Demon Lies von BadMajin (Enbtdecke den Dämonen in dir.) ================================================================================ Kapitel 1: Das Haus ------------------- Es war ein ganz gewöhnlicher Tag. Nichts besonderes. Wie jeder andere Werktag auch. Ein ganz normaler Mittwoch. In der Realschule der kleinen Stadt Lango, in der Klasse 10cR wurde gerade mit großer Begeisterung dem Vortrag der Lehrerin Fr. Rickargo gefolgt. „Psssst.“ Klang es aus einer Ecke des Klassenraumes. „Pssssssssst!“ Klang es ein zweites Mal. Der Entstehungspunkt des Geräusches bildete eine Schülerin, die an der Fensterseite des Raumes sahs und die Aufmerksamkeit ihrer Nachbarin erlangen wollte. Diese war jedoch so sehr damit beschäftigt in einem Din A4 Buch ihre eigens ausgedachte Geschichte fortzusetzen, dass sie die Versuche ihrer Nachbarin gar nicht wahrnahm. Irgendwann wurde es der Älteren zu bunt, sie hatte für gewöhnlich immer sehr wenig Geduld. Sie wartete noch ein wenig ab bis die eigenernannte Autorin ihren Stift ein weiteres Mal auf das Papier aufgesetzt hatte, um ein weiteres Wort ihrer Geschichte hinzuzufügen, als sie ihren Ellebogen anwinkelte, zielte.... und genau den Oberarm der Schreibenden traf, sodass das neue Wort unleserlich wurde und eher einer Hieroglyphe glich, die ein alter zitternder Mönch geschrieben hatte. „HEY!!!!“, rief die Jüngere empört und spieß die Ursache ihres Ärgers förmlich mit ihrem Blick auf. Die junge Frau jedoch der, der böse Blick galt war hellauf begeistert von der Wirkung ihrer Methode und gluckste fröhlich vor sich her. „Syliana! Syrrien! Das ist in dieser Stunde schon das dritte Mal das sie den Unterricht stören! Beim nächsten Mal gehen sie vor die Tür!“ Es war mal wieder ein weiterer Versuch von Fr. Rickargo in der Klasse für Ruhe zu sorgen. Ihr Pech war das es die letzte Schulstunde war für diesen Tag und das schon alle Schülerinnen bereits in Gedanken ihrer Nachmittags Beschäftigungen schwebten. Doch nicht nur die nahende Freizeit war ein Faktor für die fehlende Aufmerksamkeit, sondern auch der Respekt der Klasse ihrer Klassenlehrerein gegenüber. Denn dieser stand gleich Null. In dieser Klasse war es selbstverständlich das während des Unterrichtes gesprochen, diskutiert, gemalt, Nägel lackiert, Galgenmännchen gespielt, Kreuzworträtsel gelöst, Briefchen geschrieben wurden. Deshalb hörten auch Syliana und Syrrien nicht auf ihrerseits den Unterricht zu stören und ignorierten die Lehrerin einfach. „Was ist denn?!“, zischte Syliana Syrrien wütend an, das verunstaltete Wort und die damit unästhetische Seite setzte ihr immer noch schwer zu. Syrrien grinste nur schelmisch und schob Syliana nur ein Blattpapier hinüber, das diese elegant und unauffällig auf ihren Platz wandern ließ. Auf diesem kleinen Stück weißem Papier war eine stets verpeilt dreinblickende, die Hände in die Hüfte gestemmte, Brillen tragende, Rothaarig verzauste Karikatur der Klassenlehrerin abgebildet. Natürlich brachte dieses Bild einer völlig überdrehten Lehrerin ein Kichern und Glucksen in Syliana auf, jedoch konnte sie ein verzücktes anfängliches Lachen nicht unterdrücken. Und da die Beiden noch in der Schussbahn ihrer lieben Lehrerin standen, war es nunmehr auch nicht schwer sich vorzustellen was nun geschehen sollte. „Syliana! Das geht zu weit! Zeigen sie mir den Zettel da!