraufhin überrascht an. Hatte sie ihnen gerade einen möglichen Grund geliefert um den Großeltern am Wochenende aus dem Weg zu gehen oder ging sie wirklich davon aus, dass sie bereits Pläne hatten. „Das heißt es wäre nicht schlimm, wenn wie das gesamte Wochenende woanders verbringen.“ „So lange ihr euch benehmt und ich am Anfang der Woche keine Beschwerden bekomme.“ „Da hört ihr es. Also tut einfach das was ich in eurem Alter auch getan hätte…“ Noch bevor Mikihisa weiter reden konnte, schlug seine Frau ihn leicht an den Hinterkopf bevor sie die Zwillinge nach oben ins Bett schickte. Anschließend wendete sie sich noch mal zu ihrem Mann. „Tut nichts was ich nicht auch getan hätte?“ „Was ist dabei?“ „Nun ich weiß nicht, vielleicht gefällt mir der Gedanke nur nicht, weil du in dem Alter auf Dächer geklettert bist und kopfüber die Hauswände besprühst hast. Unter anderem mein Zimmerfenster und mich.“ „Woher sollte ich denn wissen, dass du das Fenster aufmachen würdest.“ Mikihisa erinnerte sich noch gut an diese Phase seines Lebens. Ohne sie hätte er Keiko wahrscheinlich nie kennen gelernt. Ursprünglich wollte er ihren Vater nur ärgern in dem er ein abstraktes Bild von diesem an dessen Hauswand sprayte. Dummerweise hatte Keiko es bemerkt und das Fenster geöffnet und herauszufinden was auf dem Dach ihres Haus vorging. Das Resultat war das sie hinterher schwarze Hände hatte mit denen sie versucht hatte dem Sprühstrahl von ihrem Gesicht fernzuhalten, was lediglich mittelmäßig geklappt hatte. „Sei froh dass wir Ferien hatten, sonst hätten mich alle mit der Farbe im Gesicht gesehen.“ „So schlimm war es jetzt auch wieder nicht!“ „Das würde ich an deiner Stelle auch sagen.“ Keiko wirkte etwas verstimmt, weshalb Mikihisa ein anderes Thema anschnitt welches sich jedoch nicht wirklich von dem vorigen unterschied. „Hast du deshalb geglaubt, dass Hao fähig wäre einen solchen Streich durchzuführen?“ „Hao kommt zu 80% nach dir. Das ist auch der einzige Grund wieso meine Eltern an ihm mehr rumnörgeln als an Yo. Sie können es immer noch nicht fassen, dass ich dich trotz ihrer energischen Einwände geheiratet habe und es bis heute nicht bereue.“ Mikihisa sah seine Frau nur überrascht an. Dass war nicht die Antwort die er hören wollte. Zudem traf ihre erste Aussage was Hao betraf nicht wirklich zu. Hao hatte viele Eigenschaften, die er selbst als Jugendlicher besaß und zum Teil heute noch nicht losgeworden war. Um genau zu sein war er das genaue Gegenteil von Keiko. In den Zeiten wo sie für die Schule lernte um gute Noten zu kriegen, war er mit Freunden unterwegs und hatte allen möglichen Mist angestellt. Schule war für ihn Nebensache und er konnte froh sein, dass er einen relativ vernünftigen Abschluss bekommen hatte. Das war auch der Grund wieso alle der Meinung waren, dass Hao nach ihm kam. Die Wahrheit war jedoch, dass Hao die Schule viel leichter fiel als anderen. Aus diesem Grund hatte der Direktor ihm in einem privaten Gespräch geraten, Hao eine Klasse überspringen zu lassen oder ihn auf eine Schule mit höheren Anforderungen zu schicken. Doch anstatt diese Tatsache mit seiner Frau zu besprechen, hatte er das Thema nur Hao gegenüber angeschnitten, welcher nicht gerade begeistert war. Mikihisa konnte seinen Sohn verstehen, denn das hätte bedeutet, dass dieser alle seine Klassenkameraden verlor und noch mal neu anfangen musste. Zudem gab es keine Garantie dafür, dass eine neue Klasse oder gar Schule gut für Hao wäre. Und damit war das Thema auch beendet und wurde nie wieder aufgegriffen. Worüber er auch insgeheim froh war. Zumal in der Woche auch Keikos Eltern zu Besuch waren und diese hätten Hao nicht so einfach die Wahl überlassen. Doch das war Geschichte und für ihn galt es erst einmal die nächsten Tage zu überleben. Es war eine Herausforderung die selbst für ihn nervenaufreibend war und dass obwohl ihn die Worte seiner Schwiegereltern nicht wirklich interessierten. Er war nur froh dass Keiko auf seine Bitte eingegangen war, ansonsten hätte diese das ganze Wochenende mit den Großeltern verbringen müssen. Doch da sie diese Aussicht hatten verlief der nächste morgen mehr als entspannend ab. „Und was habt ihr euch für das Wochenende ausgedacht.“ „Ich bin bei Anna. Wir haben eh noch etwas für die Vollversammlung vorzubereiten von daher trifft sich das ganz gut.“ Bei diesen Worten nickte Mikihisa nur kurz. Haos Antwort war zu erwarten gewesen. Sein ältester Sohn verbrachte in der letzten Zeit eine Menge Zeit mit seiner Mitschülerin. Und egal wie oft er versucht hatte etwas aus diesem herauszubekommen, so konnte er beim besten Willen nicht sagen, ob die beiden nur gute Freunde waren oder ob dort noch etwas anderes im Gange war. „Und wie sieht es bei dir aus Yo?“ Keiko schien jetzt auch neugierig zu sein oder sie hoffte einfach nur, dass wenigstens einer der beiden Jungen sich fürs Bleiben entschied. „Ich weiß noch nicht. Ich frag die anderen in der Schule ob irgendjemand Zeit hat. Aber wahrscheinlich werde ich mich mit Trey treffen.“ Obwohl Keiko sich jeden weiteren Kommentar ersparte verlief das Frühstück so wie immer. Und auch die darauffolgenden Schulstunden waren alles andere als Spektakulär. Oder es lag daran dass die Zwillinge einfach zu sehr mit den Ereignissen die nach dem Unterricht stattfinden würden beschäftigt waren um sich auf die Themen die sie durchnehmen sollten einzulassen. Fazit war, dass keinem entging, mehr schlecht als recht zuhörten. „Sagt mal was habt ihr denn heute. Ihr seid so still und…“ Verzweifelt suchte Trey nach dem letzten Wort, doch er wusste nicht wie er es beschreiben sollte. Er war es ja gewohnt, dass Yo bei manchen Fächern einschlief oder einfach nur nicht zuhörte aber bei Hao war ihnen das völlig neu. „Unsere Großeltern kommen zu Besuch!“ „Und dass ist schlimm?“ Ryu der gerade hinter der Gruppe aufgetaucht war und das Gespräch mitbekommen hatte wendete sich nun von seinen Klassenkameraden ab und sah die Zwillinge abwechselnd fragend an. „Gegenfrage. Mische Rens Gefühlsschwankungen mit Annas Durchsetzungskraft und Jocos Talent einen zur Weißglut zu bringen. Dann multiplizier es mit Zehntausend und sage mir ob es schlimm ist…. Nichts für ungut ihr drei.“ Der letzte Teil war an Anna, Ren und Joco gerichtet, die ihn nur mit einer Mischung aus Wut und Belustigung ansahen. Zumindest in Annas Fall, da sie Haos Großmutter bereits kennen gelernt hatte. Aus diesem Grund konnte sie auch ihren nachfolgenden Satz nicht für sich behalten. „Du bist mal wieder äußerst direkt Hao. Willst du gleich mit zu mir kommen oder reicht dir das Wochenende, welches wir sowieso eingeplant haben?“ „Das Wochenende reicht. Zumal Mom ansonsten ausrasten würde. Jetzt aber mal eine andere Sache. Gäbe es bei dir Schwierigkeiten, wenn...“ „Natürlich nicht. Fühl dich bei uns wie zu Hause. Ich warne meine Familie nach den Proben schon mal vor, damit sie nicht auf falsche Gedanken kommen.“ Nach diesen Worten schenkte sie Hao ein aufmunterndes Lächeln ehe sie gemeinsam das Schulgebäude verließen. Erst dort trennten sie sich. Während die einen zu dem Probengelände gingen, steuerten die Zwillinge ihr zu Hause an, hinter dessen Türen mit Sicherheit schon der Terror vor herrschte. - Bei Anna und den anderen - Als Anna und ihre Mitschauspieler am Set ankamen fanden sie die Regisseure in einer wilden Diskussion vor. Was den Grund anging, so hatten sie eine wage Vorstellung, immerhin fehlten Zeit Personen aus ihrer Truppe und zudem konnten sie keine anderen Stars entdecken. „Gut, da wir heute etwas unterbesetzt sind, konzentrieren wir uns auf Anna und ihre Reisegruppe. Zum Glück hatte Doktor Faust Zeit kurzfristig einzuspringen.“ „Ist das ihr ernst? Ich soll wirklich mit diesem Ding hier unter dem Mantel in der Gegend rumrennen?“ Bei diesen Worten kam ein großer Mann, welcher ein Lebensgroßes Skelet in den Armen hielt und es missmutig betrachtete. Insgeheim stahl sich allerdings ein anderer Gedanke in seinen Kopf. Wenn irgendeiner seiner Patienten diesen Film zu Gesicht bekamen, würden sie dann noch zu ihm kommen. Er würde es an ihrer Stelle wahrscheinlich nicht. „Erstens ist das Ding ein menschliches Skelett, aber das müssten sie eigentlich wissen…und es ist selbstverständlich aus Plastik, wir sind ja keine Kannibalen die andere Menschen fressen und deren Gebeine als Deko benutzen...und schwenken sie es bitte nicht so. Das ist aus meinem Privatbesitz und ich hätte es nach der Probe gerne wieder.“ Shigeru konnte sich daraufhin ein Lachen nicht verkneifen. Hirota war mit Leib und Seele bei diesem Film dabei und war sich auch nicht zu schade das Equipment aus seinem eigenen Inventar beizusteuern. Doch das hieß nicht, dass er gerne zusah wie diesen Gefahr lief kaputt zugehen. „Gut auf eure Positionen, Tamara holst du bitte den Kofferwagen, der steht dort hinten.“ Mit diesen Worten zeigte Shigeru auf den Wagen, welcher bis zum Rand mit Koffern und Taschen bestückt war. Die Angesprochene nickte nur kurz bis sie der Aufforderung nachging. Ohne weiter darüber nachzudenken fasste sie an den Griff und drückte. Für die anderen sah es jedoch so aus als würde sie sich nur mit ausgestreckten Armen dagegen lehnte, dass sich der Wagen nicht einen Millimeter bewegte. „Jetzt mach schon Tammy wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!“ „Würde ich ja aber der Wagen bewegt sich nicht!“ Mit diesen Worten ließ sie den Griff los und stemmte sich mit der Schulter dagegen. Anna verdrehte daraufhin nur die Augen bevor sie ebenfalls zum Gepäckwagen ging. Tamara war nie die Stärkste gewesen, doch für so schwach hatte sie diese nun auch nicht gehalten. „Jetzt geh mal beiseite…was zum…der bewegt sich wirklich nicht.“ Nun stemmten sich die beiden Mädchen zusammen gegen den Wagen doch auch das bewirkte nicht viel mehr, weshalb sich nun Ren, Ryu und Trey dazugesellten. „Jetzt….beweg….dich….endlich…“ Während Ryu dies sagte zog er wie wild an dem Wagen während Ren und die anderen sich mit aller Kraft dagegenstemmten. „Habt ihr mal nach der Bremse gesehen?