La nouvelle vie de Lady Oscar et sa famille von She-Ra (-ehemals Verdrehte Welten-) ================================================================================ Kapitel 39: Frischer Apfelkuchen -------------------------------- Armand und Camille wuchsen behütet auf, auch wenn Oscar immer mit ihrem Vater zu kämpfen hatte, der aus ihrem Sohn einen Soldaten machen wollte. Auch wenn er noch sehr klein war, sah der General bereits jetzt schon großes Potential in ihm. Aber noch hatte Oscar die Oberhand und sie hoffte, dass dies noch eine ganze Weile andauern würde. Wenn Oscar zu Beginn dachte, dass ihr die Zeit als Hausfrau, Gemahlin und Mutter langweilig werden würde, musste sie nun ihre Meinung revidieren. Ihre Kinder hielten sie ganz schön auf Trab. Vor allem als sie im Laufe des Jahres anfingen zu laufen. Es war einfacher ein Sack Flöhe zu hüten, dass die Rasselbande zusammen zuhalten. So war Oscar froh, wenn André abends heimkehrte und mit den beiden im Garten, der mittlerweile in voller Blüte stand, fangen spielte und mit ihnen herum balgte. Sophie sah das ganze mit Argwohn, vor allem da ihre Prinzessin teils schlimmer als ihr Bruder war. So viel es Oscar schwer, sich ein Grinsen zu verkneifen, wenn ihre alte Amme am Zetern war. „Camille ist ein Mädchen und so sollte sie auch erzogen werden.“ „Ich weiß, Sophie. Aber sie ist noch so klein und sie hat viel Zeit.“ „Aber man sollte nicht zulange warten. Jetzt ist sie bereits alt genug zum Lernen. Allein das sie still bei Tisch sitzt und nicht mit ihrem Bruder zusammen um diesen herum läuft.“ „Ich bitte dich, Sophie. Es sind Kinder.“ „Das ist mir bewusst, aber dennoch zeugt es von keinem guten Benehmen.“ „Ja, das mag sein, aber es sind immer noch meine Kinder.“ Sophie konnte ein Seufzen nicht unterdrücken. „Es tut mir leid, aber ich sehe es nun einmal so.“ Oscar schmunzelte und drückte ihr ehemaliges Kindermädchen sanft an sich. „Ich weiß, Sophie. Du meinst es nur gut. Aber glaube mir bitte, wenn etwas ist, wende ich mich direkt an dich.“ Die alte Dame sah Oscar lange einfach nur an, bevor sie zustimmend nickte. Dann beobachteten die beiden Frauen, wie die Kinder im Laub herum tobten. Es war später Herbst und der Winter entsandte bereits seine ersten Boten. Der erste Bodenfrost war bereits im Land eingekehrt. Oscar lernte durch Sophie, wie sie Obst einkochen konnte und auch weitere nützliche Tipps im Umgang mit Vorräten für den Winter. Und kaum das die Vorratskammer gefüllt war, fiel der erste Schnee. Während Oscar in der Küche einen Kuchen buk, konnte sie aus dem Fenster André mit den Kindern sehen. Es machte den Anschein, als würden drei Kinder durch den Schnee tollen. Armand war ein Stück gewachsen und auch seine Schwester stand ihm mit nichts nach. Sie war zwar noch immer sehr zierlich, aber sie bewies jetzt schon, dass sie mehr Köpfchen besaß. Während ihr Bruder einfach darauf los stürmte, schien sie zuerst zu überlegen, wie sie am ehesten an ihr Ziel kommen würde. Deutlich hatte Oscar bereits gemerkt, dass ihre Kinder deutliche Züge von ihr hatten, aber auch genug von André. Armand war ähnlich wie Oscar in ihrer Kindheit und Camille war die ruhigere und besonnenere. Jedoch was die Sturheit anging, betraf sie oft ihren Bruder. Teils lag es bei ihr an ihrem Charakterzug, der sich immer mehr ausprägte, teils aber auch an der Verhätschelung der Erwachsenen, die alle in ihr eine kleine Prinzessin sahen. Oscar fiel es auch des Öfteren immer schwerer, ihrer Tochter genauso wie ihren Sohn zu rügen. Aber zum Glück stand André immer zu ihren Entscheidungen, genau wie sie es bei ihm tat. Auch wenn sie durch die