“, Fr. Rickargo gestikulierte heftig mit dem ausgestreckten Zeigefinger das sie den Zettel meinte, den Syliana so eben von Syrrien erhalten hatte. Unfreiwillig übergab Syliana das Blattpapier mit der Karikatur ihrer Lehrerin, den wütenden Blick den Syrrien nun abbekam war förmlich zu spüren! Als Fr. Rickargos Blick nun auf diese Zeichnung fiel, blieb ihr erst einmal der Atem weg. Sie schaffte es nicht einmal mehr zu schreien oder der Gleichen. Rückwärts wankend und heftig nach Luft schnappend schaffte sie es grade so ihren Lehrerpult zu erreichen, wo sie sich auch gleich auf ihren Stuhl setzten musste, um nicht doch noch umzufallen und eine unsanfte Landung auf den Boden erleben zu müssen. Erschüttert sahs sie nun dort, der Blick war immer noch starr auf das Papier gerichtet, das nun vor ihr auf dem Lehrerpult lag. Die gesamte Klasse musste Lachen und es entstand das einzigste Chaos. Nur zwei konnten nicht lachen, Syliana und Syrrien. Obwohl die Beiden ohne jede Skrupel diese Lehrerin vor der gesamten schweigenden Klasse auslachen konnten, wenn diese einen Fehler gemacht hatte, schwiegen sie nun. Ohne auch nur einen Ton zu verlieren starrten sie abwechselnd sich und ihre Lehrerin an. Beide wussten das sie damit das Fass zum überlaufen gebracht hatten. „Raus....“ Fr. Rickargo schnappte immer noch nach Luft, doch schaffte sie es gerade so ihrem Ärger Ausdruck zu verleihen, in dem sie mit erhobenem Arm und ausgestrecktem Zeigefinger zur Tür deutete. Die beiden jungen Frauen sahen sich diesmal nicht an, als sie sich von ihren Plätzen erhoben und langsam zur Tür, auf der anderen Seite des Raumes wanderten. Syliana öffnete die Tür und mit dem Jubeln und Lachen der restlichen Klasse im Rücken verließen Beide den Raum. Syrrien schloss die Tür hinter sich, sie schluckte einmal kräftig, wobei sie immer noch die Tür anstarrte und ihre Hand noch auf der Türklinge ruhte. Ihre Begleitung hatte sich bereits an die Wand gelehnt, ihre Arme verschränkt und starrte mit einem wütenden Blick auf die gegenüberliegende Wand. Syrrien knabberte kurz an ihrer Oberlippe, als sie sich endlich dazu entschloss sich umzudrehen und Syliana anzusprechen, doch diese kam ihr zuvor. Die Jüngere erhob blitzschnell ihre rechte Hand, damit Syrrien auch ja kein Wort sprach. Schließlich ließ sie ihren Zeigefinger ausgestreckt und drehte ihren Kopf in Richtung Syrien, mit gepresster Stimme fragte sie: „Sag mir nur eins: Wieso schaffst du es immer wieder mich in irgendwelche Schwierigkeiten zu bringen?“ „Was heißt hier ich? Wenn du nicht so laut los gelacht...“, Syrrien kam jedoch nicht dazu zu Ende zu sprechen. „ICH laut losgelacht?? Du willst behaupten das es MEINE Schuld war?! WER hat denn das Bild überhaupt gemalt? WER musste es mir denn unbedingt zeigen?!“, fuhr Syliana Syrrien an, sie war nun total aufgebracht und schaffte es nicht ihre Selbstbeherrschung zu bewahren. „Na du hättest es dir ja nicht anschauen brauchen.“, antwortete Syrrien kühl. „Oh sicher! Damit du mich weiter nerven konntest mit deinem Geschupse! Was ich dir übrigens immer noch rot angestrichen habe!“ Syrrien schaute ihre Gegenüber unschuldig an, sagte aber nun nichts mehr. Syliana durchschaute ihre Freundin und meinte nun etwas gefasster und mit einer fast freundschaftlich, tröstenden Stimmlage: „Hör mal es war ja schon witzig und bis jetzt ist uns auch noch nichts schlimmeres passiert, aber wenn das so weiter geht werden wir ziemlich in der Patsche sitzen... es ist in den letzten Monaten nicht gerade zur Seltenheit geworden das wir vors Klassenzimmer mussten. Das geht langsam zu weit, wir müssen aufpassen das es nicht noch schlimmer wird.“ Syrrien schaute Syliana verständnislos an, bis jetzt war ihnen nichts schlimmeres wiederfahren, als ein Rauswurf aus dem Klassenzimmer für einige Minuten. Und bei ihrer Lehrerein würde das wohl auch immer die größte Strafe bleiben. Bei diesem Gedanken musste Syrrien breit grinsen, denn solche „Strafen“ brachten eine 18 jährige junge Frau nicht dazu Reue oder der Gleichen zu spüren. Die Andere versuchte es noch einmal: „Hör mal! Fr. Rickargo wird uns nicht immer nur vors Klassenzimmer stellen, wenn wir was angestellt haben. Irgendwann wird sie zur Schulleitung gehen, wenn sie das nicht schon getan hat oder Heute vorhaben wird. Weist du was das heißt? Wir könnten von der Schule fliegen! Auf nimmer wiedersehen Abschluß!