“ Noch während Lyserg das sagte griff er schon nach dem Bremsklotz und löste ihn. Er konnte von Glück sagen, dass er die Hand kurz darauf wieder zurückgezogen hatte, dass sich der Wagen nun in Bewegung setzte und Ryu praktisch überrollte. Das Bild welches dich daraufhin bot war einfach zu komisch. Ryu lag wie ein toter Käfer auf dem Rücken und hielt den Wagen, welcher auf seinem Bauch lag mit verkrampften Armen fest. Die Gepäckstücke hatten sich währenddessen um ihn herum verteilt. Doch noch bevor Ryu begreifen konnte was gerade passiert war, sah er auch schon ein helles Licht aufblitzen. Verwirrt blinzelte er und stellte erst Sekunden später fest, dass es das Blitzlicht einer Kamera war. „Was für ein Bild. Hier Manta.“ Mit diesen Worten warf Anna dem Angesprochenem die Kamera hin. Sie wusste wo ihre Stärken und Schwächen waren. Deshalb überließ sie alles was mit Technik zu tun hatte auch Manta oder Hao. Da letzterer jedoch nicht anwesend war musste halte der jüngere herhalten. „Ich brauche einen Abzug und eine Bilddatei davon. Am besten du schickst sie Hao und schreibst ihm, dass dieses Bild in die Lister meiner gescheiterten Existenzen-Kollage kommt. Er wird schon wissen was er machen soll.“ Während Manta nur völlig verdattert zu Anna blickte konnte Ryu nicht anders als ihre Worte nachzusprechen. „…gescheiterten Existenzen-Kollage?“ „Mach dir nichts draus Ryu. Du bist nicht der erste mit dem sie das macht. Manta ist auch dabei. Aber man erkennt ihn auf dem Bild nicht wirklich, dafür hat Hao gesorgt.“ Mit diesen Worten wendete sich Tamara von ihm ab. Anna hatte ihr nie gesagt, wieso sie immer noch Fotos für ihre Kollage sammelte. Vielleicht war diese für sie ein Mahnmal, dass ihr zeigen sollte wie sie im Leben nicht enden wollte. „Wieso bin ich drauf.“ „Weil du ein Streber bist, immer ein Buch dabei hattest und in unserer Schule keinen Anschluss gefunden hattest.“ „Damals bin ich neu in die Klasse gekommen…“ Manta sah Anna daraufhin fassungslos an. Er stimmte am Anfang interessierten ihn nur seine Noten, zudem wusste er nicht wie er sich den ein Jahr älteren Schülern gegenüber verhalten sollte. „Nachdem du eine Klasse übersprungen hast. Glaub mir ohne Hao und mich wären die anderen wie Hyänen über dich hergefallen. Darauf erwiderte Manta nichts. Er hatte die Blicke der anderen Schüler damals durchaus bemerkt und immer damit gerechnet dass sie ihn aufzogen oder verspotteten. Doch was immer Hao und Anna diesbezüglich getan hatten, so änderte es nichts an der Tatsache, dass es Yos Verhalten war, welches ihn erlaubt hatte sich in die Klassengemeinschaft zu integrieren und die anderen dazu gebracht haben ihn als vollwertigen Mitschüler zu akzeptieren. „Gut Schluss mit den alten Geschichten. Kommen wir endlich zum Dreh.“ In Windeseile sammelten die Anwesenden alle Gepäckstücke auf und stellten sie zurück auf den Gepäckträger. Erst danach starteten sie die Szene. --- So das war's mal wieder und wie immer gilt, Anmerkungen und Vorschläge sind mehr als erwünscht. eure Misato Kapitel 9: Ryu auf Abwegen -------------------------- Kapitel 9: Ryu auf Abwegen Tick tack tick tack Es war ein Geräusch, welches Anna fast in den Wahnsinn trieb. Wobei es nicht nur allein das Ticken der Uhr war, sondern viel mehr die Tatsache, dass sie in einer riesigen Halle saßen und darauf warteten, dass es endlich weiter ging. „Warum müssen wir hier noch mal warten?“ „Zum letzten Mal, Ren. Weil die Bühnenbildner vergessen haben die Halle für uns vorzubereiten und unsere werten Regisseure gerade versuchen alle möglichen Gegenstände zusammen zu suchen.“ „Und wieso laufen die dann wie aufgescheuchte Hühner durch die Gegend?“ Bei Ryus Frage sah Anna zu dem derzeitigen Gesprächsthema. Die Frage war durchaus berechtigt, denn sie war sich sicher, dass der Raum zu ihrer rechten schon das dritte Mal durchsucht worden war. Ein System schienen sie beim Suchen auf jeden Fall nicht zu haben, soviel stand fest. „Willst du meine Meinung hören oder Haos?“ „Du kennst Hao Meinung dazu?“ Nun hatte sich Jeanne auch eingemischt, welche das Gespräch scheinbar interessanter fand als das dumpfsinnige herumsitzen. Nicht dass sie es ihr verübeln konnte, aber irgendwie wollte ein Teil von ihr der weißhaarigen einfach nur die Meinung sagen. „Ich kenne Hao schon mein halbes Leben lang. Natürlich weiß ich was er dazu sagen würde. Er würde sagen, dass diese Leute nicht den leisesten Plan davon haben, was sie hier tun.“ „Hao hält sie für Scharlatane?“ Ryu war entsetzt, solche Gedanken hätte er dem langhaarigen niemals zugetan. Anna hingegen verdrehte nur genervt die Augen. So hatte sie das nicht gemeint. „Nein, soweit würde er nicht gehen. Er denkt viel mehr in die Richtung, dass den beiden ihr bisheriger Ruhm zu Kopf gestiegen ist und sie sich mit ihrem Kapital verplant haben und deshalb selber Hand anlegen müssen, damit es vorrangeht. Aber wie soll jemand in etwas gut sein, was er nie gemacht hat, da er immer Assistenten hatte, die er damit beauftragen konnte.“ „Ach so. Und deine Meinung?“ Anna seufzte bei Ryus Frage nur. Sie wusste nicht wirklich was ihre Meinung war. Irgendwie kam ihr das ganze merkwürdig vor. Als ob sie ein einzelnes Teilchen vermisste. Ein Teilchen was es einem erst erlaubte das Komplette Bild zu verstehen. Irritiert schüttelte sie den Kopf. Jetzt war sie doch wieder zu ihren Hausaufgaben abgeschweift. Bildinterpretation. Ein Fachgebiet in dem sie ausnahmsweise besser war als Hao. Bei dem Gedanken schlich sich ein amüsiertes Lächeln auf ihr Gesicht. „Was ist?“ „Nichts. Ich musste nur gerade daran denken, dass sich Hao jetzt wahrscheinlich aus lauter Frust über seine Großeltern an seine Bildinterpretation setzt. Glaubt mir einfach wenn ich sage, dass das ein einmaliger Anblick ist..“ „Jetzt sag nicht er hängt es auf und wartet auf eine Eingebung.“ Ren erntete bei diesem Kommentar nur einen finsteren Blick von Anna. Wobei dieser weniger auf Ren als mehr auf die Worte gerichtet waren. „Das ist nur eine Phase seiner sogenannten Schaffenskrise. Normalerweise hat er keine Probleme sich irgendetwas auszudenken, aber mit Kunst steht er auf Kriegsfuß. Wobei ich euch nicht mal genau sagen kann wieso, so schlecht ist er nämlich nicht.“ „Nein, er braucht nur immer eine Ewigkeit. Jedenfalls in diesem Schwerpunktgebiet. Aber wo wir gerade bei dem Thema Kunst sind, wie hat er das letzte Werk eigentlich rechtzeitig fertig bekommen? Ich meine sooft wie er neu angefangen hatte, weil irgendetwas nicht so geworden ist wie er es sich vorgestellt hatte.“ „Gar nicht, Manta. Das letzte hab ich für ihn gemacht und abgegeben. Sein Original ist vier Wochen später fertig geworden und hängt jetzt bei mir an der Wand.“ „Ernsthaft. Aber das ist doch Betrug.“ „Ach quatsch, Trey. Sowas nennt man Starthilfe. Betrug wäre es, wenn Hao eine Niete in dem Bereich wäre und ich seinen Notenschnitt aufgrund meines Werkes aufgebessert hätte.“ „Aber das hast du doch, immerhin hätte er die Leistung, die er hätte erbringen müssen, nicht erreicht.“ Anna seufzte bei diesen Worten nur. Insgeheim fragte sie sich, wieso sie das Thema überhaupt angesprochen hatte, immerhin war es doch vorhersehbar, dass die anderen das Ganze nicht verstehen konnten. Doch bevor sie noch mal ansetzen konnte, kam ein deprimierter Hirota zu ihnen und lenkte sie vom Thema ab. „Ich sag es ungern, aber heute kommen wir nicht weiter. Deshalb habe ich keine andere Wahl als die Probe für heute abzubrechen. Also genießt das Wochenende.“ Für einen kurzen Moment saßen sich die Anwesenden nur verwundert an. Erst saßen sie seit einer geschlagenen Stunde hier und warteten geduldig nur um das zu erfahren, dass die ganzen Proben abgebrochen wurden. Das war die reinste Zeitverschwendung. Dennoch brauchte die Gruppe weitere 10 Minuten um diese Tatsache zu akzeptieren und zum Ausgang zu gehen. „Was für eine Zeitverschwendung.“ „Du sagst es, Ren. Und dafür habe ich meine Motorradtour abgesagt.“ Das war so ziemlich was Ryu am meisten ärgerte. Er hatte erst vor einigen Wochen seinen Führerschein gemacht und sich von dem restlichen gesparten Geld ein altes klappriges Motorrad angeschafft. In seiner Freizeit hatte er öfters daran rumgebastelt und es soweit hinbekommen, dass es einwandfrei lief. Ursprünglich wollte er heute mit seinen Kumpels eine Probefahrt machen, doch dank der Probe fiel sie flach und dass für nichts und wieder nichts. „Zu Schade.“ Anna verdrehte bei diesen Worten die Augen. Sie konnte einfach nicht verstehen, was an einem Motorrad so toll war, aber wahrscheinlich war das so ein Jungending. Mit dieses Worten ging sie weiter ohne auf den Weg zu achten und auch die anderen schienen durch ihre Diskussion nicht wirklich an einem Ziel interessiert zu sein, weshalb sie wenige Minuten später an einen breiten Fluss ankamen. „Toll, jetzt sind wir auch noch in die falsche Richtung gelaufen.“ „Na und. Zumindest passt es zur Stimmung.“ „Du meinst die, die besagt dass das ganze Leben beschissen ist?“ „Genau die, Hao. Warte….Hao?...Was hast du hier verloren…ich dachte….“ „Dann denk nicht Ryu. Außerdem könnte ich euch dasselbe Fragen. War nicht eigentlich Probe angesagt.“ „Wir wurden rausgeschmissen. Ein Fall von chronischer Inkompetenz.“ Annas Worte brachte Hao zum Schmunzeln, doch das leichte Lächeln verschwand schneller als es gekommen war. Ein Zeichen dass irgendetwas nicht stimmte, soviel konnte sie sagen, doch sie versuchte sich zurückzuhalten. Wenn Hao ihr was erzählen wollte, würde er es tun. „Eure oder die der selbsternannten Regisseure.“ „Letzteres natürlich. Sie haben die nötigen Equipments selbst nach einer 1stündigen Suche nicht zusammengekriegt.“ „Erstaunlich. In der Zeit hätte sogar Yo seine Sachen gefunden.“ „Du meinst wie das eine Mal, wo du dich im Baumhaus verschanzt hast und er dir aus Wut seine Lieblingskopfhörer entgegengeworfen hat, nur um sie dann am nächsten Tag zu suchen.“ „Genau. Kennst du eigentlich die ganze Geschichte?