Ein einfacher Ausflug nach Japan - Oder doch nicht? von CO_B-chan ================================================================================ Kapitel 225 - Entführt ---------------------- Was hatte ich nur getan? Zumindest fragte ich mich das nun. Ich saß in einem Auto und starrte aus dem Fenster. Meinen ‚Chauffeur’ sah ich dabei möglichst nicht an. Ich spielte die Szene von vor ein paar Stunden durch. „Aber du kannst doch mitfahren und dir dann die dortigen Universitäten ansehen.“ Man sollte nicht meinen, dass er doch einiges älter war als ich, so wie er sich gerade benahm. „Und warum soll ich mit dir mitfahren? Seit wann stehst du darauf, Beifahrer zu haben?“ Damit hatte ich Ruhe, dachte ich. „Darum geht es überhaupt nicht!“ Ach nein? Mein Blick drückte wohl genau diese Frage aus, die ich nicht stellte. „Die Tour geht bald los und ich will das vorher unter Dach und Fach wissen.“ Ich wusste noch immer nicht recht, was er überhaupt meinte. Darum saß ich jetzt hier nachts um etwa 2 Uhr im Auto mit Gackt auf der Fahrt nach Kyoto. Seine anfänglich halbherzigen Versuche, mich zu einer Konversation zu bringen, waren grandios gescheitert. Ich schmollte vor mich hin. In meinem Ärger schlief ich letztlich doch ein, ob ich wollte oder nicht. Ein aufgeregtes Fiepen, Jaulen und Kläffen weckte mich. Mit etwas Mühe bekam ich die Augen dann auch auf und sah eine Katze und einen Dackel um die Aufmerksamkeit meines Chauffeurs kämpfen. Dieses Lächeln war neu. „Belle! Hör auf!“ Die Hundenase wurde von der Nase des Sängers gedrückt. Interessiert hopste diese nun von seinem Schoß auf meinen und schnupperte mich ab. „Na du?“ Ich hielt der Hündin die Hand unter die Schnauze. Schnüffelnd kam sie näher, bis ihre Nase fast meine berührte. „Sie mag dich wohl.“ „Wirklich?“ Tiere kamen immer zu mir, obwohl ich das nicht nachvollziehen konnte. Rau schlabberte eine Zunge über mein Gesicht, ließ mich irritiert dreinblicken. „Belle! Lass das!“ Meine Hand wischte die feuchten Spuren von meinem Gesicht. „Gehst du runter?“ fragte ich die Dackeldame. „Sie macht das nicht, wenn du das so sagst.“ Sie wurde hochgehoben, rannte dann mit der Katze um die Beine des Musikers. Es war erstaunlich, dass er nicht umkippte, da die Tiere konstant um seine Beine strichen. „Und jetzt?“ Ich sah mich um. „Kommst du?“ Mit meinem Rucksack trottete ich hinter der ungewöhnlichen Kombination her. Plastikblumen, viele Kerzen und offene Türen wurden passiert und dann saß ich auf einem Bett und bekam einen feuchten Hundekuss. „Belle!“ meine Wange klebte wieder und ich wünschte mir eine Möglichkeit, dies zu ändern. „Ich zeig dir mal das Badezimmer.“ So wurde ich also noch etwas herumgeführt und wusste schlussendlich doch nichts. Er ließ mich dann allein, allein in dem Gästezimmer, das ich bewohnen sollte. Ich starrte aus dem Fenster, nachdem ich mich hinter den Vorhang gezwängt hatte. Ein sternenklarer Himmel bewillkommnete mich. Eigentlich sollte ich müde sein, doch ich konnte nicht schlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)