“, Syliana begann ins Nichts hinein zu winken, um ihren Worten einen gewissen Nachdruck zu verleihen. „Ach die werden uns nicht raus schmeißen!“, Syrrien meldete sich nun endlich wieder zu Wort und machte eine beschwichtigende Handbewegung. „Syrrien! Wir haben in letzter Zeit sehr viel Müll gebaut! Das weist du so gut wie ich! Und so langsam überspannen wir den Bogen!“ „Du hast den ganzen Müll gebaut.... Ich bin immer nur deine Komplizin gewesen...“, erwiderte Syrrien trocken. „Das ist doch die Höhe!! DU hast ständig diese dummen Ideen und hast sie auch alle samt umgesetzt und nur, weil ich immer Lachen musste oder zufällig hingeschaut oder was weis ich noch alles getan hab wurde immer ich beschuldigt! Eigentlich warst immer DU die Übeltäterin und nicht ICH!“ „Wenn man das natürlich so negativ sieht wie du...“, Syrrien war sich keiner Schuld bewusst. Doch bevor noch ein schlimmerer Wörterkrieg im Gang des Schulgebäudes ausbrechen konnte, wurden die beiden Schülerinnen von ihrer Lehrerin wieder hineingerufen. In der Klasse entstand ein leises Glucksen und Prusten, als die Beiden das Klassenzimmer betraten. Und auch Syrrien konnte sich ein kleines Grinsen in Richtung Klasse nicht verkneifen. Der zweite Blick von Syrrien viel auf den Mülleimer der Klasse, der seinen Platz vorne zwischen Tür und Tafel gefunden hatte. Darin befand sich ein zerknülltes Blattpapier, das der Größe ihrer Karikatur gleich kam. Stumm ließen sich die beiden jungen Frauen wieder auf ihre Plätze nieder. Der Anblick des zerknüllten Papiers verfolgte die Zeichnerin noch durch die gesamte Stunde hinweg, immer wieder wanderte ihr Blick zum Mülleimer. Jedes Mal dachte sie, sie hätte ein weiteres Indiz gefunden das auf ihre Zeichnung hinwies. Als die Schulstunde endlich weit vorangeschritten war und es nun mehr 5 Minuten noch waren bis die Pausenglocke ertönen würde, konnte Syrrien kaum mehr stillsitzen bleiben. Sie rutschte von einer Seite ihres Stuhles zur anderen mit ihrem Hosenboden, die Hände hatte sie mal am Rand der Sitzfläche, des Stuhles und klammerte sich daran so fest, dass man schon weiße Stellen ihrer Knochen an den Knöcheln ihrer Hand sehen konnte. Sie wechselte ihre Position der Hände auch mit einer hastigen Bewegung und lies sie auf den Tisch zurück schnellen. Meistens mit dem Erfolg das sie ihr Mäppchen von Tisch fegt, um es dann mit den Füßen versuchen musste zurück zu angeln. „So und wer kann mir nun sagen was die ....“ Doch Fr. Rickargo kam nicht mehr dazu ihre Frage zuende zu stellen, denn da war sie endlich, die all erlösende Pausenglocke! Ein schriller permanenter Ton erfüllte die Klassenräume und sämtliche Gänge der Realschule. Wenige Sekunden später breitete sich der laute Lärm der Schüler und Schülerinnen im gesamten Gebäude aus. Auch der Klassensaal in dem Syrrien und Syliana sahsen blieb nicht leise, die Schülerinnen schoben ihre Stühle von ihren Tischen weg und standen begleitet von durcheinandergeworfenen Gesprächen auf. Schnell hatte jeder seine Schulsachen eingepackt und versuchte so schnell wie möglich den Raum zu verlassen. Syrrien jedoch sprang wie von der Nadel gestochen auf, als die Pausenglocke ertönte und preschte im Eiltempo nach vorne zu dem Mülleimer. Ihr Versuch den Raum in weniger als 2 Sekunden zu durchqueren wäre beinahe gescheitert, denn Syrrien wählte wegen ihrer Ungeduld den direkten Weg. Die junge Frau schaffte es gerade noch einer Mitschülerin auszuweichen