“ „Du meist den Teil wo er in einer halben Stunde das ganze Haus auf den Kopfgestellt hat und sich dann vor die Leiter des Baumhauses gestellt hat und nach oben gesehen hat.“ Hao antwortete nicht, doch Anna wusste, dass sie den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. Yo und das Baumhaus war nun mal eine einmalige Sache auch wenn der Hintergrund alles andere als witzig war. „Warum hat Yo nach oben gesehen? Er hätte doch einfach hochklettern können und die Kopfhörer wiederholen können, oder nicht!“ „Sagen wir es so, Trey. Das Baumhaus ist seit Jahren schon Haos Territorium und dass nur aus einem speziellen Grund. Mehr kann ich allerdings nicht dazu sagen. Da musst du schon Yo fragen.“ „Aber du weißt es?“ „Ja ich weiß wieso, aber wie gesagt, es ist nicht fair Yo gegenüber wenn wir es euch sagen!“ Mit diesen Worten beendete Anna das Thema und sah Hao für einen Moment eindringlich an. Dieser Seufzte daraufhin nur bevor er ihre unausgesprochene Frage beantwortet. „Du kennst mich. Ich kann einfach meinen Mund nicht halten. Und bevor das ganze eskalieren konnte bin ich gegangen.“ „Brauchst du Asyl?“ „Wäre schon nett. Aber ich bezweifle, dass meine Eltern das so toll finden würden.“ „Als wenn sie es besser fänden wenn du im Baumhaus oder auf der Straße übernachtest….aber zurück zum Thema. Was hast du gesagt?“ „Das ich in der Zukunft lebe und nicht an völlig veraltete Traditionen festhalten, dessen Erfinder schon längst zu Staub zerfallen sind.“ Nun war es um die Gruppe geschehen. Keiner von ihnen kannte Haos Großeltern, doch von Yo wussten sie, dass diese recht altmodisch waren und die Entwicklung der Welt ablehnten. Demnach konnten sie sich durchaus vorstellen, wie die Situation ausgefallen war. Insgeheim stellten sie sich alte Greise vor deren Gesichter bei diesen Worten total entgleisten. Grund genug um herzlich zu lachen und in diesem Moment tat das verdammt gut. Auch Anna konnte sich ein lautes Lachen nicht verkneifen, dann jedoch wurde sie schlagartig wieder ernst und blickte Hao kopfschüttelnd an. „So wird das nie etwas zwischen dir und deinen Großeltern.“ „Da ist sowieso Hopfen und Malz verloren. Ich bin immerhin die Inkarnation des Bösen, die die gesamte Familie ins Verderben führen wird.“ „Sag mal spinnst du?“ Ryu konnte diesen Kommentar bei Haos Worten nicht mehr zurückhalten. Er konnte nicht glauben, dass der ältere Asakurazwilling das wirklich von sich gesagt hatte. Allerdings stellte er anhand von Haos und Annas folgenden Lachanfall fest, dass er das scheinbar nur als Witz gemeint hatte. „Kannst du auch mal nicht Sarkastisch sein?“ „Dir ist schon klar dass Sarkasmus eine übertriebene Form der Wahrheit ist.“ „Ernsthaft…warte…du verarscht mich doch schon wieder.“ Nun brachen alle in schallendes Gelächter aus. Lediglich Ryu fühlte sich leicht veralbert. Die Denkweise seines Gegenübers war ihm einfach zu hoch. Er konnte diesen einfach nicht einschätzen und dabei war dieser um einiges jünger. „Wisst ihr. Ich glaube das wäre die perfekte Kulisse für Ryus Trainingsscene.“ Mit diesen Worten sah Tamara zu dem zugefrorenen Fluss. Als sie die Passage durchgelesen hatte sie sich die Umgebung genauso vorgestellt. Es passte einfach alles und insgeheim würde sie gerne sehen, wie die Szene hier gedreht wurde. „Du meinst mit Yamata no Orochi.“ „Tammy hat gar nicht so unrecht. Das meiste sind ehe Computeranimationen. Und das wird bei dieser Scene nicht anders sein. Dennoch eine echte Kulisse im Hintergrund würde dem ganzen die Krone aufsetzen.“ „Willkommen zurück du Perfektionist.“ Noch ehe Hao auf Annas Kommentar etwas erwidern konnte, mischte sich Ryu ein und überraschte die gesamte Gruppe mit einem ungewöhnlichen Vorschlag. „Wie wäre es dann mit einer Probe?“ „Einer Probe?“ „Ja, wenn wir die Szene hier richtig gut hinkriegen, dann schlagen wir den Regisseuren diesen Ort vor.“ „Also ich wäre lieber für Schlittschuhlaufen, aber ok. Bin dabei!“ „Du bist doch nicht mal in der Szene dabei, Jeanne!“ „Mach dir darüber mal keine Sorgen Hao. Ich spiel einfach mal deinen Vater oder Großvater, je nachdem wer noch frei ist.“ Bei diesen Worten konnte Hao nicht anders als laut aufzulachen. Jeanne wurde ihm von Mal zu Mal sympathischer. Und allein die Vorstellung, dass sie einen alten selbstgefälligen Mann spielen wollte war ihm die Sache wert. Um genau zu sein war er gespannt wie gut sie sich verstellen konnte. „Gut. Dann übernimm du Großvätterchen und Anna kriegt den maskierten Kundschafter. Manta ist Milly…“ „Was?“ Auf Mantas Ausruf reagierte keiner, stattdessen übernahm nun Anna die weitere Verteilung der Rollen, ohne auf irgendwen Rücksicht zu nehmen. „…Tamara ist glaube ich eine gute Elli?...Sharona, Sally und Lilly müssen wir halten außen vor lassen, genauso wie Mr…wie hast dieser komische Typ, der Ryu so ähnlich sieht.“ „Frag mich nicht. Ich glaub im Skript stand unwichtige Nebenperson. Die taucht auf und ist dann irgendwann wieder weg. Keine Ahnung was aus der anschließend geworden ist.“ „Gut, dachte schon ich hätte das irgendwie überlesen…da stand echt unwichtige Nebenperson?“ „Sie doch nach wenn du mir nicht glaubst.“ „Okay okay ich glaub dir…Ryu wo willst du denn jetzt hin.“ „Runter an den Fluss. Wohin den sonst.“ „Pass auf, da ist es…glatt.“ Noch ehe Hao seinen Satz beenden konnte hörten sie auch schon einen lauten schrei gefolgte von einem dumpfen Schlag. Ryu war gerade ausgerutscht und schmerzhaft auf dem Uferrand angekommen. Ansonsten fehlte ihm jedoch nichts. Bei dieser Erkenntnis entscheiden sich auch die anderen Ryu zu folgen, wobei sie weniger schmerzhaft auf dem Boden des Flussbettes aufkamen. Lediglich Hao und Anna standen noch oberhalb und blickte auf die Gruppe herunter. Erst als die Gruppe sich in Position gebracht hatte kam Hao ein Gedanke, den er vor wenigen Minuten noch nicht bedacht hatte. „Ich will ja die allgemeine Laune nicht senken, aber wie wollt ihr da wieder rauskommen.“ „Wie wir….“ Für einen Moment war Jeanne verwirrt. Die Antwort war eindeutig, sie würden raufklettern, doch dann fiel ihr auf dass die Ränder vereist waren und auch wenn die Wände des Flussbettes gerade mal zweieinhalb Meter betrugen war das Eis an den Wänden so rutschig um wieder hinaufzuklettern. „…konntest du das nicht sagen, bevor wir alle nach unten gerutscht sind?“ „Ist doch egal. Wir können nachher über einen Weg aus dem Flussbett nachdenken. Jetzt lasst uns Yamata no Orochi heraufbeschwören.“ „Wie ihr wollt. Part eins von Ryu auf Abwegen. Seit ihr bereit, dann lasst uns beginnen. Und Action.“ Eigentlich wollte Hao die Scene damit starten, doch alles was er bei seinem Kommentar bekam war lautes Gelächter. Selbst Anna neben ihm schmunzelte amüsiert. Manchmal hatte Hao wirklich die besten Sprüche drauf und gerade jetzt konnten sie etwas gute Laune vertragen. Und Ryu hatte Recht sie konnten sich auch später Gedanken machen wie sie die Anderen aus dem Flussbett kriegten. Und sie hoffte inständig, dass Hao etwas einfiel, denn sie hatte keinen Schimmer wie sie das bewerkstelligen sollten ohne zu riskieren selbst dort unten zu landen. Allerdings konnte sie nicht weiter darüber grübeln, da die Gruppe derweil doch angefangen hatte ihren Part zu spielen und so ungern sie es auch zugab, sie machten ihre Sache trotz der Situation richtig gut. Besonders Jeanne, die wirklich eine eigenwillige aber zugleich amüsante Art hatte den alten Mann zu spielen. „Sie ist nicht schlecht!“ „Wenn man von der krüppelhaften Haltung absieht, dann hast du wahrscheinlich Recht. Ich könnte diese Verrenkungen gar nicht hinkriegen.“ „Naja du bist auch eher jemand, der aufgerichtet herumläuft. Jeanne hingegen versucht sich gerade kleiner zu machen als sie ist.“ „Ja und dadurch sieht sie aus als hätte sie einen extremen Buckel und knotenarme. Gott…ich kann da einfach nicht hinsehen.“ „Dann tu es nicht…hey Jeanne, kannst du etwas tiefer und vor allem lauter sprechen? Man versteht dich hier oben kaum.“ „Dann komm doch runter!“ Für einen Moment schien Hao wirklich mit dem Gedanken zu spielen ihrer Aufforderung zu folgen, doch dann stieß Anna ihm unsanft in die Rippen. „Untersteh dich, sonst erzähl ich deinen Eltern dass du den Verstand verloren hast.“ „Was denn so in Sorge, dass ich nicht mehr lebend aus dem Flussbett herauskomme?“ „Träum weiter. Obwohl wir haben noch ein Referat zu bearbeiten, also….“ Anna beendete diesen Satz nicht, was auch nicht nötig war da Hao sie sehr genau verstanden hatte. Doch alles was er ihr entgegen brachte war ein lautes Lachen. Oh ja, er verstand sie auch ohne klare Worte und machte nicht mal ein Geheimnis daraus. Mit diesen Gedanken schüttelte sie den Kopf und sah zurück zu den anderen. Sie würde diese Situation genießen solange sie anhielt so viel stand fest, alles andere kam später. --- Kapitel 10: Ein Tag im Flussbett -------------------------------- Kapitel 10: Ein Tag im Flussbett Am Anfang hatten sie nur etwas herumgealbert, doch nach einiger Zeit hatte sich eine ernsthafte Probesession eingestellt. Aus diesem Grund hatten Anna und Hao ihre Jacken ausgezogen und sie auf den Boden gelegt um sich darauf setzen zu können. Die Sonne im wolkenlosen Himmel reichte aus damit sie nicht auf die die Wärme ihrer dicken Winterjacken angewiesen waren. Während Hao das Treiben im Flussbett amüsiert verfolgte hatte Anna das Skript für den Film aus der Tasche gefischt und die Seite herausgesucht, die mit dieser Szene übereinstimmte. „Die sind heute gar nicht schlecht.“ „Eigentlich überraschend, normalerweise machen die nach 5 Minuten immer die ersten Patzer. Und ich finde dafür, dass sie mit dem Text nicht wirklich vertraut ist, liefert Jeanne eine echt überzeugende Show ab.“ „Ich finde sie immer noch grotesk. Außerdem was hast du auf einmal mit dieser Jeanne.“ Alles was Anna als Antwort erhielt war ein Blick der so viel besagte wie: Geht es dir gut. Und wahrscheinlich hätte sie sich dasselbe gefragt, wenn sie die Situation aus einer anderen Perspektive beobachtet hätte. Doch das tat sie nicht. Um ehrlich zu sein wusste sie selbst nicht wieso sie so schlecht auf Jeanne zu sprechen war. Zumal sie diese am Anfang richtig nett fand, doch mittlerweile war ihr dieses Mädchen ein Dorn im Auge. „Hab ich irgendetwas verpasst?