La nouvelle vie de Lady Oscar et sa famille von She-Ra (-ehemals Verdrehte Welten-) ================================================================================ Kapitel 48: Veränderungen ------------------------- Am nächsten Morgen, draußen ging gerade die Sonne auf, erwachte André. Er hatte das Gefühl, dass er seine Beine kaum bewegen konnte. So öffnete er seine Augen und blinzelte kurz. Armand und Camille lagen noch dicht an ihn gekuschelt da, wie m Vorabend. Also hob André etwas seinen Kopf und entdeckte einen blonden, ihm bekannten, Haarschopf. //Oscar… du bist doch zurückgekommen. Ich habe gewusst, dass du ein gutes Herz hast. Glaube mir, ich habe dir bestimmt nicht wehtun wollen, aber du musst an deine Familie denken. Zudem habe ich Angst um dich, wenn du nach Frankreich reisen würdest. Es ist dort zu gefährlich geworden. Ich will dich doch nicht verlieren!// Liebevoll sah er sie an. Gern hätte er sie in den Arm genommen, jedoch war er im Moment nicht in der Lage sich zu bewegen. Nach einer Weile spürte André eine Bewegung. Oscar erwachte langsam. Sie erhob sich und rieb sich die Augen, dann sah sie sich orientierend um. „Guten Morgen“, hörte sie und sah André in die Augen, der wieder leicht seinen Kopf angehoben hatte. „Guten Morgen. Soll ich dir helfen?“ „Ja, bitte“, erwiderte André nickend. Vorsichtig erhob Oscar sich und löste ihre Tochter von ihm. Sanft nahm sie ihn auf den Arm und sah zu, wie er Armand sich auf den Schoß zog und mit ihm aufstand. Gemeinsam brachten sie ihre Kinder in ihre Schlafzimmer. Anschließend gingen sie in die Küche, wo Oscar ihnen einen Tee zubereitete. André ließ sich am Tisch nieder und sah zu ihr. „Es freut mich, dass du es dir anders überlegt hast“, begann dieser eine Unterhaltung. „Hatte ich denn wirklich eine andere Wahl?“, erwiderte Oscar, jedoch war ihre genaue Gefühlslage, anhand ihrer Stimme, für ihren Gemahl nicht ganz erkennbar. André hob eine Augenbraue bei ihren Worten. „Wie meinst du das, Oscar?“ „Ich habe über deine Worte nachgedacht. Die Kinder brauchen mich, genauso wie sie dich. Und ich weiß nicht, ob hätte kämpfen können, wenn ich weiß, dass sie hier sind.“ Ruhig hörte André ihr zu. „Vielleicht sollten wir zusammen zurück reisen. Es muss ja nicht direkt nach Paris gehen, aber in die Nähe.“ „Ich kann dich verstehen, dass du nicht so untätig herumsitzen kannst, aber diese Idee halte ich für nicht durchführbar. Es wäre einfach viel zu gefährlich, verstehst du? Niemals würde ich dich allein in den Kampf ziehen lassen und was soll dann mit Camille und Armand geschehen? Hier sind sie sicher und sie haben sich doch gut mit Marie-Annes Kindern angefreundet. Sie sind glücklich hier.“ „Vielleicht sollten sie dann solange hier bleiben und wir reisen zusammen nach Frankreich“, schlug Oscar vor. „Wie bitte?“ André konnte nicht glauben, was er gerade gehört hatte. „Das ist doch nicht dein ernst, Oscar.“ „Warum? Du sagtest selber, dass sie hier in Sicherheit wären und es wäre doch eine Möglichkeit.“, erwiderte sie und stellte André eine Tasse Tee hin. „Ja, das sind sie. Aber dennoch bin ich dagegen. Was ist, wenn wir nicht wiederkehren? Hast du darüber schon einmal nachgedacht?