in dem sie auf einen Tisch flüchtete, von dort aus raste sie weiter. Ihr Weg führte nun vom Tisch wieder herunter, sie schaffte es ohne Probleme ihr Gleichgewicht zu behalten und rannte nun die letzte Strecke weiter. Sie warf sich nach vorne und hätte den Mülleimer auch fast erreicht, wenn nicht eine Mitschülerin, die gerade noch mit einer anderen redete und dabei rückwärts lief, auf die noch fliegende Syrrien zukam. Es kam wie es kommen musste, die beiden jungen Frauen stießen heftig miteinander zusammen! Syrrien, die in ihrem Sprung die Hand weit ausgestreckt hatte, ergriff im letzten Augenblick noch den Mülleimer bevor sie mit einem Knall beide auf dem Boden landeten. Die Hand von Syrrien, die sich um den Mülleimer gekrallt hatte brachte es in Kombination des Sturzes mit sich das der Eimer ebenfalls umfiel und sein gesamter Inhalt sich über die beiden Schülerinnen entleerte. Entsetzt schrie die betroffene Schülerin auf, drehte sich nun vollends zu Syrrien um und bewarf sie mit wüsten Beschimpfungen. Diese machte ein betroffenes Gesicht, jedoch fand sie den Anblick der sich ihr bot sehr belustigend. Die junge Frau die vor ihr sahs war über und über mit Papierschnipseln oder Papierknäueln überhäuft aber auch Tüten, die als Frühstücksbehälter ausgedient hatten, hatten ihren Platz auf deren Garderobe gefunden. Der Höhepunkt dieser heruntergekommenen Gestalt bietet jedoch die Bananenschale auf dem Kopf der Betroffenen, die immer noch auf Syrrien einredete und sich derzeit von all den Scheußlichkeiten zu befreien versuchte. Das Geschehen blieb natürlich nicht unentdeckt und schon hatte sich der Rest der Klasse, der noch verblieben war zusammen gefunden, um sich im Kreis um die zwei betroffenen Personen zu stellen, die in einer großen Lache von Müll sahsen beziehungsweise mittlerweile standen. Lachend und spottend standen sie da und anstatt zu helfen ließen sie ihre Fantasie spielen und dachten sich neue Kosenamen aus, um die Beiden das restliche Schuljahr damit noch aufziehen und ärgern zu können. Doch Syrrien bekam von all der Aufregung schon gar nichts mehr mit, sie sahs immer noch in Mitten des Müllchaos und suchte nun fieberhaft nach ihrer Zeichnung. Doch egal welches Papier sie auch entknüllte, umdrehte oder genau nach irgendwelchen zeichnerischen Bleistiftspuren absuchte, sie fand ihr Kunstwerk einfach nicht wieder. Auch das auftreten ihrer Lehrerin, die das Chaos von Schülerinnen bereits gelichtet hatte bemerkte Syrrien nicht. Ebenso wenig das diese bereits auf sie einredete und fast dabei war sie mit Gewalt in die Höhe zu reisen, was Syliana natürlich zu verhindern wusste, mit gekonnter Überzeugungskraft und Redegewandtheit schaffte sie es immer wieder, dass die Klassenlehrerin kurz von Syrrien abließ und ihr Vorhaben nicht um zu setzten. Mittlerweile war Syrrien so verzweifelt über ihre Misserfolge beim Suchen, dass sie jedes Papier das nicht ihr Kunstwerk enthielt achtlos hinter sich warf, und irgendwann musste es auch so kommen das Fr. Rickargo eines dieser Papiere abbekam, da sie unmittelbar hinter der verzweifelten Schülerin stand. Die Klassenlehrerein hatte sich in diesem Augenblick wieder zu Syliana umgedreht und befand sich in einer heftigen Diskussion mit ihr, als sie das Papierknäuel abbekam. Wut entbrannt drehte sich diese mit einem Ruck um. Syrrien bekam auch dies nicht mit, denn sie hatte das nächste Papierknäuel vor sich, dass sie schnell entfaltete und mit entzücken feststellte, dass es sich tatsächlich um ihre Zeichnung handelte. Voller Freude drückte sie das Papier an sich, hielt es erneut von sich weg, um es noch einmal zu betrachten ehe sie es ein weiteres mal an sich presste. Plötzlich schnellte eine Hand hervor und