“ „Nein. Ich kann sie nur nicht ausstehen.“ „Sie oder ihre Art?“ „Darf man fragen worauf du hinaus willst, Hao?“ Noch ehe Hao auf diese Frage antworten konnte, flog auf einmal ein Schneeball knapp an ihnen vorbei, woraufhin sie sich intuitiv zu den anderen umwendete. Einige von ihnen standen mit verschränkten Armen auf dem zugefrorenen Fluss und blickten sie wütend an. „Hey, wenn ihr euch schon nicht hier runter bewegt, dann konzentriert euch wenigstens auf unsere Performance. Immerhin habt ihr das Skript.“ „Ist ja gut, kein Grund schnippisch zu werden.“ Anna verdrehte bei diesen Worten nur genervt die Augen. Eine Reaktion, die dazu führte, dass Jeanne ihr einen wütenden Blick zuwarf. In einer schieren Kurzschlussreaktion bückte sie sich, griff sich etwas Schnee und formte eine Schneeball, den sie Anna entgegen schleuderte. Zwar hatte sie geplant diese zu treffen, doch dass dieser genau gegen ihre Stirn knallte hatte sie nicht beabsichtig. Anna war von den Treffer zuerst sichtlich geschockt. Doch sie wäre nicht sie selbst wenn sie soetwa auf sich sitzen lassen würde. Ohne lange nachzudenken, hatte auch sie sich etwas Schnee gegriffen und war aufgesprungen. Viel Zeit zum Reagieren blieb nicht, dennoch schaffte es Jeanne irgendwie auszuweichen, wodurch Annas Schneeball an ihr vorbei flog und stattdessen Trey traf. „Das zielen ist nicht deine Königsdisziplin, oder.“ Leicht schmunzelnd blickte Jeanne zu Anna hoch. Die Nachbarkinder in ihrem Heimatort waren stellenweise älter als sie gewesen und hatten sich immer einen Scherz daraus gemacht sie mit Schneebällen abzuwerfen. Mit der Zeit hatte sie dann gelernt deren Absichten zu erkennen und deren Attacken frühzeitig auszuweichen. Und auch in dieser Situation hatte ihr die Erfahrungen aus ihren Kleinkindtagen geholfen. „Na warte.“ Ein weiterer Schneeball flog an Jeanne vorbei, doch allein das heiterte ihre Laune nur noch mehr auf. Mit einem breiten Lächeln im Gesicht erschuf sie den nächsten und schleuderte sie nach oben. Dieses Mal jedoch hatte sie nicht richtig gezielt, weshalb er nicht Anna sondern Hao traf. Hätte dieser nicht schnell genug den Arm vors Gesicht gehalten, hätte der Schneeball ihn wahrscheinlich direkt zwischen die Augen getroffen. „So das war’s. Jetzt gibt es Krieg.“ Mit diesen Worten war nun auch Hao aufgestanden. Eine Tatsache, die dazu führte, dass zumindest Ryu und Trey sich irritiert ansahen. Sie konnten sich noch gut an Haos Reaktion erinnern, als sie sich mit Yo eine Schneeballschlacht geliefert hatten. Doch was immer sich in ihren Köpfen gerade abgespielt hatte, es war in dem Moment vergessen als der nächste Schneeball auf sie zukam. Natürlich hatte Jeanne versucht wieder auszuweichen, doch das Problem war, der der Angriff der kam nicht auf sie gerichtet war, sondern auf ihre Ausweichposition. Aus diesem Grund traf er auch mitten ins Schwarze. Es war eine Tatsache, die Jeanne so irritierte, dass sie ins schlittern geriet. In einem letzten verzweifelten Versuch wieder einen festen Stand zu bekommen griff sie nach dem erstbesten was ihr in die Finger geriet. In dem Fall war es Ryus Jacke, doch dieser hatte nicht im Geringsten damit gerechnet, weshalb er komplett das Gleichgewicht verlor. Mit einem dumpfen Knall landete Ryu auf dem Eis und begrub Jeannes Beine unter sich. Diese konnte derweil von Glück reden, dass Ryu nur auf ihre Beine und nicht komplett auf ihre gelandet war. Dennoch konnte sie nicht verhindern, dass sie leicht rot anlief und zwar nicht vor Scharm sondern vor Wut. „Geh runter von mir.“ „Ich versuch es ja.“ Und das tat er wirklich, doch er konnte einfach keinen festen Halt finden. Seine Arme und Beine machten sich selbstständig sofern er sich versuchte auf diese zu stützen. Wütend über die Situation schlug Jeanne Ryu gegen die Schulter um ihm zu signalisieren, dass er endlich aufstehen sollte. Nur leider schien ihre Reaktion genau das Gegenteil zu bewirken. Derweil konnte sie deutlich das Lachen der anderen vernehmen. In diesem Moment war sie sich sicher, dass diese sich gerade prächtig über ihre Lage amüsierten. „Könntet ihr mal aufhören zu lachen und uns helfen.“ Von diesem Kommentar angestachelt eilten zumindest Trey, Joco und Tamara los um den gefallenen Freunden zu helfen. Ren hatte sich derweil die Freiheit genommen die Szene aus einem gebührenden Sicherheitsabstand heraus zu beobachten. Eine Entscheidung, die durchaus seine Berechtigung hatte, da die drei sich nicht gerade geschickt anstellten und zwei von ihnen bei dem Versuch Ryu aufzuhelfen ebenfalls mit dem Gesicht auf dem Boden landeten. Erst nach einer schieren Ewigkeit standen alle Anwesenden wieder auf ihren Füßen und atmeten erleichtert durch. „Ich glaube für heute hatten wir genug Pannen. Zeit das Ganze zu beenden, bevor sich wirklich noch jemand weh tut.“ Mit dieser Aussage hatte Manta nicht ganz unrecht und auch die anderen nickten nur zustimmend. Der Ort war ideal für die Szene, doch die Szene hier nachzustellen erwies sich als schwieriger als gedacht. Falls sie das wirklich durchziehen wollten, brauchten sie Spikes und zwar dringend. Mit diesen Gedanken wendete sich Jeanne zu dem Abhang. Amüsiert beobachtete sie wie Ryu einen Sprint hinlegte und versuchte den vereisten Hang hinauf zu laufen. Er kam gerade mal bis zur Hälfte ehe er abrutschte und wieder nach unten schlitterte. Taumelnd kam er auf dem Boden auf und brauchte etwas um seine Balance zurück zu gewinnen. Kopfschüttelnd wendete sie sich daraufhin von dem Älteren ab und ließ ihren Blick über den Hang schweifen. Erst als sie eine geeignete Stelle fand setzte sie sich in Bewegung. Die ersten Meter würden relativ einfach sein, doch es war das letzte Stück des Hanges welches ihr sorgen bereitete. Allerdings verdrängte sie ihre Skepsis, zog die Handschuhe aus und fing an zu klettern. In diesem Moment war sie froh, dass ihr Vater sie öfters zum Bergsteigen mitgenommen hatte, auch wenn ihre Mutter das nicht wirklich toll fand. Gezielt tastete sie sich voran, die beißende Kälte des Untergrundes ignorierend. „Brauchst du Hilfe?“ Irritiert blickte Jeanne nach oben. Am liebsten hätte sie mit nein geantwortet, doch dann bemerkte sie, dass es für sie keine Möglichkeit gab höher zu klettern. Und die obere Kante des Abhanges lang viel zu hoch, als dass sie an diese herankommen könnte. Da waren sie wieder, die obligatorischen 5cm, die in solchen Situationen einfach immer fehlten. Dennoch konnte sie sich einen sarkastischen Kommentar nicht verkneifen. „Nein, ich hänge gerne hier rum.“ „Na wenn das so ist.“ Nach diesen Worten machte sie sich insgeheim die Selbstnotiz Hao nie wieder mit Sarkasmus zu kommen. Es war zwar offensichtlich, dass er sie verstanden hatte, doch er schien einfach der Typ Mensch zu sein, der solche Sprüche nicht einfach unkommentiert lassen konnte. Allerdings hatte sie keinen Nerv auf dieses Spiel. „HAO!“ Allein dieser Aufschrei reichte, damit dieser amüsiert den Kopf schüttelte. Oh ja, der ältere Asakura-Zwilling sah das Ganze als Spaß und wenn sie in seiner Position wäre, würde sie wahrscheinlich genauso reagieren, doch das war sie nicht. Ihre Hände waren von der Kälte so gut wie taub und sie wollte nicht mal wissen, wieviele Schnittwunden sie sich durch ihre Kletteraktion zugezogen hatte. Für den Moment interessierte sie nur, dass sie wieder ans obere Ende des Flusslaufes kam. Aus diesem Grund war es auch eine sichtliche Erleichterung, als Hao sich an den Rand kniete und ihr seine Hand entgegen streckte. Eine Gestik, die sie sofort Dankend annahm und sich anschließend vorsichtig weiter nach oben tastete. Dabei konnte sie den Kommentar, der ihr schon die ganze Zeit auf der Zunge lag nicht mehr zurückhalten. „Der Schneeball war gemein.“ „Hey kann ich was dafür, wenn du nicht auf deinen zwei Beinen stehen kannst.“ Das war selbst für Jeanne zu viel. Ohne über die Konsequenzen nachzudenken ließ sie sich fallen, wodurch sie Hao automatisch mitzog. Dieser konnte sich zwar früh genug drehen um nicht mit dem Gesicht voran den Abhang des Flusslaufes herunterzurutschen. Doch an der Tatsache, dass er jetzt selber hier unten festsaß änderte es nicht. Allerdings hatte er nicht mal Zeit sich von dem Schreck zu herholen, da Jeanne ihn schon grob zurückstieg. „Du bist so ein Idiot.“ Sie war wütend, dass konnte er sofort sehen. Und ja vielleicht hatte er es übertrieben, doch momentan war es die Situation die ihn mehr beunruhigte. „Und du hast dir gerade den Weg nach oben verbaut.“ Noch leicht neben sich blickte Hao den Abhang hinauf und auch Jeanne hatte bei dieser Reaktion verstanden was der Satz zu bedeuten hatte. Während sie sich nur mit der Hand gegen die Stirn schlug, fiel Haos Blick zu Anna, welche nur fassungslos zu ihnen herunter sah. „Ihr seid doch alle komplett bescheuert.“ Mit diesen Worten hatte sich Anna die beiden Jacken auf dem Boden geschnappt. Ohne lange zu überlegen hatte sie die von Hao zu diesem herunter geworfen, während sie ihre eigene angezogen hatte. Anschließend stapfte sie schweigend davon. „Was hat sie denn jetzt vor?“ „Sie holt wahrscheinlich Hilfe.“ „Sicher?“ „Wer weiß. Vielleicht geht sie auch einfach erst mal nach Hause, gönnt sich eine heiße Schokolade und ruft dann erst Hilfe. “ Mit diesen Worten hatte sich auch Hao seine Jacke angezogen. Langsam wurde es frisch und das letzte was er wollte war sich eine Erkältung zuziehen. Insbesondere dann nicht, wenn seine Großeltern zu Besuch waren. Um ehrlich zu sein wollte er nicht mal ansatzweise austesten was dann passieren würde. Entweder sie würden sich einen Dreck um ihn scheren oder ihn mit irgendwelchen übelriechenden Hausmittelchen vollpumpen, wie so das eine Mal. Auf beides hatte er keine Lust, zumal Yo damals jede Nacht wie ein Zombie durchs Haus gewandert war. Eine Nebenwirkung, die selbst für ihn mehr als beängstigend gewesen war. Was immer seine Großeltern da zusammen gemischt hatten, es fiel mit Sicherheit in die Drogenkategorie. „Sprich, wenn sie schlecht drauf ist, kommt die Hilfe erst, wenn wir bereits erfroren sind.