Zwillinge wenig Zeit für einander hatten, außer in den Abendstunden, genossen sie sie sehr. Es waren Momente der Ruhe und der Liebe, in der nur die beiden bestanden, in der sie alles um sich herum vergaßen. Es war nicht nur so, dass sie sich der körperlichen Liebe hingaben, oft saßen sie nur zusammen bei einem Glas Rotwein und schauten in das Kaminfeuer. Dabei fiel kein Wort, denn sie benötigten keine. Rein ihre Blicke und Gesten zählten. Manchmal hatte André auch seinen Kopf auf Oscars Schoss gelegt und war dort, nach einem harten Arbeitstag, einfach eingeschlummert. Oscar beobachtete ihn immer lächelnd dabei und streichelte ihm zärtlich durch das Haar. Es waren Momente, in denen die junge Frau sehr viel nachdachte. André tat so viel, nicht nur auf seiner Arbeit, sondern auch hier zu Hause. Daher versuchte Oscar ihn etwas mehr zu entlasten. Oft dachte sie auch an Marie Antoinette. Seit ihrem letzten Besuch hatte sie sie nicht mehr gesehen. Ab und zu erfuhr Oscar durch Girodel, was bei Hofe geschah. Und ihre Hoffnung, die Königin würde sich endlich mehr um ihre Tochter kümmern, wurde zu Nichte gemacht. Sie selber war eine liebende Mutter und konnte einfach das Verhalten der Königin nicht verstehen. Daher schrieb sie ein paar Briefe an Marie Antoinette, jedoch erhielt sie darauf keine Antwort. Das Gräfin de Polignac alle die Schreiben abfing, sie las und anschließend ins Feuer warf, um sie zu vernichten. Leider hatte Oscar nicht die Zeit, um der Königin einen Besuch abzustatten, um mit ihr persönlich zu reden. Aber vergessen, tat Oscar sie nicht. Das neue Jahr begann und die Zwillinge erkrankten. Sie hatten sich eine Erkältung zugezogen und Oscar hatte alle Hände voll zu tun. Sie machte ihnen Wadenwickel, verabreichte ihnen die Medizin, die ihr Arzt da gelassen hatte, und kümmerte sich liebevoll um sie. Abwechselnd mit André erzählte sie ihnen Geschichten oder sang ihnen etwas vor. Zuerst hatte Oscar davor ziemliche Scheu gehabt, jedoch ihren Kindern gefiel es und so war es für die junge Mutter Normalität geworden. Als es den Kindern endlich besser ging, stürzte André unglücklich, wobei er sich ein Bein brach. Es war kein komplizierter Bruch, jedoch würde er Wochen nicht arbeiten können. Oscar erkannte, dass nun eine harte Zeit auf sie zukommen würde, wo bald das Geld knapp wurde. So überlegte sie lange und kam dann zu einem Entschluss. Diesen teilte sie André mit, als sie ihm etwas zu Essen brachte. „Was hältst du davon, wenn ich, solange dein Bein nicht verheilt ist, auf dem Gut für dich arbeite.“ André hatte gerade seinen ersten Bissen genommen und verschluckte sich nun beinahe an diesem. Dies sollte nicht abwertend sein, eher seine Überraschung zeigen. Kurz hustete er und Oscar klopfte leicht seinen Rücken, wobei sie ihn weiterhin beobachtete. „Aber warum, Oscar? Du hast hier doch genug zu tun.“ „Ich weiß, aber ich habe darüber nachgedacht. Wir benötigen das Geld und Sophie kümmert sich gern um Armand und Camille.“ „Das tut sie wirklich, aber sie ist auch nicht mehr die Jüngste.“ „Ich weiß, dass du dich um sie sorgst. Aber du müsstest sie eigentlich am Besten kennen, dass sie sich das Zepter ungern aus der Hand nehmen lässt.“ André seufzte und nickte anschließend. „Das ist leider wahr. Aber bist du wirklich sicher, dass du das machen willst? Nicht, dass ich es nicht zu trauen würde, jedoch ist es schwere Arbeit.“ Zärtlich strich Oscar ihm lächelnd über die Wange. „Du müsstest mich kennen, Liebster. Ich bin mir für harte Arbeit nicht zu schade und es macht mir nichts aus. Mir ist nur wichtig, dass es dir und den Kindern gut geht. Dafür nehme ich alles auf mich.