“ Es fiel André schwer ruhig zu bleiben, aber es war besser, dass wusste er. „Natürlich, jedoch würde es ihnen bei meiner Schwester an nichts fehlen“, erwiderte Oscar in einem leicht bestimmenden Tonfall. „Willst du es dir nun so einfach machen? Oscar, wir sind jetzt zwölf Jahre miteinander verheiratet, die Zwillinge sind vor einigen Monaten zehn geworden. Meinst du, dass sie nichts mitbekommen, nur weil sie Kinder sind? Ist dir gestern entgangen, wie sie sich verhalten haben? Was sie für uns empfinden?“ André Stimme blieb ruhig, aber dennoch war sie sehr bestimmt. Dies ließ Oscar ihren Kopf senken, welchen sie kurz darauf schüttelte. „Natürlich ist es mir nicht entgangen, André. Aber versuch mich bitte zu verstehen.“ „Das tue ich, Oscar. Du hast lange im Dienste der Krone gestanden und warst dieser immer treu und loyal ergeben. Und somit kannst du nicht einfach mit zusehen, was alles in unserer Heimat geschieht. Habe ich Recht?“ Oscar hatte ihm ruhig zugehört und nickte nun zustimmend. Wieder wurde ihr bewusst, dass André sie sehr gut kannte. Es brachte sie erneut zum Grübeln. „Ja, das hast du, André“, erwiderte sie und trank ihren Tee. „Und verstehst du auch, warum ich so denke? Auch wenn ich ein stolzer Bürger Frankreichs bin?“ „Du standest, genauso wie ich, auf dem Weg der Entscheidung. Das Land, deine Heimat oder deine Familie und du hast dich für das letztere entschieden“, sprach Oscar. „Das ist wahr. Und glaubst du mir, dass mir meine Entscheidung leicht gefallen ist? Vielleicht hat es den Eindruck auf dich gemacht, aber das war es wirklich nicht. Ich habe sehr viel darüber nachgedacht, bis ich mich endgültig entschieden habe. Und es wäre eine Lüge, wenn ich dir sagen würde, dass ich niemals an unsere Heimat und an unsere zurück Gebliebenen denken würde. Jede Meldung, die wir erhalten, bringt mich zum Nachdenken. Allein die Letzte, die Olivier uns vor ein paar Tagen mitteilte. Erinnerst du dich? Am 4.August hat die Nationalversammlung beschlossen, die Feudalordnung aufzuheben und die Frondienste und Standesprivilegien abzuschaffen. Das ist eine große Wandlung für das Volk“, erwiderte André darauf. „Ja, ich erinnere mich. Aber bist du sicher, dass alles, was zuvor geschehen ist, das sinnlose Blutvergießen, hätte sein müssen?“, merkte seine Gemahlin an. „Ich bin nicht dafür gewesen, jedoch das Volk hat sich erhoben und ich habe den Eindruck, dass es sich nicht mehr so schnell beruhigen wird. Es wird Veränderungen geben, die nicht mehr aufzuhalten sind. Ich weiß nicht, was noch alles geschehen wird und daher möchte ich dich und die Kinder hier in Sicherheit wissen.“ „Ich kann es verstehen, André. Aber dennoch wütet ein Kampf tief in mir.“ „Das glaube ich dir, Oscar. Jedoch wirst du dich entscheiden müssen. Ich weiß, wie schwer es ist und ich kann dir deine Entscheidung nicht abnehmen. Aber ich stehe an deiner Seite, so gut ich es kann und ich hoffe, dass du dich richtig entscheiden wirst.“ André hatte die ganze Zeit vollkommen ruhig gesprochen, auch wenn er zwischendurch kurz vor dem Aufbrausen war. Jedoch war ihm bewusst, dass dies nichts bringen würde. Zudem hätte es Oscar noch mehr gepuscht. Und es war gut so, auch Oscar war ruhig in der Stimme geblieben. Ihre Gedanken rasten. Sie wusste einfach nicht, was sie tun sollte. „Ich werde mich frisch machen und dann das Frühstück zubereiten“, sprach Oscar und erhob sich. „In Ordnung. Tu das“, erwiderte André. Sie nickte und verließ die Küche. Ihre Gedanken hörten nicht auf zu kreisen. Rasch kleidete sie sich um und machte anschließend etwas zu essen. Dann weckte sie die