packte die Zeichnung, erschrocken lies Syrrien einen Schrei von sich hören und klammerte sich heftig an ihre Zeichnung. Doch die Hand von Fr. Rickargo lies nicht locker und zerrte verbissen an dem Blattpapier, worauf immer noch ihr gezeichnetes Abbild thronte. Es vergingen endlose Minuten in denen der stumme Kampf um ein Blattpapier ausbrach. Keiner der beiden Gegner gab auf, verbissen sahen sie sich an und keiner wagte auch nur einen Gedanken an eine Kapitulation zu verschwenden. So schnell wie der Kampf ausgebrochen war so schnell war er auch wieder zu Ende, denn kaum da der Kampf seinen Höhepunkt erreicht hatte, gab das Papier nach und die rechte obere Ecke des Blattes riss ab. Entsetzt starrte Syrrien das zerschundene Blatt an. Sie hatte sich damals das Zeichnen selbstständig beigebracht ohne auch nur einen einzigen Einfluss eines Erwachsenen. Ihre Zeichenutensilien waren ihr heilig und ihre Zeichnungen waren für sie wie ihre eignen Kinder. Sie war sehr stolz auf jede einzelne Arbeit von sich, von ihrer Familie bekam sie kaum Achtung und wenn sie wirklich einmal Aufmerksamkeit für ihre Werke bekam, dann bestand dies meist in Zurückweisungen, wie zum Beispiel Aussagen das dies nur Kritzeleien seien. Doch Syrrien beachtete solche Gemeinheiten kaum mehr, sie wusste das sie ein großes Talent in sich besahs und arbeitete hart weiter an ihrem Zeichnstiel. Sie hatte seid Jahren nämlich nur noch den einen Traum eine richtige Comiczeichnerin zu werden. Es war entsetzlich nun ihr Kunstwerk mit der fehlenden Ecke zu betrachten, es war so furchtbar, dieses Blatt konnte nicht mehr repariert werden, es war nicht so wie ein falscher Bleistiftstrich den man wegradieren konnte, es war eine Schande. Syrrien war den Tränen nahe, Beschimpfungen oder der Gleichen war sie ja gewohnt aber das, das war zu viel für sie, es kam Syrrien wie ein Faustschlag ins Gesicht vor. Syliana war mit einem Satz bei ihrer Freund und legte schnell die Hand auf deren Schulter, Syrrien nickte. Sie hatte ihre Freundin nicht angesehen und sie hatten auch kein Wort miteinander gewechselt, trotzdem verstand sie das ihre Freundin sie dazu bewegen wollte zu verschwinden solange es noch die Möglichkeit dazu gab. Fr. Rickargo war zurück getaumelt, als das Blattpapier nachgegeben hatte, als sie jedoch ihr Gleichgeweicht wiedergefunden hatte starrte sie auf die Papierecke die festumschlossen von ihrer Hand war. Langsam hob sie ihren Kopf, ihr Herz raste noch immer vor lauter Wut, doch allmählich kam ihre Vernunft wieder zum Vorschein. Doch der erhoffte Anblick der Schülerin, die vor ihr noch immer in dem Müllchaos sahs, auf die sie nun die schlimmsten Strafen hätte herabfallen lassen können, blieb aus. Syrrien und Syliana waren verschwunden. Das einzige was der Lehrerin noch blieb, um sagen zu können das es alles kein Traum war, war das Chaos im Klassensaal und die abgerissenen Ecke eines Blattpapiers das sie in Händen hielt. „Du legst es wirklich darauf an das du von der Schule geschmissen wirst.“, nach langem schweigendem nebeneinander herlaufen, durchbrach Syliana die drückende Stille mit ihrem Vorwurf an Syrrien. „Fängst du schon wieder damit an...“, Syrrien verdrehte die Augen und seufzte laut. Syliana ersparte sich jedes weitere Wort, sie wusste das ihre Freundin ihr nicht zu hören würde und sie wollte alles andere als sich den Mund fusslig zu reden. Die beiden Frauen liefen die Straße weiter entlang, sie wechselten kein Wort mehr miteinander, selbst ihre Blicke trafen sich nicht. Irgendwann endete ihr gemeinsamer Heimweg und Syliana bog in eine Seitenstraße ein, zum Abschied rief sie über ihre Schulter noch ein schnelles: „Tschüß, bis Morgen!