Shit Happend von woaini (Sasu/naru) ================================================================================ Kapitel 6: Shit really happend ------------------------------ Kapitel 6 Shit really happend Der Wind weht sachte. Die Sonne senkt sich allmählich, grüßt den Mond von weitem. Bald schon wird es dunkel, wird es Nacht. Dann wird die Kälte kommen, Dunkelheit. Meine Beine werden weich. Ich spüre wie mir die Kraft ausgeht. Ich habe Angst. Was ist, wenn ich zu spät bin? Was geschieht dann? Ist er dann für immer weg? Sehe ich ihn dann wirklich nie wieder? Er rennt in sein Unglück. Wieder. Und dieses Mal nur meinetwegen. Kein Hass, keine Gier nach mehr Macht treibt ihn aus unserem Dorf, dieses Mal ist der Grund viel banaler. Ich bin es. Ich bin der Verräter, denn ich verrate meine Gefühle, meinen besten Freund und mein Herz. Seit geraumer Zeit spüre ich nur noch Schmerz. Schmerz in meinem Kopf, von der Erkältung wahrscheinlich noch. Schmerz in meinem Bauch, weil ich Angst habe. Schmerz in meinen Beinen, die nicht mehr laufen wollen. Ich kann nicht mehr. Aber ich kann auch nicht aufgeben. Ich habe etwas widergut zu machen. Ich darf ihn nicht verlieren… Jeder Schritt schmerzt und kostet Überwindung. Jeder Schritt braucht Kraft, die ich einfach nicht mehr habe. Ich darf nicht an den Schmerz denken. Mir ist kalt. Die ganze Welt gerät gefährlich ins Schwanken und mir ist, als würde der Boden unter meinen Füßen weggezogen. Ich will ihn doch nur finden. Ich will ihm alles erklären. Will ihn in die Arme schließen, mich an ihm wieder aufwärmen. Ich will alles bereits hinter mir haben. Nicht mehr diese Angst verspüren und erst recht nicht mehr mit dieser Ungewissheit leben müssen. Meine Schritte werden immer unsicherer. Ich wanke gefährlich und verliere zusehends an Tempo. Ich darf nicht aufgeben. Ich will nicht aufgeben. Doch mein Körper ist an seinem Limit angelangt. Am Ende meiner Kräfte, so nah am Ziel. Bin ich wirklich nahe dem Ziel? Ich stürze, bleibe erschöpft auf dem Boden liegen und kann mich nicht rühren. Mein Atem ist gehetzt und ich versuche krampfhaft wieder Luft in meine Lungen zu pressen. Ich versuche mich zu regen, doch es ist mir unmöglich. Ich kann nicht mehr. Ich muss es doch schaffen, aber mein Körper ist am Ende. Ich verliere wertvolle Sekunden Zeit. Wahrscheinlich ist Sasuke schon längst auf und davon. Vielleicht liegt er jetzt auch auf dem dreckigen Boden, schwer blutend, verletzt, höchstwahrscheinlich längst schon tot. Das will ich nicht! Meine Finger krallen sich in den kalten Boden, so lange bis man das weiße auf meinen Fingerknochen sieht. Warme Tränen laufen meine Wangen hinunter, benetzten den staubigen Boden und vergehen. Ich bin so wütend! Ich bin so ein Versager! Lasse mich von einer doofen Erkältung völlig fertig machen! Ich werde alles verlieren! Ich werde Sasuke verlieren! Das darf nicht sein! Ich keuche, huste, würge, fühle mich wie ausgespuckt. Völlig frustriert lege ich meine glühende Stirn auf den dreckigen Boden, will so schlafen, will meine Ruhe, will still weiterleiden. Stimmen. Nein, nur eine Stimme. Leise, näher kommende Schritte. Dieses Mal von zwei Personen. Ich bin nicht mehr alleine, und doch bin ich es. Zu weit entfernt von mir. Schließlich auch unwichtig, denn ich habe versagt. Ich habe es nicht geschafft zu Sasuke zu kommen. Ich habe ihn verpasst. Vielleicht habe ich ihn auch in den Tod getrieben. Sasuke hätte ins Bett gehört. Seine Wunden hätten behandelt werden müssen. Ich hätte mich bei ihm entschuldigen sollen. Doch ich habe ihn aus dem Dorf gejagt. Wegen mir könnte Sasuke tatsächlich sterben. Nicht irgendwie ehrenhaft, in einem Kampf, wo er die beschützen könnte, die er liebt, nein, ganz erbärmlich verblutet, so sinnlos könnte sein Tod sein. Ich will das nicht! Ich habe ihn bereits einmal fast verloren! Ich will ja Kraft haben, ich will alles gut ausgehen lassen, aber ich habe diese Kraft leider nicht. Ich bin wieder einmal zu schwach. Ich war schon damals zu schwach ihn aufzuhalten und nun bin ich es wieder. „Du willst wirklich gehen? Willst du nicht noch etwas warten, bis es dir etwas besser geht?