“ „Sie kommt schon wieder.“ Jeanne sagte nichts dazu, sondern betrachtete nur ihre Hände. Sie waren eiskalt und hatten sogar schon eine leichte Blaufärbung angenommen. Bei dieser Erkenntnis fischte sie ihre Handschuhe wieder aus der Jackentasche und streifte sie über. „Wir sollten ein Stück Richtung Stadt gehen.“ „Und wenn Anna wiederkommt und wir nicht mehr das sind.“ „Ihr könnt ja hier warten, allerdings kann 1 Stunde recht lang werden.“ Das verschlug den anderen die Sprache. Sie hatten erwartet, dass Anna schnell Hilfe holt und spätestens in 10 Minuten wieder da wäre. Was sie in ihrer Berechnung jedoch nicht berücksichtig hatten, war, dass sie eine halbe Stunde gelaufen waren um hierher zu gelangen. Das bedeutete, Anna im besten Fall eine halbe Stunde brauchte um jemanden zu finden, der ihnen helfen konnte. Dann würde noch mal dieselbe Zeit vergehen, bis die Hilfe hier angekommen wäre. „Wessen Idee war das mit der Probe noch mal?“ Suchend blickte sich Ren um. Er konnte es echt nicht mehr sagen. Klar wusste er, dass Hao mit seinem Kommentar den Anstoß gegeben hatte, doch er war nicht der Idiot, der als erstes hier runter gesprungen war. Auch war er nicht derjenige der ihm einen Stoßgegeben hatte, welcher dazu geführt hatte, dass er selbst hier unten gelandet war. „Als wenn das noch eine Rolle spielt, Ren. Also wie sieht es aus. Wer kommt mit und wer bleibt hier.“ „Ich komme mit. Lieber laufe ich durch das Flussbett als hier stundenlang auszuharren. Mir ist nämlich jetzt schon kalt.“ Mit diesen Worten stopfte Jeanne ihre Hände in die Jackentasche und ging in die Richtung, in die sie die Stadt vermutete. Sie brauchte nicht mal zurück zusehen um zu wissen, dass die anderen es ihr gleich taten. Wie sollten sie auch nicht, denn jetzt wo es Abend wurde war die Sonne vom Himmel verschwunden und es wurde schlagartig dunkel. Zu allem Überfluss nahm nun auch der Wind zu, weshalb es nur noch unangenehmer wurde an einem Ort herumzustehen. Zwar wussten sie am Ende ihres Weges nicht mehr wie lange sie genau durch das Flussbett gewandert waren, doch schließlich hatten sie eine Stelle gefunden wo sie wieder nach oben klettern konnten. Von da an war es nur noch ein kurzer Weg von 10 Minuten bis sie die ersten Häuser erblickten und erleichtert aufatmen konnten. „Erinnert mich, dass ich so etwas nie wieder tue.“ Bei diesen Worten versuchte Jeanne ihre Hände an der heißen Kakaotasse zu wärmen, allerdings musste sie diese immer wieder von der Tasse lösen, da sie doch zu heiß war. Zudem schien ihre Methode nicht aufzugehen, da sie die Kälte immer noch spüren konnte. „So ich hab Annas Mutter erreicht. Sie sagt die Rettungsaktion ab.“ „Anna hat wirklich eine Rettungsaktion gestartet?“ „Ja das hab ich.“ Mit diesen Worten war Anna hinter ihnen aufgetaucht und baute sich vor den Jungs auf. Dass sie wütend war konnte selbst der dümmste erkennen, doch erst die nächsten Worte ließen sie platzen. „Hey Anna.“ „Sagt mal habt ihr sie noch alle. Da mobilisier ich die halbe Nachbarschaft um euch zu retten und dann stehe ich wie ein Volldepp am Flussbett, weil ihr es vorgezogen habt eine kleine Flusswanderung zu machen.“ „Du hast nicht gesagt, dass wir warten sollen.“ „Weil ich gedacht habe, das wäre selbstverständlich!“ „Wie lange kennst du mich Anna?“ „Stimmt. Ich vergaß. Der Herr kann ja nicht warten. Da muss immer alles sofort passieren, also tut mir Leid, dass es solange gedauert hat und du dich dazu gezwungen gefühlt hattest dir die Beine zu vertreten.“ Während Hao nur die Augen verdrehte, hatten sich die anderen vorsichtshalber zurückgezogen. Letzten Endes wurde es Ryu jedoch zu viel und er konnte seine Gedanken nicht mehr für sich behalten. „Mensch, die benehmen sich echt wie ein altes Ehepaar.“ Ryu wusste nicht wie er es anders beschreiben sollte. Die Sache zwischen Anna und Hao war ihm schon von Anfang an spanisch vorgekommen. Allerdings hatte er nie den Mumm gehabt zu fragen. Doch scheinbar war er nicht der einzige, der diese Beobachtung machte. Selbst die anderen schienen seine Meinung mit einem leichten Nicken zu bestätigen. Lediglich Trey konnte nicht anders als seinen Senf dazuzugeben. „Das habe ich auch gerade gedacht. “ „Kommt nicht auf die Idee sie zu fragen! Sie werden sowieso nicht antworten.“ „Entweder das oder sie ziehen euch mit könnte sein könnte nicht sein auf.“ „Ernsthaft?“ bei dieser Frage musterte Ryu die beiden Sprecher vor sich. Manta und Tamara schienen in diesem Punkt schon einiges mitgemacht zu haben. Dennoch verstand er den Sinn des Ganzen nicht. „Wieso? Ich meine wenn die beiden Zusammen sind dann können sie das doch sagen, oder habe ich was verpasst?“ „Ja, das was wäre wenn. Angenommen sie überwinden den letzten Schritt und es geht schief…ich glaube nicht, dass die beiden dann noch normal miteinander umgehen könnten. Sie sind beide sehr… sagen wir einfach mal kompliziert.“ „Ja aber...“ „Kein aber, Ryu. Es gibt da so ein schönes Experiment mit Schrödingers Katze. Eines welches deutlich macht, dass man manche Kisten lieber geschlossen lässt, bevor man sich einem Bild des Grauens gegenüber sieht und feststellt, dass es zu spät ist um etwas an dem derzeitigen Zustand zu ändern.“ Um ganz ehrlich gab es einen weiteren Punkt, der ihn zu dieser Aussage brachte. Einer der in erheblichen Maße eigennützig vorkam, doch in dem Punkt kam er nicht aus seiner Haut. Es war nie leicht gegen Hao und Anna anzukommen, doch wie würde es ihnen ergehen, wenn die beiden Mal wirklich im Streit lagen. Mussten sie dann eine Seite wählen und zogen sich damit den Zorn des anderen auf sich. Das war eine Frage die er nicht beantwortet haben wollte und er hoffte dass er nie in die Bredouille kommen würde sie zu erhalten. Kapitel 11: Spannung am Set --------------------------- Kapitel 11: Spannung am Set Anna konnte nicht anders als ihrer Sitznachbarin einen eiskalten Blick zuzuwerfen. Nicht nur hatte sie sich aus der Szene geschlichen, nein nun saß sie auch noch mit einer dampfenden Tasse Tee auf der Bank und starrte mit einem genüsslichen Blick auf Haos freien Oberkörper. Zugegeben Hao sah gut aus doch das war noch lange kein Grund ihn so anzuhimmeln. Insgeheim fragte sie sich ja wie es werden würde wenn jeder diesen Film zu Gesicht bekam. Würden dann alle Mädchen so abdrehen. Sie hoffte nicht, denn ansonsten würden sie kaum noch Zeit finden ungestört mit ihm zu reden. „Sag mal Tamara, hat Hao eigentlich eine Freundin? Ich meine so wie er aussieht müssten sich die Mädchen auf eurer Schule doch um ihn reißen.“ Noch ehe die Angesprochene Antworten konnte platzte Anna die Wutschnur. Prompt stand sie auf und zog damit die ganze Aufmerksamkeit der Anwesenden auf sich ohne es bewusst mitzubekommen. „Jetzt hör mal gut zu, du Märtyrerin! Erstens, nur weil Hao relativ gut aussieht heißt das nicht, dass er ein Idiot ist. Er würde sich nicht mit einer x-beliebigen abgeben nur um sein Ego auf zu pushen. Das ist nicht sein Niveau. Zweitens wenn dein Interesse nur besteht weil er gut aussieht bist du bei ihm jetzt schon unten durch und drittens. Sein Verhalten hier hat nichts mit seinem wahren ich zu tun. Also wenn du auf Arrogant und unverschämt stehst, solltest du dich an einen dieser Söhne vom Nil schauspielern halten, obwohl die sind jemandem wie dir wahrscheinlich nicht ansehnlich genug!“ „Sag mal was ist eigentlich dein Problem?“ „Mein Problem? Du bist mein Problem. Glaub ja nicht das nur weil du blond bist und ein hübsches Gesicht hast, alle Jungen gleich auf dich fliegen. Und wenn sie es doch tun dann nur weil du eine Hohlbirne bist die leicht zu kriegen ist!“ Bei diesen Worten fiel auch den letzten Anwesenden die Kinnlade herunter. Ein Grund mehr für die Regisseure dazwischen zu gehen und die Beteiligten des Streites, welche sich nun verbal an die Gurgel gingen auseinander zu bringe. „Okay Schluss ihr beiden. Ich weiß zwar nicht was hier los ist, aber ich glaube ihr geht jetzt erst einmal an die Luft und zwar alle beide!“ „Hallo, wieso werde ich bestraft, wenn sie angefangen hat?“ „Vielleicht weil dir etwas frische Luft mal gut tun würde. Wir wollen ja schließlich nicht dass deine Sabberspur einen schleimigen See hinterlässt.“ „Wie bitte? Du bist ja wohl das allerletzte. Ich fass es nicht, dass es überhaupt jemand mit jemanden wie dir aushalten kann, du Giftspritze.“ „Besser eine Giftspritze als eine blöde kleine gehirnlose… hey“ Was immer Anna sagen wollte sie kam nicht dazu, da sie schon von Hirota aus dem Raum gezogen wurde. Shigeru versuchte derweil Jeanne zu beruhigen und sie freundlich zu bitten ebenfalls den Raum für einige Minuten zu verlassen. Nach einigen weiteren Minuten atmete diese tief durch, bevor sie den anderen Ausgang nahm. Derweil hatten die restlichen ihre Probe eingestellt und sich zu der verbliebenen Gruppe gestellt. Hao blickte nur einen Moment in die Richtung in der Anna und Hirota verschwunden waren, bevor er sich an Tamara wendete. „Was war denn gerade mit den beiden los?“ „Weißt du Hao. Es ist immer wieder faszinieren wie jemand wie du bei solchen Dingen total auf dem Schlauch stehen kann.“ „Und das soll heißen?“ Anstatt zu antworten konnte Tamara sich nicht mehr zurückhalten und fing lautstark an zu lachen. „T’schuldige, aber…“ Weiter kam die pinkhaarige nicht da sie die Situation einfach so komisch fand, dass sie keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Deshalb nahm sie auch nur im Ansatz wahr wie Hao die Augen verdrehte und sich von ihr abwandte. Gerade als sie sich zusammenriss und ihn zurückrufen wollte, verlor sie auf der Bank das Gleichgewicht und fiel rückwärts herunter. Ihr angefangener Satz verwandelte sich in einen erschrockenen Aufschrei, der jegliche Aufmerksamkeit auf sich zog. „Alles in Ordnung?