“ Nun lächelte André sie sanft an und zog sie dabei zu sich, um ihr einen zärtlichen Kuss zugeben. Oscar erwiderte diesen glücklich. So waren sich beide einig. Am nächsten Tag ritt Oscar zu dem Gut, auf dem André arbeitete. Dort führte sie ein langes Gespräch mit dem Gutsbesitzer. Dieser hatte von Oscar gehört und wusste auch durch André, was Oscar konnte. Dennoch war er zuerst nicht sicher. Nicht, dass sie ihm unsympathisch war, sondern wie die anderen reagieren würden. So überlegte er hin und her und entschloss es mit ihr auf Probe zu versuchen. Zu Beginn war es nicht leicht für Oscar, da sie doch ziemlich aus der Übung war, aber durch ihren eisernen Willen, ihre Disziplin und ihr Durchhaltevermögen überzeugte sie alle. Die ersten Abende war sie sehr erschöpft, wenn sie heim kam. Sie schaffte kaum etwas zu essen, meist fiel sie einfach in ihr Bett und schlief. André und Sophie beäugten das ganze besorgt, aber sie in der Not würden sie eingreifen. Jedoch mit der Zeit stellte sich heraus, dass ihre Sorge fehl am Platze war. Oscar hatte sich rasch eingefunden und sich daran gewöhnt. Daher vergingen die Monate wie im Fluge bis Andrés Bein vollkommen ausgeheilt war und er wieder seine Arbeit antreten konnte. Auf einer Seite vermisste es Oscar nun, auf der anderen waren sie froh, wie vollkommen für ihre Kinder da zu sein. Die Zwillinge freuten sich ebenfalls, dass ihre Mutter nun wieder vollkommen für sie da war. Oft bettelten die beiden, dass sie mit ihr Ausreiten durften. Aber Oscar war der Meinung, dass André dabei sein sollte. Nicht, dass sie es sich nicht zu trauen würde. Jedoch beide Kinder auf ihrem nervösen Schimmel mitzunehmen, schien ihr als zu gefährlich. Natürlich wussten ihre Sprösslinge dies, so dass sie darauf bestanden, ihre Ponys zunehmen, die sie von ihrem Großvater zu ihrem Geburtstag bekommen hatten. Aber auch dafür hielt Oscar sie noch für zu jung. Die beiden Kleinen konnten sich zwar schon auf den Tieren halten, dennoch war die Gefahr eines Sturzes noch viel zu groß und das wollte Oscar verhindern. Die Zwillinge mussten sich so in Geduld üben, was jedoch nicht wirklich immer so funktionierte. Oft stellten sie Dummheiten an, um ihre Langeweile zu überbrücken. Sie versteckten Gegenstände, so dass die Erwachsenen danach suchen mussten oder sie stibitzten den Kuchen von der Fensterbank, den Oscar dort zum Abkühlen hingestellt hatte. Zuerst bemerkte die junge Frau dies nicht, doch als es auf einmal verdächtig ruhig im Haus war, sah sie sich um und bemerkte das Fehlen des Kuchens. Sie schüttelte und rief nach ihren Kindern, jedoch erhielt sie keine Antwort. So machte sie sich auf die Suche und fand erst nach einer ganzen Weile ihre Kinder, wie sie mit voll gefutterten Bäuchen an einem der großen Obstbäume im Garten saßen. Der Kuchen sah nicht mehr wirklich danach aus, überall fehlten kleine oder größere Stücke und die Zwillinge klagten über Bauchschmerzen und Übelkeit. Oscar konnte nur ihren Kopf schütteln. Dann nahm sie ihre Kindern und die Überreste des Kuchens mit ins Haus. Anschließend bekamen die Zwillinge erst einmal Tee und sie mussten sich hinlegen. Seufzend hatte sie ihre Kinder beobachtete, die nun ohne zu Murren ihren Anweisungen folgten. André erfuhr am Abend von dem ganzen und ein Lachen konnte er nicht unterdrücken. Prüfend sah Oscar ihn als, er sich seinen Bauch hielt. „Was ist daran komisch?“ „Ach, komm schon, Oscar. Erinnerst du dich nicht?“ Ihre Braue wanderte nach oben und sah ihn fragend an. „Woran soll ich mich erinnern?