“ Ich schrecke auf, als ich die sanfte Stimme meines Senseis höre. Kaum 20 Meter von mir entfernt, ich verborgen hinter einem blöden Busch, steht er, scheint mit jemanden zu reden, den er gut leiden kann. Ich will schreien, auf mich aufmerksam machen, aber gleichzeitig frage ich mich, mit wem Kakashi da vorne spricht. Ich habe eine Ahnung. Mein Herz schlägt augenblicklich schneller. Mir wird endlich wieder warm. Gespannt und betend lausche ich, spitze meine Ohren und versuche selber ganz ruhig zu sein. Er muss auch hier sein! Kakashi wollte ihn doch zu den Toren bringen, aber was suchen die beiden dann hier im Wald hinter den verdammten Toren? Alles in mir ist zum Zerreißen angespannt. Ich will schreien, auf mich aufmerksam machen, aber ich kann nicht. Gespannt lausche ich, will endlich wieder seine Stimme hören. Ich vermisse ihn doch… „Nein, Kakashi…. Es ist für alle besser, wenn ich jetzt gehe. Sonst wird’s hässlich…“ antwortet eine müde Stimme meinem Sensei und ich fühle mich gleich noch schlechter. Er ist nur ein paar Schritte von mir entfernt und doch so unerreichbar für mich. Der Wind rauscht und pfeift ein trauriges Abschiedlied, das mir die Eingeweide einfrieren lässt. Sonne und Mond tauschen die Rollen und innerhalb nur weniger Minuten herrscht die Dunkelheit in meinem Herzen und auf der kleinen Lichtung. Kein Mondschein erhellt die Nacht. Gibt mir Hoffnung. Ich bin alleine in der Dunkelheit. Kälte um mich. Eisiges Schweigen um mich. Ich bin allein. Es schmerzt doch so allein zu sein… Es schmerzt ihn dort vorne zu wissen. Zu wissen, dass ich nur die Kraft haben müsste zu schreien, aufzustehen, um ihn aufzuhalten. Aufhalten, damit er nicht schon wieder einen Fehler begeht, den mein verletzter Stolz zu verantworten hat, nicht wieder fortgehen. Fort war er schon viel zu lange. Lange habe ich ihn nicht gesehen, gehört, gespürt, lange Zeit. Lange Zeit habe ich mich nach ihm gesehnt. Gesehnt nach seiner Art, nach seinem Wesen, nach seinen Berührungen. Eine Berührung voneinander entfernt. Eine Distanz, die mich protestieren lässt, die mich wahnsinnig macht. „Aber, Sasuke, hör doch, Naruto ist momentan nur verwirrt! Er meint es ganz sicher nicht so! Er wollte dich doch immer am meisten zurück haben! Meinst du nicht, es wäre ein Fehler einfach zu gehen? So ganz ohne Verabschieden?“, mein Sensei redet behutsam. Will Sasuke auch umstimmen hier zu bleiben. Ein Winseln entweicht meiner Kehle und ich starre gespannt auf den dreckigen, kalten Boden vor mir. Mein Schwarzhaariger seufzt. Fährt sich höchstwahrscheinlich durch das verschwitze pechschwarze Haar und versucht mit den Schmerzen zu leben. Geh nicht, Sasuke! Lauf nicht weg! „Es ist so das Beste. Er hasst mich, so einfach ist das. Er kann mir nicht so leicht verzeihen. Ich kann ihn verstehen. Ich könnte mir auch nicht verzeihen an seiner Stelle. Ich gehe, dann ist er frei. Dann muss er nicht mit Hass leben. Das ist der schlimmste Weg zu leben, mit Hass…“ Mir schnürt sich die Kehle zu. Das ist nicht der schlimmste Weg zu leben! Das Schlimmste ist, hier zu