Ein einfacher Ausflug nach Japan - Oder doch nicht? von CO_B-chan ================================================================================ Kapitel 255 - "Ich will dieses Kostüm vergessen!" ------------------------------------------------- Eigentlich sollten das doch langsam alle sein, dachte ich, doch es kamen noch 2 Kellnerinnen. Schwarze, einfache Röcke, weiße, leicht gerüschte Blusen, darüber eine Weste, ebenfalls schwarz. Das war noch ganz unverfänglich. Erleichtert atmete ich aus, bis mein Blick wieder über die anderen streifte. Das konnte doch gar nicht sein… war aber so. Da standen sie fein säuberlich aufgereiht, alle 15 Crossdresser, wenn man sie so nennen wollte. Fotos wurden geschossen, das beste Kostüm sollte gekürt werden, doch es fand sich niemand, der sich wirklich festlegen konnte. Alle Kostüme sahen eben einfach klasse aus. „Yuri-chan!“ blökte Elliot AKA Kai gerade ins Mikro. Nun gut. Machte ich mich eben auf den Weg. Viel mehr als peinlich konnte es nicht werden. Außerdem… Fotos waren ohnehin schon in Massen gemacht worden. Das war nun auch egal. Ich stand dann also mit dem Samurai, also Hoshino Hideko, auf der Bühne und ließ mich ablichten. Nur, dass ich dann mit ihm irgendein schnulziges Lied singen sollte, das ich noch nie auch nur ansatzweise gehört hatte, störte mich. Leider ließ es sich nicht umgehen und ich trällerte also schief und absolut neben der Spur hinter ihm her. Vermutlich hörte es sich besser an, wenn man tatsächlich wusste, wie das zu singen war. „Kai?“ Ich lächelte ihn zuckersüß an, nachdem das alles vorbei war. Ahnungslos trat er näher. Meine Reaktion war nur, dass ich ihm eine Kopfnuss verpasste. „Musste das sein?“ „Alle müssen was machen.“ „Unbekannte Lieder singen? Na danke!“ „Du kanntest das nicht?“ Ein eindeutiger Blick von mir, bevor ich ihn da oben zurückließ. Endlich war das vorbei. Ich kämpfte mich wieder durch die Menge. Es war warm, fast heiß. Jedoch nicht für alle, musste ich mir in Erinnerung rufen. Neben mir bemerkte ich eine hellblonde Strähne. Verwirrt sah ich mich um. „Noisy!“ keuchte ich und blinzelte mehrfach. Das Kostüm… es passte irgendwie… zu ihm… aber… „Delphin???“ „Schick, oder?“ Er freute sich. DER FREUTE SICH!!! „Ähm… passt… irgendwie…“ Das mag seltsam scheinen, doch wer sich an die Aussage von Gackt ‚Gebt dem nicht zu viel davon!’ erinnert und die folgende Reaktion, der wird verstehen, was ich meinte. Der Blonde hatte äußerst gute Laune und schlängelte sich fröhlich durch die Menge. Was er für einen alkoholischen Drink in der Hand hielt? Ich tippte auf Martini. Jedenfalls würde das von Farbe und Dekoration her passen. Warum auch immer. Ich verstand ja ohnehin nicht, warum das alles getan wurde. Viel weniger verstand ich die Beweggründe, die mich immer wieder zu einem Spielball der Musiker machte. Ich drehte mich um und… Ich kniff die Augen zusammen und versuchte das Bild, das sich in den wenigen Sekunden in meine Sehnerven gebrannt hatte, zu verdrängen. Gelang nicht. Gelang überhaupt nicht. Vor meinen geschlossenen Augen sah ich noch immer Hamasaki Ayumi. Eine aufwendige Hochsteckfrisur, ein Kleid aus der Zeit kurz vor der französischen Revolution und diese blauen Augen. Der krönende Abschluss des Kostüms war jedoch die Krone auf ihrem Kopf. Eigentlich ein Krönchen. Trotzdem. Sie sah, wenn man lieb sein wollte, lächerlich aus. „Sie sind doch Yuri, nicht wahr?“ Jetzt redete die auch noch so gestelzt. Wenn ich die Augen weiterhin geschlossen hielt, dachte die noch, ich wäre unhöflich. Also doch lieber Augen auf und möglichst in eine andere Richtung geguckt. Oder an ihr vorbei. Jedenfalls nicht zu ihr. „Ja, bin ich.“ Ich schaute über ihre Schulter. Na bitte. Ging doch. Leider sah ich da Yoshiki, wie er sich hinter Chachamaru versteckte, da Sugizo ihm die Peitsche abgenommen hatte und nun versuchte ihn zu fangen. Ich schluckte schwer. Was bitte sollte ich dazu noch sagen? Dann entdeckte Sugizo Darth Vader, schrie entzückt auf und lief zu diesem, um ihn anzuhimmeln. „Das ist aber schön, dass Sie auch hier sind.“ Abwesend nickte ich und verfolgte mit meinen Blicken das Spiel der Männer. War auch wesentlich interessanter als sie. Ich gab nur vor ihren Erzählungen zuzuhören. Es war uninteressant und nur wenige Augenblicke, nachdem ich von ihr losgekommen war, hatte ich alles wieder vergessen. Leider nicht ihr Kostüm. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)