Kinder. Armand und Camille waren mehr als überrascht ihre Mutter zu sehen. Jedoch waren sie auch verschreckt. Dies traf Oscar sehr, dass hatte sie ihnen nicht antun wollen. Ihre Kinder waren verstört, das Vertrauen zu in ihre Mutter war ins Wanken geraten. Oscar war bewusst, dass es nicht leicht werden würde. Ihre Kinder waren alt genug, um zu verstehen. Zudem wollte sie ihre Zwillinge nicht belügen. So erzählte sie ihren Kindern, in abgeschwächter Form, was ihre Beweggründe gewesen waren. Deutlich sah man den Kindern an, dass sie nicht alles gleich verstanden, sodass sie Oscar immer wieder Fragen stellten, die sie ihnen erstaunlich geduldig beantwortete. Das war sie ihnen schuldig. Etwas später aßen sie zusammen, dann brachten Oscar und André die Zwillinge zu Marie-Anne. Anschließend verabschiedeten sie sich voneinander und gingen zu ihren Arbeitsstellen. Das Verhalten zwischen den Erwachsenen blieb angespannt, da Oscar mit sich am ringen war. André setzte sie nicht unter Druck, auch wenn es ihm manchmal nicht leicht fiel. Der August neigte sich zu Ende, als eine erneute Meldung aus Frankreich eintraf. Am 26. August war es zur Erklärung der Menschenrechte gekommen. Oscar wurde bewusst, dass André Recht behalten hatte, neue Änderungen waren in Kraft getreten. Vom Königshaus hörte sie jedoch kaum etwas. Die Briefe von ihrer Mutter waren selten und Oscars Sorge nahm nicht ab. Jedoch hatte Oscar noch etwas anderes, was sie bewegte. Sie hatte sich nicht wohl gefühlt und hatte, nach einem kurzen Gespräch mit ihrer Schwester, einen Arzt aufgesucht, den Marie-Anne empfohlen hatte. Nach der Untersuchung hatte er Oscars Vermutung bestätigt. Sie war schwanger. André hatte sie es noch nicht mitgeteilt, weil sie sich selber darüber hatte nicht freuen können. Aber ihr war klar, dass sie nun nichts mehr unternehmen konnte. Nicht nur, weil André es mit Sicherheit verhindern würde, sondern auch weil sie es selber wusste. Sie wollte das Ungeborene nicht gefährden. Es fiel Oscar nicht leicht, aber sie musste es ihm sagen. So saßen sie an einem September Abend zusammen. „André?“ „Ja, Oscar? Was gibt es?“ „Ich muss dir etwas sagen.“ André sah von seinem Weinglas auf. Sein Blick war abwartend. „Ich bin beim Arzt gewesen.“ Nun weiteten sich seine Augen und er trat zu ihr. „Was hast du, Oscar? Geht es dir nicht gut?“, sprach er besorgt auf sie ein. „Mir geht es gut. Du musst dir keine Sorgen machen.“ Da Oscar seinem Blick auswich und sie ihn somit nicht direkt ansah, hob er sanft ihr Kinn an. „Bitte, schau mich an.“ Kurz zögerte sie, doch dann folgte Oscar seine Bitte und hob ihre Lider. „Mir geht es wirklich gut. Das musst du mir glauben!“, sprach sie mit ehrlichem Blick. „Aber dann muss man doch nicht zum Arzt gehen“, erwiderte André. „Das ist wahr, jedoch ist etwas geschehen, weshalb ich ihn konsultieren musste.“ André war nun verwirrt. Oscar bemerkte dies und wollte ihn nicht weiter in Unwissenheit lassen. „Um es kurz zu machen, ich erwarte ein Kind.“ Nun weiteten sich die Augen ihres Geliebten. „Ist… ist das wirklich wahr?“, stammelte er. Oscar nickte bestätigend, wobei sie innerlich seufzte. „Ja, ich trage ein Kind unser unterem Herzen.“ „Verzeih, wenn ich jetzt Frage, aber wie fühlst du dich?“ „Ich bin mir, ehrlich gesagt, nicht sicher. Das soll nicht heißen, dass ich mich nicht freue… aber ich weiß nicht, ob der Moment einfach der Ideale für ein Kind ist.