liegen, auf dem dreckigen, ekelhaft kalten Boden, mit einer beschissen Erkältung, ohne Kraft und dich da vorne zu sehen und zu hören. Schließlich noch zu wissen, dass du mich verlässt. Sasuke, du Idiot…. Ich wünsche mir selten etwas. Am wenigsten wünsche ich mir etwas für mich. Mal gutes Wetter, oder Ramen im Sonderangebot, aber nie wirklich etwas, was ich selber nicht bewerkstelligen könnte. Doch nun flehe, bete, winsele ich. Ich wünsche mir Kraft! Ich wünsche mir Kraft, denjenigen aufzuhalten den ich liebe, den ich nie wieder verlassen möchte! Ich wünsche mir die Kraft aufzustehen! Zu ihm zu gehen! Ihn in den Arm zu nehmen! Ihn anzuflehen mich nicht zu verlassen… Kräftig ruckelt der Wind an meiner Kleidung. Holt mich zurück in die Realität. Eine grausame Realität, eine die ich nicht mag: Sasuke, an einem Baum im Sitzen lehnend, der bekümmert seufzt und versucht den Schmerz in seinem Rücken-, und wahrscheinlich in seinem Herzen-, zu unterdrücken, der versucht stark zu bleiben, ganz im Gegensatz zu mir. Kakashi, der meinen Schwarzhaarigen wehmütig ansieht, lediglich ein paar Schritte von meinem Glück entfernt. Doch niemand tut etwas. Niemand hält Sasuke auf. Keuchend richtet er sich mithilfe des Baumstammes auf, kommt schwankend zum Stehen, Kakashi schon herbei geeilt, um einen Zusammenbruch seitens Sasuke zu verhindern. Wie sie sich beide stützen, wie Sasuke nur langsam wieder zu Atem kommt, wie Kakashi ihn verzweifelt ansieht, doch niemand hält den Uchiha auf. Nur einmal kreuzen sich ihre Blicke, die meines Liebsten und die meines Meisters. Dankbar lächelt mein bester Freund, mein kleiner Verräter, nickt seinem ehemaligen Meister zu und mein Sensei versteht. Es geschieht wieder wie in Zeitlupe. Sasuke wird losgelassen. Alleine steht er, sieht sich noch einmal sehnsüchtig die Mauern unseres, meines, Dorfes an, ehe er den Kopf schüttelt und sich von diesem idyllisch süßlich schmerzenden Bild abzuwenden. Humpelnd und gemächlich macht er sich auf den Weg. Schritt für Schritt seinem endgültigen Verderben entgegen. Entsetzt schließe ich die Augen, will nicht dieses Bild als sein Letztes in meiner Erinnerung behalten. Meine Finger zittern, krallen sich in den Dreck. Wenn es einen Gott gibt, dann bitte, verleih mir die Kraft ihn aufzuhalten! Schenke mir ein wenig mehr Kraft, dass ich aufstehen kann, dass ich ihn in die Arme schließen kann. Verleihe mir die Macht alles wieder in die richtigen Bahnen zu verleiten! Ich bete, flehe, wen auch immer an. Ich schäme mich nicht. Es ist mir egal, von wem ich Hilfe bekomme. Es ist mir egal, ob ich dafür in die Hölle komme. Ich will nur Sasuke… Ich höre seinen Atem, rieche seinen betörenden, männlichen Geruch. Kann seine Wärme förmlich vor mir spüren, wie sie auf mich und meinen kalten Körper überschwappt, mich in wohlige Geborgenheit hüllt. Seine Arme, die mir über den Rücken streichen, mir Mut machen wollen, mir Trost und Kraft spenden wollen. Eine warme, sanfte Stimme, die mir zuflüstert, dass ich nicht aufgeben darf, dass ich stark bin. ‚Nicht aufgeben, Naruto. Du musst es nur wollen, dann klappt das schon. Du bist stark, du musst dich nur zusammenreißen, ich glaub doch an dich!’ Immer noch taumelnd bewegt sich der Schwarzhaarige von Konoha hinfort. Zurück bleibt ein bekümmerter Sensei, der den Kopf schüttelt, die Tränen zurückhält. Geh nicht, Sasuke, geh nicht…. Doch niemand hält ihn auf. Lasst ihn nicht einfach so gehen. Haltet ihn auf. Es ist doch Sasuke, unser Miesepeter, der Frauenschwarm aus Konoha, der nicht nur den Mädels den Kopf verdreht, sondern auch seit neustem den Männern, mir, Naruto Uzumaki! Unser obercooler Angeber, der sein Können nur zu gerne unter Beweis stellt, der manchmal etwas wichtigtuerisch wirkt, aber auch sehr einfühlsam und sensibel, fast zärtlich sein kann! Der eine so wichtige Entscheidung über sein weiteres Leben einfach einem Blödmann wie mir in die Hände gelegt hat. Jeder Schritt ist eine Qual und so unsicher, dass ich glaube, dass es mich zerreißt. Jeder Atemzug brennt in meinen Lungen. Jede Träne bahnt sich ihren langen Weg, benetzt den Boden, mein altes, einsames, zerrüttetes Leben. Ich will einen Neuanfang. Ich will mich bessern. Gerade will mein süßer Verräter in den Schutz der Dunkelheit verschwinden, da stehe ich plötzlich aufrecht auf der Lichtung. Heftig geht mein Atem, aber es ist mir egal. Ich weiß nicht woher, durch ein Wunder, durch mich, durch Sasuke bewirkt, aber ich habe Kraft zum Gehen, um ihn verzweifelt aufzuhalten. „Sasuke! Sasuke! SASUKE!!!“ Immer wieder brülle ich seinen Namen, werde immer lauter. Meine Hand ist ausgestreckt, ich versuche seine Silhouette zu greifen. Erleichterung durchstreift mein steifes Wesen, als sich der Gerufene tatsächlich umdreht, mich geschockt ansieht und wie angewurzelt stehen bleibt. Ja, dreh dich um zu mir, sieh mir ins Gesicht, lauf nicht einfach fort, siehst du meine Verzweiflung nicht? Wieder, Schritt für Schritt kämpfe ich mich vor. Ich darf nicht aufgeben, nicht jetzt. Ich darf nicht zurücksehen, darf nicht zögern. Ich darf nicht den Blick von ihm nehmen, muss ihm meinen festen Willen zeigen. Alles andere ist mir egal. Es ist mir egal, wer uns wo sieht. Es ist mir egal, dass es kalt und dunkel ist. Es ist mir egal, dass ich krank bin und noch vor wenigen Sekunden nicht mal einen Finger rühren konnte. Ich bin wahrscheinlich noch nie in meinem Leben so komisch gelaufen, habe noch niemals zuvor so wenig Gefühl in meinen Beinen gehabt, doch ich gebe nicht auf. Immer näher komme ich meinem Verräter. Immer mehr kann ich von ihm sehen. Immer mehr kann ich ihn spüren. Wieder und wieder hallen die geflüsterten Worte in meinem Kopf wieder, geben mir Kraft zum Weitergehen. Ich sehe, wie sich seine Augen weiten, je näher ich komme. Wie seine Augen gefährlich feucht werden und er verzweifelt versucht die aufkommenden Tränen hinfort zu blinzeln. Wie er immer mehr zusammenschrumpft, immer kleiner wird, sich immer mehr krümmt. Er leidet, so wie auch ich leide. Quälend langsam erreiche ich ihn, fasse ihn erst einmal nur am Ärmel, kralle mich sogleich daran fest. Zittrig ziehe ich ihn an jenen Ärmel zu mir, will ihn richtig halten, doch habe keine Kraft mehr einen weiteren Schritt auf ihn zuzugehen. „Geh nicht! Bitte, geh nicht fort, du blöder Verräter!“, erst laut, dann werde ich immer leiser, verliere meine gewonnene Kraft. Ich spüre, wie ich das Gleichgewicht verliere und langsam nach vorne falle, doch ich darf nicht aufgeben. Mein Herz schlägt wild und verzehrend in meiner Brust, gibt mir den Mut das Maul aufzumachen. Bevor ich zu Boden falle, spüre ich blasse, warme, nein, kalte, Arme, die sich um mich schlingen und versuchen mich zu halten. Doch der Körper auf den ich falle, ist selber geschwächt, so stürzen wir beide zu Boden. Ich glaube, ich habe ihn kurz vor Schmerz schreien hören, doch ich kann ihn nicht loslassen. Ich bleibe liegen, wo ich bin: Auf ihn, in seinen Armen. Ich weiß, dass sein Rücken schmerzt. Ich weiß, dass ich zu schwer bin und ihn noch mehr leiden lasse, aber … Der Wind reißt rau an unseren Sachen. Die ganze Luft wirkt wie elektrisiert, als wäre eine fassbare Spannung in der Luft. Ich will nach ihr greifen, doch meine Hände krallen sich noch an meinen Schwarzhaarigen, sind nicht gewillt ihn eine Millisekunde loszulassen. Ich schmiege mich an ihn, versuche meinen erhitzen Kopf an seinem kühlen Körper zu kühlen. „Du kannst doch nicht einfach weglaufen! Warum machst du das? Es ist doch bescheuert einfach wegzugehen! Warum hast du das gemacht?