“ „Nun, wir waren zwar etwas älter, als Armand und Camille heute, aber so eine Situation hat es dennoch gegeben. Großmutter hatte gebacken und du konntest und wolltest nicht warten. Daher sind wir in die Küche geschlichen und haben ihn uns geholt.“ Langsam erinnerte Oscar sich wieder und grinste. „Ja, das stimmt und wir haben dafür ziemlichen Ärger von Sophie bekommen. Wir durften einige Tage nicht in die Küche kommen, nur wenn wir sie fragten und sie dabei war. Aber dennoch hat der Kuchen geschmeckt.“, endete sie und kicherte dabei leicht. „Daran erinnerst du dich noch? Wie er geschmeckt hat?“ „Natürlich, es war schließlich mein Lieblingskuchen.“ „Ach, war er das?“, hakte André grinsend nach. „Ja, nur Sophie kann diesen wunderbaren Apfelkuchen backen“, erwiderte Oscar zwinkernd. „Och, deinen mag ich sehr gern“, kommentierte er daraufhin. „Ist auch nach ihrem Rezept gebacken.“ „Ich verstehe und was willst du nun tun?“ „Ich? Der Kuchen, besser gesagt, seine Überreste, sind nicht mehr zu gebrauchen. Ihre Strafe haben sie selber, durch die Bauchschmerzen und ich glaube, sie werden es nicht noch einmal tun und mich lieber vorher fragen.“ André nickte zustimmend bei ihren Worten. „Es ist wirklich nichts mehr von dem Kuchen zu retten gewesen?“, kam es dann mit einem passenden Augenaufschlag, der noch von seinem knurrenden Magen unterstrichen wurde. Oscar konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als sie es sah und hörte. „Ein wenig ist für dich übrig geblieben. Den kannst du zum Nachtisch bekommen.“ Andrés Augen begannen zu strahlen, als er ihre Worte vernahm. Er stand von seinem Sessel auf, trat zu Oscar, hob sie hoch und drehte sich lächelnd mit ihr. „Ich kann Gott, dem Allmächtigen, nur immer wieder danken, was er mir für einen Engel geschickt hat“, sprach er dabei. Oscar hatte sich sofort an seinen Schultern festgehalten und nun färbten sich ihre Wangen leicht. Auch wenn sie mittlerweile gut mit seinen Komplimenten umgehen konnte, gab es immer noch die eine oder andere Situation, wo sie ihre Röte nicht unterdrücken konnte. „Du übertreibst, André“, versuchte sie sich erfolglos zu wehren. „Gewiss nicht. Ich habe dir schon mehrfach gesagt, dass ich dich niemals belügen würde und wenn ich es so sehe, dass du ein Engel bist, dann ist es für mich so.“, erwiderte er zwinkernd. Oscar konnte nur daraufhin seufzen. Aber André ließ sich davon nicht stören. Erst nach einer Weile ließ er sie runter, als sein Magen sich lauter meldete. So gingen sie gemeinsam in die Küche, um etwas zu essen. Als Oscar ihm anschließend den Rest des Kuchens gab, nahm er ihn dankend entgegen und sah sie auf einmal anders an. „Ich habe eine Idee.“ „Und die wäre?“ „Nun, die Kinder sind im Bett…“, begann er lächelnd und hielt ihr dabei ein Stück des Kuchens vor die Nase. Oscar sah erst ihn und dann André an. Jedoch wanderte ihr Blick zurück und sie versuchte etwas abzubeißen. Aber ihr Liebster zog rasch das Stück fort und zwinkerte ihr zu. „Ich würde meinen Nachtisch auf eine etwas andere Weise genießen wollen.“ „Aber man spielt nicht mit dem Essen“, versuchte Oscar ihm streng klar zu machen. Jedoch André störte sich nicht daran. Er zog selenruhig ein Stück Apfel aus dem Kuchen und strich ihn über Oscars Lippen, sodass ein leichter Glanz auf diesen zurückblieb. Anschließend küsste er sie zärtlich und Oscar konnte bzw. wollte ihm nicht widersprechen. Seine aufsteigende Leidenschaft hatte sie gepackt und mit sich gerissen. Daher löschten sie das Licht und gingen hinauf in ihr gemeinsames Schlafgemach. Am nächsten Morgen erinnerte nur noch ein leichte Apfelduft und ein leere Teller an das Geschehen der vergangenen Nacht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)