“ „Ja, aber nur als Hinweis. Mach dich niemals lustig über Hao, der hat irgendeinen geheimen Draht nach oben, sodass du es immer sofort bereust.“ „Genau Tammy und mittlerweile solltest du auch wissen wer seine Hand immer schützend über mich legt.“ „Echt? Und wer soll das sein?“ „Na der König der Geister natürlich!“ Nun brach der Rest der Gruppe in schallendes Gelächter aus. Lediglich Ren konnte sich daraufhin nicht zurückhalten. „Ja und genau deswegen wirst du am Ende dieses kleinen Films sterben.“ „Hab ich was verpasst? Ich dachte ich werde alle 500 Jahre wiedergeboren?“ Auf diesen Kommentar hin wollte Ren zuerst kontern, doch so schnell konnte selbst er keinen passenden Gegenkommentar finden. Immerhin hatte der langhaarige in diesem Punkt absolut Recht und das Filmfinale hinterließ ja in dieser Hinsicht auch eine Art offenes Ende. Doch wenn ihn das schon verwirrt hatte, dann ließ Haos nächster Satz ihn nur noch sprachloser zurück. „Zudem stellt sich die Frage ob ihr mich wirklich töten könnt. Immerhin hatte ich ja den König der Geister besiegt. Vielleicht habt ihr ja nur die Verbindung gekappt und mir damit das Leben gerettet.“ „Ja klar und dann kommt der zweite Film in dem du auf Rache sinnst!“ Eigentlich wollte Ryu nur einen Scherz machen, doch aus irgendeinem Grund lieferte er Hao damit den Anreiz zu einem weiteren Argument. In gewisser Weise fand er es sogar beeindruckend, dass Hao immer einen passenden Gegenkommentar parat hatte. Im Grunde war es genau das Verhalten was ihn perfekt für die Rolle machte, die er von den Regisseuren bekommen hatte. Immerhin stellte man sich so eine Person vor, die vor 1000 Jahren geboren wurde und deren Macht der der anderen überlegen war. Wer diese Rolle verkörperte musste eine gewisse Autorität und Schlagfähigkeit haben und genau das traf auf Hao zu. Zudem kaufte man ihm die Bad Guy Nummer eher ab als dessen Bruder. „Wer weiß das schon, Ryu. Außerdem müsste Ren ja schließlich auch Tod sein.“ „Er wurde von Faust gerettet. Und du stehst völlig alleine da. Immerhin sind alle deine Verbündeten Tod und Opacho ist abgehauen.“ „Und ihr seid alle Mörder.“ „Genau…hey warte mal…das ist…also… Ich sag es ja jetzt ungern aber, irgendwie kommt mir meine Person jetzt nicht mehr so heldenhaft rüber. Vielen Dank Hao.“ „Gern geschehen. Darf ich jetzt noch jemandens Vorstellungen zerstören oder soll ich mich damit begnügen ein 5 Gänge Menü aus euren Geistern zu kreieren.“ „Das ist es. Ein Gänge Menü. Damit können wir die kommende Kampfszene noch einmal aufpeppen.“ Überrascht sagen alle zu Hirota, welcher gerade in den Raum zurückgekommen war. Bei Haos Worten schlich sich ein amüsiertes Grinsen in sein Gesicht. „Sie meinen?“ „Na ja der Geist des Feuers ernährt sich ja von Geistern um stärker zu werden. In deinem Kampf gegen die anderen könntest du das mit dem 5 Gänge Menü einbringen. So eine Art letzte Demütigung. Deine Figur ist ein Schamane der sich seiner Fähigkeiten und seiner Macht bewusst ist. Sie ist nahezu übermächtig und genau deshalb würde es nur passen, wenn sie den Angriff jedes einzelnen Gegners mit einer einfachen Handbewegung besiegt und sie dabei verhöhnt.“ „In dem Punkt sage ich nur eines. Jetzt wird mir sogar meine Rolle unsympathisch. Aber bitte es ist ihr Film.“ Die Sache mit dem 5-Gängemenü sollte eigentlich ein Witz sein. Es passte ohne Frage, doch im Bezug auf seine Rolle war es idiotisch. Immerhin war der Schamane den er darstellen sollte einer, der vor 1000 Jahren gelebt hatte und dementsprechend viel Erfahrung im Kampf und Leben besaß. Die Gelassenheit die dieser des Öfteren an den Tag legte war verständlich, doch stellte sich die Frage, wieso er überhaupt mit der Gruppe spielen musste. Bei der Macht, die dieser besaß könnte dieser seine Gegner einfach vernichten und mit seinem Plan fortfahren. Es waren diese Fragen, die ihn auch bei anderen Filmen immer wieder störte. Sie liefen immer gleich ab. Ein talentierter Kämpfer tritt einem übermächtigen Gegner gegenüber und auch wenn alles darauf deutete, dass er keine Chance hatte, ändern sich die Bedingungen auf einmal so gravierend, dass er letzten Endes trotz aller Logik den Sieg erringt. Und meistens lag es daran, dass sich der Bösewicht aus irgendwelchen Gründen Zeit ließ, seine Gegner zu vernichten und ihnen damit die Gelegenheit gab sich zu verbünden, damit diese letzten Endes doch noch die Kraft für einen vernichteten Schlag erhielten. „Ich hasse Filmlogik.“ „Sieh es von der positiven Seite. Die Bösen kriegen immer die meisten Sympathie-Punkte.“ „Und das soll mich beruhigen? Bei meinem Glück muss ich mir am Ende die Haare abschneiden, damit mich keiner mehr erkennt.“ Hirota sagte nichts mehr dazu. Es überraschte ihn immer wieder wie klar Hao diese Branche durchschaut hatte. Es gab in diesem Geschäft nur zwei Alternativen. Entweder die Zuschauer liebten einen oder sie hassten ihn, zumindest wenn man zu den Antagonisten und Protagonisten gehörte. „Dann haben unsere Lehrer aber wirklich ein Problem.“ Allein die Vorstellung war für Tamara ein grauen. Sie wusste wie Hao reagierte, wenn man ihn mit Yo verwechselte und sie war sich nicht sicher, ob ihr das nicht auch passieren würde, wenn Hao dieser Überlegung wirklich nachgab. Andererseits würde es auch in der Schule einige Verwirrung stiften und insgeheim war sie neugierig wie ihre anderen Mitschüler auf das ganze reagieren würden. „Wahrscheinlich.“ In dem Punkt konnte Hao nicht anders als zu Lachen. Tamara hatte völlig Recht. Diesen Schritt sollte er sich 3 Mal überlegen. Er und Yo sahen sich jetzt schon zu ähnlich. Mit kurzen Haaren wären sie wahrscheinlich gar nicht mehr zu unterscheiden. Es sei denn er legte sich gleich eine entsprechende Punkfrisur zu, was jedoch nicht wirklich sein Style war. Blieb also nur noch färben, wobei das wahrscheinlich auch nicht viel bringen würde. „Schätze mal ich sollte mir bis dahin schon mal einen Ersatzplan zulegen.“ „Kannst ja auf Dreadlocks umsteigen.“ „Bitte sag mir dass der Vorschlag nicht ernst gemeint ist, Ryu?“ „Was du dazu wissen muss Ryu, Yo hatte schon mal welche und das sah verboten aus.“ Mittlerweile brachte dieser Gedanke sie zum Lächeln, doch damals hatte sie Yo nur jedes Mal völlig entgeistert angesehen. „Wirklich? Wann?“ „Keine Ahnung ich glaube da war er 6. Meine Eltern fanden die Idee scheinbar lustig oder es lag daran, dass sie selber Schwierigkeiten hatten Yo und mich auseinander zu halten. Wer weiß. Auf jeden Fall hat Yo damals den schwarzen Peter gezogen. Worüber ich auch ganz froh bin, ansonsten hätte ich jetzt den Kurzhaarschnitt.“ Es war eine Sache über die er wirklich froh war. Er kam in diesem Punkt einfach nach seinem Vater und Yo hatte es so deutlich einfacher seine Haare zu bändigen. Immerhin kam es nicht selten vor, dass er wie gehetzt aus dem Haus sprintete weil er mal wieder verschlafen hatte und zu spät dran war. Natürlich hätte er diesen einfach aus dem Bett werfen können, doch so fest wie Yo schlief hätte es nur dazu geführt dass er ebenfalls zu spät kam. Zudem musste er, trotzdem er mit Yo in derselben Klasse war, meistens früher los als dieser. „Schon, aber dann würdest du zu den Guten zählen und nicht Yo.“ „Wieso gut sein, wenn das Böse so viel mehr für einen bereithält.“ „Das ist jetzt ein Scherz oder?“ „Wer weiß.“ Mehr sagte Hao nicht dazu sondern wendete sich wieder dem ursprünglichen Problem zu. Die Probe die gerade von Anna und Jeanne unterbrochen wurde. Er wollte das ganze einfach hinter sich bringen, damit er sich wieder wichtigeren Dingen zuwenden konnte. Mittlerweile waren auch die beiden Störenfriede wieder in den Probenraum getreten. Zwar sagten sie im Anschluss kein Wort, doch selbst er konnte sehen wie die beiden sich feindseelige Blicke zuwarfen. In diesem Moment war er wirklich froh, dass es keine Szene gab, in der die beiden aufeinander trafen, denn das würde übel ausgehen. „Gut machen wir einfach weiter.“ Seufzend ging Hao wieder auf seine Position und auch Jeanne, die sich mittlerweile wieder beruhigt hatte, begab sich auf ihre Position. Doch da die weiterer Szene nur aus Gerede zwischen den X- Laws schweiften Haos Gedanken unbewusst zur Filmlogik zurück. Kein normaler Mensch würde in so einer Situation die eigene Deckung vernachlässigen. Doch in dieser Szene taten es alle. „Was ist jetzt los?“ Mantas Worte rissen ihn aus den Gedanken. Doch es war der darauffolgende Zwischenruf, der dazu führte, dass er genervt die Augen verdrehte. Er wollte dieses Kapitel endlich abharken und nicht jede Szene dreimal hintereinander wiederholen. „Ich dürft nicht hier sein. Verlasst den Wald sonst werdet ihr vernichtetet.“ „Wer ist das?“ „Das ist der König der Geister und er ist geradewegs in meine Falle gelaufen“ Mit diesem Satz wollte Hao die gesamte Szene wieder in die richtige Richtung lenken, doch leider schien niemand den Wink mit dem Zaunpfahl zu verstehen. „Warte mal kurz, wieso droht der König der Geister uns eigentlich mit dem Tod und öffnet uns dennoch ein Tor in seine Dimension. Ich meine, es heist doch, dass er alles weiß oder nicht, müsste er dann nicht auch von der Falle gewusst haben.“ „Ganz einfach weil er weiß, dass er mir nicht entkommen kann. Außerdem heißt es auch, dass nur der Schamanenkönig seine Dimension betreten darf. Könnte ja sein, dass er mich bereits als jenen akzeptiert.“ „Völliger Quatsch, Yo ist der Protagonist, wenn einer Schamanenkönig wird dann er.“ Doch damit war die Frage nicht geklärt. Hao hatte allerdings auch keine wirkliche Lust darüber nachzudenken, weshalb er sich recht gleichgültig dazu äußerte. „Ich sage nur Filmlogisch. Das ist die einzige Möglichkeit eine fesselnde Dramatik zu erzeugen. Ich meine irgendwie muss man es ja schaffen, dass die werten Helden aus dem Arsch kommen ehe der Film vorbei ist.“ „Sag mal hast du irgendein Problem? Oder wieso zickst du so rum.“ „Ich habe kein Problem, ich kann diese Filmlogik einfach nicht leiden. Darüber hinaus kannst du diese Frage nicht einfach vor oder nach der Probe stellen, ich habe nämlich keine Lust diese Texte pausenlos zu wiederholen.