Ein einfacher Ausflug nach Japan - Oder doch nicht? von CO_B-chan ================================================================================ Kapitel 161 - Nachrichten in Deutschland ---------------------------------------- „JOHANN???“ quiekte es durch das Haus in dem kleinen Dorf. Elsa zeigte nur mit offenem Mund auf den Fernseher, als ihr Mann den Raum betrat. „Was ist denn?“ Er sah übernächtigt aus. Die Sorge hatte deutliche Spuren in seinem Gesicht gezeichnet. Ohne ihren Fingerzeig zu beachten setzte er sich vor ihr auf den Boden und musterte sie besorgt. „Da… da…!“ mehr brachte sie nicht über die Lippen. Jetzt wollte er doch wissen, was sie so aufgeregt hatte und bekam gerade noch die letzten Worte des Videos mit: „Tasukete onegaishimasu.“ Und sah seine Tochter sich verbeugen, inmitten vieler ihm unbekannter Leute, die alle irgendwie asiatisch aussahen. Ungläubig las er den Untertitel. ‚Bitte helfen Sie uns.’ „Das ist die Videobotschaft, die die japanische Regierung erhielt. Die Identität der jungen Frau, die offenbar als Übersetzerin fungierte, ist noch nicht geklärt.“ Die Frau blätterte weiter, holte tief Luft, um weiterzumachen. „Und nun zum Sport.“ Fassungslos starrten nun die Eltern auf den Bildschirm des Fernsehers, ohne etwas zu sehen. „Sie lebt!“ flüsterte Elsa schließlich. „Sie lebt, Johann!“ Tränen flossen aus ihren Augen, benetzten ihre Wangen und tropften schließlich auf ihre Hose, wo sie im Stoff versickerten. Er war so erleichtert, er konnte nicht sprechen, setzte sich neben seine Frau und zog sie in seine Arme. Thomas seufzte. Warum hörten sie nichts von den Entführern? „Verdammt… wie lange noch?“ maulte er das Lenkrad vor sich an. Er machte sich ebenfalls riesige Sorgen um seine Schwester, doch er musste arbeiten. Und immer und immer wieder fragten sie ihn, was denn nun wäre. Seufzend stieg er aus seinem Wagen und tappte die paar Schritte von der Garage zur Eingangstür. Was sollte er tun? Er wollte am liebsten gar nichts mehr tun, sich verstecken, der Welt den Rücken kehren und endlich seine Ruhe haben. Leise betrat er das Haus. Keiner traute sich wirklich laut zu sein im Haus. „Ist ja gut, Elsa.“ Die Worte schnürten das Herz des jungen Mannes zusammen. Mit ungutem Gefühl betrat er das Wohnzimmer. Auf dem Sofa lagen sich seine Eltern in den Armen, weinend. Der Fernseher lief. Die Nachrichten waren gerade vorbei und das Wetter flimmerte über den Bildschirm. „Mutter?“ Seine Stimme war ungewöhnlich rau. Verdammt. Die Angst schnürte ihm wirklich alles ab. Sein Vater winkte ihn heran. „Sie lebt.“ Flüsterte er. „Juliane lebt.“ Thomas’ Knie gaben nach und so sank er auf den Boden. Er war einfach nur froh. „Woher wisst ihr das?“ flüsterte er unter Tränen. „Im Fernsehen. Ein Video.“ Sie lächelte. Zum ersten Mal seit Wochen lächelte sie wirklich. „Ein Video? Um was ging es? Geht es ihr gut?“ Hunderte Fragen lagen ihm auf den Lippen. „Es war Japanisch, ich habe nicht viel verstanden…“ Thomas schüttelte den Kopf. „Japanisch? Warum?“ „Sie stand in einer Gruppe Japaner…“ Johann seufzte. „Vielleicht erfahren wir ja bald etwas.“ „Jedenfalls wissen wir nun, dass es ihr gut geht.“ Elsa wischte sich die Tränen weg. „Du solltest aber nicht weinen.“ Sie lächelte. „Fass dir an die eigene Nase. Du hast auch geflennt.“ Er musste lachen. „Aber du hast Recht.“ Er ließ sich hintenüber fallen. „Wir sollten uns freuen zu wissen, dass mit ihr alles in Ordnung ist.“ „Mit wem?“ Kendra sah mit großen Augen auf die versammelten Erwachsenen. „Juliane. Sie ist in Ordnung.“ Juchzend sprang das Mädchen auf die Arme des Vaters. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)