Ich weiß nicht (ob es Liebe ist) von abgemeldet (Ich hab dir nie gesagt dass du mir fehlst) ================================================================================ Kapitel 8: Rods relative Ruhe vor dem Sturm ------------------------------------------- Rod verließ das Haus und keine zwei Minuten später klingelte darin sein Telefon, aber das bekam er schon nicht mehr mit. Es war sechs morgens und er fuhr los. Er wusste, dass er gut drei Stunden brauchen würde und auch das nur, wenn er schnell fuhr. Während er so die Straßen entlang fuhr, dachte er an die zeit zurück, als er noch für seine Schwester die Lieder für ihre Platte mit ihrer Band „Universal Gonzalez“ gemixt hatte. Er selber hatte für die Platte ein paar mal seinen Bass in die Hand genommen und an und für sich war das Ding ganz gut geworden. Wieder fing er an sich Vorwürfe zu machen. Noch gestern Abend hatte er sich gewünscht wieder mehr Zeit mit Bela verbringen zu können, aber jetzt verfluchte er sich, dass er in letzter Zeit so viel mit Bela gemacht hatte und so wenig mit seiner Schwester, die es ja wohl bitter nötig hatte. ‚Nötiger als Bela‘, dachte Rod in sich hinein, ‚Der ist ja jetzt schon Nachts wieder ohne uns unterwegs. Dem scheint das ja gar nichts auszumachen.‘ Er wurde ein bisschen sauer auf sich selber, weil er sich doch tatsächlich eingebildet hatte, dass Bela ihn bestimmt genau so vermissen würde, wie er ihn. Aber dieser Gedanke verflog schnell wieder, da er insgeheim einfach nur froh war einen Grund zu haben, um wieder nach Hamburg fahren zu können. Er vermisste Bela und Farin. Er vermisste die Abende, die sie zusammen verbrachten. Die kreativen Abende im Studio und die Konzerte, wenn Tausende von Menschen einfach nur halb tot gequetscht vor ihnen standen nur um sie spielen zu hören. Ihm fehlte das Gefühl, das er immer hatte, wenn er mit Bela und Farin auf der Bühne stand und sich immer wider bewusst wurde, dass sie drei das geschafft hatten. Sie drei hatten es geschafft so weit zu kommen. Er war nun schon 15 Jahre dabei und keiner bezeichnete ihn mehr als „den Neuen“ oder etwas derartiges. Er war einfach einer der „Super-Drei“ einer, der e weit gebracht hatte. Aber ihm war ebenso bewusst, dass er es nie ohne Bela und Farin geschafft hätte. Er fuhr immer schneller die Autobahn entlang, so sehr freute er sich die Beiden wieder zu sehen. Er machte das Radio an und seltsamerweise lief genau jetzt das „Leid vom Scheitern“. Und Rod wusste auch was er wollte und irgendwie kam ihm das komisch vor, denn auch das war er wollte, wollten viele. Nämlich Bela und Farin. Die drei bekamen immer noch Fanpost in denen Sätze standen, wie: „Ich will ein Kind von dir.“ oder „Ich würde für dich sterben“ Das war schon an der Tagesordnung bei ihnen. Sie lachten darüber, aber Rod wusste, das sie das insgeheim alle sehr ernst nahmen. Da warn Menschen, für die waren sie Vorbilder und die würden echt alles tun, was sie sagten. Da war zum Beispiel das Mädchen, dass geschrieben hatte, dass sie in Kotze gerührt hatte, nur, weil Bela mal gesagte hatte: „Das Blut eines Menschen zu vergießen, ist nur halb so spaßig, wie in der Kotze eines anderen herumzurühren.“ Das war ja noch lustig, aber wenn Bela mal sagen würde, dass alle Menschen, die so groß sind wie Farin Urlaub verboten und ertränkt gehören und das wahrscheinlich nur um ihn zu ärgern und dann einer das ernst nimmt, dann gibt es bald nur noch Menschen unter 190cm und ein versautes Leben für einen Menschen und das nur, weil sie Mist gelabert hatten. Rod wollte nicht weiter darüber nachdenken. Er schaute auf die Uhr. Es war schon halb acht und genau in diesem Moment klingelte sein Handy. Farins Nummer war auf dem Display und er war sich sicher, dass dieser wahrscheinlich fragen würde, wo er bleibt. Er ging ran und sagte sofort: „Ich hab doch gesagt, dass ich erst Mittags da bin.“ Doch am anderen Ende der Leitung, hörte er nur Farins leises Weinen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)