“ Sofort drehte sie ihren Kopf wieder zurück und lief unbeirrt ihren Weg weiter entlang, der Abstand zu Syrrien weitete sich immer mehr. Diese hob zum Abschied lediglich ihren rechten Arm und lies ihre Hand leicht hin und her wippen, ehe auch sie ihrem Weg wieder aufnahm. Es verging eine gute halbe Stunde bis Syrrien ein letztes Mal in eine Straße einbog, um zielsicher ihr Zu Hause anzusteuern. Es war ein völlig normales Haus, wie es in einer kleinen Seitenstraße niemals weiter auffallen würden. Das Haus präsentierte sich komplett weiß gestrichen, mit wenigen, kleinen Fenstern in der Fassade, die zur Straße hin zeigte und einem Vorgarten, durch den sich ein kleiner, betonierter Weg hindurchschlängelte. Syrrien betrat den betonierten Weg und lief weiter auf das Haus zu, ihr Blick neigte sich zu der Wiese, die links und rechts des Weges entlang wuchs und den Vorgarten bildete. Es gab keine Blumen, Bäume oder Gebüsche, nur diese Wiese, die gleichmäßig und gepflegt wirkte. Mit wenigen Schritte hatte die junge Frau den Vorgarten durchquert und befand sich vor der Haustür. Mit einem schnellen Griff in die Hosentasche zog sie ihren Schlüssel hervor und schloss die einfache, weißegestrichene Tür auf. Die Innenausstattung des Gebäudes war ebenfalls einfach gehalten, es besahs gleich gegenüber der Haustür eine kleine Garderobe, links ab führte ein Flur entlang, an dem das Wohnzimmer rechts seinen Platz gefunden hatte, danach folge links die Küche und wieder einige Schritte weiter, rechts eine Treppe, die hinauf zum nächsten Stockwerk führte. Syrrien betrat das Haus und zog sich ihre Schuhe aus. Mit schnellen Schritten lief sie zur Wohnzimmertür und beugte sich vor, um es zu betrachten und festzustellen das keiner dort war. Außer die weiße Ledercouch und der weißlackierte Fernseher, der auf einem weisen Tisch, nach chinesischem Design stand. Ansonsten befand sich in dem Zimmer nur noch ein weißer Teppich und eine Stehlampe, die ebenfalls weiß war und in der hintersten Ecke des Raumes stand. Syrrien drehte sich um, lief den Flur weiter entlang und warf einen raschen Blick in die ebenfalls völlig weiße Küche, auch hier war jeder Gegenstand in einem strahlenden weiß gehalten, der Herd, der kleine Esstisch, die dazugehörigen Stühlen und sogar die kleine Lampe an der Zimmerdecke, ja selbst die Kochutensilien waren nicht vor der Farbe verschont worden. Auch hier zeigte sich kein Lebenszeichen, Syrrien setzte ihren Weg fort und bewegte sich nun in Richtung Treppe, mit federnden Schritten war sie nach wenigen Augenblicken oben angelangt. Wieder bot das Haus den peniblen weißen Ausdruck, Tapeten, Teppiche, Holzboden, Garnitur und Einrichtung, alles war weiß. Auch hier gab es einen Gang der sich bis zur anderen Hausseite zog und Abzweigungen hatte zu den einzelnen Räumen, deren Türen alle samt offen waren. Syrrien schritt zum ersten Zimmer, ihr Blick streifte es nur kurz, es handelte sich um das Zimmer ihrer Eltern. Es enthielt außer dem großen Ehebett, dem großen Schrank, einem Fenster und einer Stehlampe nichts mehr, denn auch hier gab es keine Menschenseele. Das nächste Zimmer enthielt nur ein Fenster auf der gegenüberliegenden Wand und ein Babybettchen in der Mitte des Raumes. Syrrien blieb kurz stehen und betrachtete das Zimmer, es dran kein Laut an ihr Ohr, nichts was auf ein kleines Baby hinweisen könnte. Sie senkte den Kopf und lief weiter zum letzten Raum dieses Stockwerkes, hier war die Tür zu. Syrrien legte ihre Hand auf den Türgriff und drückte ihn hinunter, die Tür schwang auf und entblößte einen völlig schwarzen Raum. Syrriens Blick blieb unverwandt und ausdruckslos, als sie ihre Hand die Wand neben sich ertasten lies, um dann schließlich den Lichtschalter zu finden und die Lampe an der