Shit Happend von woaini (Sasu/naru) ================================================================================ Kapitel 1: Was zuvor geschah ---------------------------- Kapitel 1 Was zuvor geschah Wir hatten gerade eine Mission erfolgreich erledigt, feierten etwas in einem Dorf. Das hieß, die anderen feierten. Kakashi ertrank fast in Sake und Icha- Icha- Paradise Büchern, Sakura giggelte schon seit heute Mittag und turtelte mit einem Dorfjungen und Shikameru machte irgendwo ein Nickerchen. Nur ich wollte nicht bei ihnen sein. Ich ging im nahe gelegenen Wald lange spazieren. Mir war danach. Ich wollte Ruhe. Vor allen anderen. Vor dem Lärm. Mir war nicht zum Feiern zu Mute. Meine Laune war einfach komisch. Ich kann es nicht genau beschreiben. Ich wollte nicht feiern, nicht lächeln, nicht ungezwungen scherzen. Ich konnte es nicht. Ich brauchte Zeit für mich. Dabei dachte ich nicht mal wirklich über bestimmte Dinge nach. Ich fühlte mich einfach fremd. Und von der Stille und Einsamkeit des Waldes angezogen. Es war Neumond. Der Wald war in Dunkelheit getaucht, der Wind raschelte leise in den Bäumen. Ich fühlte mich alleine. Zurückgelassen. Wieder musste ich an diesen Idioten denken. Ihn, der uns verlassen hat. Der uns im stich gelassen hat. Dieser Verräter! Wir, seine Freunde, waren ihm plötzlich eine Last, ein Hindernis auf seinen Weg. Idiot. Wut keimt wie immer in mir auf, wenn ich an ihn denke. Aber da ist noch was anderes. Ich schüttele den Kopf, will einfach nur abschalten. Ich bin älter geworden. Er ist schon lange fort. Er hat sich sicherlich verändert, wahrscheinlich sogar zum negativen hin, aber ich habe mich schließlich auch verändert. Ich höre Kampfgeräusche. Messer, die aufeinander schlagen. Hier ein Keuchen, da ein kleiner Schmerzenschrei. Ich will weitergehen, doch da höre ich sie. Seine tiefer gewordene Stimme. Ein eiskalter Schauer durchfährt mich. Ich will sie nicht hören. Ich will ihn nicht sehen. Ich will ihn hassen. So wie er es verdient hat. Mutiger folge ich den Kampfgeräuschen. Bald sehe ich ihn. Er ist- , selbst im Kampf -, wunderschön. Gerade hat er seinen Gegner besiegt. Zieht das Schwert aus dem Leib des blauhaarigen Körpers. Einer von Orochimarus letzten Anhängern. Ich will mit ihm reden. Ich will ihn sehen. Genau in die Augen. Ich will…. Er richtet sich auf. Sieht plötzlich genau in meine Richtung. Die Zeit steht still. Wir sehen uns einfach nur an. Mustern uns. Prägen uns die Veränderungen des anderen genau ein. Ich will ihn doch hassen! Erst scheint er zu zögern. Er überlegt, ob er wegrennen soll. Dann kommt er langsam einige Schritte auf mich zu. Ich mustere seine Kleidung. Schwarz. Und dann diese furchtbare lila Schleife. Ich hasse sie. Wütend sehe ich ihn an. Er kommt immer näher auf mich zu. Ich weiche nicht zurück. Ich hasse ihn. Ich muss ihn hassen. Ich will ihn hassen. Er steht nun vor mir. Sieht mich aus dunklen Augen schweigend an. Ich sehe nur trotzig zurück. Ich muss es tun. Sehe ich so was wie Reue in seinem Blick? Wieso wirkt sein Blick generell eher weich? Freut er sich mich zu sehen? „Naruto….“ Es klingt wie ein Seufzer, ein verzweifelter Schrei nach Hilfe, nach mir. Er weicht meinen Blick aus, linst knapp neben mir den Baum an. Krank sieht er aus. Erschöpft, ausgelaugt. Blass, fast wie früher, nur noch schlimmer. Jetzt nur nicht schwach werden, rate ich mir. Ich muss ihn hassen, aus tiefsten Herzen! Er schüttelt leicht den Kopf, schließt erschöpft die Augen und lässt die Schultern hängen. Gibt er auf? Jetzt schon? Er will sich von mir wegdrehen. Will gehen, wieder, ein Dèja vu überkommt mich. Ich will nicht seinen Rücken sehen. Nicht diese hässliche Schleife sehen müssen. Seinen Nacken, wo das Juin versteckt ist. „War’s das??