“ Hao konnte Ryus Reaktion einfach nicht verstehen. Er selbst hatte aufgehört die Handlungen und Wendungen des geplanten Films zu hinterfragen. Aus diesem Grund verstand er auch nicht, dass Ryu die Probe mit so einer Frage unterbrechen musste, immerhin sollte man meinen, dass er das Drehbuch gelesen hatte. „Gut, kleine Auszeit. Kommt erst mal wieder alle runter.“ Schon leicht verzweifelt fuhr sich Shigeru durch die Haare. Er hatte keine Ahnung woher die plötzliche Spannung gerade herkam, doch sie war in diesem Moment mehr als hinderlich. Nachdenklich setzte er sich als er sicher war, dass Hao und Ryu sich wieder beruhigt hatten, zu seinem Kollegen, welcher missmutig zu der Gruppe blickte. „Genau das passiert wenn man mit Kindern arbeitet. Sie gehen sich an die Gurgel.“ „Anna und Jeanne werden sich schon wieder beruhigen und die beiden auch. Ich glaube sie sind heute einfach nur schlecht drauf. Beim nächsten Mal läuft es bestimmt wieder besser.“ „Dein Optimismus in allen Ehren, Shigeru.“ „Einer muss ja optimistisch sein. Zumal du zugeben musst, dass so manche Ideen von diesen Kindern recht amüsant sind.“ „Ich weiß auf was du anspielst und zu dem Punkt sage ich nur folgendes. Es ist leicht solche Stunts zu bringen wenn einen das Ergebnis nicht interessiert...“ Mit diesen Worten lehnte sich Hirota auf seinen Stuhl zurück. Er hatte sehr wohl bemerkt, dass Hao nicht so begeistert von diesem Film war. Er spielte seine Rolle und das tadellos, doch er tat es nicht weil er es wollte, sondern weil er seinem Bruder damit einen Gefallen tun wollte. Umso erstaunlicher war die Leistung die dieser brachte. Es war genau dieser Aspekt, der ihnen fast genauso viele Probleme bereiten konnte, wie die Tatsache, dass Anna und Jeanne sich seinetwegen gegenseitig die Haare ausrissen. „Und jetzt sag mir nicht, dass du seine erste Reaktion vergessen hast. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er das Angebot abgelehnt, da bin ich mir sicher.“ „Wahrscheinlich, aber ich wage zu bezweifeln, dass er seinen Bruder hängen lässt.“ „Hoffen wir’s. Dennoch sollten wir für heute Schluss machen.“ „Die Szene ist noch nicht vorbei!“ „Nein aber so gut wie und ganz ehrlich Shigeru, ich verschiebe die halbe Minute die noch fehlt gerne nach hinten, solange es dazu führt dass diese Kinder sich wieder einkriegen.“ „Gut ich schick sie nach Hause.“ „Tu das und dann räume das Equipment zurück. Ich hol mir noch einen Cappuccino. Ach ja und sorg dafür dass die zweite Tür zum Requisitenraum offen bleibt, sonst kriegen wir sie nicht mehr auf.“ Das letzte was er wollte war während der Proben einmal um die ganzen Räume zu laufen um von A nach B zu gelangen. --- Kapitel 12: Ein Missverständnis mit Folgen ------------------------------------------ Kapitel 12: Ein Missverständnis mit Folgen Ohne auf irgendetwas zu achten ließ sie ihre Tasche auf den Boden knallen. Und Knallen war das richtige Word, denn das Geräusch reichte um Haos Aufmerksamkeit auf sie zu lenken. Doch anstatt etwas zu sagen musterte er nur ihr Gepäck. Erst danach wendete er sich direkt an Anna. „Sag mal willst du ausziehen?“ „Nein, eigentlich wollte ich nach der Probe mit zu euch kommen um das Referat in Angriff zu nehmen, welches unser Lehrer mir und Yo aufgedrückt hat.“ Zu sagen, dass Anna begeistert war, schien die Übertreibung des Jahrhunderts. Es schien mehr so als wollte sie die ganze Sache so schnell wie möglich hinter sich bringen. Was auch kein Wunder war, wenn man daran dachte was während der letzten Zusammenarbeit passiert war. „Bist du sicher, dass ihr das heute machen wollt?“ „Je schnell wir das erledigt haben desto besser. Nichts gegen Yo, aber wenn man dem nicht kontinuierlich in den Arsch tritt macht der gar nichts.“ „So schlimm ist er nun auch nicht.“ „Du meinst er ist nicht so schlimm, wenn ihn was interessiert. Aber falls ich dich daran erinnern muss, ist chinesische Geschichte nicht gerade auf seiner Favoritenliste.“ Es gab durchaus Informationen die Yo innerhalb von Minuten aufsaugen konnte, während sie dafür Tage brauchten. Doch welchen Sinn hatte es bitte den Namen jedes einzelnen Mitgliedes einer gewissen Band, dessen Name ihr wieder entfallen war, zu lernen. Für sie gab es bei der Musikwahl nur 3 Kriterien. Stimme, Musik und Text. Bandnamen oder gar die Namen einzelner Sänger interessierten sie gar nicht. „Stimmt auch wieder…dann sage ich Yo mal, dass seine Pläne für heute Abend gerade ins Wasser gefallen sind.“ „Was für Pläne?“ „Er hatte vorgehabt bei Trey zu übernachten. Scheinbar kann er den Part des netten Enkels nicht mehr länger ertragen.“ „Der Ärmste. Aber wo wir gerade wieder bei euren Großeltern sind. Wie lange wollen die beiden eigentlich noch bleiben.“ „Solange wie es dauert wieder Ordnung in die Familie zu bringen. Zumindest war das die Aussage von meiner Großmutter, als Dad sie gefragt hat. Im Klartext heißt das, dass sie bis zum Ende des Monats bleiben, wenn nicht sogar noch länger.“ Eine Voraussicht, die Hao ganz und gar nicht gefiel. Und auch sein Vater war alles andere als begeistert gewesen, was dazu geführt hatte, dass er sich mit den beiden angelegt hatte. Irgendwann war ihm dann die Wutschnur geplatzt und er war wütend aus dem Haus gestürmt. Es war die beste Entscheidung. Jedenfalls besser als noch etwas zu sagen, was ihm nicht gut tun würde. In dem Punkt war er seinem Vater ähnlich. Nur mit dem Unterschied, dass er nicht immer den Rückzug antrat, sondern frei heraus sagte was er dachte. „Das heißt es sieht bei euch momentan nicht so gut aus. Richtig.“ „Nein, nicht wirklich.“ Und das schlimmste war, dass seine Mutter und er die einzigen waren die diesen Abend mit seinen Großeltern verbringen mussten. Yo war verabredet und sein Vater würde bei Kumpels bleiben bis er sich wieder beruhigt hatte. „Tja dann werde ich nach der Probe wohl doch wieder den Heimweg antreten müssen.“ „Du kannst trotzdem mitkommen…“ „Ne du lass mal. Das würde nach hinten losgehen. Du kennst mich.“ „Schon, aber ich wage zu bezweifeln, dass die Sache noch weiter eskalieren kann.“ „Tja, die These kann ich wohl erst widerlegen, wenn deine werten Großeltern mit einem Exorzisten ankommen um dir die bösen Geister auszutreiben.“ „Das wäre dann der Punkt an dem selbst meine Mutter ausrasten würde und meine Großeltern des Hauses verweisen würde…eigentlich keine so schlechte Idee.“ Anna blickte Hao bei dem Nachsatz nur entgeistert an. Innerlich jedoch schlug sie sich gerade selber gegen Kopf. Wieso musste sie Hao immer auf dumme Gedanken bringen. Gut sie wusste nicht was dieser dachte, doch allein der nachdenkliche Ausdruck auf seinem Gesicht ließ sie schaudern. Insbesondere wenn man berücksichtigte was das letzte Thema war. „Hao lass es. Das ist es nicht wert.“ „Es war nur eine Überlegung.“ „Eine blöde. Du kannst deinen Großeltern nicht einfach etwas anhängen, nur weil du sie loswerden willst.“ „Das hatte ich gar nicht vor. Ich habe nur überlegt ob es sich lohnt einen Exorzisten zu bestellen, damit er die bösen Geister aus den Köpfen meiner Großeltern vertreibt.“ So sehr Hao versuchte bei diesen Worten neutral zu klingen, so gelang es ihm dennoch nicht das Grinsen aus seinem Gesicht zu wischen. Anna verdrehte währenddessen die Augen. Sie hatte seinen Ausdruck mal wieder völlig falsch interpretiert und insgeheim ärgerte sie das. „Aber zurück zum Thema. Du willst wirklich alleine mit dem ganzen Gepäck nach Hause laufen?“ „Ja. Und nein, ich brauch keine Hilfe auch wenn ich weiß, dass du unter den gegebenen Umständen dazu bereit wärst mir die Sachen nach Hause zu tragen um eine Ausrede zu haben möglich spät wieder das Tor zur Hölle zu passieren.“ „Ich glaube fast das Tor zur Hölle wäre mir lieber.“ „Kann ich mir vorstellen.“ Mit diesen Worten beendeten sie das Thema. In gewisser Weise tat Hao ihr Leid, doch das hieß nicht, dass sie sich in den ganzen Familientwist einmischen würde. In dem Punkt mussten Hao und Yo selbst damit fertig werden. Mit diesen Gedanken lehnte sie sich zurück und sah zu wie die Probe ihren gewöhnlichen Lauf nahm. Insgeheim fragte sie sich ja wie es sein kann, dass die Regisseure immer wieder dieselben Fehler begingen. „Und schon wieder ein Bühnenbild am Boden.“ Es war schon fast ein Running-Gag, dass irgendwer bei jeder zweiten Probe über die Kamera- oder Scheinwerferkabel fiel. Denn anstatt diese irgendwo zu versenken oder gebündelt am Bühnenrand zu verstauen lagen sie kreuz und quer im Raum verteilt. Man musste einfach darüber fallen, insbesondere dann wenn die Kamera auf einem selbst lag und man nicht nach unten gucken durfte. Das war selbst Hao zum Verhängnis geworden. Wobei das bei den Schuhen auch nicht wirklich verwunderlich war doch das was sie in dem Moment zum Lachen brachte waren eher seine Worte als die Aktion an sich. „Ich geb‘s auf.“ Mit diesen Worten hatte sich Hao die Schuhe ausgezogen und sie kurzerhand zur Seite geworfen. „Ich würde mal sagen die Kamera wird einfach einige cm weiter nach oben geschwenkt und dann gibt es auch kein Problem mit der Szene.“ „Könnte man machen.“ Shigeru nahm die Sache mit Humor und war insgeheim für jeden Ratschlag offen. Doch was ihn am meisten beeindruckte war die Tatsache, dass Hao die Bedingungen des Drehs mit einem solchen Selbstbewusstsein nach seinen Wünschen ausrichtete das ein Widersprechen fast unmöglich war. Natürlich konnte er eingreifen, doch er war insgeheim gespannt zu was für Ergebnisse dieser neue Blickwinkel führen würde und auch sein Kollege hielt sich gespannt zurück. Nach Haos kurzer Umstrukturierung liefen die Proben wieder einwandfrei. Und auch wenn Hao sich auf seine Rolle konzentrierte war ihm nicht entgangen, dass Yo in regelmäßigen Abständen auf die Uhr blickte. Fast schon wirkte es so als ob er auf heißen Kohlen sitzen. Eine Tatsache die für Hao keinen wirklichen Sinn ergab. Keine Minute später, als die Regisseure endlich das Ende der Probe verkündeten, sprang er auch schon auf und wollte losrennen. Doch Hao war schon immer schneller gewesen als sein jüngerer Zwilling und hielt ihn zurück. „Hao bitte ich muss mal los.