Behind the Face von its-me ================================================================================ Kapitel 1: ~ it's your choice ~ ------------------------------- Die nächsten Wochen verliefen relativ ereignislos und aus einem Yuki nicht ersichtlichen Grund, versuchte Zero sie kein einziges Mal erneut zu beißen, wurde jedoch im Laufe der Zeit immer schwächer. Eines Tages betrat sie auf der Suche nach ihm sein Zimmer und fand ihn bewußtlos auf dem Boden liegend. Nachdem sie eine Weile neben ihm gekniet hatte und ihn leicht geschüttelt hatte, erlangte er das Bewußtsein wieder. „Yuki…“, seine Stimme klang matt, seine Haut war kalkweiß und beinahe schon durchscheinend. Sein Anblick erschütterte sie zutiefst. „Wieso hast du denn nichts gesagt….“, fragte sie, doch er schüttelte nur den Kopf. Offensichtlich hatte Zero resigniert, fast schien es, als wäre sein Lebenswille dabei vollkommen zu erlöschen. Da der Direktor für drei Tage außer Haus war, wußte sich Yuki keinen anderen Rat, als Kaname um Hilfe zu ersuchen. Als Zero ihn zusammen mit Yuki das Zimmer betreten sah, stöhnte er innerlich auf, das hatte ihm gerade noch gefehlt, ein Reinblut, was ihm beim Sterben zusah und sich daran ergötzte. Mühsam richtete er sich auf. „Noch bin ich am Leben also heb dir deinen Freudentaumel bis zu meiner Beerdigung auf.“ Die Worte sollten verächtlich klingen, doch auf Grund seiner Schwäche fehlte ihnen der Nachdruck. Kaname schüttelte nur den Kopf, Zero war in einer weit schlechteren Verfassung, als er gedacht hatte. Er schien nicht nur darauf verzichtet zu haben, Blut zu trinken, sondern auf sämtliche Nahrung überhaupt. Kaname drehte sich zu Yuki um und bat sie einen bestimmten Tee zusammen mit einigen Gewürzen und Honig zu bringen. Nachdem sie das Zimmer verlassen hatte, wandte er seine Aufmerksamkeit wieder Zero zu. Dieser hielt sich nur mühsam aufrecht, beobachtete Kaname jedoch trotzdem feindselig. „Es gibt eine Möglichkeit dein Problem zu lösen, endgültig, jedoch ohne das Ende, das dir jetzt droht.“ Zero erwiderte nichts, wenn dieser Vampir meinte, sich auf seine Kosten einen Scherz erlauben zu können, würde er ihm nicht noch die Freude machen, ihm Glauben zu schenken. Da Zero nach einer Weile noch immer nichts erwidert hatte, ergänzte Kaname, „es ist ein altes Mysterium, beinahe vergessen und kostbar gehütet von den letzten, die noch zu den Eingeweihten gehören, wenn du schon nicht mit mir reden willst, dann höre mir wenigstens zu.“ Was Kaname daraufhin offenbarte schien so unglaublich, daß Zero es zunächst für absolut unmöglich hielt, jedoch,…sollte es wirklich wahr sein, dann…..er wagte kaum an diese Möglichkeit zu denken. Kaname hatte Zero sehr genau beobachtet, nun fügte er hinzu, „die Entscheidung liegt bei dir, doch du mußt dich bis morgen Abend entschieden haben – noch bevor Kurosu zurück sein wird.“ Zero blickte auf und sah ihm nun zum ersten Mal eher neugierig denn feindselig an. „Wieso tust du das, wieso willst du diesen Tabubruch riskieren, nur um mir zu helfen, dir ist es doch egal, was mit mir geschieht, wie euch allen….“ Die alte Verbitterung schlug wieder durch. „Nein, ich bedauere zutiefst, was dir wegen einem der unsrigen widerfahren ist, aber du hast recht, das ist nicht mein einziger Beweggrund.“ Er sah ihn einen Moment an, ehe er fortfuhr, „ich will nicht, daß Yuki so sehr leidet“, und als Zero ihn unterbrechen wollte, bewegte er ihn mit einer Geste zum Schweigen, „sie leidet – so oder so – durch dich, wegen dir, auch jetzt, wo du alles aufgegeben hast, leidet sie – deinetwegen.