“ Ich klinge gereizt, trotzdem zittert meine Stimme. Geh nicht! Verwundert dreht er sich um, bleibt stehen, sieht mich eine Millisekunde an. Nur ganz kurz schaut er mir in die Augen, dann senkt er seinen Blick und starrt meine Füße mit einem wehleidigen Blick an. Leide! So wie ich es getan habe! „Was ist? Zunge verschluckt? Oder bist du zu cool um mit mir zu reden?? Dann hau doch ab!“ Woher kommt bloß all dieser Zorn in mir? Wieso fühlt es sich gut an ihn herauszuschreien? Laut, immer lauter, bis es in meinen eigenen Ohren schon klingelt. Meine Stimme überschlägt sich. Ich gehe auf ihn zu, stehe vor ihm wieder, will in seine Augen sehen und will endlich Antworten. Sasuke weicht immer noch meinen Blick aus, beißt sich auf die Unterlippe und erscheint mir plötzlich viel kleiner als ich. Sieh mich endlich an, ich habe doch schon so lange gewartet! Mir reicht es. Ich schnaube, packe ihn grob am Kinn und zwinge ihn so mir in die Augen zu sehen. Meine Augen sprühen vor Zorn. Seine sind voller Reue und Trauer. Ich verstehe ihn nicht. „Was ist, Sasuke?“ Ich versuche immer noch böse zu knurren. Er tut mir plötzlich leid. Wieso schaut er mich so an? Sieh mich nicht so an, Sasuke! Mein Blick wird sanfter, ich spüre es. Ich darf nicht weich werden! Ich lasse sein Gesicht los, spüre seine Kälte an meinen Fingern. Sein Gesicht ist kalt. Als wäre alles wärmende Blut aus ihm heraus geflossen. Vielleicht ist er ja schon tot. Ich will ihn in den Arm nehmen und halten, will ihn wärmen und spüren, dass er lebt! „Naruto… Es tut mir leid!“ Beschämt wendet er sich erneut von mir ab. Ich traue meinen Ohren nicht. Er entschuldigt sich bei mir? Weiß er wofür? Mein Herz schlägt plötzlich noch lauter. Wahrscheinlich träume ich das alles nur. Niemals würde er sich entschuldigen. Niemals würde er mich so ansehen. Würde dies sagen. Niemals. Mein Herz tut weh. Ich starre. Starre ihn mit großen Augen an. Sehe durch ihn durch. Weiß nicht, was ich glauben darf, was mein Herz heute noch verkraftet. Ich will nicht mehr leiden müssen. Ich will ihn nicht mehr sehen. Nicht mehr an ihn denken. Nichts mehr fühlen. Ich wünschte, er wäre mir egal. Ich wünschte, er würde mich wieder ignorieren und arrogant davon stolzieren, mich einen Looser nennen. Dann könnte ich ihn weiter hassen. Mein Herz schmerzt. Er steht direkt vor mir, aber dennoch ist er so weit von mir entfernt. Was geschieht hier nur? Er sagt nichts. Mein Schwarzhaariger steht nur da. Mein Schwarzhaariger? Ja, das gefällt mir. Mir wird warm ums Herz. Das ist nicht gut. Ich muss ihn hassen. „Du bist ein Verräter! Du hast mich und das ganze Dorf betrogen!“ Ich spucke vor seine Füße. Ich sehe, wie er zurück zuckt. Wie er noch kleiner wird. Es muss mir egal sein! „Geh mir aus den Augen, du dämlicher Idiot! Ich will nichts mehr mit so einem selbstsüchtigen Arschloch zu tun haben! Auf deine Entschuldigung verzichte ich! Verschwinde einfach!“ Ich knurre, hebe meine Faust bedrohlich. ‚Du musst ihn hassen, Naruto!’, sage ich mir immer wieder. Immer und immer wieder. Mein Singsang die nächsten Minuten. Hass. Aus Liebe wird Hass. Er dreht sich zu mir um, sieht mich aus unendlich leeren und dennoch verletzten Augen an. Seine Augen. Sie sind so dunkel und geheimnisvoll. Ich liebe sie. Liebe, Hass, Sehnsucht. Ich spüre seine Hand, seine kalte, weiche Hand, an meine Wange. Zärtlich streicht er mir über die Streifen auf meiner Wange. Lass mich niemals los! Ich will den Kopf schütteln, will ihn wieder anfahren, doch dann sehe ich in sein Gesicht und es zerreist mir fast das Herz. Er leidet. Er bereut. So hilflos, ohne Hoffnung, verloren in der Dunkelheit. Er hat seine Entschuldigung ernst gemeint! Ein schiefes Lächeln, was nicht gelungen ist. Alles nur Fassade, die droht zusammenzubrechen. Und das wegen mir. Was hab ich nur getan?! Wie konnte ich das nur sagen? Ich habe ihn verletzt!! Seine unendlich weiten Augen suchen die Meinigen. „Ich hab dich vermisst, Baka…“ Seine Stimme zittert. Es ist, als müsse er sich