Ich weiß nicht (ob es Liebe ist) von abgemeldet (Ich hab dir nie gesagt dass du mir fehlst) ================================================================================ Kapitel 11: Die Hölle --------------------- Er trat einen Schritt zurück und Farin stand nun vor der Tür. Er schaute etwas hilflos zu Rod, aber dieser nickte nur. Farin griff die Klinke, drückte sie runter und öffnete langsam die Tür. Er betrat einen nahezu leeren Raum. Er sah einen kleinen Tisch und drei Stühle. Dunkelrot Gardinen vor den Fenstern und in der Mitte des Zimmers war ein Bett. Es war ein typisches Krankenhausbett und in diesem Bett lag Bela. Farin ging auf ihn zu in blieb am Fußende des Bettes stehen. Bela sah furchtbar aus. Sein sonst so glattes und jugendlich erscheinendes Gesicht war in allen Farben des Regenbogens angelaufen. Die einzige Farbe, die nicht mehr zu sehen war, war seine Hautfarbe. Eine riesige Naht führte quer über seine linke Schläfe. Sein Kopf war bandagiert und an einigen Stellen gelb angelaufen. Seine Nase sah aus, als hätte jemand Spaß daran gehabt eine Treppe zu daraus zu basteln. An allen Enden seines Körpers waren irgendwelche Schläuche und Kabel festgemacht und das einzige Geräusch, das zu hören war, war das Piepen des EKG‘s. Farin schluckte. Das Bild, das er hier vor sich sah, hatte er schon oft in seinen Träumen gesehen, aber er hatte sich nie gedacht, dass es jemals wahr werden würde. Wieder ein mal schossen ihm die Tränen in die Augen, Er wusste nicht, das wievielte mal das war. Plötzlich stand Rod neben ihm. Seine Hand lag auf Farins Schulter. Jetzt erst sah auch Rod, wie übel Bela zugerichtet war. Er hatte sich erst eine Minute zurückgehalten, um Farin etwas Zeit zu geben, sich zu fassen. Nun hatte er selber Mühe, sich einigermaßen zusammenzureißen. Er nahm seine Hand wieder von Farin Schulter runter, da sie nur noch zitterte. Sein ganzer Körper zitterte und ihm war klar, wenn nicht das hier die Hölle auf Erden war, dann wusste er auch nicht mehr weiter. Zwar sah Bela friedlich aus, aber Rod wusste auch, dass jetzt keiner genau wusste, was er noch mitbekommen würde, oder wie viele Schmerzen er hatte. Ja, das war die Hölle. Es gab nichts schlimmeres als Ungewissheit. Ungewissheit über das, was noch kommen würde. Er konnte sich das nicht länger antun. Er drehte wieder um und ging aus dem Zimmer. Draussen setzte er sich auf den Boden neben der Tür und fing an bitter zu weinen. Plötzlich überkamen ihn alle Gefühle. Die ganzen letzten Stunden hatte er krampfhaft versucht seine Fassung zu bewahren, schon allein, um Farin irgendwie zu unterstützen, aber jetzt konnte er einfach nicht mehr. Er saß da noch eine gute halbe Stunde, bis die Tür endlich wieder aufging. Farin hatte Rod wieder raus gehen sehen und am liebsten wäre auch er wieder raus gerannt. Er fühlte sich, als wäre er in seinem Alptraum gefangen, aber anstatt raus zu gehen, holte er sich einen Stuhl und setzte sich an Belas Bett. Er nahm zitternd seine Hand. Er war alleine mit ihm in diesem schrecklichen Zimmer. Krankenhauszimmer hatte Farin schon immer schlimm gefunden. Sie waren so unpersönlich und steif eingerichtet. Da konnte man ja gar nicht wieder gesund werden. Er schaute Bela an und ohne zu wissen, was er tat, fing er plötzlich an zu reden: „Weißt du, Bela, ich war heute Nacht noch bei dir und wollte dich besuchen, weil ich dich so vermisst habe. Mir ist nämlich klar geworden, dass ich nicht ohne dich kann. Ich wollte es mir immer einreden schon die Jahre, in denen wir uns damals aufgelöst hatten. Es waren mit die schlimmsten in meinem Leben. Ich kann nicht ohne dich und ich werde es auch nie können. Und ich verspreche dir, das alles wieder gut wird. Und wenn ich mein ganzes Leben darauf warten muss. Ich werde auf dich warten.“ Dann schwieg er. Er wusste selber nicht genau, warum er das gesagt hatte. Eigentlich war er sonst nie so sentimental. Noch einmal schluckte er. Er blieb noch eine Weile bei Bela sitzen und hielt einfach nur seine Hand. Dieser Raum war schrecklich, aber er blieb, denn er wollte Bela nicht in der Hölle alleine lassen. Doch nach einer Weile stand er auf und flüsterte: „Ich komme bald wieder, mach dir keine Sorgen.“ Er dachte sich, er müsse versuchen ihm Mut zu machen, selbst wenn er ihn nicht hören konnte. Farin drehte sich m und verließ das Zimmer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)