Ein einfacher Ausflug nach Japan - Oder doch nicht? von CO_B-chan ================================================================================ Kapitel 230 - Ein T-Shirt wird entfernt --------------------------------------- Da hatte ich meine Antwort. Fast konnte ich mir vorstellen, wie das nun aussehen musste. Ich nickte nur, patschte mit meinen Füßen auf den Boden und bewegte mich langsam zu dem Gläserschrank. Ich fragte mich zwischenzeitlich, wo denn Belle hinverschwunden war, doch stolzierte nur die Maine Coone vor mir her. Wo war die überhaupt hergekommen? „Na, Kleine?“ Leises Fiepen. Dann hatte Gackt wohl die Katze gemeint. Der Bodyguard schlurfte mit den obligatorischen Hauspantoffeln zur Tür. meldeten mir meine Gedanken. Seufzend lehnte ich mich gegen den Tisch und drehte das Glas in der Hand. Ich wusste einfach nicht, was ich nun tun sollte. Ärzte. Die verstanden mich schon äußerst selten in meinem Heimatland. Hier konnte ich vermutlich nicht einmal sagen, was los war. Ich stellte mich mental also auf eine große Quälerei ein und kuschelte mich an das Glas, das mir keinen Trost spenden konnte. „Angst?“ Klang da wirklich Spott heraus? Ich sah auf, um das zu ergründen. In den Augen konnte man eher Sorge als Spott lesen. War er einfach ein guter Schauspieler? Die blauen Augen wanderten auf den Boden, wo die Katze sich putzte. Ich seufzte leise. „Ich hab nur keine Ahnung, was ich dem sagen soll.“ „Wie wäre es mit der Wahrheit?“ „Wenn ich die Vokabeln dafür hätte, wäre das eine Option.“ Jetzt lachte er wieder leise. „Soll ich dir helfen?“ Ich zuckte nur die Schultern, doch allein das sandte Schmerzreize meinen Rücken entlang. Unschön und schmerzhaft. Ich schluckte den Schrei wieder runter, blinzelte die Tränen möglichst weg und hasste mich schon jetzt dafür. Ich sollte wohl besser nachdenken, bevor ich mich bewegte. Guter Vorsatz, ließ sich nur in den seltensten Fällen auch umsetzen. „Guten Morgen“, näselte ein kleines Männchen, das ich glatt hätte übersehen können, wenn ich nicht gewusst hätte, dass Japaner irgendwie klein waren. Ich brachte keinen Ton heraus und lauschte ziemlich baff der Konversation über Wetter und Sonstiges. Soviel Smalltalk, bevor man mal zum Punkt kam… das konnte ja heiter werden. „Würden Sie sich dann ihren Rücken ansehen?“ Da hatte ich doch nicht einmal mitbekommen, dass das offenbar schon zur Sprache gekommen war. Ein Glück hatte ich nicht so eine Kraft in den Fingern, sonst hätte ich das Glas kaputt gekriegt. So schlossen sich meine Finger nur eng um den Körper und die Knöchel traten deutlich hervor. Allerdings auch nicht die beste Variante. Mein Rücken meldete Protest, was meine Stimme auch sofort mit einem Keuchen quittierte. Na danke. Damit war ja schon alles klar. Ich stellte das Glas möglichst ruhig ab und verbeugte mich erst einmal schmerzvoll vor dem Arzt. „Setzen Sie sich.“ Er deutete auf einen der Stühle. Seufzend ließ ich mich darauf nieder und hoffte, dass es schnell vorbei war. Dem undeutlichen, mürrischen Gemurmel entnahm ich, dass das so schnell jedoch nicht vorbei sein würde. Ich zog die Beine an, schlang die Arme darum und wartete, dass die Schmerzen Überhand nehmen würden. Ich weiß nicht, wie lange der da rumfuhrwerkte, ist wohl auch besser so, jedenfalls gellte irgendwann mein Schrei durch das Anwesen und ich kippte bewusstlos vom Stuhl. Danach wurde mir erzählt, dass ich wohl auch noch ungut auf dem Boden aufgeschlagen war. Jedenfalls erklärte das den stylischen Verband um meinen Kopf. Der passte auch noch farblich zu dem um meinen Oberkörper! Genug der Scherze. Ich wachte jedenfalls mit grässlichen Kopfschmerzen auf meiner Vorderseite liegend auf. Zu dem Zeitpunkt interessierte es mich nicht einmal sonderlich, wie sie das T-Shirt da losgelöst hatten, ich erinnerte mich nur an Schmerzen, bevor ich den Blackout hatte, oder warum ich kaum noch etwas anhatte. Was mich in diesem Moment des Erwachens beschäftigte war nur dieses: Ich brauchte eine Toilette und etwas zu trinken. Doch wie sollte ich das anstellen, wenn ich mich nicht bewegen konnte, ohne das Gefühl zu haben, dass ich gerade erstochen wurde? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)