“ Sanft nahm André Oscars Hände in die seinen. „Ich weiß, Liebste. Aber nun ist es leider zu spät oder? Nicht das du...“ „Ja, das ist es und nein, ich werde keine unüberlegten Sachen unternehmen. Aber was nun?“ „Du bist schon einmal Mutter geworden und wirst es bestimmt wieder schaffen.“ „Danke für deinen Zuspruch und du hast Recht. Ändern lässt es sich nicht. Ich würde es auch nicht wollen. Es ist ein unschuldiges Leben, was in mir entstanden ist. Jedoch bezog ich es auf meine Eltern und Sophie…“ André nickte verstehend und drückte dabei sanft ihre Finger. „Du weißt, was ich dir versprochen habe?“ „Meinst du, dass du…?“ Abermals nickte André. „Ja, genau. Das habe ich gemeint.“ „Aber wann, André?“ „Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Zudem müssen für diese Reise Vorbereitungen getroffen werden.“ „Dabei werde ich dir helfen… wenn du es willst.“ „Sehr gern, Liebste.“ André beugte sich zu ihr und küsste sie zärtlich. Oscar erwiderte diesen sanft und schmiegte sich dabei an ihn. Langsam akzeptierte sie ihre Schwangerschaft und begann sich auch darauf zu freuen, auch wenn noch immer Angst und Sorge da waren. Aber diese versuchte sie nach hinten zudrängen. Für beide war klar, dass sich nun einiges in ihrem Leben ändern würde. Und solang einige Dinge nicht geklärt waren, würde André nicht aufbrechen. Einen Tag später ging André alleine zu Marie-Anne und Olivier. Ihnen teilte er Oscars Schwangerschaft mit, aber auch seinen Plan. Sie hörten ihm ruhig zu und ihre Gefühle waren gemischt. Natürlich freuten sie sich wegen dem Kind, jedoch machten sie sich auch Sorgen. Aber Oscars Schwester und ihr Gemahl versprachen André auf Oscar und die Zwillinge zu achten, während er nicht da war. Er wusste, dass er auf sie Vertrauen konnte und es nahm ihm etwas die Sorgen. Jedoch wäre es ihm schon leichter gefallen, wenn Oscar nicht guter Hoffnung wäre. Aber sie nun zu überzeugen, dass er lieber ihre Schwangerschaft abwarten würde bis zur Geburt, wäre ein absolut sinnloses Unterfangen gewesen. Ende September war es dann soweit und André brach auf. Es fiel allen nicht leicht Abschied zunehmen. Oscars Schwangerschaftshormone führten dazu, dass auch sie einige Tränen vergoss. André konnte ihr nicht versprechen innerhalb der nächsten Wochen wieder zurückzukehren. Aber er hoffte doch, pünktlich zur Geburt, die in knapp fünf Monaten sein sollte, wieder zurückkommen würde. Nach der schweren Verabschiedung begleiteten Olivier ihn nach Dover, wo André das Schiff bestieg. Lange sah er noch in Richtung des Hafens, nachdem das Schiff abgelegt hatte. Sein Herz blieb in England zurück. Die Einreise in Frankreich war nicht leicht. Seit der Erstürmung der Bastille war das Land im Aufruhr und es war nicht ungefährlich. André hatte sich aus Sicherheitsgründen, seine schlichte Kleidung angezogen. Die Reise in Richtung des Jarjayes Anwesens war nicht einfach. Er musste sehr aufpassen. So dauerte es bis er dort eintraf, fast einen halben Monat. Als er das Elternhaus Oscar fand, war dieses bis auf die Grundmauern abgebrannt. André konnte nicht glauben, was er dort sah. Fast zeitgleich klopfte es an Oscars Wohnungstür. Diese war überrascht, denn sie hatte keinen Besuch erwartet. Als sie die Tür öffnete, weiteten sich ihre Augen. „Sophie!“ Das war das einzige, was sie hervorbrachte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)