zusammenreißen. Meine Wange. Die schmeichelnde Hand, sie verschwindet, macht mein Herz traurig und schwer. Geh nicht! Sasuke tritt einen Schritt von mir zurück. Lässt mich wieder alleine. Nur dieses Mal nicht, weil er es will, sondern weil ich ihn verstoßen habe. Weil ich ihn hasse. Ich hasse mich. Dann geschieht es. Zuerst erscheint es mir wie ein vorbei fliegender Schatten, dann, in sekundenschnelle, spüre ich etwas hinter mir. Ein großer Schatten, unheimlich und finster, direkt hinter mir und ich schutzlos ausgeliefert, eingefroren, einfach unendlich steif. Langsam drehe ich mich um, langsam, wie in Zeitlupe. Da ist er wieder. Sasukes ehemaliger Gegner. Eigentlich schon tot. Uneigentlich wird er nun mich töten. Hier und jetzt. Vor Sasukes traurigen Augen. Das Kunai senkt sich. Rast auf mich und mein Herz zu. Ich werde sterben. Meine Augen schließen sich wie von selbst. Lange schon leiste ich keine Gegenwehr. Bin einfach nur hier und warte, warte auf den erlösenden Schlag. Wenigstens einmal konnte ich ihn noch sehen! Arme, die sich um mich schließen, große, kräftige Arme. Ich spüre keinen Schmerz mehr. Von der Ferne habe ich meinen Namen gehört, von meinem Schwarzhaarigen, besorgt und abgehetzt. Was geschieht mit mir? Wieso bin ich nicht tot? Wieso werde ich umarmt und an ein klopfendes Herz gedrückt? Dieser unvergleichliche Geruch: männlich und doch wie der Duft eines Kindes. Ich habe ihn auch so sehr vermisst… Vorsichtig schmiege ich mich an ihn, vergesse alles weitere um mich herum. Er ist bei mir, nur das zählt. Er beschützt mich vor dem Schatten. Schatten? Entsetzt öffne ich meine Augen. Der vorherig Besiegte steht vor uns, grinst diabolisch aus halb toten Augen zu mir herüber. Sasuke umarmt mich, zeigt sein Gesicht mir nicht, hängt aber aus irgendeinem Grund an mir. Ich höre ihn keuchen, mit den Zähnen knirschen. Was geschieht hier nur? Der Besiegte spukt Blut, kichert und bricht dann zusammen. Ist es jetzt vorbei? Mir wird warm am Bauch. Nur weiß ich nicht ob es von mir kommt oder von meinem Schwarzhaarigen. Ich werde immer noch schützend umarmt. Wieso tut er es, nachdem ich so gemein zu ihm war? Ich will ihn ansehen und ihm danken! Und mich entschuldigen! Ich will doch- Wieder dieses Keuchen. Schwerer wird er auch noch. Hat er ein schlechtes Gewissen, weil er mir zu nahe gekommen ist? Gerade will ich ihn ansehen, da spüre ich es. Es ist rot und klebrig. Frisst sich durch meine Jacke, durch mein Shirt, durch meine Haut, direkt in mein Herz und meinem Verstand. Er gleitet zur Seite. Landet mit einem dumpfen Aufprall auf dem Boden und bleibt liegen. Schnell bildet sich die verräterische Pfütze aus Blut. Tränkt den Boden und färbt seine furchtbare lila Schleife alsbald dunkelbraun. Sasuke ist verletzt und das meinetwegen. Das Kunai steckt ihm noch im Rücken, ich sehe es schelmisch glitzern unter all dem Blut. Wieder kann ich nur starren, bin zum Zusehen verdammt und habe keine Kontrolle über meinen Körper. Ich bin gelähmt. Lebt er noch? Ich kann nicht mal sein Gesicht sehen. Er liegt auf der Seite, Haare verdecken sein Gesicht, lassen mich verzweifeln. Bist du schon tot? Auf einmal hat sich meine Hand um das Kunai geschlossen. Wie kam ich nur so schnell hierher? Mit einem kräftigen ruck entferne ich das Metall aus dem geliebten Menschen, höre sein leises, schmerzvolles Stöhnen. Noch nicht tot. Nur schwer verletzt. Ich drehe ihn auf den Rücken, muss sein Gesicht sehen, will mich überzeugen, dass er lebt. Immer mehr. Immer mehr Wut überkommt mich. Seine Augen wirken glasig, verlieren jegliches Menschliches. Er stirbt. Ein Schrei, mein Schrei durchbricht die nächtliche Stille. Ich starre zu ihm herab, starre in seine geöffneten Augen. Er keucht, blutet, leidet. Und ich spüre nur Wut und Hass. „Ich habe dich gehasst! Und wie ich das tat!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)