“ Meine Stimme besteht nur noch aus einem heiseren Flüstern. Seine Arme liegen immer noch beschützend um mich und ich kann sein vor Aufregung wild schlagendes Herz deutlich in seiner Brust hören und spüren. „Weil ich dich liebe und es nicht ertragen kann, wie du mich von Tag zu Tag mehr hasst….“, ganz leise flüstert er zurück, als hätte mein Verräter Angst, dass ich ihn gleich hier steinige. Seine Worte. Ich bin nicht allein. Seine Liebe. Gilt nur mir allein. Ich habe Angst… Angst ihn zu verlieren. Angst das falsche zu sagen. „Scheiße, Sasuke!“, mühsam rappele ich mich auf. Mühsam sehe ich ihn in die Augen, versuche mich über ihn zu halten. Ich sehe seine Tränen. Ich teile seinen Schmerz. „Hast du es denn nicht gemerkt? Verdammt, ich hasse dich doch nicht! Ich habe dich nie gehasst! Nicht eine Sekunde!“ Ich kann mich nicht mehr halten, falle erschöpft neben ihn, halte jedoch den Blickkontakt. Nicht aufgeben, süßer, kleiner Verräter. Ich halte ihn fest, während er einfach nur daliegt und weint. Kein Klagelaut kommt über seine Lippen. Seine Stimme zittert und zeigt nur zu deutlich das Gefühlschaos in ihm drin. „Wieso dann? Was, was machst du dann nur mit mir?“ Immer näher rutsche ich zu ihm, klammere mich eisern an ihn, würde Morden um an seiner Seite bleiben zu können. „Weil ich ein Dummkopf bin! Weil ich stur bin und dachte, dass mein verletzter Stolz wichtiger ist, als unsere Freundschaft! Weil ich hoffnungslos bin, egoistisch, störrisch und so dumm! Ich hab mich im ersten Moment so gefreut dich zu sehen, ich hab mich wirklich gefreut, dass du wieder da bist, aber dann dachte ich mir, dass es falsch ist! Ich dachte, ich muss dich hassen, sonst tust du mir wieder weh und das könnte ich keinesfalls noch einmal ertragen! Ich hab dich verleugnet, weil ich dachte, dass es so besser für mich ist! Aber das war es nicht! Ich fühlte mich ständig hin und her gerissen! Ich hab mich total verblödet benommen!“ Es sprudelt alles aus mir heraus. Ich brauche gar nicht lange nachzudenken, da schießen schon alle Worte aus meinem Unterbewusstsein hervor. Sie waren die ganze Zeit da. Sie haben sich versteckt. Sie waren überwuchert von meiner Wut und ließen mich nicht die Wahrheit sagen. Ich will nicht mehr lügen. Ich will ehrlich sein und ihm alles verraten. Will mich nicht länger verstecken hinter Wut oder Angst. „Was meinst du, Naruto?“ Seine Stimme ist wirklich nur ein Hauch, doch ich nehme ihn so sehr wahr, wie ich es noch nie so intensiv getan habe. Langsam lösen sich meine verkrampften Hände, lassen vorsichtig den rauen Stoff von Sasukes Krankenhaus Kleidung los. Zärtlich und dennoch ungelenk und vollkommen grobmotorisch wandert meine Hand zu Sasukes blassen Gesicht. Wischt die Tränen langsam von dannen. All dies nimmt Sasuke hin ohne sich gegen meine Berührungen zu wehren. Oder sie zu erwidern. Er hat sich nicht einmal mehr bewegt, seitdem wir hier so liegen. Vielleicht hat es der Schmerz nicht zugelassen, vielleicht auch seine Angst. Ich möchte ihm einen Kuss auf die Wange hauchen, ihm nahe sein. „Sasuke, es tut mir Leid. Ich habe gelogen! Ich hasse dich nicht! Ich hab dich nie gehasst. Ich wollte es mir nur nicht eingestehen, aber…“ Ich muss schlucken. Ich habe Angst. Ich will nichts verkehrt machen. Ich will ihm