Zimmerdeckeerstrahlen zu lassen. Das Licht fiel auf schwarz gestrichene Wände, die behangen waren mit vielen Postern, auf denen teilweise Musikgruppen oder Drachen, Dämonen, gefallene Engel und Weltuntergänge dargestellt wurden. Gleich neben der Tür stand ein schwarzer einfach gehaltner Schreibtisch und ein dazu gehöriger Stuhl, dem man die Jahre schon ansehen konnte. Gegenüber des Schreibtisches befand sich ein Bett und gleich daneben ein kleiner Schrank. Das Merkwürdige an diesem Raum war er besahs kein Fenster und auch durch das Licht der Lampe wurde das Zimmer nicht richtig hell, es blieb düster und unheimlich. Syrrien schloß sofort die Tür hinter sich. Sie ging weiter in das Zimmer hinein lief in Richtung Bett, wandte sich dem jedoch wieder ab und lief zu einer Ecke des Raumes, um sich dort auf den Boden nieder zu lassen. Sie kauerte sich tief hinein und vergrub das Gesicht in ihren Händen... Alex war vor zwei Jahren nach Weinheim gezogen, die Miete für ihre kleine Wohnung bezahlten ihre Eltern. Alex war 20 Jahre alt, sie war vom Körperbau her etwas kräftig, sie hatte grüne Augen und kastanienbraune Haare, die ihr bis zur Schulter reichten. Mit ihrem Realschulabschluss hatte sie sich auf einer Schule angemeldet die Bürokauffrauen ausbildete. Doch es verging nur wenig Zeit und sie bemerkte das ihr diese Ausbildung nicht lag, so brach sie die Ausbildung ab und bewarb sich neu an einer Schule für Erzieherinnen. Nun war sie schon seid zwei Jahren dort und beteiligte sich sehr augagiert, ob im Unterricht oder bei freiwilligen Arbeiten. Sie war die Klassensprecherin und sorgte dafür das in das Klassenbuch immer ordnungsgemäß eingetragen wurde. Sie war auch immer die jenige die als letzte den Klassenraum verlies, da sie für Recht und Ordnung sorgte in dem sie die Tafel putzte und die Fenster schloss oder übriggebliebene Stühle noch auf die Tische stellte. Diesmal war im Klassenzimmer etwas seltsames. Eine Schülerin hatte ihre Tasche vergessen. Alex hatte die Tasche nach ihren täglichen Arbeiten an sich genommen und nach einer Adresse darauf gesucht. Das Glück stand auf ihrer Seite, denn es stand tatsächlich eine Adresse auf dem Ordner, der in der Tasche war. Alex musste nicht lange überlegen, die Tasche hatte an dem Platz von Syrrien gestanden, also waren es ihre Sachen. Sie beschloss die Tasche mitzunehmen und sie Syrrien zurückzubringen, denn sie stellte fest das sie ganz in der Nähe von Syrrien wohnte. Alex verlies das Klassenzimmer und steuerte Richtung Ausgang. Es war keine einzige Schülerin mehr auf dem Gang und auch vor dem Gebäude war keine Menschenseele, nach Abschluss eines Schultages versammelten sich hier immer die Raucher, um noch einwenig miteinander zu plaudern und noch schnell eine Zigarette rauchen zu können, bevor sie nach Hause gingen. Auf ihrem Weg ertappte sich Alex immer wieder dabei, dass sie sich Gedanken darüber machte wieso sie noch nie Syrrien besucht hatte. Sie wohnte schließlich nur eine Straße entfernt von ihr und manchmal bekam sie sogar mit, dass Syrrien nur wenige Meter entfernt hinter ihr zur Schule lief. Doch umgedreht oder gar gewartete hatte sie noch nie auf die Jüngere. Alex schüttelte den Kopf und versuchte von ihren Gedanken los zukommen. Sie konnte Syrrien nicht besonders leiden, sie war immer unaufmerksam im Unterricht und störte ständig, sie konnte nicht einmal den Mund halten, so das man am Ende den Lehrer gar nicht mehr verstehen konnte und ihre obszönen Zeichnungen die ständig durch die Klasse gereicht wurden, worauf die Lehrer immer wieder unmöglich lächerlich dargestellt wurden. Alex strich sich mit der rechten Hand über die Stirn, an diesem Tag war es sehr warm und die 20 Jährige vertrug diese Hitze