“ Zero wirkte betreten und nachdenklich. Er konnte der Wahrheit, die Kaname ausgesprochen hatte nicht widersprechen. „Ich stelle dir eine Bedingung, Zero, eine einzige. Solltest du meinem Vorschlag zustimmen, mußt du Yuki frei geben, überleg es dir gut und wähle mit Bedacht.“ Noch ehe Zero etwas erwidern konnte, öffnete sich die Tür und Yuki trat mit einem Tablett in den Händen ins Zimmer. Der Anblick, der sich ihr bot, irritierte sie ein wenig, Zero saß halb aufrecht an einen Sessel gelehnt auf dem Boden während Kaname ihm zugewandt ebenfalls auf dem Boden kniete, die beiden befanden sich sozusagen auf Augenhöhe, und noch verwunderlicher, sie schienen sich ernsthaft unterhalten zu haben. Während Yuki ds Tablett abstellte erhob sich Kaname geschmeidig und bedankte sich bei ihr für die Sachen, dann sagte er zu Zero, „du solltest besser im Bett liegen als hier auf dem Fußboden.“ Zu Yukis Überraschung ließ sich Zero von Kaname aufhelfen und zum Bett bringen. Nachdem Zero nun in seinem Bett lag, holte Kaname das Tablett aus dem anderen Zimmer und stellte es neben dem Bett ab. „Trink das hier in kleinen Schlücken, zusammen mit viel Honig.“ Er zog noch eine kleine Papiertüte aus der Tasche dessen Pulver er in die Teekanne schüttete. „Wir sehen uns dann morgen wieder, so oder so.“ Yuki war dem Geschehen zunehmend verwirrter gefolgt, irgend etwas war während der kurzen Zeit, die sie den Tee gekochte hatte passiert, etwas entscheidendes, doch sie konnte es nicht erahnen. Nachdem sie sich versichert hatte, daß Zero momentan nichts weiter benötigte, folgte sie Kaname nach draußen. „Was hast du zu ihm gesagt? Er wirkt so … verändert.“ „Ich habe ihm die Möglichkeit einer Wahl angeboten, das ist alles. Wie er sich entscheidet, hängt nun von ihm ab.“ Yuki sah ihn weiterhin fragend an, doch Kaname war nicht bereit, sich erklärend dazu zu äußern. Er verabschiedete sich und bemerkte noch, daß er morgen wiederkommen würde, um nach Zero zu sehen. Was auch immer Kaname in den Tee getan hatte, es schien sich offensichtlich nicht um Gift zu handeln, auch wenn Zero das für einen flüchtigen Moment beinahe angenommen hatte. Er trank fast die ganze Kanne aus und fiel danach in einen tiefen, traumlosen Schlaf. Als er am nächsten Tag erwachte, schien es beinahe mittag zu sein und er fand ein neues Tablett zusammen mit einem Zettel von Yuki vor. Sie hatte ihn nicht wecken wollen und ihm deshalb nur das Tablett dagelassen. Yuki. Beim Gedanken an sie verspürte er einen schmerzhaften Stich. Er mußte sich entscheiden und zwar bald. Er ging noch einmal sämtliche Möglichkeiten gedanklich durch – bei Sonnenuntergang hatte er seine Entscheidung getroffen. Mit dem ersten aufgehenden Stern trat Kaname aus der Villa und machte sich auf den Weg zum Wohnhaus der Menschen. Dabei hatte er eine Tasche mit diversen Dingen, die er vielleicht noch brauchen würde. Stille umfing ihn, als er das Haus der Menschen betrat, seine Magie hatte also bereits zu wirken begonnen, in dieser Nacht würde ihn keine menschliche Neugier stören. Als er Zeros Zimmer betrat, stand dieser mit dem Rücken zu ihm am Fenster, er war sich jedoch sicher, daß er ihn bereits hatte kommen sehen und noch bevor Zero etwas gesagt hatte, kannte Kaname bereits dessen Entscheidung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)