nicht noch mal wehtun. Er ist doch schon so zerbrechlich. Wie Glas wirkt er auf mich. Als würde er bei der kleinsten Berührung meinerseits zerbrechen, sterben und niemals wieder zu mir zurückkehren. Nochmals streiche ich über seine blasse Wange, will ihm Wärme spenden. Du bist nicht alleine, süßer Verräter. Deine Tränen werden gesehen, geliebter Feigling. Deine Schreie werden verstanden, treuer Gefährte. Du bist nicht allein. Ich könnte ihn nie wieder alleine lassen. Ich teile seinen Schmerz. Ich spüre sein Leid. Ich sehe die Splitter seines Herzens. Ich lass dich nicht allein. „Sasuke, ich weiß ich hab mich fürchterlich benommen. Ich weiß, dass ich dir sehr wehgetan habe. Es tut mir Leid!“ Immer näher komme ich meinem Verräter. Kann immer mehr spüren, wie er zum Zerreißen gespannt ist. Wieviel Angst er hat. Und durchleiden musste. Ich nehme ihn so gut ich es kann in den Arm. Drücke ihn an mich, so nah, dass ich keine Angst haben muss, dass er meine nächsten Worte nicht hören kann. „Sasuke, ich liebe dich! Ich hab dich all die Jahre geliebt! Ich flehe dich an, verlass mich nicht, lass mich nicht alleine, bleib bei mir! Ich verspreche dir, dass ich mich bessern werde! Aber bitte geh nicht fort! Nie wieder!“ Ich drücke ihn weiter einfach an mich, will ihn wärmen. Ich spüre seinen zitternden Körper an meinem, spüre wie er sich zaghaft an mich drückt. Sich endlich traut auf mich zu reagieren. Ich heile deine geschundene Seele, Sasuke. Ich passe in Zukunft mit dir auf dich auf. Ich lasse dich nie wieder alleine. Wir liegen Arm im Arm, weinen beide unsere Freude hinaus und haben beide keinerlei Kraft mehr zum Aufstehen. „Weißt du eigentlich, dass du noch nie so gut ausgesehen hast, Naruto?“, flüstert er mir irgendwann kichernd ins Ohr und ich muss unwillkürlich lächeln. „Red keinen Scheiß, Sasuke! Ich bin total erkältet und morgen bist du es auch!“, grummele ich leise zurück. Unfähig aufzustehen, bleiben wir liegen. Das Fieber steigt, zumindestens bei mir und ich fühle mich wohl und schläfrig zugleich. Sasukes Wunde ist wieder aufgerissen und er blutet, doch es gibt nichts, was er oder ich dagegen tun könnten. Zum Glück gibt es unseren Sensei, der unser Zusammentreffen still genossen hat. Er ist es, der uns ins Krankenhaus bringt, zusammen. Sasuke muss nicht zurück in den Knast. Und-, ich weiß nicht wie-, aber er hat sich nicht bei mir angesteckt. Seine Wunde kuriert aus, langsam, aber sie tut es und er jammert jetzt schon, dass er nicht mehr liegen möchte. Wir teilen uns ein Krankenzimmer. Ein Verräter und ein Monster, zusammen unter einem Dach, gemeinsam vereint in Konoha, im Krankenhaus, kann das gut gehen? „Solange du mein süßer, kleiner Verräter bleibst und nicht mehr fort gehst, Sasuke, werde ich dir verzeihen!“ „Solange du mein kindischer, störrischer, sturer, doof vor sich hinlächelnder Idiot bleibst, Naruto, werde ich dir verzeihen, dass du mich erst umbringen wolltest, ehe du dich überwinden konntest mir endlich die Wahrheit zu sagen, Usuratonkachi!“ Wir lieben uns. Und wir lieben es uns zu streiten. So Leute! Das war nun auch dieses Kapitel! Ich denke, es wird nur noch ein kurzes geben, dann wars das auch schon mit Shit happend! Ich würde geeeeeeeeeerne nochmal auf mein Buch hinweisen, dass da heißt 'Traurig schöne Augen' es ist im Buchhandel erhältlich, sowie bei amazon und anderen Anbietern und ist auch eine richtig schöne Schnulze! Es würde mich freuen, mit ein paar von euch in Zukunft über das Buch fachsimpeln zu können! Ich hab euch alle lieb, vielen Dank, woaini Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)