nicht besonders, sie versuchte so gut es ging im Schatten zu laufen aber das gelang ihr nicht immer. Endlich hatte sie ihr Ziel erreicht, vorsichtig bog sie in die Straße ein in der Syrrien wohnen sollte. Es dauerte nicht lange da hatte Alex schon das gesuchte Haus gefunden. Mit raschen Schritten überquerte sie den Weg, der durch den Vorgarten des Hauses führte. Sie suchte nach einer Klingel, doch die gab es nicht. Stutzig hob Alex ihren Arm um an die Tür zu klopfen, kaum hatte sie diese berührte schwang sie langsam auf. Verwundert darüber das die Haustür nicht abgeschossen war betrat sie vorsichtig das Gebäude. „Hallo?“, keiner meldete sich, es herrschte absolute Stille. Alex sah sich aufmerksam um, sie entdeckte direkt vor sich auf dem Boden ein Paar Schuhe die unachtsam an die Wand der Garderobe geworfen worden waren. Unruhig tippte Alex von einem Fuß auf den anderen. Sie schluckte und rief noch einmal, diesmal etwas lauter: „Hallo?!“ Wieder bekam sie keine Antwort. Die Nervosität schlich sich immer schnell in Alex und lies ihren ganzen Körper erzittern, Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn und den Handflächen. Langsam betrat sie das Haus und sah sich aufmerksam um, alles war so seltsam weiß, es gab keinen einzigen Gegenstand der auch nur eine kleine Farbabweichung zuließ. Nervös knetete Alex ihre Hände wieder rief sie: „Hallo?!“ und wieder bekam sie keine Antwort. Die junge Frau sah in ein Zimmer das wohl das Wohnzimmer darstellen sollte, ein großes Fenster lies strahlenden Sonnenschein in das Zimmer leuchten, wodurch der Raum abstrakt und unwirklich erschien, da die weißen Wände das Licht reflektierten. Alex wandte sich ab und bewegte sich weiter vorwärts, der nächste Raum gebar eine Küche, auch hier gab es kein Anzeichen von Leben. Sie musste schlucken als sie sich wieder auf den Weg machte, um nun die Treppe hinauf zu steigen. Doch plötzlich hörte sie etwas seltsames! Alex blieb stehen, kein Mucks kam über ihre Lippen, völlig regungslos lauschte sie nach einem zweiten Geräusch. Tatsächlich vernahm sie es nach einigen Sekunden nochmals, es war eine Art Kratzen oder Schaben über Lamynaht. Alex Herz fing an zu rasen, sie spürte ihren Herzschlag schon in der Kehle immer weiter nach oben wandern. Ihre Nackenhaare stellten sich auf als ein drittes Mal das seltsame Scharren ertönte, es war kaum zu hören. Alex schöpfte neuen Mut und ging zur Treppe die ins nächste Stockwerk führte. Die junge Frau klammerte sich an die Tasche die sie auf den Armen trug, um sie ihrer Besitzerin zurück zu geben. Einen Schritt nach dem anderen stieg sie die Treppe empor, bedacht darauf möglichst keine Geräusche von sich zu geben. Wieder offenbarte sich ihr ein völlig weißer Gang, flüchtig blickte sie in die zwei, fast völlig leeren, Zimmer und gelangte dann zum letzten Raum, dessen Tür jedoch zu war. Alex näherte sich zögernd der Tür und hatte schon fast ihre Hand ausgestreckt um die Türklinke herunterzudrücken, als sie es wieder hörte. Diesmal war eine Art Wimmern unter das Schaben gemischt, es war nun unverkennbar das Geräusch von einem Gegenstand über Lamynaht. Alex Herz fing wieder an heftigst zu schlagen, sie konnte kaum mehr das Geräusch hören, automatisch ging sie einen Schritt rückwärts von der Tür weg. Wieder musste sie schlucken, das Wimmern wurde immer lauter und Alex dachte an die leeren Zimmer. Was wenn da drin ein Kind war das völlig verängstigt war? Sie musste an das leere einsame Kinderbettchen denken, plötzlich überkam sie ein Pflichtgefühl das sie mutig zur Türklinke greifen ließ und die Tür ruckartig auf machte. Schwärze umfing sie und erstickte ihren grauenhaften Schrei... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)