“ „Wolltest du nicht bei Trey übernachten. „Doch schon, es ist nur…“ Für einen kurzen Moment rang Yo mit den Worten. Es wirkte so als versuche er sich eine Ausrede einfallen zu lassen. Schlussendlich jedoch gab er den Versuch auf. „…ich hab eine Einladung zu Jimmy Geburtstagsfeier.“ „Jimmy? Der Jimmy.“ Yo nickte nur. Hao selbst blickte diesen nur skeptisch an. Es war nicht so, dass er seinem Zwilling misstraute, doch die Situation an sich beunruhigte ihn. Jimmy war einige Klassen über ihnen und zusätzlich einer der besten Freunde von Aisha. Und letzterem traute er nicht wirklich über den Weg, insbesondere nach der letzten Aktion nicht. „Lass mich raten, du hältst das für keine gute Idee und denkst jetzt schon darüber nach wie du mir das ausreden kannst.“ „Es ist deine Entscheidung, ich werd dir da nicht reinreden. Aber ja ich halte das für einen Fehler. Und auch wenn mir nichts ferner liegt als den Moralapostel zu spielen so muss ich noch folgendes loswerden. Beim nächsten Mal sag gleich wo du hinwillst.“ Er konnte Yos Verhalten sehr gut verstehen. Das Gerücht über diese Geburtstagsfeier hatte schon vor Wochen die Runde gemacht und zählte zu den beliebtesten Events des Jahres. Angeblich sollten nur ausgewählte Personen eine Einladung erhalten. Viele waren der Meinung, dass sie sobald sie eingeladen wurden zur neuen Elite zählten, doch das war eine Fehlinterpretation. Jimmy wollte damit nur erreichen, dass alle zusagten und er möglichst viele Zeugen für die sogenannte beste Feier des Jahres hatte. Mehr steckte nicht dahinter. „Ich dachte nur…“ „Vergiss es. Pass einfach nur auf dich auf und wenn sie dir dumm kommen, zeig ihnen einen Vogel und geh nach Hause.“ Das war zumindest dass was er beim letzten Mal gemacht hatte. Einer der Gründe wieso zumindest Aisha ihn nicht leiden konnte. Allerdings hatte er selber schuld, immerhin hatte dieser es auf einmal lustig gefunden ihn vor allen Gästen aufzuziehen. Das Problem war nur, dass er nicht zu den Leuten zählte, die sich das Gefallen ließen. Und das Resultat des ganzen war, dass er dessen Geburtstagsfeier gesprengt hatte. Zwar nicht Wortwörtlich, doch nachdem was er gehört hatte war die Party vorbei kurz nachdem er gegangen war. Das allein war für ihn damals eine echte Genugtuung gewesen doch wenn er dieselbe Entscheidung noch mal treffen müsste, würde er die Einladung von vornerein ausschlagen. Doch das war seine Meinung und die würde er seinen Bruder nicht aufzwängen. „Mach ich.“ Mit diesen Worten ging er aus dem Probenraum, doch aus irgendeinem Grund war seine Vorfreude auf die Party verflogen. Er wusste nicht wieso. Es war immerhin alles geklärt und doch hatte er das Gefühl, als würde er gerade einen Fehler begehen. Unwillkürlich schenkten seine Gedanken zu den anderen. Diese würden noch etwas aufräumen, das wusste er. Umso überraschter war er Anna vor der Tür stehen zu sehen wie sie missmutig nach draußen sah. „Alles in Ordnung?“ „Ja, ich warte nur darauf, dass der Regen aufhört, damit ich endlich nach Hause gehen kann.“ „Mit dem ganzen Gepäck? Wieso holen dich deine Eltern nicht ab?“ „Weil ich eigentlich geplant hatte zu euch zu kommen um mit dir das Referat zu beenden. In dem Fall hätte ich euch zum Tragen gehabt.“ Für außenstehende mag der Kommentar gemein klingen doch sie war einfach so und sie wusste, dass Yo verstehen würde was sie meinte. „Du kannst doch trotzdem zu uns kommen…“ „Bei dem Stress den ihr momentan mit euren Großeltern habt? Ganz im Ernst Yo. Setzt Tamara mit denen in einen Raum und es bleibt ruhig. Aber ich und Hao mit den beiden zusammen. Dagegen ist der dritte Weltkrieg nichts!“ „Übertreibst du nicht etwas?“ „Sei nicht naiv. Du kennst mich und du kennst deinen Bruder. Du weißt wieso wir beide ein so gutes Team sind. Wenn der eine keine passende Antwort hat, dann spring der andere ein und wenn wir einmal anfangen hält uns so schnell nichts auf.“ „Ja ich weiß.“ Er hatte es mal versucht, doch seine Worte waren einfach auf taube Ohren gefallen. Bei diesem Gedanken hatte er sich Annas Tasche gegriffen und schmiss sie sich über die Schulter. „Dennoch es wäre ein Verbrechen, dich so nach Hause gehen zu lassen.“ „Und was ist mit deiner Party.“ „Woher…“ „Ich bin nicht blöd, Yo. So oft wie du auf die Uhr geguckt hast. Ich hab einfach die einzelnen Puzzelteile zusammengesetzt. Da bin ich gut drinne.“ „Hao auch. Aber zumindest hat er es mir nicht so dreist ins Gesicht gesagt.“ „Dafür ist er ja auch dein Bruder. Und du solltest mal die Beine in die Hand nehmen, sonst kommst du noch zu spät. Es wundert mich sowieso, dass du noch hier bist.“ „Ich hab es mir gerade anders überlegt. Einer muss ja aufpassen, dass ihr beide nicht auf dem Scheiterhaufen landet.“ Bei diesen Worten musste Anna nun doch lachen. Das mit dem Scheiterhaufen war ursprünglich Haos Wortwahl gewesen. Es war seine Methode gewesen ihr das Problem mit seinen Großeltern zu beschreiben. Im Klartext hatte er gemeint, wenn sie im Mittelalter leben würden und die beiden das sagen hätten wären sowohl er als auch sie selbst auf dem Scheiterhaufen gelandet. Sie hatte die Worte damals nicht ernst genommen, doch mittlerweile musste sie ihnen zustimmen. Allerdings schüttelte sie schnell wieder den Kopf und wendete ihre Aufmerksamkeit wieder zu Yo. „Du willst echt auf die größte Party des Jahres verzichten, nur damit ich mit meinem Gepäck nicht im strömenden Regen nach Hause gehen muss?“ „Nein. Ich verzichte darauf weil es ein Fehler wäre hinzugehen. Das hat mir Hao auf seine Weise noch mal klar gemacht.“ Er würde nie behaupten das Hao Schuld daran war, dass er sich die Party entgehen ließ immerhin war es seine eigene Entscheidung. Doch seine Meinung hatte dennoch Gewicht. Trotzdem war er froh, dass dieser sie ihm mitgeteilt hatte. Möglicherweise war es ein Fehler nicht hinzugehen. Andererseits hatte er nie wirklich etwas mit diesem Jimmy zu tun gehabt. Im Nachhinein war es deshalb schon merkwürdig, dass dieser ihn überhaupt eingeladen hatte. „Lass uns hier durchgehen, dann können wir uns den Umweg durch den Flur sparen.“ Mit diesen Worten schritt Yo schon durch die offene Tür des Requisitenraums, dabei stolperte er jedoch über den Türstopper. Anna konnte gerade noch die Hand ausstrecken um zu verhindern, dass die schwere Tür ihr mitten ins Gesicht schlug. Ohne nachzudenken schaltete sie das Licht ein und ging weiter. Die Tür war derweil mit einem lauten Knall ins Schloss gefallen. „Die Tür ist zu.“ Als Yo diese Worte aussprach war Anna gerade in der Mitte des Raumes angekommen. Es war ein recht großer Raum mit zwei Türen, doch durch die vielen Regale und Kisten wirkte er nicht größer als ein Besenschrank. „Dann müssen wir wohl doch den langen Weg nehmen.“ Mit diesen Worten hatte Anna sich schon umgewandt und wollte die Tür, durch die sie in den Raum gekommen waren wieder öffnen, doch so einfach war es nicht. „Das ist jetzt nicht war.“ Ungeduldig rüttelte sie am Türgriff, doch der schien zu klemmen. Fazit war jedenfalls, dass sie sie nicht mehr aufbekam. Wütend trat sie gegen die Tür, doch sie hätte sich von vornherein denken können, dass das ihrem Fuß mehr wehtuen würde als der besagten Tür. Kurzerhand biss sie die Zähne zusammen und wendete sich wieder zu Yo. „Die Tür ist jetzt auch zu und jetzt?“ Im ersten Moment stand Yo da wie ein Fisch ohne Wasser. Wahrscheinlich fragte er sich gerade genauso wie sie ob er nicht gerade wieder in der Schule eingeschlafen war und nun in einem Alptraum festhing. Ihm würde sie das sogar zutrauen, doch das ihr das passieren würde, wagte sie zu bezweifeln. Es war schon ein Akt der Verzweiflung als Yo sich ein weiteres Mal zu der anderen Tür wendete und noch mal Versuchte diese zu öffnen, doch es tat sich immer noch nichts. Letzt Endes wurde es Anna zu bunt. Ohne groß nachzudenken schritt sie geradewegs auf die Tür zu und hämmerte mit voller Kraft dagegen. „Hallo, hey hört uns jemand. Wir sind im Requisitenraum eingesperrt.“ Nach diesen Worten stoppte sie und lauschte, doch sie konnte keinen einzigen Laut ausmachen. Frustriert hämmerte sie weiter an die Tür. Irgendwer musste sie doch hören. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit ließ sie von der Tür ab und ließ sich an dieser entlang zu Boden gleiten. Ihre Hände fühlten sich von dem Gehämmere taub an. Wäre jemand gekommen, dann wäre es die Sache wert gewesen, doch es war keiner da und mittlerweile war es gut möglich, dass auch die letzten das Gebäude verlassen hatten. „Irgendwer wird uns schon finden.“ „Ja die Frage ist nur wann. Meine Eltern denken, dass ich bei euch bin. Hao wird auch keinen Verdacht schöpfen, weil er denkt, dass ich schon nach Hause bin. Immerhin habe ich ihm mehr als deutlich gesagt, dass ich nicht zu euch komme. Und dich wird er auch nicht vor morgen erwarten, da er weiß, dass du auf diese blöde Party wolltest.“ Das war das Frustrierteste von allem. Yo und sie hatten sich selbst in diese Lage gebracht und dass nur weil sie ihre Pläne nicht miteinander abgesprochen hatten. „Stimmt und Trey hatte ich in meine Pläne eingeweiht…“ „Warte mal. Du hast Trey in deine Pläne eingeweiht aber nicht Hao. Ich dachte immer ihr erzählt euch alles.“ „Schon lange nicht mehr. Zumindest nicht alles. Dennoch scheint er immer über alles Bescheid zu wissen.“ „Er kennt dich lange genug.“ Das stimmte und genau das war die Tatsache die ihm am meisten zu schaffen machte. Hao wusste fast alles über ihn, doch er selbst wusste kaum etwas über seinen Bruder. Lediglich das was dieser ihm anvertraute und das war nicht viel. Mit diesen Gedanken lehnte er sich zurück. Im Moment konnten sie eh nichts tun außer warten. Anna hatte durchaus Recht mit ihrer Aussage vor morgen früh würde sie keiner Suchen, was bedeutete, dass sie eine lange Nacht vor sich hatten. --- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)